Großküche der Neptunwerft: Arbeitsalltag in einem sozialistischen Betrieb

Schiff

Die „Ernst Thälmann“ – ein Containerschiff der DDR auf Jungfernfahrt

Ein sehenswerter Dokumentarfilm aus der DDR. Berichtet wird hier über den Arbeitsalltag in einer Großküche, der Neptun-Werft in Rostock. Ein volkseigener Betrieb, wie alle anderen auch. Ein ganz normaler Arbeitstag in unserer Republik. Man beachte den freundlichen, praktischen Umgangston. Man spürt hier, in der DDR gab es keine Herren und keine Knechte. Da hieß es nicht „Herr Direktor“, sondern „Kollege Schmidt“ – er war halt ein Kollege wie jeder andere auch. Und bei Betriebsfeiern und in der Kantine saß auch der Kollege Direktor mit am Tisch. Alle waren ein großes Kollektiv. Die Neptunwerft war sicherlich kein kleiner Betrieb. Es gab im Bezirk noch die „Mathias-Thesen-Werft in Wismar und die Warnowwerft in Rostock-Warnemünde.

Der Bezirk Rostock hatte mit einem Anteil von wenig mehr als 3 Prozent an der industriellen Bruttoproduktion unserer Republik zwar ekien wirtschaftliche Spitzenposition inne, dennoch waren 38 Schiffsneubauten, 11.457 Gigwattstunden Elektroenergie, 1.503.000 Stück Herrn- und 640.000 Stück Damenoberbekleidung, 188.775 Kubikmeter Faserplatten, 21.6000 Tonnen Fischkonserven, 216.300 Tonnen Schlachtvieh, 600.000 Liter Milch, 388 MillionenEier, 860.000 Tonnen Getreide, 670.000 Tonnen Kartoffeln, 695.000 Tonnen Zuckerrüben und 95.000 Tonnen Gemüseeien Bilanz des Jahres 1987, die sich sehen lassen konnte. Zieht man darüberhinaus in Betracht, daß jährlich etwa 25 Millionen Tonnen Export- und Importgüter über die Häfen des Bezirkes Rostock gingen, dann konnte jeder Bürger der DDR begreifen, wieviel von ihm an seinem Arbeitsplatz und im Wohngebiet abhing.

Ein beeindruckender Film des Fernsehens der DDR! Der Politik des Friedens und dem Wohlbefinden der Einwohner waren auch die vielfältigen Bürgerinitiativen im Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden – Mach mit!“ gewidmet. Eine bürgernahe, leistungsorientierte Kommunalpolitik eröffneten den Bürgern der DDR weitere Möglichkeiten der territorialen Rationalisierung, zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen und zur Entfaltung des politischen und geistig-kulturellen Lebens in den Städten und Gemeinden entlang der Küste. Wurden 1971 noch 15 Wohnungen an jedem Arbeitstag fertiggestellt, so verdreifachte sich die Tagesproduktion bis 1989. Das Wohnungsbauprogramm der DDR wurde 1989 in Ehren erfüllt. So konnte jedem Bürger der DDR bezahlbarer und moderner Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Das war ein gewaltiger Erfolg! Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und soziale Not gab es bei uns nicht. So war das in der DDR!

Quelle (Text u.Bild):
Die DDR im Spiegel ihrer Bezirke, Dietz Verlag Berlin 1989, S.282ff.

(Danke an „So war es … – sagt die Ossifrau„)

Dieser Beitrag wurde unter Arbeiterklasse, Geschichte, Meine Heimat DDR, Sozialistische Wirklichkeit veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Antworten zu Großküche der Neptunwerft: Arbeitsalltag in einem sozialistischen Betrieb

  1. tommmm schreibt:

    Was für ein schöner Film.
    Das Klubhaus der Neptunwerft wurde nach 1990 dem Verfall preisgegeben und ist jetzt schon lange abgerissen….

    • sascha313 schreibt:

      Schauderhaft… so geht der Kapitalismus heute mit den Arbeitern um!!!

      • tommmm schreibt:

        Ja, es stimmt mich traurig. Vor 38 Jahren habe ich meine Essenmarken über genau diesen Tresen geschoben. In dem Gebäude befand sich noch der Betriebsarzt und in den oberen Geschossen Gesellschaftsräume. Da gab es auch so manche lustige Weihnachtsfeier oder Jugenddisko.
        Alle diese Werte, diese Gebäude die von der DDR Bevölkerung errichtet wurden sind dann dem Verfall preisgegeben worden und schließlich abgerissen worden.

  2. Rolf schreibt:

    Gibt es den Film auch als Download?
    Es ist schließlich ein lehrreicher Dokumentarfilm über den Sozialismus und auch die sozialistischen Bürger.

    Rolf

  3. Hanz29 schreibt:

    So um 1990 ging mir durch den Kopf: Der Westen leidet an Überproduktion.
    Der wird sich doch aus der DDR-Industrie keine Konkurrenz wachsen lassen. Kurz: DDR-Industrie muss weg. (Propaganda: Alles marode. Hat eh nie etwas getaugt!)
    Wie das aussieht zeigt uns hier „tommmm“ sehr deutlich.
    Hier und da wurde etwas übernommen, das sich der Westkonzern zu billigeren Arbeitslöhnen einverleibte.
    Aber auch das ist wohl gerade im Begriff auszuwandern….

  4. Erfurt schreibt:

    Im April 2022 hat der Thüringische Ökonomiker und Wirtschaftsministrant damit rumgeprotzt, das neue Batterie-Werk bei Arnstadt (das Größte Europas übrigens) schaffe 120 Arbeitsplätze.

    Abgesehen davon, daß die niemals die Absicht hatten Arbeitsplätze zu schaffen, in meinem VEB Mikroelektronik wo wir in 3 Schichten gearbeitet haben, saßen allein beim ersten Durchgang zum Frühstück 120 Kollegen in der Kantine….

    Aber eigentlich kann man das ja alles gar nicht miteinander vergleichen. Viele Grüße!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s