Adam Mickiewicz [mits’kjεvitʃ] (1798-1855) war ein berühmter polnischer Dichter. Er begründete mit seinen Balladen und Romanzen die polnische Romantik. Seine Beziehungen zu den Dekabristen und zu Puschkin, den er in der Verbannung in Rußland kennengelernt hatte, spiegeln sich u.a. in seinem Poem „Konrad Wallenrod“ wieder, das eine hervorragende Rolle bei der Vorbereitung des Novemberaufstandes in Warschau spielte. Mickiewicz war 1839 Professor der antiken Literatur in Lausanne, 1840-1844 Professor der slawischen Literaturen in Paris. 1849 leitete er die revolutionäre Tageszeitung „La Tribune des Peuples“ in Paris. Sein Werk gilt als unübertroffener Höhepunkt künstlerischer Meisterschaft in der polnischen Literatur. Seine gesamte Dichtung war mit dem Befreiungskampf seines Volkes verbunden. Aus dieser Zeit stammt auch sein politisches Traktat „Der Sozialismus“, aus dem wir hier, seiner unverminderten Aktualität wegen, Ausschnitte zitieren. (Bild: kolor – Mikołaj Kaczmarek)
Die bürgerliche Gesellschaft in der Sackgasse
17. April 1849
Alles, was über die gegenwärtige gesellschaftliche Verwirrung gesagt wurde, erkennen sogar die erbittertsten Feinde des Sozialismus als Wahrheit an. Alle sind sich darin einig, die alte Gesellschaft wegen Mißbrauch ihrer Macht anzuklagen. Wie sollen diese Mißbräuche aber geheilt werden? Alle warten auf ein Heilmittel, und in der Hoffnung es zu finden, machen sie sich keine Mühe, Bestehen und Fortschreiten der Krankheit festzustellen. Das Recht, die Rechtmäßigkeit der alten Gesellschaft zu verneinen, wurde schon errungen. Sogar die Nationalversammlung erkennt den Sozialisten dieses Recht zu. Aber die Nationalversammlung und die Öffentlichkeit hören nicht auf, den Sozialismus als eine Negation (Verneinung) anzusehen. […]
Woher kommt diese Abneigung gegen den Sozialismus?
Das Wesen der Absage, die stets jedem sozialistischen System entgegengestellt wird, beruht darauf, es zu einer Negation (Verneinung) zu erklären. Der Sozialismus wird aufgefordert, auf diesen ersten Vorwurf zu antworten. Wir antworten in seinem Namen. Nein, das sozialistische System ist keine Negation. Ihr könnt sagen, daß das Bewußtsein, dem es entspringt, noch keine Kraft hatte, die Widerstände des heimatlichen Bodens, der Atmosphäre des Planeten und die Mißgunst des amtlichen Gärtners zu überwinden. Ihr könnt sagen, daß der innerliche Gedanke des Sozialismus noch keine genügende Klarheit erreicht hat, um in das Auge der Machthaber, der Vertreter der dem Sozialismus feindlichen Gesellschaft, zu dringen. Ihr habt aber nicht das Recht, den Sozialismus anzuklagen, daß er nur eine Negation sei.
Was ist das Wesen des modernen Sozialismus?
Der moderne Sozialismus ist nur Ausdruck eines Bewußtseins, das so alt wie das Bewußtsein des Lebens ist. Er ist Ausdruck der Empfindung dessen, was in unserem Leben unvollkommen, eng und anomal und infolgedessen unglücklich ist. Das sozialistische Bewußtsein ist das Streben des Geistes nach einem besseren, nicht individuellen, sondern gemeinsamen und solidarischen Dasein. Wir geben zu, daß sich dieses Bewußtsein mit völlig neuer Kraft zeigte: Es ist ein neuer Sinn, den der Geistesmensch sich zu schaffen vermochte, es ist dies eine neue Leidenschaft. […]
Die alte bürgerliche Gesellschaft ist zum Tode verurteilt!
Als etwas völlig Neues hat der Sozialismus neue Sehnsucht und neue Leidenschaften, die die Menschen der alten Gesellschaft nicht verstehen können, wie weder die Kinder noch das kindisch gewordene Alter die Sehnsucht eines Jünglings verstehen. Sehnsucht und Leidenschaften sind niemals eine Negation; Sehnsucht und Leidenschaft sind die Bestätigung der Seele, wie Probleme die Bestätigung des Verstandes sind. Das Dogma ist die Bestätigung der Seele in der Vergangenheit, das Axiom ist die Bestätigung des Verstandes ebenfalls in der Vergangenheit, Problem und Sehnsucht sind Bestätigungen des Verstandes und der Seele, die in die Zukunft streben. Die Gesellschaft vergräbt sich in Dogmen und Tatsachen, an Sehnsucht und Problemen lebt sie wieder auf.
Die Sozialisten bilden die Zukunft der Gesellschaft
Eine sterbende Gesellschaft klammert sich an das Dogma und an das Axiom. Sie ist es gerade, die nichts annimmt und alles negiert; sie ist gerade die Negation. Alle Menschen des gesetzlichen oder religiösen Widerstandes waren immer und sind nur negierende Menschen. Als Diener der Behörden oder der Kirche, als Minister des Monarchismus oder der Ketzerei bestätigen sie niemals etwas, sondern protestieren nur. Luther und Calvin protestierten gegen die Kirche, ähnlich wie die Herren Guizot und Thiers gegen die Republik protestierten. Das ist der große Unterschied zwischen allen Schismatikern und Ketzern der Vergangenheit und den neuen Sozialisten.
Die antisozialistischen Kräfte haben sich vereinigt…
Die Schismatiker und Ketzer versuchten ihre Individualität gegen die Entwicklung eines Dogmas zu verteidigen, das ihre übrigens berechtigten Rechte als Einzelpersonen bedrohte. Die Sozialisten rufen alle Einzelpersonen und alle Staaten auf, ihre Rechte dem Bewußtsein zu opfern, das den Keim eines allgemeinen Dogmas in sich trägt. Bisher verstanden die Schismatiker und Ketzer ein Mittel zu finden, sich auf der Erde zu erhalten. Heute zeigt sich ihr wahrer Geist, denn alle Schismatiker oder Ketzer, soviel es ihrer gibt, vereinigen sich schon gegen den Sozialismus. Sie alle erklären, daß sie antisozialistisch sind. […]
Die Lehren der sozialistischen Meister
20. April 1849
[…] Wir haben die Lehren der sozialistischen Meister mit voller Achtung studiert, so wie es den Bemühungen überzeugter, von Tatendrang erfüllter Geister gebührt. […] In der Nationalversammlung beriet man über große internationale Angelegenheiten. Es ging um Italien, um Ungarn, um die geistliche und weltliche Macht des Papstes, um die Grundlage der slawischen und ungarischen Nationalitäten und um Fragen, die den religiösen und gesellschaftlichen Prozeß zwischen den Vertretern der alten Kirche und den religiösen, sozialistischen Menschen der neuen Welt zum Inhalt haben.
Wort und Tat müssen eine Einheit bilden
Im entscheidendsten Augenblick dieser Diskussion ließ der sozialistische Redner die brennendsten Fragen, die einzigen, die die Mitglieder der Nationalversammlung interessierten, offen und befaßte sich nur mit allgemeinen Theorien. Die Praktiker der Nationalversammlung, die Parteiführer und die gewandtesten Feinde des Sozialismus freuten sich ganz besonders darüber. Sie hinderten den sozialistischen Redner überhaupt nicht, die Grundsätze der alten Gesellschaft anzugreifen, und waren zufrieden, daß dieser alten Gesellschaft das Recht zugesichert wurde, über das Schicksal Italiens, Ungarns und Polens zu bestimmen.
Während die Sozialisten große Reden halten…
In dem Augenblick, als man zur Wiederherstellung der päpstlichen Macht Flotten entsandte, als man Österreich, das in den slawischen Ländern die Reaktion darstellte, Hilfe anbot, in diesem folgenschweren Augenblick wurde der sozialistische Redner, der mit Überzeugung und Talent die gegen das Papsttum und den Monarchismus gerichtete Grundsätze verteidigte, ruhig angehört. Die Geduld der Nationalversammlung erklärt folgender Ausspruch der Mitglieder der Mehrheit:
„Laßt ihn sprechen, laßt ihn ruhig sprechen. Laßt ihn sprechen, während wir handeln. Er hält den Sozialisten großartige Reden, während wir inzwischen heimlich unseren Verbündeten, den Herrschern der alten Welt, unsere Millionen und unsere Soldaten zur Verfügung stellen. Wir überlassen den Sozialisten die Atmosphäre ihrer Theorien, während wir den Kontinent, die Festungen, die Völker und das Kapital an uns bringen.“ […]
Kein Waffenstillstand gegenüber der alten, morschen Weltordnung
Der Sozialismus schlägt seinen Feinden einen schimpflichen Waffenstillstand vor. Er tritt ihnen das Betätigungsfeld ab, Er selbst nimmt mit dem Leiden fürlieb, hält Reden und paßt den Geist und den Stil seiner Reden dem Niveau seiner Zuhörer an. Er wirkt auf geistigem Gebiet überaus groß, in der politischen Welt aber unendlich klein. […] Wir empfehlen den Sozialisten, sich an dem reaktionären Mut der Guizots und Thiers ein Beispiel zu nehmen. Diese Menschen der alten Welt standen hinsichtlich der doktrinären und theoretischen Gewandtheit den Sozialisten in nichts nach, aber sie handelten immer zuerst, bevor sie redeten. Ihre Theorien der Hinterlist, der Niedertracht und des Egoismus gaben sie erst dann bekannt, wenn sie diese Theorie schon längst verwirklicht hatten.
Wo wird die Machtfrage entschieden?
Taten werden in der politischen Welt durch Armeen und Soldaten ausgeführt. Louis Philippe, Guizot und Thiers überließen der Opposition und ihrem Führer Barrot das ganze politische Gebiet, mit Ausnahme der Finanzen und Kasernen. Während einst Herr Barrot in der Kammer die Unabhängigkeit Italiens verteidigte, handelte General Cubieres“ in Italien für die Interessen der Dynastie von Orleans. […]
Bankiers und Malthusianer kann man nicht überzeugen
Leider scheinen die Sozialisten von dem Standpunkt, den sie für das Volk in der Nationalversammlung vertreten sollten, eine falsche Auffassung zu haben. Sie versuchen zu überzeugen, anstatt zur Tat zu zwingen. Sie machen sich zu Aposteln, anstatt zu Gesetzgebern und zu Menschen der Tat, wie das Volk es von ihnen erwartete. Sie wenden ihre ganze Redekunst auf, um die Bankiers, Großhändler und Malthusianer zu überzeugen, deren Meinung nur durch einen Beschluß der Nationalversammlung erschüttert werden kann. Um diesen Beschluß zu erreichen, muß man sich an die lebenswichtigen Elemente des französischen Volkes, an seine wahren Gefühle der Uneigennützigkeit, der Aufopferung, der Größe und der Ehre wenden. Weder durch vernunftmäßige Erörterungen noch durch Hinweise auf die unmittelbaren Vorteile, wird man die Advokaten und die Bank-Millionäre überzeugen können. […]
Quelle: Adam Mickiewicz: „Lyrik. Prosa“. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig, 1979, S. 178-185. (Ausschnitte. Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.)
Adam Mickiewicz – Wer die Welt verändern will
Siehe Anhang weiter unten:
Friedrich Engels: „Grundsätze des Kommunismus“
Adam Mickiewicz: Socjalizm (1849)
Społeczeństwo burżuazyjne w impasie
[…] Wszystko, co powiedziano o obecnym bezładzie społecznym, najzawziętsi wrogowie socjalizmu uznają za prawdę. Wszyscy są zgodni, gdy chodzi o oskarżenie nadużyć władzy starego społeczeństwa. Ale jak tym nadużyciom zaradzić? Wszyscy oczekują lekarstwa i w nadziei, że je znajdą, nie czynią żadnych trudności w stwierdzaniu istnienia i rozwoju choroby. Prawo negowania prawowitości starego społeczeństwa jest już zdobyte. Nawet Zgromadzenie Narodowe przyznaje to prawo socjalistom. Jednakże Zgromadzenie i ogół nadal uważają socjalizm za negację. […]
Skąd taka niechęć do socjalizmu?
Stałe odmawianie podstaw prawnych wszelkiemu systematowi socjalistycznemu zasadza się na tym, że ogłaszają go za negację. Socjalizm wezwany jest do odpowiedzi na ten pierwszy zarzut. Odpowiemy w jego imieniu. Nie, systemat socjalny nie jest negacją. Możecie mówić, że poczucie będące jego zarodem nie miało jeszcze siły do przezwyciężenia oporów gleby rodzinnej, atmosfery planetarnej i nieżyczliwości urzędowego ogrodnika. Możecie mówić, że istotna myśl socjalizmu nie nabrała dosyć jasności, aby przeniknąć w źrenice ludzi dzierżących władzę, przedstawicieli społeczeństwa wrogiego socjalizmowi; ale nie macie prawa oskarżać socjalizmu, jakoby był tylko negacją.
Jaka jest istota współczesnego socjalizmu?
Tegoczesny socjalizm jest tylko wyrazem uczucia tak starego jak poczucie życia, odczucia tego, co w naszym życiu jest niepełne, okaleczałe, nienormalne, a zatem tego, co nieszczęśliwe. Uczucie socjalne jest porywem ducha ku lepszemu bytowi, nie indywidualnemu, lecz wspólnemu i solidarnemu. Uczucie to objawiło się z siłą zupełnie nową, przyznajemy; jest to nowy zmysł, który człowiek duchowy zdołał sobie wytworzyć; jest to nowa namiętność.
Stare społeczeństwo burżuazyjne skazane na śmierć!
Socjalizm, jako całkiem nowy, ma nowe pragnienia i nowe namiętności, których nie mogą pojąć ludzie starego społeczeństwa, podobnie jak pragnień młodzieńca nie pojmie dziecięctwo ani zdziecinniała starość. Pragnienie i namiętności nie są nigdy negatywne; pragnienia i namiętności są afirmacjami duszy, jak zagadnienia są afirmacjami umysłu. Dogmat jest afirmacją duszy w przeszłości, pewnik jest afirmacją umysłu w tejże przeszłości. Zagadnienie i pragnienie to afirmacje umysłu i duszy, dążących ku przyszłości. Społeczeństwo w grób się pogrąża w dogmatach i pewnikach, odradza się w pragnieniach i zagadnieniach.
Socjaliści kształtują przyszłość społeczeństwa
Społeczeństwo umierające czepia się dogmatu i pewnika. Ono to właśnie niczego nie uznaje i wszystko neguje; ono właśnie jest negacją. Wszyscy ludzie oporu prawnego czy też religijnego byli i są tylko ludźmi negacji. Służąc władzy czy Kościołowi, będąc ministrami monarchizmu czy kapłanami herezji, nigdy niczego nie afirmowali, zawsze tylko protestowali. Luter i Kalwin protestowali przeciw Kościołowi, podobnie jak Guizot i Thiers protestują przeciw Republice. I oto wielka różnica między wszystkimi odszczepieńcami i herezjarchami przeszłości a nowymi socjalistami.
Siły antysocjalistyczne połączyły się…
Odszczepieńcy i herezjarchowie chcieli bronić swych indywidualności przeciw rozrostowi dogmatu, który zagrażał ich słusznym zresztą prawom osobowości. Socjaliści wzywają wszystkie jednostki, wszystkie państwa do poświęcenia swoich praw uczuciu, które nosi w sobie zaród dogmatu powszechnego. Dotychczas odszczepieńcy i herezjarchowie potrafili zawsze znaleźć sposób utrzymania się na ziemi. Dzisiaj wychodzi na jaw ich prawdziwy duch; wszyscy bowiem odszczepieńcy i herezjarchowie, ilu ich jest, sprzymierzają się już przeciw socjalizmowi. Wszyscy oni oświadczają, że są antysocjalni.
Nauka Mistrzów Socjalistycznych
[…] Przestudiowaliśmy nauki mistrzów socjalizmu z całym szacunkiem należnym wysiłkom duchów śmiałych i dobrej wiary. […] Obradowano w Zgromadzeniu Narodowym nad wielkimi sprawami międzynarodowymi. Chodziło o Włochy, Węgry, o duchowną i świecką władzę papieża, o zasadę narodowości słowiańskich oraz madziarskiej, o sprawy streszczające w sobie religijny i społeczny zatarg pomiędzy przedstawicielami starego Kościoła urzędowego, starymi zwolennikami dynastii a ludźmi religijnymi i socjalnymi nowego świata.
Słowo i czyn powinny stanowić jedną całość
W najbardziej rozstrzygającej chwili tej dyskusji mówca socjalistyczny, pomijając sprawy najbardziej piekące, jedyne, które by mogły naprawdę zająć członków Zgromadzenia Narodowego, usunął się w dziedzinę ogólnych teorii. Ludzie praktyczni Zgromadzenia, przywódcy stronnictw, najzręczniejsi wrogowie socjalizmu, ucieszyli się tym w głębi duszy. Pozostawili mówcy socjalistycznemu pełną swobodę atakowania zasad starego społeczeństwa, zadowoleni, że temu staremu społeczeństwu zapewniono prawo rozporządzania losami Włoch, Węgier i Polski.
Podczas gdy socjaliści wygłaszają wielkie przemówienia…
W tej właśnie chwili, gdy wysyłano floty dla przywrócenia władzy papieskiej, gdy ofiarowywano pomoc Austrii, reprezentującej reakcję na obszarze słowiańskim, w tej chwili brzemiennej w wydarzenia słuchano spokojnie mówcy socjalistycznego broniącego z przekonaniem i talentem zasad przeciwnych papizmowi i monarchizmowi. To nam tłumaczy cierpliwość Zgromadzenia. Narodowego.
„Niech sobie gada, niech ciągle gada – mówili sobie członkowie większości – niech gada, podczas gdy my działamy. On daje socjalistom szumne słowa, podczas gdy my dajemy tajemnie naszym sprzymierzeńcom, rządcom starego świata, nasze miliony i naszych żołnierzy. Pozostawiamy socjalistom obłoki ich teorii, my zaś w dalszym ciągu zagarniamy ląd stały, fortece, rzesze ludności i kapitały”.
Nie ma zawieszenia broni ze starym, zgniłym porządkiem świata
Socjalizm proponuje swym nieprzyjaciołom haniebne zawieszenie broni. Wydaje w ich ręce pole działania. Poprzestaje na tym, że cierpi i głosi kazania, a duchy i styl tych kazań dostosowuje do poziomu słuchaczy. Staje się niezmiernie wielkim w duchu, a nieskończenie małym w świecie politycznym. Otóż największą szkodę stronnictwu lub osobistości politycznej przynosi obecnie skompromitowanie się w czynach politycznych, we wnioskach projektów ustaw, w głosowaniach. Socjalistom radzimy wziąć sobie za przykład śmiałość reakcyjną Guizotów i Thiersów. Ci ludzie starego świata nie ustępowali wcale socjalistom w biegłości doktrynerskiej i teoretycznej, ale oni najpierw działali, a potem dopiero mówili. Głosili teorię chytrości, tchórzostwa i egoizmu dopiero wtedy, gdy ją urzeczywistnili w faktach dokonanych.
Gdzie rozstrzygnie się kwestia władzy?
Fakty dokonują się w życiu politycznym przez armie, przez żołnierzy. Ludwik Filip, Guizot i Thiers odstępowali opozycji i jej przywódcy, Barrotowi, całą dziedzinę polityki, z wyjątkiem skarbu i koszar. Kiedy Barrot bronił ongi w Izbie niepodległości Włoch, generał Cubières działał we Włoszech w interesie dynastii orleańskiej.
Bankierzy i maltuzjany nie dadzą się przekonać
Wydaje się nam, że socjaliści nie rozumieją niestety stanowiska, jakie lud im nadał w Zgromadzeniu Narodowym. Starają się nawracać zamiast pobudzać do działania. Czynią się apostołami miast czynić się prawodawcami i ludźmi czynu, jak tego lud się po nich spodziewał. Trawią swoje siły krasomówcze chcąc nawracać bankierów, hurtowników i maltuzjanów, których przekonaniem może zachwiać dopiero głosowanie Zgromadzenia. Aby uzyskać głosy, trzeba się zwrócić do żywotnych pierwiastków narodu francuskiego, do jego prawdziwie chrześcijańskich uczuć bezinteresowności, poświęcenia, wielkości i chwały. Nie rozumkowaniem, nie ukazywaniem przynęty doraźnych korzyści będzie można nawrócić adwokatów i bankierów-milionerów. […]
Quelle: https://teologiapolityczna.pl/adam-mickiewicz-socjalizm-1849 – (Fragmenty. Podtytuły wstawione, N.G.)
Adam Mickiewicz – Socjalizm (1849)
Anhang (geschrieben 1847):
Friedrich Engels
Grundsätze des Kommunismus
1. Frage: Was ist der Kommunismus?
Antwort: Der Kommunismus ist die Lehre von den Bedingungen der Befreiung des Proletariats.
2. Frage: Was ist das Proletariat?
Antwort: Das Proletariat ist diejenige Klasse der Gesellschaft, welche ihren Lebensunterhalt einzig und allein aus dem Verkauf ihrer Arbeitskraft und nicht aus dem Profit irgendeines Kapitals zieht; deren Wohl und Wehe, deren Leben und Tod, deren ganze Existenz von der Nächfrage nach Arbeit, also von dem Wechsel der guten und schlechten Geschäftszeiten, von den Schwankungen einer zügellosen Konkurrenz abhängt. Das Proletariat oder die Klasse der Proletarier ist, mit einem Worte, die arbeitende Klasse des neunzehnten Jahrhunderts.
3. Frage: Es hat also nicht immer Proletarier gegeben?
Antwort: Nein. Arme und arbeitende Klassen hat es immer gegeben; auch waren die arbeitenden Klassen meistens arm. Aber solche Arme, solche Arbeiter, die in den eben angegebenen Umständen lebten, also Proletarier, hat es nicht immer gegeben, ebensowenig wie die Konkurrenz immer frei und zügellos war.
4. Frage: Wie ist das Proletariat entstanden?
Antwort: Das Proletariat ist entstanden durch die industrielle Revolution, welche in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in England vor sich ging und welche sich seitdem in allen zivilisierten Ländern der Welt wiederholt hat. Diese industrielle Revolution wurde herbeigeführt durch die Erfindung der Dampfmaschine, der verschiedenen Spinnmaschinen, des mechanischen Webstuhls und einer ganzen Reihe anderer mechanischer Vorrichtungen. Diese Maschinen, welche sehr teuer waren und also nur von großen Kapitalisten angeschafft werden konnten, veränderten die ganze bisherige Weise der Produktion und verdrängten die bisherigen Arbeiter, indem die Maschinen die Waren wohlfeiler und besser lieferten, als die Arbeiter sie mit ihren unvollkommenen Spinnrädern und Webstühlen herstellen konnten. Diese Maschinen lieferten dadurch die Industrie gänzlich in die Hände der großen Kapitalisten und machten das wenige Eigentum der Arbeiter (Werkzeuge, Webstühle usw.) völlig wertlos, so daß die Kapitalisten bald alles in ihre Hände bekamen und die Arbeiter nichts übrigbehielten. […] Dadurch ist der bisherige Mittelstand, besonders die kleinen Handwerksmeister, mehr und mehr ruiniert, die frühere Lage der Arbeiter gänzlich umgewälzt und zwei neue, allmählich alle übrigen verschlingenden Klassen geschaffen worden, nämlich:
I. Die Klasse der großen Kapitalisten, welche in allen zivilisierten Ländern schon jetzt fast ausschließlich im Besitz aller Lebensmittel und der zur Erzeugung der Lebensmittel nötigen Rohstoffe und Instrumente (Maschinen, Fabriken) sind. Dies ist die Klasse der Bourgeois oder die Bourgeoisie.
II. Die Klasse der gänzlich Besitzlosen, welche darauf angewiesen sind, den Bourgeois ihre Arbeit zu verkaufen, um dafür die zu ihrem Unterhalt nötigen Lebensmittel zu erhalten. Diese Klasse heißt die Klasse der Proletarier oder das Proletariat. […]
[…] In Deutschland endlich steht der entscheidende Kampf zwischen der Bourgeoisie und der absoluten Monarchie erst bevor. Da aber die Kommunisten nicht eher auf den entscheidenden Kampf zwischen ihnen selbst und der Bourgeoisie rechnen können, als bis die Bourgeoisie herrscht, so ist es das Interesse der Kommunisten, die Bourgeois sobald als möglich an die Herrschaft bringen zu helfen, um sie sobald wie möglich wieder zu stürzen. Die Kommunisten müssen also, gegenüber den Regierungen, stets für die liberalen Bourgeois Partei ergreifen und sich nur davor hüten, die Selbsttäuschungen der Bourgeoisie zu teilen oder ihren verführerischen Versicherungen von den heilsamen Folgen des Siegs der Bourgeoisie für das Proletariat Glauben zu schenken. Die einzigen Vorteile, welche der Sieg der Bourgeoisie den Kommunisten bieten wird, werden bestehen: 1. in verschiedenen Konzessionen, welche den Kommunisten die Verteidigung, Diskussion und Verbreitung ihrer Grundsätze und damit die Vereinigung des Proletariats zu einer eng verbündeten, kampfbereiten und organisierten Klasse erleichtern; und 2. in der Gewißheit, daß von dem Tage, wo die absoluten Regierungen fallen, der Kampf zwischen Bourgeois und Proletariern an die Reihe kommt. Von diesem Tage an wird die Parteipolitik der Kommunisten dieselbe sein wie in den Ländern, wo die Bourgeoisie jetzt schon herrscht.
Geschrieben Ende Oktober bis November 1847.
Nach der Handschrift.
Siehe: Friedrich Engels: „Grundsätze des Kommunismus“. In: MEW, Bd. 4, S. 363-380. (Stark gekürzt. Hervorh. v.m. – N.G. – die entscheidende Frage der Revolution kam erst 1917 mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in Rußland; ein Sturz der Bourgeoisie macht jedoch eine organsierte Arbeiterklasse und deren führende Kraft – eine marxistisch-leninistische Partei – erforderlich)
engels_grundsaetze_des_kommunismus
(Danke an Alex Brunner – Architekt, für die pdf-Datei. https://brunner-architekt.ch/ )
„Weder durch vernunftmäßige Erörterungen noch durch Hinweise auf die unmittelbaren Vorteile, wird man die Advokaten und die Bank-Millionäre überzeugen können. […]“
Wie wahr. Heute können wir das an der Quelle beobachten. Die Menschen demonstrieren mit Herzblut, Wissenschaftler und Ärzte klären auf über die Machenschaften der Pharmakonzerne – die Regierungen aber arbeiten ihr Programm ab. Dass diese mit Herzblut vorgetragenen Demos, Spaziergänge und Reden nichts bewirken, erleben wir täglich. Mir sind ehrlich gesagt Krawalle nicht lieb, aber ein bisschen mehr Kraft und Zielgerichtetheit wünsche ich mir schon bei den Protesten gegen die Regierungspolitik, sei es Corona oder sei es der Niedergang der Wirtschaft, sei es das Problem des russischen Gases.
Ich habe nämlich den Verdacht, dass die Leute nur demonstrieren, weil sie im Winter nicht frieren wollen – was menschlich ist und nicht verwerflich. Aber da fehlt mir noch etwas, irgendwas Größeres, was über all dem steht. Alles redet vom Handeln und nicht nur vom Redenhalten, indem Reden gehalten werden. Wie kommen wir aus diesem Dilemma heraus ohne konsequente Führung? Die Kommunisten und die sich dafür halten, fühlen sich nicht angesprochen. Wenn das so weitergeht, enden wir als Cyborgs, fürchte ich.
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Den Luther hat die Kirche selbst erfunden. Denn die Kirche ist seit jeher das wichtigste Machtinstrument der herrschenden Klasse (Feudaladel, Bourgeoisie). Hat sich seit Luther an dieser Rolle was geändert!? Gar nichts! Der hat nicht einmal daran gekratzt!
…und die Klerikalen aller Couleur feiern immer noch ihre Macht. Aber die beruht eben fast nur noch auf staatlicher Stützung!
Genau das hat ja der Lutherismus (*) bewirkt: Daß sich die Finanzierung der Kirche vom Ablaßhandel weg bewegt zugunsten einer staatlichen Finanzierung. Womit man diese Vetternwirtschaft auch viel besser verschleiern kann. Gleichermaßen macht sich der Staat infolge eigener Kapitalerträge von den Steuern unabhängig.
*) Natürlich nicht die Person Luther. Sondern das was heute allgemeinhin als die Reform und die Geburtsstunde der Protestantischen Bewegung verstanden werden soll.
MFG
Die ev. Kirche befindet sich wie auch die kath. Kirche in dem gleichen Dilemma des Mitgliederschwundes. 2021 sind rund 360.000 Katholiken aus der Kirche ausgetreten. Das heißt, es macht sich eine Ernüchterung breit angesichts der Lügen und Vertuschungen durch den Klerus. Das ist allerdings noch lange kein Zeichen für die bessere Aufgeklärtheit der Volksmassen. Deshalb muß man erstaunt feststellen, daß sich seit Mickiewiczs Zeiten kaum etwas geändert hat: Das Wissen einerseits ist „explodiert“, die Manipulierung der Erkenntnis (des Wissens) hat indes in gleichem Maße zugenommen.
Eigentlich wollte ich noch zu „Ein Tag im Leben der DDR“ etwas schreiben, das geht aber nicht mehr. Schade. Aber hier passt es vielleicht auch…
Es ist (dort) ein Satz bei der Kommentatorin Hanna Fleiss, der mir sehr wichtig erscheint:
„Als ich nach dem 4.November 1989 im Kollegenkreis sagte, dass es sich hier um eine handfeste Konterrevolution handelt, nicht um eine Revolution, wurde mir von meinen Genossen heftig widersprochen, und mit einemmal war ich die Dogmatikerin, die Betonkommunistin.“
Ist das nicht mysteriös? So mysteriös wie heute, z.B. in Sachen Corona. Ein Mensch, gar ein Arzt, der gestern noch zwei und zwei zusammenzählen konnte, vertritt – hast Du nicht gesehen – plötzlich das absurdeste und unwissenschaftlichste Zeug aus der laufenden Propagandatröte. Gestern hätte er das noch gemerkt und in Frage gestellt, den Kopf geschüttelt, vielleicht darüber gelacht. Doch nun erwählt er das zum Dogma und verteidigt es mit Zähnen und Klauen.
Genau das gleiche Phänomen beobachte ich in Sachen Russland und Ukraine. Leute, die gestern noch z.B. begriffen hatten, dass der ewige Zug von Waffen und Soldaten in die ehem. Ostblockländer den Frieden bedrohen, die vielleicht gar davon gehört hatten, dass der Donbas ständig bombardiert wurde, die die zahlreichen, zerstörerischen Kriege des Westens (also Vietnam, Korea, Irak, Libyen, Afghanistan, Syrien – Jugoslawien) verurteilt hatten, die über das Minsker Abkommen bescheid wussten und darüber, dass Kiew sich nicht darum scherte – plötzlich fahren sie auf der Masche von „Russlands unprovoziertem Angriffskrieg gegen die Ukraine“ (Manche fielen schon re Krim um) und verteidigen ihr neues Dogma mit Zähnen und Klauen und wollen darüber auch nicht diskutieren.
Das ist mysteriös!
Würde mir einer eine Verschwörungstheorie vortragen, dass die Menschen bereits von Satelliten aus programmiert würden, dann würde ich das zwar nicht glauben, müsste aber zugeben, dass ich mit einer besseren Erklärung auch nicht aufwarten kann. Was geht in Menschen vor, die gestern noch sehen konnten, was vor ihren Augen steht – und heute vertreten sie eine offizielle Chimäre und halten ausschließlich für wahr, was Staat und Medien ausposaunen? Mysteriös. Gelinde gesagt.
Danke, Hanz29 !
Ich verlinke den Beitrag hier nochmal: https://sascha313.wordpress.com/2014/09/11/ein-tag-im-leben-der-ddr/
Übrigens ist der Beitrag auch auf einem russischen blog erschienen:
https://blau-kraehe.livejournal.com/518131.html
Zu deinem letzten Satz, Hanz: Ich glaube, das ist einfach zu erklären, auch wenn es sich nicht einfach verhält. Sieh mal, ich bin aufgewachsen mit der Mahnung: „Nie wieder Krieg!“ (Ich bin Jahrgang 1941). Ich denke, dass sowohl proletarische wie auch bürgerliche Kreise und ein Großteil der westdeutschen Linken ganz genauso dachten: Dass es nämlich darum geht, jeden Krieg zu verhindern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass gerade die Westdeutschen zuwenig über die Wirklichkeit der Ukraine seit 2014 und über die Vorgänge bis Februar 2022 informiert waren und auch noch immer sind. Wobei ich glaube, dass viele Ostdeutsche da eine ganz andere Beziehung zu haben und eher zum Verständnis des Krieges geneigt sind als die Westdeutschen.
Und da man uns allen ständig erzählt, dass Russland die Ukraine überfallen hat, dass es ein von der Ukraine unprovozierter Überfall sei, gibt es den gedanklichen Kurzschluss, dass Russland der Aggressor sei, Russland habe den Krieg angefangen. Was zum Krieg geführt hat, erzählt man der Öffentlichkeit doch nicht. Und man sollte nicht denken, wenn sich einer als Intellektueller ausgibt, dass er auch so intelligent ist, sich mit den Vorgängen in der Ukraine seit der Trennung von der einstigen Sowjetunion zu beschäftigen.
Nein, da wird nach der Hauruck-Methode argumentiert: Russland hat die Ukraine überfallen, also ist die Ukraine das Opfer Russlands, und dem Opfer muss man beistehen. Das ist zudem die offizielle Politik, ganz abgesehen davon, dass die BRD ja auch Teil der NATO ist. Jeder andere Gedanke würde jeden in Kontrastellung zur offiziellen Regierungspolitik bringen. Nicht nur durch die Propaganda verzerrte Sicht auf den Ukrainekrieg spielt da eine Rolle, sondern auch eine Menge Selbstschutz, aber auch die Illusion, dass sich alles wieder einrenken wird, und viele auf Sand gebaute Überlegungen.
Was nun aber die Ärzte angeht, da muss man ganz kühl konstatieren, dass es ihnen schlicht darum geht, Praxis oder Stellung im Gesundheitswesen zu behalten. Sie wissen ganz genau – nicht alle! -, dass sie sich damit gegen ihr ärztliches Gewissen entschieden haben. Sie können die Zwickmühle, in der sie stecken, nicht auflösen.
Was die Ukraine betrifft, so weiß ich aus Gesprächen, dass die Russophobie, in die Hirne gepresst in der Nazizeit und fortentwickelt in der Bonner BRD, lediglich einen Fingerzeig braucht, um wieder voll an die Oberfläche zu kommen. Schon lang vor dem Einmarsch Russlands wurden immer die Köpfe bedenklich gewogen: „Putin, Putin… man kann den Russen nicht trauen“ und noch schlimmerer Unfug war vielfach zu hören.
Bis um 1990 war es vor allem der McCarthy’sche Antikommunismus, der das befeuerte, danach wurde das neu mit alter Farbe angestrichen mit der russischen Bestie, dem aggressiven russischen Bären usw.
Was die Ärzte betrifft, verstehe ich zwar Deinen Hinweis, aber erklärt das wirklich diese durchgehende Feigheit (?), eine eigene Meinung zu vertreten? Weniger wundert es mich bei den Lehrern „an der Coronafront“, denn die waren immer schon vom vorauseilenden Gehorsam besessen.
Dennoch…. das gar zu schnelle Umfallen zahlloser Menschen auf Knopfdruck und vor allem der begeisterte Einsatz, der fast schon kämpferisch zu nennen ist, wenn „der Schalthebel umgelegt wird“, bleibt für mich nach wie vor rätselhaft. Wie kommt es dann, dass einigen Wenigen und auch mir ein solches Verhalten undenkbar ist? Waren wir doch lebenslang der gleichen Propaganda ausgesetzt wie alle anderen auch.
Ja, gut – belassen wir’s dabei. Ich vermute, daß hier eine Mischung aus emotionalen und rationalen Einflüssen den Ausschlag dafür gegeben hat, daß sich im Laufe der Zeit in der Masse ein bestimmtes „Bewußtsein“ herausgebildet hat. Das ist kein „bewußtes Sein“, sondern eher ein dumpfes, philisterhaftes Unwohlsein, das flankiert wird von ständiger Angst, der ganze, schöne, angehäufte, bürgerliche Wohlstand könne eines Tages in sich zusammenstürzen und irgendwelchen „dunklen Mächten“ anheimfallen.
Geschürt wird diese Angst vor allem durch sog. „science fiction“ – die US-amerikanische Horrorindustrie, via Film, Videoclips und Fantasy-Erzählungen, was natürlich Unsinn ist, – aber eben auch durch reale staatliche Willkür. Es gibt eine enge Verbindung zwischen Pentagon und Hollywood; und natürlich zwischen den USA-Faschisten und deren Vasallen und Statthaltern.
Und diese beinahe „kämpferischen“ Vertreter der neuen Ideologie (die eigentlich eine alte ist), sind offenbar ein Produkt des bürgerlichen „Über“-Lebensgefühls, des Gefühls, bessere Menschen zu sein als das „gemeine Volk“. Das haben die Nazis ihren Söldlingen und Gefolgsleuten 1933 auch schon eingeimpft! Verwunderlich ist allerdings, daß auch etliche ehemalige DDR-Bürger (die 1990 bereits volljährig waren) zu dieser Kategorie von Philistern (oder sagen wir treffender: Dummköpfen!) gehören.
Ging mir auch gerade nochmal durch den Kopf…
Es sind endlos sich wiederholende kleine Beobachtungen aus dem Alltag, die mich daran erinnern:
Zu Zeiten von Marx und Lenin sprachen die noch zu Bevölkerungen, die mehrheitlich – mal mehr, mal weniger – eine revolutionäre Grundstimmung besaßen, die gleichsam aufgerufen werden konnte.
Besonders unter Arbeitern und Bauern (aber nicht nur) gab es eine Ablehnung von Versklavung.
Heute sehe ich Bevölkerungen, die ihrer Versklavung freudig entgegen gehen und diese als COOL empfinden, wenn sie dafür mit Unterhaltung, Spielzeugen und Bequemlichkeit „belohnt“ werden.
Ich stehe im Laden an der Kasse. Auch die kleinsten Zahlungen werden mit der Karte vorgenommen.
Man hat nichts gegen die Abschaffung des Bargeldes einzuwenden, man lebt die schon.
Ich schaue aus dem Fenster: 2 junge Männer gehen vorbei, einer ist mit dem Handy beschäftigt.
Eine Frau folgt ihnen mit Kinderwagen. Auch sie ist mit dem Handy beschäftigt usw.
Eine Freundin – wenn ich ihr kritische Artikel schicke – wirft mir bzw. diesen vor, keine Vorstellung zu haben, was konkret gegen diese ganzen Entwicklungen zu tun wäre.
Ich frage mich, was denn getan werden sollte, wenn die Bevölkerungen ihre Versklavung mit Freude entgegen nehmen. So waren auch manche der schwarzen Sklaven auf den Plantagen zufrieden. Sie mussten sich um nichts kümmern und waren versorgt.
Irgendwie fühle ich mich an der Film von Lars von Trier „Manderlay“ erinnert. Da kommt 1933 eine junge Frau zu einer Plantage, auf der die Verhältnisse noch genauso sind, wie vor der Sklavenbefreiung in den USA. Schließlich stellt sich heraus, dass ein schwarzer „Obersklave“ das alles manangt, weil die Sklaven unter ihm einfach nicht reif für ein freies Leben sind und so sind sie wenigstens versorgt.
Die (weiße) Frau, die dahinkommt, erweist sich als nichts als ein Störenfried.
Manderlay gab es auch im Theater:
Zu weit kann man den Vergleich nicht treiben – aber er bietet Stoff zum Nachdenken.
Die Beschreibung unter dem Film bei youtube geht so:
»Auf Manderlay haben die Sklaven immer um sieben Uhr Abendbrot gegessen. Wann essen die Leute Abendbrot, wenn sie frei sind«? – »Sie essen, wenn sie Hunger haben«. Auf einer Reise steht die junge Grace plötzlich vor den Toren Manderlays, einer amerikanischen Sklavenfarm. Sie verschafft sich Zutritt und motiviert die Bewohner nach dem Tod der Plantagenbesitzerin zu selbständigem Handeln: Es soll in Eigenregie gesät und geerntet, über alles soll gemeinsam entschieden werden. Als eine Art »heilige Johanna der Baumwollfelder« kämpft Grace unermüdlich – und vergeblich – gegen Lethargie, Misstrauen, Hilflosigkeit und den eigenen Rassismus.
Wie Bertolt Brecht in seinen besten Zeiten wirft Lars von Trier einen provozierenden Blick auf »die Verhältnisse«.