Wie begann der zweite Weltkrieg? Wer hatte die Schuld am Ausbruch des zweiten Weltkriegs?

napadenie-germanii-na-polshuDie Geschichte des Beginns des zweiten Weltkriegs, dessen Ursachen und Hintergründe werden heute in den bürgerlichen Medien, in deutschen und polnischen Schulbüchern und von rechten Politikern oft entstellt und historisch falsch dargestellt, vor allem, um die Kriegsschuld des deutschen Imperialismus auf die sozalistische Sowjetunion abzuwälzen.  Hier nun die wahre Geschichte der Ereignisse um den Beginn des zweiten Weltkriegs…

Am 1. September 1939 überfiel Deutschland Polen, nachdem es an dessen Grenzen. eine Armee von 1,5 Millionen Mann, 3.500 Panzern und etwa 3.000 Flugzeuge zusammengezogen hatte. Das Polen der Pans hielt sich nur 18 Tage. Der immer stärker werdende Druck des faschistischen Deutschland auf die Positionen Englands und Frankreichs zwang die regierenden Kreise, Deutschland am 3. September1939 den Krieg zu erklären. Aber weder England noch Frankreich unternahmen aktive Operationen gegen Deutschland. Bis zum Frühjahr 1940 wurde an der Westfront der sog. „seltsame Krieg“ fortgesetzt.  Im April 1940 überfielen die Hitlertruppen Dänemark und Norwegen. Im Mai besetzte Hitlerdeutschland Belgien und Holland und im Juni Frankreich. Vom 6. April bis 2. Mai 1941 dauerte der Hitlerfeldzug gegen Jugoslawien und Griechenland. Hitlerdeutschland unterjochte im Verlauf der Jahre 1938 bis 1941 insgesamt elf Länder mit einer Fläche von fast zwei Millionen km² und einer Bevölkerung von 142 Millionen.

(Quelle: Kuczynski/Steinitz „Deutschland“, Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1953, S.171f.)

1. Der Weg des deutschen Imperialismus
in den zweiten Weltkrieg

Was war das Hauptziel des deutschen Imperialismus?

Der deutsche Imperialismus und Militarismus wollte seine Vorherrschaft in. Europa und in der Welt errichten. Deshalb hatte er sich nicht mit den Ergebnissen des ersten Weltkrieges abge­funden und forderte eine Revision der Grenzen. Im Kampf gegen die UdSSR beabsichtigte er, sowohl sein vorrangiges Klassenziel, den ersten sozialistischen Staat der Welt zu vernichten, als auch seine Eroberungspläne durchzusetzen.

Was waren die weiteren Ziele?

Seine Hauptziele gegenüber den imperialisti­schen Konkurrenten waren: der gewaltsame Raub großer Gebiete Polens und Südosteuropas, die Verdrängung Großbritanniens, Frankreichs und der USA aus der führenden Position im Welthandel, die „Rückgabe“ der ehemaligen Kolonien sowie die absolute Herrschaft über Europa und schließlich über die Welt. Im Krieg sahen die deutschen Imperialisten das erfolg­versprechendste Mittel, diese Ziele zu verwirk­lichen.

Wie wurden diese Ziele verwirklicht?

Zu ihrer Durchsetzung hatten sie die faschistische Diktatur errichtet, die alle Macht­mittel des Staates in den Dienst der Kriegsvor­bereitung stellte. Monopol- und Bankherren, Generalität, Staatsbeamte, faschistische Schrift­steller, Lehrer und Propagandisten hatten zwei Jahrzehnte lang alles unternommen, um das deutsche Volk für diesen Krieg vorzubereiten.

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Entscheidende Mittel zur Vorbereitung des Krieges waren die Zerschlagung der legalen Par­teien und Organisationen der Arbeiterklasse und die Einkerkerung Zehntausender Kommu­nisten, Sozialdemokraten und Demokraten in Konzentrationslagern und Gefängnissen. Damit sollte der Widerstand des Volkes gegen den Krieg gebrochen und die Arbeiterklasse ihrer Führer beraubt werden.

Was hatten die Nazis erreicht?

Es gelang den Faschi­sten, große Teile des deutschen Volkes irrezuleiten und ihnen vorzugaukeln, sie kämpften für Deutschland. In Wirklichkeit mißbrauchten sie den Fleiß der Arbeiter, Bauern und Handwer­ker, die Leistungen der Intelligenz und die Tapferkeit vieler Soldaten und Offiziere zum Nutzen der deutschen Monopolherren und zum Schaden des Volkes. Millionen Opfer an Menschenleben, unermeßliche Verluste an Hab und Gut sowie kulturellen Werten waren die Folgen für das deutsche Volk.

• Warum begann der zweite Weltkrieg als Zusam­menstoß zweier imperialistischer Mächtegruppen?
• Warum trug der deutsche Imperialismus am Aus­bruch des zweiten Weltkrieges die entscheidende Schuld?

2. Die Entfesselung des zweiten Weltkrieges

2.1. Die faschistische Provokation von Glei­witz

Als Anlaß für den Beginn des Krieges diente eine von den Faschisten organisierte Provoka­tion. Hitler hatte bereits am 22. August 1939 er­klärt: „Ich werde propagandistischen Anlaß zur Auslösung des Krieges geben, gleichgültig ob glaubhaft. Der Sieger wird später nicht danach gefragt, ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht.“ [1] Dementsprechend wurde folgende Lüge in die Welt gesetzt:

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In Wirklichkeit hatte es sich so verhalten:

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Quelle: Zitiert nach: Der zweite Weltkrieg. Dokumente und Materia­lien. Berlin 1961, S.48f.

2.2. Der Kriegsverlauf bis zum Sommer 1941

Wie begann der zweite Weltkrieg?

Im Morgengrauen des 1. September 1939 fiel die faschistische Wehrmacht ohne Kriegserklärung mit rund 1,5 Millionen Mann, mit 3000 Panzern und 1500 Flugzeugen von Norden, Westen und Südwesten in Polen ein. Die polnische Armee kämpfte sehr tapfer, Jedoch war sie kräftemäßig unterlegen. Sie konnte nur 600 Panzer und 350 Flugzeuge aufbieten, die zumeist veraltet waren. Infolge des schnellen faschistischen An­griffs gelang es auch nicht, die gesamte polnische Armee zu mobilisieren.

Westerplatte 1939

Ohne Kriegserklärung beschießt ein Schlachtschiff der deutschen Faschisten am Morgen des 1. September 1939 die polnische Westerplatte bei Danzig. Der zweite Weltkrieg beginnt.

Wie verhielten sich Frankreich und Großbritannien?

Die Regierungen Frankreichs und Großbritan­niens, die am 3. September Hitlerdeutschland den Krieg erklärten, hatten ihrem polnischen Bundesgenossen vor dem Kriege versprochen, einen Entlastungsangriff gegen die deutsche Westgrenze zu führen. Im September 1939 unter­nahmen sie jedoch nur völlig unbedeutende Vor­stöße. Sie ließen, obwohl sie über ausreichende Kräfte verfügten, ihren polnischen Bundesgenos­sen im Stich und blieben militärisch untätig. Polen erlitt bis Ende September 1939 eine Niederlage.

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Warum erlitt Polen eine Niederlage?

Das geschah, weil das faschistische Deutschland überlegen war, die Westmächte keine militärische Hilfe leisteten und die herr­schenden Kreise Polens eine antisowjetische Politik betrieben hatten, die ein Bündnis mit der UdSSR vereitelte, das eine Chance zur Rettung Polens gewesen wäre. Das Land wurde besetzt und von faschistischen Besatzungsbehörden re­giert.

Was geschah nach der Besetzung Polens durch die Nazis?

Die Westgebiete der Ukraine und Belo­rußlands, die polnische Interventen 1920 der Sowjetunion geraubt hatten, kehrten in den so­wjetischen Staatsverband zurück. [2]

Deputierte Ukraine 1939

Die Imperialisten Großbritanniens und Frank­reichs erwarteten, daß Hitlerdeutschland nach dem Sieg über Polen sofort den Krieg gegen die Sowjetunion fortsetzen würde. Das entsprach ihren eigenen antikommunistischen Zielen, denen auch herrschende Kreise der USA zustimmten. Deshalb schürten sie im Winter 1939/40 einen militärischen Konflikt zwischen Finnland und der Sowjetunion, den sie in einen Krieg aller imperialistischen Mächte gegen die UdSSR um­zuwandeln gedachten. [3] Sie hofften, Deutschland und die Sowjetunion würden sich dabei gegen­seitig so schwächen, daß sie selbst die eigent­lichen Sieger des Krieges wären.

Warum überfielen die Nazis die UdSSR erst zwei Jahre später?

Der deutsche Imperialismus fühlte sich nach der Eroberung Polens jedoch noch nicht stark genug, um sofort das größte Ziel seines Krieges, den. Überfall auf die Sowjetunion, anzusteuern. Erst wollte er die Hilfsquellen ganz Europas beherr­schen und sich den Rücken frei machen. „Wir können Rußland nur entgegentreten, wenn wir im Westen frei sind“ [4], erklärte Hitler am 23. November 1939.

Welche weiteren Quellen suchten die Nazis anzuzapfen?

Die faschistische Führung plante deshalb durch eine Aggression gegen Dänemark, Norwegen, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Luxemburg die Herrschaft in Westeuropa zu er­obern, diese Länder ökonomisch auszubeuten und in den Dienst ihrer weiteren Eroberungs­pläne zu stellen. Zugleich schmiedeten die deut­schen Imperialisten weitgreifende Pläne zur ,,Neuordnung“ Europas, zur Besetzung Eng­lands und vor allem zum Überfall auf die UdSSR. Noch weitergehende Pläne sahen Er­oberungen in Afrika, im Nahen Osten und in Indien sowie den Krieg gegen die USA vor.

Welche Pläne hatte das deutsche Monopolkapital?

An der Ausarbeitung der· Pläne zur „Neuord­nung“ Europas waren die großen Monopole, wie die IG Farben und der Flick-Konzern, hervor­ragend beteiligt. Sie sahen ihr Ziel darin, die absolute Vorherrschaft des deutschen Monopol­kapitals in der europäischen sowie in der Welt­wirtschaft zu sichern.

Frankreich


2.3. Unterdrückung und Ausplünderung der überfallenen Völker

Wie verwirklichten die Faschisten ihre „Neuord­nung“ Europas?

Die Faschisten unterdrückten die überfallenen Völker und plünderten sie systematisch aus. Mil­lionen Menschen erfuhren damit, was die deut­schen Imperialisten unter der „Neuordnung“ Europas verstanden. Die rücksichtslose Ausrau­bung der besetzten Länder, die Verschickung Hunderttausender Zwangsarbeiter nach Hitler­deutschland und ein grausamer Terror gegen Antifaschisten, Patrioten und Juden waren die Hauptmethoden der faschistischen Besatzungs­politik.

Was machten die deutschen Faschisten mit Polen?

Die Faschisten zerschlugen den polnischen Staat. Teile des Landes wurden an Hitlerdeutschland angeschlossen und die übrigen Gebiete zu einem Generalgouvernement erklärt. Die polnische Landwirtschaft und Industrie mußte für den Krieg der Faschisten arbeiten. Die Universitäten und Hochschulen des Landes wurden geschlos­sen. Kein Pole sollte mehr Zugang zur Bildung haben. Himmler erklärte beispielsweise, in einer „vierklassigen Volksschule“ sollte den Polen nur folgendes beigebracht werden: „Einfaches Rechnen bis höchstens 500, Schreiben des Na­mens, eine Lehre, daß es ein göttliches Gebot ist, dem Deutschen gehorsam zu sein, und ehrlich, fleißig und brav zu sein.“ [5]

Wie plünderten die Nazis die Länder Europas aus?

Aus den besetzten Ländern Nord- und West­europas wurden große Mengen Rohstoffe, Kriegsmaterial und Nahrungsmittel nach Deutschland geschafft.

  • Allein von April 1940 bis März 1941 mußte Dänemark 83.668 Tonnen Butter, 159.686 Tonnen Schweinefleisch, 97.384 Tonnen Rindfleisch, 73.000 Tonnen Heringe usw. nach Deutschland liefern.
  • Aus Frankreich wurden in einem Jahr 750.000 Tonnen Weizen und 6,5 Millio­nen Hektoliter Milch, Butter und Käse zwangsweise herausgeholt.
  • In Frankreich, Belgien, Holland und Nor­wegen wurden 800.000 Tonnen dringend benötigten Flugzeugbenzins erobert.
  • Die deutschen Monopole eig­neten sich Fabriken in den besetzten Ländern an. Die IG Farben erhielt zum Beispiel 51 Prozent der Aktien der französischen Chemieindustrie. Flick bekam Erz­bergwerke und Kohlengruben.

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In Nord- und Westeuropa versuchten die deut­schen Faschisten Teile der einheimischen Bour­geoisie zur Zusammenarbeit mit ihnen zu bewe­gen. Das gelang auch teilweise. Der Name des Norwegers Quisling wurde sogar zum Begriff für solchen nationalen Verrat. Dieses auch als Kollaboration [6] bezeichnete Zusammengehen mit Hitlerdeutschland verhinderte oder verminderte die wirtschaftliche Ausplünderung durch die deutschen Konzerne und die Unterdrückung der Völker dieser Länder keineswegs. Im Gegenteil:
Es war Verrat an den nationalen Interessen der unterdrückten Völker.

• Welchen Zielen dienten die barbarische Ausplünde­rung und Unterwerfung europäischer Staaten durch die deutschen Faschisten?

Der Kriegsverlauf von April 1940 bis Juni 1941

9. April bis 8. Juni 1940: Überfall auf Däne­mark und Norwegen. Die Faschisten beabsich­tigten damit, eine günstige Ausgangsposition für den Krieg gegen Großbritannien und gegen den Norden der UdSSR sowie für den Import schwe­discher Erze zu sichern.
10. Mai bis 25. Juni 1940: Aggression gegen Frankreich und die neutralen Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg. Aus Angst vor einem von der Arbeiterklasse und den mit ihr verbündeten Schichten geführten Volkskrieg hatte die französische Regierung schon im Sep­tember 1939 die Kommunistische Partei und die Gewerkschaften verboten. Regierung und Ar­meeführung führten den Verteidigungskampf nicht energisch genug, räumten am 14. Juni kampflos Paris und begannen bereits am 16. Juni Kapitulationsverhandlungen mit den deutschen Faschisten. Im unbesetzten Südosten Frankreichs mit der Hauptstadt Vichy entstand unter Marschall Pe­tain ein profaschistisches Vasallenregime.
10. Juni 1940: Eintritt Italiens in den Krieg auf der Seite Deutschlands. Italienische Truppen be­gannen im Juli in Ost- und im September in Nordafrika Kampfhandlungen gegen britische Einheiten.
Von August 1940 bis 1941: Die faschistische Luftwaffe warf über 58.000 Tonnen Bomben auf englische Städte und tötete dabei etwa 40.000 Zivilisten.
21. Juli 1940: Befehl zur Vorbereitung des Überfalls auf die UdSSR.
Sommer/Herbst 1940: Ausarbeitung der Pläne zur „Neuordnung“ Europas durch die Monopole, die Wehrmacht und die Ministerien. Im soge­nannten Dreimächtepakt vom 27. September 1940 zwischen Deutschland, Italien und Japan wurden die Einflußgebiete in Asien und Europa zwischen diesen Mächten aufgeteilt.
28. Oktober 1940: Beginn eines italienischen Überfalls auf Griechenland.
18. Dezember 1940: In der Weisung zum „Fall Barbarossa“ werden die Grundgedanken und militärischen Ziele des Überfalls auf die UdSSR festgelegt.
Ab Februar 1941: Einsatz eines deutschen Afrikakorps zur Unterstützung der italienischen Truppen in Nordafrika.
6. bis 23. April 1941: Die faschistischen Trup­pen Deutschlands und Italiens erobern und be­setzen Jugoslawien und Griechenland.

[1] Zitiert nach: Bleyer/Drechsler/Förster/Hass: Deutschland 1939 bis 1945. Berlin 1975, S.15 f.
[2] Belorußland/Ukraine
[3] Finnland
[4] Zitiert nach: Der Nürnberger Prozeß. Bd.2, Berlin 1962, S.97.
[5] Zitiert nach: Bleyer/Drcchsler/Förster/Hass: Deutschland 1939 bis 1945. Berlin 1975, S.82.
[6] Collaboration (frz.) = Mitarbeit, Mitwirkung.

Quelle:
Geschichte, Lehrbuch für Klasse 9. Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 1978, S.191-198. (Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.)

 

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31 Antworten zu Wie begann der zweite Weltkrieg? Wer hatte die Schuld am Ausbruch des zweiten Weltkriegs?

  1. Janett J. schreibt:

    Hallo. Ich verfolge mit regem Interesse Eure Beiträge…. aber ist es richtig, dass in der 1. Zeile steht:…. 1. September 1929 .. ?? Vielen herzlichen Dank Janett.

  2. olivia2010kroth schreibt:

    Tja, diese „Schuldfrage“ erfordert sehr vielschichtige Überlegegungen; Ich glaube, dass „Schuld“ am Beginn des 2. Weltkriegs der Ausgang des 1. Weltkriegs war. Die Deutschen verloren ihn und konnten diese Niederlage nicht verkraften. Sie hofften, im 2. Weltkrieg diese Niederlage in einen Sieg umwandeln zu können. Aber es wurde nichts daraus. Hoffentlich führt die Niederlage im 2. Weltkrieg nicht zum Beginn des 3. Weltkriegs? Die BRD in der NATO nimmt schon wieder den Mund sehr voll, wenn es um Kriege geht.

    • sascha313 schreibt:

      Auch hier gilt: man kann nicht nur die Schuld bei irgendwelchen Personen oder einem Volk suchen. Man muß auch die Ursachen ergründen. Die Ursachen liegen hier in der Aggressivität des Imperialismus… „Schuld“ ist eine juristische und eine moralische Kategorie…

      • olivia2010kroth schreibt:

        Ja, das stimmt. Der Begriff der Schuld ist im modernen Sprachgebrauch sicherlich eine juristische und moralische Kategorie. Aber sprachhistorisch hat er eine ältere und umfangreichere Bedeutung.

        Die Nornen in der Edda waren Schicksalsfrauen: Urd (Schicksal), Verdandi (das Werdende) und Skuld (Schuld; das, was sein soll). Sie galten als Personifikationen der Vergangenheit (Urd), Gegenwart (Verdandi) und Zukunft (Skuld). Sie waren Symbole für die alte germanische Vorstellung einer namenlosen Dreiheit des Schicksals, das mit der Vorstellung von Zeit verknüpft ist.

        In diesem Sinne kann man die „Schuld“ für den ersten Weltkrieg auch als eine Zeitfrage interpretieren. Die Deutschen begannen den 2. Weltkrieg, daran ist nichts zu deuteln. Das war eindeutig so. Der Überfall auf Polen war die erste Kriegshandlung in diesem Weltkrieg.

        Warum taten die Deutschen den ersten Schritt? Meiner Meinung nach wollten sie eine zeitliche „Schuld“ einlösen. Der 1. Weltkrieg ging verloren, also musste der 2. Weltkrieg begonnen werden, um dies zu bewirken. …

        Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass Hitler vom germanischen Denken fasziniert war. Vielleicht kannte er die drei Schicksalsfrauen, insbesondere „Skuld“?

        So sehe ich das Problem, aber man kann es natürlich auch ganz anders sehen. Dies ist meine persönliche Deutung der Schuldfrage für den 2. Weltkrieg.

        P.S. In dem ökonomischen Begriff der „Schulden“ ist übrigens auch dieser zeitliche Gedanke impliziert. Wenn du Schulden hast, musst du sie zurückzahlen (bei der Bank, bei Verleihern und im persönlichen Bereich).

    • Hausmeister schreibt:

      Der 1.WK war auch der erste Krieg überhaupt in dem Menschen und Lebensräume sozusagen maschinell vernichtet wurden. Maschinen-gewehre töteten im Sekundentakt! Giftgas wurde eingesetzt! Mit dem ersten Weltkrieg begann die Epoche der Massenvernichtungsmittel! Und genau das weckt die unendliche Pofitgier nach Mehr! Schon von daher musste die Weimarer Republik weg, der erste Putschversuch ließ ja nicht lange auf sich warten. Und sämtliche politischen Ereignisse, Vom Liebkecht- und Luxemburgmord, vom Kapp-Putsch über den Rathenaumord, den Hitlerputsch, „Mein Kampf“ und die Weltwirt-schaftskrise Ende der 20er — alles lief auf die Vorbereitung des 2. WK hinaus. Vorfinanziert mit Krediten amerikanischer Banken.

    • S. Erfurt schreibt:

      Der 2. Weltkrieg ging von denselben imperialistischen Kreisen aus, die den 1. Weltkrieg führten. Sie führten den 2. Weltkrieg jedoch nicht, weil sie den Ersten verloren hatten, sondern nur deswegen, weil sie einfach nicht genug kriegen konnten!

      Und hier die Ergebnisse der letzten beiden Weltkriege: Die Gründung des Staates Israel, die Vernichtung des Sozialistischen Lagers und die Gründung der Europäischen Union. In wessen Interesse ist das wohl!?

      Schönen Sonntag!

      • „SCHULD“ ist ein PHANTASMA! … genauso wie „Gott“, „Gottheiten“ – Schicksal und all der andere UNSINN!

      • sascha313 schreibt:

        (1) Generalleutnant Rudenko (Sowjet. Hauptankläger beim Nürnberger Prozeß) über die Schuld der Angeklagten: „Wenn blühende Landschaften sich in Wüsten verwandelt haben und die Erde das Blut der Ermordeten getrunken hat, dann war dies das Werk ihrer Hände, ihrer aufreizenden Gedanken und ihrer Führung. Und wenn etwa dadurch, daß in diese Verbrechen die deutschen Massen hineingezogen wurden, und daß, bevor die Scharen von Hunden und Henkern gegen Millionen Unschuldiger gehetzt wurden, die Angeklagten durch Jahre hindurch das Gewissen und den Verstand einer gesamten deutschen Generation vergifteten, indem sie ihr den Übermut der ,Ausgewählten‘, die Moral von Menschenfressern und Habsucht von Räubern einflößten, wird dadurch die Schuld der Hitler-Verschwörer geringer oder weniger?…“ („Der Nürnberger Prozeß“/2 Bde., Rütten & Loening, Berlin, 1957, Bd.I, S.103.)

        (2) Rechtshandbuch (DDR), 1985: „Rechtsverletzungen können begangen werden, indem etwas nicht Erlaubtes getan wird (z.B. Arbeitsschutzbestimmungenverletzt werden oder ein diebstahk begangen wird), oder etwas rechtlich Gebotenes (z.B. Hilfe bei Unglücksfällen) unterlassen wird.“ „Rechtsverletzungen beruhen überwiegend auf schuldhaften Handlungen … Schuldhaftes Verhalten ist vorwerfbares Verhalten. … Formen oder Arten der Schuld sind Vorsatz und Fahrlässigkeit, der Vorsatz ist generell die schwerere Art der Schuld.“ Rechtshandbuch der DDR, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1985, S.474ff.)

        (3) Schuldfähigkeit „Im Sinne des Strafgesetzbuches der DDR [ist] das Vorhandensein der sibjektiven Voraussetzungen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit Vierzehn- bis Siebzehnjähriger. Im Unterschied zur Zurechnungsfähigkeit oder zur verminderten Zurechnungsfähigkeit (§§ 15, 16 StGB), deren Vorliegen in begründeten Fällen bei Rechtsverletzern aller Altersgruppen geprüft werden muß, ist die Schuldfähigkeit ausschließlich auf Jugendliche in Sinne des Gesetzes beschränkt. Sie umfaßt den Gesamtkomplex von Persönlichkeitsmerkmalen, die in geistiger, sozialer, moralisch-ethischer und somatischer Sicht das charkterliche Bild eines Jugendlichen prägen.“ (Günter Clauß, Hrsg. Wörterbuch der Psychologie, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1978, S,465.)

        (4) Gerhard Köhler „Juristisches Wörterbuch“; München, 1986: „…Im Strafrecht ist Schuld die Vorwerfbarkeit. Dem Täter wird vorgeworfen, daß er rechtswidrig gehandelt hat, obwohl er unter den konkreten Umständen fähig war, sich von der Rechtspflicht zu normgemäßem Verhalten bestimmen zu lassen.“ (Seite 291)

        …soviel zum Thema „Phantasma“ – reicht das zum Verständnis des Begriffs der „Schuld“?

      • olivia2010kroth schreibt:

        In der Tat lohnt es sich, die dahinter stehenden Interessen zu beleuchten, die recht vielschichtig erscheinen.

      • sascha313 schreibt:

        Liebe Olivia, das trifft genauso auch auf heute zu. Immer sind es die dahinterstehenden Interessen. Und dabei ist es sehr einfach: Man muß nur erkennen, welches die herrschende Klasse ist. Die Klasse der Oligarchen, der Monopolkapitalisten, die Besitzer der Produktionsmittel, d.h. die Ausbeuterklasse, hat immer ein Interesse daran, ihre schwindenen Profite zu erweitern. Der „tendenzielle Fall der Profitrate“ (mit Marx gesprochen) zwingt sie dazu, mit äußerster Brutalität nach Super- und Extraprofiten zu jagen, und diese Klasse geht dabei über Leichen…

  3. Johann Weber schreibt:

    „olivia2010kroth schreibt:
    Hoffentlich führt die Niederlage im 2. Weltkrieg nicht zum Beginn des 3. Weltkriegs? Die BRD in der NATO nimmt schon wieder den Mund sehr voll, wenn es um Kriege geht.“

    Das ist ein berechtigter Hinweis. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass es nach der Befreiung vom 8. Mai 1945 nicht zu einem 3. Weltkrieg kam, ist ganz allein der Friedenspolitik der Sowjetunion, der DDR und anderen Staaten des Warschauer Vertrages zu verdanken. Nur leider hat dies auch ein großer der DDR-Bevölkerung vergessen. Ich kann mich aber auch täuschen. Das wäre schön.

    Dr. Heinz Heitzer Deutsche Akademie der Wissenschaften Institut für Geschichte spricht diese 3. Weltkriegsgefahr in seinem großen Artikel „Was steckt hinter der Firma „Abendland“ erschienen in der Berliner Zeitung, vom 21. Dezember 1961. Er schreibt unter anderem:

    „Am liebsten bis zum Ural
    [..]Die „schleichende“ Unterwerfung Westeuropas durch den deutschen Imperialismus, die „vierte Invasion“ gegen Frankreich, hat nicht zuletzt den Sinn, das Hinterland der Bonner Ultras zu festigen und auszubauen. Die „Eingliederung“ der Bevölkerung der DDR in die „abendländische Gemeinschaft“, die „Rückkehr“ Polens, der CSSR und der anderen europäischen sozialistischen Staaten zum „Abendland“ und schließlich die „Gewinnung“ Rußlands bis zum Ural für das „Abendland“ bedeuten nicht mehr und nicht weniger als das Programm zum Sturz der Volksherrschaft in diesen Ländern, sind die verschämte Umschreibung für den Weg in den dritten Weltkrieg. Die im Bonner Staat bis zum Überdruß strapazierte „Abendland-Ideologie ist somit nichts anderes als der löchrige Tarnmantel für das alte Raub- und Annexionsprogramm der deutschen Imperialisten.
    Das unverminderte Festhalten an den alten Eroberungszielen beweist, daß die lautstarken Beteuerungen der Bonner Imperialisten und Militaristen, sie hätten den Nationalismus der früheren Machthaber in Deutschland zugunsten der „Idee der abendländischen Einheit“ abgeschworen, nichts sind als Lug und Trug. Die Ziele sind die gleichen geblieben, geändert haben sich lediglich die Methoden und Vorzeichen.[..]“

    • Hausmeister schreibt:

      „Nur leider hat dies auch ein großer der DDR-Bevölkerung vergessen…“ Mit solchen Äußerungen wäre ich sehr vorsichtig. Ich denke sogar, eher das Gegenteil ist der Fall. Also wir DDR Bürger haben ja selbst aktiv den Fieden verteidigt, sei es als Thälmann-Pionier, als FDJ-Mitglied, im Rahmen der GST und im aktiven Wehrdienst. Da wissen wir schon, wem wir den Frieden von 1945 bis 1989 zu verdanken haben, nämlich in erster Linie uns selbst!
      Nur stellen die westlichen Qualitätsmedien die DDR Bürger immer so hin als wären die das blödeste Volk der Welt gewesen. Und 70 Jahre Frieden in Europa ist sowieso gelogen. Siehe Balkan, siehe Ukraine. Und daß die EU in Libyen, der Ukraine u.a. Ländern Kriege führt darüber sollten wir uns auch mal im Klaren sein.

      • olivia2010kroth schreibt:

        Hausmeister schreibt:

        „Und 70 Jahre Frieden in Europa ist sowieso gelogen. Siehe Balkan, siehe Ukraine. Und daß die EU in Libyen, der Ukraine u.a. Ländern Kriege führt, darüber sollten wir uns auch mal im Klaren sein.“

        DIe EU distanziert sich gerne von den NATO-Kriegen auf dem Balkan, im Irak, gegen Libyen oder von den heimlichen Kriegshandlungen in Syrien, die zur Zeit immer noch andauern, etc. Dabei sind fast alle EU-Länder Mitglieder der NATO. Auch wenn sie selbst keine Truppenkontingente stellen, so zahlen sie doch brav ihren Obulus ein und finanzieren hiermit die NATO-Kriege.

        Das ist so eine Art von Schizophrenie bei der EU. Manchmal denke ich, die Funktionäre dieses Konstrukts in Brüssel sind „nicht ganz richtig im Kopf“. Sie blenden Teile der Realität aus, die ihnen nicht ins Konzept passen. Und die Westpresse macht eifrig mit.

      • Johann Weber schreibt:

        Ich freue mich, dass ich mich getäuscht habe.

  4. Johann Weber schreibt:

    Nachtrag,
    wem es zu verdanken ist, dass es in der Vergangenheit nicht zu einem 3. Weltkrieg gekommen ist. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung veröffentlichte im Dezember 1998 eine CD, die den Titel „Verantwortung für Frieden und Freiheit“ trägt. Der Inhalt dieser CD ist eine Textsammlung zur Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland 1949-1999.

    Ich schrieb an die Ersteller dieser CD u.a.:
    „Beim Lesen der Texte fiel mir jedoch auf, dass von der friedenssichernden Armee der DDR (NVA) nichts geschrieben wurde. Hatte doch die Armee der DDR mit den Verbündeten des Warschauer Vertrages einen sehr großen Anteil, dass die Menschen in der DDR und der BRD in Frieden leben konnten. Wie wichtig diese Armee in der DDR war, zeigt ein Blick in das Buch von Franz Josef Strauß. In seinem Buch „Die Erinnerungen“ schildert er wie er auf einer NATO-Sitzung im Frühjahr 1961 (vor dem Bau der Mauer) von den NATO-Chef´s gezwungen wurde, Städte in der DDR zu nennen, auf die die NATO Atombomben abwerfen konnte. Franz Josef Strauß schreibt selbst, jetzt wörtlich zitiert: ,Solche Überlegungen sind am Sonntag, dem 13. August 1961 zum Glück Makulatur geworden.‘

    Wäre es zu einem Atomschlag auf das Gebiet der DDR gekommen, wären nicht nur weite Landstriche in der DDR radioaktiv verseucht gewesen, sondern auch ganz Bayern. Neben hunderttausenden von getöteten Menschen in der DDR, wären eben so viele in der BRD ums Leben gekommen. Ich hatte das Glück dass ich nicht zur Bundeswehr eingezogen wurde. Somit blieb mir erspart, dass ich in die Krallen von Nazikriegsverbrechern, SS-Verbrechern und Angehörige der Wehrmacht gekommen bin. Ich stelle mir die Frage, mussten die Menschen in der DDR nicht 24 Stunden am Tag in höchster Alarmbereitschaft gewesen sein, bei so einer geballten Macht, die Angehörige von Verbrecher-Nazi-Deutschland waren? Und trotzdem herrschte in dieser DDR-Armee der Geist, ich nenne es einfach einmal so, einer Friedensarmee.

    Ich habe nur eine Frage, um deren Beantwortung ich sie bitte. Warum erscheinen die Menschen aus der DDR, die einen großen Anteil an dem Frieden in Zeiten des kalten Krieges hatten, nicht in dieser Ausarbeitung zum Thema Frieden und Freiheit. Vorrangig die Armee der DDR? Schließlich wohnten in der DDR 17 Millionen Menschen. Man kann doch das Leben dieser 17 Millionen nicht einfach verschweigen. Oder so zu tun, als ob es diese, unsere Landsleute nicht gegeben hätte.

    Sehr geeh…. haben unsere Kinder und Enkelkinder nicht ein Recht darauf zu erfahren, welchen Menschen (BRD und DDR) wir es zu verdanken hatten, dass es in der Zeit von 1949-1989, nur FRIEDEN und keinen Krieg gab. Ist doch der FRIEDEN nicht teilbar. Diese CD wurde doch nicht in der Zeit des kalten Krieges erstellt. Im Gegenteil, die Vereinigung war bereits 8 Jahre vollzogen.“

    Antwort: Schweigen, trotz Erinnerungsschreiben von mir.

    • sascha313 schreibt:

      Sehr gut! … das sollte man auch alle diejenigen fragen, die ehemalige Offiziere und Mitarbeiter des MfS der DDR verfolgt haben und verfolgen, mit empfindlichen Rentenkürzungen bestrafen oder (sogar jetzt noch!) unwürdigen Verhören oder Befragungen unterziehen.
      (Und das schreibt ein Nicht-Betroffener!)

  5. Johann Weber schreibt:

    Auch wenn es sehr viele nicht glauben werden, wie nahe die Welt vor einem 3. Weltkrieg stand, gemeint sind die Vorkommnisse zum Umsturzversuch am 17. Juni 1953, lassen wir doch einmal eine ausländische Stimme zu Wort kommen. In der Ausgabe Nr. 7 aus dem Jahre 1953 schreibt die österreichische Zeitung „Der Neue Mahnruf“:

    „Adenauer — der europäische Syngman Rhee
    Zu Deutschland Adenauer, mit dem der Tag X vorbesprochen war, von dem der westdeutsche Minister Kaiser gesagt hat, er könne früher kommen, als man denke: Der Tag X, an dem der deutsche 38. Breitengrad an der Sektorengrenze überschritten werden sollte. Sie wußten — wieso auch nicht, sitzen doch ihre Spitzel mitten unter den ostdeutschen Arbeitern! —, daß die ostdeutschen Arbeiter durch die verfügten Normenerhöhungen außerordentlich verbittert waren, so sehr, daß sie dieser Verbitterung auch offen Ausdruck gaben. Daraufhin nahm die ostdeutsche Regierung die Normenerhöhung zurück. Aber Verbitterung läßt sich auch durch eine solche Maßnahme nicht einfach auslöschen. So kam es zum Streik in der Stalinallee am 16. Juni 1953. Am 17. Juni aber schien dem westlichen Hauptquartier der Tag X gekommen.

    Man drückte auf den Tasterknopf und der für diesen Tag vorbereitete Apparat begann zu spielen. In Berlin und in anderen Städten. Der Ablauf der Ereignisse zeigte immer deutlicher, daß dieser Tag X, der als eine Kriegs- provokation gedacht war, früher ausgelöst wurde als man in Aussicht genommen hatte. Aber durch die Maßnahmen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik sahen die Leute von der Gegenseite immer mehr ihre Felle davonschwimmen und begriffen sehr richtig, daß jetzt oder nie zugegriffen werden müßte, um den Tag X in die Tat umzusetzen.

    Wie richtig das ist, beweist ein Kommentar der Pariser halbamtlichen Zeitung „Le Monde“, die unter anderem sagte, daß der Tag X nicht nur einen Feldzug gegen die DDR einleiten hätte sollen, sondern daß er auch ein Endziel, und zwar die Rückgewinnung der ehemals deutschen Gebiete jenseits der Oder und Neiße im Auge hatte. „Dieser Feldzug hätte zweifellos zu einem dritten Weltkrieg geführt“, sagte „Le Monde“ wörtlich.

    Das Blatt erinnert des weiteren an die Erklärung Adenauers, daß die Rückeroberung der Landgebiete jenseits der Oder und Neiße der Hauptgrund sei, daß die westdeutsche Regierung an der Europaarmee teilnehmen wolle. Wenn man dazu noch die Erklärungen des Staatssekretärs Hallstein und des Ministers für gesamtdeutsche Angelegenheiten, in der westdeutschen Regierung, Jakob Kaiser, nimmt, dann zeigt sich aus allen Dingen dieser Art, daß der Tag X als Tag der Kriegserklärung an die Welt gedacht war. Eingeleitet sollte diese Kriegserklärung durch die Berliner Ereignisse werden. Das ist alles.“

    http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dnm&datum=1953&page=45&size=45&qid=XVNIS5BTQJL5GI2X4RQJYE0WATEGGQ

    • Hausmeister schreibt:

      Der 17. Juni 1953 war schon sowas wie eine Generalprobe für 1989. Nur hat man eben 1953 schon begriffen daß es nicht ausreicht, Spitzel in den Reihen der produktiven Arbeiter zu platzieren. Man musste auch leitende Positionen erobern und führende Genossen in den Ministerien und Leitungen volkseigener Betriebe kaufen.
      Und wenn ich mir so anschaue was der ehemalige Generaldirektor des SKET (Schwermaschinenkombinat Ernst Thälmann Magdeburg) heutzutage im ARD für Scheiße labert, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß der seinen Klassenauftrag in der DDR jemals begriffen hatte.

      • Johann Weber schreibt:

        Entschuldigen Sie Herr Hausmeister, bitte nicht der Anti-DDR-Propaganda auf den Leim gehen. Der 17 Juni 1953 war keine Generalprobe für 1989. Dieser Umsturzversuch vom 17.6.1953 war der Versuch die Grenzen von 1937 wieder Realität werden zu lassen. Keiner denkt darüber nach, welches Blutbad an der DDR-Bevölkerung durch den beherzten Einsatz der sowjetischen Armee verhindert wurde. Es ging um Leben oder Tod für die Menschen in der DDR.
        Ich wiederhole nochmals die österreichische Stimme:
        „Wie richtig das ist, beweist ein Kommentar der Pariser halbamtlichen Zeitung „Le Monde“, die unter anderem sagte, daß der Tag X nicht nur einen Feldzug gegen die DDR einleiten hätte sollen, sondern daß er auch ein Endziel, und zwar die Rückgewinnung der ehemals deutschen Gebiete jenseits der Oder und Neiße im Auge hatte. „Dieser Feldzug hätte zweifellos zu einem dritten Weltkrieg geführt“, sagte „Le Monde“ wörtlich.
        Das Blatt erinnert des weiteren an die Erklärung Adenauers, daß die Rückeroberung der Landgebiete jenseits der Oder und Neiße der Hauptgrund sei, daß die westdeutsche Regierung an der Europaarmee teilnehmen wolle.“

      • sascha313 schreibt:

        Danke, Johann, für die Klarstellung! Das Szenario (beschrieben in „Geschichte – Lehrbuch für Klasse 10“, Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 1980, S.125-129) beweist eindeutig, daß es ohne die Stationierung der Sowjetarmee (GSSD) in der DDR nicht möglich gewesen wäre, den Frieden in Europa zu erhalten. Die Nationale Volksarmee war eine Friedensarmee und die Existenz der Sowjetunion war bis zu ihrer Auflösung durch die kriminelle Gorbatschow-Jelzin-Clique ein Garant für den Frieden in der Welt. – Solche nichtswürdigen Gestalten, die mal staatliche Leiter in der DDR waren, gab es einige. Ich kenne z.B. einen Betriebsdirektor eines führenden Baubetriebs, der dann als Kraftfahrer (!) bei einem westlichen Bauunternehmer anheuerte und ihm all die Betriebsgeheimnisse aus seiner Betriebsgeschichte verriet… Warum? – eine ansehnliche Altersrente!

  6. Eleonore Kraus schreibt:

    Olivia schreibt: „Die EU distanziert sich gerne von den NATO Kriegen.“

    Sie sind alle dabei, ob mit oder ohne Mitgliedschaft in der EU. Der Oberbefehlshaber der NATO ist selbstverständlich ein Amerikaner !
    Ob sie mörderische Waffen, Panzer, Bomben usw. selber in die Hand nehmen spielt überhaupt keine Rolle. Deutschland ist der viertgrößte Waffenhändler der Welt, dabei sticht insbesondere Rheinmetall hervor. Die EU ist ein jämmerlicher Haufen von korrupten und erbärmlichen Politikern. Der deutsche Bundestag stimmt sämtlichen Beteiligungen an Kriegseinsätzen zu: Eine Farce, weil schon vor einiger Zeit das EU Recht den Parlamenten in der EU die Daumenschrauben angelegt hat.

    Es sind die Gesetzmäßigkeiten des Kapitals die am Werk sind, da und in der Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegungen liegen die Antworten für das Gestern, das Heute und das Morgen. Somit kann man sich der Frage nach „Wesen“ und „Erscheinung“ bei diesem Aspekt der Wirklichkeit nähern nähern.
    Lieber Johann, Du bist ein treuer Freund all derer, die im Strudel des Geschichte vergessen werden sollen, indem du ihnen immer wieder Platz in deiner Forschungsarbeit einräumst und ihnen eine laute Stimme gibst, die wieder lauter wird. Ein Verdienst von Sascha und Johann. „Nichts ist vergessen und niemand ist vergessen.“ Besonders die Töchter und Söhne der Kommunisten und Widerstandskämpfer im Faschismus sind euch zu ewigem Dank verpflichtet, getreu dem Schwur von Buchenwald, vom 11.4.1945,

    • olivia2010kroth schreibt:

      ‚Sie sind alle dabei, ob mit oder ohne Mitgliedschaft in der EU. Der Oberbefehlshaber der NATO ist selbstverständlich ein Amerikaner !‘

      Und das ist das Allerschlimmste, dass wir alle mit dabei sind, aber wir Bürger wurden nicht gefragt, ob wir einverstanden sind. Ich konnte zum Beispiel nie darüber abstimmen, ob ich als europäische Bürgerin in der EU oder NATO sein will, ich will es nicht. Und ich will auch nicht, dass meine Steuergelder dazu verwendet werden, diese Institutionen zu unterhalten.

      Wir leben in einer Diktatur. Man hat uns in eine Zwangsjacke gesteckt, deren zwei Ärmel EU und NATO heissen.

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  10. Harry56 schreibt:

    jauhuchanam राम अवत कृष्ण יוחנן אליהו schreibt:
    20. September 2020 um 14:58
    „SCHULD“ ist ein PHANTASMA! … genauso wie „Gott“, „Gottheiten“ – Schicksal und all der andere UNSINN!

    Und D A S meinst du wirklich ernsthaft? 😦

  11. Ulrike schreibt:

    Über „Schuld“ gibt es ganz viel zu sagen.
    Ich habe lange und immer über Schuld nachgedacht.
    Was ist Schuld. Im Deutschen wird es oft mit Geld in Zusammenhang gebracht. Man hat Schulden. Man hat eine Schuld zu begleichen. Einen Zustand wieder herzustellen der auch was mit der Würde des anderen zu tun hat ist dem nahe was ich darunter verstehe.
    Es gibt eine moralische Schuld. Deutschland verweigert bis zum heutigen Tage die Reparationszahlungen an die Länder wo der deutsche Faschismus gewütet, gemordet und jedes Maß von Mensch sein verloren hat. Das ist eine Zäsur in der Geschichte der Menschheit. Zumal als Rechtnachfolge Faschismus in einer besonderen Verantwortung den überfallenen Völkern gegenüber.
    Man kann mit dem Begriff Schuld weder festgefahren noch eindeutig umgehen. Er ist solange es ihn gibt besetzt und wird vielfach in der Psychologie und Pädagogik „bearbeitet“, weil Schuldgefühle oftmals so besetzt werden, dass sie in einem moralisch konditioniertem Elend des Einzelnen landen und schwere Probleme auslösen können. Von daher ist es verständlich wenn man Erfahrungen gemacht hat die einem eher geschadet haben als einem nützlich zu sein. Besonders die Kirchen haben Schuld auf sich geladen.
    Kindern Schuld einzureden wenn sie nicht spuren usw. Einer Freundin aus einem katholischen Elternhaus hat man wieder und wieder eingeredet , dass sie Schuld sei an allem möglichen was schief in der Familie lief. Bis heute hat sie mit „Schuld“ zu kämpfen. Oder aber man benutzt Schuld als Unterdrückungs- Und Herrschaftsinstrument den sowieso Unterdrückten gegenüber. Ein umfassender Begriff. Schuld ist vielfältig weil man ihn auch so einsetzen kann. Und das wirklich gefährliche dabei ist, dass ich Menschen in der pädagogisch/psychologischen und sozialen und therapeutischen Arbeit in Gesprächen begegnet bin die ein ständig schlechtes Gewissen hatten. Nie einordnen konnten was da los mit ihnen war. Nach vielen Stunden stellte sich heraus, dass sie erst so nach und nach den Schritt der Realitätskontrolle gehen konnten und gelernt haben, dass man differenzieren und einordnen kann. Das hat es ihnen erleichtert mit den unerklärlichen Schuldgefühlen besser umgehen zu können, weil sie die Schuld für ihre Schuldgefühle nicht mehr bei sich gesucht haben sondern ihren Horizont erweitert haben und über den Tellerrand einen Blick riskierten. Es ist nicht immer so einfach wie man meint.

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