Anfang Januar 2014 teilten der Massenmedien Rußlands jeden Tag den Zuhörern mit, in welchem Zustand sich im Jerusalemer Krankenhaus der ehemalige Ministerpräsident Israels, Generalmajor Ariel Scharon befindet. Viele dachten, er habe schon längst den Geist aufgegeben, und es zeigte sich, wo… Sogar die sogenannte „Freie Enzyklopädie” Wikipedia führte in 1/3 seines Artikel über Ariel Sharon die Beschreibung seiner Krankheit auf. Die westlichen Massenmedien teilten ausführlich mit, welche Injektion, an welcher die Stelle und wie gemacht wurde und wie er auf diese oder jene Injektion reagiert habe, den Finger bewegt oder das Auge geöffnet hat…
Doch weder die russische, noch die westliche offizielle Presse sagten den Zuhörern die Wahrheit: nach Adolf Hitler schied am 11. Januar ein Kriegsverbrecher aus dem Leben, über dessen Tod sich nicht nur die Araber freuen, sondern alle, denen das Schicksal des leidgeprüften palästinensischen Volkes nicht gleichgültig ist, die wissen, wie schon ein halbes Jahrhundert aus der ganzen Welt eingewanderten Juden wüten, nachdem sie auf palästinensischem Boden den Staat Israel gründeten und schützten.
An Scharons Händen klebt das Blut des palästinensischen Volkes
In der libanesischen Zeitung: „Daily Star“ schrieb man: „Scharon ist der Politiker und Kriegsherr, der im Verlaufe des einige Generationen lang andauernden Konfliktes von den Arabern am meisten verflucht wird.” Der Vertreter der gegen die Besatzern kämpfenden Hamas, Abu Suchri schreibt: „Der Abgang des Verbrechers, an dessen Hände das Blut unseres Volkes klebt, kann bei uns nichts anderes als Jubel hervorrufen.” Auf der Webseite des katarischen Fernsehsenders „Al Jazeera“ ist der Ausspruch des Stellvertreters des Generalsekretärs der FATCH, Dschabrilja Radschuba, veröffentlicht: „Scharon ist der Verbrecher, der für den Tod des Führers der PLO Jassir Arafat verantwortlich ist, des Generalsekretärs der Volksfront für die Befreiung Palästinas, Ali Mustafa, des Führers die Hamas, Scheichs Achmad Jassin und anderer Führer der Palästinenser”.
Es war auch die mutige Stimme des arabischen Knesset-Abgeordneten Israels, Dschamal Sachalka zu vernehmen, der auf seiner Facebook-Seite schrieb, daß Ariel Scharon postum für Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gestellt werden sollte. In den arabischen sozialen Netzwerken zog es sich wie ein roter Faden hindurch: „Sein Tod ist eine Freude für die ganze islamische Welt”. Und an den Häuserwänden erschienen Plakate mit frohen Ausrufen. Doch dann geriet die israelische Polizei in Aufregung. Der israelische Innenminister nannte eine solche Freude eine „häßliche Erscheinung” und versprach, alle sich Freuenden zu bestrafen.
Die Drachenbrut des Zionisten Wladimir Shabotinski
Aber wie sollte man Millionen bestrafen. Und das ist keine Übertreibung. Weil Ariel Scharon nicht ein gewöhnlicher Bürger des jüdischen Volkes war. Er war ein überzeugter Zionist. Sein ganzes bewußtes Leben setzte für die Sache eines der Väter des Zionismus, Wladimir Shabotinski, ein – des Militärstrategen und Praktikers dieser ihrem Wesen nach reaktionären, rassistischen, jüdischen Ideologie.

Der Zionist Shabotinski
Anfang des 20. Jahrhunderts bereiste Shabotinski Dutzende Länder Europas und Amerikas, Asiens und des Nahen Ostens zwecks Sammlung der Juden, eines angeblich „gotterwählten” Volkes, das die „rassenmäßige Ausschließlichkeit” und in der Welt eine „besondere” Vorbestimmung habe („der gute Kern der Menschheit zu sein”), für die Schaffung einer „jüdischen nationalen Heimstatt” auf palästinensischem Gebiet. Shabotinski war bis zur letzten Stunde besessen von der Idee der Schaffung eines jüdischen Staates mit einer jüdischen Mehrheit durch Waffengewalt.
1923 schrieb er in seinem Buch „Die eiserne Wand”: „Die Palästinenser werden kämpfen, solange noch ein Funke Hoffnung besteht … es ist nicht wichtig, mit welchen Worten wir versuchen, unsere Kolonisierung zu erklären. Die Kolonisierung hat ein eindeutiges Wesen, welches jeder Jude und jeder Araber versteht. Die Kolonisierung hat ein Ziel. Das liegt in der Natur der Sache. Und sie zu ändern ist unmöglich. Man muß die Kolonisierung gegen den Willen der palästinensischen Araber durchführen.”
Ein Hetzer zu militärischer Gewalt
„Ein freiwilliges Einverständnis ist unmöglich. Jede Kolonisierung, sogar die zurückhaltendste, stößt auf den Widerstand der ursprünglichen Bevölkerung. So kann man sie nur fortsetzen und entwickeln im Schutze der Macht, die eine Eiserne Wand ist, welche die lokale Bevölkerung niemals zu durchbrechen vermag…”– „Die Gewalt muß eine Rolle spielen, unbarmherzig und schonungslos.” – „Wenn Sie ein Land kolonisieren wollen, wo es noch eine einheimische Bevölkerung gibt, so müssen Sie Militär für dieses Ziel bereitstellen.”
Und 1926 verkündete er auf einer Versammlung der Jugend in Tel Aviv, daß der Zusammenstoß zwischen den Juden und den Arabern unumgänglich ist und „von uns militärische Vorbereitung erfordert”. Bis in seine letzten Lebenstage 1940 war Shabotinski vom militärischen Geist besessen. Er entwickelte den Plan des bewaffneten Aufstandes, hörte nicht auf, über die militärische Gewalt, als Hauptschöpfer des jüdischen Staates zu schreiben. „Wir dürfen uns nicht erschrecken, wenn 900.000 Menschen das ganze Land verlassen werden”, schrieb er.
Die Gründung Israels begann mit zionistischem Terror
In dem Artikel geht es zwar nicht um Shabotinski, aber es ist sehr wichtig, den Leser zu erinnern, daß er schon 1919 aus jüdischen Immigranten die Militärorganisation Hagana gründete, um den Schutz der Siedler vor der Willkür der Eingeborenen zu gewährleisten, wie er die einheimischen arabischen Palästinenser nannte. Aus seinem Werk, der nationalistischen Organisation Bejtar, gingen später die kriminellen Jugendbanden Ezel und Lechi hervor, die nach dem von der UNO gefaßten Beschluß über die Gründung des Staates Israels, mit Terror begannen, diesen Beschluß umzusetzen. Diese Banditen, die unter dem Oberbefehl von Menachem Begin standen, der später Ministerpräsident von Israel und Friedensnobelpreisträger (!) wurde, ermordeten am 1. April 1948 im Dorf Dir-Jassin 245 unbewaffnete Palästinenser – Männer, Frauen und Kinder. Die Häuser wurden gesprengt und die Leichen in einen Steinbruch gebracht und verbrannt. Solche Greueltaten begingen sie auch in anderen Siedlungen. Allein bis 1948 wurden von den Zionisten 100.000 Palästinenser getötet, sowohl im Land, als auch außerhalb seiner Grenzen. Die Ausrottung der einheimischen Bevölkerung Gazas durch sie nicht enden wollenden Bombenangriffe, Blockaden und Hungersnöte dauert bis jetzt an.

Der Sechstage-Krieg Israels gegen Palästina 1967
Scharons blutige Spuren
Wie der Knesset-Abgeordneter Djamal Sachalka schreibt, gründete der 22jährige Arik Scharon, als ein echter Schüler von Shabotinski, 1950 die berüchtigte 101. Spezialeinheit Zachala, die das grausame Massaker im jordanischen Dorf Kibbii veranstaltete. In der Nacht drangen die Banditen in das Dorf ein, sprengten 50 Häuser, wobei 69 Bewohner, einschließlich Frauen und Kinder ums Leben kamen. Im Sechstagekrieg 1967, als Scharon schon Brigadegeneral war und eine Division befehligte, eroberte Israel das östliches Jerusalem, die Westküste des Jordans und den Gazastreifen. Die Kolonisierung Palästinas lief auf Hochtouren. Die israelische Armee okkupierte immer neue Gebiete der Araber. Die Zahl der Flüchtlinge wuchs. Alles was in Israel für die Juden getan wurde, ging auf Kosten der einheimischen Bevölkerung – der Palästinenser. Die arabischen Fellachen wurden aus ihrem Land verjagt, damit die Juden Kibutze schaffen konnten. Die Häuser der Ortsbewohner wurden zerstört, die Siedlungen gesprengt und mit der Planierraupe eingeebnet. Gerade Ariel Scharon trat für die Eroberung immer neuer arabischer Gebiete und den Bau jüdischer Siedlungen ein, nicht zufällig gab man ihm den Spitznamen „Bulldozer“.
Der blutige Überfall auf den Libanon
Er war einer der Initiatoren des israelischen Überfalls auf den Libanon im Jahre 1982. Da die Abteilungen der Organisation zur Befreiung Palästinas (PLO) unter dem Kommando von Jassir Arafat nicht solche militärische Kraft hatten, wie die israelische Armee, die mit Waffen auf den USA ausgerüstet war und vom internationalen Zionismus versorgt wurde, waren sie gezwungen, eine Vereinbarung über den Rückzug ihrer Abteilungen aus dem Libanon zu unterschreiben.

Der israelische Überfall auf Beirut 1982
Scharon brach die Vereinbarung und befahl am 12. August, mit einem Luftangriff auf Beirut zu beginnen. 11 Stunden dauerte der Angriff auf die Wohngebiete der Palästinenser. Die Flugzeuge warfen Bomben und feuerten Raketen ab. 400 Häuser wurden zerstört. 300 Menschen, in der Hauptsache Zivilbevölkerung, kamen dabei ums Leben. Es waren sinnlose Zerstörungen und ein sinnloses Blutvergießen! Sogar der USA-Präsident Ronald Reagan, alles andere als ein Engel auf Erden, auch er war von den erbarmunglosen Bombardierungen West-Beiruts schockiert.
Der Mord von Sabra und Schatila / Überfall auf die al-Aqsa-Moschee
Und am 16., 17. und 18. September 1982, als im Libanon schon kein Kämpfer der PLO mehr zu finden war, drangen die libanesischen Christen/Falangisten, dank der „freundschaftlichen“ Protektion der israelischen Besatzungstruppen, ins Lager von Sabra und Schatila am Südrand Beiruts ein. Sie vertrieben die Bewohner aus ihren Häusern und erschossen sie auf offener Straße. Mehr als 2.000 Bewohner wurden so ermordet. Sind da noch Beweise vonnöten, daß die Israelis einen Völkermord am palästinensischen Volk begangen haben?

Sharon’s Massaker in Sabra und Schatila
Der israelische Gerichtshof, der das Massaker von Sabra und Schatila untersuchte, stellte die Verantwortung Ariel Scharons für die Vorgänge fest. Er wurde des Verteidigungsminister abgesetzt. Und er wurde Minister für Handel und Industrie, dann Bauminister, Außenminster und später sogar Ministerpräsident.
Im Jahre 2000 führte Scharon seine Kopfabschneider der ‘Armee zur Befreiung Israels’ zum Sturm auf eines der von den Moslems am meisten geachteten Heiligtümer – die al-Aqsa-Moschee, womit er den wütenden Protest der Palästinenser und eine Welle der Intifada (Volksaufstand) prvozierte. Und 2002 ließ er Panzer in fast alle palästinensischen Städte eindringen. Die Zahl der Ermordeten zählte nach Tausenden berechnet. Die Gefängnisse und Lager an der Grenze waren überfüllt mit Palästinensern. Wenn das kein Völkermord ist, was dann?
Eine Kondolenz für einen Massenmörder?
In Zusammenhang mit dem Tod dieses Verbrechers am 11. Januar 2014 schickte der russische Präsident Putin Israel eine Kondolenz. Nicht in seinen schlechtesten Träumen hätte ein Sowjetmensch auch nur daran gedacht, daß Stalin zum Ableben des Faschisten-Führers, Hitler, Deutschland eine Kondolenz geschickt hätte. Und dann ist es eben auch nicht mehr verwunderlich, wenn derartige Artikel wie „Das Geheimnisvolle Land Israel” von einer Professorin aus Irkutsk, namens Sorkalzewa, in der Mitautorenschaft eines Professor aus Tel Aviv erscheinen, wo sie mit Begeisterung und Rührung das Leben der Juden auf dem palästinensischen Grund und Boden beschreiben, wobei sie auf die absolute Unbildung der Spießbürger zählen.
Aber eigentlich geht es nicht um Scharon und nicht um eine andere beliebige israelische, politische Person. Mit wenigen Ausnahmen sind sie alle gleich. Es geht darum, daß ab 1948 in Israel der Terrorismus zur Staatspolitik wurde. 2006 eröffnete Ministerpräsident Ehud Olmert für einen von den Arabern gefangengenommenen Korporal die Militäroperation „Gegossenes Blei”. Die Air Force Israels führte Bombenangriffe auf drei Brücken, eine elektrische Trafostation und eine Wasserleitung im Zentrum des Gazastreifen durch, wodurch Tausende Menschen ohne Licht, ohne Wasser und Verbindung waren.Und damit man ihn nicht der Abweichung vom „harten“ Kurs seines Vorgängers Scharon beschuldige, unternahm auch er erneute Raketenangriffe auf den Staat Libanon. Er ließ Städte bombardieren, zerstörte Krankenhäuser, Verkehrsverbindungen, ein Kraftwerk, Wohnhäuser und alte Kulturdenkmäler.
So erschuf diese „höchste“ Rasse durch der Gewalt und Grausamkeit in Bezug auf andere Völker auf palästinensischem Grund und Boden eine „nationale Heimstatt”. Auf Beschluß UNO wurden Israel 14.000 Quadratkilometer palästinensischen Gebietes zugewiesen. Jetzt hat Israel sich doppelt soviel angeeignet. Nach dem arabisch-israelischen Krieg 1948-49 zählte die UNO 726.000 Flüchtlinge. Heute sind es etwa 3 Millionen.

Vertreibung und Vernichtung der Palästinenser (grün) durch Israel
Am 10. November 1975 erklärte die Generalversammlung der UNO auf ihrer 30. Tagung, daß „der Zionismus eine Form des Rassismus und der Rassendiskriminierung ist”. Und noch viel früher nahm die Außenministerkonferenz in Lima eine Politische Deklaration an, in welcher „der Zionismus als Bedrohung der internationalen Welt und der Sicherheit“ verurteilt wurde und alle Länder dazu aufrief, gegen „die rassistische und imperialistische Ideologie” aufzutreten.
Aber keine Resolutionen der UNO und anderer internationaler Organisationen hat Israel jemals anerkannt. Es wiegte sich in Sicherheit. Denn hinter seinem Rücken steht der internationale Zionismus und der Anführer der imperialistischen Globalisierung – die USA. Und deren Geld und deren Waffen.
Israel hat bisher nicht ein einziges arabisches Land anerkannt. Seine halbhundertjährige aggressive Politik wird von allen vernünftigen Menschen der Erde verurteilt. Nicht alle Menschen lassen sich durch die bürgerlichen Massenmedien, die amerikanischen, europäischen und russischen, verarschen, die heute die palästinensischen Kämpfer der Hamas und Hisbollah als die Terroristen bezeichnet. Solange diese Kämpfer für die rechtmäßige Sache, für die Befreiung ihrer Heimat, gegen die Besatzer kämpfen, sind sie Helden des Widerstands, und keine Terroristen.
Ebenso wie auch die Helden der Generation unserer Väter, die Kämpfer der Sowjetischen Armee und der Partisanenabteilungen, welche Kämpfer gegen die faschistische Okkupation der sowjetischen Heimat durch die faschistischen deutschen Eroberer waren.
Und deshalb ist der Schmerz des palästinensischen Volkes auch unser Schmerz. Die Freuden des palästinensischen Volkes sind auch unsere Freuden. Früher oder später wird der Sieg auf ihrer Seite sein!
Ljubow Pribytkowa
(Übersetzung aus dem Russischen: W. Kaspari)
Mit freundlicher Genhemigung übernommen von Kommunisten-online
Anmerkung:
In den Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern /Ramstein LP 158/12 – 07.09.12 erschien ein ausführlicher Artikel, welcher die faschistische Tendenz bestimmter religiöser israelischer Kreise belegt. Unter der Überschrift „Der geistliche Führer der Schas-Partei fordert die Juden auf, für die Auslöschung des Irans zu beten” ist hier eine Übersetzung eines Artikel nachzulesen, welcher am 26.08.2012 durch HAARETZ und Reuters veröffentlicht wurde, in dem berichtet wird, wie der für seine volksverhetzenden Mordaufrufe bekannte Rabbi Ovadja Josef die Juden aufruft, für die Zerstörung des Irans zu beten.
(siehe: http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_12/LP15812_070912.pdf )
Siehe auch:
Lexikon: Was ist Zionismus?
Palästina – eine nationale Tragödie
Das heutige Israel und der Antisemitismus
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