Es ist ein empörender Vorgang, und bei weitem nicht er erste dieser Art: Zuerst werden die sowjetischen Ehrenmale mit Farbe beschmiert und geschändet, dann werden die Inschriften beseitigt und die Reliefs zerstört, und schließlich wird nach einigem hin und her mit „behördlicher Genehmigung“ das ganze Denkmal abgerissen.
Was ist geschehen?
Anfang Juli 2014 wurde in der polnischen Stadt Limanowa (südöstlich von Kraków) ein Denkmal zu Ehren der Helden der Roten Armee, welche die Stadt von den faschistischen deutschen Eroberern befreit hatte, abgerissen und dem Erdboden gleichgemacht. Völlig zurecht reagierte das Russische Außenministerium daraufhin mit äußerster Empörung und verlangte eine Erklärung für diesen Akt des Vandalismus und der Schändung eines Denkmals, welches die Polen aus Dankbarkeit gegenüber ihren Befreiern vom Faschismus aufgestellt hatten. Denn die Sowjetunion erlitt die schwersten Opfer dieses mörderischen 2. Weltkriegs und sie hatte die Hauptlast bei der Befreiung Europas vom Faschismus zu tragen.
Nun will man in Polen von alledem offenbar nichts mehr wissen. Der Bürgermeister der Stadt Limanowa, Władysław Bieda, gibt sich erstaunt über die scharfe Reaktion der Russen, beruft sich auf ein Gutachten, welches ihm bestätigt habe, daß mit dem Denkmal eine Gefahr für die Bürger bestanden hätte, und darauf, daß man in der Bevölkerung ohnehin kein Verständnis für sowjetische Ehrenmale habe. Einige Leserzuschriften im Internet und das Geschrei der alten und neuen Nazis in Polen, der „Patriotischen Klubs“ und der polnischen Nationalisten scheinen ihm Recht zu geben, was nichts anderes heißt, als daß in der polnischen Öffentlichkeit derzeit eine großangelegte Kampagne des Geschichtsrevisionismus vonstatten geht. Und das nicht nur in Polen, in der Ukraine, sondern seit langem schon auch in verschiedenen anderen Orten und Regionen, in denen die alten und neuen Nazis mehr und mehr öffentlich ihre Ansichten verbreiten dürfen, ohne daß man ihnen von offizieller Seite aus widerspricht.
Wie ist die wahre Geschichte?
I. Die Entfesselung des Krieges durch die deutschen faschistischen Räuber
Am 1. September 1939 überfiel Deutschland Polen. Die Regierungen Englands und Frankreichs erklärten Deutschland den Krieg. Die polnische Armee hielt dem Angriff der deutschen faschistischen Truppen nicht stand. Die polnische bürgerliche Regierung, die auf der Unterdrückung der Arbeiter und Bauern, auf der Unterjochung der Ukrainer, der Bjelorussen und anderer nichtpolnischer Nationalitäten begründet war, verfiel der Auflösung. Nachdem die deutsche faschistische Armee in Polen eingefallen war, rückte sie mit offenkundigem Ziel weiter nach Osten vor. Sie wollte sich so schnell wie möglich der Westukraine und des westlichen Bjelorußlands bemächtigen und so die vorteilhaftesten Positionen für einen künftigen Krieg gegen die Sowjetunion in Besitz nehmen. Die Sowjetregierung wußte, daß Hitlerdeutschland früher oder später die UdSSR überfallen werde. Daher sah sie ihre wichtigste Aufgabe darin, eine entsprechende Schranke gegen den Vormarsch der deutschen Truppen nach dem Osten zu errichten. Die Sowjetregierung konnte die ukrainische und die bjelorussische Nation nicht im Stich lassen. Auf Befehl des Oberkommandos überschritten Sowjettruppen die Grenze und nahmen das Leben und Gut der Bevölkerung des westlichen Bjelorußlands und der Westukraine unter ihren Schutz. Die Sowjetarmee befreite die Westukraine und das westliche Bjelorußland. Die Volksversammlungen der Westukraine und des westlichen Bjelorußlands beschlossen nach der Befreiung einstimmig, sich der Sowjetunion anzuschließen. Die jahrhundertealte Sehnsucht der Völker der Ukraine und Bjelorußlands, ihre Territorien zu einheitlichen Staaten wiederzuvereinen, hatte sich erfüllt. [1]
II. Der Zerfall des faschistischen Blocks
Die Sowjettruppen konnten sich nicht auf die Vertreibung der feindlichen Truppen aus der Sowjetheimat beschränken. Die Hitlerarmee glich einer verwundeten Bestie, die sich gezwungen sah, in ihre Höhle nach Deutschland zurückzukriechen, um ihre Wunden zu heilen. Doch eine verwundete Bestie hört nicht auf, eine gefährliche Bestie zu sein. Genosse Stalin schrieb in seinem Befehl vom 1. Mai 1944:
„Um unser Land und die mit uns verbündeten Länder vor der Gefahr der Versklavung zu retten, muß man der verwundeten deutschen Bestie auf der Spur folgen und ihr in ihrer eigenen Höhle den Todesstoß versetzen. Bei der Verfolgung des Feindes müssen wir unsere Brüder vom deutschen Joch befreien, die Polen und Tschechoslowaken sowie die anderen mit uns verbündeten Völker Westeuropas, die sich unter der Ferse Hitlerdeutschlands befinden.“ (J.Stalin: Über den Großen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion, S. 167/168)
Die Schläge der Sowjetarmee gegen die faschistischen deutschen Truppen erschütterten die von den Hitlerfaschisten in den Ländern Europas errichtete blutige „Neuordnung“ und führten dazu, daß der faschistische Block zu zerbröckeln begann. Als erstes Land fiel Italien aus dem Hitlerschen Kriegswagen heraus. Die faschistische Diktatur Mussolinis wurde gestürzt, und Italien schied aus dem Kriege aus. [2]
III. Die Befreiung der Völker Europas vom deutschen Faschismus
Während die Sowjetarmee Hitlerdeutschland und seinen Verbündeten vernichtende Schläge erteilte, streckte sie den Völkern Europas ihre helfende Bruderhand entgegen. Die Sowjettruppen erreichten die Weichsel und befreiten Polen, dessen Volk fünf Jahre unter dem schweren Joch der Hitlerfaschisten gelitten hatte. Sowjetische Truppen überquerten die rumänisch-jugoslawische Grenze, brachten den faschistischen deutschen Divisionen eine vernichtende Niederlage bei, befreiten Belgrad und vertrieben die deutschen Okkupanten aus Jugoslawien. Die Sowjetarmee schlug sich durch die tiefgestaffelten Verteidigungsstellungen des Gegners und die wegelosen waldbedeckten Bergrücken der Karpaten hindurch und betrat das Territorium der Tschechoslowakei; sie säuberte den tschechoslowakischen Boden von den faschistischen Okkupanten. Im hohen Norden überschritten sowjetische Truppen, nachdem sie die Deutschen aus Nordfinnland vertrieben hatten, die norwegische Grenze und befreiten die Bevölkerung des nördlichen Norwegens. Die Völker Europas empfingen die Sowjettruppen als ihre Befreier, die das schwere faschistische Joch zerschlugen. Die vorstoßenden sowjetischen Truppen wurden überall von einer mächtigen Befreiungsbewegung der Völker empfangen. Der Große Vaterländische Krieg der Sowjetunion verschmolz mit dem Kampf der Völker Europas um ihre Freiheit und Unabhängigkeit. [3]
IV. Die verspätete zweite Front
Die USA und England hatten die Errichtung der zweiten Front in Europa bis zu diesem Zeitpunkt hinausgezögert. Als imperialistische Staaten waren sie nicht so sehr an der militärisehen Niederschlagung Hitlerdeutschlands interessiert, sondern vielmehr an der Schwächung und Ausblutung der Sowjetunion. Sie führten nicht nur Krieg gegen die faschistische deutsche Macht, sondern bekämpften ebenso die demokratischen Kräfte, die nationalen Befreiungsbewegungen der von der faschistischen Fremdherrschaft unterjochten Völker. Als es aber offensichtlich wurde, daß die Sowjetunion auch allein die Kraft besaß, den Feind vollständig zu zerschlagen, Deutschland zu besetzen und ganz Westeuropa einschließlich Frankreichs zu befreien, sahen sich die USA und England veranlaßt, endlich die zweite Front in Europa zu errichten. Erst jetzt, im Juni 1944, drei Jahre nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die UdSSR, landeten England und die USA ihre Truppen an der Küste Frankreichs und errichteten die zweite Front in Europa. [4]
V. Die Errichtung einer antiimperialistisch-demokratischen Volksmacht in Polen
Die Durchführung der volksdemokratischen Revolutionen war ein komplizierter und widerspruchsvoller, keineswegs immer geradliniger und sofort erfolgreicher Weg. Wie in jeder Revolution, so erwies sich auch in den volksdemokratischen Revolutionen die Frage „Wer-wen?“, also die Frage nach der politischen Macht im Staate, als die entscheidende für die Fortführung und Vollendung der Revolution. Unmittelbar nach seiner Bildung ging das Polnische Komitee der Nationalen Befreiung an den Aufbau eines neuen, demokratischen Staatsapparates. Die Macht übernahmen die neugebildeten Nationalräte, die auch eine Bürgermiliz zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit organisierten. … Am 31. Dezember 1944 wurde das Polnische Komitee der Nationalen Befreiung in die Provisorische Regierung Polens umgewandelt. Von größter Bedeutung für den Fortgang der revolutionären Veränderungen war zunächst die Durchführung der durch Gesetz vom 6. September 1944 beschlossenen Bodenreform. Für die von der Polnischen Arbeiterpartei geführten demokratischen Kräfte kam es vor allem darauf an, die berechtigten Forderungen der werktätigen Landbevölkerung zu verwirklichen, die Klein- und Mittelbauern zu einem zuverlässigen Verbündeten der Revolution zu machen. Die Großgrundbesitzer trachteten ihrerseits danach, sich ihre ökonomischen Grundlagen für eine direkte Einflußnahme auf die politische Entwicklung des Landes zu erhalten. [5]
VI. Kampf gegen reaktionäre Kräfte und Errichtung eines demokratischen Staates
Die reaktionären Kräfte, die zu dieser Zeit noch einen beträchtlichen politischen Einfluß im Lande besaßen und auch über bewaffnete Kräfte verfügten, taten alles, um die konsequente Durchführung der Bodenreform zu verhindern. Der Klassenkampf nahm zum Teil, besonders im Südosten des Landes, bürgerkriegsähnlichen Charakter an. Bewaffnete Banden in einer Stärke von über 30.000 Mann verübten Sabotageakte, terrorisierten die Bevölkerung und ermordeten, bis zu ihrer Vernichtung Ende 1947, etwa 20.000 Funktionäre des neuen Staatsapparates und der Volksfront, unter ihnen vor allem Kommunisten. Dennoch trugen die fortschrittlichen Kräfte gerade im Kampf um die Bodenreform einen bedeutenden Sieg davon. Unterstützt von Arbeiter- und Bauernbrigaden sowie von Soldaten und Offizieren der polnischen Armee gelang es, die Bodenreform bis zum Ende des Jahres 1945 im wesentlichen zum Abschluß zu bringen. Bis auf 12 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, die staatlichen Gütern übergeben wurden, wurde der gesamte polnische Grundbesitz über 50 Hektar enteignet und an die landarmen Bauern und Landarbeiter aufgeteilt. Etwa ein Drittel aller Bauernwirtschaften erhielt durch die Bodenreform Land. Trotz erbitterten Widerstandes der Reaktion wurde Anfang 1946 die Nationalisierung der Großindustrie, der mittleren Industrie des Transports und der Banken begonnen. Bis Ende 1946 gingen rund 3.400 Unternehmen, das heißt etwa 86 Prozent, der polnischen Schlüsselindustrie in Staatseigentum über, sie bildeten die ökonomische Grundlage der volksdemokratischen Staatsmacht. [6]
Quelle:
[1] Lehrbuch für die politischen Grundschulen, Erster Teil, Dietz Verlag Berlin, 1951, S.195f.
[2] ebd. S.227.
[3] ebd. S.228.
[4] ebd. S.228f.
[5] Geschichte, Lehrbuch für die 10. Klasse, Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin, 1980, S.21f.
[6] ebd. S.22.
Siehe auch:
Die Befreiung Polens 1944
Der faschistische Mob in Kiew
Katyn: Waren die Dokumente gefälscht?
…daß man in der Bevölkerung ohnehin kein Verständnis für sowjetische Ehrenmale habe… Traurig, aber wahr. Ich hatte schon vor längerer Zeit angefragt warum der braune Abschaum im Baltikum, Polen, Ukraine schon immer sein traditionell faschistisches Heimspiel hat. Deren Bewohner haben sich schon vor 30 Jahren in der BRD immer wieder als Streikbrecher und antikommunistisches Aushängeschild der Kapitalistenklasse angebiedert. Meiner Erfahrung nach mischen sich hier Lumpenproletariat (kleine Zuhälter, Diebe, Türsteher, Schmuggler, Flohmarkthändler) und verkrachte Kleinbauern, Leiharbeitsfirmen. Die brauchen kaum direkte Steuerung durch westliche Bonzen. Da genügt es schon, dass zB. Deutschland deren Leute massiv bei der Einwanderung bereits vor 40 Jahren in die BRD unterstützt hat (Arbeitsplatzvergabe in gutbezahlenden Grossunternehmen wie Daimler/Benz, teure Umschulungen/Sprachkurse, Wegschauen bei Straftaten).
Ein typischer (USA Freund, Russenfeind, protziges Auto) Pole sagte mir letztens : Wer die Linke wählt, sollte aus Deutschland rausgeschmissen werden und die Kommunisten gehören eh verboten.
…und dabei ist „Die Linke“ ja noch nicht mal dem BRD-Staat gefährlich!
@rheinlaender, man könnte deine obigen Aussagen sehr leicht als nazihaft, sozialrassistisch abtun, auf einer sozusagen rein ideologischen, abstrakt-politischen Ebene, doch alle meine ganz persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse der letzten 40 Jahre „gute alte Bundesrepubklik (also VOR Ende 1989) zwingen mich, wenn ich ehrlich und offen bin, dir im Großen und Ganzen zuzustimmen!
Das alles, dieses ganze widerliche nationalistische, tendenziell faschistoide Treiben in Polen, CZ, Ungarn, Rumänien, dem „Baltikum“, aktuell in der Ukraine, das hat alles schon eine sehr sehr lange Vorgeschichte, hängt zusammen schon lange, lange, lange vor 1989 zusammen mit dem ungenierten, von den damaligen dort regierenden Revisionisten erlaubten und geförderten Hineinregieren ganz speziell der damaligen US-hörigen Bonner Imperialisten in alle diese Staaten, bis hin zu Geldzahlungen, materiellen Zuwendungen selbst für alte SS-Leute/Judenschlächter seitens aller BRD-Regime in allen diesen damals bereits revisionistisch verunstalteten sozialistischen Ländern.
Leider bis heute kaum ein Thema für heutige „Linke“, Schein-Kommunisten, und andere scheinbar ach so „Friedensbewegte“, „Gutmenschen“ aller Art.
Man bläst heute dicke die Backen auf über „ukrainische Faschisten“ und deren Treiben, Mordtaten als Befehlsempfänger mächtiger auswärtiger imperialistischer Mächte, bloß die eigene Mitverantwortung für diese heutigen Phänomene, durch das eigene damalige Unterlassens des Ausprechens von Wahrheiten über BRD-„Friedensnobelpreisträger“ und deren Wirken, das bleibt leider oft, zu oft, unausgesprochen.
Und doch: Bleiben wir alle ehrlich und offen auch bei diesem Thema!
Die SAAT wurde schon lange vorher gelegt…….
… als Beispiel einer Geschichtslüge wird uns sicherlich nun auch wieder mit stupider Regelmäßigkeit wie alljährlich immer im Sommer von den Medien intensivst die Mär aufgetischt von der bösen Roten Armee, die im August 1944 den Warschauer Aufstand einfach verbluten ließ. Sie hätte untätig abgewartet, wie die Aufständischen niedergeschlagen wurden und nicht helfend eingegriffen.
Doch die Tatsachen sehen anders aus:
Im Sommer 1944 war die Rote Armee siegreich weit vorgerückt und hatte bereits begonnen, vom Faschismus unterjochte Völker Ost- und Südosteuropas zu befreien. In Polen wurde am 21.Juli das Polnische Komitee der Nationalen Befreiung gegründet, das die Wiederherstellung des polnischen Staates auf demokratischer Grundlage zum Ziel hatte. Die 1. Polnische Armee und die Partisaneneinheiten der Armia Ludowa (Volksarmee) bildeten den Grundstock für eine einheitliche Armee des neuen, demokratischen Polens. So war die Befreiung Polens durch die Sowjetunion begleitet von progressiven gesellschaftlichen Veränderungen im Lande. Das paßte jedoch den reaktionären Kräften Polens, besonders der bürgerlichen Londoner Exilregierung nicht ins Konzept. Sie plante deshalb, die polnische Hauptstadt vor den anrückenden sowjetischen Truppen und ohne deren Hilfe selbst von der faschistischen Okkupation zu befreien. So wollte sie ihren Herrschaftsanspruch unter Beweis stellen und die demokratische Entwicklung Polens unterminieren.
Den Aufstand durchführen sollte die von der Londoner Exilregierung gesteuerte Armia Krajowa (Heimatarmee) unter General Bor-Komorowski. Obwohl nach einer Einschätzung des Oberkommandos dieser Armia Krajowa ein Aufstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Erfolgsaussichten hatte und mit großen Verlusten verbunden sein würde, wurde kurze Zeit später beschlossen, den bewaffneten Aufstand in Warschau am 1. August auszulösen. Die Bewaffnung der Aufständischen war völlig unzureichend, sie verfügten lediglich über 3500 Schützenwaffen. Auch hatte man das Oberkommando der anrückenden Roten Armee nicht über diese Pläne informiert, genauso wenig wie die Armia Ludowa. Der Aufstand wurde wegen der sich schnell ändernden militärischen Lage überstürzt begonnen.
Die Deutschen hatten wenige Tage vor Beginn des Aufstandes davon erfahren, damit war das Überraschungsmoment weg. Grausam gingen sie gegen die Aufständischen in der Stadt vor. Die bis zu 400 km weit vorgerückten und nach langen, schweren Kämpfen erschöpften sowjetischen Truppen befanden sich seit Ende Juli im östlichen Vorfeld Warschaus in heftigen Abwehrkämpfen mit den zum Gegenangriff angetretenen deutschen Truppen der deutschen 9.Armee und eines Panzerkorps. Obwohl die sowjetischen Truppen deshalb zur Verteidigung übergehen mußten, kamen sie den Aufständischen zu Hilfe. Am 10. August griff die 70. Armee die deutschen Truppen östlich von Warschau an und versuchte aus der Bewegung heraus nach dorthin durchzubrechen. Das mißlang.
Am 10.September unternahm die 70. Armee, verstärkt mit der 47. Armee und der ersten polnischen Armee einen erneuten Angriff. Nach schweren Gefechten gelang es, die am Ostufer der Weichsel gelegene Vorstadt Praga einzunehmen und zwei Brückenköpfe auf dem Westufer des Flusses zu erkämpfen, die aber infolge starker deutscher Gegenangriffe am 24. September wieder geräumt werden mußten. Zur Unterstützung der Aufständischen mit Waffen und Lebensmitteln flog die sowjetische Luftwaffe 2435 Einsätze, sowie 2386 Einsätze gegen deutsche Truppen im Raum Warschau. Dagegen endete der am 18. September unternommene Versorgungsflug von 100 amerikanischen B 17-Bombern, wie andere ähnliche Versuche vorher auch, weitgehend als Fehlschlag, da die aus großer Höhe abgeworfenen Hilfsgüter in deutsche Hände fielen. Die faschistischen Truppen schlugen den Aufstand blutig nieder, über 200.000 Opfer unter der Warschauer Bevölkerung. Am 2. Oktober kapitulierte die Armia Krajowa.
Die westlichen bürgerlichen Historiker und Medien verschweigen die tatsächliche Lage an der deutsch-sowjetischen Front, die Umstände des isoliert und überstürzt durchgeführten Aufstandes und ganz besonders auch die Hilfe der Roten Armee, zum einen die militärische und zum anderen die Unterstützung mit Hilfsgütern aus der Luft, und sie glorrifizieren andererseits die Rolle der tatsächlich kaum wirksamen amerikanischen Versorgungsflüge.
Mit dem gleichen blinden Haß gegen die Sowjetunion, der schon 1939 Polen die sowjetischen Hilfsangebote zum gemeinsamen Schutz des polnischen Territoriums ablehnen ließ, will man heut auch wieder das Bild der Sowjetunion in falsches, schlechtes Licht rücken. Wie man unschwer erkennt, ist die Mär von der bösen roten Armee, die den Warschauer Aufstand tatenlos verbluten läßt, tatsächlich nichts weiter als falsch.
(nach „Deutschland im 2. Weltkrieg“, Bd 6, S. 60/61, Akademie-Verlag Berlin, 1985)
Danke, Pawel!
Ich lebe in Polen und kenne die Geschichte nach 1945 hier bestens. Glaubt mir, keiner hier (weder polnisch- noch deutschstämmiger) kann deine verklärte Heroisierung der roten Armee verstehen. Diese zog mordend, vergewaltigend und plündernd insbesondere über die westlichen Landesteile des jetzigen Polen.
Die anschließende Besetzung und Stalinisierung Polens (Bierut) brachte viel Leid und kommunistische Mißwirtschaft über das gesamte Land!
Wir glauben Dir, Benni, daß Du auch schon von der deutsch-faschistischen Propaganda im Kopf völlig verdreht bist. Was Du uns hier erzählen willst über die „mordende, vergewaltigende und plündernde“ Rote Armee, gehört ins Reich der Legende, die nicht erst seit dem erzreaktionären polnischen Papst Wojtyła überall, und nicht nur in Westpolen durch den RFE, und später durch „Radio Maryja“ und andere antikommunistische Medien verbreitet wurde. Sowjetfeindliche polnische Nationalisten waren es auch, die sich als erste danach streckten, mit den deutschen Nazis und den Bandera-Faschisten in der Ukraine gemeinsame Sache zu machen, und die unmittelbar nach der Konterrevolution 1990 ein Bündnis mit der NATO eingingen.
Bierut, der am 12. März 1956 unter mysteriösen Umständen auf Stalins Beerdigung in Moskau verstorbene (zu deutsch: ermordete!) Generalsekretär der PVAP, hatte 1955 auf dem 3.Plenum der Partei noch versucht, das Schiebertum in der polnischen Landwirtschaft zu verhindern. Es gelang ihm jedoch nicht mehr, die polnische Kulakenwirtschaft zu beseitigen. Und ohne den plötzlichen Tod Bieruts hätte wohl auch Gomułka – sehr zum Wohle des polnischen Volkes und des Sozialismus – seinen Platz im Gefängnis behalten dürfen. Die „Mißwirtschaft“ ist jedenfalls nicht auf Bierut zurückzuführen!
Benni ist leider sehr gehirngewasschen, leider kein Einzelfall aus Polen, schon früher gab es solche Leute….
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