Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen;
Ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
Ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert.
Ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten, habe ich nicht protestiert,
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Pastor Martin Niemöller (1892-1984)
(evang.Pfarrer, war 1937-45 als Gründer des Pfarrernotbundes Antifaschist u. Leitungsmitglied der Bekennenden Kirche im KZ Sachsenhausen)
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Der Spruch wurde auf verschiedene Weise umformuliert. Pfarrer Niemöller äußerte sich dazu Ostern 1976 während einer Diskussion im Gemeindesaal Kaiserslautern -Siegelbach bei Pfarrer Hans-Joachim Oeffler wie folgt. In einem Gespräch mit Hannes Karnick und Wolfgang Richter („Niemöller – Was würde Jesus dazu sagen?“, Ffm 1986) führte Niemöller aus:
„…sehen Sie, als die erst mal die Kommunisten eingesperrt, und davon haben wir vielleicht gleich was gehört, ich weiß es nicht mehr, aber wir haben dagegen nicht aufbegehrt, dass die Kommunisten eingesperrt wurden, denn wir lebten ja für die Kirche und in der Kirche und die Kommunisten waren ja keine Freunde der Kirche, sondern im Gegenteil ihre erklärten Feinde, und deshalb haben wir damals geschwiegen. Und dann kamen die Gewerk-schaften, und die Gewerkschaften waren auch keine Freunde der Kirche, und wir haben mit denen wenig Beziehungen oder gar keine mehr gehabt und haben gesagt, also laß die ihre Sachen selber ausfechten.
Es gab keine Niederschrift oder Kopie von dem, was ich gesagt hatte, und es kann durchaus gewesen sein, daß ich das anders formuliert habe. Aber die Idee war jedenfalls: Die Kommunisten, das haben wir noch ruhig passieren lassen; und die Gewerkschaften, das haben wir auch noch passieren lassen; und die Sozialdemokraten haben wir auch noch passieren lassen. Das war ja alles nicht unsere Angelegenheit. Die Kirche hatte ja mit Politik damals noch gar nichts zu tun, und man sollte ja damit nichts zu tun haben. Wir wollten in der Bekennenden Kirche an und für sich ja auch keinen politischen Widerstand darstellen, sondern wir wollten für die Kirche feststellen, das ist nicht recht und das darf in der Kirche nicht Recht werden…“
Quelle: Martin-Niemöller-Stiftung
„…sehen Sie, als die erst mal die Kommunisten eingesperrt, und davon haben wir vielleicht gleich was gehört, ich weiß es nicht mehr, aber wir haben dagegen nicht aufbegehrt, dass die Kommunisten eingesperrt wurden, denn wir lebten ja für die Kirche und in der Kirche und die Kommunisten waren ja keine Freunde der Kirche, sondern im Gegenteil ihre erklärten Feinde, und deshalb haben wir damals geschwiegen. Und dann kamen die Gewerkschaften, und die Gewerkschaften waren auch keine Freunde der Kirche, und wir haben mit denen wenig Beziehungen oder gar keine mehr gehabt und haben gesagt, also laß die ihre Sachen selber ausfechten.“
„davon haben wir vielleicht gleich was gehört, ich weiß es nicht mehr,“
Wie immer: „nicht gewusst“ / „wissen/weiß“ es nicht mehr“
Ich zitiere da mal den „Lieben Gott“ aus der Bibel: „Doch du hast es gewusst!“
„Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Schlachtbank wanken, halte zurück! Wenn du sagen wolltest: «Siehe, wir haben das nicht gewußt!» wird nicht der, welcher die Herzen prüft, es merken, und der deine Seele beobachtet, es wahrnehmen und dem Menschen vergelten nach seinem Tun?“ — Sprüche 24: 11.12
Diese Ausrede „nichts gewußt“ ist tausende von Jahren alt und hat einen ganz langen Bart.
Schlimmer ist jedoch, die „Begründung“/Rechtfertigung: „die Kommunisten waren ja keine Freunde der Kirche, sondern im Gegenteil ihre erklärten Feinde“. Schwarzkittel hat ganz offensichtlich das Evangelium nicht gelesen: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ „Bergpredigt“ (Matthäus 5: 43-48)
Was mich an den Lügen, die solche Heuchler und Schwarzkittel verbreiten, jedoch besonders verärgert, ist die Umkehrung der Tatsachen: Denn nicht die Kommunisten waren die erklärten Feinde der Kirche, sondern die Kirche der erklärte Feind des Kommunismus! Sie war es doch, die mit Hitler Verträge abgeschlossen hat und der Vernichtung von Juden, Gewerkschaften, Kommunisten, Sozialdemokraten aktiv zugearbeitet hat, sie war direkt daran beteiligt!
Bilder sagen oft mehr als tausend Worte:

Vielen Dank für die interessanten Informationen.
Für die Friedensbewegung war er ein unerlässlicher Freund und Mitstreiter.
Selbst Wikipedia kommt nicht drum rum:
Unter anderem erhielt Niemöller 1966 den Lenin-Friedenspreis der UdSSR, die Deutsche Friedensmedaille der DDR in Gold und 1983 die Carl-von Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte. – Das ist eben auch der Pastor Niemöller.
zu „jauhuchanam“:
„…nicht die Kommunisten waren die erklärten Feinde der Kirche, sondern die Kirche der erklärte Feind des Kommunismus!…“
…was allerdings auch heißen muß, daß es nicht wenige Christen gab, die fest und unerschütterlich auf der Seite der Kommunisten standen und gegen den Faschismus kämpfen:
● Zum Beispiel war Pater Pawel ein sowjetischer Held!
https://sascha313.wordpress.com/2015/08/18/pater-pawel-ein-sowjetischer-held/
● Zum Beispiel trat der Metropolit Gregorius aktiv gegen den Antikommunismus auf!
https://sascha313.wordpress.com/2013/07/23/metropolit-gregoriuswider-den-antikommunismus/
● Zum Beispiel der Partisanen-Pater Fjodor Pusanow
http://www.pomnivoinu.ru/home/reports/1066/