Zum Gedenken an die Helden der Roten Armee:
Übersetzung: Florian Geißler (Kommunisten-Online)
Oder auf vk: https://vk.com/video25025787_171216726
Rückkehr der Helden von der Front
Foto: Klimbim – https://klimbim2014.wordpress.com/ (die besten kolorierten Fotos weltweit!)
Ein sehr schönes Gedicht. Es ist nicht leicht, über Kraniche zu schreiben und dies mit dem Kampf der Roten Armee zu verbinden. Hier scheint es mir aber geglückt. Vielleicht müsste das Poetische der Gedanken noch ein wenig mehr durch die Übersetzung ins Deutsche sprachlich betont werden. Anzunehmen, dass sich Gamsatow vom Film „Die Kraniche ziehen“ inspirieren ließ. Oder war es umgekehrt? Weiß niemand, ist ja auch egal. Schade, dass dieses Gedicht nicht von einem deutschsprachigen Lyriker übersetzt wurde. Danke auch für die Vertonung auf russisch.
Auch ein wundervolles Lied, das aus diesem Gedicht gemacht wurde, es bringt das Poetische sehr schön zum Ausdruck, all die Bitterkeit der Wirklichkeit des Krieges und das Glück des Sieges, des Lebenswillens. Ich kenne das Gefühl, das uns mitreißt beim Anblick der Kraniche, die über unseren Köpfen hinwegziehen. Ich war vor Jahren an der Müritz, und in der Dämmerung kamen sie: die Kraniche, Tausende. Ich kann dieses Glücksgefühl gar nicht beschreiben, die Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, das war eine wirkliche Ausnahmesituation des Lebens.
Heute noch, wenn ich zurückdenke, hatte ich beim Schreiben genau dieses selbe Gefühl, Glück. Kraniche werden auch Glücksvögel genannt. Und dies hat Gamsatow mit seinem Gedicht uns sagen wollen: das Glück des Lebens. Manchmal braucht man eben eine kleine Aufmunterung, und das hast du damit geschafft, Sascha. Danke.
Ja, Hanna. Das ist eben nur eine wörtliche Übersetzung. Wenn es Dir aber gelingt, das in poetische Formen zu bringen, das wäre großartig. Du hast doch Talent!
Nee, Sascha, das traue ich mir nicht zu. Ich beackere ein kleines Feld, an so ein großes Gedicht traue ich mich nicht ran. Ich weiß auch niemand von derzeit bekannten Lyrikern, die dazu fähig wären. Ganz abgesehen von ihrem Ideologiekäfig, in dem sie schreiben. Hermlin hätte es gekonnt, auch Weinert – du wirst staunen, was für wunderschöne poetische Gedichte er geschrieben hat neben seinen vielen aufrüttelnden politischen Gedichten.
Aber von den Heutigen – nein, da sehe ich schwarz. Aber ich probiere es. Und wenn du nichts von mir hörst, ist es nichts geworden. Allerdings, In meinem Blog bin ich schon seit einem Jahr gesperrt – natürlich wegen eines Corona-Gedichts -, und so habe ich keine Gelegenheit, die Wirkung testen zu lassen. Wobei ich anhand der Giftigkeit der Kommentare wissen würde, ob es gut oder nicht gut ist.
Ich weiß einen Lyriker, der es könnte, keinen deutschsprachigen: Eduardo Galeano, ein großartiger politischer und poetischer Lyriker aus Lateinamerika. Ich weiß noch nicht mal, ob er noch lebt. Er würde das Gedicht natürlich ins Spanische übersetzen. Florian Geißler, hat er nicht Beziehungen zu Lateinamerika? Auf alle Fälle probiere ich es. Mal sehen, was draus wird.
Sascha, ich habe es versucht. Die Schwierigkeit besteht bei der Übersetzung darin, dass man so viel wie möglich am Original bleiben will, was sich aber mit dem Deutschen nicht so gut verträgt. Man ist also gezwungen, einiges umzuformulieren. Ich habe öfter schon Gedichte aus dem Englischen übersetzt, obwohl mein Englisch sehr little ist, ohne Wörterbuch wäre es nicht gegangen.
Aber mein Russisch ist noch schlechter. Schuld ist die damalige Form des Russisch-Unterrichts. Wir hatten immer russische politische Texte ins Deutsche übersetzt, und so waren wir nicht in der Lage zu einer Unterhaltung mit einem Russischsprachigen. Ich konnte mich insofern nicht immer ans Original halten. Wichtig ist, dass man die Intuition des Dichters begriffen hat, und ich glaube, das habe ich. Hier der Versuch:
Kraniche, von Rasul Gamsatow
Versuch einer Übertragung ins Deutsche
Manchmal, wenn ich an euch denke,
ihr Soldaten, die ihr auf blutigen Feldern starbt,
scheint es mir, dass ihr nicht zu Boden fielt,
dass ihr euch verwandeltet in weiße Kraniche.
Die Kraniche, seit fernen Zeiten fliegen sie,
wir hören ihre Stimmen, und ist es nicht wahr,
so traurig, wie es oft ist, wir schweigen,
wenn wir zum Himmel blicken?
Heute, noch dämmert der Abend nicht,
sehe ich die Kraniche im Nebel,
sehe, wie geordnet sie fliegen, geordnet
wie Menschen bei der Arbeit auf den Feldern.
Sie fliegen, der Weg der Kraniche ist weit,
und ich glaube, sie rufen jemandes Namen aus.
Ist nicht deshalb der Schrei des Kranichs
vor Jahrhunderten wie die Rede von Avar?
Müde fliegen sie, sie fliegen und fliegen
im Nebel am Ende des Tages im hilfreichen Keil.
Da ist eine kleine Lücke. Vielleicht ist sie
für mich bestimmt?
Eines Tages werde ich mit ihnen fliegen,
im gleichen grauen Nebel. Und vom Himmel
tönt der Vogelruf zu euch allen, die ihr auf Erden
geblieben seid.
2.5.22
PS: Wer war Avar?
Danke, Hanna – es ist Dir gelungen!!! (Wer Avar ist, weiß ich auch nicht,,,)
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt.
Und wieder ziehe die Kraniche…
Das erste Mal gelang es Putin, durch die Aufnahme der Krim in die RF einen Weltkrieg zu verhindern.
Jetzt versucht er es erneut, einem dritten Weltkrieg (Speerspitze Ukraine gegen Russland) zuvor zu kommen und zu verhindern. (Wer gründlich nachgedacht hat, weiß das).
Und so ziehen die Kraniche nicht nur für Russland, sie ziehen auch für uns (die „wir“ es nicht zu danken verstehen).
Doch die „wir“, die es verstehen, gedenken der Kraniche und unsere Gedanken begleiten sie auf ihrem Flug.
Und noch etwas…
Eine neudeutsch-typische (!) und besonders widerliche Äußerung sollte man nicht mehr vergessen:
„Florence Gaub: Wir dürfen nicht vergessen, auch wenn Russen europäisch aussehen, dass es keine Europäer sind – jetzt im kulturellen Sinne – die einen anderen Bezug zu Gewalt haben, die einen anderen Bezug zu Tod haben.“ (In „offizieller“ TV-Show).
Das diskutiert man nicht. Es ist zu dumm, zu widerlich, aber es zeigt – unter 1000 anderen Punkten – wie tief dieses Land gesunken ist und weiter sinkt. (DAS ist echter Neo-Nazismus!).
Wie man u. a. von Andrei Martyanov hört, ist die heutige Jugend Russlands bewusster, besser informiert, patriotischer, mehr kritischem Denken verpflichtet, als je zuvor bzw. sehr lange nicht mehr. Übrigens… ich finde Andrei eine hervorragende Quelle zu den gegenwärtigen Ereignissen.
Und so breitet sich gerade dieses Bild (man sagt, ein Chinese hätte das erste gemalt?) als Grafitti russlandweit aus:
https://inf.news/en/world/513ba1a83d3f5175324aedb1e9ed5243.html
Babuschka „Z“ mit roter Fahne, deren Schatten das berühmte Denkmal in Stalingrad (jetzt: Wolgograd) zeigt. Großartig. Gerüchte sagen, die Figur könnte es in die Erinnerungsfeier zum 8. Mai schaffen?)
Wenn das mit der Beschreibung der Jugend stimmt – wunderbar, insbesondere mit Blick auf die deutsche Jugend, die zusammen mit ihren Eltern jeglichem Denken und jeglicher Vorstellung von Realität entwöhnt wurde.
Empfehle ein Gespräch mit Andrei anzuhören (dauert aber über 2 Stunden) 🙂
auch auf seinem Blog zu hören:
https://smoothiex12.blogspot.com/
Allerdings alles englisch.
Tatsächlich, es gibt zunehmend mehr Menschen, die derart widerliche Gehässigkeiten über andere verbreiten, so daß man einfach keine Worte mehr findet. Das sind Mißgestalten ohne Gewissen und ohne Charakter!
Bei 1 Stunde 56 Minuten im Gespräch mit Andrei Martyanov ist anhand von Filmen die Rede davon, dass die Russen, wie kaum ein anderes Volk, verstehen, was Krieg bedeutet, weshalb sie hervorragende Filme über Krieg gemacht haben, wobei sie gleichzeitig Krieg zutiefst hassen, eben weil sie den verstehen. (Ungleich der meisten westlichen Filme).
Das ist allerdings kein Widerspruch dazu, dass sie bereit sind, Krieg zu führen, wenn die Existenz des Landes und seiner Menschen auf dem Spiel steht.
(Wer Putin über die Jahre beobachtet hat, weiß, dass das sehr wohl für ihn gilt. Es bleibt für ihn der letzte Ausweg, nachdem er über Jahre alles Andere versucht hat!).
Das hat mich erinnert…. es war in der 4. oder 5. Klasse – in der DDR natürlich – als uns der (kommunistische!) Lehrer einen Ausschnitt aus dokumentiertem Krieg zeigte. Ganz schrecklich. Abgesehen davon, dass ich dem bis heute dankbar bin – in frühem Alter prägen sich solche Bilder ein – hat das gezeigt, dass KOMMUNISTEN KRIEG HASSEN. Sie sehen es als extrem tragisch an, wenn sie etwa vom Kapital in solche gezwungen werden.
Und so war es immer, wenn in den sozialistischen Staaten von Frieden und von Völkerfreundschaft die Rede war, ERNST GEMEINT. Das war der Grund, weshalb der Lehrer uns diese Filmausschnitte zeigte – wir sollten das nie wieder vergessen.
Ich wiederhole: Der Mann war KOMMUNIST!
Vielleicht ist das ein wenig zu idealisierend – aber über dieses Lied und Video könnte man gelegentlich nachdenken (hoffe, Cuba vergisst nicht):
Wir sind Russland 🙂 Мы Россия 🙂