Das ist sowjetische Menschlichkeit

DedmorosGibt es eigentlich noch die Sowjetunion? Nein, es gibt sie nicht mehr. Aber es gibt unzählige Menschen in den ehemals sowjetischen Ländern, die diese MENSCHLICHKEIT kennengelernt haben und die heute noch danach leben. Denn Humanismus ist ein wesentliches Charakteristikum des Kommunismus. Millionenfach kann man darüber nachlesen in den Geschichten aus der Sowjetunion, aus dem Großen Vaterländischen Krieg und aus der heldenhaften Zeit des Aufbaus des Sozialismus. Es verwundert nicht, daß gerade die Bourgeoisie und deren Auftragsschreiber uns, den Kommunisten, diese Eigenschaft absprechen wollen, und die immer wieder versuchen, den Kommunismus zu verleumden. Lenkt man dadurch doch nur von den eigenen Verbrechen der kapitalistischen Gesellschaftsordnung ab. Väterchen Frost ist hier eigentlich eine Frau. Es ist eine wahrhaft kommunistische Verhaltensweise. Lesen Sie ihre ungewöhnliche Geschichte…   

Über die Tätigkeiten dieser mutigen und engagierten Frau haben wir in der Presseschau des letzten Jahres mehrfach berichtet. Während der heftigen Kämpfe um den Donezker Flughafen fuhr sie regelmäßig mit ihrem Auto, beladen mit Brot, zu den wenigen Einwohnern, die in den Kellern der zerstörten Häuser des Gebietes geblieben waren. Zum Jahreswechsel 2014/15 besuchte sie die Kinder der Republik, die ihr lange Briefe und Wunschzettel geschrieben hatten. Die meisten Kleinen wünschten sich ein Leben in Frieden; der Wunsch eines Mädchen jedoch, eine Tasche, die es auch ganz genau aufgezeichnet hatte, war so sehnsüchtig formuliert, daß „Väterchen Frost“ alle Hebel in Bewegung setzte, um dem Kind diese Tasche übergeben zu können. Im Interview spricht sie über die Anfänge ihrer Tätigkeit, über ihre Erfahrungen und die Zukunft. (Anm. d. Übers.)

Sonderthema: Väterchen (Mütterchen) Frost

Die Freiwillige der Donezker Volksrepublik, Ludmila, die die Bewohner der DVR als das „Väterchen Frost“ kennen, hat ihre Neujahrs-Kampagne für die Bürger und Soldaten der Volksrepublik gestartet. Am 16. Dezember besuchte sie das Gymnasium №60 in Donezk und gratulierte den Kindern der jüngeren Klassen zum anbrechenden Neuen Jahr. Der Korrespondent der Agentur Novorossia konnte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit dieser heroischen Frau zu sprechen.

 Väterchen Frost, bitte erklären Sie uns, bevor Sie Ihre Freiwilligenarbeit für die Soldaten und Zivilisten begannen, was waren Sie im zivilen Leben?
Im zivilen Leben war ich schon Rentnerin, Großmutter, pflegte meine Enkel, saß zu Hause. Davor arbeitete ich als Direktorin des Hauses der Kultur im Südural und als Buchhalterin.

Wie kommt man zu der Entscheidung, sich in der Freiwilligenarbeit zu engagieren? Immerhin ist diese Sache nicht leicht.
Es kam ganz spontan, unerwartet. Ich bin aus dem Haus gegangen, um zu sehen, wie sie das Administrationsgebäude besetzen…. Plötzlich wurde mir schlecht, sie brachten mich in den ersten Stock des Gebäudes und leisteten mir Erste Hilfe, so daß ich mich ein wenig erholen konnte. Da bemerkte ich, daß niemand da war, um Butterbrote zu schmieren. Die Frau, die mich in die Staatsverwaltung gebracht hatte, fing an, Tee und Kaffee zu kochen und ich fange an, Brot zu schneiden. Sie sagte: „Setzen Sie sich doch hin“ und ich antwortete: „Nein, es ist doch sonst niemand da, der die Brote schneidet.“ Seit diesem Tag kontrolliere ich meinen Blutdruck.

Ded MorosDas Kostüm für Väterchen Frost hat sich auch von selbst ergeben, jemanden aus den oberen Stockwerken brachte diesen Anzug. Ich zog es an und sah – „Nicht schlecht“. Vor allem vor dem Hintergrund der grauen Masse, die wir hatten, Taschen, Reifen, Räder – alles in Schwarz, Grau und es war sehr kalt, die Menschen froren ohne Zelte und Schirme … Jeder kam, um sein Wort zu geben, daß er seine Republik, die wir errichten wollten, unterstützt. Die Menschen sind gegen die Kiewer Junta aufgestanden.

So trug ich das Kostüm von Väterchen Frost zum ersten Mal. Ich wurde einmal gefragt: „Warum gerade Väterchen Frost?“ Weil ein neues Jahr anbricht mit einer neuen Republik und einem neuen Leben!

Väterchen Frost, können Sie sagen, ob es Veränderungen in der Einstellung der Menschen zueinander gab im Laufe der Zeit? Sie sehen so viel menschliches Leid und Elend, wenn Sie helfen. Werden die Leute mitfühlender für das Unglück anderer?
Im vergangenen Jahr – ja, da waren die Menschen teilnahmsvoller. Der große Unterschied zwischen dem letzten und diesem Jahr. Viele Menschen kamen selbst, niemand mußte sie rufen, sie fragten, was benötigt wird, was gekauft werden kann. Ich verneige mich tief vor allen Bewohnern von Donezk und Lugansk, alle, die von selbst kamen, etwas brachten, halfen. Obwohl das vergangene Jahr schwieriger war ohne Gehälter und Renten – die Ukraine hatte ja die Zahlungen gestoppt. Die Menschen brachten von zu Hause alles, was möglich war, und hofften, daß sie Renten und Gehälter erhalten würden, aber der Winter kam und sie blieben mittellos. Die Ukraine zahlte ihre Schulden einfach nicht zurück. Es war sehr schwierig, vor allem für die Gebiete, die bombardiert wurden. Es ist schrecklich, wenn man in Kellern sitzen muß, mit den Kindern, und wenn es keine Chance gibt, wieder heraus zu kommen.

Sie fahren zu verschiedenen Orten der Republik. Was erleben Sie, wie viele Menschen leben dort jetzt?
Im Laufe des Jahres sind viele Menschen nach Hause zurückgekehrt. Wenn wir im letzten Jahr durch Donezk gingen, war es ruhig nach sechs oder sieben Uhr am Abend – im Allgemeinen gab es keinen Verkehr. Jetzt schauen Sie, was für eine Menge Verkehr jetzt ist. Donezk war leer, und irgendwie war es unheimlich, so leer, ruhig und nur einsam blinkende Lichter.

Und die Dörfer an der Frontlinie?
Auch in den Dörfern beginnen die Menschen zurückzukehren, nehmen wir z.B. Oktjabrski oder Spartak. Die Menschen eilten zu bewahren, was noch erhalten ist. Es ist sehr schlimm, denn die Menschen Donbass1hatten gerade die Dächer repariert, da schlugen wieder Granaten ein und die Häuser brannten vollständig aus – den Menschen ist nichts geblieben….

Verstehen Sie, wie viel Willenskraft diese Menschen haben müssen, um alles wieder und wieder aufzubauen. Das kann man nicht erzählen, das muß man mit eigenen Augen gesehen und den Schmerz erlebt haben, die die Menschen in diesen Gebieten durchlitten.

Sie sind auch in Kontakt gekommen mit Angehörigen der ukrainischen Armee, das heißt, mit der ukrainischen Seite. Wie verhalten die sich?
Ich sprach meistens mit ihnen, wenn die Unseren sie gefangen genommen hatten. Sie gaben vor, daß sie unschuldige Lämmer wären, daß sie nicht geschossen hätten. Sie waren alle angeblich „Köche, Büroangestellte, Friseure oder Fahrer von Militärangehörigen – niemand wollte geschossen haben.“ Und wenn man weiter fragt, stellt sich heraus, daß sie bereits mit der zweiten Welle in den Donbass zum Kämpfen gekommen sind. Sie glaubten, daß es besser sei, in den Krieg zu ziehen. Manche Leute kommen des Geldes wegen, andere aus anderen Gründen …

Wenn wir sie auf Russisch ansprechen, so sagen sie nichts, aber wenn wir beginnen, mit ihnen ukrainisch zu sprechen, dann schlackern ihnen die Ohren. Sie denken, weil wir im Donbass leben, beherrschen wir die ukrainische Sprache nicht. Wir beherrschen sie sehr gut.

Haben Sie persönlich gesehen, ob unsere Miliz den Menschen bei der Wiederherstellung ihrer Häuser hilft?
Wenn es den Volksmilizionären möglich ist, dann helfen sie. Vor allem in den zerstörten Dörfern. Nicht nur helfen, es werden auch Lebensmittel geteilt, wenn es etwas gibt, was man teilen kann. Seit August letzten Jahres, als wir aus Slawjansk kamen, fahre ich Brot und Essen aus. Unsere Soldaten helfen dabei. Alles, was sie übrig haben, teilen sie, sie rufen mich an – und ich komme schnell, belade das Auto und fahre los……

Und wenn Sie an die Front gehen, wenn Sie unsere Jungs zu sehen, unabhängig von ihrem Alter – Junge und Alte …

Donbass2Von der Front komme ich immer ganz müde, du bist draußen die ganze Zeit in der Kälte, in dem Wind, aber moralisch bin ich gestärkt. Dort ist eine andere Situation, sie wissen, genau wo der Feind ist, der ständig Angriffe macht, und dann zeigt die Ukraine auf uns und sagt, daß wir das waren.

Beleidigend ist, daß die Welt glaubt, was die Ukraine für Lügen erzählt. Mehrmals habe ich mit den Leuten von der OSZE gesprochen und wieder und wieder gebeten: „Nehmen Sie mich mit, wenn Sie auf die ukrainische Seite fahren. Ich will mit meinen eigenen Augen sehen, daß die Ukraine die Waffen abgezogen hat!“ Doch sie antworten mir: „Schauen Sie sich unsere Berichte!“ Aber ich glaube keinen Berichten. Ich will es selbst sehen! Ich weiß, daß wir die Minsk-Abkommen erfüllt haben, wir haben die Technik abgezogen, und ich möchte sehen, was dort los ist – auf der ukrainischen Seite. Sie nehmen mich aber nicht mit, und wenn Sie mich nicht mitnehmen – bedeutet das, daß es etwas zu verbergen gibt….

Was sind Ihre Pläne für die nahe Zukunft? Was wird unser gutes Väterchen Frost tun?
Ich will Frieden, ich will, dass der Krieg beendet wird. Ich möchte zu Hause bei meinen Enkeln sein. In meinem Alter ist es erlaubt, zu Hause zu sitzen. Aber vor dem Neujahrsfest – wohin ich eingeladen werde, da werde ich hinfahren…. Aber jetzt muß ich los. Die wichtigste Sache sind die Geschenke, die ich im Prinzip noch nicht habe.

Und wie werden Sie Geschenke finden?
Ich habe aus Moskau zweitausend Rubel bekommen – davon habe ich schon Bonbons gekauft. Auch aus Deutschland hilft mir jemand. Er gab mir bisher Geld für Benzin, aber jetzt fahre ich weniger und habe dafür Süßigkeiten und Brot für die Kinder gekauft…

Quelle: Alternative Presseschau (Danke für diese wunderbare Geschichte!)

https://www.ridus.ru/news/175131


Ein Nachtrag, gefunden auf der Facebook-Seite des Kommissars der Brigade „Prisrak“ Alexander Krot:

SachartschenkoDas Oberhaupt der DVR: Man muß die Sowjets wieder einführen und die sowjetischen Ideen verteidigen: «Warum kämpfen wir, was wollen wir weiter sehen, welche Zukunft wir bauen? Die Ideen der Freiheit, des Gewissens, der Gerechtigkeit, der Gleichheit. Es ist jene Dinge, die mir jetzt am Herzen liegen, und mir scheint, daß diese Ideen von der Mehrheit unserer Mitbürger geteilt werden. Und das ist kein Zufall. Die UdSSR ist das Land, in dem wir aufgewachsen sind, in dem wir gelebt haben, in dem der Großteil von uns glücklich war. Es gab viel Gutes. Es ist ein großer Teil unserer Geschichte. Daraus sind wir hervorgegangen. Das ist unsere Liebe zur Heimat, die Achtung vor der Armee, die Erziehung, die Sorge um die Alten und um die Kinder. Das ist die kostenlose medizinische Versorgung, kostenlose Bildung — die beste der Welt … Wir haben nicht das Recht, das Gute zu vergessen, das es in der UdSSR gab. Die Sowjets als Regierungsprinzip haben ihre Aktualität auch heute nicht verloren!»

Alexander Sachatschenko, Oberhaupt der Donezker Volksrepublik

Quelle: Alternative Presseschau


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