Der Imperialismus und wie man ihn beseitigen kann…

Lenin und StalinEgal ob wir uns das jetzt vorstellen können oder nicht, die Gesetzmäßigkeiten des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus funktionieren ohnehin unabhängig und außerhalb unseres Bewußtseins. Jedoch ist es notwendig, diesen Gesetzmäßigkeiten durch bewußtes Handeln zum Durchbruch zu verhelfen. Nichts geschieht in der Geschichte von allein. Immer sind es die Interessen der Menschen, die dem Verlauf der Ereignisse ihre Prägung geben. So ist es unvermeidlich, daß der Kapitalismus, der sich heute in seinem höchsten Stadium, im Imperialismus, befindet, zuerst gestürzt werden muß, bevor sich auf dessen Trümmern eine neue, sozialistische Gesellschaftsordnung aufbauen läßt. Bezugnehmend auf Lenins Werke „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ weist uns der sowjetische Autor A. Ostrogski auf einige wesentliche Merkmale dieses Übergang hin, die man keinesfalls vernachlässigen darf.

Der Hauptwiderspruch des Kapitalismus – der Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und der privaten Form der Aneignung – erreicht im Imperialismus  eine unerhörte Schärfe und tritt unverhüllt zutage. Die Arbeiterklasse und die breiten Massen der Werktätigen sehen immer deutlicher und klarer, wie die Resultate ihreer gesellschaftlichen Arbeit einer Handvoll Monopolkapitalisten zugute kommen, die sich den Löwenanteil des Volkseinkommens aneignen und die Werktätigen rücksichtslos dem Hunger und Elend preisgeben. Sie scheuen nicht einmal davor zurück, die Massen mit immer neuen Maßnahmen zu betrügen und weltweit in Kriege und Krisen zu stürzen, und sie bedienen sich dabei der neuesten Erkenntnisse und Errungenschaften von Wissenschaft und Technik, um ihre Herrschaft zu zementieren. Der Massenmord der Erdbevölkerung ist dabei stets im Kalkül. Doch wo ist da der Ausweg? Er liegt einzig und allein in dem Sturz der Ausbeuterklasse und der Unschädlichmachung und Liquidierung ihrer Lakaien und Nutznießer.

Die Diktatur des Proletariats – das Klassen­bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauern­schaft unter der Führung des Proletariats

Lenin und Stalin, die die Erfahrungen des revolutionären Kampfes des Proletariats in der Epoche des Imperialismus stu­dierten und verallgemeinerten, heben hervor, daß die Arbeiter­klasse, nachdem sie die Macht in ihre Hand genommen hat, diese nur im unermüdlichen und konsequenten Kampf für die Festi­gung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft behaupten und festigen kann. Lenin zeigte bei der Entwicklung der Lehre von der Diktatur des Proletariats unter den neuen historischen Bedingungen der Epoche des Imperialismus, daß die Diktatur des Proletariats nichts anderes ist als das Klassen­bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft, wobei das Proletariat in diesem Bündnis die führende Rolle innehat. Genosse Stalin weist in seiner bekannten Charakteristik der drei Seiten der Diktatur des Proletariats ebenfalls darauf hin, daß eine Seite die Führung der Bauernschaft durch die Arbeiter­klasse ist.

Welche Bedeutung hat die Lehre vom Imperialismus?

Im Verlauf ihrer gesamten revolutionären Tätigkeit kämpften Lenin und Stalin, ausgehend von den neuen Bedingungen des Verhältnisses der Klassenkräfte in der Epoche des Imperia­lismus, unermüdlich für die Festigung des Bündnisses der Ar­beiterklasse mit der Bauernschaft und entlarvten rücksichtslos alle Versuche der Feinde des Sozialismus, dieses Bündnis zu untergraben oder zu schwächen. Heute ist die Führung der Bauernschaft eine der wichtigsten Aufgaben der kommunistischen Parteien in der ganzen Welt.

Was sind die Voraussetzungn für die proletarische Revolution?

Auf diese Weise enthüllt die Leninsche These über den Im­perialismus als den Vorabend der sozialistischen Revolution des Proletariats

  1. das Vorhandensein der materiellen Vor­aussetzungen (für den Übergang zum Sozialismus) in Gestalt der monopolistischen Großproduktion,
  2. die vollste Mobilisationsbereitschaft der Arbeiterklasse zur Verwirk­lichung ihrer historischen Mission als des Totengräbers der Bour­geoisie und
  3. die Möglichkeit und Notwendigkeit, die Führung der gesamten werktätigen Massen und in erster Linie der Bauernschaft durch die Arbeiterklasse im Laufe des Kamp­fes um die Errichtung der neuen, sozialistischen Gesellschaft zu sichern.

Warum braucht die Arbeiterklasse eine revolutionäre Partei?

Die Möglichkeit des revolutionären Sturzes des Kapitalismus auf Grund dieser Voraussetzungen in die Wirklichkeit umzu­setzen, braucht man außerdem eine Partei neuen Typus, die als Trägerin der fortgeschrittenen revolutionären Theorie im­stande ist, „den Gang der Ereignisse vorauszusehen, und zu er­kennen nicht nur, wie und wohin sich die Ereignisse gegen­wärtig entwickeln, sondern auch wie und wohin sie sich künftig entwickeln müssen.“ [1]

Was lehrt und das historische Beispiel der Bolschewiki?

Eine solche Partei neuen Typus, die an der Spitze der Ar­beiterklasse und der breiten Massen der Werktätigen steht und sie in den Kampf zum Sturz der Herrschaft der Grundbesitzer und der Kapitalisten führte, war die von Lenin und Stalin ge­schaffene Partei der Bolschewiki.

  • Überzeugung: Die Arbeit W. I. Lenins „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, die gegen Ende des ersten Welt­krieges geschrieben und kurz vor der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution veröffentlicht wurde, wappnete die Partei der Bolschewiki, die Arbeiterklasse und die breiten Massen der Werktätigen mit der Überzeugung von der Gerechtigkeit ihrer Sache und trug dadurch in hohem Grade zum siegreichen Aus­gang des Kampfes um die Schaffung des ersten sozialistischen Sowjetstaates in der Welt bei.
  • Notwendigkeit: Seine weitere Entwicklung erfuhr der Leninsche Leitsatz über den Imperialismus als den Vorabend der sozialistischen Revo­lution des Proletariats in den Arbeiten des Genossen Stalin, der nachwies, daß der Imperialismus alle Widersprüche des Kapitalismus bis zum höchsten Grad, bis zu den äußersten Grenzen steigert, wo dann die proletarische Revolution zu einer unmittelbaren praktischen Notwendigkeit wird.

Was sind die Hauptwidersprüche des Imperialismus?

Hierbei deckt Genosse Stalin die drei wichtigsten Widersprüche des Imperialismus auf:
1. den Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital;
2. zwischen den verschiedenen Finanzgruppen und impe­rialistischen Mächten im Kampf um Rohstoffquellen und fremde Territorien;
3. zwischen einer Handvoll herrschender „zivilisier­ter“ Nationen und den Millionen und aber Millionen Menschen der kolonialen und abhängigen Völker der Welt.
Rußland war, wie Genosse Stalin zeigt, am Vorabend der Großen Sozialisti­schen Oktoberrevolution der Knotenpunkt aller dieser Wider­sprüche und wurde deshalb zur Heimstätte des Leninismus.

Der Imperialismus ist sterbender Kapitalismus!

Bei der Erforschung der Entwicklung des Kapitalismus in seinem imperialistischen Stadium wies Lenin nach, daß der Imperialismus der sterbende Kapitalismus ist, daß er die letzte Etappe des Kapitalismus ist und den Vorabend der sozialisti­schen Revolution darstellt. Gestützt auf das von ihm entdeckte Gesetz der ungleichmäßigen und sprunghaften Entwicklung des Kapitalismus in der Epoche des Imperialismus, zeigte Lenin, wie sich kraft dieses Gesetzes alle äußeren und inneren Wider­sprüche des Kapitalismus verschärfen, die Bedingungen für die Durchbrechung der imperialistischen Kette an ihrem schwäch­sten Glied geschaffen wurden, sich die Möglichkeit eines Sieges des Sozialismus zunächst in einigen oder sogar nur in einem einzelnen kapitalistischen Land eröffnet und ein gleichzeitiger Sieg des Sozialismus in allen Ländern unmöglich wird.

Warum ist der Sieg des Sozialismus auch in einem einzelnen Land möglich?

Die neue Theorie Lenins von der Möglichkeit des Sieges des Sozialismus in einem einzelnen Lande und von der Unmöglich­keit eines gleichzeitigen Sieges des Sozialismus in allen Ländern eröffnete den Proletariern der einzelnen Länder eine breite revolutionäre Perspektive, entfesselte ihre Initiative zum Vor­stoß gegen ihre eigene nationale Bourgeoisie und wappnete das Proletariat für den erfolgreichen Kampf um den Sieg des Sozia­lismus.

Welche Bedeutung hat die Theorie Lenins für uns heute?

Die große organisierende und mobilisierende Bedeutung dieser neuen Theorie Lenins für das Schicksal des Sozialismus in der UdSSR und in der ganzen Welt wird im „Kurzen Lehr­gang der Geschichte der KPdSU(B)“ folgendermaßen ein­geschätzt:

„Was wäre aus der Partei, aus unserer Revolution, aus dem Marxismus geworden, wenn Lenin sich gescheut hätte, den Buchstaben des Marxismus anzutasten, wenn es ihm an dem theoretischen Mut gefehlt hätte, eine der alten Schluß­folgerungen des Marxismus fallenzulassen und sie zu ersetzen durch die neue, der neuen historischen Situation entsprechende Schlußfolgerung von der Möglichkeit des Sieges des Sszia­lismus in einem einzeln genommenen Lande? Die Partei hätte im Dunkeln getappt, die proletarische Revolution wäre der Führung beraubt worden, die marxistische Theorie hätte dahinzusiechen begonnen. Das Proletariat hätte verloren, die Feinde des Proletariats hätten gewonnen.“ [2]

Was ist der Beweis für die Richtigkeit der Lehre Lenins und Stalins?

Der größte Triumph und die entscheidende praktische Prü­fung der Lehre Lenins und Stalins über die Möglichkeit des Sieges des Sozialismus in einem einzelnen Lande waren die Große Sozialistische Oktoberrevolution in Rußland im Jahre 1917 und der Sieg der Sowjetunion über den deutschen Faschismus im Jahre 1945. Die Lehre Lenins über die Möglichkeit des Sieges des Sozialis­mus in einem einzelnen Lande bahnte sich, wie jede andere neue revolutionäre Theorie, ihren Weg im Kampfe· gegen alle mög­lichen opportunistischen Elemente in der internationalen Ar­beiterbewegung – gegen die Theoretiker der II. Internationale sowie auch gegen die Trotzkisten, Sinowjew- und Bucharin­leute und die übrigen Feinde des Sozialismus.

Warum sind die Erfahrungen von Stalins so wichtig?

Die Feinde des Marxismus-Leninismus klammerten sich an die veraltete Formel des Marxismus über .den gleichzeitigen Sieg des Sozialismus in allen Ländern und versuchten mit ihrer Hilfe ihre eigenen oppor­tunistischen Ansichten und ihre dem Sozialismus feindliche Tätigkeit zu tarnen. In unversöhnlichem Kampf gegen die Feinde des Sozialismus verfocht Genosse Stalin die Leninsche Lehre und entwickelte sie weiter. Mit außerordentlicher Klar­heit legte Genosse Stalin die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der Errichtung des Sozialismus in einem einzelnen Land unter den Bedingungen der kapitalistischen Umkreisung dar, wobei er die Frage über den Sieg des Sozialismus in einem einzelnen Land in zwei Fragen gliederte:

„in die Frage der vollen Garantie gegen die Restauration der bürgerlichen Zustände rund in die Frage der Möglichkeit der Errichtung der vollendeten sozialistischen Gesellschaft in einem Lande.“ [3]

Er nahm eine sorgfältige Unterscheidung zwischen den inneren und äußeren Widersprüchen vor, die im Laufe des Aufbaus des Sozialismus in der UdSSR aufgetreten sind und zeigte auf, daß in der UdSSR vom Standpunkt der inneren Bedingungen und der Klassenverhältnisse aus alle Voraussetzungen für die Errichtung der vollendeten sozialistischen Gesellschaft gegeben sind.

Klare Perspektive und Wachsamkeit des Volkes

Was die volle Garantie der UdSSR gegen eine Intervention und die Restauration des Kapitalismus bei kapitalistischer Um­kreisung betrifft, so kann diese Aufgabe nur im Ergebnis des Sieges des .Sozialismus in einer Reihe von Ländern gelöst werden. Diese Stalinsche Feststellung eröffnete die klare Perspektive der Möglichkeit der Errichtung der vollendeten sozialistischen Gesellschaft in der UdSSR und mobilisierte gleichzeitig die Wachsamkeit des gesamten Sowjetvolkes im Hinblick auf die kapitalistische Umkreisung.

Wie wurde die Staats- und Gesellschaftsordnung abgesichert?

Die entscheidende Prüfung der großen theoretischen und prak­tischen Bedeutung der Lenin-Stalinschen Lehre über den Sieg des Sozialismus in einem einzelnen Lande war die historische Tatsache der Errichtung des Sozialismus in der UdSSR, die in der Stalinschen Verfassung gesetzlich verankert ist, und der große Sieg des Sowjetvolkes im Vaterländischen Krieg, ein Sieg, der durch die in der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution ent­standene sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gewähr­leistet wurde.

Handeln auf einer wissenschaftlichen Grundlage

Die Arbeit Lenins „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“, die als eines der hervorragendsten Werke des wissenschaftlichen revolutionären Gedankens in den gol­denen Fonds der marxistisch-leninistischen Literatur eingegangen ist, wappnet unsere Kader mit der Kenntnis der Entwicklungs­gesetze der heutigen Gesellschaft, mit der Überzeugung von der Wahrhaftigkeit der großen Sache Lenins und Stalins und der Unvermeidlichkeit des Unterganges des Kapitalismus und des Endsieges des Kommunismus.

[1] „Geschichte der KPdSU (B), Kurzer Lehrgang, 7. Auflage, Dietz Verlag Berlin, 1951, S.441.
[2] Ebenda, S. 444.
[3] J. Stalin: „Fragen des Leninismus“, S. 171.

Quelle: A.Ostrogski: „Der Imperialismus, seine Hauptmerkmale und Widersprüche“. Dietz Verlag Berlin 1951, S.27-32. Lehrmaterialien Heft 5 (Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.

pdfimage Ostrogski – Der Imperialismus

Ostrogski - Imperialismus Kontrollfragen


Die Frage des Sieges des Sozialismus in einem Lande

Es gibt immer wieder Unklarheiten darüber, ob es möglich und sinnvoll ist, den Sozialismus zunächst in nur einem Lande aufzubauen. Man kann sich nur darüber wundern, wie wenig sich einige Genossen mit den Fragen des Leninismus beschäftigen. Wir lesen dort:

In der Schrift Über die Grundlagen des Leninismus (April 1924, erste Ausgabe) kommen zwei Formulierungen zur Frage des Sieges des Sozialismus in einem Lande vor. Die erste Formulierung lautet:

„Früher hielt man den Sieg der Revolution in einem Lande für unmöglich, da man annahm, daß zum Siege über die Bourgeoisie eine gemeinsame Aktion der Proletarier aller fortgeschrittenen Länder oder jedenfalls der Mehrzahl dieser Länder erforderlich sei. Jetzt entspricht dieser Standpunkt nicht mehr der Wirklichkeit. Jetzt muß man von der Möglichkeit eines solchen Sieges ausgehen, denn der ungleichmäßige und sprunghafte Charakter der Entwicklung der verschiedenen kapitalistischen Länder unter den Verhältnissen des Imperialismus, die Entwicklung der katastrophalen Widersprüche innerhalb des Imperialismus, die unausweichlich zu Kriegen führen, das Anwachsen der revolutionären Bewegung in allen Ländern der Welt – alles das macht den Sieg des Proletariats in einzelnen Ländern nicht nur möglich, sondern auch notwendig.“ (Siehe: Über die Grundlagen des Leninismus.)

Dieser Leitsatz ist völlig richtig und bedarf keines Kommentars. Er ist gegen die Theorie der Sozialdemokraten gerichtet, die die Machtergreifung durch das Proletariat in einem Lande, ohne die gleichzeitige siegreiche Revolution in anderen Ländern, für eine Utopie halten.

Aber die Schrift Über die Grundlagen des Leninismus enthält noch eine zweite Formulierung. Es heißt dort [1]:

„Aber die Macht der Bourgeoisie stürzen und die Macht des Proletariats in einem Lande aufrichten, heißt noch nicht, den vollen Sieg des Sozialismus zu sichern. Die Hauptaufgabe des Sozialismus – die Organisierung der sozialistischen Produktion – steht noch bevor. Kann man diese Aufgabe lösen, kann man den endgültigen Sieg des Sozialismus in einem Lande erreichen, ohne die gemeinsamen Anstrengungen der Proletarier mehrerer fortgeschrittener Länder? Nein, das kann man nicht. Zum Sturze der Bourgeoisie genügen die Anstrengungen eines Landes – davon zeugt die Geschichte unserer Revolution. Zum endgültigen Sieg des Sozialismus, zur Organisierung der sozialistischen Produktion genügen nicht die Anstrengungen eines Landes, zumal eines Bauernlandes wie Rußland, dazu sind die Anstrengungen der Proletarier mehrerer fortgeschrittener Länder notwendig.“ (Siehe: Über die Grundlagen des Leninismus, erste Ausgabe.)

Diese zweite Formulierung war gegen die Behauptung der Kritiker des Leninismus, gegen die Trotzkisten gerichtet, die erklärten, die Diktatur des Proletariats in einem Lande könne sich nicht „gegen das konservative Europa behaupten“, wenn der Sieg in anderen Ländern ausbleibt.

Insofern – aber nur insofern – war diese Formulierung damals (April 1924) ausreichend, und sie hat zweifellos einen gewissen Dienst geleistet.

In der Folge aber, als die Kritik am Leninismus auf diesem Gebiete in der Partei schon überwunden war und als eine neue Frage auftauchte, die Frage nach der Möglichkeit der Errichtung der vollendeten sozialistischen Gesellschaft mit den Kräften unseres Landes, ohne Hilfe von außen, da erwies sich diese zweite Formulierung bereits als offenkundig ungenügend und deshalb unrichtig.

Worin besteht der Mangel dieser Formulierung?

Ihr Mangel besteht darin, daß sie zwei verschiedene Fragen zu einer Frage zusammenzieht: die Frage der Möglichkeit der Errichtung des Sozialismus mit den Kräften eines Landes, worauf eine bejahende Antwort gegeben werden muß, und die Frage, ob sich ein Land, in dem die Diktatur des Proletariats errichtet ist, als völlig gesichert gegen eine Intervention und folglich gegen die Restauration der alten Ordnung betrachtet werden kann ohne die siegreiche Revolution in einer Reihe anderer Länder, worauf eine verneinende Antwort gegeben werden muß. Ich spreche schon gar nicht davon, daß diese Formulierung zu dem Gedanken Anlaß geben kann, daß die Organisierung der sozialistischen Gesellschaft mit den Kräften eines Landes unmöglich sei, was natürlich unrichtig ist.

[1] Gemeint ist die erste Ausgabe.
Quelle: J. Stalin „Fragen des Lenionismus“,  Dietz Verlag Berlin, 1951, S.169-171.

Ausführlich befaßt sich Stalin darin mit den Argumenten Sinowjews, der fast zwei Jahre nach dem ideologischen Kampfe innerhalb der Partei offenbar immer noch nicht verstanden hat, daß eine Ablehnung des Aufbaus des Sozialismus in einem Lande ein „Aufbau aufs Geratewohl, ohne Perspektive, ein Aufbau des Sozialismus [ist],  bei dem man nicht die Möglichkeit hat, die sozialistische Gesellschaft zu errichten“ (ebd. S.174). Eine Garantie gegen Intervention und gegen die Restauration des Kapitalismus kann es freilich erst dann geben, wenn der Sozialismus im Weltmaßstab gesiegt hat. In dem Standpunkt Sinowjews, aber auch Kamenews und Trotzkis äußert sich der „Unglauben an die inneren Kräfte unserer Arbeiterklasse udn der ihr folgenden Bauernmassen“. Und das war vor hundert Jahren so. Warum sollte sich das heute geändert haben?

Auch wenn es heute so scheint, als seien die bürgerlichen Massenmedien unüberwindlich und namentlich seien „die Deutschen“ zu dumm, um eine Revolution zu machen (sie müßten sich, wie Lenin einst spottete, erst eine Bahnsteigkarte kaufen, falls die Revolution mal auf einem Bahnhof ausbrechen würde), an den millionenfach weltweit rasant wachsenden kritischen Stimmen, die die Lügen der herrschenden Ausbeuterklasse entlarven, sieht man, daß auch die Wirkung der Massenmedien nicht von endlos langer Dauer ist. Die Bourgeoisie kann zwar die Kommunisten bekämpfen, aber den Kommunismus „auszurotten“, das wird ihr niemals gelingen!

Der Marxismus-Leninismus ist unüberwindlich, weil er wahr ist. Und keine Organisation der Welt, keine Partei verfügt über solch ein mächtiges wissenschaftliches Erbe, und über solche gigantischen praktischen Erfahrungen wie die Partei der Kommunisten. Und dazu gehören all jene, die sich bedingungslos für die Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin einsetzen und unermüdlich für den gesellschaftlichen Fortschritt kämpfen. Wir sind nicht nur ein „Tropfen im Ozean“, sondern Millionen Menschen auf der ganzen Welt!

Hier nachzulesen:
https://www.marxists.org/deutsch/referenz/stalin/1926/fragen/kap06.htm

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19 Antworten zu Der Imperialismus und wie man ihn beseitigen kann…

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  2. dersaisonkoch schreibt:

    Lassen wir mal die ganzen Strömungen, in denen sich Ausgebeutete organisieren bei Seite und konzentrieren wir uns auf die wesentlichsten Aussagen unserer klassischen Lehren inklusive SU. Welche Voraussetzungen braucht es für den Sozialismus? Das Wesentlichste wird dabei vergessen: den ökonomischen Unterbau/ die Entwicklung. Mit einer Revolution ist erst Mal ein Sturz eingeleitet. Und den gilt es zu verteidigen. Ökonomisch:-))

    In Rußland mit allen erdenklichen Bodenschätzen/Ressourcen, nur als Beispiel, ist diese Praxis umsetzbar. Deswegen die Formulierung: Jedes Land wählt den eigenen Weg. Ab dann, werden Kompromisse fällig, die wir als Genossen nicht über Bord werfen können. Was ist mit den Ländern, die sowohl Rohstoffe als auch Ressourcen, einkaufen müssen? Als einziges Land bei dem Rest – z.B. bei Kapitalisten. Der Klassengegner sagt: Nein. Wir haben nichts für sie in diesem System. Sie sind unser Gegner (deren Ansicht ist systemisch betrachtet, sogar berechtigt. Ich muß meinem Feind nicht auch noch stärken.). Die können das leicht sagen, weil die sich zur Not, das klauen, was sie benötigen.

    Ich bin der Meinung, unsere gut belesenen Genossen vergessen bei Bewertung ihrer Genossen in anderen Ländern, den Zusammenhang aller dieser Werke in ihrer Aussage und Funktion. Die Diktatur wird auch in China usw., mittels staatlicher Strukturen ausgeübt. Auch gegenüber privatem Vermögen. D.h., die maßgeblichen Strukturen müssen in der Hand der revolutionären Partei sein. Die Kapitalisten und Imperialisten wissen das. Denen ihre Bemühungen konzentrieren sich auf die Schwächung der Revolution, um sie anschließend zu stürzen. Trotzdem ist das Register der Lügen und Täuschungen nahezu ausgeschöpft. So dumm, wie teilweise Arbeiter und Bauern hingestellt werden, sind diese Bevölkerungsschichten nicht. Im Gegenteil. Sie sind nur still. Und das ist bedeutend gefährlicher für die Ausbeuter als sie denken.

    • Erfurt schreibt:

      Ja, jedes Land muß seinen eigenen Weg beschreiten. Denn jedes Land, jedes Volk und jede Nation die den Anspruch auf Selbstbestimmung erhebt, ist selbst verantwortlich für ihre Entwicklung die natürlich auch fehlerhaft sein kann.

      Was die Ressourcen betrifft, ja es gibt Länder die sind arm an Bodenschätzen oder haben gar keine. Die DDR war z.B. ein Solches Land, indes: Es gab den RGW und eine Sozialistische Staatengemeinschaft. 5-Jahrespläne und langfristige Verträge sicherten eine gegenseitige Unterstützung! Erinnern wir uns bspw. an die Pipeline von der UdSSR bis ins Erdölkombinat Schwedt. Fast jeder hatte Freunde und Bekannte die an der „Trasse“ den Ausbau der BAM (Baikal Amur Magistrale) solidarisch unterstützten. Erinnern wir uns an die DSF (Deutsch Sowjetische Freundschaft) usw.

      Viele Grüße.

      • dersaisonkoch schreibt:

        Danke, lieber Genosse Erfurt. Immerhin geht es um Tausch, Kauf, konvertierbare Währung usw.. Der Rückschlag in diesem Punkt, auch was freundschaftliche Beziehungen zwischen Ländern angeht, zwingt bisweilen sozialistische Staaten zu Kompromissen, die sie selbst stark gefährden und der Gefahr einer Konterrevolution aussetzen. Die aktuellen orchestrierten Konterrevolutionen in befreundeten Staaten zeigen das. Sie sind zahl- und opferreich. Millionen Kommunisten und Sozialisten werden ermordet. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht den schmerzlichen Verlust eines Freundes und Genossen zu beklagen haben. Ich rede noch nicht von den Billionen, die von gewissenlosen Völkermördern geraubt werden.

  3. hb schreibt:

    Wie diesen Zustand beenden? Was grundlegende Revolutionen angeht, so hatten alle bisherigen Revolutionen einen geistigen Vorlauf, sei es die Französische Revolution, sei es die russische Oktoberrevolution. Zumindest wussten die Revolutionäre ungefähr, was sie ändern wollten. Dass nicht alle Träume eintrafen, steht auf einem anderen Blatt.

    Heute aber haben wir noch nicht mal einen geistigen Vorlauf. Da können wir reden und schreiben, soviel wir wollen, und es ist ja alle irgendwie vernünftig marxistisch-leninistisch. Was aber das Handeln angeht – tote Hose. Aber aufs Handeln kommt es an. Ohne selbst aktiv zu werden, landen wir im Transhumanismus der Verbrecher des WEF.

    Was wir hatten an der DDR, das wissen wir heute nur zu gut. Bestenfalls aber taugt das Reden oder Schreiben darüber gegenwärtig nur noch als Vergleich zum Heute. Wer sie erlebt hat, die 40 Jahre DDR, vergisst sie nicht, als das Volk die Macht hatte, als er einer der vielen war, der zum Menschheitsglück beitragen wollte. Heute aber geht es uns ans Leben. Darum müssen wir uns kümmern. Ich bin der Ansicht, erst wenn wir die Kriminellen aus Davos zum Deibel gejagt haben, können wir über den Sozialismus reden, ohne zu erröten. Vor Scham, dass wir unsere Zeit nicht begriffen haben. Was nützt die schlaue Schreibe, das Schwelgen in Erinnerungen, wenn wir nicht begreifen, worauf es heute ankommt.

    • Harry56 schreibt:

      Und wo war dein und vieler heute hier wild und peinlich selbstbeweihräuchernd kommentierender „Genossen“ Einsatz 1989/90 für die DDR? In welcher (West) BRD-Stadt hast du dir damals dein „Begrüßungsgeld“…. alias – BESTECHUNGSGELD vom dicken Kohl abgeholt? Dein SED- Abzeichen sicher in der Hosentasche tief versteckend vor den BRD-(Bestechungsgeldauszahlern) Geldauszahlern! Nun, Herr „Genosse“, vielleicht heute etwas peinlich? Na, du und andere hier, vielleicht doch etwas weniger selbstgefällig als angeblich „alte Genossen“? Könnte vielleicht gut tun!

  4. sascha313 schreibt:

    Aber Harry, was soll das? Das ist 30 Jahre her… Doch wie den Zustand beenden? Dieser geistige Vorlauf wird wahrscheinlich zuerst zu einer bürgerlich- demokratischen (und antifaschistischen) Umwälzung führen, und erst dann wird auch die Arbeiterklasse wieder mobil werden… vermutlich wird es wieder in einem Land beginnen…

  5. hb schreibt:

    Lieber Harry, du solltest Vermutungen erst einmal auf Richtigkeit prüfen, ehe du sie aufschreibst. Kein guter Stil, dies nicht zu tun. Sicher, es gab und gibt solche Leute, wie du sie beschreibst. Trifft auf mich nicht zu. Deshalb nehme ich deinen Kommentar zur Kenntnis und denk mir meinen Teil. Schimpfen und Schmähen bringt nichts, Harry.

    • Harry56 schreibt:

      hb, wir müssen die heutige Zeit verstehen, die Methoden der heute Herrschenden erkennen, deren Propaganda mit neuen Mitteln entgegentreten, aber N I C H T mit alten vor schon vielen Jahrzehnten auswendig einstudierten „marxistisch-leninistischen“, fast nur noch längst überholten hohlen Parolen, wie ähnlich in der katholischen Kirche üblicherweise vorgetragene Monstranzen.
      „Marxistiscch-leninistisch“ vorgetragene, sich selbst scheinheilig erhöhende moralische-politische Aufgeblasenheit ist 2022(!) völlig fehl am Platz, interessiert keinen Hund heute mehr hinter dem Ofen.
      „Marx“ kann man auch ohne jeglichen „marxistisch-leninistischen“ aufgesetzten quasi Akademiker-Jargon ganz normal in ganz normalen zufälligen Gesprächen Leuten nahe bringen.
      Und das ist heute sehr wichtig, denn in Europa ballen sich große Stürme zusammen, die USA/NATO werden immer gefährlicher jetzt in Osteuropa, Ukraine…

      Nachdenkliche Grüße!

      • Harry56 schreibt:

        hb! Für dich und einige anderen „hitzigen“ und natürlich strenggläubigen „marxistisch-leninistischen“ Ideologen noch ein kleiner Nachtrag, also ganz konkret, real: Was bedeuten eigentlich ganz konkret, was für reale Folgen haben die pausenlosen Aufrufe so vieler NATO/EU-Politiker zu einem Boykott von russischen Öl und Gas vom europäischen ENERGIEMARKT vor dem Hintergrund einer Art KRIEGSKULISSE in der Ukraine?

        Wenn plötzlich große Mengen an Gas und Öl nicht mehr die meisten Energiemärkte in Europa erreichen, wird dann etwa diese Menge einfach nicht mehr verbraucht? Nun, es sollte doch klar sein, dass so zunächst eine gewaltige MARKTLÜCKE entsteht, da ja Gas und Öl weiterhin für die Energieversorgung nötig sind. Es tritt also zunächst kurzfristig eine gewisse Verknappung ein, was bekanntlich sofort zu einer Verteuerung dieser Energieträger führt, und, ganz wichtig, mit dieser Verknappung wird natürlich heiß an den Rohstoffbörsen, den so genannte „Spotmärkten“ spekuliert, es wird zunächst ganz kurzfristig auf höhere Preise spekuliert, was die Preise natürlich noch weiter nach oben treibt, es zu sehr schnellen leicht verdienten „Windfall Profits“ kommt.

        Was geschieht aber mittel- und längerfristig, wenn die großen russischen Energie-Giganten vor dem Hintergrund der gut vorbereiteten und inszenierten „Ukraine-Krise“ aufgrund politischer Entscheidungen von NATO & EU quasi gewaltsam vom europäischen Markt vertrieben werden? Es entsteht natürlich auch wieder eine Marktlücke, eine Marktlücke der Anbieter, welche natürlich schnell wieder besetzt werden muss und wird, denn es geht bei der Energieversorgung immer um Hunderte von Milliardenprofiten!

        Es werden natürlich vorwiegend amerikanische und europäische Energiekonzerne diese Lücken schnell ausfüllen, die Milliardenprofite der bisherigen russischen Energie-Giganten umgeleitet („Putins Kriegskasse“ soll ja leer werden!) in die Taschen der neuen „Marktteilnehmer“, natürlich mit erhofften und anvisierten noch höheren Profiten. Und so läuft es auch bei Getreide und anderen landwirtschaftlichen Produkten, Rohstoffen. In Kriegen werden immer die sattesten Geschäfte, Profite gemacht.

        Wir können doch klar sehen, wie alle diese Polit-Hofschranzen von NATO und EU im Grunde Lobbyisten gewaltiger ökonomischer Interessen sind, mögen sie noch so sehr heuchlerisch-verlogen nach Unabhängigkeit von „Russen-Öl“, „Russen-Gas“ schreien, Tag und Nacht nach immer neuen „Sanktionen“ gegen Russland kreischen. Und die vielen Opfer jetzt in der Ukraine, sie gehen diesen gekauften Herrschaften so am Allerwertesten vorbei wie ihren Vorgängern in allen früheren Kriegen, in deren Augen nur „Heiz-und Brennmaterial“ eben…

        Und noch etwas, die Flüchtlinge, ja, ja…die Flüchtlinge…., auch sie sind in den „Marktwirtschaften“ höchst willkommen, willkommen als neue (gern gut ausgebildet, ebenso gern auch nur billig) Arbeitskräfte, aber auch in den „anrüchigen Branchen“, (Rotlicht-Milieu ! )auch dort natürlich heiß erwartet. In dieser Branche wird natürlich ebenfalls viel Geld „erwirtschaftet“!

        Und schließlich noch die gigantischen Waffengeschäfte diesseits und jenseits des Atlantik, in vielen Unternehmen herrscht Festtagsstimmung, eigentlich völlig selbstverständlich, kaum noch erwähnenswert. Kriege sind für den Kapitalismus mit seinen Machern immer „Jungbrunnen“, egal von welcher Seite wir es betrachten, die Kohle, die Profite, Menschenhandel…, alles fließt in Strömen….. !

        Soz. Grüße an die „Gemeinde“ hier! 🙂

      • Erfurt schreibt:

        Für Marx, Engels, Lenin und Stalin gibt es keinen Interpretationspielraum. Wer einen Solchen schafft ist ein Geschichtsfälscher. Ich denke sogar daß der Untergang der DDR gesetzmäßig war, eben weil ein paar grundsätzliche Dinge des ML verletzt oder nicht beachtet wurden. Jedes Schiff ist zum Sinken verurteilt wenn der Rumpf ein Leck hat (um das mal einfach auszudrücken).

        MFG

      • sascha313 schreibt:

        Genauso sehe ich das auch, Erfurt. Doch immerhin bleibt damit heute die Frage offen, wie soll es nun weitergehen. Es ist klar, daß die Verbrechergilde um Schwab u.Co. natürlich „einen Plan“ hat (wie Egon Olsen auch, nur das letzerer völlig harmlos war). Einzusehen wäre auch, daß sich der Marxismus-Leninismus wieder durchsetzt. Doch die westlichen Fälscher werden nicht müde, den Teufel (Kommunismus) an die Wand zu malen. Es bedarf also weiterer unermüdlicher Aufklärung, was allerdings immer schwieriger wird, je mehr Zeit vergeht… Interessant ist aber, daß bei aller Verleumdung Lenins und Stalins durch einige einflußreiche Leute in der russischen Führung im Volk der Gedanke an die CCCP 2.0 nicht auszulöschen ist.

  6. hb schreibt:

    Harry, ich bin nicht der Meinung, dass der Marxismus-Leninismus aus „hohlen Phrasen“ besteht, dass er „Akademiker-Jargon“ sei, und ich denke, du meinst es nicht so abschätzig, wie du es schreibst. Aber du hast recht, heute, in der gegenwärtigen Situation, muss man, will man Menschen erreichen, anders sprechen. Wie Sascha bereits festgestellt hat, leben wir in einer Periode, in der das kleine und mittlere Bürgertum aufbegehrt. Wir müssen seine Sprache finden. Aber das weiß ich auch ohnehin.

    Du bist anscheinend jünger als ich, hast bestimmte Phasen der Entwicklung in Ost und West nicht miterlebt. Wir waren damals sehr politisiert, Es gab sehr viele Diskussionen, sowohl am Arbeitsplatz als auch in den Familien. Das alles hat sich heute anscheinend erledigt. Und dann noch etwas, Harry. Wir Menschen leben mit der jeweiligen Zeit. Aber wir vergessen auch vergangene Wunden und auch die Erfolge nicht, die uns dahin geführt haben, wo wir heute sind.

    Eines Tages wirst du das an dir selbst feststellen. Ich weiß nicht, worauf du dich in deinem Kommentar beziehst, ich habe mich lediglich zu Hacks geäußert, ich fand ihn und finde ihn immer noch einen äußerst interessanten, hoch intellektuellen Menschen, der zu Schlüssen gekommen ist, wie sie nur wenigen gelangen. Lebte er noch in unserer heutigen Zeit, würde er sich entweder zurückziehen oder mit bissigen, scharfen Worten ein ganzes Tableau der heutigen Zeit vor uns ausbreiten. Allerdings bin ich kein Hellseher und kann nicht wissen, was wäre, wenn … Eines aber habe ich von ihm verstanden, man muss mit der Zeit leben und über die Zeit hinaus blicken.

    Was du von unserer Zeit schreibst, da bin ich völlig deiner Ansicht. Übrigens war gestern im Bundestag die Haushaltsgeneraldebatte. Und die SPD, die schon einmal in ihrer Geschichte Kriegskredite bewilligt hatte, hat sie gestern sogar gefordert und breite Zustimmung erhalten. Der Krieg in der Ukraine beherrschte auch jedes andere Thema im Bundestag, von kaum jemandem verstanden, noch nicht mal teilweise oder in Anfängen. Und das Entscheidende kam von der AfD, von keiner anderen Partei. Ansonsten ein erschreckender Niedergang der politischen Debatte. Was 1914 daraus entstand, wissen wir. Was für uns heute daraus entsteht, können wir uns ausrechnen. Und ganz Deutschland im Jahrhundertschlaf.

  7. Erfurt schreibt:

    @Harry, wir lassen uns doch nicht durch das Gefasel der Politikervon von Embargo, Waffenlieferungen usw. beeindrucken.

    Glaubst Du wirklich, daß Waffenhändler und Waffenhersteller auf Entscheidungen warten die irgendwelche Politiker fällen!? Siehst Du, so ist das nämlich ganz sicher nicht. Und den Brokern an der Börse zu denen auch der BRD-Staat gehört ist es völlig wurst woher Öl, Gas und der Weizen herkommen womit die ihre dreckigen Geschäfte machen. Ob wir mit Öl, Gas und Weizen versorgt werden interessiert die nicht im Geringsten. Das hat die noch nie interessiert!

    MFG

  8. Harry56 schreibt:

    Hallo hb, ich habe mich mit meinem letzten Beitrag an alle hier vernünftigen Leute gewandt.
    Ich möchte alle gern veranlassen, endlich von altbekannten „ML-Sprech“ abzulassen, und den wissenschaftlichen Sozialismus unter Einbeziehung der HEUTIGEN Verhälnisse in einer klaren verständlichen Sprachen den Menschen nahe zu bringen.

    Dieser Hybridkrieg, auch unter Einsatz bisher beschränkter(!) militärischer Mittel, zeigt doch eigentlich für jeden einigermaßen gebildeten „Marxisten“ die ganze wahre Fratze des Kapitalismus wie in einem Super-Mikroskop.
    Aber warum kommen von den „Linken“ und angeblichen „Kommunisten“ oder nur Sozialisten, von unseren Konzern- und Staats- Gewerkschaflern mal ganz zu schweigen, keinerlei Aufklärung, gibt es fast keinerlei Widerstand?
    Warum aus diesen Kreisen nur windige Phrasen?

    Wenn es um den eigenen Geldbeutel geht, der DISPO laut knirscht, dann bekommt sogar der zahmste NATO/EU-Spießer spitze Ohren, beginnt, mal wieder selbst den Kopf zu benutzen, sich zu fragen, woher wohl sein „Unglück“ am BANCOMAT kommen mag.
    Und genau da, beim Geldbeutel, ist vernünftig, klar und logisch anzusetzen!

    _______________________________________________________________________________

    Und Erfurt, dein Beitrag, auch in einer zunächst über einen sehr langen Zeitraum sozialistischen Ökonomie muss das Wertgesetz weitgehend eingehalten werden, es wirken zu lassen.
    Das wussten Marx und Engels, auch 1952 noch Gen. Stalin und andere vernünftigen Leute. Später nahm man es dann nicht mehr so „genau“ damit…., 1989/90 Ende…. Momentan geht es aber zunächst um wichtigere Dinge!!!

    Soz. Grüße!

    • sascha313 schreibt:

      Werter Genosse Harry, wie soll man Deine spitze Bemerkung auffassen: „an alle vernünftigen Leute“? Wir nehmen`s zur somit Kenntnis:
      – endlich von altbekannten „ML-Sprech“ ablassen;
      – sich in einer klaren verständlichen Sprache ausdrücken,
      – mal wieder selbst den Kopf benutzen…

      Könntest Du uns denn nicht mal aus dem Schatzkästlein Deines Wissens ein Beispiel geben, wie wir hier wieder aus der Bredouille herauskommen?

  9. hb schreibt:

    Ach, Harry. Was soll dieser Quatsch, von wegen ich sei „strenggläubig“? Ich verstehe das nicht. Wer von uns beiden ist denn hier „strenggläubiger“? Wie kommst du überhaupt zu dieser Dummheit? Was mit der europäischen bzw. deutschen Energieversorgung läuft, ist mir schon lange bekannt, da musst du mir Dummling nicht erklären, was da läuft. Das pfeifen die Spatzen vom Dach.

    Die Wohnungsgesellschaft hat mir zum Beispiel einen Flyer geschickt, in dem sie mich auffordert, nur einmal die Woche zu duschen, Stoßzulüften, elektrische Geräte verbrauchen Strom – gerade wie Wieler mit seinem Händewaschen. Und: Ich soll meine monatlichen Vorauszahlbeträge für die Nebenkosten erhöhen, damit bei der Abrechnung nicht ein ganzer Mont Everest an Nachzahlung entsteht. Sie schlägt eine Erhöhung von 50 Prozent vor! Ich bezahle schon fast genausoviel Nebenkosten wie die Grundmiete.

    Zumindest weist das darauf hin, dass mit den Erhöhungen des Strompreises noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Meinst du, ich begreife nicht, wie bedrohlich die Situation für uns ist? Sie haben bei unserer Ausplünderung ganz offensichtlich Angst, dass es zu Unruhen kommen könnte oder dass sie auf Mietschulden sitzenbleiben könnten. Die machen ihre Spielchen gegen Russland auf unsere Kosten. Die großmäulige Baerbock hat ja gesagt, „wir“ seien bereit, einen hohen Preis zu zahlen. Ich bin nicht bereit.

    Um bereit zu sein, müsste meine Rente entschieden erhöht werden. Der „Menschenfreund“ Gates müsste bereit sein, notleidenden Rentnern ein paar Millionen zuzuschießen, wie er das zum Beispiel mit den Medien in aller Welt macht. Was sollen denn die ganz kleinen Rentner und die Geringverdienenden machen? Sollen sie sich das Essen abgewöhnen, um die Miete bezahlen zu können, damit sie nicht exmittiert werden? Da helfen kluge Reden nullkommanichts. Aber das hatte ich schon mal geschrieben.

    • sascha313 schreibt:

      Die Situation spitzt sich unmerklich, aber gefährlich zu. Noch ist der allgemeine Untergang und die nächste PLandemie nicht am Horizont zu erkennen, aber einige dieser Spitzbuben drehen schon ganz heftig an allen Schrauben. Nicht weniger energisch entwickelt sich auch die Gegenwehr… Reden wir mal nicht von der Ukraine: Der Feind steht im eigenen Land!

    • Erfurt schreibt:

      Ja klar, wir sollen nur einmal in der Wocher duschen, während fette Bauern das letzte Trinkwasser aus der Leitung saugen um ihre Zwiebeln auf das Handelsgewicht gemäß EU-Richtlinien zu bekommen. Die beregnen Weinberge bis die Trauben platzen und Kartoffeln 3 Tage vor der Ernte damit die sich voll Wasser saugen — mit Trinkwasser!

      Erst gestern wieder fuhr so ein riesiger Chemtrailer vor mir auf den Acker und ich dachte mir, man müßte diese Verbrecher packen und in ihrer Giftbrühe ersäufen die sie da verspritzen. Das wäre mehr als Notwehr, denn die machen ja Profite auf Kosten unserer Gesundheit!

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