In seinem Lehrbuch über Psychologie beschreibt Boris Teplow eine Reihe von Charaktereigenschaften, die einen Sowjetmenschen auszeichnen. Millionenfach waren es die Sowjetmenschen, und immer waren es die Kommunisten, die als leuchtendes Beispiel vorangingen, wenn es darum ging, alte und falsche Gewohnheiten abzulegen, für das Neue, für die Menschlichkeit und für die soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Sie bewiesen heldenhaften Mut und Standhaftigkeit, sie waren verläßlich, ehrlich und bescheiden. Und sie waren überzeugt vom Sieg des Sozialismus. Diese Helden gab es nicht nur während des Großen Vaterländischen Krieges, und nicht nur in der Sowjetunion. Es gab und gibt sie überall dort, wo Menschen gegen Faschismus und Krieg kämpften, wo Menschen sich uneigennützig und bewußt für die Lebensinteressen ihres Volkes einsetzen. „Die gemeinsamen Lebensinteressen“, schrieb Boris Teplow, „die alle Werktätigen des Sowjetstaates vereinigen, sind unendlich wichtiger und bedeutsamer als die Interessen der einzelnen sozialen Gruppen.“ Hier nun ein Ausschnitt aus dem Buch:
Die Liebe zum Volk
Die Liebe zum Vaterland hat beim Sowjetmenschen einen aktiven, tatkräftigen Charakter. Es ist eine heiße, leidenschaftliche Liebe, die vor keinen Opfern haltmacht, wenn sie im Interesse des Vaterlandes gefordert werden, Es ist eine Liebe, die untrennbar mit einem ebenso leidenschaftlichen Haß gegenüber allen Feinden des Vaterlandes verbunden ist, eine Liebe, die keine Schonung gegenüber den Feinden kennt. Der Sowjetpatriotismus schließt in sich eine grenzenlose Ergebenheit gegenüber der Kommunistischen Partei ein, die die Völker unseres Landes zum Kommunismus führt und die ganze gewaltige Arbeit des Aufbaus einer neuen, sozialistischen Gesellschaft leitet.
Sorge des ganzen Volkes um die Lebensumwelt
Eine bemerkenswerte .Äußerung des Sowjetpatriotismus ist die Sorge des ganzen Volkes um die Großbauten des Kommunismus. Der Bau der grandiosen Kanäle und Wasserkraftwerke, der Schutzwaldstreifen, die Umgestaltung der Natur unserer Heimat sind die Hauptaufgaben von Millionen sowjetischer Menschen geworden. Der Sowjetpatriotismus ist die große bewegende Kraft für die Entwicklung der Sowjetgesellschaft zum Kommunismus.
3. Der Kollektivismus.
In der Sowjetgesellschaft kann es keine Persönlichkeit außerhalb des Kollektivs geben. Der Sowjetmensch kann sich nicht lebenswichtige Ziele stecken, die den Zielen des Kollektivs entgegenstehen; der Sowjetmensch betrachtet sein persönliches Schicksal und seinen persönlichen Erfolg nicht losgelöst von dem Schicksal des Kollektivs und dem der gemeinsamen Sache des Kollektivs. Das Bewußtsein von seiner unzerreißbaren Verbundenheit mit dem Kollektiv – dessen Mitglied der betreffende Mensch ist – und letzten Endes auch mit dem ganzen Sowjetvolk, und das Bewußtsein, daß die gemeinsamen Interessen, die Interessen des Kollektivs, höher stehen als die engen, persönlichen Interessen, bildet die Grundlage für den Kollektivismus der Sowjetmenschen.
Wie leben die Menschen im Kapitalismus?
In einer Klassengesellschaft, die auf dem Prinzip des Privateigentums beruht, herrscht die Moral des Individualismus.
„Das Prinzip“, sagte Lenin in einer Rede auf dem III. Kongreß des Komsomols, „auf dem die alte Gesellschaft beruhte, war: Entweder raube ich den anderen aus, oder er raubt mich aus; entweder arbeite ich für den anderen oder er für mich; entweder bin ich Sklavenhalter, oder ich bin Sklave.“
Und es ist begreiflich, daß sich die in dieser Gesellschaft erzogenen Menschen „mit der Muttermilch“ das Psychische eines Menschen aneignen, „der sich nur um sich selbst kümmert und den der andere nichts angeht“. [16]
Warum muß der Kapitalismus beseitigt werden?
Die Vernichtung des Privateigentums an den Produktionsmitteln und der Übergang zu einer neuen, sozialistischen Ordnung zerstörten die materielle Grundlage der individualistischen Psychologie und schufen die Grundlagen für eine neue, kollektivistische Psychologie. Die Psychologie des Individualismus ist zum Beispiel sehr kraß in der Gestalt Petschorins zum Ausdruck gebracht. Die Erzählung „Taman“, die einen Abschnitt aus den Memoiren Petschorins darstellt, schließt mit folgenden Worten:
„Was aus der Alten und dem armen Blinden geworden ist, weiß ich nicht. Und was gehen mich auch die menschlichen Freuden und Nöte an, mich, einen reisenden Offizier mit Reiseorder in Dienstangelegenheiten?…“ [17]
Die in diesen Worten sich widerspiegelnde Einstellung gegenüber den Menschen ist für einen fortschrittlichen Sowjetmenschen völlig unmöglich.
Warum waren die Sowjetmenschen die besseren Menschen?
Ein charakteristischer Zug des Psychischen beim Sowjetmenschen ist die Beseitigung der Kluft zwischen den persönlichen und gesellschaftlichen Interessen, zwischen seinen persönlichen „Freuden und Nöten“ und denen der anderen Menschen. Der echte Kollektivismus äußert sich darin, daß die gemeinsamen Interessen, die Interessen des Kollektivs, zu persönlichen Interessen des Menschen werden und daß der Mensch die kollektiven Interessen ebenso stark wie seine eigenen Interessen erlebt.
Das Gefühl des Sowjetmenschen für den Kollektivismus wird in dem Roman „Das Glück“ von Pawlenko in der Gestalt Woropajews dargestellt. Der Oberst a.D. Woropajew, der viermal verwundet war, ein Bein verloren hat und tuberkulosekrank ist, geht nach der Demobilisierung nach der Krim mit dem Traum, das Glück in einem ruhigen Leben zu zweien mit dem kleinen Sohn zu finden. Die Wirklichkeit wirft diese Träume über den Haufen und zeigt, daß für Woropajew, den Kommunisten und wahrhaft fortschrittlichen Sowjetmenschen, dieser Weg nicht zum Glück führt. Er findet es in der Arbeit mit den Menschen, mit dem Volk, zuerst als Bezirkspropagandist und dann als Sekretär des Bezirkskomitees der Partei.
Das ist es, was glücklich macht…
In dieser Arbeit fand er „die Anregung, Zufriedenheit und Zuversicht, die den Menschen glücklich machen“.
„Seit zwanzig Jahren gehörte ich der Partei an“, sagt Woropajew, „ein alter Mann mit einem langen Leben, und, glaub‘ es mir, durch die Arbeit bei euch bin ich wieder jung geworden. Nicht nur mit dem Bewußtsein, sondern auch mit der Schulter, mit meinem Leib und mit meinem Körper und meinem Atem fühle ich es, daß ich das Volk hin, im Volk, mit dem Volk, daß ich seine Stimme bin.“ [20]
Hilfsbereitsschaft und Sorge um den Menschen
In der Gestalt Woropajews ist der Typ des fortschrittlichen Sowjetmenschen dargestellt, für den die Verbindung mit dem Volk, die Sorge um den Menschen und ein organisches Bedürfnis, den Menschen zu helfen, charakteristisch sind.
„Es ist schön, wenn man Menschen hat, denen man helfen möchte“ [19], sagt Woropajews. Der wesentlichste Charakterzug Woropajews ist in folgenden Worten ausgedrückt, die eine der handelnden Personen des Romans über ihn gesprochen hat: „Woropajew ist ein Mensch für alle.“
4. Der sozialistische Humanismus.
Der Kollektivismus der Sowjetmenschen ist untrennbar mit einer humanistischen, menschlichen Einstellung gegenüber den Menschen, der Sorge um die Menschen und der Liebe zu den Kindern verbunden; das macht das Wesen des sozialistischen Humanismus aus. In einer seiner Reden stellte M.I. Kalinin bei der Beantwortung der Frage, welche menschlichen Eigenschaften man der Sowjetjugend anerziehen müsse, an die erste Stelle die „Liebe, Liebe zu seinem Volk, Liebe zu den werktätigen Massen“.
„Der Mensch“, sagte Kalinin, „soll die Menschen lieben. Liebt er die Menschen, so wird sein Leben besser sein, es wird fröhlicher sein; denn in der ganzen Welt geht es niemandem so schlecht wie dem Misanthropen, dem Menschenfeind. Er lebt am schlechtesten von allen.“ [20]
In dem Roman „Das Glück“ wird neben Woropajew, dessen charakteristischer Zug die Sorge um die Menschen und ein hervorragendes Können ist, Kader heranzubilden, ein zweiter Führer, Korytow, geschildert, der ungeachtet seiner unzweifelhaften Ergebenheit gegenüber der Partei und der heißen Liebe zu seinem Bezirk nicht als ein echter Führer und Kommunist anerkannt werden kann.
Die größte Chrarakterschwäche – der Egoismus
Die schwache Seite Korytows ist vor allem das Fehlen einer echten Aufmerksamkeit, eines echten Interesses für den Menschen und der Sorge um die Menschen und daher die Unfähigkeit, Kader zu finden und heranzubilden. „Mich interessiert dein Einzelmensch nicht, Bester“, sagt Korytow zu Woropajew. „Mich interessieren die Menschen. Ich liebe es, zu verallgemeinern.“ [21] Das Ergebnis dieser Anschauung ist die Entfremdung Korytows von den Massen, von dem Volk, und seine Umwandlung in einen „Einzelgänger und Führer ohne Anhang“ (so charakterisiert ihn Woropajew).
Ein zutiefst menschenwürdiger Wesenszug…
Die Züge des echten sozialistischen Humanismus werden in der Gestalt des Kommissars Worobjow in Polewois Roman „Der wahre Mensch“ treffend geschildert. Seine Achtsamkeit auf die Menschen, auf ihre Gedanken, Sorgen und Interessen, ist so groß, daß er nach einem Ausspruch seines Nachbarn im Krankensaal, des Helden der Sowjetunion und sibirischen Kolchosbauern Stepan Iwanowitsch – wie ein „Zauberer“ „fremde Gedanken errät“ und zu „jedem ein besonderes Schlüsselchen zu finden“ versteht.
Obwohl selbst todkrank, war er mit seltenem Zartgefühl darum besorgt, daß es Meresjew leichter fiel, das für ihn größte Unglück, die Amputation seiner Füße, zu erleben. „So erfuhr Alexei niemals, daß der Kommissar die Ereignisse vorausgesehen und einen Teil seiner Briefe versteckt hatte, um dem Flieger die Grüße der Freunde und die Neuigkeiten von seinem Heimatflugplatz an dem für Meresjew so furchtbaren Tage übergehen und so den schweren Schlag mildern zu können.“ [22] Er verstand die entscheidende Wendung in der Stimmung Meresjews, der nach der Operation an Selbstmord gedacht hatte, vorzubereiten, indem er ihm in der Zeitung eine Notiz über einen russischen Flieger zeigte, der mit einem amputierten Fuß fliegen gelernt hatte.
Die Liebe und der unversöhnliche Haß
Der sozialistische Humanismus hat nichts mit einer sentimentalen Liehe zu tun, die – ohne Unterschied – allen Menschen zuteil wird. Er läßt neben größter Liebe nicht nur größten Haß zu, sondern fordert ihn auch. Aus aktiver Liebe zu den Menschen, zum Volk, zu allen Werktätigen, entsteht notwendigerweise ein unversöhnlicher Haß gegen die Feinde der Werktätigen, gegen diejenigen, die gegen die Interessen des Volkes kämpfen und die den Weg zu einer glücklichen Zukunft versperren.
[17] Michail Lermontow: Ein Held unserer Zeit. Verlag Rütten & Loening, Potsdam, 1948 S. 102.
[18] Pjotr Pawlenko: Das Glück. Paul List Verlag, Berlin 1950, S. 275.
[19] Ebenda, S. 120.
[20] M. I. Kalinin; Über kommunistische Erziehung. Dietz Verlag, Berlin 1951, S. 50.
[21] Pjotr Pawlenko: Das Glück. Paul List Verlag, Berlin 1950, S. 31.
[22] Boris Polewoi: Der wahre Mensch. Sachsenverlag, Dresden 1951, S. 141.
[23] W.M. Molotow: Der 30. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. „Neue Welt“, Heft 21, 1947, S. 15.
[24] J. W. Stalin; Fragen des Leninismus. Dietz Verlag, Berlin 1951, S. 605.
Quelle:
B.M. Teplow: Psychologie. Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 1957
Mit Astrologie und Esoterik habe ich es nicht so, Sascha. Ich weiß nur, dass der 21. Dezember Stalins Geburtstag war. Eine Anspielung?
Aber Menschsein, das bedeutet viel. Man lebt sein halbes Leben, um sich freizumachen von allem, was das Menschsein stört, und mancher weiß das erst am Ende des Lebens, was er versäumt hat, nämlich sich zu einem aufrechten, verständigen und sauberen Menschen zu machen. Man macht seine Fehler alle noch einmal selbst, auch wenn man gesagt bekommt, tu das nicht, ändere dich. Ziemlich kompliziert, Mensch zu sein, und es gibt Situationen, da möchte man eine unauffällige Eidechse sein und wird lediglich zum Rhinozeros.
Ich glaube, dass die Russen doch etwas gelernt haben darüber, wie man zum wahren Menschen wird, auch wenn sie jetzt sich zu einem anderen Weltbild bekennen. Ich bin viel auf Anti-Spiegel, wo Thomas Röper viele offizielle Verlautbarungen ins Deutsche übersetzt, und mir ist aufgefallen, dass das, was jetzt aus Russland kommt, sehr viel mit Menschlichkeit zu tun hat, die sowjetische Erziehung war doch nicht umsonst, denke ich mir. Und ich habe große Hoffnung, dass es Russland ist, das Zünglein an der Waage sein wird, wenn es um Krieg oder Frieden geht.
Na denn, werden wir Menschen, weil wir Menschen sind.
Bezugnehmend auf das Video: Planetare Befreiung, was soll das sein!? Und Werbung für Facebook!? Ich bin entsetzt!