Sehr oft kann man heute besonders bei Schulabgängern feststellen, daß sie zwar zu diskutieren verstehen, aber von den Zusammenhängen und Hintergründen oft nur sehr wenig wissen, und das wenige auch kaum hinterfragen. Darüberhinaus ist zu erkennen, daß entscheidende soziale Komponenten fehlen. Oder wie es der Psychiater M. Winterhoff drastisch aber treffend ausdrückt: Es sind „18-Jährige mit dem sozialen Reifegrad eines Kleinkindes“ [1]. Wenn das erstere darauf zurückzuführen ist, daß Allgemeinbildung und logisches Denken sehr mangelhaft ausgeprägt sind, so ist letzteres ein Ergebnis der Digitalisierung bereits im Kindesalter und der Vereinzelung und fehlenden Erziehung zu Kollektivität schlechthin. Beides aber sind gewollte Resultate eines kapitalistischen Bildungssystems, das auf menschliche Bewußtheit und ein Klassenzugehörigkeitsgefühl der späteren Lohnempfänger keinerlei Wert legt. Wiewohl natürlich das Bedürfnis nach Freundschaft und Gemeinsamkeit nach wie vor sehr groß ist, doch eben nicht selten auch sehr oberflächlich. Auch das ist gewollt…
„Die Erkenntnis der objektiven Wirklichkeit“, schreibt Rubinstein, „beginnt mit den Empfindungen und Wahrnehmungen. Sie beginnt mit ihnen, aber sie hört doch mit ihnen nicht auf. Vom Empfinden und Wahrnehmen geht sie zum Denken über.“ (S.429) Und an anderer Stelle heißt es: „Das Gefühl kann das Denken zuweilen vom rechten Weg abbringen.“ (S.438) Und schließlich erklärt er: „Eine schriftliche Aussage erfordert außerdem ein besonderes Durchdenken, besondere Planmäßigkeit und Bewußtheit.“ [2]
Die Kultur des Sprechens
Wir wissen bereits, daß unser Denken erst dann volle Deutlichkeit und Klarheit erreicht, wenn es seinen Ausdruck im äußeren Sprechen erhält. Wir wissen, daß die Unmöglichkeit, einen eigenen Gedanken einem anderen verständlich zu machen, davon zeugt, daß dieser Gedanke auch uns selbst noch nicht völlig klargeworden ist. Daraus folgt, daß die Entwicklung des Denkens aufs engste mit der Entwicklung des Sprechens zusammenhängt. Es ist schwer, bei niedriger Sprechkultur eine hohe Verstandeskultur zu erreichen.
Der schriftliche und der mündliche Ausdruck
Das äußere Sprechen kann mündlich oder schriftlich erfolgen. Außerdem können wir im Bereich des mündlichen Sprechens zwei Arten unterscheiden: das dialogische Sprechen (von dem Worte „Dialog“ – Zwiegespräch), das in Form des Gespräches zwischen zwei oder mehreren Personen abläuft, und das monologische Sprechen (von dem Wort „Monolog“ – die Rede eines einzelnen), das eine Erzählung, einen Vortrag, eine Vorlesung usw. eines einzelnen Menschen darstellt, während die übrigen nur Zuhörer sind. Somit unterscheiden wir drei Arten des äußeren Sprechens: das mündliche dialogische Sprechen, das mündliche monologische Sprechen und das schriftliche Sprechen.
Gedanken und Gefühle
Jedes Sprechen gibt nicht nur einen bestimmten Inhalt wieder, sondern drückt auch die Beziehung des Sprechenden oder Schreibenden zu diesem Inhalt aus. Mit anderen Worten, es überliefert nicht nur Gedanken, sondern drückt auch Gefühle aus. Diese Seite des Sprechens nennt man seinen Ausdruck. Ein Sprechen ohne Ausdruck erzeugt, welche gehaltvollen Gedanken es auch wiedergeben mag, den Eindruck, als ob es tot, leblos wäre. Im mündlichen Sprechen kommt der Gefühlston des Sprechenden im Tonfall, in der Mimik und in den Gesten zum Ausdruck, im schriftlichen Sprechen dagegen fehlen diese Mittel, und der Schreibende kann sein Sprechen nur durch entsprechende Auswahl und Stellung der Wörter ausdrucksvoll gestalten.
Das Sprechen beherrschen heißt, seine Gedanken so vollkommen wie möglich, nicht nur den Hauptinhalt, sondern auch ihre feinsten Schattierungen mitteilen zu können. Mit anderen Worten, das Sprechen beherrschen heißt, für einen anderen völlig verständlich sprechen.
Schlechte Redner – gute Schreiber…
Das wird im mündlicheu dialogischen Sprechen, im mündlichen monologischen Sprechen sowie im schriftlichen Sprechen auf verschiedenen Wegen erreicht. Der psychologische Unterschied zwischen diesen Sprecharten ist sehr groß; nicht ohne Grund waren viele große Schriftsteller schlechte Redner und umgekehrt viele Meister des mündlichen Sprechens keine guten Schriftsteller.
Das Gespräch
Das dialogische Sprechen nennt man manchmal unterstütztes Sprechen, das heißt, daß beim Gespräch das Sprechen jedes der Teilnehmer fortwährend durch Fragen, Antworten und Einwände der Gesprächspartner unterstützt wird; wenn diese Unterstützung aufhört, verwandelt sich das Sprechen entweder in einen Monolog, oder der Mensch schweigt. Im Gegensatz dazu kann man sowohl das monologische als auch das schriftliche Sprechen ununterstütztes Sprechen nennen.
Warum ist das Gespräch leichter zu beherrschen?
Das unterstützte Sprechen ist leichter als das ununterstützte. Das erklärt sich daraus, daß sich bei einem Gespräch die Gesprächspartner in ein und derselben Situation befinden, ein und dasselbe wahrnehmen und deshalb einander manchmal sogar nur bei bloßer Andeutung verstehen können. Wenn mehrere Menschen an der Haltestelle stehen und auf die Straßenbahn warten, genügt es, daß einer von ihnen sagt „sie kommt“ oder „die 4“, damit alle übrigen ihn verstehen. Vieles wird außerdem in einem Gespräch durch Gesten ergänzt. Im ganzen stellt der Dialog verhältnismäßig wenig Anforderungen an das Können, eine zusammenhängende und entwickelte Rede aufzubauen.
Erst die Gedanken ordnen, dann schreiben!
Ganz anders baut sich das schriftlichen Sprechen auf, in dem alles vollständig gesagt werden muß. Der Leser kann nur aus der schriftlichen Darstellung selbst entnehmen, was der Verfasser gerade im Blick hat, warum er diesen oder jenen Gegenstand berührt und auf welche Frage er mit seinen Erörterungen antwortet. Eine der verbreitetsten Ursachen für die schlechte Beherrschung des schriftlichen Sprechens besteht darin, sich nicht in die Lage des künftigen Lesers versetzen und den Umstand berücksichtigen zu können, daß der Leser nicht verpflichtet ist, im voraus die Situation und die Fragestellung zu kennen, von der der Schreibende ausgeht. Deshalb gerade ist bei der schriftlichen Darlegung der eigenen Gedanken der Anfang das schwierigste. Der Schreiber kennt bei Beginn der Darstellung schon den Sinn des Aufsatzes insgesamt, der Leser aber kann ihn beim Lesen der ersten Sätze nicht kennen. Ohne das zu berücksichtigen, fangen ungeschickte Schriftsteller oft mit Sätzen an, die nur unter der Voraussetzung Sinn gewinnen, daß man alles Weitere weiß.
Ein zusammenhängender und logischer Vortrag
Das schriftliche Sprechen muß vollständig ausgearbeitet und zusammenhängend sein. Fast in demselben Maße trifft das auch auf das monologische Sprechen zu. Daher ist es verständlich, daß diese Sprecharten ein bedeutend höheres Niveau der Sprechkultur erfordern und es unmöglich ist, sich die Meisterschaft anzueignen, seine Gedanken zusammenhängend verständlich und ausdrucksvoll vorzutragen, wenn man nicht das schriftliche und monologische Sprechen (oder wenigstens eines von ihnen) beherrscht.
Dem anderen ins Wort fallen oder nicht…
Man darf jedoch nicht unberücksichtigt lassen, daß auch das dialogische Sprechen seine ihm eigenen Anforderungen stellt. Wenn man diese nicht erfüllt, wird man zu einem schwerfälligen, langweiligen und sogar unangenehmen Gesprächspartner. Die wichtigste dieser Anforderungen ist, den Gesprächspartner anhören, seine Fragen und Einwände verstehen und gerade auf sie und nicht auf die eigenen Gedanken antworten zu können.
Das Fehlen dieses Könnens wird zum Beispiel in der Charakteristik Gruschnitzkis in dem Roman „Ein Held unserer Zeit“ scharf hervorgehoben. „Ein regelrechtes Gespräch vermochte ich niemals mit ihm zu führen“, schreibt von ihm Petschorin. „Er antwortet nämlich auf keine Einwendung, denn er hört gar nicht hin, was der andere sagt. Und wenn man eine Pause macht, beginnt er sofort eine lange Tirade, die scheinbar mit dem, was man selber gesagt hat, in einem gewissen Zusammenhange steht, die aber tatsächlich nichts anderes ist als die Fortsetzung seiner eigenen Worte.“ [3]
Die unangenehme Gewohnheit mancher Menschen, den Gesprächspartner zu unterbrechen, ohne ihn ausreden zu lassen, zeugt davon, daß sie kein Interesse an den Worten anderer haben und nicht zuhören können. Daher ist es zur Erhöhung der Sprechkultur äußerst wichtig, sich derartiger Mängel im dialogischen Sprechen bewußt zu werden und gegen sie anzukämpfen.
Der Unterschied zwischen Reden und Schreiben
Verweilen wir noch bei einem wesentlichen Unterschied zwischen dem schriftlichen und dem mündlichen Sprechen. Wenn ein Mensch schreibt, gestaltet er sein Sprechen bewußt und willkürlich, sucht die passenden Wörter, strebt einen guten Satzbau an, wählt die Reihenfolge der Wörter usw. schreiben heißt, an dem wörtlichen Ausdruck des Gedankens arbeiten.
Völlig falsch ist es, zu glauben, daß eine gute Beherrschung des schriftlichen Sprechens den Menschen von der Notwendigkeit einer solchen Arbeit entbindet. Gut schreiben bedeutet nicht schnell, mühelos, „automatisch“ schreiben. Nicht der beherrscht in Wirklichkeit das schriftliche Sprechen, der leicht irgendeinen Ausdruck für seinen Gedanken findet, sondern der, der den besten Ausdruck sucht und der einen solchen Ausdruck schaffen kann. Einen Menschen, der sich mit dem ersten besten Ausdruck begnügt, der ihm in den Sinn kommt, der nicht imstande ist, an seiner Vervollkommnung zu arbeiten, kann man nicht als Meister des schriftlichen Sprechens bezeichnen.
Den Gedanken immer wieder überarbeiten
Niemand arbeitet so viel am Ausdruck wie die großen Meister des Wortes. „Man muß für immer den Gedanken aufgeben, ohne Verbesserungen zu schreiben“, äußerte L.N. Tolstoj in jungen Jahren. ,,Drei-, viermal, das ist noch wenig.“ Diesen Gedanken wiederholte er im Alter: „Ich verstehe nicht, wie man schreiben und nicht alles viele Male überarbeiten kann.“ Und der Hauptzweck dieser Arbeit am Ausdruck besteht für Tolstoj nicht in der Erreichung von Schönheit und von künstlerischem Sprechen.
Die größte Schwierigkeit besteht darin, seine Gedanken ganz genau und für die anderen verständlich auszudrücken: „In Worten das, was du verstehst, so auszudrücken, daß die anderen dich verstehen wie du dich selbst, ist eine sehr schwierige Sache, und immer fühlst du, daß du bei weitem nicht das erreicht hast, was du hättest erreichen müssen und können.“ Deswegen überarbeitete Tolstoj viele Male nicht nur seine künstlerischen Werke, sondern auch Briefe, die keinen künstlerischen Zweck verfolgten.
Die Handschriften Puschkins, Tolstojs und anderer großer Schriftsteller bestätigen diese Äußerungen und zeigen anschaulich die nach einem Ausdruck Tolstois „fürchterliche“ Arbeit der Schriftsteller am Wort.
Konzepthandschrift von Puschkin („Die Zigeuner“)
Zitate:
[1] Michael Winterhoff: Deutschland verdummt. Wie das Bildungssystem die Zukunft unserer Kinder verbaut. Gütersloher Verlagshaus, 2018.
Anmerkung: Was Winterhoff da beschreibt, ist ja nicht überraschend. Zusammengefaßt: Das deutsche Schulsystem, die verfehlte Bildungspolitik sei „eine unglaubliche Katastrophe“! Doch schon auf den ersten Seiten fügt er entschuldigend an, dies geschehe „natürlich unbeabsichtigt“. Na, wie? Seit zwanzig Jahren? Und „unbeabsichtigt“? – das Märchen wollen wir nicht glauben! Wie alle diese besorgten Warner und Mahner verschwendet auch ein Herr Winterhoff keinen müden Gedanken daran, daß die Politik (so auch die Bildungspolitik) eine Aufgabe des Staates ist, in dem wir leben. Und wir leben in einem bürgerlichen, einem kapitalistischen Staat, in dem die Bourgoeisie die herrschende Klasse ist. Und so naiv kann man doch gar nicht sein (oder wurde das zensiert?), zu glauben, das alles geschehe völlig „unbeabsichtigt“. Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse! Daran hat sich seit Marx‘ Zeiten nichts geändert. Die Verblödung durch die Schule ist also gewollt – sie ist beabsichtigt!
[2] S.L. Rubinstein: Grundlagen der allgemeinen Psychologie. Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 1968, S.429.
[3] Michail Lérmontow: Ein Held unserer Zeit. Verlag Rütten & Loening, Potsdam 1918, S.107.
Quelle:
B.M. Teplow: Psychologie. Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 1957, S.142-145.
Б.М. Теплов – Психология (russisch)
Doch kommen wir zur Sache!
Man muß es sicher nicht illustrieren… Wer in der heutigen Zeit mit offenen Augen durch die Welt geht, der wird von Tag zu Tag immer deutlicher feststellen, daß es kein unwirkliches Szenario ist, das den sich nähernden Untergang der Welt beschreibt. Dafür gibt es eindeutige Beweise. Und es gibt massenhaft ernstlich besorgte Menschen, die mit jedem Tag deutlicher und lauter vor all den möglichen Katastrophen warnen. Man kann eine endlose Liste aufzählen: Kriegsgefahr, Klima, Umwelt, Plastikmüll, Vergiftung, Atomkraft, Raubbau, Insektensterben, Abholzung der Regenwälder, Armut/Reichtum, religiöser Fundamentalismus usw. usw. Und es gibt Dutzende Mausfelds, Gansers, KenFMs und Steins und andere kluge Leute. Doch – haben die etwa eine Antwort? Nein, sie haben keine Antwort. Und es gibt Tausende Politiker, Hunderttausende „Umweltaktivisten“, besorgte Bürger, für die Umwelt demonstrierende Jugendliche… DOCH WAS ÄNDERT SICH ??? NICHTS. Und wer ist schuld? Na, wir alle – so lautet die einmütige Antwort. Als Antwort hört man dann auch: Ja – der tiefe Staat! Das alles ist eine Verblödung auf hohem wissenschaftlichen Niveau! Dabei sollte man doch ein paar einfache Fragen stellen:
WER hat die MACHT ?
WEM gehört der REICHTUM dieser Welt?
WER sind die BESITZER der PRODUKTIONSMITTEL ?
Die Antwort: Die herrschende Klasse ist heute wie vor 150 Jahren die Bourgeoisie! Sie besitzt sämtliche Produktionsmittel. Ihr Machtinstrument ist der Staat. Alles, aber auch restlos alles (die Betriebe, die Aktien, die Maschinen, die Rundfunkanstalten, die Schiffe, die Immobilien, das gesamte Kapital) befindet sich in deren Händen. Eine Minderheit! Und diese Leute machen alles, was Profit bringt. Je mehr Profit, desto größer das Verbrechen. Und sie beuten die Lohnempfänger aus. In jeder noch so kleinen privaten Klitsche ist der Chef ein Kapitalist. Er wird immer nach den Gesetzen des Marktes handeln. Das ist das Gesetz des Kapitalismus. Solange sich das nicht ändert – geht die Welt in wenigen Jahren wirklich unter! Erst wenn die Menschen bereit sind, über eine Zerschlagung des Kapitalismus nachzudenken, d.h. über die Entmachtung der Bourgeoisie, die entschädigungslose Enteignung des Großkapitals (die entscheidenden Produktionsmittel – Banken, Großkonzerne, Massenmedien – gehören in die Hände des Volkes), werden sie einen Ausweg aus der drohenden Katastrophe finden. Das ist auch der Grund, warum wir hier immer wieder über Karl Marx, über Lenin und Stalin, über den Sozialismus und über die DDR reden…
Darüber sollten wir nachdenken und darüber sollten wir sprechen – bevor es zu spät ist!
Karl Marx/Friedrich Engels: ,,Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt. Die Bedingungen dieser Bewegung ergeben sich aus der jetzt bestehenden Voraussetzung.“ („Die deutsche Ideologie“, MEW Bd.3, S.35)
Lieber Sascha,
durchaus als ehrliche Frage gemeint. Was haben Teplow, Rubinstein – ergänzen kann ich Leontjew, Wygotski – mit ihren brillanten wissenschaftlichen Arbeiten, die sich in der Praxis bewährt haben, mit dem Gesamttext zu tun. Ohne die grundlegenden Erkenntnisse von den Genannten würde es sich weiterhin in idealistischen Ergüssen bewegen. Der Mensch ist ein gesamtgesellschaftliches Wesen und er ist auf Entwicklung seiner Fähigkeiten, die zu Fertigkeiten werden u.a. angelegt. Aus meiner Sicht sind das die revolutionärsten Erkenntnisse in der Pädagogik und der Psychologie, und das bereits im Jahr 1950, natürlich in den Gesamtzusammenhang zu stellen. Ohne das wirkliche Verstehen und Verinnerlichen der Texte der Bearbeitung kann man keine richtigen Schlüsse ziehen. Die Gefahr es mit der idealistischen Denkweise in Zusammenhang bringen zu wollen, kann nicht klappen, da die marxistische Weltanschauung dem zugrunde liegt. Gedankenfehler werden gerne, wenn nötig korrigiert.
„Der Mensch ist ein gesamtgesellschaftliches Wesen und er ist auf Entwicklung seiner Fähigkeiten, die zu Fertigkeiten werden u.a. angelegt.“
Ich halte diese Aussage für einen Idealismus, denn zunächst einmal ist der Mensch ein biologisches Lebewesen, das zu den Säugetieren zählt. Kurz: er ist ein denken könnender Affe, der [zunächst] „vom gesellschaftlichen Sein bestimmt wird“, wodurch er seine Prägung erfährt.
Diese Formung geschieht vor allem durch die Sprache – auch durch die Körpersprache und die ‚Sprache‘ des Verhaltens – die der Mensch, bevor er überhaupt das Denken erlernt hat, nachahmt.
Es ist zwar – jedenfalls für mich – unverkennbar, daß eine bereits vorhandene Gesellschaft, die selbst von Religion oder Philosophie kulturell entwickelt wurde, den Menschen abrichtet und dressiert, aber dadurch wird der Mensch nicht zu einem gesamtgesellschaftlichen Wesen. Der Mensch ist und bleibt ein biologisches Lebewesen, ein Säugetier, ein — so nenne ich ihn manchmal liebevoll ironisch — plappernder Affe, auch wenn er als Anwalt, Bäcker, Bauer oder Gärtner, Mann, Frau, Kind oder Enkel bezeichnet wird.
„Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat.
Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr encyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d’honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.
Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammerthales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“
– Karl Marx: Einleitung zu Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie; in: Deutsch-Französische Jahrbücher 1844, S. 71f. (MEW, Bd.1, S.378)
Es ist doch immer wieder gut, wenn man sich bei Karl Marx noch einmal orientieren kann, um sich nicht in Fomulierungen zu verirren. Teplow hat natürlich unbestritten recht. Was mich aber bewogen hat, dem Text noch einen „Anhang“ zu verpassen, ist das ständige Gerede dieser „besorgten Bürger“. Natürlich sind die immensen Probleme, die durch kapitalistischen Raubbau und Egoismus in der Welt geschaffen wurden, unübersehbar. Sie werden einerseits immer wieder in Vorträgen massiv angesprochen ohne die Ursachen zu benennen (tiefer Staat – ist keine Ursache!), andererseits von der Bourgeoisie in deren Zeitungen und Medien kleingeredet (auch wieder – unter Vernebelung der Ursachen!)
Wo liegt nun der materielle Kern der Sache? Was ist das Wesen der Erscheinungen? Nehmen wir bspw. die Religion als „Seufzer der bedrängten Kreatur“ (Marx), so sind auch diese Vorträge von Mausfeld, Ganser und Stein in gewisser Weise religiös gefaßt: sie benennen Erscheinungen ohne „zu dem Gegenstand unter ihrem Gegenstand zu greifen“ (Marx). Derselbe schreibt ein paar Seiten weiter:
„Sobald indes die moderne politisch-soziale Wirklichkeit selbst der Kritik unterworfen wird, sobald also die Kritik zu wahrhaft menschlichen Problemen sich erhebt, befindet sie sich außerhalb des deutschen status quo, oder sie würde ihren Gegenstand unter ihrem Gegenstand greifen. Ein Beispiel! Das Verhältnis der Industrie, überhaupt der Welt des Reichtums, zu der politischen Welt ist ein Hauptproblem der modernen Zeit.“ (Karl Marx: a.a.O. MEW, Bd.1, S.382)
Und der Materialismus beginnt eben dort, wo all diese Probleme entstehen, die berechtigterweise hier angeklagt werden. Die Sprache beweist eigentlich nur, daß bei den „besorgten Bürgern“ (so nenne ich sie einmal) „ein besonderes Durchdenken, besondere Planmäßigkeit und Bewußtheit“ (Rubinstein) unzureichend entwickelt ist und das Gefühl das Denken „vom rechten Weg“ (ders.) abbringt. Und damit sind wir auch wieder bei Winterhoff, der den „Reifegrad“ der Gesellschaft schlechthin infrage stellt. Ist das so besser zu verstehen?
„Daraus folgt, daß die Entwicklung des Denkens aufs engste mit der Entwicklung des Sprechens zusammenhängt. Es ist schwer, bei niedriger Sprechkultur eine hohe Verstandeskultur zu erreichen.“
So ist das! Das Sprechen — unabhängig um welche Form es sich beim Sprechen handelt: die Zeichensprache der ‚Taubstummen“ ist auch eine Sprache — ist die Voraussetzung, um überhaupt das Denken zu erlernen. Ohne Sprache kann kein Denken erlernt werden.
Nun ist das so eine Sache mit dem Denken, denn es gibt richtiges und falsches Denken; also ein Denken, das entweder auf Wahrheit oder Irrtum und Lüge gegründet ist. Und dies hängt unmittelbar mit der Sprache zusammen, die der Mensch zunächst nur nachahmt und dann weiter erlernt, auch wenn es sich dabei in Wirklichkeit um eine Abrichtung und Dressur handelt.
Ich greife beispielhaft nur die europäischen Sprachen heraus.
Sie gehören alle zu den Schuldsprachen und bauen auf dem Todes-, Schuld- und Opfer- KULT der Religion der Kirche und ihren Dogmen der Lüge und des Irrtums auf, so daß es einem Meschen sehr schwer fällt, den Wahn auf den er abgerichtet wurde zu erkennen; schließlich muss er ihn zunächst einmal – weil er die ganze Gesellschaft geprägt hat – als Wahrheit angesehen werden. Das ist so ähnlich wie mit den Kannibalen: In ihrer Sprach- und Denkwelt ist es vollkommen ’natürlich‘, ’normal‘ und ‚wahr‘ die Menschen einer anderen Gruppe zu jagen und als Lebensmittel zu sich zu nehmen.
Ich denke, dass Karl Marx mit: „Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind“ einfach wunderbar und treffend zusammengefasst hat: verkehrtes Weltbewusstsein, verkehrte Welt und davon sind die europäischen Schuldsprachen tief durchdrungen, wodurch dann freilich auch das Denken befallen wurde.
Die Schuldsprachen „sind damit von niedriger Sprechkultur“ und können folglich gar keine „hohe Verstandeskultur“ hervorbringen; was von der Religion der Kirche auch so gewollt ist, denn die Sprache bestimmt das Denken und das Denken bestimmt letztlich die Entscheidungen und Handlungen eines Menschen.
Dabei wendet die Kirche einen ebenso „genialen“, wie üblen Trick an. Sie sagt den Menschen auf der einen Seite zwar schon die Wahrheit, nämlich dass das Denken, Sprechen und Handeln falsch ist, verrät ihm aber nicht, was daran nicht richtig ist, sondern hält ihn in einem Ritual gefangen: „Ich habe gesündigt, in GEDANKEN, WORTEN und WERKEN durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.“ Auch wenn das im Protestantismus nicht mehr gebetet wird – dafür ist er noch pervider, dem Menschen Schuld und Sünden einzureden. Aber dazu will ich jetzt erst mal nichts weiter sagen.
Fruchtbare Diskussionen sind von Nutzen, wenn man eine Grundlage hat, die dieses zulässt.
Im menschlichen Stammhirn ist die kollektive Geschichte der Menschheit verankert. Ich halte mich an Wygotsky, Leontjew, Holzkamp, Osterkamp, Rubinstein und Jantzen, die nicht nur gelesen, sondern studiert, reflektiert, bearbeitet und verinnerlicht sind. In der pädagogisch/psychologischen Arbeit unter kapitalistischer Wirklichkeit meist erfolgreich umgesetzt.
Der Forschungsarbeit liegen ca. 30 Jahr zugrunde mit praktischer Arbeit in den „sozialen Brennpunkten“, in der Drogenarbeit, in der Schulsozialarbeit (Konzept für selbige geschrieben), in der Erwachsenenbildung (Maßnahmen zur Wiedereingliederung arbeitsloser Menschen, Rechtsberatung für ALG 2, Schuldnerberatung mit engen Kontakten zur Obdachlosenhilfe und nicht zuletzt langjährig in der ambulanten Kranken- und Altenpflege therapeutisch tätig, wenn Einsamkeit, Kummer und depressive Verstimmungen überhand nehmen wollen und Gespräche und Mitgefühl eines der besten Werkzeuge sind, die wir Menschen als Fähigkeit besitzen und die uns zum Menschen macht.
Der wesentliche Unterschied zum Tier besteht darin, dass der Mensch Werkzeuge herstellen kann vereinfacht ausgedrückt und das Tier, auch der Affe nicht. Und „alles ist immer in ständiger Bewegung“ auch die gesellschaftlichen Verhältnisse in denen der Mensch lebt haben sich weiterentwickelt, natürlich immer am Stand der Produktionsmittel gemessen. Hier der Teil des Zitats von Karl Marx der schließlich auch Philosoph war:
„Setze den Menschen als Menschen und sein Verhältnis zur Welt als ein menschliches voraus, so kannst du Liebe nur gegen Liebe austauschen, Vertrauen nur gegen Vertrauen etc. Wenn du die Kunst genießen willst, mußt du ein künstlerisch gebildeter Mensch sein; wenn du Einfluß auf andre Menschen ausüben willst, mußt du ein wirklich anregend und fördernd auf andere Menschen wirkender Mensch sein. Jedes deiner Verhältnisse zum Menschen – und zu der Natur – muß eine bestimmte, dem Gegenstand deines Willens entsprechende Äußrung deines wirklichen individuellen Lebens sein.“
Quelle: Karl Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844), In: Karl Marx/Friedrich Engels, Ergänzungsband. Schriften bis 1844. Erster Teil (= MEW, Bd.40), Dietz Verlag Berlin, 1968, S.567.
Danke für die interessanten Ergänzungen! Auch Stalin hat sich sehr intensiv mit der Frage Marxismus und Sprachwissenschaft auseinandergesetzt (siehe: Stalin, Werke Bd. 15, Dortmund 1979, S.113ff.). Es ist Idealismus, wenn bürgerliche Psychologen auf dem Standpunkt stehen, Denken habe nichts mit Sprache zu tun – ob man sich da nun auf Einstein, Schopenhauer oder sonstwen beruft. Karl Marx meinte jedenfalls: „Die unmittelbare Wirklichkeit des Gedankens ist die S p r a c h e.“ (Karl Marx/Friedrich Engels, Die deutsche Ideologie, In: Marx-Engels-Werke, Berlin 1978, Bd.3, S.432). Und die Sprache bestimmt natürlich auch, welchen Einfluß z.B. Mausfeld, Ganser oder irgendwelche „grünen“ Politiker auf uns ausüben.
Was haben nun die Erklärungen von Teplow mit den „drohenden Katastrophen“ zu tun? Kurz gesagt: Es geht hier um die manipulierende Wirkung der Sprache, um die Ablenkung von „wirklichen individuellen Leben“ (Marx) – also von Fragen, die uns alle betreffen.
Meinen herzlichsten Dank.
Manchmal ist man selber das beste Beispiel für eine gewisse Unordnung im Denken. Den Text habe ich nochmal genau gelesen unter dem Aspekt der „manipulierende Wirkung der Sprache“ und kann dem zustimmen und nun ist die Einordnung möglich. Ich kann nicht voraussetzen, dass die sowjetischen Wissenschaftler wie Teplow, Rubinstein…….vielen geläufig sind, darüber hatte ich nicht nachgedacht und bin einfach nach dem Lesen des interessanten Textes dem gefolgt was mich beschäftigt und das ausgehend vom Stand der eigenen Entwicklung. Und alles andere als sicher kann ich sein, dass die Sprache so genutzt wurde möglichen Missverständnissen im Vorfeld den Garaus zu machen.
Das Sprechen beherrschen heißt, seine Gedanken so vollkommen wie möglich, nicht nur den Hauptinhalt, sondern auch ihre feinsten Schattierungen mitteilen zu können. Mit anderen Worten, das Sprechen beherrschen heißt, für einen anderen völlig verständlich sprechen.
Ich denke, dass wir uns wohl darüber einig sind, daß Marx, Engels, Lenin und Stalin (u.v.a.m.) das Sprechen beherrscht haben und ihre Gedanken so vollkommen wie möglich mitgeteilt haben.
Und obwohl sie für andere völlig verständlich gesprochen und darüber hinaus geschrieben haben, wobei sie ihre Sätze und Texte kritisch hinterfragten und (und teilweise sehr oft) überarbeitet haben, so daß sie schließlich den Denkgesetzen der Logik genügten, scheint es mir, dass selber Menschen, die wesentlich mehr von Marx, Engels, Lenin und Stalin gelesen (und/oder) sogar studiert haben als ich, nicht verstanden haben, was sie doch so vorzüglich geschrieben und völlig verständlich gesprochen haben.
Es liegt also nich bloß am Sprechenden oder Schreibenden selber, ob sie verstanden werden oder nicht.
Ein religiös oder ideologisch ‚geprägter‘ Mensch, der entweder „Gottheiten“ (oder eine Gottheit) oder eine(n) Idee, Idealismus zur Grundannahme hat, kann – meiner Ansicht nach – egal wie vollkommen verständlich Marx, Engels, Lenin und Stalin (u.v.a.m.) gesprochen und geschrieben haben, nicht begreifen, nicht nachvollziehen und nicht verstehen.
Die Erkenntnisse des Marxismus bleiben solchen Menschen ein Buch mit Sieben Siegeln, genauso wie es jedem „Christen“, „Juden“ oder „Muslim“ geht, der die ‚Bibel‘, den ‚Tanach‘ oder den ‚Koran‘ wortwörtlich zu begreifen versucht.
Im Hinduismus, Konfuzianismus, Taoismus, Jainismus und Buddhismus ist es ähnlich, bzw. gleich und selbst die „griechische“ Philosophie des Materialismus, die Sokrates, Plato und Aristoteles und dessen Schüler Alexander der Große vertraten, stellen irgendeinen Idealismus, ob er nun als Idee, Geist oder Metaphysik bezeichnet werden mag, ALS Voraussetzung des SEINS voran! …
… und dies, obwohl jedes geschlechtsreife Menschenpaar unterschiedlichen Geschlechts sehr wohl wissend ist, wenn sie Sex miteinander haben, daß dabei ein Kind „entstehen“ kann.
Dem Grunde nach, weiß also jeder geschlechtsreife Mensch männlichen oder weiblichen Geschlechts, daß, wenn sie sich paaren, ein neuer Mensch entsteht:
Das eigene Sein des Menschen BEWEIST ihm also bereits, daß es ohne ihn keine Nachkommen, kein „Folge-Sein“ GEBEN kann!: Zunächst muss also etwas Da-Sein!
Folglich — und das haben eben nun einmal Marx und Engels richtig ERKANNT — geht jedes Sein aus einem „davorliegenden“ Sein hervor, welches das ‚Sein‘, welches “danach“ kommt, “bestimmt“!!! Plumpt geschrieben: Marx hat die logisch falsche Frage: „Was war zuerst da: Henne oder Ei?“ vollumfänglich beantwortet:
Denn die „Frage“: *Was war zuerst da: Henne oder Ei?“, ist genauso absurd-blödsinnig, wie die Frage, *ob meine drei Frauen und zehn Kinder plus die fünf Vollwaisen und zehn Halbwaisen, denen ich Überleben und Ausbildung ermöglicht habe, Vor meinem Dasein in der Welt gewesen wären, obwohl sie alle nach meiner Existenz das Leben erblickt haben!
Erst kommt das Sein!!! … und daraus hat sich alles weitere entwickelt!
Das Sein ist das Primat — und hat das Primat inne!!!
OHNE Sein KEIN Werden! Ohne Sein KEIN Bewusstsein – ob es falsch oder richtig ist!
„Die Lehre von Karl Marx ist ewig, weil sie wahr ist.“ – Lenin
Damit ist Marx nicht Zeuge der heutigen Zeit, sondern ein zeitloser Zeuge der Wahrheit.!!!
Nun kann – wie es Pontius Pilatus getan hat – gefragt werden: „Was ist Wahrheit?“
Und je nach „Denkschule“ — also, ob der Mensch vom Idealismus oder vom Materialismus her ‚denkt‘ — ist die Beantwortung dieser Frage so unterschiedlich, wie sie gegensätzlich ist.
Die von der Kirche entwickelte Religion geht vom Idealismus aus:
„Gedanken (*Geist*, *Idee*) => Worte (*Sprache*) => Werke (*Sein*)“
Der von Marx und Engels [wiederentdeckte] Materialismus geht hingegen vom Sein (*der Materie*) aus, welches das Bewusstsein bestimmt, das über die Sprache entsteht, wodurch sich das Denken entwickelt.
Das Sein, also die Materie, existiert außerhalb und unabhängig vom Bewusstsein; das Bewusstsein existiert jedoch nicht außerhalb und unabhäng vom Sein, also der Materie.
»… die einzige „Eigenschaft“ der Materie, an deren Anerkennung der philosophische Materialismus gebunden ist, ist die Eigenschaft, objektive Realität zu sein, außerhalb unseres Bewusstseins zu existieren.« [*1]
»Ideelles ist das, was im Bewusstsein existiert, vom Bewusstsein hervorgebracht wird, was „subjektiv-real“ existiert, weil das Bewußtsein immer an ein Subjekt gebunden ist.« [*2]
[*1] W. I. Lenin: Materialisus und Empiriokritizismus. In Werke, Bd. 14, S. 260
[*2] Staatsbürgerkunde, Einführung in die marxistisch-leninistische Philosophie; ausgearbeitet von einem Kollektiv der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED, © Dietz Verlag Berlin 1983, S. 72
Als ich heute – 24.06.2019 – meine Tochter (6) zum Kindergarten gebracht hatte und anschließend einen Kaffee trank, sah ich auf dem Papierkorb einen Aufkleber:
***Wer dem Patriotismus folgt,
Wird im Faschismus Verrecken!!!***