Wie und warum wurden die weiteren Stalinbände nach dem Tode Stalins gefälscht ?

StalinbändeWir hatten hier schon desöfteren über die Fälschungen berichtet, die nach dem Tode Stalins bei der Herausgabe seine Werke vorgenommen wurden. In der DDR waren 13 Bände erschienen; der letzte authentische Band erschien im Jahre 1955. Der Herausgeber war das Marx-Engels-Lenin-Stalin-Institut beim ZK der KPdSU. Soweit so gut! Doch danach begannen die „Neuinterpretationen“, die Fälschungen, Kürzungen und Einfügungen – vorgenommen von Wissenschaftlern, die sich bewußt vom ursprünglichen Werk und von den Gedanken Stalins entfernt und distanziert hatten. Doch niemand hat den wissenschaftlichen Inhalt des Marxismus-Leninismus so klar und einfach und für jeden Arbeiter und Bauern, für das einfache Volk so verständlich formuliert wie Stalin. Eine hervorragende Stellung nahm dabei Stalins Werk „Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki). Kurzer Lehrgang.“ ein. Dieses Werk ist deswegen so bedeutsam, weil es erstmals und auf leicht verständliche Weise die Erkenntnisse aus über 20 Jahren erfolgreichem Aufbau des Sozialismus beschreibt. Dieser wichtige Band erschien als Sonderausgabe im Jahre 1952 in der DDR.

Über weitere Bände von Stalins Werken.

Eine Antwort an die empörten Chlebnikowianer

Wir waren überrascht, auf der Website der „Arbeiteruniversität I.B. Chlebnikow“ einen Artikel des Genossen S. Rytschenkow mit dem Titel „Über die neue sensationelle ,Enthüllung‘“ zu finden, der ganz dem „Rabotschij Putj“ (RP – „Arbeiterweg“) gewidmet war, doch das ist noch nicht alles. Was um alles in der Welt könnte geschehen sein, dachten wir, daß diese Gelehrten der sowjetischen Gesellschaftswissenschaft sich plötzlich herabgelassen hatten, auf eine kleine Website zu antworten, die – wenn überhaupt – nur einem sehr kleinen Kreis von Menschen bekannt ist, die sich ernsthaft für den Marxismus-Leninismus interessieren?

Was war geschehen?

Nach der Lektüre von Rytschenkows Artikel waren wir noch mehr verwundert. Es stellte sich heraus, daß „Rabotschij Putj“ den „Arbeitern und Studenten“ auf den Schlips getreten war, wenn sie so wütend wurden! Obwohl der RP bisher kein spezielles Material mit Kritik an den Chlebnikowianern veröffentlicht hat – sie machte nur eine kleine Bemerkung über sie für ihre Leser im Vorwort zu einem wichtigen Artikel von 1950 über die Volksdemokratie. Wörtlich heißt es in unserem Vorwort über die Genossen von der „Arbeiteruniversität Chlebnikow“:

Was die Chlebnikowianer-Kosolapowisten betrifft, so wurden sie nicht ganz zufällig für die Ergänzungsbände zu Stalins Werken (14 bis 18) kritisiert. Den in diesen Bänden enthaltenen Informationen kann man für keinen Groschen trauen. Diese bürgerlichen „marxistischen Wissenschaftler“, die sie verfaßt haben, sind äußerst promiskuitiv [Promiskuität: hier – Vermischung. d.Übers.], indem sie jede beliebige Information, einschließlich der von der Bourgeoisie gefälschten Informationen, veröffentlichen, ohne sich die Mühe zu machen, deren Authentizität zu überprüfen.
Nach Angaben der Autoren des Bd. 16, Teil 1 der Stalin-Werke ein Gespräch mit den Polen wurde dem Buch „Osteuropa in den Dokumenten der russischen Archive. 1944-1953. Bd. 1, 1944-1948″ entnommen, und die Aufzeichnung von zwei Treffen Stalins mit dem Bulgaren – aus dem Tagebuch von G. Dimitroff, „Georgi Dimitroff. Tagebuch, März 1933-Februar 1949. Auswahl“.
Wie wir festgestellt haben, handelt es sich bei der ersten Quelle um eine Ausgabe aus dem Jahr 1997 und bei der zweiten um eine aus dem Jahr 2003 – beides eklatante Fälschungen, wie der folgende Text unseres Artikels eindeutig belegt.

Ein schwerer Vorwurf der Fälschung !

Und dann war da noch der besagte Artikel von 1950. Das heißt der Anspruch von „Rabotschij Putj“ auf die Chlebnikowianer wurde kurz mit einem Wort ausgedrückt – Skrupellosigkeit. Nun, wir haben auch den Ausdruck „marxistische Wissenschaftler“ in Anführungszeichen gesetzt, was auch den „Arbeiterweg“ beleidigen könnte, da sie anscheinend glauben, daß, wenn es echte Marxisten-Leninisten in der Welt gibt, daß sie es sind – eine Gruppe von Genossen, die unter dem Namen „Arbeiteruniversität I.B. Chlebnikow“ agieren, und die weitere Bände von Stalins Werken vorbereitet und veröffentlicht haben. Der RP teilt diese Ansicht jedoch nicht, und wir werden im folgenden zeigen, aus welchen Gründen.

Die empörte Reaktion des Genossen Rytschenkow

Unsere eher bescheidene Bemerkung löste jedoch eine solche Welle von Emotionen aus, daß wir nur die Hände heben konnten. In seinem Artikel warf Herr Rytschenkow der RP-Redaktion einen Mangel an Beweisen vor und belegte uns mit verschiedenen Zuschreibungen, die von Vorwürfen der Unehrlichkeit bis hin zur Leugnung unserer Fähigkeit zum „sorgfältigen Lesen“ und „sorgfältigen Denken“ reichen.

Hat der Genosse Rytschenko recht?

Es stellt sich natürlich die Frage: Wenn die Genossen von der „Arbeiteruniversität Chlebnikow“ bei der Auswahl des Materials so gewissenhaft, so kristallklar orthodox und hochwissenschaftlich sind, und wenn „Rabotschij Putj“ in jeder Hinsicht extrem schäbig ist, wie sie behaupten, warum haben sich dann die Himmlischen vom „!marxistischen Olymp“ zu solchen Themen wie den Typen aus der RP herabgelassen und ihnen sogar einen ganzen Artikel gewidmet? Allem Anschein nach sind sie ziemlich autark und haben wenig Interesse an den Geschehnissen in der russischen revolutionären Bewegung. Und dann ist da plötzlich ein ganzer Artikel! Und noch dazu ein sehr emotionaler!

Ein hysterischer Gegenangriff…

Die Ausrede, daß Irina Malenko mich darum gebeten hat, funktioniert leider nicht – sie erklärt nicht, warum Herr Rytschenkow so nervös war, als er seinen Artikel schrieb. Und daß er nervös war, ist eine Tatsache, denn solche, sagen wir mal, „eleganten“ Äußerungen gegenüber seinem Gegner kommen nur in dem Zustand vor, der in der Psychiatrie „Hysterie“ genannt wird. Warum diese Emotionen? Es scheint, daß Promiskuität kein allzu großes Verbrechen ist, und niemand beschuldigte die Chlebnikowianer der Fälschung der Texte… Vielleicht liegt die Sache in den Zitaten, sozusagen, in der mangelnden Frömmigkeit von „Rabotschij Putj“ vor all diesen „marxistischen“ Namen, die immer noch im Aufwind sind, und daß der RP an ihrer marxistisch-leninistischen Orthodoxie zweifelt?

Wer hat eigentlich den rechten Weg verlassen?

Aber liebe Bürger, die Arbeiterklasse und alle Werktätigen der ehemaligen Sowjetrepubliken haben eine ganze Reihe von Gründen, an der Treue der verstorbenen sowjetischen Gesellschaftswissenschaftler zum Marxismus-Leninismus zu zweifeln! Und um ehrlich zu sein, nicht nur zu zweifeln, sondern einfach absolut sicher zu sein, daß die Vertreter der Gesellschaftswissenschaften der Chruschtschow-Gorbatschow-Ära offensichtlich ein Problem mit dem Marxismus-Leninismus hatten! Wäre dem nicht so, säßen wir heute nicht in einem fauligen Sumpf des restaurierten Kapitalismus, sondern würden wahrscheinlich im Kommunismus leben.

Warum also diese Beschimpfungen?

Wenn die Chlebnikowianer-Kosolapowisten sich wirklich absolut und in allem für unfehlbar halten, dann sollen sie doch in der Praxis beweisen, daß sie Recht haben, das ist alles! Weder wir, als wir ihre Arbeitsergebnisse im Vorbeigehen bewerteten, noch jetzt, wenn wir eine Antwort auf ihre „Kritik“ schreiben, sind wütend und knirschen vor Wut mit den Zähnen; im Gegenteil, wir sind ganz ruhig. Vielleicht, weil wir etwas zu sagen haben?

Offene Beschimpfungen und Verleumdungen sind kein Beweis für die Richtigkeit einer Position. Wenn sich die Wahrheit auf diese Weise beweisen ließe, wären unsere hervorragenden Akademiker Basarverkäufer. Aber Gott sei Dank ist die wissenschaftliche Welt, auch die bürgerliche, noch nicht so verrückt, daß die Fähigkeit, den Gegner mit beleidigenden Bezeichnungen zu belohnen, das Hauptkriterium der Wahrheit ist.

Die sachlichen Argumente der Marxisten-Leninisten

Wir werden unseren Standpunkt nicht in einem solchen Ton begründen – wir haben genügend schlagkräftigere Argumente als primitive Beschimpfungen, zumal die strittige Frage nicht so einfach ist, wie Gen. Rytschenkow sie darstellen will. Im Gegenteil, das Thema, das zu einem Stolperstein zwischen dem marxistisch-leninistischen „Arbeiterweg“ und der „Arbeiteruniversität I.B. Chlebnikow“ wurde, ist in der Tat der Leninsche Prüfstein, an dem die Wahrheit des Marxisten geprüft wird – das ist die Diktatur des Proletariats. Und die Chlebnikowianer sind darauf ausgerutscht, wie der „Rabotschij Putj“ in der Tat festgestellt hat. Und obwohl wir dies nur flüchtig taten – unser Vorwort, das in Rytschenkow einen solchen Orkan der Gefühle auslöste, war einem etwas anderen Thema gewidmet –, es reichte aus, um die Studenten der Arbeiteruniversität sehr nervös zu machen und plötzlich auf die Bemerkung irgendeines „Arbeiterwegs“ zu reagieren, den sie vorher überhaupt nicht gesehen hatten. Aber sie konnten ihre Argumente nicht beweisen. Emotionen allein reichen nicht aus, um die Wahrheit zu ermitteln. Nicht Emotionen und Drohungen, sondern etwas Handfesteres ist nötig, um ihren Fall zu beweisen. Aber Genosse Rytschenkow, der die Verfasser der Ergänzungsbände zu Stalins Werken vertritt, war nicht in der Lage, dieses Wesentliche darzulegen.


Die weiteren gefälschten Stalinbände

1. Die Argumente des Genossen Rytschenkow

Der oben genannte Artikel des Genossen Rytschenkow enthält trotz des Wunsches seines Verfassers, die „Ehre der Uniform“ zu verteidigen, keine ernsthaften Beweise, um den Kommentar von „Rabochij Putj“ zu widerlegen. Im Großen und Ganzen ist die Rüge von RP über die Unverständlichkeit des Vertreters der Verfasser der Ergänzungsbände zu den Werken Stalins in keiner Weise widerlegt worden. Alles, was Genosse Rytschenkow anbieten konnte, war, zu einer anderen Frage überzugehen und zu beweisen, was nicht bewiesen werden mußte – daß nämlich die beiden von RP in Bd. 16, Teil 1 zitierten Materialien, das Stenogramm des Gesprächs zwischen Stalin und den PPS-Führern E. Osubka-Morawski, St. Schwalbe und J. Cyrankiewicz am 19. August 1946 (S. 381-390) und ein Fragment der Tagebücher von G. Dimitroff vom 6. Dezember 1948 (S. 699-701), Archivnummern haben.

Genosse Rytschenkov führte die folgenden Argumente an:
1) den Vorwurf, daß „Rabotschij Putj“ den Lesern angeblich absichtlich vorenthält, daß beide Dokumente archiviert sind, und
2) ein Verweis auf hohe wissenschaftliche Autoritäten, denen seiner Meinung nach jeder per Definition vertrauen sollte.

Eine skrupellose Fälschung?

Betrachten wir zunächst diese Argumente und gehen wir dann zum Kern der Sache über – zum Nachweis unseres Vorwurfs der Skrupellosigkeit der Verfasser der zusätzlichen Bände von Stalins Schriften, der sich in der Tat als nicht so harmlos erweist, wie es scheint, und dann zur Prüfung des Arguments in der Sache, d.h. der Diktatur des Proletariats und nicht nur in ihr.

Ist Angriff die beste Art der Verteidigung?

Das erste Argument, das Genosse Rytschenkow vorbringt, beruht offenbar auf dem Grundsatz „die beste Art, sich zu verteidigen, ist der Angriff“. Nur leider ist ein würdiger Gegenangriff gescheitert. Die Tatsache, daß ein Dokument in einem Archiv aufbewahrt wird, kann nicht als Grundlage dafür dienen, es zu einem authentischen, nicht gefälschten Dokument zu erklären. Als jemand, der einen gewissen Bezug zur Wissenschaft hat, sollte Herr Rytschenkowv dies wissen und in seinem Artikel nicht in Demagogie verfallen und die Leser in die Irre führen.

Warum muß man Zweifel an der Echtheit haben?

Umso vorsichtiger sollte man mit Dokumenten aus der Stalin-Periode der UdSSR umgehen, denn niemand hat den Klassenkampf abgeschafft. Er hat sich in unserem Land so entwickelt, daß seit mehr als 60 Jahren alle Archive in den Händen der Klassenfeinde der Arbeiterklasse sind (zuerst die Revisionisten, dann die Menschewiki und jetzt die Bourgeoisie). In dieser Zeit, in der es mindestens zwei starke stalinfeindliche Kampagnen gab, nämlich die Chruschtschow- und die Perestroika-Kampagne, hätte mit jedem der Archivdokumente etwas passieren können. Und über solche Fälle wurde in der russischen Presse schon oft berichtet. Als Beispiel seien die Archivdokumente zu Katyn genannt, insbesondere der „Beria-Brief Nr. 794/B“, mit dem sich der Duma-Abgeordnete W. Iljuchin befaßt hat [1].

Wann wurde die genannte Quelle veröffentlicht?

Deshalb ist das Jahr der Veröffentlichung der Quelle für uns wichtig, weil wir im Gegensatz zu den Chlebnikow-Anhängern den Unterschied zwischen der Stalinschen UdSSR und der kapitalistischen Russischen Föderation, der Diktatur der Arbeiterklasse und der Diktatur der Bourgeoisie verstehen.

Das bedeutet nicht, daß wir keiner Quelle vertrauen sollten, die während der Chruschtschow-Gorbatschow-Ära oder jetzt im Kapitalismus veröffentlicht wurde – es bedeutet, dass wir die Tatsache berücksichtigen sollten und müssen, dass sie unter der politischen Herrschaft oder direkten Herrschaft der Klassenfeinde der Arbeiterklasse veröffentlicht wurde. Und wenn wir wirklich die Wahrheit herausfinden wollen, dann müssen und dürfen wir ein solches Dokument mit großer Vorsicht behandeln.

  • Vorwurf 1: Fehlende Archivnummer

Was den Vorwurf von Herrn Rytschenkow anbelangt, RP habe angeblich absichtlich die Tatsache verschwiegen, daß es sich bei diesen beiden Dokumenten um Archivgut handelt, so überlassen wir diese Fiktion seinem Gewissen. RP wußte sehr wohl, daß diese Dokumente Archivnummern hatten – dies war unter ihnen in Band 16 Teil 1 angegeben. RP hielt es nicht für notwendig, diese Nummern in seinem Vorwort zu veröffentlichen, da sie nichts mit dem Kern des Falles – dem Thema unseres Vorworts – zu tun haben, nämlich der Volksdemokratie, unter anderem aus dem Grund, daß das Vorhandensein einer Archivnummer nicht als Beweis für die Echtheit eines Dokuments dienen kann.

Übrigens, die Quellenbezeichnung eines der besprochenen Dokumente, die RP in seinem Vorwort angibt – „Osteuropa in den Dokumenten der russischen Archive. 1944-1953. Bd. 1. 1944-1948“ – enthält einen direkten Hinweis darauf, daß es sich bei den darin enthaltenen Dokumenten um Archivgut handelt. Die Zugehörigkeit dieses Dokuments zu Archivmassiven wurde von RP also nicht verschwiegen, und die konkreten Archivnummern der Dokumente waren weder für die Redaktion der RP-Website noch für die Leser von Interesse.

  • Vorwurf 2: Unwissenschaftlichkeit

Das zweite Argument. Der Verweis von Herrn Rytschenkowv auf hohe wissenschaftliche Autoritäten, auf „erfahrene Fachleute der alten sowjetischen Schule“ ist überhaupt kein Beweis. Es ist nur ein Versuch, sich hinter der hohen Autorität der Wissenschaft zu verstecken und seine Verantwortung auf andere abzuwälzen. Gleichzeitig nennt Herr Richenkov keine konkreten Namen, er spricht abstrakt und nennt nur einen Ort, an dem man diese „erfahrenen Spezialisten“ finden kann – das Institut für Slawistik der Russischen Akademie der Wissenschaften.


Wissenschaftler der „alten sowjetischen Schule“

Aber es geht nicht einmal um bestimmte Namen – die interessieren uns überhaupt nicht – es geht um seine Betonung der „alten sowjetischen Schule“. Und hier stellt sich eine sehr wichtige Frage. Herr Rytschenkowv hat den Eindruck, dass bei der Erwähnung der sowjetischen wissenschaftlichen Schule jeder umfallen und alle Zweifel beiseite schieben sollte, da er per Definition ehemaligen sowjetischen Professoren und Akademikern vertraut. Aber wir glauben das nicht, und wir haben auch allen Grund dazu.

Der Revisionismus hat Einzug gehalten…

Die letzten Jahrzehnte (die spätrevisionistische UdSSR und dann die kapitalistische Realität) haben gezeigt, was all diese „wissenschaftlichen Autoritäten“ in der Praxis wert sind – beladen mit allen möglichen Insignien, haben sie kein Problem damit, irgendeiner Klasse zu dienen, die sie beherrscht (und daher für ihre intellektuelle Arbeit bezahlt). Der rote Preis für all diese „wissenschaftlichen Autoritäten“ liegt bei einem Cent am Markttag, und das sogar in großen Mengen.

Ist das zu hart? Das ist noch nicht hart. Die Arbeiterklasse wird es ihnen deutlich sagen, wenn sie die politische Macht wiedererlangt. Das ist der Zeitpunkt, an dem diese „wissenschaftlichen Autoritäten“ (in Wirklichkeit die wissenschaftlichen Lakaien der Bourgeoisie, wie Marx über sie sagte) wirklich die harten Worte hören werden – die arbeitenden Menschen werden ihnen definitiv sagen, was sie über sie denken. Sie haben sie gefüttert und ernährt, gekleidet und ausgebildet, aber wie haben sie es ihnen zurückgezahlt?

Entstellungen und Verzerrungen des Marxismus-Leninismus

Der Marxismus-Leninismus beweist klar und deutlich, daß Wissenschaft nicht unparteilich sein kann, geschweige denn eine humanitäre Sozialkunde. In der sowjetischen Wissenschaft in der nachstalinschen Periode der sowjetischen Geschichte verbreitete sich die bürgerliche Ideologie, deren Hauptvertreter der Revisionismus war – Entstellungen und Verzerrungen des Marxismus-Leninismus und der Klassenlage der Arbeiterklasse. Und gewann immer mehr an Stärke.

Es war niemand anderes als die „ideologische Avantgarde“ der sowjetischen Gesellschaft – all die patentierten Professoren und Akademiker des dialektischen und des historischen Materialismus, der politischen Ökonomie und des wissenschaftlichen Kommunismus, die von Idealismus, Mechanismus und Subjektivismus durchdrungen waren, gefolgt vom Rest der Gelehrtenbruderschaft –, die die sowjetische Arbeiterklasse Mitte der 1980er Jahre mit ihrer revisionistischen Demagogie so verwirrt hatten.

Die Demagogie und die Lügen der Gorbatschow-Ära

Sie haben die Augen der sowjetischen Arbeiterklasse so geschickt mit ihren „à la marxistischen“ Begriffen zugekleistert, die ihr abscheuliches bürgerliches Wesen verbargen, dass die sowjetischen Arbeiter während der Perestroika offenkundig nicht verstanden, was geschah, und erst erwachten, als sie sich in kapitalistischer Sklaverei wiederfanden, mit Händen und Füßen gefesselt von der siegreichen konterrevolutionären Bourgeoisie. In der UdSSR der 70er und 80er Jahre gab es praktisch keine echten Marxisten-Leninisten, keine echten Bolschewiken mehr.

Während es in den Naturwissenschaften noch Spezialisten mit einer spontanen materialistischen Sichtweise gab, herrschten unter den Sozialwissenschaftlern, Philosophen und politischen Ökonomen, insbesondere denen, die sich mit dem sozialistischen Aufbau beschäftigten, lange Zeit Idealismus und Subjektivismus.

Eine verräterische sowjetische Regierung

Und das sind keine leeren Worte – sie werden durch die historische Realität der UdSSR selbst bewiesen, durch einen Haufen von Dokumenten – Entschließungen von Plenarsitzungen und Kongressen, Beschlüsse des Zentralkomitees und der sowjetischen Regierung, Texte und Werke verstorbener sowjetischer Gesellschaftswissenschaftler, Abschriften von Sitzungen und Reden. Dies sind Tatsachen, und sie können nicht widerlegt werden, egal wie sehr Sie den Pressegerichten drohen.

Haben die Genossen aus den Fehlern gelernt?

Es ist nicht nötig zu beweisen, daß einige Genossen der Arbeiteruniversität Chlebnikow direkt an diesem Prozeß beteiligt waren – man kann keine Worte aus einer Autobiografie herausnehmen. Aber das ist eigentlich nicht die Hauptsache, denn jeder kann einen Fehler machen. Wichtiger ist, ob diese Genossen aus ihren Fehlern Konsequenzen gezogen haben, ob sie sie verstanden haben, ob sie versucht haben, die Arbeiterklasse zu entschädigen und ihr zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Haben sie ihnen gezeigt, wie man unter den gegenwärtigen Bedingungen richtig kämpft? Das ist die Tatsache, daß sie es nicht tun!

In den Sumpf des Revisionismus hineingeraten…

Diese Bürger sind „erfahrene Spezialisten der alten sowjetischen Schule“, die mit dem gleichen Eifer das Bewußtsein der Arbeiterklasse mit den gleichen spätsowjetischen revisionistischen Wendungen zu korrumpieren versuchen, die mit dem gleichen reaktionären bürgerlichen Idealismus, der unter dem Deckmantel des dialektischen Materialismus intensiv propagiert wird – sie wissen genau, daß die bürgerliche Ideologie das Proletariat niemals in die Lage versetzen wird, sich aus dem Sumpf des Kapitalismus zu befreien, in den es von denen gezwungen wurde, die ihm den richtigen Weg hätten zeigen sollen.

Den Speichelleckern der Bourgeoisie wird nicht gedankt

Selbst diejenigen, die denen dienen, werden nicht für ihre Unterwürfigkeit respektiert. Deshalb schert sich heute auch niemand mehr um die Wissenschaft. Keine Ursache, entschuldigen Sie! Den wissenschaftlichen Titel nach beliebigem Geschmack und Farbe zu kaufen, ist in Russland heute fast in jeder Unterführung möglich. Denn wer ist heutzutage kein Doktor oder Kandidat der Wissenschaften, Assistenzprofessor oder Professor?

Die falschen Doktoren und Professoren des Kapitals:

Sjuganow, der keineswegs überragend intelligent ist, hat einen Doktortitel. Der Schwätzer und Politclown Schirinowski hat einen Doktortitel. Der ehemalige Gouverneur von Kuban, Alexander Tkatschew, mit seiner extrem langsamen Zunge, ist Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Es ist noch nicht lange her, daß der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow, der nicht einmal das Thema seiner Dissertation nennen konnte, heute ein Doktor der Wirtschaftswissenschaften und ein Akademiker ist. Alle sind einfach so „gelehrt“, dass, wie man so schön sagt, „das Kreuz nirgendwo hingehört“. Und sogar der berüchtigte Sergei Tsapok aus dem Dorf Kuschtschewskaja – er war ein Gelehrter – Kandidat der Soziologie! [2]

Die patentierten Lügner und Lakaien:

Und was ist mit den absurden antisowjetischen, bürgerlichen Demagogen und patentierten Lügnern? Haben sie sich selbst ohne hohe wissenschaftliche Titel verlassen? Aha, halten Sie Ihre Tasche weit offen! Der berühmt-berüchtigte Nikolai Swanidse ist Professor. Der abscheuliche Juri Piwowarow, dessen wertvoller Buchbestand soeben auf so berüchtigte und vor allem sehr zeitgemäße Weise verbrannt wurde, ist Kandidat der Geschichte und Doktor der Politikwissenschaften, Professor und Akademiker.

Die berüchtigten Geschichtsfälscher und Demagogen:

Und hier noch ein weiterer Name: Dmitri Antonowitsch Wolkogonow, Professor, Doktor der historischen Wissenschaften und Doktor der Philosophie, korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Von 1979 bis 1984 war er Leiter der Abteilung für spezielle Propaganda (Experte für „psychologische Kriegsführung“). Seit dem 31. Dezember 1991 war er Mitglied der Kommission für die Erstellung des Verzeichnisses der Dokumente des Archivs des Präsidenten der Russischen Föderation. Seit dem 22. September 1994 – Mitglied der Kommission für die Freigabe von Dokumenten, der auch der berüchtigte A.N. Jakowlew angehörte, der übrigens auch ein Doktor der Wissenschaften und sogar ein Akademiker war.

Revisionismus in den Universitäten und Instituten

Übrigens sind sie alle „erfahrene Spezialisten der alten sowjetischen Schule“. Vor allem die beiden letztgenannten, die, wie man sieht, den direktesten Bezug zur Freigabe von Dokumenten und zur Schaffung des Archivs hatten, auf das sich Herr Rytschenkowv bezieht. Es tut uns leid, aber wir können den Aktivitäten solcher Leute nicht trauen und sie als makellos betrachten, vor allem nicht mit der Begründung, daß sie ihre akademischen Titel in der Sowjetzeit, im Sozialismus, erhalten haben.

Kann man denen überhaupt noch trauen?

Heute gibt es keine „Spezialisten der alten sowjetischen Schule“ in dem Sinne, daß sie Spezialisten der sozialistischen Gesellschaft wären, denen man vertrauen könnte. Jetzt gibt es nur noch bürgerliche Wissenschaftler, die die Interessen des Kapitals verteidigen. Unter der politischen Herrschaft der Bourgeoisie kann es in der bürgerlichen Wissenschaft keine anderen geben! Die Bourgeoisie wird nicht für die Arbeit derjenigen bezahlen, die ihr nicht helfen, ihre Herrschaft zu festigen. Einige russische Wissenschaftler mögen einmal sowjetische Spezialisten gewesen sein, aber sie sind längst zu bürgerlichen Spezialisten geworden. Das Sein bestimmt das Bewußtsein. Wenn sich das Sein verändert, verändert sich auch das Bewusstsein. Ein klares Beispiel für die Gesetzmäßigkeiten der materialistischen Dialektik bei der Arbeit.

Warum hat Genosse Rytschenkow nichts begriffen?

Allgemein gesagt – es ist irgendwie unangenehm, Menschen, die sich nicht als die letzten Marxisten betrachten, solche elementaren Dinge zu erklären. Es scheint, daß Genosse Rytschenkow selbst hätte begreifen müssen, daß im heutigen bürgerlichen Russland der Rang des Wissenschaftlers, insbesondere im Bereich der Gesellschaftswissenschaften, so tief gesunken ist, dass ein solches Argument als Beweis für die Richtigkeit seiner Position vorzubringen, nicht gerade ein Zeichen von Selbstachtung ist.

Genosse Rytschenkow, der sich über die Anführungszeichen beschwert, die wir verwendet haben, als die Chlebnikowianer sich „marxistische Wissenschaftler“ nannten, beweist in Wirklichkeit selbst unsere Richtigkeit und die Gültigkeit dieser Anführungszeichen. Indem er die Qualifikation der Wissenschaftler in den Vordergrund stellt, und die Bedingungen ablehnt, unter denen sie arbeiten, leugnet er damit die wichtige Position des Marxismus-Leninismus – die Notwendigkeit, Phänomene und Ereignisse konkret-historisch zu betrachten. Indem er die Archivnummer als Hauptkriterium für die Echtheit von Dokumenten vorgibt, stellt er die Form, das Unwichtige, in den Vordergrund und ignoriert das Wichtigste – den Inhalt des Dokuments, was ebenfalls einen schweren Verstoß gegen den dialektisch-materialistischen Ansatz zur Bewertung von Phänomenen und Ereignissen darstellt.

Genosse Rytschenkows Position ist die eines Vertreters der bürgerlichen Wissenschaft, die von der wahren Wissenschaft extrem weit entfernt ist, insbesondere heute unter den Bedingungen der imperialistischen Reaktion.

Ein wissenschaftlicher Standpunkt

Wahre Wissenschaft ist materialistisch; sie untersucht die objektiv existierende und historische Realität um uns herum, indem sie die Phänomene und Ereignisse der Natur und der Gesellschaft in all ihren Wechselbeziehungen, ihrer Vollständigkeit und Vielfalt untersucht. Daher ist nur der dialektische Materialismus, der auf dem Grundsatz beruht, daß die Dinge so verstanden werden müssen, wie sie sind, in all ihren vielfältigen Veränderungen und Wechselwirkungen, ohne Verzerrung oder Verschönerung, ohne willkürliche, vorgefaßte Annahmen (idealistische Fiktionen), eine wahre wissenschaftliche Weltanschauung.


Die Frage ist: Was ist echt und was ist gefälscht?

Daraus wird deutlich, worin das Hauptproblem bei der Feststellung der Echtheit stalinistischer Dokumente (und nicht nur Stalinscher Dokumente!) besteht. Es reicht nicht aus, Zugang zu allen Archiven zu haben, es reicht nicht aus, ein Spezialist zu sein, der den literarischen Stil eines Dokuments bestimmen kann und auf dieser Grundlage feststellen kann, wem es gehört, oder ein technischer Experte, der den Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments genau bestimmen kann usw. Das Wichtigste ist, ein dialektischer Materialist zu sein, das Wesen der betreffenden Epoche aus der Sicht der Arbeiterklasse zu verstehen und so in der Lage zu sein, das auf seine Echtheit geprüfte Dokument anhand seines Inhalts mit den konkreten historischen Bedingungen, unter denen es entstanden ist, zu bewerten. Denn in jener Chruschtschow-Periode, als die Stenographen, die Stalins Gespräche mit den Vertretern der Bruderparteien aufzeichneten, noch lebten, wäre es für den revisionistischen Parteiapparat der KPdSU nicht schwer gewesen, sie dazu zu bringen, das zuvor stenographierte Dokument umzuschreiben, wie es die Parteiideologen, die Verfechter der bürgerlichen Ideologie im Marxismus-Leninismus, von ihnen verlangten.

Nutzlose Orden und Titel…

Dies ist die wichtigste Voraussetzung – eine dialektisch-materialistische Weltanschauung, die unsere heutigen russischen Wissenschaftler nicht haben! Wir haben keine solchen Spezialisten in der Gesellschaftswissenschaft, die das Klassenwesen dieser Epoche von der Klassenposition der Arbeiterklasse aus verstehen würden. Wir haben einen kompletten Idealismus in der Wissenschaft! Den totalen Triumph der bürgerlichen Weltanschauung! Und dann ist da noch die entsprechende Zielsetzung – zumindest nicht in die fütternde Hand des Ernährers zu beißen. Da hilft es auch nichts, wenn man von Kopf bis Fuß mit wissenschaftlichen Orden und Titeln behängt wird. Im Großen und Ganzen wird es erst dann möglich sein, eine echte und wirklich wissenschaftliche Untersuchung der Dokumente durchzuführen, wenn die Arbeiterklasse die politische Macht im Lande errungen hat, wenn alle Archive in den Händen der Arbeiterklasse sind und wenn Spezialisten mit einer dialektisch-materialistischen Weltanschauung vorhanden sind. Andernfalls wird es nicht funktionieren.

Von Standpunkt der Arbeiterklasse  aus geprüft…

Wir behaupten nicht, daß die beiden umstrittenen Dokumente, die Niederschrift des Gesprächs mit den Polen und die Memoiren von Dimitroff, unbestreitbare Fälschungen sind. „Rabotschij Putj“ sagt nur, daß diese Dokumente, nach dem zu urteilen, was sie sagen, höchst fragwürdig sind, denn sie stimmen in vielerlei Hinsicht nicht mit dem zitierten Artikel überein, der zur gleichen Zeit in der führenden theoretischen Zeitschrift des Landes veröffentlicht wurde, und nicht nur mit diesem, sondern auch mit dem folgenden. Wichtig ist uns jetzt, daß die Fälschung dieser Dokumente durchaus möglich war, was bedeutet, daß diese Dokumente, wie viele andere auch, von den Klassenpositionen der Arbeiterklasse aus ernsthaft überprüft und nachgeprüft werden müssen.

Wer kann die Fälschungen entdecken?

Wenn man sich schon bei RP beschwert, dann über eine kategorische Formulierung, die man eigentlich nicht hätte zulassen dürfen, da man nicht sicher ist, sondern nur annimmt, daß die beiden Quellen unzuverlässig sein können. Es geht um unseren Satz „Beides sind offensichtliche Fälschungen – der Text des folgenden Artikels beweist es eindeutig“, den wir viel milder hätten schreiben sollen, ohne ihn zu verabsolutieren, etwa so: „Beides kann sich als Fälschung erweisen, wenn man den Text des folgenden Artikels betrachtet“.

Sind das die geeigneten Spezialisten?

Genosse Rytschenkow stellt in seinem Artikel die Chlebnikowianer-Kosolapowisten als große Spezialisten für die Aufdeckung von Fälschungen dar. „Fälschungen aufzudecken ist unser Profil“, erklärt er stolz. Doch selbst eine nicht allzu vollständige Analyse des in den Ergänzungsbänden zu Stalins Schriften enthaltenen Materials, einschließlich der Anmerkungen und Vorworte, zeigt, dass die Ambitionen der Kosolapowisten nicht verlässlich begründet sind. Es ist durchaus möglich, dass die Chlebnikowianer bei einigen Fälschungen, bei denen nur technisches Wissen ausreicht, wirklich recht gut sind. Aber die schwerwiegenden Fälschungen, die wesentlichen, bei denen eine feste proletarische Klassenposition und eine dialektisch-materialistische Sichtweise erforderlich sind, werden sie nicht bemerken – der Idealismus und Subjektivismus, der sich ganz klar in ihren Ansichten und Handlungen manifestiert, wird es ihnen nicht erlauben, dies zu tun.

Und hier kommen wir zum Thema Promiskuität der Chlebnikowianer, das Herr Rytschenkow umgehen wollte, weil wir mit seinen Argumenten so gut wie fertig sind – er konnte uns in seinem Artikel nichts weiter bieten als eine ätzende Bemerkung, die sein eigenes Mißverständnis des Wesens der Volksdemokratie gut verdeutlicht. Wir werden aber weiter unten auf diese Bemerkung eingehen.

Genosse Rytschenkow beschuldigte „Rabochij Putj“, unbegründet zu sein, was wir uns nicht trauen, den Redakteuren von der Arbeiteruniversität Chlebnikow ins Gesicht zu sagen. Er möge sich also davon überzeugen, daß wir so viele Beweise haben, dass wir fast eine ganze Broschüre hätten schreiben müssen, wobei wir nur einige davon zitieren. Wir glauben, daß nach der Lektüre dieses Beweises niemand mehr Zweifel an der Richtigkeit unserer Position und der Berechtigung unserer Vorwürfe an die Chlebnikowianer haben wird.


2. Beweise für die Skrupellosigkeit der Verfasser
beim Fälschen weiterer Bände von Stalins Werken.

So die Skrupellosigkeit der Kompilatoren der Ergänzungsbände zu Stalins Werken. Was meint die RP damit? Nicht nur die Aufnahme von ungeprüften und zweifelhaften Dokumenten, von denen es viele in zusätzlichen Bänden gibt, sondern auch – und das ist das Wichtigste! – Die Auswahl des Materials ist subjektiv, wenn nicht das aufgenommen wird, was aufgenommen werden sollte, wenn das Problem wissenschaftlich, d.h. von den Klassenpositionen der Arbeiterklasse aus, gelöst werden soll, sondern nur das, was die Verfasser aufnehmen wollen. Genau aus diesem Grund haben wir in unserem Vorwort „einschließlich“ geschrieben: „Die bürgerlichen ‚marxistischen Wissenschaftler‘, die sie zusammenstellen, sind äußerst wahllos – sie schieben jede Information dorthin, einschließlich der von der Bourgeoisie offenkundig gefälschten Informationen…“

  • Beweis Nr. 1. Herr Rytschenkow hat sich in seinem Artikel sehr für die Archivnummern interessiert und die Frage so gestellt, als ob sie das wichtigste Zeichen für die Zuverlässigkeit und Echtheit der Dokumente wären. Die Verfasser der Ergänzungsbände selbst kümmern sich jedoch nicht allzu sehr um die Archivnummern der Dokumente, die sie in die Veröffentlichung aufgenommen haben, und die Dokumente werden dort entnommen, wo sie sie finden können.
Hier einige Beispiele dieser Art, bei denen keine Archivnummern vorliegen und die Quellen der Dokumente keineswegs unstrittig sind (Hier und im Folgenden werden Materialien aus weiteren Bänden von Stalins Werken aus folgenden Ausgaben zitiert: Bd. 14 – „I. Stalins Werke. Werke“, Informations- und Verlagszentrum „Sojus“, 2007; Bd. 18 – „J.W. Stalin. Werke“, Informations- und Verlagszentrum „Sojus“, Twer, 2006; Bd. 16, Teil 1 – „J.W. Stalin. Werke“, Verlag ITRK, Moskau, 2011):
– „Brief an I. Broz-Tito, an E. Kardel, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Jugoslawiens, 4. Mai 1948“, Bd. 18, S. 472-494. – Quelle: P. Milicevic „Vorsicht – Revisionismus“, Moskau, 2001, S. 64-88. (Die Materialien aus dieser Quelle sind zahlreich. Die Archivnummern sind nirgends zu finden. Die Herkunft ist unbekannt).
– „Aufschrift auf einem Brief von S.J. Alilujewa“, 26. Januar 1935, Bd. 18, S. 85 – Quelle wörtlich: „Aus dem Archiv von K.A. Kornejenkowa“.
– „Rede auf der Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der KPdSU(b)“ 31. Januar 1944, Bd. 18, S. 332-342 – Quelle „Filmkunst“, 1990, Nr. 4, S. 89-95.
– „Telegramm an I. Broz-Tito“ vom 9. Februar 1944, Bd. 18, S. 343 – Quelle: J.S. Girenko, „Stalin-Tito“, Moskau, 1991, S. 182-183. (Es gibt eine Menge Material aus dieser Quelle. Die Archivnummern sind nirgends zu finden. Die Herkunft ist unbekannt).
– „Brief an W.M. Molotow“ 21. Juli 1935, Bd.14, S.63-64, – Quelle „Stalins Briefe an W.M. Molotow 1925-1936“, Moskau, 1995, S.249-250 (Briefe aus dieser Quelle sind in weiteren Bänden enthalten. Die Archivnummern sind nirgends zu finden. Die Herkunft ist unbekannt).
– „Brief an K.F. Starostin“, Bd. 14, S. 46 – Quelle L. Kaganowitsch „Erinnerungen eines Arbeiters, eines kommunistischen Bolschewiken, eines Gewerkschafters, eines Mitarbeiters der Partei und des Sowjetstaates“, Moskau, 1996, S. 527 (L. M. Kaganowitsch starb 1991. Es ist nicht bekannt, wie vertrauenswürdig diejenigen sind, die seine Erinnerungen veröffentlicht haben. Es gibt keine Archivnummer).
– „Brief an J.A. Shdanow, 6. Oktober 1949″, Bd. 18, pp. 535-536 – Quelle: Zhdanov J.A. “ Ein Blick in die Vergangenheit“, S.279-280. (Es gibt viele Dokumente aus dieser Quelle. Die Archivnummern sind nirgends zu finden. Die Informationen in den Materialien werfen oft ernste Fragen auf).
  • Beweis Nr. 2. Ein weiteres Dokument mit zweifelhaftem Charakter:
    – Aufzeichnungen des leitenden Beraters der Mission Henke (abgeordnet an den kaiserlichen Außenminister)“, Bd. 14, S. 446-451. Die Quelle des Dokuments ist eine BRD-Publikation aus den 1960er Jahren, in der es heißt: „…Die russische Aufzeichnung des Gesprächs ist noch nicht identifiziert worden…“.
    Das Protokoll wurde nicht veröffentlicht, dennoch haben die Verfasser des Bandes volles Vertrauen in die Informationen des Klassenfeindes der UdSSR, zu dem die Sowjetunion seinerzeit mehr als angespannte Beziehungen hatte. Die 1960er Jahre sind der Höhepunkt des Kalten Krieges, und die Desinformation, eine der wirksamsten Techniken der Kriegsführung seit der Antike, spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Beweis Nr. 3. Auch in den Zusatzbänden gibt es einige „Bonbons“:
– „An Mr. Charles Nutter, Leiter des Büros von ,Associated Press‘“, Band 14, S. 136 – Quelle: Kansas City Star, 1943, 10. Dezember. In einer Anmerkung zu dem Dokument heißt es: „Eine Xerokopie der Veröffentlichung wurde dem Verfasser von R.F. Iwanow übergeben“.

Die Veröffentlichung durch eine Xerokopie ist ein bemerkenswerter Beweis für die Sorge der Verfasser um die „dokumentarische Authentizität“, nicht wahr? Und Genosse R.I.Kosolapov, sozusagen der Hauptkompilator der Ergänzungsbände von Stalins Werken, erachtet dieses Dokument in seinem Vorwort zu V.14 als Ausschmückung des Bandes: „Stalins Brief an den Amerikaner C.Nutter, den mir der Historiker R.Ivanov geschickt hat, schmückte zum Beispiel den Vorkriegsband“. (Siehe Band 14, S. XXVII) Es gibt keine Worte, der Text des Dokuments ist mit Humor geschrieben, aber das ist zu wenig, um ihn vom wissenschaftlichen Standpunkt aus als zuverlässig zu betrachten. Aber die „alte sowjetische Schule“ gibt solche Dinge nicht her. Im Folgenden werden wir sehen, wozu sie in der Lage ist.

Beweis Nr. 4. Und hier ein weiteres Beispiel für höchst zweifelhafte Dokumente:
– „An G. K. Shukow, A. A. Shdanow, A. A. Kusnezow, W. N. Merkulow am 21. September 1941“, Bd. 18, S. 263 – Quelle US, Library of Congress. Abteilung Manuskripte. „Sammlung Wolkogonow“. Rolle. 4. In einem Vermerk heißt es: „Dieses Dokument befindet sich in der so genannten Wolkogonow-Sammlung, die in der Handschriftensammlung der Library of Congress aufbewahrt wird und eine Sammlung von Kopien von Dokumenten zur Geschichte Russlands (UdSSR) des späten 19. bis 20. Jahrhunderts aus verschiedenen Archiven der Russischen Föderation darstellt. Die Materialien wurden der Kongreßbibliothek in den frühen 1990er Jahren von D. Wolkogonow zur Verfügung gestellt“.

Dies ist nicht das einzige „Dokument“ aus dieser Quelle. Es gibt mindestens eine weiteres – im selben Band auf S. 292. (Möglicherweise gibt es noch weitere – es war nicht unser Ziel, ausnahmslos alle zweifelhaften Dokumente in den von den Chlebnikowianern herausgegebenen Zusatzbänden zu Stalins Werken zu identifizieren – für RP war es wichtig, die Grundsätze der Vorgehensweise der Zusammensteller bei der Auswahl der in den Bänden enthaltenen Materialien aufzuzeigen). Die Tatsache, dass die Grundlage der „Dokumente“ eine Kopie war und ihre Herkunft äußerst zweifelhaft ist, wobei die Tätigkeit des Bürgers Wolkogonow zu berücksichtigen ist, verwirrte die Kompilatoren offenbar nicht. Auch das Fehlen russischer Archivnummern in den „Dokumenten“, die für die Echtheit der Dokumente erforderlich gewesen wären, war ihnen nicht peinlich. Man kann natürlich auf die Verschlossenheit einiger russischer Archive verweisen, aber in diesem Fall hätten sie nicht veröffentlicht werden dürfen, zumal diese Dokumente die Aufmerksamkeit auf solche Momente der sowjetischen Geschichte lenken, die nicht wesentlich sind, aber wohl „Wasser auf die Mühlen“ der Verleumder der UdSSR gießen, denen die Autoren dieser Veröffentlichung sehr geholfen haben.

Beweis Nr. 5. Die Aufnahme bestimmter Abschriften von Gesprächen und Sitzungen Stalins in die Ergänzungsbände wirft viele Fragen auf. Aus dem Text selbst geht oft hervor, dass es sich nicht um Abschriften im vollen Sinne des Wortes handelt, d. h. sie sind keine wörtliche Aufzeichnung dessen, was Stalin gesagt hat, sondern nur eine ungefähre Wiedergabe von Stalins Gedanken. Und schon das spricht gegen die Aufnahme solcher Dokumente in eine Ausgabe mit dem Titel „Stalin“. Aufsätze“.

Immerhin gibt es einen großen Unterschied – was genau Stalin sagte und wie kurz seine Gedanken aufgezeichnet Stenograf, hat eindeutig nicht die gleiche wie Stalin, ein tiefes wissenschaftliches Verständnis dessen, was geschieht. Es ist eine Sache, wenn diese Abschriften zu Stalins Zeiten in der Presse veröffentlicht wurden – dann wurden sie sicherlich überprüft und verifiziert, vielleicht sogar von Stalin selbst. Und eine ganz andere Sache sind die Abschriften, sozusagen „für den internen Gebrauch“, die die sowjetische Führung nicht zu veröffentlichen gedachte. Diejenigen, für die sie bestimmt waren, haben verstanden, wovon sie sprechen. Aber der moderne Leser, der mit der dialektisch-materialistischen Weltanschauung nicht vertraut war und die Geschichte der UdSSR nur oberflächlich kannte, ausschließlich durch die modernen überideologisierten bürgerlichen Lehrbücher, die meist abscheuliche Fiktion und einseitige Interpretation der Ereignisse aus den Klassenpositionen der Bourgeoisie enthielten, würde ohne eine entsprechende detaillierte Erklärung nicht viel verstehen. Aus diesem Grund werden solche Dokumente die Mythen der liberalen Perestroika in den Köpfen der Leser nicht widerlegen, sondern nur verstärken.
Vergleichen Sie diese beiden Gespräche aus Band 14: „Gespräch mit dem türkischen Außenminister S. Saracoglu am 1. Oktober 1939“ (S. 476-487). (S. 476-487) und „Interview mit Botschafter a.D., Chef-Wirtschaftsexperte im Auswärtigen Amt, K. Ritter, in der Nacht vom 31. Dezember 1939 zum 1. Januar 1940“ (S. 505-511). (S. 505-511). Beide Gesprächsprotokolle wurden von den Autoren aus einer Quelle, den Außenpolitischen Dokumenten, entnommen: das erste aus dem Band XXII Buch 2, S. 146-153, das zweite aus dem Band XXIII Buch 1, Moskau, 1995, S. 7-11.
Beide haben Archivnummern, die von den Herausgebern der Ergänzungsbände zu den Werken Stalins angegeben werden. Aber die erste Aufzeichnung des Gesprächs ist wortwörtlich, während die zweite annähernd, emotional gefärbt ist und sogar bis zu einem gewissen Grad eine Bewertung der Handlungen der Gesprächsteilnehmer enthält („besteht darauf“, „widerspricht“, „fragt“, „antwortet positiv“, „äußert Bedenken“ usw.). Letzteres ist besonders beunruhigend: Es ist unwahrscheinlich, dass der Stenograf das Recht hatte, die führenden sowjetischen Politiker in irgendeiner Weise zu charakterisieren – wir haben bisher in keinem Land der Welt von solchen Befugnissen der Stenografen gehört.
Daher die Frage nach der Echtheit des Dokuments, das übrigens die gleiche Archivnummer trägt wie das Archiv des Präsidenten der Russischen Föderation. Es kann sehr gut sein, dass es sich nicht um das Original handelt, sondern um eine Kopie, die viel später bearbeitet wurde. Die Frage ist, wie tief diese „Bearbeitung“ war.

Beweis Nr. 6. Die Ergänzungsbände der stalinistischen Schriften enthalten zahlreiche persönliche Dokumente und Dokumente, die sich direkt auf die Ausübung eines bestimmten Staats- oder Parteiamtes durch Stalin beziehen, oder kollektive Dokumente, die im Auftrag des Zentralkomitees, des Politbüros usw. erstellt wurden. Ein erheblicher Teil dieses Materials enthält keine substanziellen Informationen, und viele Dokumente können aufgrund der darunter befindlichen Unterschriften nicht als alleiniges Werk Stalins angesehen werden.

Ein Beispiel für solche Dokumente aus Band 14 sind S. 1, 3, 4, 37, 38, 49, 291, 300 und andere.
Auf den ersten Blick ist nicht klar, wozu die Kompilatoren sie brauchten. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass die meisten von ihnen aus einem bestimmten Grund aufgenommen wurden. Sie haben eine ganz bestimmte Aufgabe gelöst. Wir werden Ihnen im Folgenden sagen, wofür sie waren.

Beweis Nr. 7. Die Skrupellosigkeit und der Subjektivismus der Verfasser der Ergänzungsbände zu Stalins Schriften zeigt sich auch in solchen Einfügungen:
– TASS-Nachricht vom 13. Juni 1941, Bd. 18, S. 221-222.

Was der TASS-Nachrichtenbericht mit Stalins Schriften zu tun hat, ist unklar. Die Anmerkung zu diesem Dokument, daß „die Verfasser Grund zu der Annahme haben, daß der Autor dieses Dokuments Stalin war“, während dieser „Grund“ die Aussage einer Privatperson ist, läßt einen nur die Hände heben. Und sie wird von Leuten geschrieben, die sich als Vertreter der Wissenschaft und sogar als Marxisten-Leninisten ausgeben?
Man weiß nie, was jemand denkt! Die Leser, das arbeitende Volk Russlands, brauchen die Wahrheit und nicht die Meinung von irgendjemandem, selbst wenn diese Meinung von den Verfassern der Bände stammt. Wir werden von morgens bis abends von der Bourgeoisie mit Meinungen gefüttert, die entweder keine Ahnung haben oder sich nicht trauen, uns die Wahrheit zu sagen. Warum ähneln die Verfasser den bürgerlichen Propagandisten und übernehmen von ihnen zweifelhafte und offensichtlich weit von der wahren Wissenschaft entfernte Methoden der Informationsdarstellung? Und warum schreiben Sie ihre Meinung Stalin zu? Veröffentlichen Sie Ihre Meinung in Ihren eigenen Werken, so viel Sie wollen, aber schieben Sie sie nicht in Bücher mit dem Titel „Stalin“. Aufsätze“! Die Leser sind nicht an der Meinung der Verfasser interessiert, die Leser sind an Stalin, an seinen Worten, seinen Gedanken interessiert – an seiner Meinung, aber nicht an Ihrer!

Beweis Nr. 8. Im Vorwort zu Band 18, das im Dezember 2005 geschrieben wurde, schreibt Genosse Kosolapov (S.XL), daß die Vorwürfe der „unvollständigen dokumentarischen Verlässlichkeit“ „vom Standpunkt einer strengen akademischen Wissenschaft“ und der „fehlenden archivalischen Untermauerung“ gegenüber den Verfassern früher geäußert wurden, aber sie haben diesen Verstoß „um der Wiederherstellung der historischen Wahrheit willen“ absichtlich begangen, und jetzt sagen sie, daß in den Bänden 17 und 18 solche Verstöße nicht vorkommen. Wie wir jedoch sehen, sind die Verstöße nicht verschwunden, sondern in Band 18 und in den folgenden Nachdrucken aller weiteren Bände von Stalins Werken vorhanden. Die Verfasser haben in der zweiten Auflage einige Korrekturen vorgenommen (siehe Band 18, S. XXIX), aber keine wesentlichen Mängel beseitigt.

In der Ausgabe 2007 von Band 14 wurde dieses „dokumentarisch korrekte“ Dokument beibehalten:
– „Gespräch über das Lehrbuch der politischen Ökonomie am 29. Januar 1941“. (Zusammenfassung), Bd. 14, S. 562-570. Die Quelle des Dokuments ist wortwörtlich „Kosolapov R. ,Ein Wort an den Genossen Stalin‘, Moskau, 1995, S. 161-168“.
Diese Ausgabe, 1995, hatten wir nicht zur Hand, aber es gab einen Nachdruck desselben Buches von 2009, Verlag „Algorithmus“, in dem wir auf Seite 185 das Dokument mit dem Namen „Unsere Gesellschaftsordnung übermäßig zu loben ist nicht notwendig“ fanden, in dem Wort für Wort dasselbe abgedruckt war, wie in dem genannten Band von Stalins Werken auf Seiten. 562-570.
Achten Sie auf den Titel – er wurde vom Autor, dem Genossen Kosolapow, gegeben, indem er von dem Satz, den Stalin gesagt haben soll, nur den ersten Teil übernahm und den zweiten, der ihm nicht gefiel, verwarf. Ganz im Sinne Stalins: „Unser System muss nicht übermäßig gelobt werden, es darf auch nicht unterschätzt werden“ (S.187). Es scheint eine Kleinigkeit zu sein, aber sie spiegelt den Standpunkt des Autors wider. Und davon gibt es zu viele, diese Kleinigkeiten…
Im Ergänzungsband der Schriften Stalins ist dieses Dokument jedoch bereits ohne die selbst gewählte Bezeichnung Kosolapows enthalten. Aber das Interessanteste ist, daß der Autor des Buches „Ein Wort an den Genossen Stalin“ und gleichzeitig der Zusammensteller weiterer Bände von Stalins Werken, Genosse R. Kosolapov, keine Quellen angibt. Woher er dieses Exposé hat und wem es gehört, weiß nur Gott. Wenn er darunter „dokumentarische Authentizität“ und „strenge akademische Gelehrsamkeit“ versteht, wollen wir uns mit solcher „Authentizität“ und solcher „Gelehrsamkeit“ nicht befassen! Auf jeden Fall ist diese Zusammenfassung kein stalinsches Werk – die Kosolapowisten werden nie das Gegenteil beweisen können, und deshalb hat sie keinen Platz in Stalins Schriften!
Was die „Wiederherstellung der historischen Wahrheit“ betrifft, so haben die Kompilatoren, die zusätzliche Bände von Stalins Werken zur Veröffentlichung vorbereitet haben, zwar viel nützliche Arbeit geleistet, aber die historische Wahrheit wurde von ihnen auf sehr eigenartige Weise „wiederhergestellt“ – damit, Gott bewahre, die wichtigsten spätsowjetischen revisionistischen Thesen, die den Sowjetbürgern jahrzehntelang eingetrichtert worden waren, nicht aufgedeckt werden. Die „Marxisten-Leninisten“ der Arbeiteruniversität „Chlebnikow“ ließen sich nicht davon beirren, dass die bürgerliche Konterrevolution in Polen auf diesen revisionistischen Verzerrungen des dialektisch-materialistischen Verständnisses der Wirklichkeit beruhte und dass sie immer noch eine mächtige ideologische Grundlage bilden, auf der sich die bürgerliche Regierung völlig sicher fühlt.
Darüber hinaus wurden einige der von den Herausgebern in die Ergänzungsbände zu Stalins Schriften aufgenommenen Dokumente von ihnen bewusst so ausgewählt, dass sie diese falschen bürgerlichen Thesen in den Köpfen der Leser verstärken und so der konterrevolutionären Bourgeoisie helfen, ihre Herrschaft in unserem Land auszuweiten.

Wir gehen zum Beweis der Richtigkeit dieser Behauptungen über. Als Einleitung zu diesem mehr als ernsthaften Gespräch zwei weitere entscheidende Forderungen an die Verfasser weiterer Bände von Stalins Werken.

Beweis Nr. 9. Genosse Rytschenkow hat uns in seinem Artikel die Echtheit des in unserem Vorwort erwähnten Textes von Dimitroff in Band 16 Teil 1 verärgert nachgewiesen. Aber er sagte kein Wort über die andere Seite der Angelegenheit, die um ein Vielfaches wichtiger ist: Warum lesen wir in Stalins Schriften, was Dimitroff geschrieben hat?

Was Dimitrov schrieb, gehört in Dimitrovs Schriften, aber nicht in die von Stalin!
Ja, technisch gesehen handelt es sich nicht um eine Fälschung – die Worte von Dimitrow, der zweifellos ein sehr ehrenwerter Mann ist, werden von den Verfassern weiterer Bände von Stalins Werken nicht als Stalins Worte ausgegeben. Aber auch hier riecht es nicht nach wissenschaftlicher Integrität. Die Worte Dimitrovs, die in dem Band der Werke Stalins abgedruckt sind, haben das Gewicht von Stalins Worten. Und das ist eine ganz andere Sache! Wenn man bedenkt, welche Textpassagen die Verfasser aus den Memoiren Dimitrovs herausgerissen haben, stellt sich heraus, dass es sich um eine ganz bestimmte ideologische Wende handelt, um einen bestimmten Blickwinkel auf das Problem, der eine nicht weniger bestimmte ideologische Position widerspiegelt – die Klassenposition der Verfasser des Bandes, die leider alles andere als proletarisch ist.
Die von den Verfassern angewandte Technik ist nichts anderes als eine ziemlich subtile ideologische Beeinflussung, die der Leser, der mit den bürgerlichen Techniken der Bewusstseinsmanipulation nicht vertraut ist, einfach nicht bemerkt. Und diese bürgerlichen Propagandatechniken werden von den Verfassern in der gesamten Ausgabe verwendet!
Damit der Leser nicht denkt, daß wir auf der Grundlage eines einzigen Dokuments unangemessen verallgemeinern, hier einige weitere Beispiele dieser Art:
– „Aus einem Gespräch bei einem Mittagessen nach einer festlichen Demonstration am 7. November 1940“, Bd. 18, S. 207 – die Quelle ist dieselbe – Dimitrov G. Tagebuch (9. März 1933-6. Februar 1949). Sofia, 1997, S. 200-201.
– „Aus einem Gespräch mit J.A. Shdanov am 18. Oktober 1947“, Bd. 18, S. 453 – Quelle: J.A. Shdanov, „Ein Blick in die Vergangenheit: Erinnerungen eines Augenzeugen“, Rostow am Don, „Phoenix“, 2004, S. 251-252;
– „Aus einem Gespräch mit J. A. Shdanow am 10. November 1947“, ebd., S. 456-457 – Quelle: J. A. Shdanow, „Ein Blick in die Vergangenheit“, S. 182-183.
– „Aus einem Gespräch mit J.A.Shdanow am 6. Oktober 1949“, ebd., S. 535-536 – Quelle J.A.Shdanow, „Ein Blick in die Vergangenheit“, S. 279-280.
– Reden bei einem Abendessen zu Ehren von E. Beneš am 28. März 1945″, Bd. 18, pp. 359-351 – die Quelle ist eine AP RF-Archivnummer. Eine Notiz informiert uns darüber, dass diese Aufnahme von Molotovs Sekretär B. Podzerob gemacht wurde und dass es eine andere Version der Aufnahme dieser Reden gibt – von V. A. Malyschev. Es wird darauf hingewiesen, dass „beide Aufnahmen, die von den Autoren aus dem Gedächtnis gemacht wurden, sich offensichtlich gut ergänzen“. Das heißt, sie sind wieder nichts anderes als Erinnerungen, Memoiren.
– „Aufzeichnung eines Gesprächs mit S. M. Eisenstein und N. K. Tscherkassow über den Film Iwan der Schreckliche“, 26. Februar 1947, Bd. 18, S. 433-440. Am Ende des Eintrags steht „Aufgezeichnet von B.N.Agapov nach den Worten von S.M.Eisenstein und N.K.Cherkasov“. Quelle – Maryamov G. „Der Zensor des Kremls“. Stalin sieht sich Filme an. Moskau, 1992, S. 84-92.
All dies hat eindeutig keinen Platz in einem Buch mit dem Titel „J. Stalin. Werke“!
Als letztes Mittel hätten diese Texte in einem Anhang untergebracht werden können, wie es die Verfasser mit den berühmten „Memoiren“ von A. Kollontaj (Bd. 18, S. 606-611) getan haben. Die Aufnahme der letzteren, die schon vor langer Zeit als Fälschung angeprangert wurde (siehe z. B. hier), in den Anhang gereicht den Verfassern, die ihre wissenschaftliche Gewissenhaftigkeit und ihre Fähigkeit, Fälschungen zu erkennen, beteuern, allerdings nicht zur Ehre. Hätte man sich wirklich an die Grundsätze der Wissenschaft gehalten, so hätten die Memoiren und die Memoiren Stalins getrennt unter dem entsprechenden Titel „Memoiren an J. Stalin“ veröffentlicht werden müssen, wie dies in der UdSSR seinerzeit für die Memoiren Lenins geschehen ist.
Aber die Chlebnikowianer-Kosolapowisten haben anders entschieden. Offensichtlich war es ihnen wichtig, dass all diese Dokumente (und nicht nur diese, es gibt noch weitere solche Dokumente in zusätzlichen Bänden!) in den Bänden der Werke Stalins landen sollten – denn dann würde der Opportunismus der Verfasser, ihre Revision des Marxismus-Leninismus durch den Namen des großen Stalin selbst geheiligt werden!

Beweis Nr. 10. Unwichtige oder nicht von Stalin stammende Werke gibt es, wie wir sehen können, viele in den zusätzlichen Bänden von Stalins Schriften, und gleichzeitig sind die wichtigsten Werke von Stalin selbst nicht dabei. Warum, wenn ich fragen darf? Ich beziehe mich in erster Linie auf den „Kurzen Geschichtskurs der VKP(b)“, der, wie die Autoren selbst zugeben, unter direkter Beteiligung von Stalin erstellt wurde. Im „Vorwort“ zu den Ergänzungsbänden der Werke Stalins, geschrieben von Richard Kosolapov im Juli 1996, Band 14, S. XIX, heißt es;

„Stalin machte sich zunächst mit dem Primärmaterial vertraut, das die Experten in seinem Auftrag erstellt hatten, und lud sie dann in sein Büro ein. In Anwesenheit der Autoren ging er im Büro umher, diktierte den Text Absatz für Absatz, hörte sich ihre Kommentare an und ordnete dann die Abschrift. Das ging stundenlang so weiter. Der ‚Kurze Lehrgang‘ trägt zweifellos den Stempel der Persönlichkeit Stalins, seiner literarischen Art …“.
Aber die Schlußfolgerung, die Genosse Kosolapow daraus zieht, ist einfach verblüffend – „aber man kann dieses Buch streng genommen nicht als ein individuelles Werk betrachten.“
Stellen Sie sich vor, die Memoiren von G. Dimitrov und J. Zhdanov, Podzerob und Malyshev können als „individuelles Werk“ Stalins gelten, der „TASS-Bericht“ oder der Text einer dubiosen Fotokopie einer amerikanischen Zeitung auch, aber der „Kurze Lehrgang der Geschichte der WKP(b)“ nicht!
Der Genosse Kosolapow, der die Unsicherheit seiner Position spürt, in der seine persönliche subjektive Abneigung gegen die Veröffentlichung des „kurzen Lehrgangs“ deutlich zum Ausdruck kommt, greift nach einem Strohhalm und versteckt sich in alter KPdSU-Manier hinter der Partei:
„Herausgegeben von der Kommission des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Bolschewiki der Allvereinigung. Genehmigt durch den Zentralausschuss der WKP(b). 1938“, – wurde auf dem Titel des „Kurzen Lehrgangs“ geschrieben. Und es gibt keinen Grund, diese Formulierung zu ändern“.

Das antikommunistische Hoover-Institut

Zwar brauchte er nicht lange, um die Pläne des IMEL des Zentralkomitees der VKP(b) 1946-1950 zur Herausgabe der Werke Stalins, in denen der „Kurze Lehrgang der Geschichte der WKP(b)“ in Band 15 erscheinen sollte, sofort zu revidieren (er selbst schreibt darüber in Band 14, Seite XVII). Aus einem merkwürdigen Grund waren es nicht die Pläne der Partei, Stalins Werke zu veröffentlichen, die Genosse Kosolapow viel mehr Glauben schenkten, sondern die Pläne von McNeil, eines Mitarbeiters des Hoover Instituts (USA), eines der wichtigsten antisowjetischen Zentren der Welt, das seit vielen Jahrzehnten subversive Arbeit gegen die UdSSR und die Länder des Sozialismus leistet.

„Mitte der 60er Jahre veröffentlichte das Hoover-Institut für Krieg, Revolution und Frieden (Stanford, Kalifornien) die Bände 1 (XIV), 2 (XV) und 3 (XVI) von Stalins Schriften auf Russisch. Ich habe es für zweckmäßig gehalten, auch auf diese Erfahrung zurückzugreifen“, teilt uns Herr Kosolapov mit (Band 14, S. XVIII).

Er ist voll und ganz solidarisch mit McNeill, der keinen „Kurzen Lehrgang“ veröffentlichen wollte. „Meiner Meinung nach hat Kollege McNeil das Richtige getan, indem er den ‚Kurzen Lehrgang‘ aus dem mehrbändigen Werk herausgenommen hat“, schreibt Herr Kosolapov (Bd. 14, S.XIX).

Der ideologische Kampf

Man beachte – einer der Ideologen der späten UdSSR, man könnte sagen, die Säule der späten sowjetischen Philosophie, ehemaliger Chefredakteur der wichtigsten theoretischen Zeitschrift der UdSSR, ein Marxist-Leninist, ein ehemaliges Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU, nennt einen beruflichen Antisowjetisten, einen Spezialisten im subversiven ideologischen Kampf gegen den Sozialismus und die weltweite Arbeiterbewegung, seinen Kollegen! War das ein Versprecher? Haben Sie es anders gemeint? Nein, ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Leider ist Genosse Kosolapow in der Tat sein Kollege, man könnte sagen, sein Gesinnungsgenosse, weil sie beide in die gleiche Richtung handelten und handeln – die Zerschlagung des Sozialismus und der kommunistischen Weltbewegung, die Aufrechterhaltung der revolutionären Arbeiterbewegung in einem halbtoten Zustand, der für die Herrschaft der Bourgeoisie sehr günstig ist.

Um zu verstehen, warum wir so scharf schreiben, müssen wir verstehen, worum es in dem „Kurzen Lehrgang der Geschichte des WKP(b)“ geht, warum so viel darüber gesprochen wird und warum wir ihr hier so viel Aufmerksamkeit schenken.


Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.
Kurzer Lehrgang.

Kurzer LehrgangDies ist ein erstaunliches Buch, das in vielerlei Hinsicht einzigartig ist. Es ist schwer, ein ähnliches Produkt zu finden. Es ist kein Zufall, daß es von allen Feinden des Sozialismus so gehaßt wird. Tatsache ist, daß es sich nicht nur um ein Geschichtslehrbuch für irgendeine Partei handelt, vielmehr enthält der „Kurze Lehrgang der Geschichte der WKP(b)“ die Geschichte der russischen revolutionären Bewegung, die Geschichte unserer sozialistischen Revolution, die Geschichte unseres gesamten Landes – der UdSSR – und des Aufbaus des Sozialismus in diesem Land. Und es handelt sich nicht um eine einfache Geschichte, sondern um eine siegreiche Geschichte, die strikt vom Klassenstandpunkt der Arbeiterklasse aus geschrieben wurde – vom Standpunkt des historischen Materialismus aus. Die tadellose wissenschaftliche Genauigkeit, die hervorragende Analyse der konkret-historischen Bedingungen an jeder historischen Wende, die klare Hervorhebung der charakteristischen Merkmale des Augenblicks und die übersichtliche Darstellung der politischen Kräfte verbinden sich in diesem Buch mit einer Kürze und einer außerordentlichen Zugänglichkeit der Darstellung, wodurch es als Lehrbuch für die Ausbildung und Formung der politischen Avantgarde der Arbeiterklasse, die in der Lage ist, alle revolutionären Kräfte zum Kampf gegen den Kapitalismus zu organisieren, einfach unverzichtbar ist. Die Autoren des Lehrbuchs haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein Lehrbuch zu schreiben, das den arbeitenden Massen zugänglich ist und dazu beiträgt, aktive Erbauer einer kommunistischen Gesellschaft hervorzubringen, und es ist ihnen gelungen, diese Aufgabe zu erfüllen.

In seiner Rede vom 10. Oktober 1938 auf einer Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der VKP(b) über Parteipropaganda im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des „Kurzen Lehrgangs der Geschichte der VKP(b)“ [3] äußerte sich Stalin zu diesem Lehrbuch wie folgt:

„Der Kurze Lehrgang der Geschichte ist eine ganz andere Art von Parteigeschichte. Die Geschichte der Partei dient hier als Anschauungsmaterial, um die Grundideen des Marxismus-Leninismus im Zusammenhang darzustellen. Das historische Material dient als Unterrichtsmaterial. Richtiger wäre es zu sagen, dass es sich um eine kurze Darstellung der Geschichte handelt, die durch Fakten belegt ist, und zwar nicht durch erfundene Fakten, sondern durch historische Tatsachen, die allen bekannt sein sollten. Dies ist der Verlauf der Geschichte der Partei. Dies ist kein gewöhnlicher Verlauf der Geschichte. Es handelt sich um einen Geschichtskurs mit einem Schwerpunkt auf theoretischen Fragen, auf der Untersuchung der Gesetze der historischen Entwicklung.
Die Theorie ist das Gesetz der Geschichte. Die Theorie ist die Summe der Gesetze über das Studium der Gesetze der Entwicklung der Gesellschaft, der Entwicklung der Arbeiterbewegung, der Entwicklung der proletarischen Revolution, der Entwicklung des sozialistischen Aufbaus.“ (Hg. – RP)
„Dies ist ein Buch, das die Grundideen des Marxismus-Leninismus anhand historischer Tatsachen demonstriert. Gerade weil sie sie auf der Grundlage historischer Fakten demonstriert, wird sie unsere Kader überzeugen…“[4]

Gerade deshalb ist der „Kurze Lehrgang“ bei der Bourgeoisie und ihren Lakaien so verhaßt, weil ein Arbeiter oder Angestellter, der ihn studiert hat, nicht so leicht verwirrt, getäuscht oder überlistet werden kann, weil er verstanden hat, wohin er gehen muß, in welche Richtung er gehen muß, und er kann nicht umgelenkt werden.

Aus diesem Grund würde das Hoover-Institut dieses Buch unter keinen Umständen veröffentlichen. Es zu veröffentlichen würde bedeuten, ernsthaft zur Ausbildung neuer Revolutionäre beizutragen und die totalen Lügen zu entlarven, die die Bourgeoisie seit Jahren sorgfältig ausgearbeitet hat, um den Sowjetsozialismus und die siegreiche revolutionäre Bewegung der russischen Arbeiterklasse zu verleumden, die sich als fähig erwiesen hat, sie zu besiegen und den Kapitalismus im Lande zu zerstören. Dieses Buch für die Bourgeoisie und ihre Lakaien zu veröffentlichen, bedeutet, an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen, und die Wurzeln genau des kapitalistischen Systems der Ausbeutung und Unterdrückung zu untergraben, das sie ernährt!

Daraus folgt aber unmittelbar etwas anderes: Wem diente die subjektive Entscheidung des Genossen Kosolapow, des Herausgebers der Ergänzungsbände der Werke Stalins, den „Kurzen Kurs“ nicht in die Liste der in Ergänzungsbänden veröffentlichten Werke Stalins aufzunehmen? Die Antwort liegt auf der Hand: der Bourgeoisie und nur der Bourgeoisie!

Wiederherstellung der historischen Wahrheit?

Mit der demagogischen Erklärung, daß das angebliche Ziel der Veröffentlichung von Ergänzungsbänden zu Stalins Werken die „Wiederherstellung der historischen Wahrheit“ sei, wird das wichtigste Dokument, das den überwiegenden Teil der liberalen Perestroika-Mythen entlarven könnte – Stalins „Kurzer Lehrgang“ -, von den Herausgebern nicht veröffentlicht! All ihre schönen Worte entpuppen sich als leer. Sie reden vom Sozialismus und vergießen Krokodilstränen über die UdSSR, aber sie machen keinen Finger krumm, um das Einzige zu tun, was wirklich notwendig ist, um den Sozialismus in unserem Land wiederherzustellen.

Und das zu einer Zeit, in der die kommunistische Bewegung, die in unserem Land nach der totalen Zerschlagung der konterrevolutionären Niederlage von Chruschtschow und Gorbatschow gerade erst wieder zu leben beginnt, verzweifelt nach Lehrbüchern sucht, die die Grundlagen der marxistisch-leninistischen Theorie und der sowjetischen Geschichte in einer möglichst knappen und verständlichen Sprache erklären?

Die große Büchervernichtung

Schließlich ersticken unsere kommunistischen Praktiker jetzt einfach an einem Mangel an Literatur, die sie für die praktische Arbeit in den Massen benötigen! Es gibt nicht nur keine Literatur, es gibt überhaupt keine! Die Bibliotheken sind schon lange leergeräumt – alle Bücher aus der Sowjetzeit, von Statistiken bis zu Kindermärchen (!), wurden vor einem Jahrzehnt entfernt. Aber selbst wenn diese Literatur erhalten geblieben wäre, wäre sie für unser heutiges Problem wenig hilfreich, da sie hauptsächlich während der Chruschtschow-Brezhnew-Ära geschrieben wurde. Lehrbücher über den Marxismus-Leninismus wurden damals vor allem für die Studenten höherer und spezialisierter Sekundarschulen geschrieben und waren für diejenigen gedacht, die mit den Grundlagen der marxistisch-leninistischen Theorie mehr oder weniger vertraut waren. Darüber hinaus enthalten sie eine beträchtliche Anzahl inakzeptabler revisionistischer Verzerrungen, für die unser arbeitendes Volk in vollem Umfang mit seiner Freiheit bezahlt hat, und daher sind diese Schulbücher für unsere heutige Bildung völlig ungeeignet. Was die sowjetische Geschichte betrifft, so wurde sie den Sowjetbürgern in der Chruschtschow-Brezhnew-Ära fast von Kindesbeinen an beigebracht, und der sowjetische Staat brauchte sie den Erwachsenen nicht beizubringen – jeder kannte die Grundlagen der Geschichte seines Heimatlandes in dem einen oder anderen Maße.

Die geistige Verblödung nach 1990

Das ist jetzt ganz anders. Drei Jahrzehnte bürgerlicher Konterrevolution und kapitalistischer Herrschaft haben eine Generation hervorgebracht, die nichts über die wahre Geschichte ihres Landes weiß! Unsere Jugend hat nur eine vage Vorstellung vom Marxismus-Leninismus, wenn sie überhaupt jemals etwas davon gehört hat. (Viele der jungen Leute, die wir persönlich kennen – Abiturienten und Hochschulabsolventen – haben noch nicht einmal von Marx gehört!) Für die Generation unserer Bürger, die in der Breschnew-UdSSR aufgewachsen ist, ist die Situation nicht besser. Der echte Marxismus-Leninismus wurde in der späten Sowjetunion nicht gelehrt. Und diese bruchstückhaften Informationen, die den sowjetischen Arbeitern und Kommunisten noch gegeben wurden, sind längst aus ihrem Gedächtnis verschwunden. Die jahrelange massive bürgerliche Propaganda der Perestroika und Post-Perestroika hatte ebenfalls einen erheblichen Einfluss. In den Köpfen der ehemaligen Sowjetbürger herrschen wilde bürgerliche Mythen, und die wahre Geschichte ihres Landes ist vergessen. Daher müssen beide von Grund auf gelehrt werden, indem man den Erwachsenen ziemlich komplizierte Dinge in der einfachsten Sprache erklärt.

Das Beispiel der faschistischen Ukraine

Und es ist unerläßlich, dies nicht zu erklären, denn das Ergebnis der Untätigkeit der Kommunisten im ideologischen Bereich können wir zum Beispiel an den Ereignissen in der Ukraine deutlich sehen. Der „Die großen Ukris“ und der „Globus der Ukraine“ sind nicht erst gestern erschienen, und es ist nicht so lächerlich, wie es scheint. Sie sind nichts anderes als Elemente der ideologischen Basis[5] eben jenes Faschismus, der sich in diesem Land immer mehr ausbreitet. Aber das Gleiche wartet auf Russland, und dafür gibt es viele Anzeichen. Eine der anschaulichsten ist der „orthodoxe Sozialismus“, also die Ideologie des Faschismus, die in den letzten Jahren sowohl von der Linken als auch von der Rechten aktiv verbreitet wurde.

Wie können wir das bekämpfen? Nur auf eine Weise – indem wir den Menschen eine wirklich wissenschaftliche, materialistische Weltanschauung vermitteln und eine breite politische Bildung für die arbeitenden Massen organisieren.

Aber diese Aufklärung ist ohne Lehrbücher, ohne entsprechende Literatur, nicht zu leisten! Aus diesem Grund sind Bücher wie Stalins „Kurzer Lehrgang“ von außerordentlichem Wert. Es gibt sie zwar, aber nur wenige Exemplare einiger Lehrbücher, die zufällig überlebt haben und in den 20er und 30er Jahren veröffentlicht wurden, als die sowjetische Regierung vor der Aufgabe stand, Millionen von sowjetischen Arbeitern und Bauern die Grundlagen des politischen Wissens zu vermitteln. Dank dieser dialektisch-materialistischen Erziehung war die UdSSR in der Lage, sich durch Industrialisierung und Kollektivierung zu erheben, den grausamsten Krieg zu gewinnen und die Volkswirtschaft danach wieder aufzubauen! Heute stehen unsere Werktätigen vor nicht weniger gewaltigen Aufgaben, aber es gibt niemanden, der sie lösen kann, anders als zu Stalins Zeiten.

Verrat an der Sache der Arbeiterklasse

Und sollten wir unter diesen Umständen nicht die Gelegenheit nutzen, die sich durch die Aufnahme des Kurzlehrgangs in die Veröffentlichung weiterer Bände von Stalins Werken bietet? Weder damals, in den späten 1990er Jahren, was man den Verfassern noch verzeihen kann – sie konnten sich keinen Reim darauf machen, noch jetzt, in den 2000er Jahren, wo die Früchte des Prozesses der bürgerlichen Demobilisierung der arbeitenden Bevölkerung in den postsowjetischen Republiken bereits sichtbar geworden sind! Ist dies nicht ein Verbrechen gegen die Arbeiterklasse? War das nicht ein Verrat an der Sache des Sozialismus?

Warum der „Kurze Lehrgang“ so wichtig ist

Die Antwort ist unserer Meinung nach offensichtlich und eindeutig. Angesichts der enormen Popularität von Stalin, die in unserem Land von Jahr zu Jahr zunimmt, wäre die Aufmerksamkeit für den „Kurzen Lehrgang“ groß gewesen, und damit auch die Wirkung der darin enthaltenen wesentlichen Informationen auf das Bewußtsein der Menschen. Wer es lesen würde, würde sicherlich eine kritische Wahrnehmung der Realität zurückgewinnen, und das ist jetzt die wichtigste Aufgabe für alle fortschrittlichen Kräfte in unserem Land. Auf diese Weise wäre die ideologische Basis der bürgerlichen und damit faschistischen Ideologie weitgehend untergraben worden und viele denkende Menschen hätten sich in die richtige, wirklich sozialistische Richtung bewegt. Wäre vor 20 Jahren, als die erste Ausgabe der Ergänzungsbände zu Stalins Schriften erschien, der „Kurze Lehrgang“ enthalten gewesen, dann würden wir heute in einem völlig anderen Russland leben, vielleicht noch nicht sowjetisch, nicht sozialistisch, aber zumindest nicht mit einer so geschlagenen kommunistischen Bewegung und nicht mit einer so demoralisierten Arbeiterklasse. Das wäre ein großer Fortschritt im Vergleich zu dem, was wir jetzt haben.


Revisionisten sind Feinde der Arbeiterklasse

Warum haben die Verfasser von Stalins Ergänzungsbänden nicht an all dies gedacht?

Aus einem einfachen Grund – für sie persönlich war der “ Kurze Lehrgang “ absolut inakzeptabel. Die Wurzeln der Abneigung der Chlebnikowianer-Kolosapowisten gegen Stalins „Kurzer Lehrgang“ liegen auf der Hand – es sind die negativen Jugenderinnerungen ihres ideologischen Führers, des Genossen Kosolapow, der aufgrund seines Alters die massive Durchsetzung dieses Lehrbuchs als grundlegendes Lehrbuch des Marxismus in den 40er und frühen 50er Jahren miterlebt hatte.

Auch Dr. Kossolapow ist ein Verräter der Arbeiterklasse…

Nur hat Herr Kosolapow das Klassenwesen dieses Phänomens, an das er sich mit großer Bestürzung erinnert, nie verstanden, weder damals noch heute, nach vielen Jahrzehnten. Er verstand nicht, dass dies weder die politische Linie der Bolschewiki, noch der Wille Stalins, noch sein „Fehler“ und seine „Leidenschaft für Selbstlob“ war, sondern eine Manifestation des Klassenkampfes der bürgerlichen Konterrevolution gegen die sowjetische Arbeiterklasse auf dem Gebiet der Ideologie. Dies war eine bewusste Technik der Revisionisten, Feinde der sowjetischen Arbeiterklasse, die gegen die Partei, gegen Stalin und gegen das gesamte sowjetische Volk vorgingen. Die Revisionisten, die die Interessen der bürgerlichen Konterrevolution vertreten, haben die gute und richtige Sache der politischen Arbeit formalisiert und absichtlich zur Idiotie gebracht, um dem sowjetischen Volk das Studium der Märxismus-Leninismus-Theorie nicht durch Waschung schmackhaft zu machen. Sie sind sich der Macht des MARXISMUS sehr wohl bewusst und versuchen daher mit allen Mitteln, den sowjetischen Arbeitern, Angestellten und der Intelligenz diese gewaltige Waffe aus den Händen zu nehmen.

Was war und ist das Ziel der Konterrevolution?

„Unter ihren Losungen, für unsere Ziele“ war das Motto der Konterrevolution! Die Diskreditierung durch übertriebenes Lob, übertriebene Schmeichelei und verstärkte Aufdringlichkeit ist die wirksame Methode, die sie nicht nur auf den „Kurzen Lehrgang“ anwandten, sondern auch auf die Organisation solcher Phänomene wie den Personenkult um Stalin und, in der Zeit von Chruschtschow und Breshnew, auf die gesamte marxistisch-leninistische Theorie. Dank der Bemühungen der konterrevolutionären Revisionisten blieb vom Marxismus-Leninismus in der UdSSR nur eine leere Hülle übrig, und das Klassenwesen der politisch-ökonomischen Prozesse, die sich in der sowjetischen Arbeiterklasse abspielten, wurde absolut nicht verstanden.

Die „Arbeiteruniversität Chlebnikow“ – keine Kommunisten

Wenn die Chlebnikowianer echte Marxisten-Leninisten wären, müßten sie das nicht erklären — sie würden das alles selbst verstehen, indem sie das Geschehen aus den Klassenpositionen der Arbeiterklasse analysieren. Aber die Tatsache ist, dass die Verfasser zusätzlicher Bände von Stalins Schriften nicht auf dem Standpunkt der Arbeiterklasse stehen — sie drücken die Klassenposition der kleinbürgerlichen und kleinbürgerlichen Bevölkerungsschichten aus. Marxisten und Kommunisten sind sie nur durch Selbstbezeichnung. Statt des Marxismus-Leninismus bieten sie uns den gleichen, bereits bewiesenen, konterrevolutionären Revisionismus in seiner subjektiv-idealistischen Modifikation an. Die Ansichten der Chlebnikowianer-Kosolapowisten – sind eine eklektische Mischung aus menschewistischem Idealismus, Positivismus, Reformismus, Mechanismus und anderem, reaktionär-bürgerlichem dummen Zeugs. Und der menschewistische Idealismus unterscheidet sich gerade durch ein charakteristisches Merkmal — die Trennung von Theorie und Praxis.

  • Die Chlebnikowianer arbeiten nicht mit den Massen zusammen, deshalb haben sie die Frage des „Kurzen Lehrgangs“ in der von uns angegebenen Ebene nicht einmal berücksichtigt. und sie haben keine Ahnung von dem Problemen unserer kommunistischen Bewegung, über das wir gerade weiter oben gesprochen haben. Diese Genossen bevorzugen es, über Marxismus zu spekulieren, ihn aber nicht in der Praxis anzuwenden.
  • Sie interessieren sich wenig für die Entwicklung der revolutionären Bewegung im Land und den wirklichen Kampf um den Sozialismus. Sie beschäftigen sich nur mit ihrem eigenen Bewußtsein — mit ihre eigenen Ansichten, Ideen und Interessen.
  • Sie sind Idealisten und Verbreiter der bürgerlichen Ideologie, und deshalb ist Stalins „Kurzer Lehrgang“ mit seinem historischen Materialismus für sie absolut nicht akzeptabel — er hat sie entlarvt und gezeigt, wie die wahren Marxisten-Leninisten und materialistischen Dialektiker zur Bewertung der historischen und existierenden Wirklichkeit herangehen müssen!

Sie dienten dem Klassenfeind…

Oben nannten wir die Aktionen der Chlebnikowianer zur Auswahl von Materialien für zusätzliche Bände von Stalins Werken „Skrupellosigkeit“. Aber wir haben uns geirrt – das ist keine Skrupellosigkeit, denn das würde eine Art von unsystematischer, chaotischer Natur voraussetzen. Wir sehen bei Chlebnikowianern jedoch keine Chaotizität und keine Systemlosigkeit, im Gegenteil, wir erkennen ganz klar ein System. Sie wählen Materialien nach einem ganz bestimmten Prinzip aus, um ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen, und dieses Ziel ist die Förderung des Revisionismus, ihrer eigenen idealistischen Ansichten über Geschichte und Gesellschaft, die Ersetzung der revolutionären Marxismus-Leninismus-Theorie durch eine reaktionäre bürgerliche Ideologie.

Um die Gültigkeit dieser Behauptung zu beweisen, müssen wir herausfinden, was die ideologische (Klassen-) Position der Verfasser ist. Hier werden uns die Vorworte zu zusätzlichen Bänden von Stalins Werken helfen. Autor oder Co-Autor der überwiegenden Mehrheit der Vorwort — Genosse Kosolapow, wie wir bereits oben gesagt haben, ist der ideologische Führer von Chlebnikowianer.

[1] http://www.hrono.ru/statii/2010/ilyu_falsh.php
[2] http://south-worker.com/vot-takaya-u-nas-nynche-nauka-v-strane/
[3] http://grachev62.narod.ru/stalin/t18/t18_070.htm
[4] Там же
[5] см., например, А. Галкин «Германский фашизм»

03.06.2015

Quelle: https://work-way.com/blog/2015/06/03/o-dopolnitelnyx-tomax-sochinenij-stalina-otvet-vozmushhennym-xlebnikovcam/

(Übersetzung: Florian Geißler – Kommunisten-Online)

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2 Antworten zu Wie und warum wurden die weiteren Stalinbände nach dem Tode Stalins gefälscht ?

  1. Wolfgang Schumann schreibt:

    Ich bin überzeugt, dass es nicht Stalin´s Werk ist – derkurze Lehrgang.
    Es war und bleibt eine Kollektivarbeit so wie es im Buch steht. Ich
    gestatte mir 2 Blatt beizufügen als Beleg.

    Wolfgang Schumann

    • sascha313 schreibt:

      Es ist so, wie es im Beitrag beschrieben wurde:
      „Stalin machte sich zunächst mit dem Primärmaterial vertraut, das die Experten in seinem Auftrag erstellt hatten, und lud sie dann in sein Büro ein. In Anwesenheit der Autoren ging er im Büro umher, diktierte den Text Absatz für Absatz, hörte sich ihre Kommentare an und ordnete dann die Abschrift. Das ging stundenlang so weiter. Der ‚Kurze Lehrgang‘ trägt zweifellos den Stempel der Persönlichkeit Stalins, seiner literarischen Art…“ – dem ist nichts hinzuzufügen!

      In der russischen Reprint-Ausgabe von 1945, die offenbar nur deswegen erscheinen konnte, damit der Antikommunist und Stalinhasser Roy Medwedjew dazu sein 54seitiges Nachwort schreiben konnte, vermeldet dieser, nachdem er der Aussage Chruschtschows widersprochen hatte, der auf der geschlossenen Sitzung des XX.Parteitages erklärt hatte, das Buch sei durch eine erstaunliche Verwandlung (поразительное превращение) von einer Kollektivarbeit in ein Werk Stalins umgefälscht worden, daß nicht nur das gesamte VIII. Kapitel (das umfangreichste des Buches) von Stalin selbst geschrieben wurde. sondern daß auch andere Teile seine Handschrift trügen, und Stalin letztlich der Herausgabe nach einigen seiner Änderungen zugestimmt habe. (М., Логос, 2004, с. ХVIII-ХХI.)

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