Ein Staatsgebilde namens Ukraine hat es vor 1917 nie gegeben. Sie hatte auch keinen anderen Namen, es sei denn, man zählt das Fürstentum Kiew dazu, das schon lange in Vergessenheit geraten ist. Vom Kiewer Fürstentum trennt die Ukraine eine fast tausendjährige Geschichte; in dieser Zeit war Kiew Teil Polens, dann des Russischen Reiches und schließlich der Sowjetunion. Infolgedessen ist von Kiew als Staat in der Ukraine nicht viel mehr übrig geblieben als Konstantinopel von Istanbul. Das Staatsgebilde namens Ukraine entstand erst nach der Revolution von 1917 als Republik innerhalb der UdSSR. Und der Urheber dieser Formation in ihren heutigen Grenzen ist Lenin. Und der Co-Autor war Stalin, der Galizien und Wolhynien an die Ukraine anschloß. Später fügte Chruschtschow die Krim hinzu, aber dieser historische Fehler ist inzwischen korrigiert worden. Ein Vertreter der herrschenden Kapitalistenklasse der BRD erklärt uns: „In der Ukreine wird unsere Frajhajt verteidigt…“ – hää? Das wollen wir doch einmal genauer wissen!
Kann es einen unabhängigen Staat geben, dessen Name als Teil des Reiches entstanden ist und sich von den Worten „am Rande“ ableitet? Ein Randgebiet, ein Grenzland eines Reiches, das nicht mehr existiert? Ausnahmsweise vielleicht, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Zum Beispiel unter der Bedingung der Zusammenarbeit und der gutnachbarlichen Beziehungen mit dem ehemaligen Reich, in dessen Rahmen der Name Ukraine entstand. Unter der Voraussetzung, daß sie weiterhin ein Teil des ehemaligen Reiches ist… Doch das Reich gibt es nicht mehr, auch die UdSSR ist verschwunden.
„In der Ukreine wird unsere Frajhajt verteidigt…“
So ein blödes Geschwätz! Die herrschende Klasse versteht es, uns in einem Nebensatz Falschheiten als Wahrheiten zu verkaufen, so daß am Ende jeder Dummkopf diesen Unfug nachquatscht. Doch fangen wir mit den Begriffen an! Erstens heißt es hier nicht „Ukreine“, sondern Ukra-ine, denn das ist ein russisches Wort. Und zweitens: was heißt eigentlich „Frajhajt“? Darüber reden wir später.
Woher kommt eigentlich die Bezeichnung „Ukraine“?
„Ukraíne“ (und die Betonung liegt hier auf dem i) ist der historische Name einer Reihe von Gebieten sowie die Bezeichnung für den heutigen Staat mit dem Namen „Ukraína“ (russ. «Украи́на» bzw. ukrain. Україна). Die Bezeichnung „Ukraína“ ist eine polnische Erfindung, die zu Propagandazwecken in Umlauf gebracht wurde. Nachdem Nordostrußland ein unabhängiger Staat geworden war, erhob es sofort Anspruch auf alle russischen Gebiete. Die Polen, die eine große Menge Land besaßen, deren Bewohner ihr Land „Rus“ und sich selbst „Russen“ nannten, waren über das Auftauchen eines neuen Landes, das Anspruch auf ihr Land erhob, überhaupt nicht erfreut. Eine lange Konfrontation – sowohl militärisch als auch ideologisch – war die Folge. Wir interessieren uns hier für Letzteres.
Auf dem Gebiet der Propaganda setzten die Polen auf zwei taktische Züge. Erstens erklärten sie die Bewohner Nordostrußlands, eine Mischung aus finno-ugrischen und tatarischen Völkern, zu „Moskowitern“, die den Bewohnern von Kiew, Lwow und Polozk die Sprache und Geschichte gestohlen hätten, und mit denen sie nichts zu tun hätten. Und zweitens: Um die Verbindung zwischen der nordöstlichen und der südwestlichen Rus zu unterbrechen, benannten sie ihre Rus in „Ukraine“ um. Das Wort „Ukraina“ („Randgebiet“) ist sowohl im Russischen als auch im Polnischen seit langem bekannt. Doch seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, als Rußland sich bereits als unabhängiger Staat etabliert hatte, begannen die Polen, ihre „Rus“ als Bezeichnung für das Gebiet durch „Ukraine“ zu ersetzen.
Im Jahr 1596 schrieb der polnische Hetman Stanisław Żółkiewski über den Aufstand von Sewerin Naliwajkо: „Die ganze Ukraine ist des Verrats überführt, es gibt viele Spione“. Hier ist der junge Pan Żolkiewski in einem Fragment des Gemäldes „Stefan Batory in Pskow“ von Jan Matejko zu sehen (links, mit de Federn). In der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts war „Ukraina“ die gängige polnische Bezeichnung für das gesamte Kleinrußland. So schrieb der Poznaner Wojewode Jan Leszczyński in seinem Memorandum vom 2. Juli 1658: „gentis nomine Ukraina sive Rus“ („der Name des Volkes ist Ukraina, oder Rus“).
Wem gehört die Ukraine?
Die von den Polen verbreitete These „Die Ukraine ist nicht Rußland“ findet ihren Höhepunkt im neunzehnten Jahrhundert in der Theorie des Grafen Tadeusz Czacki. In seinem Artikel „О nazwisku Ukrainy і początki kozaków“ („Über den Namen der Ukraine und den Beginn der Kosakentums“, 1801) vertrat er die Ansicht, daß „Ukraina“ der älteste Name des alten Stammes der „Ukrainer“ sei. Von diesen heißgeliebten Sofa-Soldaten, den „Ukras“, die im 17. Jahrhundert von jenseits der Wolga in das Gebiet der heutigen Ukraine kamen, soll die Bevölkerung der heutigen Ukraine abstammen. Und sie hätten nichts mit Russen und Rußland zu tun. Die Theorie des Grafen läßt sich ganz einfach überprüfen: Man muß nur nachsehen, ob sich die Bewohner Südostrußlands als „Ukrainer“ und ihr Heimatland als „Ukraine“ bezeichneten. Ja, das taten sie. Aber nur die Oberschicht der Kosaken (die in der Regel in katholischen Schulen erzogen wurden) und nur im Umgang mit den Polen.
Nehmen wir Bogdan Chmelnizki, der in einer polnischen Jesuitenschule ausgebildet wurde. In seinen auf Polnisch verfaßten Briefen und Universalien kommt fast überall das Wort „Ukraina“ vor: „ani go cierpiec w Ukrainie kozacy moga“ („Kosaken werden in der Ukraine niemals geduldet“), oder „urzdów ukrainnych“ („ukrainische Behörden“). Aber wenn der Hetman einen „russischen Brief“ schrieb, dann schrieb er „Rußland“, „Rus“, „das kleine Rus“ oder „Kleinrußland“: „Die Schlachta, die in Rußland liegt“, oder „die Hauptstadt Kiew selbst, sowie Teile unseres Kleinrußlands“.
Quelle: https://dzen.ru/a/Yt5Xe4oAwCwYNcKU (Übersetzung: N.K. – gekürzt)
Wo verteidigen WIR eigentlich unsere Freiheit?
Die Arbeiterklasse muß ihre Freiheit im eigenen Land erst erkämpfen. Ohne diesen Kampf – und es ist dies der Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung – wird es keine Freiheit geben! Doch was ist eigentlich Freiheit? Ist es die Freiheit, reisen zu können, wohin man möchte? Ist es die „Meinungsfreiheit“? Ist es die Freiheit, zu tun und lassen zu können, was man möchte? – Es gilt also, die Freiheit genauer zu definieren!
Was ist Freiheit?
Die Freiheit ist der von der Erkenntnis der objektiven Gesetzmäßigkeiten, vom historisch erreichten Entwicklungsstand der Technik und Produktion sowie von den gegebenen Produktionsverhältnissen abhängige Grad der Herrschaft der Menschen über die Natur und ihre sozialen Lebensbedingungen. Freiheit ist deshalb nicht Unabhängigkeit von bestimmten Notwendigkeiten. In der Geschichte der Gesellschaft werden ständig neue Bedingungen und Möglichkeiten auf der Grundlage der Entwicklung der Erkenntnis und der Organisation kollektiven Handelns errungen, die gleichzeitig eine Erweiterung der Freiheit bedeuten.
Ein politischer Begriff
Die Auseinandersetzung um den Inhalt des Freiheitsbegriffes ist ein wichtiger Bestandteil des ideologischen Klassenkampfes. Die bürgerliche Ideologie vertritt im Gegensatz zum Marxismus-Leninismus fatalistische oder irrationalistische Lehren, nach denen entweder der Mensch zur Untätigkeit verurteilt ist oder überhaupt nicht planmäßig handeln kann. Freiheit ist auch eine politische Kategorie, mit der das gegebene Maß an politischen Handlungsmöglichkeiten und Rechten der Menschen ausgedrückt wird. In diesem Zusammenhang ist Freiheit abhängig von dem durch die jeweiligen Produktionsverhältnisse bestimmten System der politischen Organisation der Gesellschaft.
Gibt es Freiheit im Kapitalismus?
In der antagonistischen Klassengesellschaft ist der reale Grad an Freiheit von der Klassenstellung der Menschen abhängig, das heißt, daß das Maß der persönlichen Freiheit für die Angehörigen verschiedener Klassen unterschiedlich groß ist. Die bürgerliche Freiheit ist vor allem die Freiheit für die Bourgeoisie, die Arbeiterklasse und andere Werktätige auszubeuten, zu beherrschen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Die organisierte Arbeiterklasse kämpft ständig darum, bestimmte Freiheiten im Rahmen der bürgerlichen Demokratie zu erzwingen bzw. zu erhalten.
Freiheit – ein irreführender Begriff
Die Bourgeoisie benutzt das Wort Freiheit ständig dazu, um die Werktätigen irrezuführen. So finden sich z.B. heute in fast allen Verfassungen der kapitalistischen Staaten Bestimmungen über Rechte, über die Gewährleistung von Meinungs-, Informations-, Versammlungs- und anderen „Freiheiten“. Diese Rechte werden jedoch nur formal gleichermaßen zugestanden. Sie erweisen sich in Wirklichkeit vor allem als Freiheit für die herrschende Klasse, weil diese über die wichtigsten Massenmedien und anderen materiellen Voraussetzungen dazu verfügt, während sie anderen Klassen mehr oder weniger fehlen und die Bourgeoisie zudem immer wieder bestrebt ist, die den Werktätigen zugestandenen und von diesen real erkämpften Freiheiten zu beschneiden. Dagegen haben tatsächlich hunderttausende Jugendliche die „Freiheit“, ohne Beruf und ohne Arbeit zu sein. Fortschrittliche Bürger werden von Berufsverbot oder Rufmord und anderen Schikanen bedroht. Gegen den realen Sozialismus gerichtet, stellen imperialistische Politiker und „Meinungsmacher“ immer wieder die lügenhafte Formel auf: „Freie Gesellschaft“ (Kapitalismus) = Demokratie = Freiheit — Sozialismus = Diktatur = Unfreiheit. Die Absicht liegt auf der Hand.
Wahre Freiheit gibt es nur im Sozialismus
Erst der Übergang zum Sozialismus schafft mit der Errichtung der Diktatur des Proletariats und der Herstellung des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmitteln die Bedingungen für die wirkliche Freiheit der Arbeiterklasse und der anderen Werktätigen, die auch eine Voraussetzung für den Aufbau des Sozialismus und Kommunismus ist, und damit zugleich der persönlichen Freiheit aller Mitglieder der Gesellschaft. Dieser geschichtliche Prozeß schreitet in dem Maße voran, wie die sozialistische Gesellschaft die realen Bedingungen für die Vertiefung der Freiheit durch ihre Arbeit in der Produktion, der Wissenschaft, durch Kultur, Weltanschauung usw. erweitert.
Worin besteht die persönliche Freiheit im Sozialismus?
Auch im Sozialismus besteht die persönliche Freiheit nicht in einer eingebildeten Unabhängigkeit von der Gesellschaft, sondern kann sich nur in der aktiven und bewußten Teilnahme an der Entwicklung der Gesellschaft und der Vertiefung der Freiheit der ganzen Gesellschaft entfalten, denn die objektive Notwendigkeit bleibt immer die Grundlage der Freiheit. Freiheit der Persönlichkeit ist immer eingebettet in die Freiheit der Gemeinschaft. Nur der Sozialismus bietet jedem Bürger wirkliche Freiheit und die Möglichkeit, diese ständig zu vertiefen, eine Freiheit, für die unzählige Kommunisten und andere fortschrittliche Menschen ihr Leben gaben und für die in der heutigen Zeit viele Menschen ihr Leben einsetzen.
Fehlen da nicht 51 Jahre k&k Monarchie in denen z. Bsp. Galizien auch dazugehörte? Wurden nicht auch im ersten Weltkrieg zahlreiche Orthodoxe Kirchen auf Empfehlung der Katholiken aus Rom gesprengt, ähnlich wie heute?
Danke für den Hinweis … sicher, doch beschränken wir uns hier auf Wesentliches.
Hat dies auf Der Saisonkoch rebloggt und kommentierte:
Etwas zu Freiheit und dummen Gelabbere dazu vom Genossen Sascha.
Interessanter Beitrag. Die so genannten „Nationen“ wurden schon immer und überall von „oben“ erschaffen. Die Mittel dazu waren überall Zwang, Indoktrination, manchmal auch Schacher und Korruption. Heute leben wir fast überall in bürgerlichen Nationen, sind Insassen, Untertanen mächtiger bürgerlicher Staatsapparate. Geschaffen wurden diese bürgerlichen Staatsapparate von den bürgerlichen Klassen, in manchen Fällen im Verbund mit dem dem Bürgertum zugeneigten Teilen des alten Feudaladels, so etwa in England, Spanien etc…
Die heutige „Ukraine“ ging aus einer rein sowjetischen ehemaligen Verwaltungseinheit nach der Auflösung der SU 1991 hervor. Sie ist folglich noch ein sehr junges Staatsgebilde, so wie auch Belarus, Estland, Litauen, Lettland und noch einige andere postsowjetischen neuen Staatsgebilde.
Es ist völlig logisch, dass die alten kolonialistischen und imperialistischen „Platzhirsche“ des so genannten „Westens“ gleich nach dem Auftauchen dieser neuen nun unabhängigen Staatsgebilde sich um diese intensiv zu „kümmern“ begannen. Schulungen aller Art, Stipendien, Geld, entsandte „Berater“ in allen neuen Organen der dortigen Staatsapparate, so wurde mächtiger Einfluß aufgebaut, startete die Korrumpierung vieler dieser nun neuen „Eliten“, in den meisten Fällen sehr erfolgreich.
In der neuen Ukraine schienen alle diese Bemühungen aber aufgrund interner starker rivalisierender Machtinteressen (endlose interne Machtkämpfe) zunächst immer wieder etwas „ausgebremst“ worden zu sein. 2014 konnte dann aber doch, dank vor allem amerikanischer „Tatkraft“, endlich ein „Durchbruch“ erzielt werden (Maidan), die neue Ukraine nun wenigstens zu etwa 80% fest in westlicher Hand. Und Moskau scheint irgendwie auf seine Art („Spezialoperation“) hier mitzuspielen…
Allen hier ein friedliches Wochenende !
…Dein letzter Satz, lieber Harry: „Moskau scheint irgendwie auf seine Art… hier mitzuspielen“, sollte besser heißen: „…nicht mehr mitspielen zu wollen“! Rußland stand schon immer im Visier der NATO, schon 1950. Und jetzt – als sogar Brjansk mit Drohnen bombardiert wurde… welche „roten Linien“ soll es denn noch geben?
Bei allem Respekt “die sogenannten Nationen” sind die höchsten Formen des politischen Zusammenlebens und meistens aus dem Bedürfnis ökonomischer Expansion sowie Eigenständigkeit sowie den Freiheitsbestrebungen der Volksmassen entstanden. Die Nation ist eine vom Bürgertum übernommene Einrichtung, welcher sich die Partei der Arbeiterklasse bedient, um sie als Rahmen ihrer eigenen Entwicklung, als Dreh- und Angelpunkt ihrer vielfältigen Klassenbündnisse. Das gilt in allen Phasen der Vorbereitung der Eroberung der Herrschaft, der Eroberung selbst, wie auch allen möglichen anschließenden Phasen der Parteiherrschaft.
ch zögere übrigens von einer Herrschaft der Arbeiterklasse zu sprechen, da die Geschichte eines Erachtens eindeutig zeigt, dass Peter Hacks recht hat, wenn er auf die Notwendigkeit der Apperatsherrschaft für alle Phasen des Sozialismus, die wir uns vorstellen können, hindeutet. Das klingt jetzt nicht mehr ganz so heroisch, trägt aber der ganzen vor allem sowjetischen, chinesischen und auch deutschen Erfahrung Rechnung, dass die Arbeiter zunächst mal arbeiten müssen und häufig und großenteils auch nicht tiefer in Politik verwickelt werden wollen, wenn sie nicht müssen; und einer der Vorzüge edles Sozialismus ist ja gerade, dass in ihm weder Not noch mangelhafte Staatseinrichtung einen zwingen, sich um Politik zu kümmern. Ich möchte auf den post-Stalin zunehmend nachlässige Umgang mit dem Umstand, dass die Parteiführung und Staatsführung eine von den Wirtschaftsführern, Technikern, Akademikern, Kulturschaffenden und erst recht den Handarbeitern gesonderte Klasse darstellt hinweisen. Anstatt dass due lange Friedenszeit zur nachhaltigen und zugespitzten Diskussion und Klärung dieser Frage, besser dieses Fragenkomplexes, genutzt wurde, wie dies Stalin in den 30ern begonnen hatte (siehe Grover Furr: Stalin and the Struggle for democratic reform, sowie Molotow’s Hinweise bezgl. dem Umgang mit der Arbeitsteilung zwischen Hand- und Kopfarbeit in seinen Alersgesprächen mit Felix Chuev) und dann, wohl aufgrund allgemeiner Erschöpfung seiner selbst wie des Landes, nach 45 nicht wieder aufgenommen hat, waren ja 80% des Volkes Arbeiterklasse und Millionen Menschen (meist objektiv besser gestellt) Kommunisten. Ich bin davon überzeugt, dass egal an welches Land wir denken, die gesellschaftliche Arbeitsteilung maximal eine Herrschaft für aber nicht durch die Arbeiterklasse ermöglicht (was maximale Einbeziehung in der Entscheidungsfindung via Konsultation, Wahlen, Abstimmung sowie maximale Aktivierung, vor allem in den heissen Phasen des Klassenkampfes, alles andere als ausschließt). Nochmal: von allen ökonomisch, politischen und ideologischen Vergehen, ist der unernste und unehrliche Umgang mit der Klassefrage im Sozialismus der Hauptgrund für die verheerende Niederlage der SU und ihrer Satelliten. Aus der richtigen Beantwortung dieser Frage ergeben sich die allerernstesten Konsequenzen für die Dauer und Schwierigkeit, ja die Vertracktheit des Kampfes der Kommunisten.
Umgekehrt hat ihre weitgehende Ehrlichkeit in gerade dieser Sache den Chinesen hier den Arsch gerettet. Schon aus Tradition und Taktgefühl drücken sie sich besonders auch in dieser Frage zurückhaltend aus. Jeder der diesem Aspekt die nötige Aufmerksamkeit schenkt, wird jedoch die entsprechenden Hinweise in den CPC Dokumenten finden, nicht zuletzt trifft dies auf Xi Jingping zu (siehe the gouvernance of China 1-4 und den Bericht an den letztjährigen Parteitag).
Genug der Abweichung, die jetzt schon zum Hauptteil ausgewachsen ist. Zur nationalen Souveränität ist heute soviel zu sagen, dass sie meines Erachtens in allen Ländern zur Kernfrage der Revolution geworden ist. Für das multipolare Lager, einschließlich der neuen Großmächte China, Indien, Russland wird das heute kein politisch informierter Mensch anzweifeln. Sehr zum Ärger Ruder Imperialisten haben ein Großteil der Länder- einschließlich der drei genannten Riesen- heute patriotische Regierungen, also solcher, die, bei unterschiedlicher Berücksichtigung der diversen Klasseninteressen im innern die Entwicklung ihres Landes nicht (mehr) für kleinere Bestechungen und Drohungen an Washington, Berlin, Paris, London und die jeweils dahinter stehenden Milliardärsinteressen verkaufen.
Überraschung: Auch eine Mehrheit der Bevölkerung der Unterdrückernationen braucht zu allererst nationale Souveranität in diesem Sinne. Hier haben wir den Unterschied, dass wie anno 1905 in Russland die nationale Bourgeoisie (Gauweiler, AfD) – in Deutschland historisch bedingt mehr als andernorts – zum Umfallen neigt. Was bedeuted, dass die erkampfung der nationalen Souveränität heute die strategische Hauptaufgabe und Hauptlosung einer proletarischen Partei zu sein hätte.
U.s. noch zwei einige Monate alte versuchte jW Leserbriefe von mir zur Illustration sowie ein Zitat aus Stalins Bericht an den 19ten Parteitag, welches ich als sein bis heute gültiges Vermächtnis bezeichnen möchte.
7.9.22
zum Artikel »»Das ist die Wettrüstungsrhetorik aus dem Jahr 1914««:
… Leider wird es auch mit diesem PCI nichts werden. Was nicht an zuviel Kommunismus, sondern an dessen vollständiger Abwesenheit liegt. Wer die realen Arbeiter (v.a. die mit dreckigen Händen), Bauern und Kleingewerbetreibenden doof findet, weil die u.a. niedrige Steuern wünschen und mit aufgeblasenen Konzernverwaltungen, tertiäreren Sektor und Staatsapparat nicht ganz soviel anfangen können wie eben ein PCI, der mit MS5 und PD um letztere Klientel konkurriert, scheitert zwingend und zurecht. Man landet nur wieder dort, wo bei Chrutschow und später den Eurokommunisten das ganze Elend angefangen hat. Dies ist nicht nur ein italienisches Problem. Die Arbeiter und produktiven Volksschichten in den imperialistischen Hauptländern spüren deutlich, dass die Kernfrage unserer Epoche die nationale Souveränität ist (BRICS und RoW wissen das ohnehin). Keine Frage des Friedens, der Arbeit, geschweige denn des Sozialismus kann heute losgelöst davon beantwortet werden. Die vom Imperialismus ausgehalten Lehrer, Angestellten, Sozialarbeiter etc. spüren das auch und fordern ein paar palliative Maßnahmen von Ihrem Staat/EU vornehmlich zum Schutz vor dem o.g. (wackligen) Klassenbündnis unter Führung der jeweiligen (äußerst schwankenden, jederzeit zu einem Kompromiss mit ‚ihrer‘ Finanzoligarchie bereiten) nationalen Bourgeoisie (idR aus der zweiten Reihe). Kurz: der europäische Kommunismus ist vor Jahrzehnten falsch abgebogen, er hat sich von den einfachsten und ärmsten Schichten ab- und den (ja, mengenmäßig gewachsenen und sozial degradierten) Akademikern zugewandt und es ist keine Besserung in Sicht. Was sich Kommunismus nennt ist in Europa im Wesentlichen eine Partei der Lehrer, Betriebsräte, Informatiker, Krankenschwestern usw. Wo ist die Partei der Arbeiterklasse, die Partei der Montagearbeiter, Müllmänner, Putzfrauen, Kassiererinnen, Lkw Fahrer, Bauarbeiter, Logistikarbeiter, Schlachthofarbeiter? Liegt’s an der Sprachbarriere?
15.10.22
Zum Artikel »Macron verbietet Streiks«:
Die französischen Gewerkschaften noch eher Selbstorganisationen der Arbeiter und nicht Staatsgewerkschaften wie bei uns. Zeit die sich keimförmig hier und da andeutende Selbstorganisation vor allem der Industrie— und Transportarbeiter, aber auch der Bauern, Kleingewerbetreibenden, Polizisten und Soldaten (ja, richtig gelesen) zu befördern. Im Volk breiten sich zwei Erkenntnisse aus: 1. USA/UK, NATO und EU spielen die Nationen Europas gegeneinander aus. Ohne Souveränität aber kein Frieden und keine »soziale Sicherheit«, d.h. im Sinne aller Nationen — inklusive Deutschland und letztendlich auch Amerikas und Britanniens, sowie der Ukraine: Schluss mit der Einmischung in der Ukraine, das heißt Schluss mit NATO und EU! Wie nimmt sich im Gegensatz dazu die imperialistische Forderung aus »der Westen« solle über das Schicksal der Ukraine (und Russlands) verhandeln? 2. Die Medien—/Parteiendemokratie ist nicht mehr (!) geeignet eine positive Vision, ein positives Programm für das Land zu entwickeln. Es gelingt nicht mehr, effiziente Prozesse zu gestalten oder fähiges Personal an die Spitze zu bringen. Alles kein Problem, solange die immer noch beeindruckende wirtschaftliche und technologische Power Deutschlands und die vergleichsweise große Kohäsion, d.h. Feigheit, Phantasielosigkeit und Angepasstheit der (vornehmlich angestellten) Mittelklassen sowie die Leidensfähigkeit der wirklichen Arbeiterklasse nichts mehr als der Einsatz der »deutschen« Fraktion des antinationalen Großkapitals (i.e. ca. 170 Milliadäre plus deren Top Personal in Finanz, Industrie, Verwaltung/Staat und Medien) im europäischen sowie transkontinentalen Machtpoker der westl. Zentren (welcher hinter dem, vordergründig gemeinsamen, Kampf gg Russland gerade um Einflussphären in Osteuropa und —so die Illusion —nach erfolgtem Regime—Change auch in Russland selbst geführt wird) ist. Zum Einlösen der Versprechen des Grundgesetzes ist eine Revolution nötig.
Sosso 1952:
“Früher leistete es sich die Bourgeoisie, sich liberal aufzuspielen; sie trat für bürgerlich-demokratische Freiheiten ein und erwarb sich damit Popularität im Volke. Jetzt ist von Liberalismus auch nicht eine Spur geblieben. Es gibt keine so genannte „Freiheit der Persönlichkeit“ mehr – die Rechte der Persönlichkeit werden jetzt nur bei denen anerkannt, die Kapital besitzen, alle übrigen Bürger aber werden als menschlicher Rohstoff betrachtet, der nur zur Ausbeutung taugt. In den Staub getreten ist das Prinzip der Gleichberechtigung der Menschen und Nationen, es ist ersetzt durch das Prinzip der vollen Rechte für die ausbeutende Minderheit und der Rechtlosigkeit der ausgebeuteten Mehrheit der Bürger. Das Banner der bürgerlich-demokratischen Freiheiten ist über Bord geworfen. Ich denke, dass Sie, die Vertreter der kommunistischen und demokratischen Parteien, dieses Banner werden erheben und vorantragen müssen, wenn Sie die Mehrheit des Volkes sieh sammeln wollen. Es gibt sonst niemand. der es erheben könnte. (Stürmischer Beifall.)
Früher galt die Bourgeoisie als das Haupt der Nation. sie trat für die Rechte und die Unabhängigkeit der Nation ein und stellte sie „über alles“. Jetzt ist vom „nationalen Prinzip“ auch nicht eine Spur geblieben. Jetzt verkauft die Bourgeoisie die Rechte und die Unabhängigkeit der Nation für Dollars. Das Banner der nationalen Unabhängigkeit und der nationalen Souveränität ist über Bord geworfen. Ohne Zweifel werden Sie, die Vertreter der kommunistischen und demokratischen Parteien, dieses Banner erheben und vorantragen müssen, wenn Sie Patrioten Ihres Landes sein, wenn Sie die führende Kraft der Nation werden wollen. Es gibt sonst niemand, der es erheben könnte.”
Den Worten ist auch im Deutschland des Jahres 2023 nichts mehr hinzuzufügen, als dass wir ihnen endlich gerecht werden sollten.
Hi Sascha, ich hatte gestern an dieser Stelle etwas ausführlicher auf Harry geantwortet. Könntest Du mir bitte den Text nochmal zuschicken? Ich denke er Bedarf noch eines Lektorats, welches ich gerne selber vornehmen würde. Heute komme ich ggf. dazu, am Computer zu tippen.
Hallo Arminius,
ich habe jetzt alles freigeschaltet Leider gibt es bei Kommentaren keine Korrekturmöglichkeit, aber ich will gerne Deinen alten Kommentar löschen, sobald Du Deinen neuen fertig- und eingestellt hat. Das ist ein wenig umständlich. Manches landet auch unerwartet bei mir im Spamfilter, das schalte ich dann nachträglich frei. Ich korrigiere selber auch oft, wenn mir ein Text nicht mehr gefällt oder unzutreffend erscheint…
Lieber Gen. Sascha, die angeblichen „roten Linien“ des Kreml scheinen inzwischen bereits so weit von den Entfernungen und der Zeit an den Rand unseres Sonnensystems gerückt zu sein, dass auch noch die gute alte Rüstungsschmiede Rheinmetall aus Düsseldorf ihren neuesten Hit names „Panther“ sogar demnächst in der Ukraine bei den ach so bösen „faschistischen Ukras “ produzieren möchte.
Vermutlich sogar in enger Abstimmung und Abgleichung mit den weisen Moskauer Strategen, um so “ Militarismus und Nazismus“ in der Ukraine endgültig(?) beseitigen zu können ? 🙂
Bei Rheinmetall scheint man diesen Moskauer Ankündigungen wegen „Entnazifizierung & Entmilitarisierung“ wohl sehr wenig Vertrauen entgegen zubringen.., wohl mehr ein heiteres Schmunzeln bei solchen grandiosen Plänen ? 🙂
Nun, ihr wohl immer noch Gläubigen, lest mal selbst, reibt euch die Augen ! : https://www.tagesschau.de/ausland/europa/rheimetall-panzerfabrik-ukraine-101.html
Die Soldaten an der Front sind wahrscheinlich nicht immer so sehr amüsiert darüber, wie man sich in Moskau verhält.
Wir warten noch auf die Antwort zu Brjansk und nun zu Rheinmetall …
Großmäulige Ankündigungen (wie auch der eines gewissen deutschen Justizministers, der Putin auf die Fahndungsliste setzen will) sind ja von Seiten der Lumpenbourgeosisie nichts Ungewöhnliches mehr.
Gelegentlich findet sich ein lesenswerter Artikel bei den Nachdenkseiten.
Hier eine detaillierte Information zu Rheinmetall – eine wahre Gruselgeschichte:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=94775
Dies erinnert mich auch, vor Jahren schon gelesen zu haben, dass man in den USA an „biodegradable“, also umweltfreundlicher Munition arbeitet.
Das hat mich gleich begeistert: Endlich kann man umweltfreundlich morden.
Danke Sascha. Sämtliche Sowjetrepubliken einschließlich aller nationalen Minderheiten und natürlich auch die Ukraine hatten im Rahmen der UdSSR einen souveränen Status.
MFG
…absolut richtig!
PS: Die UdSSR war ein Vielvölkerstaat. Mit einer Verfassung, die jeder in diesem Staat vertretenen Nationalität ausdrücklich erlaubte ihr nationales Kulturerbe wie z.B. die Sprache (Ukrainisch, Russisch, Grusinisch usw.) benutzen und pflegen zu dürfen. Genauso wie die Sorben in der DDR.
MFG
Schönes Wochenende
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt.
Wohl etwas off topic, aber da die jW meine Leserbriefe nicht bringt, findet dieser bezgl. einem Artikel zur PDS vielleicht hier seine Leser:
Brauchte sie noch nie kein Mensch, diese PDS/PDL, so soll sie uns doch gerade in düsteren Tage mit unfreiwilliger Komik erfreuen. Immerhin komplementiert sie perfekt das Ensemble der politischen Clownworld des Imperialismus (courtesy of Bidenopolous, Elensky, BoJo, Least Trust, Blinken, Karine J-P, Brabock, Habek, Scholtz, Fraeser, Justin, Macron und sein Franceafrique gerade zu köstlich demontiert…) und ist genau die Opposition, welche ein Volk verdient, das sich mit den Engländern ein Kopfankopfrennen um den zweiten Platz in Sachen Selbstdemütigung liefert.
Allerdings sehe ich für jW wenig Anlass zur Häme, segelt sie selbst doch ebenfalls weitgehend im Windschatten der Globalisten. So lese ich hier überwiegend Positionen pro FFF/Green Agenda, undifferenzierten Antipopulismus (Biden>Trump), undifferenzierte Befürwortung des Zuzugs rechtloser Einwanderer. jW sieht in Sachen Einwanderung ihre Hauptaufgabe offenbar darin, jeden zu bekämpfen, der Masseneinwanderung nicht vorbehaltlos begrüßt anstelle etwa ihren Kampf primär um die Bürgerrechte aller hier lebenden nationalen Minderheiten sowie der Bekämpfung der imperialistischen Agenda, für welche diese Flucht eine willkommene Nebeneffekt ihrer Kriegspolitik darstellt zu führen. Die Liste liesse sich in Breite und Tiefe beliebig fortsetzen.
Ernsthaft revolutionär ist das alles jedenfalls nicht – worüber auch einzelne wertvolle Artikel nicht hinwegtäuschen können. Die jW ist eher Symptom als effektive Kritikerin der materiell weitgehend am Staatstropf und ideologisch am Mainstream hängenden “radikalen Intelligenz”. Ich rate der jW also, wenn sie über den Niedergang der PDL berichtet, sich besser auch die Worte des großen Florentiners hinter die Ohren zu schreiben: “de te fabula narratur”.
Danke Arminius. Damit werden wir wohl leben müssen, daß es kaum noch fortschrittliche, öffentliche Medien gibt im Wirrwarr des Mediendschungels. Die geistige Armut der politischen „Clowns“-Welt ist ein typisches Markenzeichen US-amerikanischer Unkultur.
Ich hatte die jW mal kurzzeitig als Geschenk-Abonnement; spätestens seit Schölzl eine Globalistenpostille und das Leib- und Magenblatt für pluralistische intellektuelle Hirngespinste. Wie’s scheint hat Schölzl nun wohl den Auftrag, auch noch den RotFuchs zugrunde zu richten. Aber sei’s drum, Revolutionäre werden auch künftig nur erzogen im Klassenkampf. Und das ist – um auf’s Thema zurückzukommen – heute zunehmend ein ideologischer Kampf. Da wo Bildung fehlt, ist’s am schwierigsten! Erst dann beginnt Freiheit, wenn unser Kampf um die Hirne die Massen ergreift …
…und fast richtig, es war aber nicht der große Florentiner, sondern Horaz, der da sagte „Über dich wird hier berichtet“ (Horaz: Satiren. Buch 1, Satire 1. – siehe auch MEW 23, S.12) 😉
Danke für die Korrektur, da habe ich wohl zwei Zitatstellen im Kapital durcheinander gebracht. Über Schölzel habe ich bei Hacks auch nur Schlechtes gelesen, wobei er ja gerade in der jW noch zu den besseren gehört, was viel über die jW sagt. Der RotFuchs war zu Steinigerzeiten sicher wichtig um gegen die DKP Führung die Erfahrungen und Schlussfolgerungen jener der Sache treu gebliebenen DDR Funktionäre zu konservieren. Das war bei aller Notwendigkeit und Berechtigung eben primär bewahrend und nie wirklich nach vorne gerichtet (ebensowenig übrigens wie die Köbele-Holz Fraktion in ihrem Kampf mit Mayer-Stehr).
Spätestens jetzt wäre es aber nötig, anhand der Interpretation aktueller Ereignisse sowie fundamentaler Kritik ALLER relevanten “progressiven” und “reaktionären” politisch-ideologischen Strömungen, vornehmlich junge Intellektuelle und Arbeiter zum Nukleus einer revolutionären Partei zu formen. ALLE “Marxisten-Leninisten”-Organisationen, die mir bekannt sind, haben jedoch als zumindest implizites Zielbild irgendetwas zwischen nostalgisch verklärter Weimar-KPD und – je nach Geschmacksrichtung – individuellen Terror a la Volkstümler/RAF/Autonome/“Antifa” oder 70er 80 Jahre Friedensbewegungs-DKP.
Keiner kommt auf die Idee, wie Lenin und seine Mannen in den späten 1890ern und frühen 1900ern, erstmal das Kapital zu studieren (heutzutage unbedingt auch Hegels Logik) und überhaupt mal auf Fühlung mit Vertretern der Kernschichten der Arbeiter und anderer Teile der Bevölkerung zu gehen, bei denen das wirklich revolutionäre Potenzial zu suchen ist. Aber das wäre in den Augen jener “Selbstgerechten” (ein Defekt der woken, welcher sich hier insofern bei den MLern durchaus spiegelt) ja Zirkelwesen, und über das sind wir lange hinaus, nicht wahr?!
So sehe ich das auch, Arminius. Und ich beziehe mich da gerne immer wieder auch auf Kurt Gossweiler, der (mit Lenin bzw. Stalin) feststellte: „Bevor man sich vereinigt und um sich zu vereinigen, muß man sich zuerst entschieden und bestimmt voneinander abgrenzen.“ (Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Dietz Verlag Berlin, 1952, S. 42)
Und nachdem nun wieder mal auf RT Deutsch ein unfaßbar schmutziger Artikel über Stalin erschienen ist, wird sofort klar, wo auch bei den MLern der Hase im Pfeffer liegt. Es sind nicht nur Revisionisten wie der verblichene Steigerwald, wie Stehr, Meyer u.Co., sondern auch die Leipziger Professoren um Lieberam, Münchow, Roß und deren unsägliches Gefolge, die zum Halali auf Stalin blasen – womit auch gleich gesagt ist, daß die Säuberung der Partei unter Lenin von 1912 seit der Ermordung Stalins nicht mehr auf der Tagesordnung steht. Wer die Vergangenheit nicht achtet, der hat auch keine Zukunft…
RT ist auch das Spiegelbild der russischen Gesellschaft neben der der unvollendeten Konterrevolution gibt es auch viel Vernünftiges. Es gibt neben dem reaktionären Kleinbürgertum auch die Aktion Nelken für Stalin was hier vollkommen undenkbar wäre. Schreiben bei RT Autoren der konservativen Revolution auch Linke die manches wieder gerade rücken.
…und die „Verantwortlichen“ für den Sender halten sich mit der Erklärung schadlos: „RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.“ – Dann sollen sie doch für ihre Meinungsfreiheit gleich in den Westen übersiedeln, da werden sie schon sehen, wie man dort ihre „Sichtweise“ beurteilt. Was gibt es da noch „geradezurücken“?
„Aber wenn man beiden Seiten der Barrikade gleiche Möglichkeiten einräumt, gesteht man der Feindseite Wahrheitsliebe, Glaubwürdigkeit und gute Absicht zu. Man zieht Schmutzkübel zum ernsthaften Vergleich heran. Man öffnet sein Ohr dem eigenen Todfeind.“ (Kled)
sascha313 schreibt:
8. März 2023 um 17:40
„Aber wenn man beiden Seiten der Barrikade gleiche Möglichkeiten einräumt, gesteht man der Feindseite Wahrheitsliebe, Glaubwürdigkeit und gute Absicht zu. Man zieht Schmutzkübel zum ernsthaften Vergleich heran. Man öffnet sein Ohr dem eigenen Todfeind.“ (Kled)
Diese Erkenntnis von „KLED“ ist auch heute noch so wahr wie vor nun schon mehr als 30 Jahren.
Sein großer Vorteil, wenn man es so sagen will, war, dass er deutschen Oberschicht, der so genannten „Elite“ entstammte, deren ganze Denk – und Verhaltensweisen bestens kannte.
Daher konnte ihn jedwede bürgerliche politische verlogene Propaganda (Weimar, 3. Reich, BRD..) nicht „kirre“ machen.
Dafür war – und ist er bis heute (!) – aus dieser Sicht natürlich gleich neben „Ulbricht“ DAS absolute Haßobjekt aller BRD- Politiker und Konzern- und Staatsmedien der BRD, sozusagen ein „Verräter“ der eigenen Klasse und deren gekauften politischen und medialen Schergen.
Auch in der DDR gab es nicht wenige kleine dumme Narren, welche über den „Schnitzler“ glaubten lachen, Witze machen zu können, da er doch nur den „goldenen Westen“ in ihren teilweise kindischen Augen „schlecht machte“ .
Nicht wenige aber änderten nach der (Adolf- mäßigen)“Wiedervereinigung“ bald diese Meinung, manche Witze blieben ihnen schnell im Halse stecken….
Ja ja, die Meinungsfreiheit! Natürlich brauchen wir Meinungsfreiheit, wollen wir für beste Lösungen streiten, damit wir A L L E ohne Kriege, Krisen, Kriminalität, Verbrechen aller Art gut und anständig von ehrlicher Arbeit(!) leben können.
Aber Meinungsfreiheit auch für jene, welche uns davon mit aller politischen und medialen Gewalt abhalten wollen, jemals zu diesem Ziel zu kommen, hm…., hm…. ?
Ein sehr wichtiges Thema auch für jede vielleicht wieder einmal sozialistische Gesellschaft. Sehr wichtig !
Nachdenkliche Grüße !
!!!
Dazu passt vielleicht auch dieses Lied von Ernst Toller, gesungen von Hans Eisler: https://www.youtube.com/watch?v=_Lg1B8iV1L0
Ist es nicht immer wieder verblüffend, welch großartige Werke – und nicht wenig davon – die deutsche Kultur enthält? Verblüffend, denn das alles wurde von 1933 bis heute (nicht in der DDR) ständig und weiter „versteckt“, unterdrückt und versucht zum Verschwinden zu bringen und dem Vergessen zu unterwerfen. Doch eigentlich… ist DAS die deutsche Kultur und nicht der ganze Müll, den man darüber ständig ausgießt.
Hab bei Colonel Cassad einen interessanten Artikel über den Genossen Artjom
gelesen zur Volksrepublik Donetsk-Krivoj -Rog. Die offizielle russische Sicht-
weise das Lenin den Donbass der Ukraine angegliedert hat, ist bestenfalls eine
Halbwahrheit. Eher ist der erste ukrainische Staat 1918 durch diese Gründung aus-einander gebrochen wie 2014 durch die Donbass-Volksrepubliken.
Die jetzige Schlacht um Bakhmut wird neben der militärischen Niederlage auch
einen hohen Symbolwert bekommen wenn die Stadt ihren alten Namen wieder-
bekommt.
Wir haben hier seit Dezember 2013 mindestens zwei Dutzend Artikel über die Ukraine veröffentlicht. Und gut ist, daß Prof. Jemeljanow die Geschichte um Artjom hier noch einmal aufgreift. Im übrigen gibt es nur eine Geschichte der Sowjetunion, und die kann man nachlesen in der Großen Sowjetenzyklopädie (erschienen in der DDR 1952). Die Gründung der Ukraine erfolgte im Dezember 1917. Der Donbass war schon immer ein heißumkämpftes Gebiet, nicht nur wegen seiner seltenen Rohstoffe, sondern auch wegen der hohen Industrialisierung. Durch die Interventionskriege gab es mehrfach unterschiedliche Besetzungen. Von einem Auseinanderbrechen der Ukraine kann jedenfalls keine Rede sein. Vielmehr begann erst nach der Zerschlagung der konterrevolutionären Banditen und aufgrund der Stalinschen Nationalitätenpolitik, die Ukraine sich als sozialistische Sowjetrepublik zu entwickeln. Nach der Volkszählung von 1939 hatte die Ukraine 34 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern.
Siehe hier:
Las gerade diesen Artikel mit einem Interview mit Oleg Zarjow auf RT. Zarjow scheint mir Einiges zu sagen, das bedenkenswert ist:
https://de.rt.com/international/165224-oleg-zarjow-lage-russlands-war-nie-so-gefaehrlich/