Ein alter Hut! Und ja – eine alte Lüge. Auf der russischen Internetseite sputniknews schrieb die Autorin Tamta Agumowa:
Holodomor. Ein Wort, das wie Holocaust klingt – und entsprechende Assoziationen wecken soll. Ein gezielter Völkermord an den Ukrainern, befohlen von Stalin – so sieht es die US-Historikerin Anne Applebaum. Wer anders denkt, läuft Gefahr, als Stalin-Apologet beschimpft zu werden. Die Debatte ist jetzt auch in Deutschland aufgeflammt. Im vergangenen April war das Buch „Roter Hunger. Stalins Krieg gegen die Ukraine“ von der US-Historikerin polnisch-jüdischer Herkunft und Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum erstmals auf Deutsch erschienen. Mehrere deutsche Leitmedien warben aktiv für das Buch.
Wie wenig die deutsche Presse den Inhalt des Buches zu hinterfragen versucht, wird allein aus den Überschriften klar. Hier nur einige davon: „Hunger war Stalins Mordwaffe gegen die Ukraine“ hieß der Beitrag des Welt-Korrespondenten Richard Herzinger. Herzinger lobt Applebaums Werk in höchsten Tönen und plädiert dafür, daß der Bundestag den Holodomor als das „exorbitante Verbrechen“ gegen die Ukraine anerkennt. „Verdrängtes Trauma: Stalins Hungerterror wirkt bis heute“ titelte seinerseits der „Spiegel“.
Quelle: sputniknews vom 13.06.2019
Und hier ist eine der Quellen dieser nazistischen Hetzgeschichten gegen die Sowjetunion.
Die Lüge vom Hungermord in der Ukraine
Die Vereinigten Staaten von Amerika versuchen ständig, Rußland strenge „Lektionen des Holodomor“ zu erteilen:
„Die vom USA-Kongreß geschaffene Kommission kam 1988 zu dem Schluß, daß in der Periode des „Holodomor“ ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung, d.h. Millionen Ukrainer, absichtlich von der sowjetischen Regierung durch Genozid vernichtet wurde, und nicht einfach infolge von Mißernte ums Leben gekommen sind.“
„Am 20. Oktober 2003 wurde von der Kammer der Vertreter des USA-Kongresses die Resolution über den Holodomor in der Ukraine in den Jahren 1932-33 angenommen, in der das als ein Akt des Terrors und des Massenmordes, der gegen das ukrainische Volk gerichtet war, anerkannt wurde.”
„Im November 2005 verabschiedete die Kammer der Vertreter des USA-Kongresses eine Resolution, die es den ukrainischen Behörden erlaubte, in Washington ein Denkmal für die Opfer des Holodomor 1932-1933 zu errichten und es anerkannte.“
„Der USA-Kongreß faßte (2008) einen neuen Beschluß über den Holodomor in der Ukraine 1932-33.“
Immer wieder überschwemmen die Nachrichtenagenturen die Öffentlichkeit mit solchen „Neuigkeiten“, die sofort vom Fernsehen und von der Presse reichlich zitiert und von den Bürgerrechtsorganisationen aufgegriffen werden, und mittels informativer Injektionen gewaltsam ins Bewußtsein von Millionen Menschen in der ganzen Welt eingeführt.
Warum wird diese alte Lüge wieder aufgewärmt?
Aber hinter all den Bildern dieser der Neuigkeiten bleibt immer die Frage: Was steckt hinter einer solchen beharrlichen, fast aufdringlichen Aufmerksamkeit des USA-Kongresses gegenüber den Ereignissen von vor 75 Jahren an einem davon weit entfernen Punkt der Erde. Warum haben dann die gutinformierten Amerikaner nicht schon 1932/33 dagegen protestiert, warum besinnen sie sich erst 55 Jahre später daran? Sind es die aktuellen Interessen des politischen Kampfes gegen die UdSSR und den Einfluß Rußlands auf den postsowjetischen Raum, oder ist es das Bestreben der Amerikaner, die Kleinrussen für immer von der einheitlichen russischen Nation abzuspalten, wenn sie immer wieder versuchen, diesen Dreck der faschistischen Goebbelsschen Propaganda im Stile der 1930er Jahre zu wiederholen, daß angeblich „Millionen Ukrainer von der sowjetischen Regierung absichtlich vernichtet“ worden seien.
Dem Markt den Nutzen – dem Hungernden die Sklavenarbeit
Vor dem Hintergrund des Massenhungers und des Verlustes der „überflüssigen“ Bevölkerung fiel die USA-Regierung auch damit auf, daß sie in diesen Jahren im Interesse bestimmter Kreise, und zwar der landwirtschaftlichen Businesslobby, in bedeutendem Maße systematisch die Lebensmittelvorräte im Land zerstörte. Natürlich vollkommen mit „marktwirtschaftlichen Methoden“. Zerstört wurde auf vielfältige und in großem Ausmaß: das Getreide wurde einfach verbrannt, und im Ozean verkippt. So wurden zum Beispiel 6,5 Mio. Schweine und vernichtet und 10 Mio. Hektar Ackerland mit der Ernte untergepflügt.
Vernichtung von Lebensmittel zur Sicherung der Profite
Das Ziel war nicht zu verheimlichen. Es bestand in der Verdoppelung der Lebensmittelpreise im Land ausschließlich im Interesse des Agrar-Kapitals. Versteht sich, daß mit den Interessen der Großkapitalisten in der Landwirtschaft und mit dem Börsenhandel vollständig übereinstimmte, den Hungrigen aber nicht sehr gefiel. Die „Hungermärsche“ unter Hoover wurden für die Marschierenden zur Strafe, und waren sogar in den amerikanischen Hauptstädten eine Alltäglichkeit. Für die Kapitalisten dagegen waren die Profite des neuen Kurses von Roosevelt bereits eingeplant, und für die Hungernden der GULAG der „zivilen Arbeit“. Jedem das Seine.
Die heuchlerische Sorge um den fremden Hunger in der UdSSR
Im übrigen beunruhigten der Hunger und die Verluste an der eigenen Bevölkerung durch den Hunger die USA-Regierung niemals sonderlich – im Unterschied zu den Opfern eines anderen „Golodomors“, den man zu politischen Zwecken ausspielen konnte. „Ich habe keine Sorge um die Zukunft unseres Landes. Es leuchtet von Hoffnung“, sagte Präsident Hoover am Vorabend der großen Depression. Und wir haben keine Befürchtungen um die Vergangenheit der USA – in Abwandlung auch die Industriegeschichte der USA – sie steht, wie die Gattin Caesars, immer außerhalb jeder Verdächtigung. Es ist wichtig zu bemerken, daß die USA bis 1988, als die Kommission des US-Kongresses zur Untersuchung des „Golodomor in der Ukraine“ geschaffen wurde, dieses Thema – wie im übrigen auch andere Themen wie z.B. Katyn oder das „vergewaltigte Deutschland“ aus dem goldenen Fond von Goebbels – nicht betonten.
Quelle:
„HOLODOMOR“ auf amerikanische Weise
Die Lüge vom Hungermord in der Ukraine
Anhang:
Und am 22.Juli 1933 titelt die Chronik auf Seite 2: „Bauernsorgen in aller Welt“ und beschreibt folgenden Hintergrund:
„Seit der Rekordernte von 1928 mit ihren 850 Millionen Scheffel* sitzen die großen Weizenausfuhrländer auf einem Weizenlager in der Höhe von 350 bis 400 Millionen Scheffel fest. Der vorbereitende Ausschuß der Weltwirtschaftskonferenzvon London schlug drei Hilfsmittel vor:
- Begrenzung und Verkürzung des Weizenanbaus und möglichst auch Verminderung der Ausfuhr.
- Die Liquidation der vorhandenen Getreidelager aus den letzten Jahren.
- Die Aufrechterhaltung eines vernünftigen Marktes füpr die überseeischen Weizenausfuhrländer in Europa.“
Quelle: Salzburger Chronik vom 22.7.1933
Lebensmittel werden vernichtet, um die Preise hochzuhalten und um die Profite zu sichern. Siehe: Die kapitalistische Überperoduktion wird vernichtet.
*) Hohlmaß. Der Berliner Scheffel, war in ganz Preußen gültig und enthielt 16 Metzen = 54.964 Liter. Der Königsberger Scheffel hatte 38 Stof à 1.43 Liter = 54.34 Liter. Die Amtsscheffel enthielten z.B. 40 – 45 Stof. Der Kornschreiber erhielt hiervon 1 Stof und 2 Stof wurden als Krümpf-(Schwund)maß abgerechnet. Der Münsterländer Scheffel entsprach etwa 0.42 Berliner Scheffel (preussischer Scheffel).
Und Stalin erklärte im Januar 1933:
Lenin sagte: Mit der Kleinwirtschaft kann man aus der Not nicht herauskommen.
Und wie ist es um die Landwirtschaft in den kapitalistischen Ländern bestellt, die jetzt eine schwere Agrarkrise durchmachen?
Hier offizielle Angaben, die allen bekannt sind:
In den wichtigsten Getreide produzierenden Ländern beträgt der Rückgang der Anbaufläche 8-10 Prozent. Die Anbaufläche der Baumwolle ist in den Vereinigten Staaten um 15 Prozent, die Anbaufläche der Zuckerrüben in Deutschland und in der Tschechoslowakei um 22-30 Prozent, die Anbaufläche des Flachses in Litauen und Lettland um 25-30 Prozent zurückgegangen.
Nach den Angaben des amerikanischen Departements für Landwirtschaft ist der Wert der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion in den Vereinigten Staaten von 11 Milliarden Dollar im Jahre 1929 auf 5 Milliarden Dollar im Jahre 1932 gesunken. Beim Getreide ist in dem gleichen Lande der Wert der Gesamtproduktion von 1288 Millionen Dollar im Jahre 1929 auf 391 Millionen Dollar im Jahre 1932 gesunken. Bei der Baumwolle ist dort ein Rückgang von 1389 Millionen Dollar im Jahre 1929 auf 397 Millionen Dollar im Jahre 1932 zu verzeichnen.
Sprechen nicht alle diese Tatsachen von der Überlegenheit des Sowjetsystems der Landwirtschaft über das kapitalistische System? Sprechen diese Tatsachen nicht davon, daß die Kollektivwirtschaften eine lebensfähigere Wirtschaftsform darstellen als die einzelbäuerlichen und kapitalistischen Wirtschaften?
Man sagt, die Kollektiv- und Sowjetwirtschaften seien nicht ganz rentabel, sie verschlängen ungeheure Mittel, es hätte gar keinen Sinn, solche Betriebe aufrechtzuerhalten, es wäre zweckmäßiger, sie aufzulösen und nur diejenigen Betriebe aufrechtzuerhalten, die rentabel sind. So können aber nur Leute sprechen, die von den Fragen der Volkswirtschaft, von den Fragen der Ökonomik nichts verstehen. Mehr als die Hälfte der Textilbetriebe war vor einigen Jahren unrentabel. Ein Teil unserer Genossen schlug uns damals vor, diese Betriebe stillzulegen. Wo wären wir hingekommen, wenn wir ihnen gefolgt wären? Wir hätten das größte Verbrechen an dem Lande, an der Arbeiterklasse begangen, denn wir hätten damit unsere aufstrebende Industrie zugrunde gerichtet.
Wie haben wir damals gehandelt?
Wir haben etwas mehr als ein Jahr gewartet und erreicht, dass die ganze Textilindustrie rentabel wurde. Und unsere Autowerke in der Stadt Gorki? Auch sie sind doch einstweilen unrentabel. Wollen Sie, dass wir sie stilllegen? Oder unsere Eisenhüttenindustrie, die ebenfalls einstweilen unrentabel ist? Sollen wir sie etwa stilllegen, Genossen? Wenn man die Rentabilität so auffasst, dann dürften wir nur einige wenige Zweige der Industrie mit voller Kraft entwickeln, und zwar diejenigen, die den größten Gewinn abwerfen, zum Beispiel die Konditoreiwaren-, Mühlen-, Parfümerie-, Wirkwaren-, Spielwarenindustrie usw.
Ich bin natürlich nicht gegen die Entwicklung dieser Industriezweige. Im Gegenteil, sie müssen entwickelt werden, da sie für die Bevölkerung gleichfalls notwendig sind. Aber erstens können sie nicht entwickelt werden ohne Maschinen und Brennstoffe, die ihnen die Schwerindustrie liefert. Zweitens kann die Leichtindustrie nicht die Basis der Industrialisierung sein. Darum handelt es sich, Genossen.
Quelle: J. Stalin, Werke, Dietz Verlag Berlin, 1955, S.172f.
Und was war das Ergebnis?
„Die Rote Fahne“ vom 11. Januar 1933 schrieb:
„Triumph des Sozialismus. Nur das Sowjetsystem kann Schwierigkeiten überwinden, die für den Kapitalismus unüberwindlich sind.“
Quelle: Die Rote Fahne, Wien, Donnerstag, 12. Jänner 1933.
Die Autorin des Buches Anne Applebaum ist übrigens mit dem ehemaligen polnischen Verteidigungs- (2005-2007) und Außenminister (2007-2014) Radoslaw Sikorski verheiratet, der schon während seiner Jugend gegen die sozialistische polnische Regierung arbeitete und nach dem Erhalt von „politischem Asyl“ 1982 in England anfing, für diverse Tageszeitungen zu arbeiten. 1986 ging er aus Auslandskorrespondent nach Afghanistan, anfangs um unterstützend über den Krieg der Mudschaheddin gegen die sowjetischen Schutztruppen zu berichten, später war er dann selbst (in einer paschtunischen Kampftruppe) an mindestens einer terroristischen Attacke, während der er Salven aus einem Maschinengewehr auf russische Truppen abfeuerte, als Terrorist beteiligt.
In der jüngeren Gegenwart war er während seiner politischen Amtszeit in mindestens einen Finanzskandal verwickelt, als er sich widerrechtlich hunderttausende Kilometer Privatfahrten mit seinem Privatauto aus der Staatskasse auszahlen liess.
Sikorski log während seiner politischen Aktivität in Polen regelmäßig wie gedruckt. Offenbar hat er mit seiner Ehepartnerin jemanden gefunden, die vielleicht noch ein wenig geschickter im Lügen und Betrügen ist, als er selbst.
Applebaum und ihr Ehemann sind Beispiele für die „Helden“ in unserer Gesellschaftsunordnung und für diejenigen, deren Bücher in den Feuilletons der bürgerlichen Presse gelobt werden und sich dann gut verkaufen.
https://www.jungewelt.de/artikel/250668.radoslaw-sikorski.html
Ergänzung (Radoslaw Sikorski) zu Stefan Adler.
Die Berliner Zeitung berichtete am 29.2.1992:
„Treu der Queen und Polen?
Ein Abenteurer stieg zum Vize- Verteidigungsminister auf
Von unserem Redaktionsmitglied Frank Herold
Der 29jährige Journalist mit polnischer und britischer Staatsbürgerschaft Radoslaw Sikorski irritiert Lech Walesa. Polens Präsident gab sich erstaunt über die Ernennung des Abenteurers zum stellvertretenden Verteidigungsminister. Walesa zweifelt daran, daß ein Bnte ein solches Amt in Polen bekleiden könne. Deutlicher wurde die Gazeta Wyborcza: „Vielleicht ist Radek Sikorski ein glänzender Stratege und Politiker, aber erstens wissen die Polen nichts davon, und zweitens ist zu fragen, ob er als loyaler Untertan der britischen Königin ein ebenso loyaler Bürger der Republik Polen sein wird, wenn er Zugang zu den geheimsten Staatsgeheimnissen erhält.“ […] Seit zwei Jahren diente er dem australisch-britischen Verleger Rupert Murdoch als Investitionsberater in Polen. Der neue Vizeminister hatte 1981 das Streikkomitee der Oberschüler in Bydgoszcz angeführt und war danach von einer Reise nach England nicht zurückgekehrt, da in Polen das Kriegsrecht herrschte. Der junge Mann erhielt einen Studienplatz in Oxford und nach fünf Jahren die britische Staatsbürgerschaft. In einem Interview mit der Armeezeitung „Polska Zbrojna“ sah Sikorski einen weiteren Grund für seine Ernennung: Er war zwischen 1986 und 1989 dreimal in Afghanistan, wo er für Zeitungen arbeitete, aber auch auf Seiten der Mudjaheddin kämpfte. Er habe einen Krieg zwischen einem mit laienhaften Mitteln kämpfenden Volk und einer Supermacht erlebt. Das Wissen, wie ein Krieg gegen einen mächtigeren Nachbarn geführt werden kann, könnte auch für Polen wichtig sein, auch wenn er hoffe, daß es dazu nie kommen möge.
Man kann nur immer wieder erstaunt sei, was für ein Abschaum da an die Macht kam…
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