Werke der Kunst und Literatur vergangener Gesellschaftsepochen entstanden sehr oft im Auftrag der jeweils herrschenden Klasse. Die Künstler waren weitgehend von ihr abhängig. Befanden sich diese Klassen in ihrer aufstrebenden Entwicklung und stimmten ihre Ziele im humanistischen Sinne mit denen der Künstler überein, konnten auch unter diesen Bedingungen weitgehend unvergängliche humanistische Kunstwerke geschaffen werden. Ein Beispiel bildet die Entwicklung der Künste in Deutschland zur Zeit des progressiven Bürgertums. Mit der weiteren Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft veränderten sich diese Schaffensbedingungen. Unter imperialistischen Verhältnissen werden Künstler durch Aufträge der herrschenden Klasse zur geistigen Manipulierung der Werktätigen mißbraucht und oft in ihrem eigentlichen humanistisch-progressiven Anliegen entfremdet. – Wie war das nun in der DDR?
Im Sozialismus, in der DDR, hatte sich ein neues, ein produktives, ein fortschrittlich-humanistisches Verhältnis von Kunst und Gesellschaft herausgebildet. Da stimmten die Ziele der Gesellschaft mit denen der Künstler überein. Wieviel Ehrlichkeit, welches Vertrauen in unsere sozialistische Gesellschaftsordnung spricht doch aus den Worten jenes DDR-Künstlers im folgenden Beitrag:
Ich schätze sehr Vertrauen und Ehrlichkeit in den Beziehungen der Menschen zueinander. Ich schätze diejenigen, die bereit sind, auch zuzuhören, und Mut zur offenen Kritik haben. Es scheint mir von großer Wichtigkeit, seine eigenen Kräfte richtig einzuschätzen und sie richtig einzusetzen. Das volle Wahrnehmen der eigenen Verantwortung bezeichnet der Entwurf des Programms der SED als Voraussetzung für schöpferisches Mitarbeiten, Mitplanen und Mitregieren und dies wiederum als höchsten Ausdruck der sozialistischen Moral.
In meiner Arbeit habe ich erfahren, wie sich das Verständnis und die gegenseitige Achtung zwischen den Kollegen des Bezirksverbandes der Bildenden Künstler, Frankfurt vergrößerten und sich auch zwischen Auftraggebern und Künstlern entwickelten. Auch glaube ich, daß mit großer Wahrhaftigkeit jeder einzelne von uns sein künstlerisches Bemühen in den Dienst unseres gesellschaftlichen Fortschritts stellt. Das ist für mich der Ausgangspunkt von dem aus wir Zukünftiges planen und höhere Qualitäten erstreben. Dabei denke ich an die Lösung der Aufgaben, die unserem Bezirksverband gestellt sind. Wir haben Verträge mit dem FDGB-Bezirksvorstand und mehreren großen Betrieben. Auch ein Vertrag mit der Abteilung Volksbildung beim Rat des Bezirkes ist da. Ich arbeite z.B. an einem Porträt Johannes R. Bechers. Zusammen mit meiner Frau Hannelore, Malerin und Grafikerin, habe ich enge Verbindungen, zu einer kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion im Kreis Malchin geknüpft. Die Menschen auf dem Lande, ihr sympathisches Wollen soll das Bild einfangen.
Neue Wohngebiete entstehen, Kultureinrichtungen und Großbetriebe. Es geht darum, die Wohngebiete so zu gestalten, daß sich das sozialistische Lebensgefühl weiter ausbildet, daß sich die Arbeitskultur in den Betrieben weiter erhöht.
Wenn man all das durchdenkt, dann sehe ich: Das sind große, sehr wichtige Aufgaben. Das sind große Verpflichtungen. Sie zu erfüllen, erfordert viele Anstrengungen – von uns Künstlern und unseren Partnern.
Quelle: Neues Deutschland (DDR), 6./7. März 1976, Seite 5
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt.
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