Die Arbeiterklasse und die Gesundheit in der DDR

Mit Hilfe der Lehren des Marxismus-Leninismus und dank der praktischen Erfahrungen der Arbeiterklasse hatten wir in der DDR erstmals in der deutschen Geschichte die Möglichkeit, eine gerechte und von Ausbeutung freie Gesellschaft aufzubauen – den SOZIALISMUS. Dabei halfen uns unsere sowjetischen Freunde und Genossen, wo immer sie nur konnten. Im Sozialismus war das bürgerliche Bildungsprivileg abgeschafft. Alle Kinder des Volkes erhielten eine hervorragende und umfassende Allgemeinbildung, und der Staat sorgte zudem für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen. 1956 erschien in Dresden, herausgegeben von Hygienemuseum der DDR, eine interessante Broschüre. Darin heißt es:

Der Weg der Erkenntnis

Die durch die wissenschaftlichen Forschungen, insbesondere des be­deutenden russischen Gelehrten und Nobelpreisträgers I. P. Pawlow (1849-l936) und seiner Schüler, vermittelten Kenntnisse von der Tätig­keit des Zentralnervensystems haben uns das Verständnis für manche vorher unbegreifliche Dinge ermöglicht. Vieles wissen wir jetzt, aber noch lange nicht sind alle Geheimnisse enthüllt. Es wird der zähen Arbeit von Generationen der besten Wissenschaftler der Welt be­dürfen, um letzte Klarheit zu schaffen. Der von Pawlow dazu gezeigte Weg gibt uns die Gewißheit, daß dieses Ziel erreicht werden wird. Was wir vorher nur ahnten, werden wir dann wissen.

Wissenschaft und Verantwortung

Es ist uns heute bekannt, daß die menschliche Seele nichts Über­sinnliches, vom Körper Losgelöstes, sondern der Ausdruck der Funk­tion unseres Gehirns ist. Die Wissenschaft wäre aber nie zu diesem Wissen gelangt, wenn sie an der idealistischen These von der Uner­kennbarkeit der Seele festgehalten und nicht die Grundsätze des dialektischen Materialismus konsequent angewandt hätte. Die Summe unserer Gedanken, unsere Urteilsfähigkeit und Entschlußkraft, unser Verantwortungsgefühl, kurz alles das, was wir als Bewußtsein be­zeichnen, sind Tätigkeiten unserer Großhirnrinde, die durch unsere Beziehungen zur Umwelt zustande kommen. Das wissen wir jetzt.

Das bewußte Sein als Bürger der DDR

Karl Marx, einer der größten deutschen Denker, hat schon vor etwa hundert Jahren den Satz formuliert „Das gesellschaftliche Sein be­stimmt das Bewußtsein“. Was besagt das anderes, als daß unsere Be­ziehungen zu anderen Menschen und ihren Taten für unser Denken und Tun ausschlaggebend sind. Karl Marx kannte die Grundregeln der Tätigkeiten des Zentralnervensystems noch nicht. Nur auf Grund seiner Erfahrungen, seiner Gedanken und seiner Arbeit war er zu diesem Schluß gekommen. Heute, hundert Jahre später, wissen wir auf Grund der Forschungsergebnisse I. P. Pawlows, daß dieser klas­sische Marxsche Satz durch den großen Physiologen seine natur­wissenschaftliche Begründung erhalten hat. Das stärkt nicht nur unser Wissen um die Richtigkeit der dialektisch-materialistischen Weltanschauung, sondern erhöht auch unser aller Verantwortung unseren Mitmenschen und besonders unserer Jugend gegenüber.

Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen

Wir wollen, daß aus unseren Kindern verantwortungsbewußte Mitglieder unserer neuen Gesellschaftsordnung mit großem Wissen und Können werden. Unser Arbeiter-und-Bauern-Staat gibt jährlich Millionenbeträge für dieses Ziel aus. Die Gegner unseres Staates ver­suchen durch Einschleusen amerikanischer Schund- und Gangster­literatur, zweifelhafte Tanzvergnügen westlichen Stils und den Einsatz von Lockvögeln unsere Jugend auf falsche Bahnen zu bringen. Unsere Jugend soll aber nicht noch einmal für fremde Interessen mißbraucht werden. Es gibt zwar eine Reihe gesetzlicher Verord­nungen zum Schutz der Jugend, doch reichen diese allein nicht aus.

Schutz der Jugend vor schädlichen Einflüssen

Jeder einzelne von uns muß mit allen Mitteln schädliche Einflüsse von unseren Jugendlichen fernhalten. Die Gefahren, die unserer heranwachsenden Generation drohen, werden erst dann jedem voll­kommen klarwerden, wenn er die Grundzüge der Arbeit des Zentral­nervensystems kennt. Die im Laufe der Entwicklung gesammelten Erfahrungen eines jungen Menschen können für sein ganzes weiteres Leben bestimmend sein. Diese Erkenntnis ist nicht nur für die Er­zieher und alle Eltern, sondern darüber hinaus für jeden wichtig, denn wir tragen die Verantwortung für die Zukunft unseres Volkes.

Das Studium der Wissenschaften

Das in dieser Broschüre vermittelte Wissen soll weiterhin uns allen helfen, unser tägliches Leben, unsere Arbeit und unsere Freizeit nach wissenschaftlichen Grundsätzen einzurichten. Die Anwendung der wissenschaftlichen Errungenschaften in der praktischen Tätigkeit ist schon immer der Schlüssel zum Erfolg gewesen. So ist es auch mit unseren Erkenntnissen von der Tätigkeit des Zentralnervensystems. Wir alle werden schneller und geradliniger unser gemeinsames Ziel erreichen, wenn wir unser Leben und unsere Arbeit mit wissenschaftlicher Gründlichkeit studieren und Erfahrungen sammeln, über unsere Erfahrungen nachdenken und die richtigen Schlußfolgerungen ziehen, unser Wissen im täglichen Leben anwenden und nach den Schlußfolgerungen handeln.

Und so sahen die Weiterbildungsmöglichkeiten des Hygienemuseums der DDR aus:

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Quelle: Dr.med. Rolf Thränhardt: Geheimnisse des Lebens. Eine populärwissenschaftliche Darstellung der Tätigkeit des Zentralnervensystems. Verlag Volk und Gesundheit Berlin, 1956.

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7 Antworten zu Die Arbeiterklasse und die Gesundheit in der DDR

  1. Hanna Fleiss schreibt:

    Das ganze Gesundheitswesen der DDR wurde ja auch auf Betriebspolikliniken in größeren Betrieben aufgebaut. Das hatte den Vorteil für die Gesundheit, dass man schon eher mal zum Arzt ging, als wenn man erst einen praktischen Arzt in der Stadt aufsuchen musste und dadurch oftmals ein ganzer Arbeitstag verlorenging. Ich hatte beim Arzt in der DDR immer das Gefühl, dass er versuchte, mir mit seinen Mitteln Hilfe zu geben. Aber das war Standard. Heute hängt das sehr von der Persönlichkeit des Arztes und zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten ab, inwiefern er Beschwerden nachgeht. Ich würde nicht sagen, dass mir in der BRD nicht geholfen wurde, aber einige Erfahrungen haben mir gezeigt, dass ich als Kassenpatientin eine Patientin zweiter Klasse bin.

    Wenn mir der Arzt zum Beispiel eine Igl-Leistung, also eine Leistung, die ich selbst bezahlen muss als Kassenmitglied, verschreibt, dann spüre ich sofort, es geht dem Arzt um Geld, nicht aber wirklich um meine Gesundheit, dann verordnet mir der Arzt eine Leistung, von der er zumindest selbst nicht überzeugt sein kann. Und so schwindet heute natürlich Vertrauen in den Arzt, und man sucht sich einen anderen. Auch die Teilung von Kassen- und Privatversicherten weckt den Argwohn, dass es einige wenige gibt, für deren Gesundheit alles nur Mögliche getan wird, während die anderen nur das unbedingt Notwendige erhalten. Eine eindeutige Manifestation der Klassengesellschaft.
    .

    • Erfurt schreibt:

      So isses @Hannilein;

      Ziel des Sozialistischen Gesundheit- und Sozialwesen ist die Befriedigung von Bedürfnissen und nicht der Profit. Und Gesundheit ist nunmal ein Bedürfnis.

      Daß die Krankenhäuser und Arztpraxen im Westen nicht die Gesundheit zum Ziel haben, haben die meisten meiner Westbekannten kapiert. Komischerweise rennen die trotzdem laufend zum Arzt und lassen sich impfen. Das ist wohl auch typisch für Leute die panische Angst vor Zecken haben und wild um sich schlagen wenn eine Wespe auf ihrer Marmeladensemmel landet. Und dann laut schreien „rettet die Bienen“ obwohl sie Bienen von Wespen gar nicht unterscheiden können.

      Freundschaft 😉

      • sascha313 schreibt:

        Wenn man solche Broschüren aus der DDR in der Hand hält, merkt man einfach mal, wie groß der Unterschied ist zwischen der Hysterie und und der Hatz nach dem maximalen Profit im „Gesundheitswesen“ des Kapitalismus und dem wohltuend entspannten Verhältnis der DDR zur Gesunderhaltung der Bevölkerung

  2. Forum21 schreibt:

    klasse Beitrag; Es würde sicherlich helfen wenn man das zur Pflichtlektüre machte um zu erkennen das eine gesunde Lebensweise Vorbeugung vieler Krankheiten ist. Des weitern, ein gesunder Verstand ist schon das halbe Rennen! Allerdings kann man das von der momentanen Regierungsform wie die der brd nicht erwarten. Vielleicht hilft ja was anderes…
    Ein sehr störender Faktor im westlichen nachkriegsfaschismus is der Zwang Menschen krank machen zu müssen um Geld zu erpressen anstatt Vorbeugung vor Krankheiten.

    • sascha313 schreibt:

      Danke. Jeder, der einen Beitrag zur Aufklärung leistet, bringt die Menschheit auf die richtigen Gedanken, die Dialektik der gesell. Entwicklung zu verstehen!

  3. Erfurt schreibt:

    Heute in unserem Freibad (http://rolfrost.de/bilder/556E73657220426164206D69742053746F726368656E6E657374202842696C646D697474652960D6FAF7.jpg) habe ich einer älteren Dame (*) erklärt wie man das Kraulen lernen kann. Also mit welchen Übungen man am Besten anfängt. Mal sehen was daraus wird, ich bin gespannt 😉

    *Wahrscheinlich eher genauso alt wie ich.

    Bewegungsmangel ist die größte Tugend des Teufels! Ab ins Bad mit Euch 😉

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