Man muß nicht immer mit allem einverstanden sein, was Ken Jebsen für richtig hält. Schon der Satz (sinngemäß): „Wir haben gefährliche Freunde.“ – Ja, was sind denn Freunde, und wozu hat man sie? Und wessen Freunde sind denn „die Amerikaner“? Oder: „Wir sollten diese Massenmedien nicht finanzieren!“ Ja, wie denn nicht? Oder aber Frau Krone-Schmalz (in Stein gemeißelt): „wir sollten den Amerikanern dankbar sein“ – ja, wofür denn bitte? Dafür, daß sie Deutschland nach dem 2. Weltkrieg ausgeplündert haben? bzw. „wir haben den Krieg doch verursacht“ – ja bitte, WER denn? bzw. „wir sollten dieses Land mit seinen 22 Millionen Toten nicht vergessen“ (wie gesagt sinngemäß). All das zeugt doch davon, daß hier der Kapitalismus zwar namentlich genannt, jedoch überhaupt nicht verstanden wurde. Oder man hat sich hier nicht getraut, die Wahrheit klar und deutlich auszusprechen? Und somit sind wir wieder bei der Halbwahrheit. Wie sagte doch Mark Twain so schön:
„Die Halbwahrheit ist die feigste aller Lügen“
Was Ken Jebsen aber tut, das ist durchaus sehr aufschlußreich – denn er zerlegt diese flüchtigen und doch so schwerwiegenden Aussagen eines USA-Militaristen und Kriegstreibers entlarvend als das, was sie sind – als imperialistische Machtstrategie! Der entscheidende Satz in dieser Sendung, gesprochen von Mister Kornblum, lautete:
„Es ist wunderbar, wenn Europa verhandelt, aber im Endeffekt liegt die Macht in Washington und Putin weiß das ganz genau.“
Sehen Sie selbst:
Da wären also ein paar Fragen zu beantworten:
Nämlich das, was zum kleinen Einmaleins des Marxismus gehört:
- Was sind Klassen?
- Was versteht man unter Ausbeutung? Und nun der springende Punkt:
- Warum muß erst das Privateigentum an den Produktionsmitteln verschwinden, ehe man den Kapitalsimsu, der ja die Wurzel allen Übels ist, beseitigen kann?
- Was ist Imperialismus?
- Warum war die Oktoberrevolution der erste (überaus erfolgreiche!!!!) Schritt in eine neue Gesellschaftsordnung, die frei von Ausbeutung ist?
- Und warum hatte Stalin 100%ig recht, als er die Diktatur des Proletariats kompromißlos fortsetzte?
- Warum war es richtig, den Feinden des Sozialismus kurz, aber öffentlich!, den Prozeß zu machen, die Feinde also zu vernichten?
- Warum war der Verrat der Chruschtschowisten 1953 ein konterrevolutionärer Putsch, der uns zu dem geführt hat, was wir (in der DDR) bereits für überwunden gehalten haben: zu Faschismus und Krieg?
- Und warum ist es falsch, die „Vergangenheit hinter sich zu lassen und nur nach vorne zu schauen”? (Solche dummen Sprüche verbreiten bürgerliche Ideologen!)
- Warum hatte Heinrich Heine völlig recht, als er sagte:
“Der heutige Tag ist ein Resultat des gestrigen. Was dieser gewollt hat, müssen wir erforschen, wenn wir zu wissen wünschen, was jener will.”
„Bleibt friedlich!“ ? ? ?
Eine kühne Losung für dieses Land – aber keine Lösung!
Diesem Herrn Jebsen fehlt Orientierung!
Die Abenteurer mit dem kühnen Wesen
Und ihrer Gier, die Haut zum Markt zu tragen
Die stets so frei sind und die Wahrheit sagen
Damit die Spießer etwas Kühnes lesen
(aus: Ballade Vom angenehmen Leben, Brecht)
Beste Grüße aus Rostock
Hat dies auf versprengte Linke rebloggt und kommentierte:
Wie man als Marxist gesellschaftskritische Nicht-Marxisten nicht ausgrenzt oder gar verteufelt, sondern ihre Analysen nutzt und zugleich ihre Grenzen aufweist, zeigt Sascha: