Lenin duldete keinen Betrug und war besonders streng gegen diejenigen, die sozialistisches Eigentum stahlen. Er ergriff die entschiedensten Maßnahmen in allen Fällen, die Unterschlagung von Staatsgeldern oder Diebstahl von staatlichem Eigentum betrafen. Lenin konnte man nicht betrügen. In allem forderte er Offenheit und Wahrheit.
Im Jahre 1921 kam ein Rotarmist nach Moskau, um Lenin Mitteilung zu machen von Mißbrauch der Amtsgewalt und Diebstählen einiger Funktionäre des Dongebiets. In einem Brief an Lenin wies dieser Genosse darauf hin, daß diese Handlungen große Unzufriedenheit unter den Arbeitern und werktätigen Bauern hervorrufen. Lenin sandte eine Abschrift des Briefes unverzüglich an den Sekretär des Zentralkomitees, Genossen Molotow, und schlug vor, eine Sonderkommission aus Mitgliedern des Allrussischen Zentralexekutivkomitees und 10 bis 20 Hörer der Swerdlow-Universität an den Don zu schicken; den Verfasser des Briefes mitzunehmen; diejenigen, die des Diebstahls überführt werden, an Ort und Stelle zu erschießen. In bezug auf den Absender des Briefes schrieb Lenin in einer Notiz an den Sekretär: «Machen Sie eiligst den Verfasser ausfindig, empfangen Sie ihn, beruhigen Sie ihn, sagen Sie ihm, daß ich krank bin, aber seine Sache betreibe.»
Quelle: Lenin – Ein kurzer Abriß seines Lebens und Wirkens, Moskau 1946, S.303
Siehe auch:
Lenin – Genius der Revolution
A.Lunatscharski: Erinnerungen an Lenin
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