Wir leben in einer Zeit der Irritationen, hin- und hergerissen zwischen Angst, Hoffnung, Lüge, Verleumdung des Sozialismus und ahnungsloser Suche nach einem Ausweg aus der kapitalistischen Unterdrückung und Ausbeutung. Denen, die den Sozialismus mit aufgebaut haben und die (vor allem in der Sowjetunion) den Sieg über den Faschismus herbeigeführt haben, ist es klar, daß die ZUKUNFT nur der SOZIALISMUS sein kann – so wir wir ihn in der DDR schon einmal hatten und wie er in der Sowjetunion unter Stalin sich bewährte. Es sind die Sachwalter des „Westens“, des „Abendlandes“, die uns einreden möchten, daß sie den wahren neuen Menschen erstreben. Und sie allein wüßten, wie dieser neue Mensch einer neuen Gesellschaft beschaffen sei. Es sei der ,,Europäer“, der „Abendländer“, dessen Epoche jetzt angebrochen sei. Die Zeit der Nationen sei zu Ende. Man müsse erkennen, daß die Grenzen sich zu verwischen beginnen, daß die Epoche einer „Neuen Welt“ (New World) anhebe.
Für den ersten Augenblick mag diese Parole auf den einen und anderen verführerisch wirken, Haben nicht Deutschland und Europa unter der Raserei des Nationalismus, des Chauvinismus Unsägliches gelitten? Hat nicht vor allem Deutschland in der Folge seiner nationalistischen Überheblichkeit grauenvolles Leid iiber viele Völker gebracht? Ist es da nicht wirklich an der Zeit, in sich zu gehen und den Begriff der Nation als überlebt über Bord zu werfen?
Eine absurde Idee
Wer so denkt, ist das Opfer eines Taschenspielertricks. Mit leichter Hand werden Nation und Nationalismus gleichgesetzt. Nein – die Nation, das ist eine gewordene und von Grund auf natürliche Tatsache. Wie kann man auf die absurde Idee kommen, die Gemeinsamkeit der Sprache, der Geschichte, des geographischen Raumes als „überholt“ zu bezeichnen? Wer kann auf diese Idee kommen? Ein Deutscher, der sein Vaterland liebt? Ein Franzose, der an seiner „patrie“ hängt? Ein Italiener? Ein Däne? Keiner von ihnen. Auf diese Idee kann nur der kommen, der ein Interesse daran hat, daß das natürliche Gefühl, daß der Patriotismus ausgerottet wird, und mit diesem Gefühl die Liebe zur geschichtlich gewordenen nationalen Kultur – jemand, der seine Allerwelts-,,Kultur“ (und hinter diesem Tarnschild etwas ganz anderes als Kultur!) importieren will, jemand, der Europa uniformieren, nivellieren, ,,gleichschalten“ will, bis das herauskommt, was dieser Jemand „One World“ benannte.
Ein betrügerisches Weltbild des USA-Imperialismus
„Weltbürger“ sollen die Deutschen, die Franzosen, die Belgier werden – und von dieser Weltbürgerei „kündet“ auch die Kunst und die Kunstlehre der atlantischen Propagandisten. Aber die ästhetischen Kulissen haben zu viel Löcher, und wir haben uns erlaubt, durch diese Löcher hindurchzuschauen – und nun haben wir gar keine Lust, „Kosmopoliten“ zu werden, Bürger eines ,Kosmos“, einer Welt, deren Signum und Malzeichen der Dollar ist und deren wahre „Gestalter“ amerikanische Generale mit Korea-Erfahrung sind. Und der Gipfel des Betruges ist es, wenn der Faschismus der „Digitalisierung“, der uns da von den „Eliten“ übergestülpt werden solle als „Sozialismus“ bezeichnet wird.
Kein Propagandist des Kosmopolitismus amerikanischer Prägung wage es, sich auf Goethe zu berufen! Wenn er von „Weltbürgertum“ und der Entstehung einer Weltliteratur sprach, dann meinte er gerade nicht, daß es jetzt an der Zeit sei, die nationalen Besonderheiten zu verwischen.
DAS VORBILD DER SOWJETUNION
Nach dieser Auseinandersetzung mit der westlichen Literatur des Formalismus und Kosmopolitismus wenden wir uns der Welt der Sowjetunion zu.
Deutsche Landsleute aus dem Westen unseres Vaterlandes, die zum ersten Male in die Deutsche Demokratische Republik kommen, sind gelegentlich darüber erstaunt, auf Spruchbändern oder Plakaten die Aufforderung „Von der Sowjetunion lernen!“ zu lesen. Diese Kritiker wissen zwar recht gut, daß unser Volk im Laufe seiner Geschichte von vielen Völkern gelernt hat, ja sie wissen sogar, daß die Entwicklung unserer Literatur ohne Übernahmen von diesen Völkern überhaupt nicht denkbar wäre. Unter Umständen erinnern sie sich daran, daß beispielsweise Goethe (als ein guter Schüler von Herder) es für einen besonderen Ruhm der deutschen Literatur erachtete, daß sie sich allen guten Einflüssen der Weltliteratur öffnete. Soweit recht und gut. Aber – die „Russen“! Was kann von dorther schon Gutes kommen!
Die Dummheit und der Hochmut vieler Deutscher
Hinter diesem Einwand steckt gar nichts anderes als der tief eingewurzelte, dumme und beschränkte Hochmut vieler Deutscher, die „Überzeugung“, daß die „Russen“ ein Volk seien, von dem man nun wirklich nichts zu lernen habe. Höchstens hätten die „Russen“ von uns, den Deutschen, diesem vom Schicksal zur „Führung“ berufenen Volk zu lernen. Man könnte mit spöttischen Worten über diese törichte Einbildung hinweggehen, wenn sie nicht (und wie viele haben das gerne schon wieder vergessen!) zur furchtbarsten Katastrophe unserer nationalen Geschichte geführt hätte. Da ist Spott oder Verachtung nicht am Platze. Vielmehr gilt es, Folgerungen zu ziehen und alles zu tun, daß die deutschen Menschen umlernen! Daß sie zu erkennen beginnen, daß die „Russen“ ein Volk sind, das in jeder Beziehung Hohes und Großes geleistet hat, und daß wir sehr wohl von diesem Volk lernen können, und zwar gerade auch auf dem Gebiet der Literatur.
Drei wichtige Tatsachen
Es würde viel zu weit führen, wenn wir den ganzen Reichtum des russischen und sowjetischen Schaffens literarischer Art hier ausbreiten wollten. Wir müssen uns begnügen, auf drei wichtige Tatsachen hinzuweisen.
Zum ersten: Die russische Dichtung, vor allem die des 19. Jahrhunderts, gehört zu den größten Leistungen der Weltliteratur überhaupt. Thomas Mann, der nicht eben dazu neigt, sich großer Worte zu bedienen, nannte sie geradezu und uneingeschränkt die „heilige“ russische Literatur. [96] Wir denken besonders an die Dichter epischer Werke, an Lermontow, Turgenjew, Saltykow-Schtschedrin. Gogol, Tschernyschewski, Herzen, Dostojewski, Tolstoi, Tschechow. Was zeichnet die Romane der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts aus? Worin sind sie für uns vorbildlich? Es ist die Tatsache, daß ihre Verfassser große Realisten sind, daß sie in einem Maße und in einer Eindringlichkeit mit dem Geschehen in ihrem Volke, mit den gesellschaftlichen Kämpfen und Prozessen verbunden sind, wie wir das in unserer ganzen Epik der letzten zweihundert Jahre nicht hatten. Es zeichnet sie aus, daß sie aus einem Reichtum der unmittelbaren Anschauung leben, die den Deutschen, die so gerne „allgemein“ oder „ideal“ werden, sehr fehlte und zum Teil heute noch fohlt. Es zeichnet sie aus, daß sie tief volkstümlich sind. Und es zeichnet sie aus, daß sie ihre Werke geschaffen haben, um unmittelbar einzuwirken auf die gesellschaftlichen Prozesse. Sie sind Vorbilder des Rea1ismus.
Zum zweiten: Gleichzeitig mit ihnen lebten und wirkten Männer, die mit Leidenschaft darüber nachdachten, was denn Sinn und Zweck und Ziel der Dichtung, der Literatur sei. Sie schufen eine Theorie der Literatur, nicht abstrakt in einsamer Studierstube, sondern in kämpferischer Auseinandersetzung mit der Literatur ihrer Zeit. Von diesen Männern hat das bisherige „gebildete“ Deutschland keinerlei Notiz genommen. Die Sowjetmenschen dagegen wissen, was sie ihnen zu verdanken haben. Shdanow sagte 1946: „Auf dem Gebiete der Literatur hat unsere Partei durch Lenins und Stalins Mund immer wieder die gewaltige Bedeutung der großen russischen revolutionärdemokratischen Schriftsteller und Kritiker, wie Belinski, Dobroljubow, Tschernyschewski, Saltykow-Schuschedrin und Plechanow anerkannt.“ [97] Von ihnen, den großen Kritikern, werden wir Deutsche noch viel zu lernen haben.
Zum dritten: Schon allein dieser Nachholkurs ist eine unaufschiebbare Aufgabe für uns. Aber seit den Tagen der großen Romanciers und der großen Kritiker hat sich viel ereignet, hat ein neues Kapitel der Weltgeschichte begonnen. Die Große Oktoberrevolution eröffnete den Weg für ein neues „Rußland“; Es entstand die Sowjetunion. Und es entstand in ihr eine neue Literatur, die sowjetische Literatur. Sie entstand nicht aus wilder Wurzel. Sie knüpfte an das große Erbe der Schriftsteller und Kritiker des 19. Jahrhunderts an. Aber der Stoff war nun ein anderer. Nicht mehr die tiefgrabende Kritik an einer falschen Gesellschaftsordnung war nun künstlerisch zu gestalten, sondern die Entstehung und der kampf- und spannungsreiche Aufbau einer neuen Gesellschaft. Und damit ein neues Menschenbild. Und von dem allem wolIen wir lernen! Von dem allem können wir lernen! Von dem allem haben wir schon gelernt! Und wir sagen: Wir sind froh und dankbar, daß wir Vorbilder haben und daß es uns so leichter gemacht wird, aus dem schweren Anfang heraus zu neuen Ufern zu finden.
Aber es möchte unsere westdeutschen Zweifler vielleicht immer noch eine Sorge beschleichen: Kommt es also doch darauf hin. aus, daß ihr die sowjetische Literatur nachahmt, daß ihr zwar nicht russifiziert, aber – noch schlimmer! – sowjetisiert?
Die großen Erfahrungen der Sowjetmenschen
Als ob eine nationale Kultur, als ob die unverwechselbare literarische Eigenart der verschiedenen Völker der Sowjetunion nachahmbar wäre und auf irgend jemandes (wessen?) Geheiß ,,übernommen“ werden solle! Als ob je ein sowjetischer Mensch, ein sowjetischer Kritiker, ein sowjetischer Schriftsteller eine solche törichte Forderung ausgesprochen hätte!
Die Sowjetunion war ein Leseland und hatte gebildete Menschen…
Denn genau um das Gegenteil handelt es sich, darum nämlich, daß die reichen und großen Erfahrungen der Sowjetmenschen auf allen Gebieten, auch und gerade auf dem der Literatur, bei uns und von uns entsprechend unserer deutschen geschichtlichen Situation, entsprechend unserer nationalen Eigenart, fruchtbar gemacht werden. Nicht um eine mechanisdle Übertragung handelt es sich, sondern um eine Anverwandlung. Nicht um eine Lähmung und Entpersönlichung, weil wir gezwungen würden oder uns zwingen, uns ein fremdes Gewand überzuziehen, sondern um die Befreiung bisher brachliegender Kräfte, um die Entfaltung eines immer vielfarbiger werdenden Reichtums.
Berühmte Schriftsteller sagten…
Der ungarische Schriftsteller Tibor Déry sagte einmal:
„Es stimmt, daß wir die großen Vorbilder der Sowjetliteratur zu unserer lnformierung zu Hilfe nehmen können. Doch wissen wir, daß die Kunst eines jeden Volkes, wenn sie sich gesund entwickelt, ihren eigenen Traditionen folgt. Aus dem Treffen des lebendigen Beispiels und der lebendigen Tradition wird die Literatur der zum Sozialismus hinstrebenden ungarischen Gesellschaft schöpfen.“
Und Stephan Hermlin erklärte auf dem „Kongreß junger Künstler“ im April 1951:
,,Von der sowjetischen Kunst lernen, das bedeutet nicht, sie zu kopieren. Es bedeutet vielmehr, zu erfahren, wie man die Wirklichkeit und die Veränderung der Wirklichkeit wahrheitsgetreu wiedergibt, wie man einen großen menschlichen revolutionär-demokratischen Inhalt in der spezifischen nationalen Form seines eigenen Volkes darstellt. Eine echte, tiefe Beschäftigung mit der sowjetischen Kunst und Literatur ist für uns wie für jedes andere Volk eine ungeheure Hilfe bei der Aneignung und Weiterführung des nationalen Erbes, gerade weil die sowjetische Kunst die Kunst des Neuen, das Neue als Kunst ist.“
Der Sozialismus machte es möglich…
Über eines müssen wir uns freilich klar sein: Diese Anverwandlung wäre nicht zu vollziehen, wenn nicht bei uns eine neue gesellschaftliche Ordnung begründet worden wäre. Es sind die neuen gesellschaftlichen Bedingungen, die es uns ermöglichen, in einem wahrhaft richtigen Sinn von der Sowjetunion zu lernen. Ja man kann noch weitergehen und sagen: Erst die bei uns entstandenen neuen gesellschaftlichen Verhältnisse haben es uns möglich gemacht, die russische und sowjetische Literatur richtig zu verstehen.
Die Manigfaltigkeit der sowjetischen Literatur
Die sowjetische Literatur ist alles andere als uniform. Sie zeigt vielmehr eine außerordentliche Mannigfaltigkeit. Sie ist – das kann ja nicht anders sein – in ihrem innersten Wesen politisch und nimmt klar und entschieden Partei. Aber sie vermeidet wenigstens in ihren guten und besten Werken (denn auch in der Sowjetunion gibt es Unterschiede hinsichtlich des Grades der künstlerischen Vollendung) jenen Fehler, dem bei uns noch gelegentlich Schriftsteller erliegen, daß die Personen einer Erzählung oder eines Schauspiels wandelnde Spruchbänder sind und nach der Methode der Schwarz-Weiß-Malerei sich als Vertreter des „Neuen“ oder des ,Alten“ präsentieren und infolgedessen entweder makellose Helden oder finstere Bösewichter sind.
Quelle:
Joachim G. Boeckh. Literaturfibel, Henschelverlag Berlin (DDR) 1952, S.114f. u. 123-129.
Wer nicht liest, bleibt dumm !
Fotografien aus der UdSSR in den 1950er Jahren
https://navy-chf.livejournal.com/3718086.html
https://visualhistory.livejournal.com/490282.html?ysclid=l4cub6zu4x257502024
Literatur ist ein Gradmesser. Sie bezeugt und begleitet die progressive oder die negative Epoche eines Landes. Ist das Land auf einem humanistischen, progressiven Weg, ist auch die Literatur humanistisch-progressiv. Ist das Land aber politisch, ökonomisch und mithin moralisch im Abstieg, taugt auch die Literatur den Lesern wenig, die Literatur wird dekadent oder erschöpft sich in flacher, belangloser Unterhaltungsliteratur, abseits von allen echten Problemen der Menschen, ganz abgesehen von Trivial- und militaristischer Literatur. Dass Literatur nicht nur bildet, sondern ihren Lesern Fingerzeige gibt, wie sie ihr Leben gestalten sollten, diese Erkenntnis ist seit mehr als 30 Jahren verlorengegangen, absehbar an der unübersehbaren westlichen Unbildung der allgemeinen Bevölkerung.
Ich habe die sowjetischen Bürger in der DDR immer dafür bewundert, dass sie sich gerade in der deutschen klassischen Literatur so umfassend auskannten. Umgekehrt, obwohl ich sehr viel sowjetische Literatur, besonders des 19. Jahrhunderts, aus den Zeiten des Bürgerkriegs und des Neuaufbaus, zum Beispiel Scholochow, gelesen habe, hätte ich mir nie zutrauen können, mit den sowjetischen Lesern darüber zu diskutieren. Natürlich wurden in der DDR russische Klassiker und die neuere Literatur der Sowjetzeit verlegt. Abklatsche, Plagiate der sowjetischen Literatur sind mir nicht bekannt. Den späteren Revisionismus der KPdSU unter Chruschtschow konnte man, wenn man wollte, auch in der Literatur ablesen. Immer öfter wurden auch antikommunistische Autoren verlegt.
Die DDR war ebenfalls ein Leseland, denn auch sie befand sich auf dem Weg zum Sozialismus. Der Schulunterricht stützte sich vorwiegend auf die deutsche und internationale Literatur, auch der Sowjetunion. Ich will nicht behaupten, dass sich die Schüler in der DDR besonders gut auskannten, aber zumindest konnten sie sie einordnen, und manchmal waren Bücher dabei, die den jungen Menschen auf ihrem Lebensweg Orientierung gaben. Die „Wendezeit“ und der Anschluss der DDR an die BRD brachte die große Büchervernichtung. Vor einer Bücherverbrennung schreckte man aus naheliegenden Gründen zurück, die Müllcontainer füllten sich mit Büchern berühmter Autoren, zum Beispiel Arnold Zweig, Johannes R. Becher, Stephan Hermlin, Hermann Kant und ganz besonders mit sowjetischer Literatur.
Heute stehen sogar die russischen Klassiker auf dem Index, heute ist Realismus in der Literatur verpönt. Jede Buchhandlung beweist diese Behauptung. Russische Gegenwartsliteratur wird nur dann verlegt, wenn sie sich dissidentisch gibt. Wer heute noch DDR- oder sowjetische Literatur finden will, muss sich auf die Suche machen. Mit viel Glück wird man manchmal noch fündig. Da stehen die großen Namen, eingezwängt zwischen vor allem US-amerikanischen Ausgaben, nicht etwa in den Buchhandlungen selbst, sondern vor den Schaufenstern, da wird echte Literatur zum Schleuderpreis verkauft, so dokumentierend, dass sie unter kapitalistischen Verhältnissen keinen Wert mehr hat. Und dass dies leider die Wahrheit ist, das erfahren wir beinahe täglich.
Ich kann Dir da nur aus vollem Herzen zustimmen!
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Wenn man auch nur einen Blick auf die Geschichte der UdSSR wirft, erkennt man sofort die gewaltige Leistung – einmalig in der Geschichte der Menschheit – die das Sowjetvolk erbracht hat.

Da könnte es vielleicht auch sein, dass die Menschen irgendwann erschöpft waren und nichts wollten, als ihre Ruhe und, Parmesan auf den Spaghetti, ein französisches Parfüm und einen Porsche vor der Tür. Kriegt man ja alles im Westen umsonst. Mal ganz abgesehen davon, dass seit 1917 die Ratten innen und außen an den Wurzeln nagten.
Und so kommt es es zu diesem schönen Lied:
(Das ich noch auf einer anderen Seite hier gepostet habe – man kann es aber auch zweimal hören).
Und mehr und mehr Menschen begreifen, was wir verloren haben…
Doch solange das Denkmal noch steht, ist nicht alles verloren!
…ein schönes Lied., ein trauriges Lied. Und eine späte Erkenntnis!
Oleg Gasmanow entschuldigt sich vor seiner Heimat:
Text:
Sie war nicht die glamouröse Diva
Und der Stammbaum war nicht ganz so.
Sie dachte nicht, wie man sie glücklich macht.
Sie arbeitete tags und nachts.
Sie machte alles auf einmal, und uns
junge Schafsköpfe zog sie auf,
Fütterte uns und kleidete uns ein.
Sie gab ihr letztes her.
Wir drehten ihr eine Nase.
Und immer hat sie uns das Denken gelehrt.
Manchmal schenkte sie uns Jeans und Kaugummi.
Doch wir wollten mehr und mehr.
Und wir dachten, sie hätte sich geirrt.
Über sie wurde beleidigend geredet.
Doch sie sah uns schweigend in die Augen
Und seufzend ging sie dann für immer weg.
Heimat, meine Mutter Heimat,
Meine sowjetische Heimat,
Meine Mutter, es tut mir leid.
Heimat, meine Mutter ist meine Heimat
Meine sowjetische Heimat.
Meine Mutter – es tut mir leid.
An diese Statue denke ich oft. Denn die Liebe zur Heimat ist ein scharfes Schwert. Viele Grüße!
Dankeschön, Hanz und Sascha. Ich kann dem Sänger nachfühlen. Auch ich trage den Schmerz in mir. Ich kenne Leute, die würden mich auslachen, wenn ich so etwas sagen würde. Ich weiß nur: Meine Heimat habe ich vor mehr als 30 Jahren verloren. Und der Schmerz will nicht vergehen. Manchmal frage ich mich, ob wir begriffen hatten, was wir an unserer kleinen Heimat hatten. Ich wusste, was uns nach der Annexion erwarten würde. Und dabei war ich nur eine von vielen,
nicht gescheiter, tat meine Arbeit. Ich wusste, wofür. Vielleicht war das der Unterschied zu den
vielen anderen, unsere Heimat wegwarfen wie einen unbrauchbaren Fetzen.
unsere Heimat wegwarfen wie einen unbrauchbaren Fetzen.
Nein das haben wir nicht. Ganz sicher nicht. Und was uns wirklich im Westen erwartete das konnten sich wahrscheinlich nur die Wenigsten unter uns vorstellen. Schwarze Limousinen fahren vor, Regierungsmitglieder treffen sich mit Weinbauern, Industriellen, Brokern und Maklern. Sie treffen sich heimlich, keiner darf sie erkennen. Keine Presse. Leibeigene tanzen um sie herum, lassen die Korken knallen und servieren Weißbrot mit Kaviar. Bei diesen Treffen kriegen die Politiker vorgeschrieben was sie demnächst über die Öffentlich Rechtlichen verkünden dürfen.
Nein, ich will hier keinen Neid erzeugen. Vielmehr sollte sich jeder von uns mal verinnerlichen was da läuft. Denn diese Schmarotzer tun das auf Kosten unserer Gesundheit. Auf Kosten unseres Lebens. Auf Kosten einer ganzen Gesellschaft die mit Almosen ruhiggestellt wird. Auf Kosten derer die in Kältebussen übernachten dürfen.
Viele Grüße.
Erfurt, du und ich haben ganz sicher nicht unser ganzes bisheriges Leben wie einen Fetzen weggeworfen. Aber hast du vergessen, wieviele Leute ganz heiß darauf waren, endlich Westbürger zu werden? Kennst du das entscheidende Wahlergebnis vom 18. März 90? Und du wirst die Gestalten, die damals in die Volkskammer „gewählt“ wurden, sicher noch vor Augen haben – alles DDR-Bürger! Im übrigen ist mir scheißegal, was die „Regierungsmitglieder“ bei ihren Konferenzen fressen oder saufen. Sollen sie ersticken an ihrem Edelfraß!
Hast du die Meldung heute gelesen, was diese „Regierungsmitglieder“ vorhaben mit uns ohne Gas im Winter? Das interessiert mich entschieden mehr, kannst du mir glauben.