Krenz entlarvt sich selbst

krenzDaß sich der ehemalige FDJ-Funktionär Krenz nicht schäbig vorkam in seiner Rolle als Handlanger Gorbatschows, mußte zunächst verwundern. Hatte doch die FDJ als „Kampfreserve der Partei“ noch unter seiner Führung dafür gesorgt, daß vor allem auch unter der Arbeiterjugend Kenntnisse des Marxismus-Leninismus verbreitet wurden. In hohen Auflagen erhielten die FDJ-Grundorganisationen Broschüren über Philosophie und Politische Ökonomie, und man kann davon ausgehen, daß auch Krenz ab und zu einen Blick in die Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus warf. Doch schienen es einige dieser „Berufsrevolutionäre“ in hohen Funktionen nicht bemerkt zu haben, daß spätestens mit der Gorbatschowschen Perestrojka der Antikommunismus in die DDR eingezogen war.  Sie hatten es versäumt, Lehren aus dem Antibolschewismus der XX.Parteitages der KPdSU (1956) zu ziehen. Und daß nun Krenz auch noch durch die Siegerjustiz der BRD verurteilt wurde, zählt zur Ironie der Geschichte…

Emil Collet

Krenz entlarvt sich selbst

Grundsätze des Marxismus-Leninismus „übersehen“

In seinem gemeinsamen Artikel (2004) mit Siegfried Lorenz, verfaßt über die Wochen vor dem Sonderparteitag, entlarvt sich Krenz selbst als Parteigänger des Generalsekretärs der KPdSU Gorbatschow. Abgedruckt wurde dieser Artikel im Sonderheft der Kommunistischen Plattform der PDS anläßlich des 15. Jahrestages des Sonderparteitages der SED/PDS. Die Ursache dafür, daß Krenz und viele andere zu Parteigängern Gorbatschows wurden, läßt sich daraus erklären, daß es in der DDR und in der SED zu keiner Zeit eine theoretische Analyse der anti-marxistisch-leninistischen Politik von Chruschtschow gab. Der Antibolschewismus mittels des Antistalinismus, angefangen von Chruschtschow bis Gorbatschow wurde nie theoretisch analysiert. Die Mißachtung von Axiomen des Marxismus-Leninismus durch Führer der KPdSU wurde geflissentlich „übersehen“.

Der Kapitalismus kam durch die Hintertür

Die traditionelle Freundschaft zur KPdSU und der UdSSR aus der Zeit mit J. W. Stalin verhinderten die im Klassenkampf immer notwendigen Analysen zur kritischen Einschätzung der tatsächlichen Situation. Diese Haltung war eine der Grundpositionen, sowohl von E.Honecker, als auch von Krenz und seinen Helfern. Der Funktionär der KPUSA, Viktor Perlo, beschrieb diese Situation folgendermaßen:

„Beginnend mit dem Jahr 1989 wendete sich die Perestrojka dazu schrittweise kapitalistische Beziehungen einzuführen und einer neuen kapitalistischen Klasse den Boden zu bereiten. Bis zu einem gewissen Punkt war jeder Schritt begleitet von Versicherungen, daß es sich um wirklich sozialistische Maßnahmen handelt.“

Die „oppositionelle“ Fraktion des Egon Krenz

E. Krenz war schon 1986 der Kopf einer Anti-Honecker Fraktion. Er schreibt in dem Artikel in Bezug auf das Ziel, Honecker abzulösen:

„Es darf nicht vergessen werde, Honeckers Autorität war national und international noch groß. Selbst Willy Brandt hatte gewarnt ‚Macht Honecker nicht zum Sündenbock‘. Zudem waren alle Wechsel an der Spitze der Fuhrungen in den sozialistischen Ländern immer mit tiefen Erschütterungen in der Gesellschaft verbunden. Der Besuch Honeckers 1987 in der BRD hat seine außenpolitische Reputation so erhöht, daß unsere sozialistischen Verbündeten, die 1986 einen Wechsel befürwortet hatten, nunmehr davon abrieten. Es war unsere Sache nicht Honecker zu hintergehen.“

Aus diesem Zitat geht eindeutig hervor:

  1. Krenz hat zumindest seit 1986, also mit dem Machtantritt von Gorbatschow, mit seinen sowjetischen Verbündeten über die Ablösung von E. Honecker beraten.
  2. Zu seinen Beratern gehörte auch der SPD Vorsitzende W. Brandt.
  3. Ihm war bekannt, daß solche Ablösungen mit tiefen Erschütterungen In der sozialistischen Gesellschaft verbunden waren.
  4. Behauptet er noch dreist, daß er, der Honecker schon 1986 ablösen sollte, Honecker nicht hintergehen wollte.

Die Gelegenheit war günstig…

Seit 1986 war er der „Stellvertreter“ Honeckers. Als E.Honecker beim Krankenhausantritt seine Stellvertretung an G.Mittag übertrug, hatte er vielleicht schon das doppelzüngige Spiel von Krenz geahnt. Krenz kam zurecht,. daß Mittag mit dieser Aufgabe offensichtlich überfordert war, und dieser, alle notwendigen Entscheidungen auf den Zeitpunkt der Wiederkehr E.Honeckers hinausschob. Gleichfalls begünstigend für die Erfüllung seines Auftrages durch seine sowjetischen Verbündeten war, daß sich E.Honecker zuerst auf die Vorbereitung des 40. Jahrestages der DDR konzentrieren mußte. In dieser Zeit konnte sich die „Opposition“ gegen Honecker, gegen die sozialistische DDR innerhalb und vor allem außerhalb der SED, speziell in der „Bürgerbewegung“ verbreitern und die Arbeiterklasse, die Genossenschaftsbauern, die Intelligenz, die Mittelschichten sowie die Jugend und Frauen desinformieren, und soweit es nicht gelang, in die Opposition einzubeziehen, sie weitestgehend zu verunsichern und sie politisch zu neutralisieren.

Ein bemerkenswerter Zwischenstop in Moskau

E.Krenz war Teilnehmer an den Feierlichkeiten der Gründung der VR China. Diese hatte eine marxistisch-leninistische Partei an ihrer Spitze, die bereit war, die Errungenschaften der sozialistischen Revolution sowohl gegen den Revisionismus Gorbatschows, als auch.gegen seine Anhänger in der VR China und auch gegen die internationale lrnperialistische Konterrevolution mit allen Mitteln zu verteidigen. Dort konnte sich Krenz davon überzeugen, wie richtig die Leninsche Erkenntnis ist, daß es nicht nur notwendig ist eine siegreiche Revolution durchzuführen, sondern daß ihre Ergebnisse ständig verteidigt werden müssen. Krenz machte, wie K.Hager bemerkte, einen Zwischenstop in Moskau bei seinen „sowjetischen Verbündeten“ und kommt mit einer Erklärung zurück, welche die Perestrojka-Konzeption für die DDR beinhaltet.

Emil Collet: Die DDR – Ein sozialistisches Meisterwerk, Ernst Thälmann Verlag, Heft 86-2, S.34-36. (Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.)


Bemerkenswert!

Krenz und die VR China

Die ablehnende Haltung der KP Chinas gegenüber der „Perestrojka“ war allgemein bekannt. Bekannt war aber auch, daß Egon Krenz zu den Unterstützern der verräterischen Politik Gorbatschows gehörte. Mit einem Fernschreiben an Krenz vom 27.10.1989 versuchte der Botschafter der DDR in China, Genosse Rolf Berthold, beinahe in letzter Minute noch der Regierung der DDR die solidarische Unterstützung durch die chinesischen Genossen zu übermitteln. Das Schreiben wurde jedoch ignoriert. Es ist kaum anzunehmen, daß Krenz nicht wenigstens ahnte, was Gorbatschow und seine Komplizen mit der „Perestrojka“ im Schilde führten. Oder hatte er tatsächlich kein Interesse daran, den Sozialismus in der DDR zu retten?

Telegram Krenz 1989

Das Blitztelegramm von Botschafter Rolf Berthold aus Peking mit einem brisanten Angebot der chinesischen Kommunisten an die DDR (PAAA Bestand M 34- ZR 591/03)

Quelle: Auswärtiges Amt / Politisches Archiv

Kurt Gossweiler schreibt („Taubenfußchronik“, Bd. 2, S. 303):

Erst nach Fertigstellung dieser Dokumentation [1] fiel mir das Buch von Egon Krenz „Wenn Mauern fallen“ in die Hand. Das Buch soll hier nicht bewertet werden, sondern nur wiedergegeben werden,was Krenz als Gespräch zwischen ihm und Honecker zur Frage der Republikflucht im Herbst 1989 berichtete: „Honecker: ,Warum stellt Ihr überhaupt die Zahlen der Ausreisenden zusammen? Was soll das? Vor dem Mauerbau sind viel mehr von uns weggegangen.‘ Daran sei, so meinte Erich Honecker, damals kein anderer als Nikita Chruschtschow schuld gewesen, dessen Gerede von einem Friedensvertrag mit der DDR die Leute in Panik versetzt habe.“ [2]

So blind und dumm eine Ansicht war, wie sie uns Krenz als Honeckers Meinung schildert, die Ausreisewelle des Herbstes als bedeutungslos abzutun, so richtig ist andererseits Honeckers Kennzeichnung der Wirkung der Chruschtschowschen Tiraden der Jahre vor dem Mauerbau. Und wenn Krenz die Honecker-Aussage mit den Worten quittiert: „Ich schluckte und dachte mir ein Teil“, dann war das nur berechtigt gegen den ersten Teil dieser Aussage, nicht jedoch im Hinblick auf die Kennzeichnung der Chruschtschow-Politik.“

Quelle: Kurt Gossweiler: „Die Taubenfußchronik oder Die Chruschtschowiade“ (2 Bde., Bd. 2, S. 303)
[1] Kurt Gossweiler: „Chruschtschows Berlin-,Offensive‘ im Spiegel der Weltpresse“. In: „Taubenfußchronik“, Bd. 2, S. 295-303.
[2] Egon Krenz: „Wenn Mauern fallen. Die Friedliche Revolution: Vorgeschichte – Ablauf – Auswirkungen“. Wien 1990. Seite 28.

In seinen Politischen Schriften (1988-2003) notierte Peter Hacks einige Äußerungen des Egon Krenz vom Herbst 1989, die zeigen, mit welcher politischen Naivität Krenz die verräterische Rolle Gorbatschows mißdeutete. Oder war es Absicht? Krenz hatte geschrieben:

28.10.1989 Honeckers Mißverständnis. „Bevor ich mich vomn Margot Honecker verabschiede, treffen wir ihren Mann. Er verhält sich mir gegenüber äußerst reserviert. Leider geht er immer noch davon aus, daß Gorbatschow mich zu seinem Sturz angestiftet hat. Welchen Sinn macht es noch, ihm das auszureden?“ (S.172)

1.11.1989 Bei Gorbatschow in Moskau. „Ich bleibe beim Thema: ,Fragen wie die Mauer werden neu aufgeworfen. Die DDR befindet sich in der komplizierten Situation, diese Dinge verteidigen zu müssen, obwohl sie nicht mehr in die Zeit passen.‘ Gorbatschow meint, die Zeit sei reif, dies alles neu zu durchdenken. Er schlägt vor, die Mark der DDR konvertierbar zu machen. Unterwegs fragen mich meine Mitarbeiter. ,Wie war’s?‘ ,Sehr gut‘, antworte ich. – Die Atmosphäre beim Essen ist herzlich.“ (S.198/199/202)

1999 Verwahrung. „Honecker wirft mir in einer seiner Schriften nach der Wende Verrat am Sozialismus vor. Dem widerspreche ich entschieden.“ (S.358)*

Quelle: Peter Hacks: „EGON KRENZ – HERBST ’89“. In: Ders. „Am Ende verstehen sie es“. Eulenspiegel Verlag Berlin, 2005, S. 80-93. (Die Seitenabgaben beziehen sich auf das Buch von Egon Krenz: „Herbst ’89“)

*Nach alledem, was wir heute wissen, wird man zugeben müssen, daß Erich Honecker recht behalten hat. Auch wenn Krenz dem widersprechen mag: Mit seiner vorbehaltlosen Unterstützung der zerstörerischen Machenschaften Gorbatschows hat Krenz den Sozialismus verraten!

Che Guevara - Verrat

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25 Antworten zu Krenz entlarvt sich selbst

  1. Günter Hering schreibt:

    Sascha, Du gibst hier einem Autoren eine Plattform, die er meines Erachtens nicht verdient. Die Interpretation des Zitates von Egon Krenz ist in meinen Augen falsch, gemein und hinterlistig. Weder im Zitat noch in anderen mir bekannten Krenz-Texten gibt es einen Hinweis, dass Brandt zu den Beratern von Krenz gehörte. Ganz im Gegenteil.

    Da der Genosse Krenz in der Nähe von Rostock seinen Wohnsitz hat, erlebe ich ihn auf der einen oder anderen Veranstaltung als einen ehrlichen, aufrechten, konsequent links engagierten Genossen.
    Sascha, Du verrennst Dich!

    • sascha313 schreibt:

      Ich weiß, Günter, daß es hier gegensätzliche Ansichten gibt. Aber Fehler lassen sich nun einmal nicht rückgängig machen. Kann auch sein, daß der Autor hier etwas unterstellt, was nicht ist. Und mag sein, daß der Herr Genosse Krenz heute anders darüber denkt. Ich weiß es nicht. Aber beim Revisionismus scheiden sich nunmal die Geister.

  2. Nadja Norden schreibt:

    Hallo Genosse Norbert,
    Ich habe in „Politiek en Cultuur“ einen Hinweis gemacht, wie üblich unter der Form einer Zuschrift
    Freundschaft,
    Nadja

  3. D. Krüger schreibt:

    Danke sascha für den Artikel……
    Es wurde mal Zeit, mit diesen „Ikonen“ der sog. Linken ins aufklärerische Gericht zu gehen…..nicht, um sie zu verteufeln – aber um mit Legenden aufzuräumen…….angeblich soll ja das Politbüro unter Krenz den Begriff der „Wende“ in der DDR eingeführt haben……..in meiner Erinnerung – und ich habe die Rede von Krenz – 18.10.`89 – in einem NVA – Ferienheim vernommen (der Fernsehraum leerte sich mit der andauernden Länge seiner Ansprache – und mein „Fremdschämen“ nahm damit zu) war mir dieser Begriff eher eine Peinlichkeit in dieser Rede – übernahm er doch somit eine undifferenzierte, unparteiliche Wertung der gesellschaftlichen Entwicklung der damaligen Zustände der Konterrevolution in unserem Staat DDR. Wohin sollte sich was „wenden“….

    ….bei aller Achtung seiner Lebensleistung – aber zu dieser zählt auch das unmittelbare Nicht-Handeln, wo man handeln muß……seine Sprachlosigkeit in kämpferischen Situationen der offenen Phase der Konterrevolution `89……. an Peinlichkeit nicht zu überbieten ist das gebetsmühlenartige Wiederholen von der „friedlichen“ Revolution ……. diese bewußte Verdrehung von Tatsachen, das Leugnen von Fakten ist die perverse, immer wieder vertretene Positionen von Krenz…….Krenz verschleiert somit: Keine Revolution verlief jemals blutig – blutig waren immer die Reaktionen der Konterrevolution…….und dieses Blutvergießen begann in der Zeit der Konterrevolution und setzt sich bis heute fort……

    Oder vergißt der Herr Krenz seine Verantwortung für das verzweifelte Handeln von Menschen, die sich in dieser Zeit selbst das Leben nahmen, weil sie in der rückwärtsgewendten Gesellschaft keine Lebensperspektive sahen…….

    Oder vergißt der Herr Krenz die unmittelbar nach seiner kapitulantenhaften Flucht als Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender einsetzende Hetzjagd auf deren Opfer, die niemand beziffern kann……..nur zwei Jahr später brachen in Europa die ersten kriegerischen Handlungen um das zerteilte Jugoslawien mit aktiver Beteiligung Deutschlands aus – einem Deutschland, dessen friedlicher Teil DDR und dessen Bürger durch dieser politischen Führung (also auch Krenz) kampflos dem Klassenfeind übergeben wurde…..

    Diese Schande ist nicht mit allgemeinen Phrasen abzuwaschen…… das ist die Schande von Krenz & Co. ……. dafür gibt es keine Rechtfertigung.
    Danke für den Text.

  4. Vorfinder schreibt:

    Egon Krenz stand an der Spitze unseres Staates DDR. Eben diese Tatsache ist Gradmesser. Krenz hat sich von Gorbatschow über den Tisch ziehen lassen, hat sich täuschen lassen. Krenz hat, nach seinen eigenen Worten, aus Moskau zurückkehrend, nicht mal die Vorstellung davon gehabt, dass die DDR längst verraten, von Gorbatschow an die BRD verschachert war. Wo war die Analyse von Krenz und Genossen damals? Wenn Egon Krenz jetzt ein ehrlicher, konsequenter Linker sein will, kann er dass zum kleinen Preis. Als er vorderste Verantwortung für die DDR hatte, hat er versagt.

    Mich würde viel mehr interessieren u.a. von Egon Krenz zu hören, woran es seiner Sicht nach lag, dass sich der Revisionismus in der DDR so tief und breit machen konnte, bis schließlich die DDR zerstört war. Und in der damalige Funktionen von Egon Krenz gehört von ihm auch die Frage beantwortet, weshalb die bewaffneten Organe der DDR in keiner Weise vorbereitet waren, den Sozialismus auf deutschen Boden zu verteidigen.

    • Erfurt schreibt:

      Und in der damalige Funktionen von Egon Krenz gehört von ihm auch die Frage beantwortet, weshalb die bewaffneten Organe der DDR in keiner Weise vorbereitet waren, den Sozialismus auf deutschen Boden zu verteidigen.

      Doch das waren sie schon die bewaffneten Organe! Es ist nur so daß die beste Vorbereitung auf einen bewaffneten Einsatz nichts nützt wenn die Schlacht schon vorher (auf der Ebene der Ministerien) entschieden ist. MFG

  5. Shapajew schreibt:

    Ich fand Krenz immer merkwürdig. Seine Reden begannen häufig mit dem Satz „Wir Kommunisten“!
    Als in der Volkskammer Manfred von Ardenne Krenz beglückwünschte, weil er den aufrichtigen Kommunisten Karl Eduard von Schnitzler mit sofortiger Wirkung aus dem Fernsehen verbannt hatte, nahm er den aufbrandenden Beifall der Abgeordneten sich nach allen Seiten verneigend dankbar entgegen. Dieses Bild steigt immer wieder bei mir auf, wenn ich etwas von „Genosse Krenz“ höre. Mag er heute schwafeln, was immer er auch will!

    • Armin Hoffmann schreibt:

      Wann fand diese Volkskammersitzung statt?

    • Erfurt schreibt:

      Als in der Volkskammer Manfred von Ardenne Krenz beglückwünschte, weil er den aufrichtigen Kommunisten Karl Eduard von Schnitzler mit sofortiger Wirkung aus dem Fernsehen verbannt hatte,

      Das ist eine Falschmeldung. Weil: Es absolut nicht zu Manfred v. Ardenne passt! Das heißt daß es auch nicht zu Ardennes Weltanschauung und politischer Haltung passt die er nicht nur in seinen beiden Biografien beschreibt sondern die auch seinem ganz persönlichen Werdegang wesentlich geprägt hat.
      Nur zur Erinnerung: Manfred v. Ardenne entwickelte in Suchumi (Kaukasus) eine Urananreicherungstechnologie und leistete damit einen entscheidenden Beitrag zur Verteidigung der gesamten sozialistischen Staatengemeinschaft, also nicht nur der UdSSR. Als Privatunternehmer (ja sicher war er das) stellte er sein gesamtes Unternehmen am Weißen Hirsch in den Dienst der DDR, ökonomisch wie wissenschaftlich. D.h., daß Ardenne als Privatunternehmer keine privaten Ziele verfolgte sondern einzig Ziele der sozialistischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Entwicklung der DDR!

      MFG

    • Erfurt schreibt:

      Als in der Volkskammer Manfred von Ardenne Krenz beglückwünschte, weil er den aufrichtigen Kommunisten Karl Eduard von Schnitzler mit sofortiger Wirkung aus dem Fernsehen verbannt hatte…

      Falschmeldung! Weil: Es passt nicht zu Ardenne!

      MFG

      • Armin Hoffmann schreibt:

        Wie meinst Du dieses „passt nicht“ ?

        Und nocheinmal in die Runde:
        Wann fand diese Volkskammersitzung statt, ist dieses Zusammentreffen belegt, im Protokoll?

  6. Inson schreibt:

    Peter Hacks hatte sich damit bereits spätestens 2001 beschäftigt. Er setzte sich, mit der Schrift von Egon Krenz „Herbst 89“, auseinander und versah die ihm maßgeblich erscheinenden Stellen in diesem Buch mit einer von ihm gewählten Überschrift.

    „10.10.1989
    Eine schicksalsschwere Entscheidung
    Es ist die schicksalsschwere Entscheidung zu treffen: Handelt es sich um eine Konterrevolution oder um eine Volksbewegung? Von der Antwort auf diese Frage hängt viel ab. (S.95)“
    (Quelle: Peter Hacks „Am Ende verstehen sie es“, Eulenspiegel Verlag Berlin, 2005, S.84)

  7. Moskwitsch schreibt:

    Die VR China als leninistischen Vorzeigestaat zu bezeichnen, finde ich dann doch etwas weit hergeholt. Da hat die Restauration des Kapitalismus auch bereits Anfang der 80er Jahre eingesetzt.

  8. Inson schreibt:

    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das sogenannte „Schürer-Papier“, also jene Politbüro-Vorlage, die durch den gleichnamigen Vorsitzenden der staatlichen Plankommission erstellt wurde. Schürer hat in diesem Bericht die Netto-Auslandsverschuldung der DDR zweieinhalb Mal so hoch wie real angegeben. Jeder der diese Zeit bewusst miterlebte, weiss was diese „Pleitemeldung“ in der Bevölkerung auslöste. Offenbar war das auch das Ziel dieser Ente. Der Auftraggeber dieses Papiers war der damals neue SED-Generalsekretär Egon Krenz.

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  12. Hanna Fleiss schreibt:

    Es war vor ein paar Jahren zum Sterbetag Walter Ulbrichts. Die PDS hatte zu einer kleinen Ehrung aufgerufen, ich ging hin. Dort erfuhr ich, dass Krenz die Rede halten würde, was ich für eine Anmaßung hielt. Also, unter Genossen fühlte ich mich nicht. Krenz hielt tatsächlich die Rede, zusammengestoppelt aus „sozialistischen Bausteinen“, würde ich sagen. Dann kam er auf Stalingrad und erwähnte dort nur die Leiden der Zivilbevölkerung, nicht aber die weltgeschichtliche Bedeutung des Sieges gegen den deutschen Faschismus, die unbeschreibliche Opferbereitschaft der sowjetischen Soldaten.

    Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hier was bei Krenz nicht ganz stimmte, dass er wusste, hätte er die sowjetischen Soldaten erwähnt, er bei seinen westdeutschen Freunden Verstimmung hervorgerufen hätte. Ich empfand das einfach als unerträglich, ich konnte ihm kein einziges Wort abnehmen, und in Gedanken sah ich Krenz immer, als er wie ein betretener Dackel aus dem Bildschirm blickte und uns verkündete, dass er nunmehr, nach der „friedlichen Revolution“ und der „Wende“ (das hat er wirklich gesagt, Sascha) unser neuer Staatsratsvorsitzender ist. Auf mich machte er einen breiigen Eindruck, und eigentlich war ich damals froh, dass er schnell von Modrow abgelöst wurde – natürlich zu diesem Zeitpunkt ohne zu wissen, was ich heute weiß. Man wird eben immer erst hinterher schlau.

    • sascha313 schreibt:

      Danke, Hanna! …und heute stellt sich der Verräter Krenz hin und hält vor seinen wenigen Anhängern Vorträge über die DDR. Es ist einfach nur widerlich! Ebenso widerlich ist auch, daß die so einen überhaupt einladen!

    • Harry56 schreibt:

      Hallo, Genossin Hanna, erst heute habe ich deinen Beitrag von Mai 2020 gelesen.

      Ich glaube sehr , bin überzeugt, dein Anliegen verstanden zu haben.

      Aber, am Ende diese so vielen damaligen und heutigen „Genossen“, ich bin heute absolut sicher sagen zu können, W I R SELBST müssen uns immer auch heute wieder selbst positionieren, die Welt , die Dinge klar zu verstehen lernen, um niemal falschen scheinbar „sozialistischen“ Propheten, Scharlatanen hinterher laufen zu müssen, uns von diesen windigen verlogenen Typen nicht ERNEUT verarschen zu lassen !

      Echte soz. Grüße an dich ganz persönlich ! 🙂

  13. hb schreibt:

    Danke, Harry. Ja, diese getürkten „Linken“ treiben sich überall rum und verbreiten ihre unwissenschaftlichen Sprüche, dass es einem grausen kann.

    • sascha313 schreibt:

      …nur nebenbei: „getürkt“? …vielleicht sagen wir besser: „falsche“ oder „verkappte Linke“! Die Türken können ja nun wirklich nichts dafür 😉
      Hast natürlich recht 🙂

    • Harry56 schreibt:

      Ja, ja, hb, diese abscheulichen „Linken“, letzter Sonntag, 13. August. Der „Linke“ MP von Thüringen, Bodo Ramelow, „gedachte“ Arm in Arm mit der gesamten übrigen Polit – Mafia der BRD der „Mauertoten“ !
      Und das, obwohl er persönlich und alle seinen anderen Polit – Kumpane aller übrigen BRD -Parteien wissen könnten, müssten, dass alle diese damaligen „Mauerkletterer“ sich selbst tollkühn und FREIWILLIG in Lebensgefahr begeben haben.

      Dieser Abenteurer wird also aufwendig mit viel Staatspomp auch von angeblichen“Linken“ gedacht !

      Nun gibt es aber speziell besonders seit 2015 eine riesige Zahl an Gewaltopfern in allen Kategorien, bis hin zu den vielen bestialischen Messertötungen, auch in Ramelows Land Thüringen..
      Ein Großteil dieser Täter/Verbrecher wurde gegen jegliches nationales und internationales Recht in die BRD von praktisch allen Parteien und Wirtschaftsverbänden unter dem verlogenen Etikett eines „Asylrechts“ EINGELADEN.

      Die seither so vielen Verbrechensopfer haben sich in den seltensten Fällen freiwillig in Gefahr gebracht, sie wurden zuvor eiskalt und vorsätzlich in Gefahr gebracht von genau jener Politiker -Meute aller Parteien einschließlich der „Linken“, welche Jahr für Jahr des Mauerbaus theatralisch „gedenken“ !

      Wieso gedenken alle diese verlogenen heuchlerischen Gestalten nicht auch all jener wirklichen Gewaltopfer seit 2015 ? Wo sind hier die „Linken“ und übrige Polit Mafia, „Frauenrechtler“ & Konsorten ?

      Diese heutigen „Linken“ und der ganze Rest dazu gehören einfach in die geschichtliche Mülltonne !

      Soz. Gruß !

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