
Der Antikommunismus der KPRF
Es ist nichts Erstaunliches daran, wenn sich in einer kommunistischen Partei auch noch mancherlei Gesindel herumtreibt, das alles andere als die Ideen des Marxismus-Leninismus im Sinn hat. Gewöhnlich werden solche Individuen nach heftigen Auseinandersetzungen, in denen es um die Grundprinzipien einer solchen Partei geht, schonungslos aus der Partei entfernt. Das setzt allerdings voraus, daß diese Partei einen gesunden Kern besitzt, der einer solchen Auseinandersetzung gewachsen ist. Ferner setzt es voraus, daß die Partei über eine starke und prinzipienfeste Führung verfügt. Um nicht in den Dogmatismus abzugleiten, bedarf hier es einer stetigen, selbstkritischen Überprüfung der eigenen Ansichten anhand der gesellschaftlichen Praxis. Wenn dies aber über einen längeren Zeitraum von ein paar Jahren nicht geschieht, so muß man davon ausgehen, daß diese Partei sich von ihrer wissenschaftlichen Grundlage entfernt, und zum Opportunismus oder Revisionismus übergegangen ist. Das ist natürlich ein schwerer Vorwurf, der zu beweisen wäre. Doch woran liegt das? Und was ist da zu tun?
Zunächst die Frage:
Was ist eine kommunistische Partei?
Darauf haben Karl Marx und Friedrich Engels, aber auch Lenin und Stalin, mehrfach eine Antwort gegeben. Die kommunistische Partei ist ein Teil der Arbeiterklasse. Sie ist ihr bewußter und organisierter Vortrupp, die höchste Form ihrer Organisation, ihr politischer Führer, ohne dessen lenkende und leitende Tätigkeit es unmöglich ist, die Diktatur des Proletariats zu errichten und eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Die kommunistische Partei ist ihrem Wesen nach eine Klassenpartei und internationalistische Partei. Die wissenschaftliche Grundlage der kommunistischen Partei ist (ohne wenn und aber!) der Marxismus-Leninismus.
Welche Aufgabe hat die kommunistische Partei?
Die Partei hat die Aufgabe, die Arbeiterklasse und ihre Verbündeten zum Kampf für die Beseitigung des Kapitalismus, zum Aufbau des Sozialismus und Komunismus zu befähigen und zu führen. Die Arbeiterklasse braucht zur Verwirklichung ihrer historischen Mission eine selbständige politische Partei, die auf dem Boden des marismus-Leninismus steht. Sie kann der organisierten Macht der Bourgeoisie nur erfolgreich entgegentreten, wenn sie selbst ihre Kräfte auf diesen Kampf allseitig vorbereitet, indem sie zweckmäßige Organisationsformen schafft, ihre Mitglieder schult und erzieht und je nach den Bedingungen die vielseitigen Kampfmittel und Kampfmethoden der Arbeiterklasse anwendet.
Warum muß die Arbeiterklasse eine solche Partei haben?
Historisch bedingt haben die Arbeiter nicht von vornherein die für einen bewußt geführten Kampf notwendigen Eigenschaften und Fähigkeiten, verfügen nicht über die revolutionäre Theorie, über Treue zur Sache der Arbeiterklasse, Mut, Ausdauer, Disziplin und Standhaftigkeit; die Organisierung des fortgeschrittensten Teils der Arbeiterklasse ist deshalb notwendig. Unter Führung einer marxistisch-Ieninistischen Partei kann die Arbeiterklasse breiteste Schichten von Werktätigen im Kampf gegen den Kapitalismus und für den Aufbau des Sozialismus führen und erziehen. Die Partei leitet die revolutionäre Machtergreifung des Proletariats. Ihre führende Rolle als Vortrupp der Arbeiterklasse und des werktätigen Volkes erhält nach der Eroberung der Macht eine neue, höhere Qualität.
Welchen Anteil haben Marx und Engels daran?
Karl Marx und Friedrich Engels haben den wissenschaftlichen Sozialismus mit der Arbeiterbewegung vereint, sie haben mit dem Bund der Kommunisten die erste proletarische Partei geschaffen. Im „Manifest der Kommunistischen Partei“ haben sie die Grundsätze und Ziele der kommunistischen Gesellschaft und der marxistischen Partei formuliert. Marx und Engels beschäftigten sich zeitlebens damit, die revolutionäre Theorie auszuarbeiten, revolutionäre Arbeiterparteien zu schaffen und zu festigen. Sie kämpften gegen jegliche opportunistische und revisionistische Abweichungen.
Und was hat nun Lenin damit zu tun?
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde von W.I. Lenin in schöpferischer Weiterentwicklung der Grundgedanken von Marx und Engels über die Partei eine geschlossene Lehre über die kommunistische Partei ausgearbeitet und begründet. Die neuen Bedingungen des Klassenkampfes in der Periode des Imperialismus machten es notwendig und möglich, alle Fragen der Theorie und Praxis der Arbeiterbewegung neu zu durchdenken, die Lehre von der sozialistischen Revolution weiterzuentwickeln und eine revolutionäre Partei neuen Typus zu schaffen, die fähig und willens war, diese revolutionäre Lehre zu verwirklichen. In Rußland entstand unter Führung Lenins, in Vorbereitung auf die erste bürgerlich-demokratische Revolution unter den Bedingungen des Imperialismus (Revolution in Rußland 1905-1907), aus der Gruppe der Befreiung der Arbeit, dem Pctersburger Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse u.a. marxistischen Gruppen im Jahre 1903 die erste m.-1. P. von neuem Typus in der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung, die SDAPR.
Welche Merkmale muß eine kommunistische Partei haben?
In Auseinandersetzung mit den verschiedensten Strömungen des Opportunismus arbeitete Lenin insbesondere in den Werken „Was tun?“, „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück“ die wesentlichen Merkmale der Partei neuen Typus heraus:
Die kommunistische Partei
- ist der bewußte und organisierte Vortrupp der Arbeiterklasse und höchste Form ihrer Organisation,
- sie hat sozialistische Organisationsformen und -prinzipien, wie demokratischer Zentralismus und innerparteiliche Demokratie und
- sie läßt sich vom proletarischen Internationalismus leiten und kämpft für den Zusammenschluß des proletarischen Befreiungskampfes mit dem nationalen Befreiungskampf.
Unter Führung ihrer jeweiligen kommunistischen Parteien muß die internationale Arbeiterbewegung, gestützt auf das sozialistische Lager, die entscheidende gesellschaftliche Kraft in der Welt werden (kommunistische Weltbewegung).
Warum muß die Arbeiterklasse für ihre Befreiung vom Joch des Kapitalismus kämpfen?
Der Kapitalismus verschwindet nicht von alleine, und er stirbt auch nicht ab. Der Grund ist vor allem darin zu suchen, daß die Kapitalisten unter keinen Umständen auf ihre Profitquellen verzichten wollen und können. Die kleinen Unternehmer wie auch die multinationalen Konzerne leben davon, daß sie die Arbeitskraft ihrer Arbeiter und Angestellten ausbeuten. Und zwar gnadenlos und ohne Rücksicht auf irgendwelche moralischen Bedenken oder Menschenrechte. Dabei gehen die Kapitalisten über Leichen und scheuen auch vor Kriegen nicht zurück. Das erleben wir täglich, seitdem der Sozialismus als Gegengewicht zum Kapitalismus im Weltmaßstab abgeschafft wurde.
Was sind die Quellen des Profits?
Ganz einfach und kurz zu beantworten: Die Quellen des Reichtums der Kapitalistenklasse sind im Privateigentum an den Produktionsmitteln zu suchen. Das hat Karl Marx eindeutig und wissenschaftlich bewiesen. Nachzulesen ist das in seinem Hauptwerk: Das Kapital.
Woher kommen eigentlich die Opportunisten in der kommunistischen Bewegung?
Der Opportunismus ist eine bürgerliche Strömung in der Arbeiterbewegung. Sie ist jene politische Grundhaltung, die der imperialistischen Bourgeoisie bei ihren Versuchen dient, die Arbeiterklasse in das staatsmonopolistische Herrschaftssystem zu integrieren.
„Die grundlegende Idee des Opportunismus ist das Bündnis oder die Annäherung (zuweilen Vereinbarung Blockbildung usw.) zwischen der Bourgeoisie und ihrem Antipoden.“ (Lenin, Werke Bd.21, S.143)
Der Opportunismus leugnet die Notwendigkeit des Klassenkampfes, der revolutionären Beseitigung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer Kampfpartei sowie die Notwendigkeit der Errichtung der Diktatur des Proletariats. Er bedeutet eine mehr oder weniger offene Abkehr vom Marxismus. Imperialismus und Opportunismus bilden eine untrennbare Einheit. Die politische Hauptfunktion des Opportunismus ist die Spaltung der Arbeiterbewegung und die politisch-ideologische Bindung von Teilen der Arbeiterklasse an das kapitalistische System im Interesse der Aufrechterhaltung dieses Systems.
Mit dem Übergang des Kapitalismus in sein imperialistisches Stadium entstand in allen entwickelten kapitalistischen Staaten eine Arbeiteraristokratie, die zur wichtigsten sozialen Grundlage des Opportunismus wurde. Seine materielle Grundlage ist der Monopolprofit. Das Wachstum der Arbeiterorganisationen am Ende des 19. Jh. und zu Beginn des 20. Jh. verstärkte den Zustrom kleinbürgerlicher Elemente in die Arbeiterbewegung. Es entstand eine relativ breite Arbeiterbürokratie, die neben der Arbeiteraristokratie gleichfalls zum sozialen Nährboden des Opportunismus wurde.
Und woher kommen die Antikommunisten?
Nichts fürchten die Kapitalisten mehr, als daß die Arbeiterklasse dieses Spiel durchschaut. Sobald diejenigen, die bisher so gnadenlos und bis aufs Blut ausgebeutet wurden, dahinterkommen, wie sie um ihren Lohn betrogen wurden, dann ist das Spiel zu Ende. Das ist auch der Grund, warum ausgerechnet die Kommunisten aufs Heftigste bekämpft werden. Der Marxismus-Leninismus enthüllt die Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Ausbeutung und erklärt, warum es notwendig ist, nicht nur um höhere Löhne zu kämpfen, sondern um die vollständige Beseitigung des kapitalistischen Ausbeutersystems. Dazu brauchtdie Ausbeuterklasse (also die Bourgeoisie) die Antikommunisten. Am dienlichsten sind diese Gestalten netürlich dort, wo sie den meisten Schaden anrichten können, nämlich innerhalb der kommunistischen Partei, innerhalb der kommunistischen Bewegung. Das war auch der Grund für die Niederlage des Sozialismus.
Was verstehen wir unter Antikommunismus?
Antikommunismus ist ein grundlegender Wesenszug der bürgerlichen Ideologie und Politik, der alle ihre Formen durchdringt und ihren Inhalt sowie ihre Ziele bestimmt. Der Antikommunismus entstand als Reaktion der Bourgeoisie auf die Herausbildung der revolutionären Arbeiterbewegung und ihrer wissenschaftlichen Ideologie, des Marxismus-Leninismus, prägte sich aber seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und dem Entstehen des sozialistischen Weltsystems besonders aus. Objektiv basiert der Antikommunismus auf der Tatsache, daß zum einen die Bourgeoisie zum Zwecke der eigenen Existenz das Proletariat entwickeln und zum anderen es in seiner Funktion als Totengräber des Kapitalismus behindern muß. Er ist der konzentrierte Ausdruck der aus der allgemeinen Krise des Kapitalismus, seiner historischen Perspektivlosigkeit und dem geistigen Verfall seiner Ideologie resultierenden Furcht vor dem wachsenden Einfluß des Sozialismus.
Was will der Antikommunismus?
Der Antikommunismus ist nicht bloße Ablehnung der sozialistischen Ideologie und Politik oder sachliche Gegnerschaft; er hat vielmehr das Ziel, den wissenschaftlichen Kommunismus und den realen Sozialismus mit allen Mitteln zu vernichten. Er ist darauf gerichtet, die Politik und die Ideale der Kommunisten zu diskreditieren, die Einheit der Arbeiterbewegung und ihre Zusammenarbeit mit den anderen demokratischen Kräften zu verhindern. Das. bedingt eine Denk-und Verhaltensweise, die sich in Aggressivität, Feindschaft und blindem Haß gegen alles äußert, was gesellschaftlich fortschrittlich ist. Der Antikommunismus ist die politisch-ideologische Hauptwaffe der Bourgeoisie. Er richtet sich gegen die gesamte Geschichte der Arbeiterbewegung, gegen die Geschichte der Sowjetunion (insbesondere gegen Stalin!) und gegen die DDR.
Wer sind die Antikommunisten?
Hier wird es nun spannend, weil konkret einige Namen genannt werden müssen. Wir verzichten an dieser Stelle auf nähere Ausführungen und verweisen stattdessen auf folgende Links:
siehe dazu:
Wenn Renegaten die Linkspartei beraten…
Antikommunistische Hetze auf einer DKP-Website
Trotzki war ein Antikommunist
Chruschtschow war ein Antikommunist
Wolfgang Ruge war ein Antikommunist.
Lieberam, Münchow und Roß sind Antikommunisten
Einige sog. Kommunistische Parteien sind in Wahrheit antikommunistisch
(z.B. die russische KPRF, die Kommunisten Rußlands, die Ukrainische KP, Die Linke)
Jakowlew, Wolkogonow, Roj Medwedjew usw. sind Antikommunisten
Die neue Leninausgabe von Hedeler ist ein antikommunistischer Betrug
Gibt es verschiedene „Sozialismus-Modelle“ oder ist das ein antikommunistischer Betrug?
Was kann man gegen den Antikommunismus tun?
Gegen den Antikommunismus im roten Gewand
Quellen:
Kleines politisches Wörterbuch und Sachwörterbuch der Geschichte (gekürzt u. bearbeitet)
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