Eine Auseinandersetzung mit einem Trotzkisten in der Partei

diskussionBeharrlich, sachlich und mit treffenden Argumenten (man kann sagen: mit Leninscher Logik) hat sich der Historiker Dr.Kurt Gossweiler stets mit Leuten auseinandergesetzt, deren Position zumindest fragwürdig, wenn nicht sogar verdeckt feindlich gegenüber dem Marxismus waren. Ein sehr aufschlußreiches Beispiel notierte er, als er sich am 22. Januar 1957, also kurz  nach dem berüchtigten XX.Parteitag der KPdSU, mit einem Kollegen über das Thema „Stalinismus“, „Machtmißbrauch“ und „Dogmatismus“ unterhielt, der unstreitig einen solchen unmarxistischen, kleinbürgerlichen Standpunkt vertrat. Genosse Gossweiler gibt uns hier ein Musterbeispiel einer parteilichen Argumentation!

Kurt Gossweiler schreibt:

22. Januar 1957: Wie notwendig die rasche Überwindung des trotzkistischen Einbruchs ist, hat mir ein Gespräch mit einem unserer Genossen Historiker gezeigt, das ich gestern (am 21.1.1957) hatte. Ihn hat – wie viele – der XX. Parteitag nicht einfach verwirrt, sondern in eine direkt parteifeindliche Position geraten lassen. Er gehört zu den vielen Intellektuellen, deren Kleinbürgerseele, die sie in der Vergangenheit nicht ohne Erfolg schon niedergerungen hatten, durch den XX. Parteitag nicht nur wiederbelebt wurde, sondern die sich jetzt im Gefühl unschuldig erduldeten Martyriums anarchisch aufbäumt gegen alles, was die Partei von ihren Genossen verlangen muß: Parteidisziplin, Anerkennung der Führungsaufgabe der Partei auf allen Gebieten usw. Das alles ist für sie nun endgültig als „Stalinismus“, „Machtmißbrauch“ und „Dogmatismus“ gebrandmarkt. Ich machte den – wie sich zeigte – vergeblichen Versuch, ihn an Hand von für jeden Kommunisten eindeutigen Fakten von der Irrigkeit seiner Position unserer Partei gegenüber zu überzeugen. In Kurzfassung verlief unser Gespräch so:

Über Polen und Jugoslawien

ICH: (Ausgangspunkt für Einstellungen zur Politik bei uns – Stellung zu Jugoslawien und Polen.)
ER: (Darum hat er sich weniger gekümmert, das bewegt ihn nicht so.)
ICH: (gebe ihm Artikel aus der „Arbeiterstimme“ zu lesen:) Was meinst du dazu?
ER: Ich bin über Polen zu wenig informiert, man erfährt ja zu wenig darüber.
(Also anstelle einer klaren Ablehnung dieses nationalistischen, antisowjetischen und antisozialistischen Geschreibsels – Ausweichen vor Stellungnahme. Ich gebe ihm aus der Tito-Rede den Abschnitt über den „gemeinsamen Kampf zusammen mit den polnischen Genossen gegen den Stalinismus“. Wieder dasselbe. Keine Ablehnung, sondern Schweigen dazu.)

Über Chruschtschows „Aussöhnung mit Tito“

ER: (Chruschtschow hätte zurückhaltender sein können. Ihm sei immer klar gewesen, daß es vorher Meinungsverschiedenheiten zwischen Tito und Stalin gegeben habe und auch jetzt noch Meinungsverschiedenheiten gebe.)
ER: Wir haben doch um Tito gebuhlt, alle haben sie um Tito gebuhlt.
ICH: Ich finde im Gegenteil, daß wir uns sehr zurückhaltend bei der Wiederanbahnung der Beziehungen verhalten haben.
ER: Nein, wir wollten, daß er uns anerkennt, aber er wollte von uns nichts wissen.
ICH: Er läßt sich aber offenbar ganz gerne ein Aluminiumwerk von uns bauen. Im übrigen finde ich es ganz in Ordnung, daß man von einem Kommunisten erwartet, daß er einen Arbeiter- und Bauernstaat anerkennt, nachdem er bereits die imperialistische Bundesrepublik anerkannt hat.
ER: Wir haben ja mitgeholfen ihn fertigzumachen.
ICH: (Als ich ihm sage, daß ich den Ausdruck „Buhlen um Tito“ recht unangebracht finde für Bemühungen um die Wiederherstellung der Einheit des sozialistischen Lagers, erwiderte er:)
ER: Das ist die bekannte Methode, um Genossen fertigzumachen. indem man anfängt, ihre Worte auf die Goldwaage zu legen.

Über Freiheit und Demokratie

ER: Die Hauptsache ist jetzt die Erreichung der sozialistischen Demokratie.
ICH: Was sollen wir denn anders machen, was für eine Politik sollen wir denn machen?
ER: Die Politik, die das Volk will. Ohne Freiheit gibt es keinen Sozialismus.
ICH: Wir sind eigentlich gewöhnt, zu fragen: Freiheit für wen und wozu?
ER: Freiheit für alle, die die Freiheit der andern achten. Ein Ausbeuter kann die Freiheit der andern nicht achten.
ICH: Warum willst du an die Stelle der alten, präzisen Definitionen von Marx, Engels, Lenin unbedingt eine neue setzen, die entschieden den Nachteil hat, daß sie sehr allgemein ist und sehr weit ausgelegt werden kann?
ER: Ich will gar keine alten Definitionen ersetzen.
ICH: Aber du tust es.

Über die Ereignisse in Ungarn und das Verhältnis der SU zu den übrigen Volksdemokratien

ER: Diese Ereignisse sind die Quittung für ihre Politik.
ICH: (Als ich darauf hinweise, wie z.B. in Polen mit einer direkten Irreführung der Massen „Volksstimmung“ gegen die SU gemacht wurde – Kohlenfrage -, bezweifelte er, daß sich die Sache so verhielte und dann sagte er:)
ER: Uns haben sie ja auch ausgeplündert. Überhaupt die ganze Deutschlandpolitik der SU….
ICH: Ja, darauf habe ich eigentlich noch gewartet. Jetzt fehlt nur noch, daß die Oder-Neiße-Linie ein Fehler war.
ER: Ja, das war auch ein Fehler.

Über die innere Politik der SU

ER: Mit der Kollektivierung hat man in der SU die Landwirtschaft ruiniert. Durch die Art und Weise, wie sie durchgeführt wurde, hat man den Klassenkampf künstlich entfacht, eine Spaltung in die Partei hineingetragen und Tausende guter Kommunisten umgebracht. In Polen hat man die Landwirtschaft ruiniert. Polen, das Getreide exportiert hat, muß heute Lebensmittel einführen!  – Die Landwirtschaft ist überhaupt ein Angelpunkt der falschen Politik. Bei uns hat man die Bauern davongejagt und noch gesagt: sollen sie doch gehen…
ICH: Eins verstehe ich nicht: wie man sich mehr über die Fehler und Mängel bei uns, bei der Durchführung der richtigen Linie erbittern kann, als über die Tatsache, daß z.B. in Polen so offensichtlich feindliche Auslassungen massenweise in der Presse verbreitet werden können.
ER: (sehr aufgebracht) Das ist wieder eine Unterstellung, auf diese Weise hat man in der Vergangenheit immer die Genossen niedergeknüppelt, die ihre Meinung sagten.
ICH: Ich unterstelle nicht. Ich habe Dir diese Artikel zu lesen gegeben, habe Dich gefragt, was Du davon hältst. Ich habe darauf bis jetzt noch keine Antwort erhalten, ich weiß nicht, ob Du das verurteilst. Ich habe Dich gefragt, wie Du die Tätigkeit Titos beurteilst, die auf die Spaltung des sozialistischen Lagers hinausläuft in einem Augenblick, wo die Einheit dringender nötig ist, denn je. Ich weiß bis jetzt noch nicht, wie Du dazu stehst, Du hast nicht geantwortet.
ER: über Polen und Jugoslawien weiß ich zu wenig, um mir davon ein Gesamtbild machen zu können.

Quelle:
Kurt Gossweiler: Die Taubenfußchronik oder Die Chruschtschowiade, München 2002, Bd.1, S.217-220. (Der besseren Lesbarkeit halber leicht bearbeitet, N.G.)

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23 Antworten zu Eine Auseinandersetzung mit einem Trotzkisten in der Partei

  1. Rolf schreibt:

    Die Geschichte des Vielvölkerstaates Jugoslawien offenbart einen Jahrhunderte währenden Kampf der Nationalitäten des westlichen Balkan um ihre Unabhängigkeit und Souveränität, der zuletzt mit Waffengewalt der NATO-Soldateska-Truppen (Balkankrieg Ende der 90er) brutal niedergeschlagen wurde.

    Von König Alexander über Titow wurden Nationale Interessen der jugoslawischen Völker, deren Sprache und Kultur gewaltsam unterdrückt und ganz Jugoslawien politisch rückständig gemacht. Jüngstes Beispiel ist der Einmarsch der NATO in Montenegro.

    Die sogenannte Lösung der „Kroatischen Frage“ hat einzig die vollständige Kolonialisierung dieser Völker zum Ziel und funktioniert auf dieselbe Art und Weise wie im restlichen Europa auf Basis wirtschaftlicher Erpressung mit militärischer Unterstützung der NATO.

    MfG

    • Nä!

      “Diese Geschichte“ offenbart nur eines:

      Den Falschen und Abscheulichen “Kampf“ der sogenannten “christlichen“ Religion unter der Herrschaft der Mafia-Organisation Kirche unter ihren Geschäftsführern “Papst“.

      Der “türkische“ Islam — im Westen als “Osmanisches Reich“ bezeichnet — hatte sich das sogenannte “Oströmische Reich“ langsam, aber stetig zu Eigen gemacht.

      Dieses Osmanische Reich war spätestens seit dem Fall Konstantinopels 1456 der größte WIRTSCHAFTLICHE Konkurrent des ‚christlichen Abendlandes‘:
      Es schnitt dem Handelshaus Feg&Feuer von der in Osteuropa seit JAHRTAUSENDEN stattfindenden Menschenjagd, dem perversen Menschenhandel und der Sklaverei ab, die bis dato die Kassen der Kirche füllten ab! (490 AD bis AD 1556 — also mehr als tausend Jahre … und das mit “christlicher“ – egal! – religösen und rechts-phiolosophischen “BEGRÜNDUNGEN“ !!!)
      Außerdem war der zentrale Knotenpunkt des Handels mit Gütern aus Indien und China (damit Asiens) in der Hand des “Islams“, der nun selber bis zur Anexion der Krim durch Katharina 1783 MILLIONEN von Menschen aus Osteuropa jagte, transportierte und als Sklaven in die “islamische“ Welt und darüber hinaus nach China und Indien verkaufte!

      Einen Jahrhunderte währenden Kampf der Nationalitäten des westlichen Balkan um ihre Unabhängigkeit und Souveränität HAT ES NIE GEGEBEN!!! …
      denn “Nationalität“ ist eine frühe Form des allgemeinen Rassismus der KIRCHE, der erst als romantische Schwärmerei im 19. Jahrhundert /(also vor etwa 200 Jahren)/ seine schönen Blüten des UNKRAUTS — einer abschäulichen, absurden, kranken und paranoid-schizophrenen DENK-WELT — öffnete,
      um von allen Menschen, die sich weder Selber erworben (Marx) noch Selber befreit hatten (Jesus) entsprechend befruchtet zu werden, damit sich einer Welt des Scheins und Irrsinns die Pforten öffneten, um DIESELBE KRANK-GEMACHTE Welt … und damit die Menschen, die in einem derartigen WAHN des IRRSINNS zubringen … zu zerstören …

      STATT mit dem Lebewesen Mensch aus der Gattung Homo aus der Familie der Affen FRIEDLICH mit unseren Schwestern, Brüdern, Müttern und Vätern zu koexistieren!!!

      • Rolf schreibt:

        Es ist perfide, aus religiösen Gründen irgendwelche Gebiets- und andere Besitzansprüche abzuleiten. Kriege haben ihre Ursache grundsätzlich immer im Drang des Kapitals nach Profit. DAS hat die Geschichte gezeigt und nichts Anderes.

        Und so ist die Geschichte der slawischen Völker — genauso wie die Geschichte des Deutschen Volkes — die Geschichte von gewaltsam rückständig gemachten und unterdrückten Völkern.

        Die sogenannte „Kroatische Frage“ ist genauso wie die „Deutsche Frage“ nur eine andere Formulierung der Reaktion, die u.a. auch darin besteht, das eigene Volk und nationale Minderheiten im eigenen Staate zu unterdrücken.

        Im Übrigen ist das auch das Ziel der Europäischen Union. Hat denn die dänische nationale Minderheit in der BRD ein in der Verfassung verbrieftes Recht auf ihre Sprache und Kultur — so wie die Sorben das in der DDR hatten!?

        Schönen guten Abend.

        Literaturhinweis: Verfassung der DDR.

      • Ich denke, dass mir niemand sagen muß, dass jede “religiöse“ “Begründung“ auf Gebiets- oder Besitzansprüche “perfide“ ist.
        Daher umgeht der Kapitalismus auch Begründungen “religiöser“ Art und benutzt dazu die Philosophie Recht der Sekte der Juristen, “die einem erklärt, was einem gehören würde!“

        Zu deiner Frage zu den Dänen in SH. Ja, haben sie.
        Und sogar die Sprache der Friesen ist “Verfassungs“-Gut in SH.

        Ich widerspreche aber deiner Behauptung grundsätzlich: dass „Kriege haben ihre Ursache grundsätzlich immer im Drang des Kapitals nach Profit. DAS hat die Geschichte gezeigt und nichts Anderes.“

        Die Geschichte der Menschheit zeigt mir etwas anderes. Nämlich, dass wir Menschen natürlich-biologische Lebewesen sind, die sich ihre Umwelt zum Überleben “bewusst“ nutzbar machen können.

        Wasser- und Nahrungsmangel — ausgelöst durch den seit 12.000 Jahren anhaltenden Klimawandel — zwangen die verschiedenen Gruppen von Homos zum Verlassen ihrer “angestammten“ Gebiete, wenn es ihnen nicht gelang durch “Technologie“, Verwaltung und eine effiziente Organisation zum einen den Dichtdruck (hohe Besiedlung auf einer gegebenen Fläche) zu bewältigen und zum anderen die Versorgung mit Wasser und Nahrung und die Abfallbeseitigung zu bewerkstelligen.
        Beim Verlassen und ihrer Suche nach Quellen zum Überleben, trafen sie dabei in den Völkerwanderungen auf Gruppen von Homos, die bereits ein Gebiet besetzt hatten … darin haben die Kriege ihre Ursachen.
        Was du schreibst sind Gründe für die Kriege der letzten Jahrhunderte in Europa, die zugleich Handels- und Ressource-Kriege darstellen. “Profit“ ist dabei nur eine Motivation, ein Anreiz um einen eigenen Vorteil, zum Nachteil anderer, zu erzielen; Ursache für Krieg war und ist das nie gewesen, sondern nur absurder Grund und idiotische Begründung.

      • Rolf schreibt:

        Dieser Schwachsinn wird im Geschichtsunterricht westdeutscher Schulen verbreitet und täglich in den Medien. Auch Hitler bediente sich bereits dieser Propaganda vom „Volk ohne Raum“ um damit seine Expansionspolitik gen Osten zu begründen — genauso wie die Preußen das taten.

        Und gerne nochmal: Mit der heuigen Flüchtlingspolitik wiederholt sich Geschichte. Die Hugenotten sind eben nicht nach Deutschland gekommen weil in der Charente das Essen knapp wurde sondern weil das die Regierungen in Fr und De so beschlossen haben, es war ein Deal aus reiner Profitgier!!

        So haben die Preußen in Brandenburg ihre eigenen Bauernhöfe plattgemacht und dafür slawische Völker (Sorben) angesiedelt — aus reiner Profitgier und nicht etwa aus purer Nächstenliebe. Im Übrigen sind sämtliche afrikanischen Länder von einer Überbevölkerung weit entfernt — die haben sich auch auf diesem Kontinent über jahrtausende selbst ernährt. Erst mit dem Feudalismuns und Kapitalismus kam der Hunger und nicht etwa mit dem Klimawandel — So ein Stuss aber auch!

        Also bitteschön mal ein bischen überlegen und nicht einfach den Unsinn nachplappern der uns täglich verzählt wird.

        MfG

      • Welcher “Schwachsinn wird im Geschichtsunterricht westdeutscher Schulen verbreitet“? – gibt es auch “mittel- und ostdeutsche Schulen“?

        … und nur mal nebenbei. Was haben denn nun die Hugenotten, die vor über 300 Jahren aus Frankreich flüchteten, mit meinem Kommentar zu tun? Oder wo habe ich auch nur angedeutet, dass die wegen Hunger flüchteten?

      • Doed schreibt:

        Hallo Rolf,
        Überbevölkerung ist relativ und hängt doch weitestgehend von der Produktivität der Landwirtschaft in den Regionen ab. Afrika ist riesengroß, ich denke man kann das nicht einfach pauschalisieren. Hungersnöte waren übrigens noch bis ins vorletzte Jahrhundert nichts außergewöhnliches. Für China und Russland gab es die sogar noch im letzten Jahrhundert wiederkehrend, worauf ja dann auch die Propaganda aufbaut, dass der Aufbau des Sozialismus Ursache ist. Seltsamerweise war nach der Umstellung (Kollektivierung und Industrialisierung der Landwirtschaft) keine Hungersnot mehr aufgetreten, trotz weiter anhaltenden Bevölkerungswachstums. Vielleicht war auch diese radikale Umstellung nötig, um den Kreislauf zu durchbrechen. Wir erfahren doch eh nur alles an der Oberfläche. Hauptsache es kommt am Ende raus, dass die Kommunisten die bösen sind.

        Dass die gegenwärtige Situation des Neokolonialismus die Situation verschlimmert, dem kann man wohl nicht widersprechen. Die westlichen Länder wollen auf Biegen und Brechen ihre Vormacht erhalten. Deshalb müssen Entwicklungsländer auf Abstand gehalten werden, indem man ihre Wirtschaft in Abhängigkeit hält. Was lob ich da die sozialistischen Länder, die eine ehrliche Aufbauhilfe geboten haben und den Menschen Chancen boten, in ihrer Heimat ein existenzwürdiges Leben aufzubauen.

    • sascha313 schreibt:

      Also ich verstehe hier die Diskussion nicht ganz, Rolf. Warum kommst Du mit dem „Jahrhunderte währenden Kampf der Nationalitäten des westlichen Balkan um ihre Unabhängigkeit und Souveränität…“ und mit irgendeinem „König Alexander“, wo es doch konkret um Titow und seine verräterische Haltung gegenüber der sozialistischen Staatengemeinschaft geht. Ist das so schwer zu verstehen? Hat sich Gossweiler so unklar ausgedrückt? Vielleicht solltest Du mal nachlesen, was Tito betrifft: https://sascha313.wordpress.com/2015/10/16/die-faschistische-tito-clique-in-jugoslawien/

      • Rolf schreibt:

        Eben: Es war ein fließender Übergang von Alexander zu Titow — genau das ist der Verrat am Volk.

        MfG

      • … selten einen größeren Quatsch gehört! … und noch seltener GELESEN!!!

        Alexander lebte vor 2.300 Jahren + Tito im letzten Jahrhundert!
        Du konstruierst „einen fließenden Übergang“ denn es gar nicht gegeben haben kann! Zwischen Alexander und Tito liegen „Zeit und Raum“ und VOLLKOMMEN andere gesellschaftliche Verhältnisse! REDE oder SCHREIBE doch einmal über die Jetzt-Zeit. Greife doch endlich mal den Kapitalismus an, statt und hier ständig mit „Erklärungen“ zu kommen, die bereits Marx „auf den Keks gegangen sind“, nämlich: WEIL sie FALSCH sind!

  2. D. Krüger schreibt:

    …..na ja, lieber Rolf – irgendwo hab ich mal gelesen: „Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen…….“

    ….und somit machst Du es Dir sehr einfach, einfach alles auf „die Guten“ und „die Bösen“ zu verteilen…..darum sind auch heute „WIR“ immer die Guten……auch wenn Du namentlich zwar die NATO verteufelst (das machen die Jehovas viel besser) verschweigst Du die Hintermänner (Ursachen)…… 😉

  3. Vorfinder schreibt:

    Die zentrale Frage zu der Diskussion hier unter Euch sollte nicht sein, wie viel Menschen verträgt die Erde, sondern, dass unsere Welt weiter den Kapitalismus nicht verträgt.

    • Rolf schreibt:

      Da haste vollkommen recht. Wohin der Kapitalismus führt, hat ja bereits Marx dargelegt: Zur Vollständigen Zerstörung der Umwelt. Es ist nur allzu logisch, dass das nicht die Zukunft der Menscheit sein kann, nein ganz bestimmt nicht!!

      Bei einer bedarfsorientierten Produktion hingegen sind die Umweltschäden weit weniger verheerend. So würden menschliche Bedürfnisse die Produktion bestimmen und nicht der Profit. Mit ein bischen Überlegung leuchtet jedem ein, dass dies nur möglich ist, wenn sich die Produktionsmittel in den Händen des Volkes befinden, genauer gesagt in den Händen des Werktätigen Volkes.

      Und ja, es hat auch in der DDR nicht an Versuchen gefehlt, hinsichtlich Privateigentum an PM bestimmte Regulierungsmaßnahmen zu ergreifen — Im Sinne eines gesellschaftlich sozialen Ergebnisses — zur Befriedigung materieller und kultureller Bedürfnisse.

      Grüße an Alle!

  4. sascha313 schreibt:

    Was sind die Ursachen der Kriege?
    Der Krieg ist die gewaltsame Fortsetzung der Politik. Er ist der organisierte und bewaffnete Kampf zwischen Klassen, Staaten oder Nationen. Krieg wird um ökonomische Interessen und politische, miltärische Ziele bestimmter Klassen geführt, ist also historisch immer gebunden an die Spaltung der Gesellschaft in antagonistische Klassen. Erst im Kapitalismus hatten Kriege ihre Ursache im Drang des Kapitals nach Profit. Doch das nur nebenbei…
    Siehe: https://sascha313.wordpress.com/2015/10/15/w-ulbricht-ueber-die-ursachen-der-kriege/

    Interessant an der Diskussion Gossweilers mit seinem Kollegen ist vor allem, wie schnell sich dieser Mann die Biertisch-„Argumente“ des Klassenfeinds zu eigen gemacht hat. Er regiert nicht wie ein Kommunist, sondern wie ein Spießer:
    – ich bin zu wenig informiert, man erfährt so wenig darüber…
    wir haben geholfen, ihn fertigzumachen…
    – das ist die bekannte Methode, um Genossen fertigzumachen…
    – ohne Freiheit gibt es keinen Sozialismus…
    – uns haben sie ja auch ausgeplündert…
    – mit der Kollektivierung hat man die Landwirtschaft ruiniert…
    – Das ist wieder eine Unterstellung, auf diese Weise hat man in der Vergangenheit immer die Genossen niedergeknüppelt, die ihre Meinung sagten…

    Ist es nicht entlarvend, wem die Chruschtschowisten damit Wasser auf die Mühlen gaben??? Den Kleinbürgern, die keinen klaren Standpunkt hatten! Sie fielen sofort um und standen plötzlich auf der anderen Seite, auf der Seite der Bourgeoisie. Hättten wir mit denen noch lang und breit diskutieren sollen???

    • Vorfinder schreibt:

      Wir haben in der DDR zu lange diskutiert – vielleicht auch mit den falschen diskutiert, denen gegenüber ab einem bestimmten Punkt keine Diskussion weiterführt. In dem Sinne verstehe ich was Peter Hacks feststellte, wenn auch die DDR sich solche Konsequenz verbot: „warum soll man den Revisionisten nicht auf gültige Weise sagen, daß sie gehängt werden müssen.“ Es versteht sich ja, unsere Verfassung war vom Humanismus geprägt. Hacks haut in das Thema aber rein, weil Sozialismus nicht leben kann, wenn er vergiftet wird.

  5. sascha313 schreibt:

    Peter Hacks hatte recht!

  6. Harry 56 schreibt:

    Die Frage nach den Revisionisten und Opportunisten in richtigen Arbeiterparteien ist in sehr vielen Fällen, wie nun die Geschichte hinreichend bewiesen hat, keinesfalls nur eine rein ideologische Frage.
    So ziemlich alle diese Typen waren sich immer im Klaren darüber, dass sich für sie und ihren persönlichen Anhang die faktische Verteidigung des Kapitalismus, die Vetröstung der Lohnabhängigen auf eine ferne „leuchtende sozialistische Zukunft“ für sie persönlich als de facto Knechte des Kapitals, des Besitzbürgertums immer gut bezahlt gemacht hat.
    Materiell ein ziemlich fettes ruhiges, komfortables Dasein, sozial bis zur Fahrt in die Grube gut abgesichert, moralisch-ideologisch vor Selbstbeweihreucherung nur so triefend als Heilsbringer für die „Bedrückten und Beladenden“, so ließ es sich im Kapitalismus für alle diese „Arbeitervertreter“ zu allen Zeiten gut leben.
    Ein Blick auf alle heutigen, zumeist staatsbediensteten „Linken“, Partei – und/oder Gewerkschaftskarrieristen zeigt wie diese Masche auch heute noch recht gut funktioniert.

  7. Rolf, der Waldschrat schreibt:

    In der DDR waren und wurden wir auf die Entwicklung in der SU orientiert ….
    Wir gingen dadurch die gleiche Richtung wie die SU …
    Von der Basis kam nicht viel … und Kritik war nicht erwünscht.
    Das Ergebnis war eigentlich vorgegeben …
    Wir erkannten „Das ist nicht der richtige Weg“ aber wir sind ihn mitgegangen.
    Jetzt erleben wir und alle Anderen die Konsequenzen. Wären wir damals „Kommunisten“ gewesen, hätten wir es versuchen müssen …

    Rolf, der Waldschrat

    • sascha313 schreibt:

      Was in der DDR später fehlte, das waren die Säuberungen in der Partei. Ein immer wieder sträflich vernachlässigter Punkt: die sachlichen und strengen Auseinandersetzungen mit unmarxistischen Standpunkten! Was wäre gewesen, wenn man solche Leute (wie den von Gossweiler zitierten Historiker) für eine Weile in die Produktion versetzt hätte??? Da hätte es m.E. nur zwei Möglichkeiten gegeben: entweder die Arbeiter hätten dem Mann den Kopf gerade gerückt oder er wäre gänzlich zum Gegner geworden. Tja … Kritik und Selbstkritik ….

      • Doed schreibt:

        Hallo Sascha,
        so wie ich mich erinnere, war es in der SU mind. seit der Revolution das Bedürfnis, dass auch die Bürokratie-Kader Erfahrungen as der Produktion mitbringen und nicht bloße Schreibtischarbeiten erledigen. Gemeinsame Erfahrungen in den Betrieben sammeln (Feldarbeit etc.), wie damals in der Schule finde ich sogar sehr gut, dass man auch den wirklichen Wert der Arbeit die einen Staat ausmacht, kennenlernt und nicht nur die Preise im Supermarkt.

      • sascha313 schreibt:

        Die polytechnische Bildung gehörte zu den Grundlagen des soz. Bildungssystems. Von den 33 Wochenstunden (7.Kl.) waren jeweils drei Stunden für den Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion (UTP) vorgesehen, darüberhinaus gab es Ernteeinsätze (Kartoffellesen per Hand) und während des Studium den Studentensommer. Daher gab es immer eine Verbindung zur Arbeiterklasse und zu den Bauern.

        Im Sozialismus gab es keine Beamten. Solche trotzkistischen Meinungen waren eher im Kleinbürgertum vorzufinden…

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