Nicht ohne Grund hat die DDR der Entwicklung einer sozialistischen Kultur und dem Kulturaustausch zwischen den Völkern (insbesondere innerhalb der sozialistischen Länder) große Bedeutung beigemessen. Denn die Kultur des Sozialismus unterscheidet sich grundlegend von der Dekadenz und dem kulturellen Verfall in einem kapitalistischen System, wo nur noch das Geld, der zu erzielende Profit und äußerliche Effekte den zweifelhaften Wert kultureller Ereignisse und Gegenstände definieren. Erst mit dem Übergang zum Sozialismus wird es wieder möglich sein, daß sich die Menschen auch ihrer ästhetischen Bedürfnisse bewußt werden, nach Schönem und Wahrem streben, um selbst handelnd Schönes hervorzubringen, Häßliches zu verabscheuen und es auszumerzen, gegenüber Tragischem und Komischen nicht gleichgültig zu bleiben und sich die Wirklichkeit „nach den Gesetzen der Schönheit“ (Marx) anzueignen.
Was ist eigentlich Kultur?
Kultur [lat] – bedeutet ursprünglich Pflege und Vervollkommnung eines der Verbesserung und Veredelung fähigen Gegenstandes durch den Menschen, besonders seiner eigenen Lebenstätigkeit. Das Wort „Kultur“ leitet sich von dem lateinischen Wort „colere“ her, d.h. pflegen, hegen, anbauen. Anfangs wurde es zur Bezeichnung des Zweckes der Bodenbearbeitung benutzt. Den Boden menschlichen Bedürfnissen dienstbar zu machen, hieß agricultura. Später wurde auch die Pflege, Ausbildung und Vervollkommnung der menschlichen Fähigkeiten und Anlagen durch „Seelen- und Geistesbildung“ mit dem Ausdruck „cultura“ bezeichnet. Bei CICERO finden wir erstmals diese Verwendung: „Cultura… animi philosophia est…“ In der weiteren Folge verschwand die Einengung auf „philosophia“, und „cultura animi“ wird zur Bezeichnung der Geistesbildung durch Philosophie, Wissenschaft, Ethik und Kunst gebraucht.
Vom Mittelalter bis in die Zeit der Aufklärung
Im 17. und 18.Jahrhundert wird der Begriff „cultura“ wesentlich erweitert und in ihm all das zusammengefaßt, was der Mensch sowohl der Umwelt als auch in seiner eigenen Entwicklung dem natürlichen Zustand hinzufügt und wodurch er zur Vervollkommnung seiner selbst gelangt. In diesem Sinne wird der Begriff „cultura“ von PUFENDORF (De iure naturae et gentium hibri octo 1672), ADELUNG (Versuch einer Geschichte der Cultur des menschlichen Geschlechts 1782) und HERDER verwendet und bildet eines der wesentliehen Elemente des bürgerlich-humanistischen Kulturbegriffs. Nach HERDER erwächst Kultur nur in der Gemeinschaft und hat als Ziel die Humanität. Für KANT (Kritik der Urteilskraft) besteht Kultur in der „Hervorbringung der Tauglichkeit eines vernünftigen Wesens zu beliebigen Zwecken überhaupt, folglich in seiner Freiheit“, er betrachtet als eine Pflicht die „Kultur aller Vermögen überhaupt, zur Beförderung der durch die Vernunft vorgelegten Zwecke“. SCHILLER (Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen) sah als Ideal der Kulturentwicklung, daß der Mensch „mit der höchsten Fülle von Dasein die höchste Selbständigkeit und Freiheit“ verbinde und anstatt sich an die Welt zu verlieren, diese in sich ziehe und der „Einheit seiner Vernunft“ unterwerfe.
Der marxistisch-leninistische Kulturbegriff
In der marxistisch-leninistischen Theorie wird der Kulturbegriff nicht auf die Entwicklung der geistigen Kultur der Menschen beschränkt. Wie die Entwicklungsgeschichte der Arbeit den Schlüssel zur Gesamtentwicklung der menschlichen Gesellschaft darstellt, so auch für deren Kulturentwicklung. Durch die Arbeit befreien sich die Menschen von der tierischen Abhängigkeit von der Natur, erwerben sie die Fähigkeit zur gesteigerten Produktion von Naturerzeugnissen, zu deren weiteren Verarbeitung und zur Verwendung dieser Produkte für die Befriedigung und Entwicklung ihrer Bedürfnisse, entwickelt sich ihre Sprache und ihr Denken.
Der Einfluß der materiellen Produktion auf die Kultur
Die entscheidenden Fortschritte der menschlichen Kulturentwicklung vollziehen sich von dem Zeitpunkt an, wo die großen gesellschaftlichen Arbeitsteilungen, die Entstehung der Warenproduktion einen Mehrertrag möglich machen, der das zur notdürftigen Existenz Erforderliche nur um wenig übersteigt und es daher erfordert, eine Klasse von der direkt produktiven Arbeit zu befreien, die den von den Produzenten erzeugten Reichtum zur Entwicklung einer spezifisch geistigen Produktion – Wissenschaft und Kunst – nutzt. Die so hervorgebrachten geistigen Werte sind bestimmend für die weitere Entwicklung der Produktion, der Technik und der Industrie, wie für die Entfaltung des individuellen Reichtums der Menschen und ihrer gesellschaftlichen Beziehungen.
Die Herausbildung einer menschlichen Kultur
So bildet sich auf der Grundlage der Klassengesellschaft endgültig die menschliche Kultur heraus als die Gesamtheit der von den Menschen im historischen Prozeß selbst geschaffenen materiellen und geistigen Werte, die sie in die Lage versetzen, die Natur in zunehmendem Maße zu menschlichen Zwecken zu verändern und zu beherrschen und die sie befähigen, ihre gesellschaftlichen Verhältnisse zu entwickeln und den Reichtum des Individuums zu entfalten. Dabei haben die geistige Kultur Wissenschaft und Kunst, Weltanschauung und Moral – sowie der Prozeß ihrer Aneignung besondere Bedeutung für die Entfaltung der geistig-produktiven Kräfte der Individuen im Prozeß ihrer gesellschaftlichen Tätigkeit.
Der Kulturbegriff – einfach erklärt
Der Kulturbegriff umfaßt somit die von den Menschen erzeugten materiellen und geistigen Werte als Voraussetzung und Grundlage der weiteren gesellschaftlichen Entwicklung; die Formen der gesellschaftlichen Tätigkeit der Menschen, ihre Potenzen und Fähigkeiten, die. diese Werte hervorbringen; den Prozeß der Aneignung dieser Werte, wie er in der Entfaltung der geistig-produktiven Kräfte der Individuen, in der Art und Weise, wie sie ihre Bedürfnisse befriedigen, in ihrem gesellschaftlichen Verhalten und ihren Gewohnheiten zum Ausdruck kommt.
Das kulturelle Niveau – nationale Besonderheiten und Traditionen
Der Inhalt, der Charakter sowie der erreichte Grad der Kulturentwicklung werden jeweils durch den Charakter der gegebenen ökonomischen Gesellschaftsformation, durch die historisch erworbenen Produktivkräfte, durch die Interessen insbesondere der herrschenden Klasse und durch den Kampf der Klassen untereinander, durch den untrennbaren Zusammenhang von Ideologie und Kultur sowie durch die Besonderheiten der nationalen Entwicklung eines Landes, dessen internationale Beziehungen und dessen Kulturtraditionen historisch konkret bestimmt.
Die schmutzigsten Triebe und Leidenschaften…
Soweit die Realisierung der Interessen der herrschenden Klasse zur Weiterentwicklung der Produktivkräfte, zur Entwicklung der gesellschaftlichen Beziehungen und der Entfaltung des Reichtums der Individuen beiträgt, wird die Entwicklung der menschlichen Kultur durch die herrschenden Kulturen bereichert. Diese kulturelle Entwicklung ist jedoch damit verbunden, daß „die platte Habgier … die treibende Seele der Zivilisation“ wird und die „schmutzigsten Triebe und Leidenschaften der Menschen in Bewegung“ gesetzt, „auf Kosten seiner ganzen übrigen Anlagen“ entwickelt werden (MARX/ENGELS 21, 171).
Der Kulturbegriff in der Ausbeutergesellschaft
Da die herrschende Klasse bestrebt ist, den gesamten produzierten materiellen und geistigen Reichtum für die Festigung und Aufrechterhaltung ihrer Klassenherrschaft, für ihre Entwicklung als Klasse zu nutzen, vollzieht sich die Kulturentwicklung der Gesellschaft auf Kosten der Kulturentwicklung der Volksmassen, werden diese an der Aneignung der materiellen und geistigen Werte der Kultur gehindert.
„Da die Grundlage der Zivilisation die Ausbeutung einer Klasse durch eine andre Klasse ist, so bewegt sich ihre ganze Entwicklung in einem fortdauernden Widerspruch. Jeder Fortschritt der Produktion ist gleichzeitig ein Rückschritt in der Lage der unterdrückten Klasse, d.h. der großen Mehrzahl. Jede Wohltat für die einen ist notwendig ein Übel für die andern, jede neue Befreiung der einen Klasse eine neue Unterdrückung für eine andre Klasse“ (MARX/ ENGELS 21, 171).
Die Triebkräfte einer neuen Gesellschaftsformation…
Je reaktionärer eine Klasse wird, um so mehr werden die unterdrückten Massen in Unwissenheit und kultureller Rückständigkeit gehalten, werden unzählige Talente mißbraucht, deformiert und unterdrückt. Da aber die Volksmassen als unmittelbare Träger der Produktivkraftentwicklung die Schöpfer aller materiellen Werte sowie der materiellen Voraussetzungen für jede geistige Produktion sind, da sie die sozialen Triebkräfte der revolutionären Ablösung einer Gesellschaftsformation durch die andere darstellen und da jede Revolution zu einem ungeheuren Aufschwung der geistigen Kräfte und Fähigkeiten, der Aktivität der Massen führt, entwickeln sich auf dieser Grundlage Elemente einer demokratischen und schließlich einer sozialistischen Kultur.
„In jeder nationalen Kultur gibt es – seien es auch unentwickelte Elemente einer demokratischen und sozialistischen Kultur, denn in jeder Nation gibt es eine werktätige und ausgebeutete Masse, deren Lebensbedingungen unvermeidlich eine demokratische und sozialistische Ideologie erzeugen. In jeder Nation gibt es aber auch eine bürgerliche (und in den meisten Fällen noch dazu erzreaktionäre und klerikale) Kultur, und zwar nicht nur in Form von „Elementen, sondern als herrschende Kultur“ (LENIN 20, 8 f.).
Rückständigkeit, Verdummung und Entfremdung
In der kapitalistischen Gesellschaft verschärft sich der Antagonismus der Kulturentwicklung in besonderem Maße. Auf der einen Seite schafft die Bourgeoisie massenhaftere und kolossalere Produktivkräfte als alle vergangenen Generationen zusammen, führt einen gewaltigen Aufschwung der Wissenschaft und der Kunst herbei, entwickelt die Kräfte und Fähigkeiten der Individuen, sprengt durch ihre Produktionsweise alle nationalen Schranken und schafft auf dieser Grundlage erstmalig eine Weltkultur. Auf der anderen Seite verwandelt die Bourgeoisie die Produktivkräfte ständig in Destruktionskräfte, unterdrückt sie ganze Nationen und hält diese in kultureller Rückständigkeit, entwickelt sie die Stadt auf Kosten der Isolierung und Verdummung der Landbevölkerung, ruft die kapitalistische Warenproduktion ständig die Entfremdung des Menschen hervor, deformiert das Profitstreben die Individuen und verwurzelt den Individualismus.
Der Kulturverfall im Imperialismus
Diese negative Tendenz der kapitalistischen Kulturentwicklung führt im Imperialismus bis zum Kulturverfall, bis zur Zerstörung materieller und geistiger Kulturwerte, ja bis zur Zerstörung der Persönlichkeit und zur industriell betriebenen Massenvernichtung von Menschen. Deshalb werden Kulturpessimismus und Kulturkritik zum ständigen Element bürgerlichen Krisenbewußtseins, wobei die bürgerliche Kulturkritik, so radikal sie sich auch gebärden mag, die sozialökonomischen und politisch-ideologischen Grundlagen des Kulturverfalls im Imperialismus nie in Frage stellt (Theodor W.ADORNO).
Demgegenüber bringt die Arbeiterklasse in ihrem revolutionären Kampf gegen den Imperialismus „die internationale Kultur des Proletariats“ (LENIN) hervor. Diese hat ihre materielle Grundlage in der Organisierung der Arbeiterklasse durch die kapitalistische Großindustrie, ihre geistigen Grundlagen in der marxistisch-leninistischen Theorie und findet ihren prägnanten Ausdruck in der politischen Bildung, der Solidarität und der Moral der bewußt und organisiert kämpfenden Arbeiter. Weitere Kennzeichen dieser neuen proletarischen Kultur sind die Bewahrung aller revolutionär-demokratischen und humanistischen Kulturtraditionen sowie die Herausbildung einer neuen proletarisch-revolutionären Kunst, die mit ihren Werken zunehmenden Einfluß auf die sozialistische Bewußtseinsentwicklung der Arbeiterklasse gewinnt.
Die neue Qualität der Kultur im Sozialismus
Beim Aufbau der kommunistischen Gesellschaftsformation tritt der „Umkreis der die Menschen umgebenden Lebensbedingungen, der die Menschen bis jetzt beherrschte“, „unter die Herrschaft und Kontrolle der Menschen, die nun zum ersten Male bewußte, wirkliche Herren der Natur, weil und indem sie Herren ihrer eignen Vergesellschaftung werden“ (MARX/ENGELS 20, 264), entstehen auf der Grundlage der politischen Macht der Arbeiterklasse und des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmitteln gesellschaftliche Verhältnisse, „worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist“ (MARX/ENGELS 4, 482). Damit erhält auch die menschliche Kulturentwicklung eine völlig neue historische Qualität.
Die ästhetische und moralische Erziehung der werktätigen Massen
Schon in der sozialistischen Gesellschaft ist die Herausbildung einer neuen Kultur notwendig, die alle Mitglieder der Gesellschaft in zunehmendem Maße befähigt, an der bewußten, planmäßigen und organisierten Gestaltung der Gesellschaft, insbesondere der sozialistischen Produktion aktiv teilzunehmen und ihre Persönlichkeit allseitig zu entwickeln. Deshalb ist die ständige Hebung des Bildungs- und Kulturniveaus der Masse der Bevölkerung eine vorrangige Aufgabe in allen sozialistischen Ländern. Diese Aufgabe wird in dem Maße gelöst, wie sich das Bündnis der Arbeiterklasse mit der Klasse der Genossenschaftsbauern und der Intelligenz entwickelt, wie sich die sozialistischen Produktionsverhältnisse und die politische Organisation der Gesellschaft entwickeln, wie die Ziele der sozialistischen Produktion planmäßig verwirklicht werden, der technisch-wissenschaftliche Fortschritt zunimmt, wie Wissenschaft und Kunst eine neue Funktion im gesellschaftlichen Leben erhalten, wie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen sich immer besser gestalten und sich eine immer engere Zusammenarbeit der sozialistischen Länder auf ökonomischem und kulturellem Gebiet vollzieht.
Überwindung der kulturellen Rückständigkeit und kultureller Fortschritt
Die volle Entfaltung der führenden Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens ist die Grundlage für die Herausbildung und Entwicklung der neuen Kultur der sozialistischen Gesellschaft. Diese allein gewährleistet, daß sich die kulturelle Entwicklung in grundlegender Übereinstimmung mit der sozialökonomischen und politisch-ideologischen Entwicklung vollzieht, sich dadurch der kulturelle Fortschritt beschleunigt und alle Formen kultureller Rückständigkeit überwunden werden, daß sich Wissenschaft und Kunst, Bildung und Erziehung, orientiert an den Zielen des Sozialismus, voll entfalten, daß die realen Voraussetzungen für die immer bessere Gestaltung der Arbeits- und Lebensbedingungen aller Werktätigen wie für die zunehmende Befriedigung der wachsenden Kulturbedürfnisse aller Teile der Bevölkerung ständig geschaffen werden und daß sich in der aktiven politischen, gesellschaftlichen und wirtschattlichen Tätigkeit das Streben der Masse der Werktätigen immer bewußter auf die Entwicklung sozialistischer gesellschaftlicher Beziehungen, auf die Hebung ihres Bildungs- und Kulturniveaus und die kulturvolle Gestaltung ihres persönlichen Lebens richtet.
Merkmale der sozialistischen Kultur
Der Prozeß der Herausbildung der sozialistischen Kultur ist seinem Inhalt nach wesentlich gekennzeichnet
• durch das Eindringen der Wissenschaft, in erster Linie der Theorie des Marxismus-Leninismus in alle Gebiete des gesellschaftlichen Lebens,
• durch die Übernahme und kritische Verarbeitung aller Werte der Kultur, die in der Geschichte der Menschheit geschaffen wurden,
• durch die gegenseitige Bereicherung der nationalen Kulturen der sozialistischen Länder untereinander und die Ausprägung des internationalistischen Charakters der sozialistischen Kultur,
• durch die Entwicklung einer neuen sozialistischen Kunst, die sich durch hohen Ideengehalt, Parteilichkeit und Volksverbundenheit auszeichnet,
• durch die Ausprägung der sozialistischen Lebensweise gemäß den Idealen und Eigenschaften der Arbeiterklasse und durch die Herausbildung der sozialistischen Persönlichkeit.
Der Prozeß der Herausbildung und Aneignung der sozialistischen Kultur ist daher untrennbar verbunden mit dem Prozeß der Durchsetzung der sozialistischen Ideologie, er trägt den Charakter einer revolutionären Umwälzung (➔ Kulturrevolution, sozialistische), die nur als Resultat und als Element der sozialistischen Revolution überhaupt möglich ist.
Warum ist eine Kulturrevolution erforderlich?
Die sozialistische Kulturrevolution ist eine allgemeine Gesetzmäßigkeit der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaus. Der Charakter, der Inhalt und die Ziele der sozialistischen Kulturrevolution ergeben sich daraus, daß die Hauptaufgabe der sozialistischen Revolution in der Errichtung der politischen Macht der Arbeiterklasse und in der Nutzung dieser Macht zur revolutionären Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse und zum Aufbau der Produktionsweise der kommunistischen Gesellschaftsformation besteht, eben darin besteht, „die ganze Masse der Werktätigen und Ausgebeuteten sowie alle kleinbürgerlichen Schichten auf den Weg eines neuen wirtschaftlichen Aufbaus (zu) führen, auf den Weg der Schaffung einer neuen gesellschaftlichen Bindung, einer neuen Arbeitsdisziplin, einer neuen Arbeitsorganisation, die das letzte Wort der Wissenschaft und der kapitalistischen Technik vereinigt mit dem Massenzusammenschluß bewußt arbeitender Menschen, die die sozialistische Großproduktion ins Leben rufen“ (LENIN 29, 412f.).
Die sozialistische Kulturrevolution ist notwendiges Element dieses historischen Prozesses, sie steht in einem untrennbaren inneren Zusammenhang mit der politischen Revolution und der revolutionären Umwälzung der sozialökonomischen Grundlagen der Gesellschaft. Die Leninsche Auffassung von der Kulturrevolution entwickelte sich in der Auseinandersetzung mit der kleinbürgerlich-utopischen, vom Revisionismus in die Arbeiterbewegung hineingetragenen Auffassung, daß die sozialistische Revolution erst dann möglich sei, wenn die Arbeiter sich ein bestimmtes Kulturniveau erworben hätten.
Quelle:
Georg Klaus/Manfred Buhr (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch (2 Bde.), VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1975, Bd.1, S.684-687. (Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.)
Zur Bewußtseinsentwicklung
Die ästhetische Erziehung des Menschen
Achten wir sorgfältig auf unsere Kleidung für den geplanten Theaterbesuch, nehmen wir gern einen Umweg in Kauf, weil uns der Anblick eines kunstvoll gestalteten Rennaisancegiebels immer wieder fesselt, planen wir unsere Freizeit sinnvoll, um Muse für ein Buch, eine Scvhallplatte zu gewinnen, so drücken sich darin verschiedeneSeiten unseres ästhetischen Verhältnisses zur Wirklichkeit aus. …
Die ästhetische Erziehung richtet sich auf die Befähigung des Menschen, sich die Wirklichkeit „nach den Gesetzen der Schönheit“ (Marx) anzueignen, Schönes wahrzunehmen, selbst handelnd Schönes hervorzubringen, Häßliches zu verabscheuen und es auszumerzen, gegenüber Tragischem und Komischen nicht gleichgültig zu bleiben usw. Dabei hilft uns in hervorragender Weise die Kunst. Ihre Werke zeugen anschaulich vom Leben der Menschen seit frühester Zeit, von ihrem Denken und Fühlen, ihrem Kämpfen und Leiden. Die Aneignung der humanistischen Weltkunst aus Vergangenheit und Gegenwart erweitert unsere Lebenserfahrung. Sie schärft die Sinne für eine tiefere und feinfühligere Wahrnehmung des Ästhetischen in der Wirklichkeit.
Quelle: Sachwörterbuch für den Literaturunterricht, Klassen 9 bis 12. VEB Volkseigener Verlag Berlin (DDR), 1975, S.51f.
Auf einer persischen Webseite fand sich passend dazu folgender Hinweis:
🔴 افزایش اعتماد به نفس با رسیدگی به ظاهر
روزانه زمانی را به رسیدگی به بهداشت شخصی اختصاص بدهید. دوش بگیرید، دندانها را مسواک بزنید، از عطرها و خوشبو کنندههای بدن استفاده کنید. این تلاشها به شما حال خوشی میدهند و باعث میشوند در جمع به ظاهرتان احساس خوبی داشته باشید. همین میتواند راهی برای تقویت اعتمادبهنفس باشد. لباسهایی بپوشید که به شما احساس راحتی و زیباترشدن میدهند. راحتی و حس خوشایند به ظاهر راهی برای تقویت اعتمادبهنفس است، پس دستکمش نگیرید.
🔴 Gesteigertes Vertrauen durch den Umgang mit dem Erscheinungsbild
Widmen Sie täglich Zeit der persönlichen Hygiene. Duschen، Zähne putzen, Parfums und Körpererfrischer verwenden. Diese Bemühungen werden dafür sorgen, daß Sie sich gut fühlen und in der Öffentlichkeit gut aussehen. Dies kann ein Weg sein, um Vertrauen aufzubauen. Tragen Sie Kleidung, mit der Sie sich wohler und schöner fühlen. Komfort und scheinbar angenehmes Gefühl sind eine Möglichkeit, das Selbstvertrauen zu stärken – also unterschätzen Sie es nicht…
🍎 @Alessandro
Was ist der Wert der sozialistischen Kultur?
Wenn das geistige Abbild, das wir von der uns umgebenden Welt haben, mit dem objektiven Sachverhalt übereinstimmt, dann sprechen wir von Wahrheit. Dabei ist unbedingt zu beachten, daß die Wahrheit nicht schon den Aussagesätzen, Formeln und künstlerischen Bildern usw. zukommt, sondern nur der Aussage, die von diesen formuliert oder ausgedrückt wird. Was ist damit gemeint? Der Gedankeninhalt eines Abbildes der Wirklichkeit und seine Formulierung sind nicht ein und dasselbe. Nehmen wir ein Beispiel: Mit dem scheinbar eindeutigen Satz „Das war eiun schöner Abend. (!,?)“ können verschiedenen, ja sogar gegensätzliche Aussagen ausgedrückt werden. Die Aussage wir hier erst eindeutig durch die Betonung der Worte, durch Intonation, Mimik, Gestik und Haltung des Sprechenden. Lenin hat herausgearbeitet, daß es in der menschlichen Vorstellung einen Inhalt gibt, der vom erkennenden Subjekt unabhängig ist. Erst auf der Suche nach dem Wahren und Schönen, und mit zunehmender Bildung entwickelt sich die menschliche Persönlichkeit, ihr Charakter und die Fähigkeit, Partei zu ergreifen und Gutes von Bösem zu unterscheiden. Dazu leistet auch die Kultur ihren Beitrag. Darin besteht der Wert der sozialistischen Kultur!
Nu ja, das ist aber alles sehr abstrakt. Wenn ich an die Dresdner Kunstausstellungen denke, zu denen ich mit meinen Arbeitskollegen gegangen war, würde ich behaupten, diese Gedanken waren in der DDR noch nicht immer verwirklicht. Dort zeigte sich nach meinem Eindruck, dass die bürgerliche Kunst noch immer eine Rolle in der DDR-Kunst spielte. Es gab meiner Ansicht nach nur wenige Ausnahmen, die dem sozialistischen Lebensgefühl Ausdruck gaben.
In einer der letzten Kunstausstellungen – ich erinnere mich da nur unscharf, aber es fiel mir auf – gab es einige Bilder, die etwas ausdrückten, was uns fremd erschien. Meiner Ansicht nach eine Folge dessen, dass sich die Bevölkerung im noch immer (oder schon wieder) zum Bürgerlichen neigenden Sozialismus sozusagen „eingerichtet“ hatte. Manche Bilder waren ein Ausrufezeichen dessen. Es ist tatsächlich so, die Kunst ist ein Gradmesser für die gesellschaftliche Entwicklung.
Nach 1990 begann für viele von uns aber die kulturlose Zeit. Ja, es gab Versuche, „Kultur zu machen“, das waren noch Ausläufer der DDR-Zeit. Wahrgenommen wurden sie, aber sie spielten keine Rolle mehr im kapitalistischen Alltag. Ich zum Beispiel bin in der DDR mindestens alle 14 Tage ins Theater gegangen. Hier in Berlin gab es ja sehr viele Möglichkeiten. Nach und nach verging mir nach 1990 aber meine Lust am Theater, da das, was jetzt auf der Bühne geschah, mit meinem Kunstverständnis einfach nicht mehr übereinstimmte.
Ich bin dann nur noch in die Komische Oper gegangen und habe mir sämtliche Inszenierungen von Harry Kupfer angesehen, solange sie noch auf dem Spielplan standen, und das war es dann. Seit dieser Zeit habe ich kein Theater mehr betreten. Mir ist einfach die Lust am Theater, wie es heute ist, nicht vergangen, sondern gar nicht erst aufgekommen.Theater, wie ich es kannte, fehlt mir sehr. Das Publikum in der Mehrzahl kam zudem – ich will nicht sagen, in Arbeits- oder Straßenkleidung – aber eigentlich in Kleidung, dem „Tempel der Kunst“ nicht angemessen. Es war größtenteils Westberliner Publikum. Das war nicht zu übersehen.
Das Schreiben war zwar nicht Ersatz, aber es half, mir über viele Dinge des heutigen Lebens klarzuwerden. Ich habe auf eigene Kosten zwei Bücher Lyrik veröffentlich, ohne bemerkbaren Erfolg, habe mich auch an Prosa versucht, aber Lyrik liegt mir mehr. Zur Zeit bin ich gesperrt in einem Literaturblog, weil ein ehrliches Wort wahrscheinlich zu ehrlich war, als dass es vom Mainstream akzeptiert werden konnte. Jetzt lese ich vor allem Sachbücher, die heutige „Literatur“ interessiert mich einen Dreck, entweder dekadent, ungekonnt oder hat mit. unserem derzeitigen Leben sie absolut nichts zu tun. Die Buchläden platzen aus den Nähten, gekauft wird wenig. Und darüber könnte man eigentlich ganz zufrieden sein.
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt und kommentierte:
»cultura autem animi philosophia est«
– die Pflege des Geistes ist die Philosophie. — Cicero
Buchtipp: Füruzan „Frau ohne Schleier“. Füruzan ist eine türkische Schriftstellerin und schreibt in diesem Buch über die Unterdrückung der Frau in ihrem Heimatland.
Das Foto weiter oben hier in diesem Artikel hingegen ist ein Werk der Propaganda. Denn die auf den Foto abgebildete Frau trägt keinen Schleier. Und genau das ist die Zweckbestimmung dieses Propagandabildchens: Zu suggerieren daß die Frau in Persien eine moderne Frau ist. Sicher, auch in Persien gibt es Frauen die keinen Schleier tragen und sogar Auto fahren. Sie gehören jedoch nicht der unterdrückten Klasse an sondern dem gehobenen Bürgertum.
MFG
Persien (oder : der Iran) ist ein sehr widersprüchliches Land. Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung in den Jahren 1963-1978 war das auf die schnelle kapitalistische Entwicklung Irans abzielende Reformprogramm der sogenannten Revolution des Schah und des Volkes (weiße Revolution). Die vom Schah betriebene Politik der offenen Tür mit Schaffung günstiger Profitmöglichkeiten für das Auslandskapital hat Iran in immer stärkere Abhängigkeit vom Imperialismus getrieben. Mit einer Reihe von Nationalisierungen und Verstaatlichungen im Bank- und Versicherungswesen (100%), der Grundstoffindustrie (70%), der Ölförderung ung Petrolchemie (100%), der Energiewirtschaft (100%) wurde der bereits während der Schahzeit starke staatskapitalistische Sektor weiter gefestigt (vgl. Länder der Erde, Lpz., 1985). Die Bevölkerungszahl hat sich von 1985 (= 40,2 Mio. Ew.) bis heute (knapp 80 Mio. Ew.) verdoppelt. Der Iran ist ein kapitalistisches Land. Und alles, was man in der Werbung sieht, widerspiegelt diese „freie“ Pseudokultur, dargestellt von jungen, attraktiven Menschen der „upper class“. Diese „Influencer“ (s.Bild ob.) verbreiten natürlich auch die Illusion einer „Kultur der unbegrenzten Möglichkeiten“.
Naja, Erfurt, dass die Familienverhältnisse in moslemischen Familien nicht den deutschen gleichen, wissen wir ja. Das hat bedingt mit der Religion zu tun, aber nicht nur. Ich kenne eine junge Frau, die Mutter ist DDR-Bürgerin gewesen, der Vater lebte als Türke in der DDR, ohne seine Religion zu praktizieren, er war Mitglied der türkischen KP, und nach 1990 entdeckte er, dass er Moslem ist. Er verlangte von seiner Tochter, die in der DDR groß geworden war, dass sie ein Kopftuch tragen sollte, sich wie eine Moslema kleiden sollte und allerhand Verhaltensvorschriften. Nun war die junge Frau ziemlich aufgeweckt, kleidete sich jugendgemäß und war auch sonst nicht auf den Kopf gefallen, sie hatte einen deutschen Freund, immerhin ist sie ja in der DDR groß geworden. Sie lehnte die Vorschriften des Vaters ab. Der war inzwischen nach Westberlin gezogen, dort Mitglied einer türkischen Gemeinde geworden, fand auch Verwandtschaft und beauftragte seinen Neffen, die Tochter zu töten. Und das war völlig ernst gemeint. Seitdem hält sie sich versteckt an wechselnden Orten. Das war der letzte Stand der Dinge, als ich sie sah. Ob sie noch lebt? Ich weiß es nicht. In Berlin mit der großen moslemischen Gemeinde haben wir ja eine Menge mitgekriegt, Ehrentötungen usw. Wir brauchen deshalb kein Buch, um zu wissen, wie es in türkischen Familien zugehen kann, dass zum Beispiel der Mann nur dreimal zu sagen braucht, er scheide sich, und schon ist die Ehe geschieden, egal, wie die Frau dann damit klarkommen kann. Ich kenne aber auch eine türkische Familie, die den Deutschen gegenüber sehr aufgeschlossen ist, obwohl sie ihre Religion praktiziert. Im großen und ganzen aber ist es für uns ehemalige DDR-Bürger doch gewöhnungsbedürftig. Sie sind sehr herzliche Menschen, aber Politik ist für sie von Übel, ein Buch mit sieben Siegeln. Sie leben in einer eigenen Welt, abgeschirmt vom eigentlichen Geschehen in Deutschland.
Ich weiß gar nicht, ob Perser überhaupt Moslems sind, meines bescheidenen Wissens nach haben die eine andere Religion (Zarathrusta, Feueranbeter oder so). Die aber auch ziemlich stramm ist. Aber nur wegen des fehlenden Schleiers nun auf bürgerliches Herkommen zu schließen, das halte ich nicht für unbedingt zutreffend bei Perserinnen. Sicher, nicht jede Perserin fährt Auto und studiert.
Der Schleier ist ein Symbol und steht für die Unterdrückung der Frau. Genau darüber schreibt Füruzan in „Frau ohne Schleier“ was übrigens in der DDR im Reclamverlag erschien. Sie schreibt über den Kampf türkischer Frauen gegen Unterdrückung. Und natürlich ist die Entwicklung der Völker unterschiedlich. Aber genau davon profitiert ja das Finanzkapital. Wir wissen daß Ausbeutung nicht ohne Unterdrückung funktioniert. Dafür ist der herrschenden Klasse jedes Mittel recht und auch der Islam dient diesem Zweck.
Niemand hat das Recht, sich in die Entwicklung anderer Völker einzumischen. Deutsche Unternehmer nehmen sich jedoch dieses Recht und das auch mit Gewalt. Sie ermorden die Führer derjenigen die den kulturellen Fortschritt in ihrem Land vorantreiben. Ghaddafis Tod nahm vielen Menschen die Hoffnung auf ein sozialistisches und vor allem selbstbestimmendes Libyen. Und so tragen auch die liberan Frauen nach Ghaddafis Tod wieder Schleier, egal ob sie mittlerweile in Deutschland leben. Und es ist auch völlig Wurscht ob die ihre Schleier freiwillig aufsetzen oder mit Freude tragen.
Es ändert nichts an der Tatsache daß sie unterdrückt werden.
So ist es! – da kann man nur sagen: Zurück ins Mittelalter!
„hb“, interessante Geschichte ! Doch welche Schlußfolgeungen sollten wir daraus ziehen OHNE sofort wieder in alte alte abgelutschte revisionistische Phraseologie angeblich „seeliger Zeiten“ vor der „Konterrevolution“ ab 1989 abzugleiten?
Erinnert dieser „Türke“ nicht sofort an die vielen SED – „Genossen“, (wie praktisch in ALLEN ehemals soz. Ländern! ) welche ab Ende 1989 ihre Parteiabzeichen garnicht schnell genug in Mülltonen versenken konnten, ihre Parteibücher in die Öfen warfen?
Das ist die Frage !
Fragender soz. Gruß an dich ? (Keinesfalls bösartig gemeint! 🙂 )
Ähnliche Verhältnisse kenne ich auch aus meiner weitläufigen Verwandtschaft (Libyen). Die Unterdrückten, und das sind sie ja, klammern sich an ihre Mutter-Kultur. Auch wenn sie in Deutschland leben. Und da setzen auch die deutschen Ehefrauen einen Schleier auf wobei das manche sogar als Protestnote betrachten. Muslimas aus gutbürgerlichen Kreisen hingegen tragen statt einem Schleier Designerklamotten und fahren Tesla.
Muslimas gutbürgerlicher Herkunft treten im BRD-Fernsehen auf, sind Schauspieler und lesen die Tagesschau vor. Und behaupten daß die Völker ihrer Heimatländer um einen EU-Beitritt kämpfen um sich von Ausbeutung und Unterdrückung zu befreien. So funktioniert Propaganda!
1967, der Schah von Persien, Reza Schah Pahlavi wird vom BRD-Staat eingeladen und kommt nach Deutschland. Massenproteste gabe es und der Student Benno Ohnesorg wurde auf offener Straße erschossen. Und bis heute haben viele Deutsche nicht begriffen daß es der BRD-Staat selber war der seine Studenten gegen Reza Schah Pahlavi aufgehetzt hat. Nur um davon abzulenken was deutsche Kapitalisten und Privatunternehmer im Iran eigentlich machen.
Ja, und viele dieser damaligen oft aus bürgerlichen Kreisen damals laut kreischenden Studenten wurden später manchmal KBWler (Trittin), später „Grüne“.., und heute als zumeist staatlich FETT ausgehaltene (Staats)Systembüttel, übelste NATO – Kriegstreiber, Kriegshetzer.
An den heutigen „Grünen“ in Bezug auf Russland, selbst der verblichene „Onkel Adi“ hätte an DENEN wohl im Juni 1941 Gefallen gefunden – ohne Scherz.
Das ist eben die „Demokratie“ der Reichen und Besitzenden, es klappt auch ganz gut ohne „Swastica“, die EU – Fahne mit den gelben Sternen tut’s ja auch ganz gut !
Soz. Gruß !
Gerade auf Anti-Spiegel ein Video verlinkt gefunden. Große Fête in St. Petersburg.
Russland geht in die Unterhaltungs- auch „Brot und Spiele“ – Gesellschaft, nach westlichem Vorbild? Das ist – leider – das Gegenteil einer sozialistischen Kultur. Aber vielleicht bin ich auch nur eine alte Unke……:-(
Vielleicht ist es Zeit, am Grabe der Kultur (incl. Kunst) ein paar rote Nelken abzulegen. Ein Denkmal hat sie bislang nicht bekommen. Wann eigentlich ist sie wohl verstorben? Scheint niemand bemerkt zu haben.
Ich habe gegenwärtig nicht den Eindruck, dass die Kultur in Russland sozusagen verstorben ist. Kultur gehörte und gehört auch heute noch zum russischen Lebensgefühl. Sicher ist es eine andere Kultur als zur Zeit der Sowjetunion, schließt aber oftmals daran an. Ich bin sowieso der Meinung, die russische Bevölkerung würde bei einer totalen Verwestlichung nicht mitgehen.
Vergleiche das mal mit dem, was hierzulande passiert – hier ist die Kultur wirklich schon tot. Und das kann ich nach meinen eigenen, persönlichen Erfahrungen freiweg behaupten, Beweise dafür gibt es zu Hauf. Zum Beispiel wurde jetzt beschlossen, dass bereits Schulkinder ihr Geschlecht „festlegen“ können. Und das hat nun wirklich nichts mit ethischer Kultur zu tun, sondern mit totaler Idiotie. Sie machen bewusst aus den Kindern Monster, als gäbe es gar keine anderen Probleme für sie als das Geschlecht. Das ist die heutige deutsche „Kultur“. Man fasst sich an den Kopf und sagt dreimal „Kürbis gedeihe“. Wenn ich an meine süßen Enkel denke, dass so etwas mit ihnen gemacht wird, ich kann gar nicht beschreiben, wie mir dann wird.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die jungen Russen in ihrer Mehrzahl westlich orientiert. Aber ich glaube, dieses Fest, von dem Röper schreibt, hat Tradition in Petersburg,
vielleicht wird es jetzt aufgehübscht, gerade für die Jungen. Damit was los ist sozusagen. Staatskultur. Auf jeden Fall ist mir so ein Fest lieber, als wenn sie besoffen in den Straßen liegen.
…und mir ist so ein Fest hundertmal lieber als ein Genderfestival, mit halbnackten, geistig Gestörten.
Sascha und hb mögen ja recht haben. Auf jeden Fall ist im Westen aufgrund vieler Faktoren und nicht nur eines einzigen, „Kultur“ im eigentlichen verschwunden und durch industriell erzeugte, propagandistisch abgeglichene Produkte ersetzt worden. Die „Bewusstlosigkeit“ der Massen ist soweit gediehen, dass das gar nicht mehr auffällt (Vor allem die Medien haben gleichsam das „Steuer von Kultur“ herumgeworfen und diese ins Leere gelenkt).
In Russland ist dieser miserable Zustand noch nicht eingetreten, vor allem traditionelle Kultur ist noch reichlich zu finden. Allerdings ist die Westorientierung der Jungen eine Gefahr, die gleichsam wie eine Mauer der Entwicklung einer bewussten (partizipativ-aktiven, gar sozialistischen) Kultur entgegen steht. Wie das ausgeht, wird man sehen….
Btw., die Gründung der Grünen 1980 in Karlsruhe erfolgte auf der Grundlage der Studie „Global 2000“ die unter Jimi Carter um 1977 in Auftrag gegeben wurde. Diese „Studie“ gibt ein düsteres Bild der Menschheitsgeschichte und deren Zukunft. Bedrohungsszenarios werden da gezeichnet und vorhergesagt, daß Hitze, Dürre, Überschwemmungen und der ganze Klimawandel die Menschheit bedrohen. Und ein aus der Überbevölkerung resultierender Nahrungsmangel und daß sich neuartige Krankheiten (Viren!) entwickeln und die Menschheit bedrohen.
Die Lüge von den neuen Viren und ~mutationen ist uralt! Und ich denke daß sich mit diesem Hintergrundwissen auch für die ganze AIDS und HIV-Geschichte ganz andere Aspekte ergeben.
Schönen Sonntag.
Erfurt…. die Katastrophe, in die die Menschheit, Lemmingen gleich, geführt wird, heißt ganz einfach Kapitalismus – insbesondere in den degenerativen Auswüchsen, die dieser unterdessen erreicht hat.
Hanz29, was heißt „Auswüchse“? Da wächst nichts aus, sondern es ist dem Kapitalismus immanent, was jetzt geschieht. Wir wissen, dass all die Geschehnisse der letzten Zeit incl. „Pandemie“ ihren Grund in der Finanzpolitik, die man schon gar nicht mehr so bezeichnen kann, haben. Der Wandel vom Industrie- zum Finanzkapital des Kapitalismus hat das bewirkt. Es ist und bleibt der ganz normale Kapitalismus. Diese „Delle“, die du als Auswuchs bezeichnest, hat gebracht, dass die Reichen reicher, die Armen ärmer wurden.
Das ist das Prinzip des Kapitalismus, in seiner Niedergangsphase vor allem. Viele der westdeutschen Bevölkerung begreifen das gar nicht, denn sie kennen nur den schönen Kapitalismus, den im Aufschwung. Was sie jetzt erleben, das ist für sie eine Katastrophe, dass der Kapitalismus schon immer so funktionierte, das blenden sie aus, obwohl es sicher viele ahnen. Aber wissen sie, warum das heutige Erleben nicht etwa ein Auswuchs ist, sondern die Welt, in der sie immer gelebt haben? Mit dem Unterschied, dass der Kapitalismus damals nur noch nicht die Werkzeuge gezeigt hat?
Da wären zum Beispiel die Medien. Einheitsbrei, gleichgeschaltet, so wird heute gesagt.
Die Medien waren schon immer gleichgeschaltet, in ihren Grundzügen waren sie immer antikommunistisch. Man machte aber das Zugeständnis, in Detailfragen eine „eigene Meinung“ zu veröffentlichen. Erinnerst du dich, wie gegen die DDR und gegen die Sowjetunion gehetzt wurde? Das war genau die gleiche Einheitsmeinung, die wir heute erleben. Und so durch alle Gebiete des gesellschaftlichen Lebens, Hanz.