Nachdenken! Warum wird Rußland die DNR und LNR nicht anerkennen? (Gedanken dazu von Nikolai Starikow – ein Video mit dt. Untertiteln)

Pakistan: Der Staat Pakistan entstand am 15.8.1947 im Ergebnis der Teilung des indischen Subkontinents durch Großbritannien aus den vorwiegend aus Muslimen bewohnten Gebieten Nordwestindiens und Ostbengalens (West- und Ost.P.). Erster Generalgouverneur wurde der Staatsgründer und Führer der feudal-großbürgerlichen Moslemliga, M.A. Jinnah. 1948 Gründung einer Kommunistischen Partei, die 1954 verboten wurde. 23.3.1956 Gründung der Islamischen Republik Pakistan. Staatspräsident wurde I.Mirza, der am 7.10.1958 nach einem Staatsstreich die Macht übernahm. Die Verfassung wurde außer Kraft gesetzt und alle Parteien verboten. Am 27.10.1958 stellte sich der Oberkommandierende der Armee General, Ayub Khan, an die Spitze einer Militärregierung, ernannte sich zum Präsidenten und verhängte das Kriegsrecht. Der 1965 ausgebrochene bewaffnete Konflikt mit Indien um Jammu und Kashmir wurde 1966 durch Vermittlung der UdSSR beigelegt. – usw. usf. – Trotz der formellen Zugehörigkeit Pakistans zur Bewegung der Nichtpaktgebundenheit verstärkte das Regime seine politischen und militärischen Bindungen insbesondere an die USA und unterstützte aktiv den unerklärten Krieg gegen das revolutionäre Afghanistan. (Auszug aus dem BI-Universal-Lexikon in fünf Bänden, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1987, Bd.4, S.144)
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8 Antworten zu Nachdenken! Warum wird Rußland die DNR und LNR nicht anerkennen? (Gedanken dazu von Nikolai Starikow – ein Video mit dt. Untertiteln)

  1. Klaus-Peter schreibt:

    Kurzum – die RF wird sich diesen maroden Klotz nicht ans Bein binden und dem Westen den Gefallen tun, ganz klar den Vorwurf „Grenzen zu verschieben“ in die Tat umsetzen.
    Das scheint Starikov natürlich nicht zu passen, aber er muss eh einiges übersehen haben – die Idee Neurusslands ist schon etwas älter als der Maidanputsch, auf dessen Welle russische Nationalisten ritten und ihre Chance gekommen sahen. Siehe auch: http://www.nachdenkseiten.de/?p=22496
    Auch die Rolle des Donezker Oligarchen Achmetovs ist recht diffus.
    Weiter sollte man den Einfluss der sog. Kriegspartei in Kiew nicht vergessen – Poroschenko hat (denke ich) ein echtes Interesse, diesen Krieg zu beenden. Andere wiederrum eben nicht.
    Desweiteren – wieso gibt es diesen angesprochenen Grenzkonflikt im Charkower Gebiet seit 2014 nicht? Dort teilen sich nachwievor die Ukraine und die RF eine Staatsgrenze. Warum gibt es keine Provokationen im Grenzgebiet zu Transnistrien?

    • sascha313 schreibt:

      Die sog. „Nachdenkseiten“ sind da absolut kein guter Ratgeber. Da hat man anderswo schon weitaus Besseres lesen können. Girkin-Strelkow ist z.B. alles andere als ein „Revolutionsimport“ aus Rußland – wie dort behauptet wird. (das ist ja wirklich Quatsch – welche „Revolution“ sollte denn da exportiert werden, hä?) Girkin ist ein weißgardistischer Agent, der heute bei den sog. „Kommunisten“ Rußlands als Redner unter der Maske eines ihrer Sympatisanten auftritt. Daß da auch in der DNR und LNR einiges nicht stimmt, steht auf einem ganz anderen Blatt… Und was diesen Poroschenko betrifft, so ist es tatsächlich unmaßgeblich, was der will. Er ist ein Faschist, wie einige andere dort auch.

  2. diwini schreibt:

    Hat dies auf diwini's blog rebloggt.

  3. Hanna Fleiss schreibt:

    Es ist nicht ganz leicht, aus der Ferne was zu diesem Thema zu sagen, ich habe mehr Fragen als Antworten. Es gibt unter den ostukrainischen Kämpfern, soviel ich gelesen habe und es auch glauben darf, nachprüfbar ist es für mich nicht, eine Gruppe, die nicht nur an den Spanischen Krieg 1936 mit seinen Freiwilligen anknüpfen will, sondern sich unter dem Zeichen der Wiederherstellung des Sozialismus in der Ukraine sammelt. Was an dieser Einschätzung glaubhaft ist, ob diese Gruppe als kommunistisch überhaupt ernstzunehmen ist, weiß ich nicht. Dass das aber Putin nicht gefallen kann, liegt auf der Hand. Nichts wäre unakzeptabler für ihn, den Antikommunisten, als wenn diese Bewegung auf Russland übergreifen würde, auch dann, wenn sie nur scheinbar kommunistisch sein sollte. Nun weiß ich nicht, wie groß der Einfluss dieser Gruppe ist. Nach meiner Ansicht aber, was ich so mitgekriegt habe, ist er auf die nationalistische Führung von Donezk und Lugansk nicht besonders groß, sondern diese Gruppe wird sogar von ihr abgelehnt. Donezk hatte ja einen Volksentscheid durchgeführt, in dem sich die Mehrheit der russischsprachigen Ukrainer für einen Anschluss an Russland ausgesprochen hatte, zu dem mir aber die Antwort Russlands fehlt. Russland hilft der ostukrainischen Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Bedarf des täglichen Lebens. Ob sich darunter auch Waffen befinden, entzieht sich meiner Kenntnis, der Westen behauptet das jedenfalls, beweisen kann er es nicht.

    Andererseits muss man auch den außenpolitischen Aspekt sehen, der für Putin schwer wiegt in seinem Bemühen, Russland wieder als von den USA akzeptierte Großmacht aufzubauen. Er lehnt nicht nur jede Unabhängigkeitsbestrebung ab, er will in der Ukraine vor allem Ruhe haben. Ein Krieg an Russlands Grenzen kann Russland nur schaden. Und da arbeitet er meiner Ansicht dem Westen in die Hand, ein Beispiel wäre sein Bemühen, immer dann, wenn Donezk militärische Erfolge erzielen könnte, in einen Waffenstillstand einzuwilligen, das heißt, dem Westen entgegenzukommen. So ist meiner Ansicht nach auch sein Einverständnis mit den Abkommen von Minsk zu bewerten.

    Putin ist, wie ich das sehe, daran interessiert, internationale Abkommen und Gesetzlichkeiten wieder in die Politik einzuführen, um Politik wieder berechenbar machen zu können. Wobei ich überhaupt nicht verstehe, weshalb Putin sich als Vertreter und Mittelsmann der Ostukraine begreift und dem Westen immer wieder Mittel in die Hand gibt für seine Russlandhetze, statt zu sagen, dass der Krieg eine rein ukrainische Angelegenheit ist. Verstehen kann ich das nur unter dem Aspekt, dass Putin für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine eintritt, um, wie gesagt, Ruhe an Russlands Grenzen zu erreichen. So ist ja auch seine Forderung zu verstehen, dass an den Minsker Verhandlungen auch Vertreter von Donezk teilnehmen sollen.

    Für mich ist Putin zwar bestrebt, den Frieden in der Welt zu erhalten, aber er tut das als Staatsmann des kapitalistischen Russland, das eigene Interessen hat. Und da ist er auch bereit, sich mit jedem Land zu verbünden, das Russlands Interessen dient, zum Beispiel mit der Türkei, die auf dem Wege zu einem diktatorisch-faschistischen Regime ist und bekannt als Unterstützer des IS, gegen den Russland auf Bitten Präsident Assads kämpft. Putin betreibt also eine pragmatische, bürgerliche Politik, sowohl in den Beziehungen zu den USA als auch im Hinblick auf die Ukraine.

    Wo ich mich in meiner Einschätzung irre, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass ohne Putins Russland der Frieden in der Welt außerordentlich gefährdet ist. Und um einen Überfall der NATO auf Russland abzuwenden, braucht er die Solidarität der ganzen Welt, und zwar in ihrem eigenen Interesse.

  4. Hanna Fleiss schreibt:

    An der Argumentation Starikows ist was dran, in jedem Fall, was die Rolle der Anti-Staaten angeht. So habe ich die Situation in der Ukraine aber noch nie gesehen. Für mich aber immer noch der Zweifel, ob die NATO, um die Krim in die Hand zu bekommen, tatsächlich einen Atomkrieg riskieren würde, der diesmal auch auf US-Boden stattfinden würde. Das wissen die Herrschaften in Washington doch. Was aber die Ukraine angeht, müsste Russland also an einem langen Krieg innerhalb der Ukraine interessiert sein. Denn, wie Starikow sagt, wenn die Donezker den Krieg verlieren, treiben die USA die Ukraine in einen Krieg gegen Russland, weshalb Russland die Donezker unterstützt. Damit aber befindet sich Russland doch bereits indirekt in einem Krieg mit der NATO, der jederzeit offen ausbrechen kann. Dann spielt die Ukraine selbst nur noch die Rolle des Territoriums. Die Ukraine allein hätte gegen Russland keine Chance, also wird die NATO eingreifen. Diesen Krieg möchte ich mir nicht vorstellen. Wir in Europa werden dazu wahrscheinlich auch nicht lange Gelegenheit haben. Aber so wird mir die Haltung Russlands gegenüber den Donezkern erklärlich. Ich hatte mich sowieso schon gefragt, warum Russland nicht die Ostukraine nach der Volksabstimmung aufnimmt, kam aber zu keiner Erklärung, außer der, dass Putin Ruhe in der Ukraine wollte. So kann man sich irren. Dass die Ukraine Dreh- und Angelpunkt der USA in ihren Absichten gegen Russland ist, war mir schon klar. Aber dass die Bundesregierung dieses selbstmörderische Spiel mitmacht, auch wenn sie eigene Interessen anmeldet, kann ich mir nur mit vollendetem Kretinismus erklären. All diese Kriegstreiber gehören vor ein Gericht der Völker, das nur EIN Urteil kennt.

  5. sascha313 schreibt:

    Es gibt ja viele kluge Überlegungen zur Ukraine, zum Donbass und zu Putin. Aber es gibt ebensogut viele Mutmaßungen, die sich auf eigene Vorstellungen und Theorien gründen, die den Tatsachen aber nicht gerecht werden. Putin ist m.E. viel zu klug, um sich auf derartige „Spielchen“ einzulassen, die ihm da von verschiedener Seite hingeworfen werden in der Hoffnung, er möge darauf anspringen. Das tat er aber nicht. Seiner politischen Zurückhaltung ist es zu verdanken, daß es bisher zu keiner Eskalation kam, wobei er auf Provokationen nur kaum oder eben ironisch reagierte, auf jeden Fall die Karte stets zurückgab. Die Tatsachen gaben ihm recht. Man kann Putin aber wohl kaum in ein Schema einordnen (auch nicht das des Antikommunisten – obwohl er sich faktisch so verhält/ oder verhalten muß???). Er buhlt auch nicht um Anerkennung durch die USA, wohl wissend, daß dies weder wünschenswert, noch von Dauer ist. Das einzige, was die aggressivsten Kräfte der USA und der NATO (bei allen markigen Sprüchen) von einer Aggression abhält, ist die Gefahr einer bedrohlichen Gegenreaktion. Das weiß übrigens auch Berlin sehr gut!

    Im Donbass gibt es sehr viel Verwirrung, was die künftige Entwicklung betrifft. Da mischen Oligarchen mit und sog. „Kommunisten“, die von der KPRF fast manisch gefördert werden. Doch am Ende hat die Bevölkerung eine Konstante – und das ist die Erinnerung an die faschistische Okkupation und der daraus resultierende Antifaschismus, der sich jetzt gegen das Kiewer Regime richtet. Gleichzeitig aber gibt es auch eine Abneigung gegenüber allem, was an die letzten, üblen Jahre der Sowjetunion erinnert.

    In der Ukraine haben die Nazis die Macht; da treten immer wieder schwarze Mißgeburten ans Licht, die man besser vom Volk isolieren sollte. Die angebliche „Kampfpilotin“ (die keine war) beginnt offensichtlich auch nachzudenken. Die Korruption und der Neid und Streit innerhalb der extremistischen Kreise wirken sich auf das tägliche Leben der einfachen Menschen aus – es gibt so eine Art „Überlebensstrategie“ im passiven Widerstand. Das betrifft u.a. auch die Zwangsrekrutierten. Das läßt hoffen, daß dieser Zustand nicht mehr allzu lange anhält.

  6. Hanna Fleiss schreibt:

    Sascha, da hast du schon recht mit den Mutmaßungen und Fehleinschätzungen, aber das liegt daran, dass wir hierzulande viel zuwenig wahre Informationen erhalten und die Meinungen aus allen Richtungen auf uns einströmen. Aber mit einem gehe ich nicht mit dir konform, und das ist deine Vermutung, dass Putin sich antikommunistisch verhalten MUSS. Nein, muss er nicht. Es gibt auf diplomatischem Parkett etliche Methoden, einem feindlich gesinnten Staat wie Polen die Hand hinzureichen, nicht ausgerechnet die Katyn-Legende. (Du hast einen Beitrag dazu hier im Blog).
    Und was er in einer Rede vor zwei Jahren zu Lenin gesagt hatte, das lässt einem die Haare zu Berge stehen. Es zwingt ihn doch niemand, sich antikommunistisch zu äußern. Er macht eine gute Politik für Russland und am Ende für die ganze Welt, da muss er nicht noch den Antikommunisten geben. Der Westen nimmt ihm das sowieso nicht ab. Nein, er ist ein Antikommunist, geprägt durch die Gorbatschow- und Jelzin-Periode. Er ist ein kluger Politiker, aber vergiss nicht, er kommt aus der Jelzin-Administration und steht heute einem kapitalistischen Russland vor. Aber in der gegenwärtigen Zeit ist es mir egal, ob Antikommunist oder nicht, wichtig ist, dass er weiterhin so besonnen wie bisher Politik macht.

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