Das Gerede von der schwindenden Arbeitslosigkeit

Im bundesdeutschen Blätterwald scheint zuweilen der Jubel über die schwindende Arbeitslosigkeit bald kein Ende zu nehmen. Nach all den Krisendiskussionen, Neonazi-Affären und NSA-Skandalgeschichten braucht der deutsche Leser offenbar wieder einmal ein Erfolgserlebnis. Ja, die Veranstaltungskarten sind ausverkauft! Ausverkauft ist aber auch – der Klassenkampf! Die Wirtschaft strotzt nur so vor Kraft, ja – man redet hier sogar schon von Vollbeschäftigung. Doch da scheint der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen zu sein. Denn natürlich ist das ein Geschwätz. Die Wirklichkeit sieht anders aus…

Das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) hat beispielsweise im Dezember 2011 Zahlen und Fakten präsentiert, die die Regierung und die Wirtschaftsverbände nicht so gerne sehen. Demnach gab es  rund 5,154 Millionen Arbeitslosengeldempfänger. Außerdem ist die BRD nicht nur Exportweltmeister, sondern auch Weltmeister beim Lohnbetrug:

lohndumping

siehe auch: http://biaj.de/images/stories/2012-01-03_alo1211t.pdf

Nicht nur, daß die offiziellen Statistiken durch allerlei Tricks „bereinigt“ wurden, auch der Anteil der prekären Beschäftigung und der sogenannten Leiharbeit (Lohnsklaverei) nimmt ständig zu. Stundenlöhne von faktisch unter sieben Euro sind hier keine Seltenheit. Doch die Betroffenen sind froh, überhaupt eine Beschäftigung zu haben – und sie schweigen…

Übrigens: ist es völliger Unfug, von „Arbeitslosen” zu sprechen. Es gibt schlichtweg keine Arbeitslosen. Wenn jemand seine Wohnung putzt, so ist das Arbeit. Wenn jemand seine Wäsche wäscht, so ist das Arbeit. Wenn eine Mutter die Kinder versorgt, so ist das Arbeit. Wenn jemand Modelle bastelt, so ist das Arbeit. Wenn jemand sein Essen kocht, so ist das Arbeit. Wenn jemand Angehörige pflegt, so ist das Arbeit. Wenn sich jemand ehrenamtlich engagiert, so ist das Arbeit. Nur mit dem Unterschied, daß all diese Leute dafür nicht entlohnt werden. Es muß richtig heißen. Erwerbslosigkeit!

Siehe auch:
Warum gibt es überhaupt Arbeitslosigkeit?

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5 Antworten zu Das Gerede von der schwindenden Arbeitslosigkeit

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