

Quelle: Frage und Antwort, Argumente für die tägliche Diskussion. Heft Nr.7, Berlin (DDR) im Nov. 1949.
Hier aus einem weiteren Heftchen einige Fragen und Antworten zur DDR:




Quelle: Frage und Antwort, Argumente für die tägliche Diskussion. Heft Nr.9, Berlin (DDR) im Nov. 1949.
Aus diesem Heftchen aus dem Jahre 1949 kann man deutlich den Unterschied zwischen der DDR und der westdeutschen Bundesrepublik erkennen. Während in der DDR die Entnazifizierung konsequent fortgesetzt wurde, blieben in der BRD die alten Nazis weitgehend unbehelligt und kamen wieder in Ämter und Funktionen. Der Monopolkapitalismus wurde restauriert und die USA diktierten die politische Richtung. Das ist bis heute so. Mit Beginn der (angeblichen) „Pandemie“ ließ das Vasallen-Regime in Berlin „die Maske fallen“ und verordnete dem Volk Ausgangssperren, Maulkorbzwang, Kindesentzug und Schulverbot und strafte das aufmüpfige Volk mit Polizeigewalt, Wasserwerfer, Pfefferspray und exorbitanten Geldbußen.
Die meisten bundesbürger haben das bis heute nicht verstanden.
Für mich spielt die Gründung der DDR eine große Rolle in meinem Leben. Im Dezember 1949 zog meine Familie vom französischen in den sowjetischen Sektor Berlins, heimlich, nachts. Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, hätte dieser „Umzug“ nicht stattgefunden. So aber bin ich der DDR zutiefst dankbar, dass ich das geworden bin, was ich heute bin, ein aufgeklärter Mensch, der seiner selbst bewusst ist. 1949 war das Leben im sowjetischen Sektor nicht ganz leicht, wir wussten von den vollen Schaufenstern in Westberlin, unsere Verwandtschaft wohnte dort, die Großfamilie spaltete sich erst mit den Jahren. Ich hatte also noch jahrelang Kontakt nach Westberlin bei Verwandtschaftsbesuchen und kannte Westberlin bis Ende der fünfziger Jahre genau. Ich sah, wie die Menschen sich dort zu bräsigen Wohlstandsbürgern entwickelten, und ich wusste, so eine würde ich niemals werden. Was gab es für Diskussionen mit der Verwandtschaft, die immer mehr verhetzt wurde gegen uns und unsere neue Welt! Nach und nach schliefen dann die Besuche ein. Der Riss durch Deutschland ging durch die Familien. Nie hätte ich damals gedacht, dass ich einmal gezwungen sein sollte, unter den heutigen Bedingungen des Kapitalismus leben zu müssen.
Heute wissen wir, wozu die „vollen Schaufenster in Westberlin“ dienten.
Ich bin ein Wessi. Habe die Alt-BRD von Anbeginn erlebt. Ich werde nie von einem „Wirtschaftswunder“ sprechen.
Deshalb möchte ich auf das Taschenbuch, „Armut in der BRD – Untersuchungen und Reportagen zur Krise des Sozialstaats“, erschienen 1984 (fünf Jahre vor der sogenannten Wiedervereinigung) im Rowohlt-Taschenbuchverlag Hamburg, hinweisen.
Dieses Taschenbuch beginnt mit den Worten:
„«Wird in einem Staat wie diesem erst eine Wohlfahrt gewährt, folgt zugleich eine zweite und so weiter. Eine einmal gewährte Wohlfahrt bekommt man nur durch einen Weltkrieg wieder weg» (Dr. Richard Jäger, CSU, Bundestagsvizepräsident, nach: Soziale Solidarität, Argumentationsleitfaden der IG Metall, Frankfurt 1978, S. 3).“
Nun einige wenige Zitate aus diesem Taschenbuch:
„Bis zur Rezession von 1974/75 galt Armut im Wirtschaftswunderland öffentlich als sozialpsychologisches Problem kleiner Randgruppen. Aber schon zur Zeit der Blütenträume von einer Mittelstandsgesellschaft ohne Elend lebte ein Viertel der bundesdeutschen Bevölkerung – vor allem Arbeiterfamilien, kleine Gewerbetreibende, Rentner(innen) – in Not. Die Weltwirtschaftskrise, zum Konjunktureinbruch verharmlost, hat nicht nur die Zahl der Armen und der von materiellem und psychischem Elend Bedrohten anschwellen lassen, ….
Jürgen Roths Untersuchungen weisen darüber hinaus auf Bruchstellen im Sicherheitsnetz hin: Die Sozialbudgets sind seit 1975 weitaus langsamer gewachsen als die Anzahl der Sozialhilfeempfänger, die um 100% in die Höhe geschnellt ist. Zudem wird die Bewilligungspraxis der Sozialämter immer restriktiver, mehr und mehr Menschen leben kümmerlich von der Fürsorge. …
Armut 1978: Auf den Bahnhöfen von Köln, Hamburg, Berlin oder Frankfurt warten immer häufiger jugendliche Prostituierte, Kinder noch, auf einen zahlenden Freier. Da wandert in Köln die zwölfjährige Claudia auf dem Hauptbahnhof eine Stunde lang zwischen dem Ausgang und den Gleisen hin und her. Einen Tag zuvor gelang es ihr, aus einem Erziehungsheim zu flüchten. «Da hat es ja außer Schlägen, Medikamenten und Beten nichts gegeben», sagt sie, und schon wandern ihre Augen wieder umher. Als sie ein etwa 50jähriger, mit braunem Pelz Bekleideter anspricht, zögert sie keinen Augenblick: 40 DM und ein warmes Bett bis zum nächsten Morgen, mehr will sie nicht mehr.,,,
Armut: Was sonst als Brötchen mit Fleischwurst essen in der Regel die Kinder der Arbeitersiedlung Marburg-Waldtal? «Erschreckende Hungererscheinungen sind mir aufgefallen», sagt Uli Severin, Sozialarbeiter der Siedlung, nachdem er mit Kindern auf einer 14tägigen Ferienreise war. Innerhalb dieser Zeit hatten die Kinder bis zu 10 kg zugenommen.
Andere sind fett, aber nicht weil es ihnen zu gut geht, sondern weil die Eltern die Geldmittel nicht haben, sich qualitativ gutes Essen zu leisten. ….
«Kannst du mal deinen Namen schreiben und wo du wohnst», frage ich in der Sonderschule von Cham den 14jährigen Mathias. Er zögert. Dann flüstert mir der Lehrer ins Ohr: «Er ist aus der Sonderschule in Rötz gekommen.» Und dort, so konnte man den regionalen Tageszeitungen entnehmen, haben die Kinder weder lesen noch schreiben gelernt. Die Lehrer: «Wir mußten ganz von vorne anfangen, bei 15 Kindern.»,,,,,,
Analphabeten in der BRD? Quatsch, das gibt es doch gar nicht, wird der selbstgefällige Bildungsbürger sagen. Ganz anderes berichten Sozialarbeiter, die in den sozialen Brennpunkten in der BRD arbeiten. Dort sind mindestens 5% der Bewohner Analphabeten. In Duisburg, im sozialen Brennpunkt Gleisdreieck, befinden sich innerhalb einer Jugendgruppe 10 Analphabeten. In Hamburg-Großlohe konnten in einer Siedlung mit 500 Personen 20 Jugendliche im Alter zwischen 8 und 14 Jahren weder lesen noch schreiben. In Gießen weiß eine Sonderschullehrerin, daß in jeder Klasse mindestens zwei Jugendliche sind, die bisher Analphabeten geblieben sind, und das im Alter von 14 und 16 Jahren. Ihr Lebenslauf ist denn auch schon vorgezeichnet: kein Schulabschluß, keine Lehrstelle, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus — soziale Unterentwicklung…..“
Dieses Taschenbuch gibt es bereits für 30 Cent in Antiquariaten zu kaufen. Ein Bruchteil des Kaufpreises einer BILD-Tagesausgabe.
Danke, lieber Johann!

…es gibt, wenn man sucht, so unendlich viele Anzeichen dafür, daß dieser Imperialismus, wie schon Marx sagte, der Kapitalismus …blut- und schmutztriefend zur Welt kam. Und heute noch viel mehr…
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Allein der Begriff Wohlfahrt ist eine Lüge und Lachnummer zugleich. Das Taschenbuch ist nicht das Papier wert auf das es gedruckt ist. Das wirklich Schlimme ist, daß der Durchschnittsbundesbürger solchen u.a. Lügen aufsitzt und damit nie verstehen wird, daß allein die Besitzverhältnisse an Produktionsmitteln (PM) die entscheidende Rolle in einer jeden Gesellschaftsordnung spielen. So wird ein Durchschnittsbundesbürger auch nie den Unterschied zwischen einer kapitalistischen und sozialistischen Produktionsweise begreifen und was mit Volkseigentum an PM alles möglich ist: Weil er sofort die Schotten dicht macht wenn das Wort Sozialismus fällt.
Freundschaft!
Ich bin ein Durchschnittsbundesbürger. Es erfreut mich jedes Mal wenn mir gesagt wird, zu was ich nicht fähig bin. Ich lerne nie aus.
Eigentlich wussten wir DDR-Bürger das alles. Aber viele glaubten es nicht. „Uns kann das nicht passieren!“, sagten sie. „Wir sind fleißig, gut ausgebildet, die Leute aber im Westen, die so leben, sind selbst schuld.“ Das sind die Illusionen, die uns in die „Wiedervereinigung“ trieben. Jetzt wissen so einige Leute, dass es nicht seine Schuldfrage ist, wenn einer arm ist. Das Leben im Kapitalismus stutzt auch sie zurecht, auch wenn die Erkenntnis zu spät kommt.
Hanna, ein Volk muss sich auf seine Partei- und Staatsführung verlassen können, das ist die eine Sache. Die andere Sache ist die, daß es nicht genügend Abuschs, Gossweilers und KLEds gegeben hat. Wir, die fast bei jedem Wandertag von Weimar aus den wunderschönen Ettersberg hinaufstiegen und damit auch die Gedenkstätte Buchenwald besuchten, konnten uns zwar schon vorstellen wie grausam es in den KZs zuging aber wie grausam und brutal der Kapitalismus wirklich ist, das konnten wir uns beim besten Willen nicht so richtig vorstellen.
So kann man den 17.Juni 1953 auch als einen Tag des Sieges verstehen. Danke an die Partei- und Staatsführung, Danke an die Kampfgruppen der Arbeiterklasse und auch an die Freunde der Sowjetarmee, dafür daß es diesen Verbrecherschweinen 1953 nicht gelungen ist, uns die Heimat zu rauben und unser Leben zu zerstören. Danke für 40 Jahre DDR!
Stefan, dass der 17. Juni 1953 ein Tag des Sieges gewesen sein soll, diese deine Aufassung kann ich nicht teilen. Ich habe ja nichts gegen Optimismus, aber gegen Illusionen sollte man doch ein wenig misstrauisch sein. Nein, der 17. Juni 53 war eine Niederlage für uns, für die DDR, die Regierung und die Partei. Die Panzer der Sowjetarmee haben uns gerettet, wir selbst hätten es nicht geschafft. Womit denn? Wir hatten ja noch nicht mal eine Armee. Meines Wissens gab es 1953 auch noch keine Kampfgruppen. Aber ich glaube, es gab schon die Kasernierte Volkspolizei. Ich habe die Panzer kommen sehen aus dem Wald, sie dröhnten durch unsere Straße, und die Leute standen stumm am Straßenrand, feindselig, beinahe hasserfüllt. Nein, Stefan, der 17. Juni war nicht unser Sieg. Da musst du schon auf dem Teppich bleiben. Und dein „AUCH an die Freunde der Sowjetarmee“ – meinst du das ernst? Oder bist du einfach nicht über den 17. Juni informiert?
„Durchschnittsbundesbürger“? Und wir – sind wir als Durchschnitts-DDR-Bürger zu feige gewesen, weil wir unsere Heimat nicht verteidigt haben? Nein. Auch wir haben zu lernen. Und gerade heute müssen wir jeden achten, der die Klassengegensätze erkannt hat und sich auf die Seite der Unterdrückten stellt! Das ist die Tagesaufgabe! Und man muß ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, wenn jemand den „Sozialismus“ nicht mag, weil er keine Ahnung hat. Fragen hilft manchmal mehr als agitieren!
Und wir – sind wir als Durchschnitts-DDR-Bürger zu feige gewesen, weil wir unsere Heimat nicht verteidigt haben? Das wurde mir hier auch schon vorgeworfen.
Unterhaltung ist eben manchmal schwierig und mit Sicherheit mehr als nur Fragen und Antworten.
MFG
Kommunikation ist eben auf alle Sinne angewiesen; sobald nur noch schreiben/lesen als einzige Informationsquelle dient, fällt ein großer Teil wichtiger Informationen weg, was zu Irrtümern, Fehldeutungen und Mißverständnissen führt! Das ist schon bei Masken so! Stimmt’s?
Eine gewollte, beabsichtigte Störung der Beziehungen…
Sascha, ich glaube nicht, dass die DDR-Bürger feige waren, als sie anlässlich der Volkskammerwahl (die keine war) sich für die Westparteien, die in der DDR Wahlkampf machten, entschieden. Sie hatten im März 1990 eine Volkskammer gewählt. Punkt. Und nicht mehr. Kohl machte daraus per Ordre de Mufti gleich eine Zustimmung zur „Wiedervereinigung“. Zu diesem Zeitpunkt hätte tatsächlich ein Aufstand folgen müssen. Aber da war es schon zu spät. Außerdem wäre die DDR zu diesem Zeitpunkt nur mit militärischen Mitteln zu halten gewesen. Krenz hatte zuvor mit Gorbatschow abgesprochen: Kein Einsatz der NVA gegen die Einheitsjubler auf der Straße. Die Kampfgruppen wurden ebenfalls verboten. Den DDR-Bürgern war klar, dass sich in der DDR niemand gegen die Annexion ihres Landes und ihrer Bürger durch den Westen wehren würde. Kann man da noch von Feigheit der DDR-Bürger reden, wenn begriffen worden war, dass sie von Gorbatschow gegen einen Judaslohn an den Westen verkauft worden waren, wie das nach und nach durchsickerte? Den DDR-Bürgern wurden seit dem 9. November 1989 mit Versprechen und übelster Propaganda klargemacht, wer ab jetzt das Sagen hatte in der DDR. Angesichts dieser Umstände von Feigheit der DDR-Bürger zu sprechen, halte ich nicht für angebracht. Was geschehen war, waren ein Verrat der Sowjetunion an der DDR und großangelegte Täuschungsmanöver durch die BRD.
So sehe ich das.
Nein, natürlich hast Du recht, Hanna. Die DDR-Bürger waren nicht zu feige. Nur, ein geringer Teil der Bevölkerung ließ sich angeheizt durch die westliche Propaganda zu Demonstrationen verführen, die sich gegen die DDR richteten. (Was sind 100.000 Demonstrierende 1989 auf dem Alex von über 3,3 Millionen Einwohnern, die Berlin damals hatte?) Aber was wäre gewesen, wenn wir ohne die UdSSR gehandelt hätten? Wie schnell hätte ein Krieg entstehen können. Gorbatschow und seine Verbrecher-Clique hatten die Macht in der Hand
Ich will niemanden zu Nahe treten, aber im Herbst 1989 war die Messe schon lange gelesen.
Willy Wimmer (Zwischen 1985 und 1992 war er erst verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung) klärt auf:
60 Jahre Bundeswehr – Podiumsgespräch des Deutschen Bundeswehrverbands
Willy Wimmer – USA entwirft Russische Verfassung
„…wir waren jedes Jahr in Amerika solange ich Vorsitzender war und im Sommer 1988 erklärte uns, direkt nach der Landung die Führungsspitze, der ihnen auch bekannten CIA Langley, alles das was wir jahrzehntelang über den Warschauer Pakt gesagt haben, muss relativiert werden, das was die Russen, die Sowjets in Mitteleuropa machen ist ein glatter Ausfluss von Adolf und Napoleon. Die machen dies alles zur Verteidigung von Mütterchen Russland und das ist die Situation mit der wir es zu tun haben.
Das Zweite was die uns im Weißen Haus sagten der spätere amerikanische Botschafter in Moskau Matlock und Sven Kramer war. Man saß damals ich muss sagen 1988 offensichtlich nach den nach deren Aussage im Weißen Haus zusammen mit den Sowjets und arbeiteten in Washington an einer neuen sowjetischen Verfassung und die Tagesordnung des Zentralkomitee der KPDSU wurde zu dem Zeitpunkt in Washington gemacht. Das machte doch deutlich, dass sich Ungeheures entwickeln würde……“
Auf youtube ist der wichtige Film „Schachmatt Strategie einer Revolution oder Fallstudie amerikanischer Politik“
Minute 5:30 bis 6:35
„…erkennt der Diktator den Ernst seiner Lage zu spät, denn er ist ein Dorn im Auge von Moskau und Washington. Europas Einigung steht auf dem Spiel, die Grundvoraussetzung für die Deutsche Wiedervereinigung innerhalb der NATO und Amerikas Ziel. Ende 1989 steht Ceausescu im Weg. Es bleibt wenig Zeit zum Handeln.
Aussage des ungarischen Ministerpräsident Nemeth:
deshalb ist es wichtig, diejenigen aus dem Weg zu räumen, die diesen Prozeß aufhalten und verhindern würden, u.a. Ceausescu….“
Danke, Johann – das ist beinahe unglaublich! Aber es wird immer deutlicher, daß das Programm zur Beseitigung der UdSSR in den USA entworfen wurde! …1989 waren viele noch in der Illusion gefangen, man könne „eine bessere DDR“ schaffen.
Ein Wessi hat heute zum ersten Mal diesen Herrn Friedrich Schorlemmer reden gehört. Wieder etwas dazugelernt. Beeindruckend im Hintergrund die Massen von Menschen.
Mein erster Gedanke, wo ist den dieser Herr heute?
Fürchterlich – dieser Kerl! Was ist das nur für ein Volksverführer. „Unser Land ist kaputt!“ – schon für diese dreiste Verleumdung hätte man diesen Lügner von seinem Podest herunterholen sollen. 1989 war ein absolutes Erfolgsjahr für die DDR! (Das gigantische Wohnungsbauprogramm war erfüllt worden; wir hatten keinerlei Zahlungsrückstände; gehörten zu den 10 wirtschaftsstärksten Ländern der Welt!) Und – erschreckend ist für mich aber auch: wie viele Massen haben ihm da applaudiert.
Mir gehen heute auch noch so manche „Kronleuchter“ auf. Ich las gerade noch einmal einen Bericht des sowjetischen Historikers Martirosjan über den Verrat Chruschtschow von 1942 (Chruschtschow u. Timoschenko hatten im Kessel von Charkow über 100.00 Sowjetsoldaten dem Tod ausgeliefert! – Stalin wurde danach von den beiden Ganoven über die Gründe frech belogen!), … und dann fiel mir ein MfS-Protokoll über die Absetzung Chruschtschows in die Hände. Erschreckend für mich war, daß tatsächlich, wie dort zu lesen war, ein Teil der DDR-Bevölkerung sich lobend über Chruschtschow aussprach. Ein gewiser Teil der DDR-Bürger hatten offenbar (getäuscht durch die Lügen Chruschtschows auf dem XX.Parteitag) den Verrat Chruschtschows und seinen Antikommunismus gar „nicht bemerkt“. Auch hier wurde, nach meiner Überzeugung, das „Drehbuch“ in den USA geschrieben. Wobei Chruschtschow 1964 sogar seinen Schwiegersohn Adshubej nach Westdeutschland (!) schickte. Wozu wohl?
Jan Josef Liefers heute:
„In der DDR wäre ich für so ein Video wahrscheinlich in den Knast gekommen“, sagte er in Hinblick auf seine Jugend in der DDR. Dort sei er es gewohnt gewesen, „dass es Wind von vorne gibt, wenn man sich zu Politik und Gesellschaft äußert“.
https://www.news.de/tv/855914902/jan-josef-liefers-ueber-allesdichtmachen-videos-gegen-corona-politik-tatort-star-rechtfertigt-kampagne-und-spricht-von-gefaengnis-strafe/1/
Auch diese Rede von diesem Herrn hörte ich heute zum ersten Mal. Und wieder erstaunlich diese Masse von Leuten.
Ich komme aus dem „Stauen“ nicht mehr heraus. Ob Schorlemmer, oder dieser Herr Liefers, diese Herrn waren einem Wessi 1989 völlig unbekannt.
Wer ist eigentlich dieser Herr Liefers? Man kann nicht sagen, daß er dumm ist oder naiv. Er hat eine ordentliche Ausbildung an der DDR-Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und verfügt heute über langjährige Erfahrungen in seinem Job (einem Job im Kapitalismus!) Seine Haltung zur DDR ist zwiespältig. Als es damals mit der DDR zu Ende ging war er gerade 25 Jahre alt. Man hätte annehmen können, daß ein junger Mensch in diesem Alter schon eine gewisse Reife besitzt. doch auch das unmittelbare Umfeld spielt eine gewisse Rolle. Gerade in der „Frontstadt“ Berlin war nach der Biermann-Affäre die Stimmung unter den Künstlern ziemlich aufgeheizt. Aber daß jemand wegen eines solchen belanglosen Filmchens, wie bei der umstrittenen Aktion #allesdichtmachen ins Gefängnis hekommen wäre, ist sehr unwahrscheinlich.
Bis zuletzt gab es auch ein paar Prominente (wie z.B. den Schriftsteller Stefan Heym* – hier das Video von 1989), die zwar wohl einen „besseren Sozialismus“ wollten, die aber größtenteils nicht bereit waren, daran mitzuwirken. Denn – noch stärker lockte die D-Mark und die vermeintliche „Freiheit“ des benachbarten Westdeutschland. Was diese „Freiheit“ im Kapitalismus wert ist, muß man heute wohl niemandem mehr erklären. Offenbar voller Illusionen stellte man sich daher gerne auf einen Podest und hielt große Reden… Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, was nach 1981 da so alles diskutiert wurde, anstatt die Reihen fester zu schließen und mit allen Mitteln gegen den drohenden Kapitalismus zu kämpfen. Lippenbekenntnisse haben noch nie etwas verändert!
Man sehe sich das Video von 1989 genau an! Ist nicht fast alles auf die heutige Zeit übertragbar? Sicher – Heym war ein Antikommunist. Sein Haß auf Stalin ist – höflich gesagt – auf seine Unkenntnis der Geschichte zurückzuführen. Ohne Stalin hätte es die DDR und den sozialistischen Aufbau nie gegeben, da hätten wir schon 1942 oder spätestens 1955 in Europa solche Verhältnisse gehabt, wie wir sie heute vorfinden. Der Faschismus wäre schon damals nicht aufzuhalten gewesen. Denn er wurde kräftig unterstützt durch die USA!
Für mich eine schockierende Rede. Dieser Herr Heym wusste genau, in welches System die Menschen in der DDR einverleibt werden. Und trotzdem diese „Rede“.
Sicher – das wußte er! Er war von Anfang an ein Feind der DDR. Und dennoch wurden in der DDR Bücher von ihm gedruckt. Das widerlegt auch die bösartige Unterstellung eines Herrn Liefers, man hätte ihn in der DDR wegen seines lächerlichen Filmchens bri uns ins Gefängnis gebracht!