… so sang einst Reinhold Andert, und er erklärte:
Es ist schon lange her, da wollte ich auch mal Pionier werden. Ich erkundigte mich nach ihnen: „Komm Vater, sage mir, wie ist ein Pionier?“ „Ein Pionier hat niemals Angst in den Hosen. Er hilft den Kleinen und verkloppt die Großen. So ist ein Pionier. „Kann denn ein Pionier so sein?“ „Nein!“ Ich ging also zum Pionierleiter und fragte: „Komm, Ossi, sage mir, wie ist ein Pionier?“ „Wir haben ein Wanderprogramm beschlossen und besuchen Schlösser und die alten Genossen, wir feiern mehrmals Geburtstag im Jahr und wissen genau wer Ernst Thälmann war. So sind wir! So ist ein Pionier!“ (aus: Lieder der Singebewegung in der DDR)
Nun ist es ja eine gute Sache, wenn Kinder schon beizeiten an das Zusammenleben mit anderen Kinder gewöhnt werden, wenn sie Verhaltensregeln im Kollektiv kennenlernen und wenn sie ihre kleine Persönlichkeit frei entwickeln können. Das wußte schon Makárenko, der berühmte sowjetische Pädagoge.
Und was ist nun ein Pionier? In einem alten Lexikon [1] steht:
In der DDR wurde von Partei und Regierung alles getan, um den Kindern eine friedvolle und glückliche Kindheit zu ermöglichen. Es gab ein hervorragendes Bildungssystem und Schulen, in denen man lernen konnte ohne „Angst zu haben“ und eine soziale Sicherheit, die weltweit beispielhaft war. Ein Höhepunkt war sicherlich auch die Fertigstellung des Pionierpalastes in Berlin.

Aus einem Wettbewerb hervorgegangen: Der Pionierpalast [2]
Doch sehen wir uns das noch genauer an. In der Pädagogischen Enzyklopädie von 1963 [3] ist beschrieben:
PIONIERORGANISATION „ERNST THÄLMANN“
Die Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ war die sozialistische Massenorganisation der Kinder in der Deutschen Demokratischen Republik. Sie war die Kinderorganisation der Freien Deutschen Jugend, schloß die Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis vierzehn Jahren auf freiwilliger Grundlage zusammen und wirkte auf sie im Sinne des sozialistischen Erziehungszieles ein. Als selbständige gesellschaftliche Organisation der Kinder unterschied sie sich jedoch von der Schule in Aufgabenstellung, Inhalt und Methoden.
Inhalt und Aufgaben
Inhalt und Aufgaben der Bildung und Erziehung in der Pionierorganisation waren in den Pioniergesetzen beziehungsweise Geboten, im Stufenprogramm und in den Pionieraufträgen dargelegt. Inhalt und Aufgaben verwirklicht die Kinderorganisation dadurch, daß sie die Mädchen und Jungen in das praktische, kollektive, selbstgewollte und selbstgestaltete Handeln für das sozialistische Kinderkollektiv, für die sozialistische Gesellschaft einführte und dort heimisch werden ließ. Dadurch eröffnete sie der Jugend den eigenständigen Zugang zu sozialistischen Denk- und Verhaltensweisen, erzog sie im Sinne des Mitplanens, Mitarbeitens und Mitregierens.
Die Pionierorganisation schaffte wirksame Bedingungen für die Entfaltung der Selbsttätigkeit der Pioniere. Die wesentlichsten Voraussetzungen waren dabei die Eingliederung der Mitglieder in die Arbeit und den Kampf der Werktätigen, die Vielfalt der Tätigkeiten auf politischem, naturwissenschaftlich-technischem, gesellschaftlich nützlichem, sportlich-touristischem und kulturellem Gebiet, die Ausnutzung des Spieles und der sozialistischen Romantik für die Erziehung, der Grundsatz der Wählbarkeit sämtlicher Organe und die Beachtung der altersmäßigen Besonderheiten.
Erziehungsziele
Das Ziel ihres erzieherischen Einwirkens sah die Pionierorganisation in hohen Lernergebnissen, Leistungen, Fähigkeiten, Lern- und Arbeitsmoral der Jungen Pioniere und Schüler, die nach Vollendung ihres vierzehnten Lebensjahres in der FDJ für Frieden und Sozialismus kämpften. Trotz der großen Erfolge wurde die erzieherische Wirksamkeit der Pionierorganisation anfangs noch nicht voll genutzt. Durch Gängelei, Unkenntnis und formale Auslegung der Beschlüsse wurde die Selbsttätigkeit und das selbständige Handeln der Pioniere gehemmt und so der erzieherische Erfolg vermindert. Vorläufer der Pionierorganisation waren die Kindergruppen der Antifa-Jugend (1945), die Kindergruppen der FD] (1946) und die Kindervereinigung der FD] (1947).
Entwicklung der Kindervereinigung
Die ideologische und zahlenmäßige Entwicklung der Kindervereinigung veranlaßte den Zentralrat der FD] am 13.12.1948, den „Verband der Jungen Pioniere“ zu gründen. Die Gesetze des Verbandes bewiesen, daß die Lehren aus der Geschichte der fortschrittlichen Kinderbewegung gezogen waren. Der Verband wurde zum Träger der Traditionen der proletarischen Kinderbewegung, nutzte die Erfahrungen der sowjetischen Pionierorganisation „W. L Lenin“ und erreichte ‚bis 1952 viele Erfolge, so daß ihm das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands das Recht verlieh, den Namen Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ zu tragen. 1963 waren 97 Prozent aller Schüler Mitglied der Organisation.
Gesellschaftliche Bedingungen
Die gesellschaftliche Entwicklung in unserer Republik erforderte 1957 [4] von der Pionierorganisation, die sozialistische Bildungs- und Erziehungsarbeit noch stärker in den Mittelpunkt der Tätigkeit zu stellen. Ohne verstärkten Einfluß der Arbeiterklasse und der gesamten sozialistischen Öffentlichkeit auf das Leben der Pionierorganisation war diese Aufgabe nicht zu erfüllen. Dem trug der Zentralrat der FD] Rechnung und berief im Dezember 1957 für die Pionierorganisation eine selbständige Zentralleitung. Nach diesem Vorbild konstituierten sich solche Leitungen auch in den Bezirken, Kreisen und Freundschaften. So gelang es, den Schwung der jungen Pionierleiter aus den Reihen der FD] mit der größeren Reife und Lebenserfahrung älterer Arbeiter und Werktätiger zu vereinigen und die Kinder noch fester in das sozialistische Leben einzugliedern.
Zum Wohle der Werktätigen in der DDR
Die Pionierorganisation vollbrachte eindrucksvolle Taten zum Wohle der Deutschen Demokratischen Republik. Ihr besonderes Augenmerk schenkte sie der Unterstützung der Schule. Bedeutsam waren unter anderem die Wettbewerbe „Aufwärts“ (1947) und „Wir helfen der Schule“ (1949/50), die Aktionen „Fritzchen Fleißig“, „Sonderwagen Sonnensputnik“, „Hefte auf den Tisch“. Durch Pionieraufträge, andere Bewegungen und Gestaltung des Gruppenlebens verbesserte sich die Lernhaltung der Pioniere. Seit 1950 verlieh die Pionierorganisation an Pioniere und Schüler mit vorbildlicher Lernhaltung das Abzeichen „Für gute Arbeit in der Schule“.
Der Pionierleiter
Der Pionierleiter half den Pionieren, das Gruppenleben auf Grundlage der Beschlüsse der übergeordneten Leitungen interessant, lebendig und erzieherisch wertvoll zu gestalten. Er sorgte dafür, daß der systematische Erziehungseinfluß der Pionierorganisation im Unterricht und in der Freizeit voll wirksam wurde. Die richtige pädagogische Führung durch die Gruppenpionierleiter war eine wichtige Voraussetzung für die Erfüllung der Erziehungsaufgaben. Tausende Lehrer halfen mit großer Einsatzbereitschaft, ein vielseitiges Leben der Pioniere zu entwickeln. Besonders die Mitglieder der Freien Deutschen Jugend unter den Lehrern vermittelten ihre pädagogischen Erfahrungen den jungen Gruppenpionierleitern – meist FDJ-Mitgliedern der 9. und 10. Klassen und Arbeitern – und halfen ihnen in ihrer Tätigkeit.
Der Freundschaftspionierleiter
Die hauptamtlichen Freundschaftspionierleiter wurden in Kurzlehrgängen und seit 1958 in der Zentralschule Droyßig in einem zweijährigen Lehrgang beziehungsweise im Fernstudium ausgebildet. Zusammen mit der auf Elterntreffen der Pionierorganisation bestätigten Freundschaftsleitunq plante der Freundschaftspionierleiter die Erziehungsarbeit der Freundschaft, koordinierte sie mit der Zentralen Schulgruppenleitung und dem Elternbeirat. Die Mitglieder der Freundschaftsleitung waren fortschrittliche, lebenserfahrene. politisch qualifizierte Menschen aus den Reihen der Arbeiterklasse und der sozialistischen Öffentlichkeit. Der Freundschaftspionierleiter leitete die Erziehungsarbeit zwischen den Zusammenkünften der Freundschaftsleitung, deren Vorsitzender er meist war, nach dem Prinzip der persönlichen Verantwortung.
Die Pionierrepublik „Wilhelm Pieck“
1952 wurde am Werbellinsee die zentrale Pionierrepublik „Wilhelm Pieck“ eröffnet. Nach dem Vorbild des sowjetischen Allunions-Lagers Artek konnten hier rund tausend Pioniere bei Fortsetzung des Unterrichts in ihrer Freizeit während eines sechswöchigen Aufenthalts Anregungen und Fähigkeiten für die Arbeit in ihren Freundschaften erwerben. 1960 fand hier das I. Internationale Kinderlager des Weltbundes der Demokratischen Jugend unter der Losung: „Für den Frieden und die Freundschaft der Kinder aller Länder!“ statt. Aus 31 Ländern nahmen Kinder-Delegationen an diesem Lager teil.
Die Pioniertreffen
Im August 1952 wurde in Dresden das I. Pioniertreffen durchgeführt. Das war der Beginn einer im Leben der Pionierorganisation nicht mehr wegzudenkenden Tradition und die Anknüpfung an Erfahrungen der revolutionären proletarischen Kinderbewegung in Deutschland. Die Pioniertreffen gehörten seitdem in Abständen von drei Jahren zu den bedeutsamsten Ereignissen und echten Höhepunkten im Leben der Pionierorganisation. Die Jungen Pioniere legten dann Rechenschaft über die Erfüllung ihrer Aufträge ab und übernahmen neue Verpflichtungen zur weiteren Entwicklung und Festigung ihrer Organisation. Die Pioniere verpflichteten sich 1952 nach der Auszeichnung mit dem Namen Ernst Thälmanns, gut zu lernen, den anderen Kindern Beispiel zu sein und der Arbeiterklasse und ihrer Partei nach dem Vorbild der FDJ stets als Helfer zur Seite zu stehen.
Auf dem II. Pioniertreffen 1955 in Dresden übertrug das ZK der SED der Pionierorganisation die Aufgabe, zu Ehren des Präsidenten Wilhelm Pieck den Bau des Handelsschiffes „Ernst Thälmann“ zu finanzieren.
In Vorbereitung auf das III. Pioniertreffen 1958 in Halle sammelten die Pioniere ihre Verpflichtungen zu Ehren des V. Parteitages der SED in den „Roten Büchern der guten Taten“. Auf dem Friedensmarsch und während des Treffens wurde die herzliche Verbundenheit der Pioniere mit der Arbeiterklasse und der gesamten Bevölkerung sichtbar. In Halle versprachen die Pioniere durch ihren neuen Gruß, für Frieden und Sozialismus immer bereit zu sein.
Anläßlich des 10. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik startete die Pionierorganisation den Pionierexpreß „Immer bereit für den Sieg des Sozialismus“. Die guten Taten, mit denen der Expreß symbolisch beladen wurde, führten 1959 zur Auszeichnung der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber.
Das IV. Pioniertreffen 1961 in Erfurt war mit 20.000 Teilnehmern und Gästen aus 21 Ländern das bis dahin größte deutsche Kindertreffen. Unter der Losung „Wie Ernst Thälmann treu und kühn – für Frieden und Sozialismus“ stellte das Treffen eine enge Verbindung der sozialistischen Erziehung der Pioniere mit dem Leben unserer Republik dar. Die Pioniere drückten ihre Zustimmung und ihr Vertrauen zu den Schutzmaßnahmen von Partei und Regierung vom 13. August 1961 aus. Höhepunkt war die Pionierparade in Anwesenheit des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzenden des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, Genossen Walter Ulbricht, der zum ersten Ehrenpionier der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ ernannt wurde.
Organisationsaufbau
Der Organisationsaufbau erleichterte den Pionieren, sich auf die aktive Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens vorzubereiten. Die Pionierbrigade ist die kleinste Einheit der Pionierorganisation; in ihr vollzieht sich das tägliche Pionierleben. Die Brigaden umfassen in der Regel fünf bis sieben Pioniere. Die Brigaden wurden nach dem Prinzip der Freiwilligkeit, auf der Basis der persönlichen Freundschaften, des Wohngebietes und der wirksamen Lernhilfe zusammengestellt. In den Brigaden erfüllten die Pioniere Aufträge zur Vorbereitung von Gruppenveranstaltungen, unterstützten sich gegenseitig beim Lernen, verbrachten gemeinsam ihre Freizeit. Die Gruppe vereinte die Pioniere einer Klasse zu gemeinsamer Tätigkeit. Sie nahm im Leben der Pioniere den bedeutendsten Platz ein.
Gruppenrat
Die Gruppen der Thälmann-Pioniere (Klassen fünf bis acht) wurden von einem Gruppenrat. der von den Mitgliedern in offener Abstimmung gewählt wurde, geleitet. Die Mitglieder des Gruppenrates sollten vorbildliche Pioniere sein, die sich bemühen, nach den Pioniergesetzen zu handeln, die gewissenhaft lernen, eine positive Haltung zu unserem Staat zeigen und andere Pioniere für notwendige und interessante Tätigkeiten zum Nutzen des Kollektivs und der sozialistischen Gesellschaft gewinnen können. Gruppenrat und Gruppenpionierleiter ließen sich in ihrer Arbeit von der Erziehung der Jungen Pioniere im Sinne der Gebote und Gesetze sowie der Erfüllung des Stufenprogramms und der Pionieraufträge leiten. Für Pionierleiter und Lehrer war der Gruppenrat eine wichtige Hilfe in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit, sie waren deshalb ständig bemüht, seine Autorität zu heben.
Pionierfreundschaft
Die Pionierfreundschaft war zusammen mit der FDJ-Schülergrundeinheit die mobilisierende Kraft des Schülerkollektivs. Die Pioniergruppen einer Schule bildeten zusammen die Pionierfreundschaft. Die Zusammenfassung ermöglichte die gemeinsame Tätigkeit am gleichen Ziel und die gegenseitige Hilfe der Gruppen. Das förderte die Entwicklung sozialistischer Beziehungen zwischen den Kindern und ihren Kollektiven.
Freundschaftsrat
Die gewählte Leitung der Pionierfreundschaft war der Freundschaftsrat. Er wurde von den Pionieren in offener Abstimmung gewählt und bestand aus fünf bis dreizehn Mitgliedern. Der Freundschaftsrat sorgte dafür, daß alle Pioniergruppen gut lernen, ihre Freizeit sinnvoll gestalten, daß das Schülerkollektiv durch vielseitige Formen in den Kampf um Ordnung, Disziplin und gute Lernergebnisse einbezogen wurde. Er organisierte auf Grundlage der Beschlüsse der Pionierleitungen und der Wünsche der Pioniere die Tätigkeit in der Pionierfreundschaft.
Die Symbole der Pionierorganisation
In die Symbole der Pionierorganisation waren die revolutionären Traditionen der deutschen Arbeiterklasse, ihrer Jugend- und Kinderbewegung eingegangen. Sie waren wichtige Mittel der sozialistischen Erziehung der Jungen Pioniere. Die Symbole der Pionierorganisation waren das rote Banner mit den Bildnissen Ernst Thälmanns und Wilhelm Piecks, das Ehrenbanner des Vorsitzenden des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, das Ehrenbanner des Zentralrates der Freien Deutschen Jugend (August 1961), die Freundschaftsfahne, der Gruppenwimpel, das Pionierhalstuch. das Pionierabzeichen. der Pioniergruß, das Mitgliedsbuch, die Fanfare, die Trommel sowie das Ehrenbuch der Freundschaft.
Ihren Gruppen, Freundschaften, Pionierlagern und Pionierhäusern gaben die Pioniere Namen von Männern und Frauen, die das Fortschrittliche und Gute in der deutschen Geschichte und der internationalen Arbeiterbewegung verkörperten.
Einen bedeutsamen Platz im Leben der Pioniere nahmen die Feiertage der Werktätigen, die Geburtstage Ernst Thälmanns, Wilhelm Piecks und Walter Ulbrichts, der Internationale Kindertag, der Geburtstag der Pionierorganisation, Pioniertreffen und Pionierspartakiaden ein.
HANS SENF / HANS-PETER FLAMME
Anmerkungen und Quellen:
[1] Lexikon A-Z in einem Band, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1953, S.776.
[2] Foto: Gisela Stappenbeck, entnommen aus Ehrhardt Gißke „BAUEN – mein Leben“, Dietz Verlag, Berluin, 1987, S.122
[3] Pädagogische Enzyklopädie (2 Bde.), VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin (DDR), Bd.II, S.717-721. (Zwischenüberschriften eingefügt und Zeitformen angepaßt, N.G.)
[4] Man darf nicht vergessen, daß sich nach der Ermordung Stalins und nainsbesondere nach der verbrecherischen Rede des Antikommunisten Chruschtschow auch in der DDR wesentliche Veränderungen ergaben. Zwar versuchte Walter Ulbricht mit viel diplomatischem Geschick die konterrevolutionären Einflüsse der neuen Revisionisten, die sich in die ?Parteiführung der KPdSU eingeschlichen hatten nach besetm Wissen und Gewissen zu verhindern oder abzumildern, doch auch in der DDR gab es Anhänger der Konterrevolution (z.B. sagte Max Fechner einmal im vertrauten Kreise: „Wartet ab, bald kommt es andersherum!“ – nach einer Information von Günter Ackermann). So begann sich auch in der DDR die Konterrevolution bemerkbar zu machen, was Modrow und Krenz dann vollendeten.
Gibt es auch heute „Junge Pioniere“?
Ja, auch heute gibt es wieder „Junge Pioniere“. Von einem sehr eindrucksvollen Beispiel aus den selbsternannten Republiken des Donbass berichtet die Alternative Presseschau:
Pionier zu sein – das ist ein besonderer Stolz, aber gleichzeitig auch eine besondere Verantwortung. Die Heimat zu lieben, die Natur zu schützen, ältere Menschen zu ehren, ein Beispiel für die Jüngeren zu sein – das sind nur einige Punkte aus dem Eid des Pioniers. In dieser Woche haben dreißig weitere Kinder die Reihen der Pionierorganisation von Makejewka gestärkt.
Quelle (Bild und Text): Neuigkeiten vom 18.6.2017
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt.
Heute von mir eine lustige Geschichte zum Thema Halstuch:
Jürgen war ein frecher Junge der ab und zu seinen Lehrern böse Streiche spielte. Als es soweit war, die Halstücher auszugeben, nahm sich Jürgens Klassenlehrer vor, ihm vorerst keins zu geben. So rief der Klassenlehrer, der gleichzeitig Pionierleiter war, seine Pioniere schön nacheinander nach vorn an die Tafel und übergab jedem Einzelnen sein ganz persönliches Halstuch.
Jürgen kam wie geplant als Letzter nach vorn und der Lehrer sprach: So Jürgen, dafür dass Du immer so frech zu mir und den anderen Lehrern warst, kriegst Du heute kein Halstuch.
Als Jürgen nach hause kam, wollte die Mutti wissen, warum er kein Halstuch trägt. Und hier Jürgens freche Antwort: Als ich dran war, waren die alle!
Herzlichen Dank an meine Nachbarin Renate, Jürgens Mutti 😉
Freundschaft 😉
PS: Namen geändert.
Ich bin 1948 Pionier geworden. Damals wohnten wir noch in Westberlin, ich ging aber in Ostberlin zur Schule. Wie oft wurde ich auf der Straße mit meinem Pioniertuch beschimpft (wie die Pimpfe!), und manchmal gab es sogar Keilerei. Zu dieser Zeit waren nicht viele Schüler Pioniere. Pionier zu sein, das war schon was. Es war nicht immer ganz einfach, das strahlende Vorbild zu sein.
Eines muss ich aber sagen: Wir haben das Pioniersein sehr ernst genommen, die Pioniergebote in unserem Pionierausweis waren kein geduldiges Papier. Wir hatten viele Treffen mit sowjetischen Pionieren, überhaupt waren die Pioniernachmittage nicht nur Rechenschaftsberichte. Was haben wir damals für Lieder gesungen, Volkstanz gemacht mit Auftritten vor Hunderten Menschen (Lachen verboten!), Bücher wie „Timur und sein Trupp“ oder Erzählungen von Nossow oder auch russische Märchen – alles das bereicherte unsere kleinen Persönlichkeiten. Wir haben Wanderungen rund um Berlin gemacht, sind in Museen gegangen, es gab einen Pionierchor – eine schöne Erinnerung an diese Zeit.
Als meine Kinder dann aber Pioniere wurden, war ich ein bisschen erschrocken, wie wenig von unserer damaligen Ernsthaftigkeit und auch Stolz, Pionier sein zu dürfen, geblieben war. Einfach dadurch, dass jeder Schüler aufgenommen wurde, es war keine Auszeichnung mehr, eher Routine.
Poroschenko hat gerade wieder seine faschistischen Truppen in den Donbass geschickt, die Menschen dort scheinen aber zusammenzuhalten. Mir unbegreiflich wie „unsere“ Regierung mit diesen Faschisten paktieren konnte und diese unterstützt und schönredet, aber naja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Faschisten gehörten ja immer zum Kapitalismus dazu. Das einzig Positive: seit dem rechten Putsch in der Ukraine sind sehr viele Menschen in Deutschland aufgewacht und haben begonnen sich mit Politik und den Geopolitischen zusammenhängen zu befassen.
… das letztere kann man nur hoffen!
Passend zum Thema: Die Grünen wollen Flüchtlinge in Osteuropa ansiedeln. Sagt die Grünen-Fraktionschefin im Europaparlament, Ska Keller gestern. Das muss man sich mal vorstellen: Genau dasselbe wollte Hitler auch! Da sieht man doch, wessen Interessen die Grünen vertreten — das was die da wollen steht fast wörtlich in „Mein Kampf“!
Aber es gibt Hoffnung: Ich hatte gestern wieder ein Gespräch mit einem meiner Konfirmanten in Baden Württemberg. Er hat mir Löcher in den Bauch gefragt zu Fragen der EU und Deutscher Geschichte. Und: Er hat die Antworten verstanden. Das Wesen des Kapitlismus lässt sich nicht verbergen, es ist sichtbar!
Freundschaft ,)
Nachdem die Göring-E. das faschistische Regime in der Ukraine als „demokratisch“ eingestuft hat, wundert mich über die braun-grünen gar nichts mehr.