Helmut Preißler: Dank euch Ihr Sowjetsoldaten!

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Ihr gab euer Leben
uns zu befrein.
Was in euch brannte,
soll in uns Fackel sein.

Was ihr gehaßt habt,
wollen wir heftiger hassen.
Was ihr geliebt habt,
wollen wir inniger lieben.
Wofür ihr gestorben seid.
dafür wollen wir leben.

Helmut Preißler: Erträumte Ufer. Gedichte. Verlag Neues Leben Berlin, 1979, S.39.

Siehe auch:
Helmut Preißler: Die Menschlichkeit
Helmut Preißler: An die Einfältigen
Helmut Preißler: Ich liebe Rot!

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50 Antworten zu Helmut Preißler: Dank euch Ihr Sowjetsoldaten!

  1. Rolf schreibt:

    Sehr schön Sascha – Danke!
    Einerseits erfreut es mich sehr.
    Andererseits macht es mich aber auch traurig – aufgrund der Entwicklung der letzten 30 Jahre.

  2. Houdini schreibt:

    Als Schweizer weiss ich sehr wenig über das Leben in der DDR, und was ich „weiss“, ist aus den westlichen Medien. Der Neo-Liberalismus, der masslose Kapitalismus, wird immer schlimmer, die Umverteilung von unten nach oben nimmt zu, und beinahe alle Politiker sind am Fressnapf der Elite. Hatte die DDR nicht auch ihre Elite, die alles hatte und durfte, anders als das „normale“ Volk? Hattet ihr nicht auch eine Situation wie sie hier im Entstehen ist, in der die Meinung manipuliert und die Äusserungsfreiheit eingeschränkt wird, oder gar noch schlimmer als hier und jetzt? Der Kapitalismus ist äusserst ungerecht und richtet die Welt zugrunde, der Kommunismus ist gut, funktioniert aber nicht. Ist es nicht so? Was ist zu tun, um unsere Versklavung zu stoppen?

    • sascha313 schreibt:

      Willkommen hier auf diesen Seiten, Houdini. Tja, das ist natürlich nicht so einfach mit ein paar Sätzen zu beantworten. Ich kann nur berichten, was ich in der DDR erlebt habe und darüber weiß:

      Die DDR war von Anbeginn ein Arbeiter- und Bauern-Staat. Von den 6,1 Millionen Lohn- und Gehaltsempfängern waren 1954 mehr als 4,5 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter. In der Regierung der DDR waren damals von den 20 Ministern 10 aus der Arbeiterklasse hervorgegangen, einer aus der Bauernschaft und zwei aus dem Handwerkerstand. In der Bonner Regierung dagegen waren von den 18 Ministern 13 Großkapitalisten, Bankiers und Gutsbesitzer, aber nicht ein einziger aus der Arbeiterklasse. Sechs Minister waren früher bekannte und höhere Nazifunktionäre oder haben aktiv mit den Hitlerleuten zusammengearbeitet. Darunter solche Kriegsverbrecher wie der „Henker von Lwow“, Th.Oberländer und andere.

      In der Volkskammer, dem Parlament, saßen damals 197 Abgeordnete, die aus der Arbeiterschaft stammten, 23 kamen aus der Bauernschaft und 35 waren Handwerker, aber nur 7 Abgeordnete waren Unternehmerkreisen zuzuordnen. Die erste freie, demokratische Wahl der Volkskammer fand am 15. Oktober 1950 statt. Eine „Elite“ gab es bei uns nicht, und nicht einmal die Parteien (SED, NDPD, NDPD, Bauernpartei) oder ihre Mitglieder hatten irgendwelche Privilegien. Sogar jeder Betriebsdirektor war der Gewerkschaft (FDGB) rechenschaftpflichtig über die Einhaltung des Arbeitsgesetzbuches. Arbeitslose gab es bei uns nicht.

      Was man nun unter „Diktatur des Proletariats“ (Marx) zu verstehen hat, war natürlich keine „Parteidikatatur“ oder „SED-Diktatur“, sondern die Macht der Arbeiterklasse – und das Regieren mußte eben von den Arbeitern auch erst gelernt werden. Aber Gruselgeschichten über die DDR werden ja nicht erst seit 1990 verbreitet…

      Nunja – und was ist zu tun, um die Versklavung zu stoppen? Man kann eigentlich nur aus der Geschichte lernen. Erstmalig gelang es in Rußland 1917 den Kapitalismus mit einer Revolution zu beseitigen. Die führende Kraft war die Partei der Bolschewiki unter Lenin und später unter Stalin. Alle Macht hatten die Sowjets (das waren die Arbeiter- und Soldatenräte) … freilich gab es harte Kämpfe gegen die imperialistischen Interventen (Deutschland, England, USA) und gegen die einheimische, entmachtete Bourgeoisie (die Kulaken, die Weißgardisten, die enteigneten Großgrundbesitzer usw.) Aber schließlich hatte die Sowjetunion gesiegt und den Sozialismus aufgebaut; die schwerste Prüfung war bestimmt der 2.Weltkrieg, aus dem die UdSSR als Sieger hervorging. Ihr haben wir unseren Sozialismus zu verdanken. Für mich bedeutete das eine sorgenfreie, glückliche Kindheit und Jugendzeit, Beruf und Studium u.v.a.m…

      Siehe mal dort: „Benjamin fragt…

  3. Henk Gerrits schreibt:

    Fur mich war die DDR Okay. die BRD aber nicht, Weil sie ein Nazi Staat war und noch ist.

  4. Houdini schreibt:

    Zuerst mal besten Dank für die sehr ehrlich klingende Antwort. Ich glaube Dir Deine damaligen und heutigen Gefühle. Ohne hier eine Debatte beginnen zu wollen, erwarte keine Antwort, möchte ich doch kurz darauf eingehen. In der Sowjetunion sind um die 40 Millionen Menschen dem Staatsterror zum Opfer gefallen, dort und auch in der DDR wurde eine andere als die staatlich verordnete Gesinnung nicht toleriert. Der totalitäre Staat brachte Menschen dazu, ihre Nachbarn, ja ihre Familie zu denunzieren. Die Entwicklung in der heutigen Zeit, sowohl im Westen wie in Russland, geht langsam aber stetig in die gleiche Richtung, siehe Zensur im Internet, wer eine „nicht korrekte“ Meinung vertritt, wird ausgegrenzt, als Verschwörungstheoretiker oder Nazi diffamiert, die Massenmedien berichten alle das der Hochfinanz, der Wirtschaft, dem Geldadel genehme. Dass in der DDR keine Privilegien für Parteibonzen bestanden, fällt mir schwer, zu glauben.
    Ich bin der Ansicht, sauberer, gerechter Kommunismus funktioniere nur in kleinen Einheiten, in einer Kommune Gleichgesinnter. 1970 hielt ich mich einige Zeit als Volontär in einem Kibbuz in Israel auf, dort schienen mir alle Mitglieder, ob leitend oder nicht, die gleichen Rechte zu haben.

    • sascha313 schreibt:

      Das letztere ist ein völliger Irrtum. Der Sozialismus hat bisher nur in den sozialistischen Ländern funktioniert. Nirgendwo sonst. Nicht perfekt, aber das ist auch nicht wichtig. Alles andere ist eine Utopie – wie sie schon Saint-Simon, Owen und Fourier versucht haben, zu verwirklichen und damit gescheitert sind. Wer sich ein bißchen mit Philosophie befaßt hat, der weiß das.

      Ja, und der angebliche „Staatsterror“: Sie behaupten hier etwas. Woher nehmen Sie das? Und woher haben Sie diese Meinung, daß in der DDR eine andere als die „staatlich verordnete Gesinnung“ nicht toleriert wurde? …auch aus den westlichen Medien? Also, wenn Sie Zweifel haben an dem, was ich oder andere hier schreiben, dann sollten Sie hier wirklich nicht weiterlesen. Denn Glauben – das gehört in die Kirche … Oder hat man schon einmal von einem Physiker gehört: „Ich glaube, daß die Gewichtskraft G eines Körpers aus dem Produkt der Masse m und der Fallbeschleunigung g berechnet werden könnte. Möglichweise, vielleicht aber auch nicht…“ Ein Wissenschaftler wird immer sagen: Die Praxis ist das Kriterium der Theorie! Alles andere sind Vermutungen oder Hirngespinste.

    • @Houdini. Du stellst dich hier als “Unwissenden“ über die DDR (die Sowjetunion, den Sozialismus usw.) vor und besitzt auch noch die freche Dreistigkeit, dich als Skeptiker auszugeben. Und dies, obwohl du alt genug bist, dir Wissen über die DDR, den Sozialismus und die Geschichte der letzten 120 Jahren angeeignet zu haben!

      Was bildet ihr — Wölfe im Schafspelz daher kommend — euch nur ein?

      Dass wir so blöde und verdorben sind, wie ihr es seid?

      “In der Sowjetunion sind um die 40 Millionen Menschen dem Staatsterror zum Opfer gefallen“

      Du kannst wissen – und du weißt es auch, dass deine Aussage eine Lüge ist!!!,
      aber dennoch besitzt du die VERDORBENHEIT eines Herzens, das vollkommen korrumpiert ist, diese LÜGE hier zu posten! — Das ist mir ganz widerlich und abscheulich!

      Wärest du ein ehrlicher Einfallspinsel, der unwissend ist, käme eine solche Aussage weder aus deinem Herzen noch über deine Lippen!
      Ein wirklich ehrlicher Mensch, der sich seiner Unwissenheit bewusst wird (ist), kann eine solche Aussage nicht machen!

      Er hätte geschrieben, dass er von einem derartig abscheulichen Verbrechen gehört habe, das die Kommunisten in der Sowjetunion begangen haben sollen.

      Jeder wahrhaftige Mensch — dazu muss man kein Sozialist oder Kommunist sein — jeder Mensch, der auch nur ein wenig Klarheit in seinem Verstand hat, kann jedoch diese LÜGE widerlegen; einfach deshalb, weil es nicht wahr ist!
      Es gibt dafür nämlich weder Belege – von Beweisen ganz abgesehen – noch Zeugen!

      Es gab seit dem Sieg der Oktoberrevolution 1917 bis zur Ermordung des Genossen Stalin 1953 in der Sowjetunion auch nicht den Hauch von “Staatsterror“!
      Weil es keinen Staatsterror bis zur Ermordung des Genossen Stalins in der Sowjetunion gab, kann es auch ganz praktisch keine Opfer von Staatsterrorismus in der Zeit von Oktober 1917 bis März 1953 in der UdSSR gegeben haben!

      Die gesamte Geschichts-Wissenschaft — ja nicht ein einziger Geschichts-Wissenschafter im sogenannten Westen, keine Universität in der Welt – nicht mal die kirchlichen – behaupten, dass „in der Sowjetunion um die 40 Millionen Menschen dem Staatsterror zum Opfer gefallen“!!! Und zwar, weil es jeder Grundlage entbehrt!!!

      Komme ich mal zur Wirklichkeit!

      Der letzte Zar Russlands opferte direkt mehr als sieben Millionen Menschen durch seine Beteiligung am Ersten Weltkrieg.

      Nach der Oktoberrevolution wurde Russland – jetzt unter der Verwaltung der Bolschewiki stehend – von 15 Armeen aus dem “Westen“ und Japan überfallen und zu 93% besetzt!
      Diesem Krieg – meist als “Bürgerkrieg“ bezeichnet – der bis 1923 dauerte, fielen direkt weitere sieben Millionen Menschen zum Opfer.

      1913 lebten unter Autokratie des Zaren 159 Millionen Menschen; nach anderen Angabe im Jahr 1916 jedoch 182.000 Millionen Menschen in Russland – >86,6 % in Elend, Armut und Sklaverei. (*1)

      1926 lebten dort nur noch 148.500 Millionen Menschen => ein Bevölkerungsverlust von 33.500.000 Menschen!
      Bei einem damaligen Bevölkerungswachstum von 2%, hätte die Bevölkerung 1926 bei 222 Millionen Menschen liegen müssen. Daraus ergibt sich, dass durch den Krieg des Zaren und den Krieg, den der Westen gegen die Revolution führte 73,5 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben.

      Von 148,5 Mio. Menschen wuchs die Bevölkerung von 1926 bis 1937 auf zwischen 157 Mio. (wage Volkszählung) und 181 Mio. (natürliches Bevölkerungswachstum) an. Die allgemeine Literatur geht von 163 Mio, aus, Stalin bezifferte die Bevölkerung im Januar 1934 auf dem *Parteitag der Sieger* auf 168 Millionen, womit er sechs Mio. unter den 174 Mio. lag, hätte er das natürliche Bevölkerungswachstum zugrunde gelegt. (*2)

      1939 lag die Bevölkerung bei 185 Mio. Durch den Krieg der Kapitalisten – vor allem von Deutschland und Japan – gegen die Sowjetunion geführt, wurden 40 Millionen Menschen der Sowjetunion ERMORDET.

      Das wird von den Verbrechern als sowjetischer Staatsterrorismus umgedeutet:
      Ja !!!
      Es ist wahr, dass zwischen dem Überfall 1941 auf die Sowjetunion bis zum Sieg der Roten Armee 1945 tatsächlich 40 Millionen Menschen der Sowjetunion umgekommen sind!
      Sie waren aber Opfer des Krieges, den die kapitalistischen Länder gegen die UdSSR führten!

      Quellenangabe zur Bevölkerung “Russlands“ 1916 bis 1953
      (*1) https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetunion
      (*2) https://books.google.de/books?id=EtU2DwAAQBAJ&pg=PT743&lpg=PT743&dq=Bev%C3%B6lkerung+UdSSR+1926&source=bl&ots=rC8vO_XULu&sig=IxbaVzb2MxTIyiP-CxVJAdjPQx8&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjGot6wwKDeAhXMDOwKHW8ADfUQ6AEwDHoECAYQAQ#v=onepage&q=Bev%C3%B6lkerung%20UdSSR%201926&f=false

  5. Houdini schreibt:

    Entschuldige, das „und und die“ ist irgendwie stehen geblieben 😦

  6. Houdini schreibt:

    Sehen Sie, Sie erlauben nicht mal Zweifel. Als Skeptiker hinterfrage ich beinahe alles, was ich lese oder höre, kritisch. Das sollte doch zumindest erlaubt sein.
    Lesen Sie statt „ich glaube“ eben „ich bin überzeugt“.
    Thema staatlich verordnete Gesinnung in der DDR: Die Geheimpolizei ging gegen „staatsfeindliche Hetze“ rigoros vor, die Medien waren staatlich gesteuert und linientreu, 1988 wurde die Zeitschrift Sputnik wegen der Berichte über Perestroika und Glasnost in der DDR verboten, etc.

    • sascha313 schreibt:

      Ein Grundprinzip vom Marx war auch: „De omnibus dubitandum“ – „An allem ist zu zweifeln“. Aber warum fragen Sie, wenn Sie von vornherein jede Ehrlichkeit einer Antwort bezweifeln? Also noch einmal: Woher haben Sie Ihre Behauptungen, die Sie hier aufstellen: „40 Millionen Opfer“, „Staatsterror“, „totalitärer Staat“, „denunzieren“ usw.?

      Und „verordnete Gesinnung“: Nein. In der DDR gab es keine „verordnete Gesinnung“, ebensowenig wie einen „verordneten Antifaschismus“. Bei uns konnte man seine Meinung frei äußern, ohne Verhaftungen, Strafen o.ä. befürchten zu müssen. Es gab in der DDR auch keine „Geheimpolizei“, sondern nur ein Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Das hatte den Verfassungsauftrag, für den Schutz und die Sicherheit des Staates und seiner Bürger zu sorgen.

      Dazu gehörte auch die Unterbindung bzw. Verhinderung staats-feindlicher Aktivitäten – ja, der Sputnik verbreitete staatsfeindliche Hetze! Perestrojka und Glasnost waren staatsfeindlich. Sie führten schließlich zur Zerstörung des Sozialismus in der UdSSR und in der DDR.

      Waren die Medien in der DDR „staatlich gesteuert“? – ja natürlich. Dumme Frage: Weiß denn Ihr Auto von allein, wohin sie wollen?

    • Atomino schreibt:

      seufz ! Die BRD vernichtete mit den Berufsverboten die soziale und wirtschaftliche Existenz von tausenden Kommunisten oder jenen, die sie als solche oder ihnen nahestehend hielt. Die Geheimpolizei beobachtet heute vorrangig Antifaschisten, Kommunisten, Friedensaktivisten, Antikapitalisten und als notwendiges Feigenblatt ein paar rechte Gruppierungen, die jegliche Zurückhaltung verloren haben. Die Medien sind, wie PEGIDA nicht müde wird zu betonen, gleichgeschaltete Systempresse. Proteste gegen Naziaufmärsche werden niedergeknüppelt oder weggepfeffert. Den Rest der Entsolidarisierung und Vereinzelung besorgen Blätter wie die BILD. Ich hoffe hiermit, Ihrem so hochgehaltenen Skeptizismus ein paar neue Denkanstöße geliefert zu haben. Die DDR ist Geschichte. Aber Leichenfledderei war schon immer einfacher, als gegen aktuelle Missstände anzurennen.

  7. Henk Gerrits schreibt:

    Dank der „Mauer“ wurde ein Atomkrieg vermieden. Dank der DDR und andere bin ich nicht in ein Concentrationslager aufgewachsen Nachkriegs-Konzentrationslager wohl zu verstehen, und noch mehr slimmeres. Die Bilanz der Geschichte und der Zeit der DDR wird spater, und von anderen gezogen werden. (Worte von Erich Honecker wahrend der kriminellen Justitz in der Großen Strafkammer beim Landesgericht Berlin-Moabit 3.-12.-1992.) https://67329.forumromanum.com/member/forum/forum.php?action=std_show&entryid=1096990191&USER=user_67329&threadid=2

  8. Atomino schreibt:

    @Houdini: in der DDR wurden (zumindest zu meiner Zeit) selbstverständlich auch andere als die „staatlich verordnete“ Gesinnung toleriert. Solange sie sich nicht gegen die DDR richteteten. Ist doch heute im Land der großen Freiheit nicht anders. Der Verfassungsschutz beobachtet die VVN-BdA, die KPD wurde verboten, es gab Berufsverbote etc pp. Aus Angst, sie könnten oder wollten die „freiheitlich demokratische Grundordnung“ abschaffen. Als junger Staat, der den Sozialismus wagte, war die DDR in voller Breitseite den revisionistischen, konterrevolutionären Angriffen vom Nachbarstaat BRD und seinen Nato-Partnern ausgesetzt. Selbst die Kirche torpedierte die sich als Friedensstaat verstehende DDR mit ihrem „Schwerter zu Pflugscharen“.

    Gegen Konterrevolution, Sabotageakte, Abwerbung von von gut ausgebildeten Menschen usw. musste sich die junge DDR 40 Jahre lang ununterbrochen wehren. Der zugegebenermaßen ziemlich große Apparat der Staatssicherheit entstand doch nicht aus reinem Selbstzweck, weil das im Sozialismus nunmal so ist. Sie kritisieren die Unterdrückung der Freiheit, die Zensur usw, ohne auf den wirklichen Verursacher dieser ganzen Probleme einzugehen. Kommunismus steht doch nicht für starr, sauber, gerecht und das idealste von allem. Vorrangig steht er für die Überwindung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Die Ablösung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse. Alles andere wird sich dann schon irgendwie ergeben. Aber als gesellschaftlicher Gegenentwurf zum immer stärker verfaulenden Kapitalismus ist der Kommunismus die einzigste Alternative. Nicht, weil ihn einige Leute jetzt superduper finden, sondern weil es gewisse Entwicklungsgesetze gibt und die bürgerlichen Ökonomen immer ratloser werden, während die menschliche Gesellschaft sich immer dichter vor dem letzten, großen Abgrund zusammendrängelt.
    Habe fertig !

  9. Ulrike Spurgat schreibt:

    Diese „Skeptiker“ bin ich leid.
    Sie wollen nichts lernen, nichts ändern, nichts anders denken: Sie wollen entweder eine Bestätigung ihres eigenen Denkens, oder aber- sie geben sich der weiteren Suche nach dem „Haar in der Suppe“ hin. Meine Bereitschaft hält sich dahingehend in Grenzen, meine Energien zu verschwenden.

    Wie wir (im Westen) als Familie unter der Verfolgung des Vaters gelitten haben, dafür gibt es keine Worte. Und die, die die lauteste Klappe haben, hatten nun wahrlich nichts auszustehen, mandeln sich aber auf, als wenn ihnen irgend etwas angetan wurde und sie die Retter des Abendlandes seien und die Verteidiger der „Freiheit.“ Pfui Teufel.

    Die schlaflosen Nächte, als der Vater wieder, weil er Kommunist war auf übelste Weise gedemütigt wurde und wir Kinder Angst um ihn hatten, weil wir nicht einschätzen konnten, was da mit ihm und dadurch mit uns geschieht, bleibt eingebrannt bis ans Lebensende und das in den sechziger Jahren der BRD. Die Fehler, die Widersprüche der DDR, die Aufarbeitung derer hat doch lange begonnen und wird eine sehr lange Zeit brauchen. Doch es geht weiter und auch die Macht- und Kräfteverhältnisse in der Welt werden sich wieder verändern und dass das geschieht, dafür müssen wir kämpfen und einstehen. Denn das ist das Vermächtnis, wo die Stimmen der Vergangenheit niemals Ruhe geben werden können, ehe nicht „…der Letzte vor den Richtern der Völker stehen wird.“ (Schwur von Buchenwald, 11.4.1945 am Tag der Selbstbefreiung). Der historische Optimismus muss die Triebfeder sein, bei allen Rückschlägen, die nicht lange auf sich warten lassen. Na und?

    Was ich sagen will, ist folgendes: Die angeblichen Skeptiker mögen sich doch bitte vorurteilsfrei und offen und lernbereit, aber vor allem der Wahrheit verpflichtet, auf den oftmals sehr steinigen Weg der Erkenntnis begeben. Wohl wahr, das ist kein Zuckerschlecken, wie ich aus eigenem Erleben weiß. Und der Schmerz über den Verlust all der Kämpfer, die sich entschlossen und selbstlos, unter Einsatz ihres Lebens und oft mit dem Verlust desselbigen,dem Faschismus mit seinen Schergen entgegengestellt haben, sind und bleiben Helden, die den Namen wirklich verdient haben.

    Immer werde ich die DDR und die Sowjetunion ihrem Wesen nach verteidigen, denn es ist das Beste, was die kämpferische Arbeiterklasse erkämpft hat. Und jeder einzelne, der sein Leben in diesem mörderischen Kampf gegen Kapital und Faschismus mutig und kühn ihnen die Stirn gezeigt hat, wird nie vergessen sein und im Strudel der Geschichte verloren gehen, denn: „Nichts ist vergessen und niemand ist vergessen.“

    • sascha313 schreibt:

      Genauso sehe ich das auch. Der „Einstieg“ solcher „Skeptiker“ in die Debatte ist relativ akzeptabel, weil verständlich – was dann aber folgt, ist eine Provokation nach der anderen… Du hast völlig recht, Ulrike. Ich habe sie satt diese „Skeptiker“, Besserwisser und Marxismus-Erklärer. In der Sowjetunion und auch im heutigen Rußland heißt: „Никто не забыт, ничто не забыто!“

      „Niemand ist vergessen und nichts ist vergessen.“
      Die heiße Aufschrift ist gemeißelt in Granit.
      In den welkenden Blättern spielt der Wind,
      und im kalten Schnee ruhen die Kränze.
      Doch wie ein Feuer brennt ihr zu Füßen die Nelke.
      Niemand ist vergessen und nichts ist vergessen.
      (A. Schamarin)

    • Weber Johann schreibt:

      Spurgat schreibt:
      „Wie wir (im Westen) als Familie unter der Verfolgung des Vaters gelitten haben, dafür gibt es keine Worte. Und die, die die lauteste Klappe haben, hatten nun wahrlich nichts auszustehen, mandeln sich aber auf, als wenn ihnen irgend etwas angetan wurde und sie die Retter des Abendlandes seien und die Verteidiger der „Freiheit.“ Pfui Teufel.
      Die schlaflosen Nächte, als der Vater wieder, weil er Kommunist war auf übelste Weise gedemütigt wurde und wir Kinder Angst um ihn hatten, weil wir nicht einschätzen konnten, was da mit ihm und dadurch mit uns geschieht, bleibt eingebrannt bis ans Lebensende und das in den sechziger Jahren der BRD. […] denn: „Nichts ist vergessen und niemand ist vergessen.““

      Heinrich Hannover, hielt zum Thema „Strafverteidigung im Konflikt mit dem Zeitgeist“, einen Vortrag auf dem Strafverteidigertag 2012 in Hannover:
      „[…] Es ging um eine Anklage wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt in Tateinheit mit versuchter Gefangenenbefreiung, die auf der Strafanzeige eines Polizeibeamten beruhte. Der Polizeibeamte hatte auf Menschen, die gegen eine polizeiliche Straßensperrung verbal protestierten, mit dem Gummiknüppel eingeschlagen und dabei meinen Mandanten am Auge schwer verletzt. Die Darstellung des schlagenden Polizisten, mein Mandant habe versucht, die Festnahme einer Person zu verhindern, war offenbar eine Schutzbehauptung, da er eine Strafanzeige wegen schwerer und gefährlicher Körperverletzung zu befürchten hatte. Seine Behauptung wurde nur durch die Aussage eines seiner Kollegen gestützt, während mehrere von mir benannte Zeugen den Vorgang anders schilderten. Sie hatten nur einen Fehler, sie waren, bis auf einen, Kommunisten, die, wie nicht zu übersehen war, vom Staatsanwalt und vom Gericht als Menschen minderen Rechts behandelt wurden. Kaum hatte ich sie als Entlastungszeugen benannt, hatte der Staatsanwalt sie nach dem damals noch existierenden Paragraphen über „Auflauf“, der jeden mit Strafe bedrohte, der sich nach dreimaliger polizeilicher Aufforderung nicht entfernte, ebenfalls angeklagt. […]“

      Klicke, um auf Strafverteidigung%20im%20Konflikt%20mit%20dem%20Zeitgeist.pdf zuzugreifen

      Ein sehr lesenswerter Vortrag von Heinrich Hannover. Er schildert eine der vielen dunklen Punkte der Alt-BRD-Geschichte, die alle noch nicht aufgearbeitet worden sind. Der Text ist lang, aber er bringt einen Einblick über den Antikommunismus in der Alt-BRD. Liebe Spurgat, jawohl wir dürfen nicht vergessen.

      • anuschah schreibt:

        Lieber Johann Weber.
        Deine spannenden interessanten Erklärungen und Hinweise, die Du, wie Sascha mit uns teilst sind eine Bereicherung und dafür danke ich Dir. Je tiefer das Wesen erkannt wird umso erkenntnis reicher schließt sich der eine oder andere Kreis, der viele Jahre als dunkler Fleck mit gelaufen ist, als Frage im Zweifel geblieben, bis eine Einordnung möglich ist.
        Was ich alles nicht weiß, stimmt mich eher nachdenklich.

  10. Ulrike Spurgat schreibt:

    Danke, Sascha !

  11. Rolf schreibt:

    Hallo Houdini!
    Vielen Dank für deine Meldung und das Interesse zur DDR (meiner Heimat) und dem Sozialismus.
    Viele Sachen sind schon geschrieben worden aber man kann das (online) wirklich nicht alles richtig und ausführlich/verständlich darstellen. Nur wer die DDR erlebt hat, der kann sie auch beurteilen.
    In der DDR gab es natürlich auch einige Genossen, die keine wahren Genossen waren. Sie gehörten zu den Schönrednern, Karrieristen und Egoisten. Sie nutzten teilweise ihre Macht/Posten um ihre eigenen Vorteile durchzusetzen und darunter hatte auch der Sozialismus und die Bevölkerung zu leiden. Ich verstehe den Sozialismus auch immer als eine Gemeinschaft, ein Miteinander zum Vorteil aller.
    Zu Stalin gibt es natürlich viel zu sagen und vor allem heutzutage auch viel richtig zu stellen.
    Zu seiner Zeit gab es nur einen Terror und das war der Terror der alten Machtelite und deren Söldner (wie oben schon beschrieben). Stalin verteidigte den Sozialismus und all seine Errungenschaften für das gesamte Volk. Natürlich musste dabei gegen die Feinde des Volkes und des Sozialismus gekämpft werden. Die Verbrecher wurden dann natürlich auch verurteilt. Die zu den Prozessen zugelassenen westlichen Journalisten sagten auch (so ungefähr): Die Angeklagten wurden für die von ihnen verübten Verbrechen bestraft. Aber das können wir unseren Lesern natürlich nicht so sagen …
    Ich würde mich über eine weitere Beteiligung von dir an der Diskussion freuen.

    • Houdini schreibt:

      Danke Rolf, aber eigentlich sollte ich es bleiben lassen. Atomino und Du korrespondieren in einer unaufdringlichen Art, ihr erklärt eure Sicht und versucht, mir die Augen zu öffnen. Wie Stalin die Gegner des Sozialismus bekämpfte, nur nicht ganz auf seine Art, hat der Westen den Kommunismus bekämpft. Im Westen wurden vermutlich auch Leute eingesperrt, andere verloren ihren Erwerb, aber meines Wissens waren da keine Strafkolonien. Solschenizyn war 7 Jahre inhaftiert und nachher in der Verbannung, weil er in Briefen an einen Freund Kritik an Stalin geübt hatte (Wikipedia). Briefe an einen Freund, nicht Flugblätter verteilt oder andere aufwieglerische Handlungen!
      Im Westen früher und heute und im damaligen Ostblock, ja auch im heutigen Russland und in China, ist es nicht empfehlenswert, eine stark von der allgemeinen („normalen“) abweichende Meinung zu vertreten. Im Westen verliert man vielleicht den Job oder wird sonst diffamiert, geht möglicherweise ins Gefängnis, wegen Anti-Semitismus, Anti-Zionismus, Rassismus, Anti-Islamismus, Anti-Zuwanderung, usw.
      Ich möchte einen Staat, der im Kapitalismus dafür sorgt, dass das Kapital sich nicht auf Kosten der Arbeitenden, Arbeiter und Mittelstand, bereichern kann. Dies könnte gesetzlich durch Steuern, Entlöhnungs-Vorschriften, Dividenden-Auflagen, Umverteilung von Reich zu Arm, Unterstellung der privat kontrollierten Zentralbanken unter den Staat, und vieles mehr erfolgen, aber die Elite lässt dies nicht zu. Das „Volk“ sieht es nicht, weil es ja gut geht, man fliegt in die Karibik oder nach Thailand, geht zum Fussball und ist zufrieden. Mir scheint, das „Volk“ gewöhne sich an beinahe alles und akzeptiere es, heute hier und früher in der DDR. Deshalb denke ich, die DDR sei nicht das Paradies gewesen, wie es heute von Nostalgikern beschrieben wird. Wenn Schweizer von ihrer Militärzeit reden, war alles toll, obwohl es eigentlich ziemlich Scheisse war.
      „Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.“ Goethe.

      • sascha313 schreibt:

        Sie werden es mir vielleicht nicht abnehmen, Houdini, wenn ich Ihnen da zustimme, außer was Solzhenizyn betrifft… Doch – sind wir es hier in Mitteleuropa nicht schon lange gewöhnt, alles für selbstverständlich zu halten, was wir an Vorteilen gegenüber dem Rest der Welt genießen? Und gelangen nicht immer weniger Nachrichten an unsere Augen und Ohren, die den klaren Niedergang der kapitalistischen Gesellschaft erkennbar werden lassen? Bekommen wir denn überhaupt noch etwas mit von den himmelschreienden Gegensätzen in unserer Welt – sogar im eignen Land? Oder von dem entsetzlichen Elend in der Welt? Von dem Haß der Menschen auf ihre Peiniger?

        Sie schrieben doch selbst: „Als Schweizer weiß ich sehr wenig über das Leben in der DDR, und was ich ‚weiß‘, ist aus den westlichen Medien. Der Neo-Liberalismus, der maßlose Kapitalismus, wird immer schlimmer, die Umverteilung von unten nach oben nimmt zu, und beinahe alle Politiker sind am Freßnapf der Elite.“

        Nun, was ist? So ehrlich muß man sein, belassen wir es dabei, oder sind wir – sind Sie! – bereit, etwas dafür zu tun, daß sich das ändert? Das ist doch die Frage! Es geht also überhaupt nicht gegen Sie, sondern gegen Meinungen, die Sie vertreten… nur ein Beispiel: Solzhenizyn …denen wir, zugegeben, in scharfer Form entgegen treten.

  12. Ulrike Spurgat schreibt:

    Hallo Sascha. Ist der Kommentar zu diesem Thema angekommen? Ich befürchte, dass ich wieder was falsch gemacht habe.

    • sascha313 schreibt:

      Hallo Ulrike,
      Welchen Kommentar? Ich habe gerade noch mal den Spam-Ordner durchgesucht und alles überflüssige gelöscht. Von Dir war nichts Ungelesenes dabei. Alles, was mehrere Links enthält, dubiose Werbeangebote usw. wird automatisch aussortiert. Kannst Du’s bitte nochmal schreiben?

  13. anuschah schreibt:

    Mit Interesse verfolge ich die Beiträge zu diesem Thema.
    Was ich mir selbst erarbeite, im Licht der Geschichte, mit den Klassikern, im Leben, im Alltag, im Beruf in der Familie, mit Freunden und Bekannten, all das bringt nach Antworten wieder neue Fragen. Hinterfragen, reflektieren, in Frage stellen, Konditionierungen erkennen können und nicht zuletzt kritisch dem eigenen Denken gegenüber zu bleiben macht es nicht einfacher, aber um einiges substantieller , geerdeter mit der Fähigkeit zur Liebe und zum Mitgefühl.
    Ohne Zweifel, ohne innere Not, ohne Schmerz, ohne sich von liebgewordenen Gewohnheiten, Meinungen, „Wahrheiten“ zu trennen ist kein Platz für Wahrheit/Erkenntnis, von denen hier gesprochen wird. Ein schwieriges Unterfangen, denn nach einer gefundenen Antwort, steht die nächste, daraus entstandene Frage in den Startlöchern und so geht es dann weiter. Eine Meinung ändert sich, dass kennt jeder bei sich selbst.

    Austausch, Begegnung wird nur von Erfolg gekrönt sein können, wenn man es will und bereit ist, Denken, Erfahrungen, Wissen in Frage zu stellen. Man kann nur vom jeweiligen Stand des Wissens ausgehen und da ist die Grundlage von der aus ein Austausch beginnen kann.
    Saschas unermüdliche Arbeit, seine Kompetenz, sein selbstloses Teilen von Wissen hier zur Verfügung zu stellen lässt nur eines zu, zu sagen, dass mir in den vergangenen Jahren, weder eine Einordnung, noch eine Erdung in dieser Form möglich gewesen wäre, wie es jetzt ist. Einiges konnte bestätigt werden, anderes musste vom „Kopf auf die Füße“ gestellt werden.

    Und Sascha Iwanow hat mir die faszinierende „Geschichte der UDSSR“ so nahe gebracht, dass ich nicht aufhören kann zu lesen und darüber nachzudenken. Danke, Sascha I.

    Es muss gestritten werden. Wo ich herkomme wurde gestritten, dass die Fetzen flogen, allerdings war es dann so, dass Kommunisten, Anarchisten, Freidenker, Antifaschisten sich, egal wie kontrovers die Diskussionen waren, niemanden wird wundern, dass es immer um Politik ging, sich an einem großen Tisch (Wir waren eine Großfamilie) wieder zusammensetzten, es wurde gegessen, getrunken, gefeiert, Arbeiterlieder gesungen und derer gedacht, die im Faschismus ihr Leben gelassen haben und nicht vergessen sind. In einem waren sie sich immer einig: Ihre unverbrüchliche Liebe und Zuneigung zur Sowjetunion, die die Welt von Faschismus und Krieg, mit einem unvorstellbaren Blutzoll, (27 Millionen Sowjetbürger) wurden ermordet, erschlagen, ausgehungert, gefoltert) befreit haben.Noch Heute wird ihrer schmerzlich gedacht.

    • sascha313 schreibt:

      Danke, anuschah. Es ist immer ein schwieriger Prozeß, wenn man zur Wahrheit gelangen will. Aber wenn Du Dich mal in Briefe oder so kleine „Schnipsel“ hineindenkst, die bei bedeutenden Leuten Nachdenken und ggf. Neuorientieren bewirkt haben, wirst Du erstaunt sein, wie viele kleine, fast unbedeutende Gedankenanstöße nötig waren, um zu einer klaren Auffassung zu kommen.

      Manches erkennt man auf den ersten Blick, bei anderen Dingen braucht es länger – aber am Ende fügt sich alles doch wie ein Puzzle zusamen. Daraus entsteht eine Weltanschauung. Ich bin immer ein Freund der Sowjetunion gewesen. Und erst viel später – nach ’90 – (das war eben DDR!), lernte ich Stalins Werke kennen. Wenn man nun alles zusammenfügt, das immer wieder hochkommende Schlechte (was von den Zentristen gegen die DDR, mal gegen Dimitroff, gegen Ulbricht und nun zur Abwechslung auch mal gegen Honecker vorgebracht wird) abwirft, gelangt man zu dem Schluß, daß der Sozialismus kluge, begeisterte, hingebungsvolle und ehrliche Menschen braucht, die auch man was wegstecken können, ohne gleich beleidigt zu sein. Kritik und Selbstkritik ist eben wichtig, um voranzukommen! Der Sozialismus war (bei aller Unvollkommenheit) bisher das Beste, was die Menschheit hervorgebracht hat. Es war die Bestätigung dessen, was Marx, Engels, Lenin und Stalin… wissenschaftlich begründet hatten. Gossweiler würde ich persönlich noch hinzufügen!

      Siehe:
      Gab es in der Sowjetunion Meinungsfreiheit?
      Kritik und Selbstkritik – eine mächtige Waffe des Proletariats

  14. Hoffmann schreibt:

    Dieser blog hier ist mit Abstand die beste Quelle im Internet. 1700 Artikel und ich hab noch lange nicht ausgelesen.
    Nur: Was soll man wählen? Parteien wie DKP oder KPD treten in vielen Bundesländern nicht mal an. Und Nichtwählen hilft nur den neoliberalen Parteien. Die Linke bzw MLPD sind auch nur schlechte Kompromisse.
    Sicher werden Wahlen nicht viel helfen denn vorher werden Parteien verboten. Doch man kann und sollte es den Herrschenden zumindest schwierig machen.
    Vielleicht wäre ein spezieller Artikel dazu nicht schlecht.

    • sascha313 schreibt:

      Danke, Hoffmann. Natürlich sind Wahlen wichtig, wenn es ums Entscheiden geht, welches die bessere Alternative ist. Doch was tun, wenn es eine solche Alternative nicht gibt? Die Frage ist doch heute: Wie kann man Menschen, die wirklich auf der Suche nach Veränderungen sind, eine Orientierung geben? Die flauen, bequemen und desinteressierten Zeitgenossen wird man schwerlich in Bewegung bringen können, allenfalls aufschrecken. Doch solange die Unzufriedenheit wächst, wird es immer Leute geben, die dann auch zu handeln verstehen. Das zeigt doch auch das Beispiel Hennecke – wieviel Anfeindungen gab es da; und der Wettbewerb hat sich dennoch durchgesetzt!

    • Atomino schreibt:

      Die MLPD ist ein ganz undurchsichtiger Haufen. Fast wie eine staatlich subventionierte Partei, um revolutionäre Kräfte „abzusaugen“. Sie drängeln sich in alle möglichen Bündnisse und stellen sich dann als der Hauptorganisator in den Mittelpunkt. Ich weiß nicht, ob Querfront der richtige Ausdruck dafür ist, aber eine revolutionäre Partei sind sie mit ziemlicher Sicherheit nicht. Selbst der Verfassungsschutz ist so generös, sie nicht mehr zu beobachten bzw. in seinen Berichten zu erwähnen. Sagt doch eigentlich alles ! Also ist die Linke wohl trotz aller Bauchschmerzen immernoch die bessere Qual der Wahl. Meine bescheidene Meinung.

  15. Rolf schreibt:

    Hallo Houdini!
    Noch einige Gedanken von mir zu deinen Worten.
    Es ist immer wieder auch eine Frage des Standpunktes und der ist auf Wissen (Wahrheit) begründet.

    1. Solzhenitzyn:
    Laut Kapitalismus sind die Staatsfeinde im Westen alles Terroristen, die Staatsfeinde des Sozialismus wurden und werden aber immer als Bürgerrechtler bezeichnet. Also ich kenne keinen Bürgerrechtler aus der DDR. Die bekannten Namen wie Gauck, Jahn, Birthler …, sind alle nur Egoisten und Karrieristen. Sie waren weder an den anderen DDR-Bürgern noch an einem Leben in Gleichberechtigung und Gemeinschaft interessiert. Sie wollten nur das machen was sie für richtig hielten. Aber zu diesen Personen gibt es auch viel im Internet zu finden. Und zwar Wahrheiten und kein Einheitsgeschreibe laut „Lügipedia“.

    2. Kapitalismus.
    „Ich möchte einen Staat, der im Kapitalismus dafür sorgt, dass das Kapital sich nicht auf Kosten der Arbeitenden, Arbeiter und Mittelstand, bereichern kann.“
    Das ist natürlich ein Verständnisproblem. Die Herrscher und Entscheider, die Kapitalisten sind natürlich an solchen Gesetzen nicht interessiert, im Gegenteil. Sie machen ja diese Gesetze und deine Kritik am Kapitalismus sind die Grundlage des Kapitalismus. Also wird sich ohne Abschaffung des Kapitalismus auch nichts an den von dir kritisierten Verhältnissen ändern. So mal kurz mit meinen Worten.

    Ich habe auch schon gesagt: „Wenn alle Menschen gut und anständig wären … dann gäbe es eine schön-gute Welt. Aber ohne die entscheidende Frage – das Eigentum an den Produktionsmitteln – wird sich nichts ändern.

    • Atomino schreibt:

      Die bürgerlichen Ökonomen hatten 200 Jahre Zeit, Marxens Kritik zu wiederlegen. Stattdessen wird er aktueller denn je. Die letzten, sagen wir mal 50 Jahre, hat man die Menschen mit Konsum und Fernsehverseichtung stillgehalten. Die Widersprüche des Kapitalismus spitzen sich zu, die imperialistischen Zentren arbeiten an einer neuen Aufteilung der Welt. Der kleine Arbeiter kann noch so friedliebend sein, wenn sein Herr nach den immer knapper werdenden Rohstoffen giert. @ Houdini: ES GIBT KEINEN FRIEDLICHEN KAPITALISMUS !

  16. Atomino schreibt:

    in 11 Jahren ist übrigens eine großartige Gelegenheit, 40 Jahre DDR den 40 Jahren wiedervereinigtes Deutschland gegenüberzustellen. Die Bilanz wird erschreckend sein, aber Hubertus Knabe und Roland Jahn haben ja noch etwas Zeit, dem ultimativen Schreckgespenst des Sozialismus noch ein paar Anektoden hinzuzufügen. Ist dann nur die Frage, was gruseliger ist. Angesichts Hartz4, Niedriglohn und Faschoterror auf den Straßen.

    • sascha313 schreibt:

      Viele DDR-Bürger hatten sich 1990 gewünscht, es noch einmal besser machen zu können… Es ist an der Zeit, diesem Wunsch Gelegenheit zu haben, verwirklicht zu werden, sollten wir nicht darauf hinarbeiten?

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