Geheimnisse des Lebens

GeheimnisseDer hier als „Schlußbetrachtung“ in einem Heftchen des Deutschen Hygiene-Museums der DDR 1956 geschriebene Text könnte für uns freilich (bis auf einige wenige, heute nicht mehr zutreffende Passagen) ein Vorwort sein. Ja, die Geheimnisse des Lebens sind weitgehend in Vergessenheit geraten, sie wurden zugeschüttet mit dem Müll einer durch Lügen, Falschinformationen und Halbwahrheiten bestimmten Gegenwart, einer Welt des Konsumterrors und der Umweltverschmutzung, einer Welt wachsender Kriminalität und Gewalt – unserer heutigen Welt des Imperialismus und Faschismus. Wir glaubten bis 1989 in der DDR, diese rückständigen, auf dem Zwang einer profitgierigen Minderheit und der Ausbeutung von Millionen Menschen auf der ganzen Welt beruhenden Klassenverhältnisse endgültig überwunden zu haben. Doch die Vergangenheit hat uns wieder eingeholt, es gibt wieder Krisen, Kriege und Faschismus – und es gibt wieder Dummheit und mediengemachte Verblödung ganzer Völkerscharen… 

Dr.med. Rolf Thränhardt

Gedanken und Erinnerungen aus dem Jahre 1956

Die durch die wissenschaftlichen Forschungen, insbesondere des be­deutenden russischen Gelehrten und Nobelpreisträgers I. P. Pawlow (1849-1936) und seiner Schüler, vermittelten Kenntnisse von der Tätig­keit des Zentralnervensystems haben uns das Verständnis für manche vorher unbegreifliche Dinge ermöglicht. Vieles wissen wir jetzt, aber noch lange nicht sind alle Geheimnisse enthüllt. Es wird der zähen Arbeit von Generationen der besten Wissenschaftler der Welt be­dürfen, um letzte Klarheit zu schaffen. Der von Pawlow dazu gezeigte Weg gibt uns die Gewißheit, daß dieses Ziel erreicht werden wird. Was wir vorher nur ahnten, werden wir dann wissen.

Was ist die Seele des Menschen?

Es ist uns heute bekannt, daß die menschliche Seele nichts über­sinnliches, vom Körper Losgelöstes, sondern der Ausdruck der Funk­tion unseres Gehirns ist. Die Wissenschaft wäre aber nie zu diesem Wissen gelangt, wenn sie an der idealistischen These von der Uner­kennbarkeit der Seele festgehalten und nicht die Grundsätze des dialektischen Materialismus konsequent angewandt hätte. Die Summe unserer Gedanken, unsere Urteilsfähigkeit und Entschlußkraft, unser Verantwortungsgefühl, kurz alles das, was wir als Bewußtsein be­zeichnen, sind Tätigkeiten unserer Großhirnrinde, die durch unsere Beziehungen zur Umwelt zustande kommen. Das wissen wir jetzt.

…und Karl Marx hatte recht!

Karl Marx, einer der größten deutschen Denker, hat schon vor etwa hundert Jahren den Satz formuliert „Das gesellschaftliche Sein be­stimmt das Bewußtsein“. Was besagt das anderes, als daß unsere Be­ziehungen zu anderen Menschen und ihren Taten für unser Denken und Tun ausschlaggebend sind. Karl Marx kannte die Grundregeln der Tätigkeiten des Zentralnervensystems noch nicht. Nur auf Grund seiner Erfahrungen, seiner Gedanken und seiner Arbeit war er zu diesem Schluß gekommen. Heute, hundert Jahre später, wissen wir auf Grund der Forschungsergebnisse I. P. Pawlows, daß dieser klas­sische Marxsche Satz durch den großen Physiologen seine natur­wissenschaftliche Begründung erhalten hat. Das stärkt nicht nur unser Wissen um die Richtigkeit der dialektisch-materialistischen Weltanschauung, sondern erhöht auch unser aller Verantwortung unseren Mitmenschen und besonders unserer Jugend gegenüber.

In der DDR hatte ein neues Leben begonnen…

Wir wollen, daß aus unseren Kindern verantwortungsbewußte Mitglieder unserer neuen Gesellschaftsordnung mit großem Wissen und Können werden. Unser Arbeiter-und-Bauern-Staat gibt jährlich Millionenbeträge für dieses Ziel aus. Die Gegner unseres Staates ver­suchen durch Einschleusen amerikanischer Schund- und Gangster­literatur, zweifelhafte Tanzvergnügen westlichen Stils und den Einsatz von Lockvögeln unsere Jugend auf falsche Bahnen zu bringen. Unsere Jugend soll aber nicht noch einmal für fremde Interessen mißbraucht werden. Es gibt zwar eine Reihe gesetzlicher Verord­nungen zum Schutze der Jugend, doch reichen diese allein nicht aus.

Was können wir tun?

Jeder einzelne von uns muß mit allen Mitteln schädliche Einflüsse von unseren Jugendlichen fernhalten. Die Gefahren, die unserer heranwachsenden Generation drohen, werden erst dann jedem voll­kommen klarwerden, wenn er die Grundzüge der Arbeit des Zentral­nervensystems kennt. Die im Laufe der Entwicklung gesammelten Erfahrungen eines jungen Menschen können für sein ganzes weiteres Leben bestimmend sein. Diese Erkenntnis ist nicht nur für die Er­zieher und alle Eltern, sondern darüber hinaus für jeden wichtig, denn wir tragen die Verantwortung für die Zukunft unseres Volkes.

…und was tat die DDR für die Menschen?

Das in dieser Broschüre vermittelte Wissen soll weiterhin uns allen helfen, unser tägliches Leben, unsere Arbeit und unsere Freizeit nach wissenschaftlichen Grundsätzen einzurichten. Die Anwendung der wissenschaftlichen Errungenschaften in der praktischen Tätigkeit ist schon immer der Schlüssel zum Erfolg gewesen. So ist es auch mit unseren Erkenntnissen von der Tätigkeit des Zentralnervensystems. Wir alle werden schneller und geradliniger unser gemeinsames Ziel erreichen, wenn wir unser Leben und unsere Arbeit mit wissenschaftlicher Gründlichkeit studieren und Erfahrungen sammeln, über unsere Erfahrungen nachdenken und die richtigen Schlußfolgerungen ziehen, unser Wissen im täglichen Leben anwenden und nach den Schlußfolgerungen handeln.

Quelle:
Zentralinsitut für medizinische Aufklärung (Hrsg.): Dr.med. Rolf Thränhardt „Geheimnisse des Lebens“. VEB Verlag Volk und Gesundheit, Berlin, 1956, S.55 (Schlußbetrachtung) – Zwischenüberschriften wurden eingefügt, N.G.

Siehe auch:
Prof. Dr. Karl Linser: Warum wir unserem Staat vertrauen

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2 Antworten zu Geheimnisse des Lebens

  1. Seele „ist“ also kein Sein an sich, sondern eine Tätigkeit eines bestimmten Teils unseres menschlichen Gehirns; sie ist damit eine besondere – eine ‚höhere‘ – Form der Bewegung der Materie.

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