W. Sotow: Die Lüge von den 27 Millionen sowjetischen Opfern im Zweiten Weltkrieg (1.Teil)

VerlusteSicher werden einige jetzt sagen, der Krieg ist doch schon schlimm genug, wozu sollen wir uns heute noch über irgendwelche Opferzahlen streiten. Das ist Geschichte! Schließlich hat die Sowjetunion die größten Opfer im 2. Weltkrieg gebracht. Und das soll man nicht kleinreden! – Doch darum geht es hier nicht! Wer den Betrug mit diesen Zahlen verstehen will, der muß auch die Geschichte kennen. Und dann sollen die Kritiker doch bitte mal erklären, auf welcher Seite im Klassenkampf zwischen Bourgeoisie und Proletariat, bzw. zwischen Kapitalismus und Sozialismus, sie stehen! Wir haben es hier mit einer zynischen und bösartigen Fälschung zu tun! Darüber muß man sich im klaren sein!

Der Autor hat im Sommer 2019 eine Studie über die menschlichen Verluste der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg (Zweiter Weltkrieg) durchgeführt. Deren Ergebnisse wurden in dem Artikel „Etwas über Mathematik oder warum die Bourgeoisie soziale Umfragen braucht“ [1] zusammengefaßt. In diesem Artikel dienten sie jedoch nur als zusätzliches Argument, als eine weitere Illustration der subversiven Aktivitäten von Chruschtschow und seinen Komplizen und seinen Anhängern nach dem konterrevolutionären Putsch in der UdSSR im Sommer 1953. Es wurde daher beschlossen, die Schlußfolgerungen und Argumente der Studie in einem separaten Artikel zu formulieren.


W. Sotow

Über die Verluste der UdSSR im Großen Vaterländischen Krieg

Die wichtigste Schlußfolgerung aus der Studie ist: Die Fälschung der menschlichen Verluste der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg wurde vom 1. Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU, N.S. Chruschtschow, persönlich vorgenommen. Die nachfolgenden Führer der KPdSU und der UdSSR änderten die Chruschtschowsche Zahl nur geringfügig, in Richtung ihrer stetigen Erhöhung.

Stalins abschließende Erklärung

Also, nun mal der Reihe nach. Das Ausmaß der menschlichen Verluste der UdSSR im Zweiten Weltkrieg war kolossal, und es wurde am 14.03.1946 von Stalin bekannt gegeben:

„Infolge der deutschen Invasion hat die Sowjetunion im Kampf gegen die Deutschen und auch durch die deutsche Besatzung und die Deportation sowjetischer Menschen in die deutsche Zwangsarbeit etwa sieben Millionen Menschen unwiederbringlich verloren. Mit anderen Worten, die Sowjetunion hat ein Mehrfaches an Menschen verloren als England und die Vereinigten Staaten zusammen.“ [2]

Die Bande der Geschichtsfälscher mischt sich ein

Die internationale Bourgeoisie verlangte von der Chruschtschowschen Führung eine dreifache Verfälschung der Verluste der UdSSR: während der gesamten Nachkriegszeit, beginnend mit dem Jahr 1946, veröffentlichten bürgerliche Scharlatan-Demographen, darunter auch solche unter der Ägide des „Völkerbundes“ (z.B. F. Lorimer „The Population of the USSR“, 1946), im Westen regelmäßig ihre pseudowissenschaftlichen „Hypothesen und Berechnungen“, in denen einhellig die Zahl „etwa 20 Millionen tote Sowjetmenschen“ auftauchte.

Chruschtschow verbreitet eine dreiste Lüge

In der Zeitung „Prawda“ vom 07.12.1955 verfälscht Chruschtschow, ohne Zahlen zu nennen, Stalins Worte (Hervorh. – O.S.):

„Das sowjetische Volk hat in diesem Krieg weit mehr Blut vergossen als alle unsere Verbündeten zusammengenommen, aber wir respektieren und loben die britischen, französischen, amerikanischen und andere Truppen, die gegen Hitlerdeutschland und seine Satelliten gekämpft haben.“ [3]

Man beachte, daß Chruschtschow im Gegensatz zu Stalin behauptet, daß die menschlichen Verluste der UdSSR im Großen Vaterländischen Krieg weitaus größer waren als die aller Verbündeten der UdSSR! Dies ist jedoch eine haltlose Behauptung, und es ist eine Unwahrheit. Vor allem, wenn man bedenkt, daß die Zahl der Verbündeten der UdSSR am Ende des Krieges zunahm: Sogar ehemalige Satelliten Deutschlands wendeten ihre Waffen gegen Deutschland, indem sie auf die Seite der Anti-Hitler-Koalition übergingen.

Chruschtschow berichtet an seine westlichen Auftraggeber

Schließlich, am 05.11.1961, erstattet Chruschtschow dem Westen Bericht (wie beiläufig, in einem Brief an den schwedischen Ministerpräsidenten):

„Können wir uns nun entspannt zurücklehnen und auf eine Wiederholung von 1941 warten, als die deutschen Militaristen einen Krieg gegen die Sowjetunion entfesselten, der zwanzig Millionen sowjetische Opfer forderte?“ [4]

Im Jahre 1965 „präzisiert“ der Komplize Chruschtschows beim konterrevolutionären Staatsstreich von 1953, Leonid Breshnew, der nach Chruschtschows Abschiebung Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU wurde, Chruschtschows Fälschung ein wenig, indem er (ohne jede Grundlage oder Bezugnahme!) behauptet, die UdSSR habe im Großen Vaterländischen Krieg über 20 Millionen Menschen verloren.

Eine mörderische Lüge nach der anderen…

Rücksichtslos erhöhte M.S. Gorbatschow 1990 die Zahl auf 27 Millionen.
In der Zeit nach der Perestrojka prasselte eine Flut von „revidierten“ Zahlen über die Verluste der UdSSR auf die Köpfe der ehemaligen Sowjetbürger ein. Der „Appetit“ der bürgerlichen Politiker und der ihnen dienenden „Historiker“ und „Experten“ wuchs sprunghaft an: Die Zahlen der im Großen Vaterländischen Krieg umgekommenen Sowjetbürger wurden mit 50 Millionen und 60 Millionen und sogar noch mehr angegeben.

Stalin hat die Verluste schon richtig eingeschätzt…

Dabei hatte Stalin nicht den geringsten Grund, die Verluste der UdSSR zu niedrig anzugeben – warum hätte er auch die Verbrechen der faschistischen Eroberer decken sollen, und noch dazu am Höhepunkt des Nürnberger Tribunals (20.11.45-01.10.1946)? Und mit Spitzfindigkeiten wie „Rücksichtnahme auf die nationale Sicherheit“, auf die bürgerliche „Analysten“ [5] hinweisen (was für ein Unsinn, welche Rücksichtnahme?), oder dem Wunsch, „den Kampfgeist des sowjetischen Volkes nicht zu senken“, ließe sich eine gigantische Unterbewertung der Verluste der UdSSR nicht erklären. In der Tat: diese Zahlen hätten, wenn sie wahr wären, nichts anderes als Klassenhaß gegen den Feind hervorgerufen. Doch Klassenhaß ist nicht etwas, das die Moral senkt. Und die Stalinsche Führung der Sowjetunion hat weder am Vorabend des Großen Vaterländischen Krieges noch nach dessen Ende irgendwelche „Geheimnisse“ aus der Demographie des Landes gemacht – es hätte keinen Sinn gehabt.

Die Unantastbarkeit der Würde des Nürnberger Tribunals

Darüber hinaus durfte das Nürnberger Tribunal nicht durch eine ungerechtfertigte Übertreibung der Verluste in eine Farce verwandelt werden. Eine solche Lüge hätte die reichhaltige Beweislage für die Anklage verwässert, sie hätte eine willkommene Grundlage für eine spätere Revision des Prozesses geschaffen und das sowjetische Volk in einer äußerst heiklen Frage zynisch in die Irre geführt (die bürgerlichen „Analysten“, auch die der Linken, die in der Übertreibung der Verluste nichts Verwerfliches sehen, scheinen nach ihren eigenen Maßstäben zu urteilen).

Die Statistik schafft eine wichtige Bezugsgrundlage

Darüber hinaus hätte die Inflation der menschlichen Verluste der UdSSR weder eine ernsthafte Grundlage für die militärische Analytik, noch für die wissenschaftliche Planung der sozialistischen Wirtschaft ermöglicht – was tatsächlich später ja auch geschah! – (sowohl während der Wiederherstellung der Wirtschaft nach dem Krieg als auch im Falle einer möglichen Wiederholung des Krieges), und gleichzeitig hätte sie bürgerlichen „Analysten“ größtmöglichen Spielraum geboten für vergleichende Spekulationen über sogenannte „Kampfverluste“, wie auch für parallele Manipulationen bei den Verlusten anderer Kriegsteilnehmer.

Die überhöhten Zahlen sind durch nichts belegt!

Außerdem kann man diesen ständig wiederholten „Fehler“ (oder vielmehr die bewußte Fälschung!) nicht durch „Verwechslung mit Dokumenten“ oder „Stalins Unwissenheit“ usw. erklären. Überdies gibt es kein einziges sowjetisches Dokument der Kriegsjahre, das die von Stalin angegebenen Verluste nicht bestätigt hätte, und die Zahlen von 20 Millionen, 27 Millionen und mehr sind durch nichts belegt! Die UdSSR hat die Verluste an Menschen während des Krieges auf die Person genau festgehalten. Viele Zahlen wurden veröffentlicht und beim Nürnberger Tribunal vorgelegt. Hier zum Beispiel die Angaben zu den Opfern der Blockade von Leningrad, ermittelt für den 25. Mai 1945 [6].

Die genauen Zahlen der Opfer der Blockade von Leningrad

Verluste-Leningrad1 Verluste_Leningrad2

(es waren – Seite 2, Spalte 5: 671.635 Tote)

Diese Zahlen wurden von den sowjetischen Vertretern der Anklage auf dem Nürnberger Tribunal vorgelegt. Was aber zeitgenössische Forscher und Politiker dazu veranlaßt hat, zu behaupten, die UdSSR habe zu niedrige Zahlen vorgelegt, und die fantastische Zahl von „bis zu 1,5 Millionen Opfern der Blockade“ zu nennen, weiß niemand. Präsident Putin, der sich öffentlich zum „Kampf gegen Geschichtsfälschungen“ [7] bekannte, deutete kryptisch 2,1 Millionen Tote von Leningrad [8] an und gab damit seine innersten faschistischen Träume als historische Realität aus.

Alle Verbrechen der Hitlerfaschisten wurden protokolliert

Die nach-stalinschen Fälscher haben völlig übersehen, daß die 1942 eigens geschaffene Außerordentliche Staatliche Kommission (ASK) [9] unmittelbar nach der Roten Armee die Spur von Hitlers Grausamkeiten erfaßte, bis nach Berlin vorstieß und die deutschen faschistischen Invasoren verfolgte. Sie protokollierte alles bis auf den Menschen genau. Es waren namentlich ihre Schlußfolgerungen, die Stalin zum Ausdruck brachte. Das erste, womit sich die ASK befaßte, waren die Verbrechen der Hitlerfaschisten an den Sowjetbürgern. Und alles, was als Tod eines Sowjetbürgers durch die Greueltaten der Eroberer bezeichnet werden konnte, wurde aufsummiert. Zu den Daten der ASK wurden die Daten der Verluste der Roten Armee hinzugefügt. Dies sind auch die Verluste der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg.

Sämtliche Dokumente sind in den Archiven verwahrt

Eine vollständige Analyse der sowjetischen Verluste kann heute nicht erstellt und objektiven Historikern und Forschern vorgelegt werden: Es ist alles in den Archiven unter Verschluß und geheim. Wir kennen nur die gegenwärtige Zahl der gesamten menschlichen Verluste der UdSSR – 7 Millionen Menschen. Es ist bekannt und klar, daß man den „Erklärungen“ der nach-stalinschen „Historiker“ in dieser Angelegenheit nicht trauen kann, sowohl wegen ihrer politischen und ideologischen Voreingenommenheit als auch wegen des völligen Mangels an Beweisen für ihre Aussagen und Behauptungen.

Die westlichen Auftraggeber der Fälschungen

Aber da wir die Zahl von 20 Millionen berührt haben, ist es eine gute Idee, einen Blick auf die Quelle ihrer ersten Erwähnung zu werfen. Es war Frank Lorimers „Studie“ von 1946. (Später, 1948, zählte und veröffentlichte der Demograf Timaschew, ein weißgardistischer Emigrant, eine ähnliche Zahl in den USA. Im Jahr 1953 gab es eine weitere Veröffentlichung des „verantwortlichen Demographen“ Arntz (BRD) mit der gleichen Zahl…) Nun, Lorimer „zählte“ in selbiger Studie zum Beispiel 5,5 Millionen Opfer der „schrecklichen Hungersnot“ in der UdSSR in den Jahren 1932-1934 (Er arbeitete auf den politischen Befehl seiner Auftraggeber hin und versuchte mit allen Mitteln, die Kollektivierung zu verleumden, die Rußland in Wirklichkeit vor der jahrhundertelangen Katastrophe ständiger Hungersnöte bewahrte).

(Fortsetzung folgt!)

Russischer Originaltext: https://dzen.ru/a/Ywtaj0Vz8URt_OBF
bzw. https://work-way.com/blog/2020/06/21/o-poteryah-sssr-v-velikoj-otechestvennoj-vojne/
Quellen:
[1] https://work-way.com/blog/2019/09/03/koe-chto-o-matematike-ili-zachem-burzhuazii-nuzhny-sotsoprosy-okonchanie/
[2] Stalins Interview mit der Prawda über Churchills Fulton-Rede (14. März 1946).
[3] A.G. Deborin wird zitiert in seinem Buch „Über den Charakter des Zweiten Weltkriegs“, 1960, Voenizdat, S. 135.
[4] „Internationales Leben“, 1961, Nr. 12. S. 8, Brief von N.S. Chruschtschow, Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR, an den Premierminister von Schweden, T. Erlander. Der Link zu der Zeitschrift und das Zitat werden im Wikipedia-Artikel „Verluste im Großen Vaterländischen Krieg“ angegeben, aber derselbe Verweis findet sich auch in „Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges“, Bd. 6, S. 30 (Voenizdat, 1965), das am 11.08.1964 beim Drucker eingereicht wurde, als Chruschtschow noch nicht seines Amtes enthoben war. Andere Quellen für diese Zahl werden von den Autoren des mehrbändigen Werkes nicht genannt.
[5] Igor Pychalow über Verluste im Großen Vaterländischen Krieg
https://youtube.com/watch?v=GxetWTkH6WE&t=00h12m41s/ – ab 12:41.
Die Quelle und die Argumente von Pychalow werden in dem Wikipedia-Artikel über die Verluste der UdSSR im Zweiten Weltkrieg zitiert.

[6] https://blockade.spbarchives.ru/section_10/document_228.html/
[7] https://iz.ru/965815/dmitrii-laru/vspomnit-vsekh-vladimir-putin-otdal-dan-uvazheniia-blokadnikam/
[8] Там же
[9] Vollständiger Name: „Außerordentliche Staatliche Kommission für die Feststellung und Untersuchung der Greueltaten der deutschen Nazi-Invasoren und ihrer Komplizen sowie der Schäden, die sie den Bürgern, Kolchosen, öffentlichen Organisationen, staatlichen Unternehmen und Institutionen der UdSSR zugefügt haben (ASK)“.
«Чрезвычайная государственная комиссия по установлению и расследованию злодеяний немецко-фашистских захватчиков и их сообщников и причинённого ими ущерба гражданам, колхозам, общественным организациям, государственным предприятиям и учреждениям СССР (ЧГК)»
(Übersetzung: Florian Geißler – Kommunisten-Online)

pdfimage Sotow – Lüge von den 27 Millionen sowjetischen Opfern


Zum Beweis der Richtigkeit des vorstehenden Textes hier noch einmal ein Ausschnitt aus dem Salzburger Tageblatt vom 17. Juni 1848:

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18 Antworten zu W. Sotow: Die Lüge von den 27 Millionen sowjetischen Opfern im Zweiten Weltkrieg (1.Teil)

  1. dersaisonkoch schreibt:

    Hat dies auf Der Saisonkoch rebloggt und kommentierte:
    Der Genosse Sascha macht Sie auf den 2. WK aufmerksam. Es geht um Opferzahlen, Verlierer und Gewinner. Wobei ich sagen möchte, Opferzahlen bestehen nicht nur aus Leichen und Leichenbergen in direktem Zusammenhang mit Krieg usw.. Die Nachkriegszeit, die gesundheitlichen Schäden, zusammen gefasst, die Folgeschäden, werden oft nicht gezählt bzw. erwähnt. Die sind dabei wesentlich teurer als der Waffengang mit Verlusten an sich. Sie wirken demographisch – grausam. Vietnam, Korea, Irak, Jugoslawien usw. sind lebhafte Beispiele. DU-Munition, Verstrahlungen, Vergiftungen, Hungerschäden etc..Selbst das verpulverte Vermögen, das nicht sozial investiert wurde, ist Bestandteil einer Opferanalyse im Zusammenhang mit dem Waffengang. Der menschliche- als auch gesellschaftliche Schaden, ist Bestandteil diverser Kalkulationen, die dann im Nachfeld und oft auch schon vor Beginn des Waffenganges, Berücksichtigung finden. Vor allem dann, wenn man eine bestimmte Klasse und deren Führer dezimieren möchte.

  2. hb schreibt:

    Ich nehme an, dass es nicht ganz einfach ist, genaue Zahlen überhaupt zu ermitteln. Wenn Stalin von 7 Millionen sowjetischen Opfern spricht, so schließt er damit nur die Zeit der deutschen Besatzung sowie die deportierten Zwangsarbeiter ein, nicht aber die menschlichen Verluste der Roten Armee. Die Zahlen sowjetischer Opfer, die unmittelbar nach dem Krieg veröffentlicht wurden, konnten zudem nur erste Zahlen sein.

    Das Perfide an diesem ganzen Zahlenspiel ist aber, dass, je höher die Zahl der Opfer ist, verdeutlicht werden soll, dass es der Sowjetunion nicht auf die Menschen ankam, es gab ja in diesem großen Staat genug Menschen. Je höher die Zahlen wurden, um so mehr sollte der Zynismus der sowjetischen Kriegsführung betont werden, die quasi „über Leichen ging“, um irgendwelche eingebildeten Kriegsziele zu erreichen. Gleichzeitig konnten durch die wesentlich niedrigen Zahlen „die bessere Kriegsführung“ nicht nur der deutschen, sondern auch der alliierten Truppen hervorgehoben werden, die also angeblich „menschlicher“ gekämpft hätten, indem sie Opfer weitgehend vermieden hätten.

    Das muss natürlich alles im Zusammenhang mit dem kalten Krieg gesehen werden, der frühere Alliierte war jetzt der Gegner, dem nicht nur die Würde, sondern auch die Fähigkeit zur Kriegsführung abgesprochen werden musste. Denn die USA bereiteten sich bereits 1945 auf einen Atomkrieg gegen die Sowjetunion vor, nicht erst Churchills Rede in Fulton 1946 rief zur Vernichtung der Sowjetunion auf. Der nunmehrige Gegner musste dem Volk als überwindbar dargestellt werden, damit die Völker willig in einen erneuten Krieg ziehen. Und dieses abscheuliche Spiel mit der Anzahl der sowjetischen Kriegsopfer diente diesem Ziel.

    Eines ist aber klar: Dieser Krieg hat sich ins Gedächtnis des sowjetischen Volkes eingebrannt. Und wenn jede Familie Tote zu beklagen hat, spielen Gesamtzahlen keine Rolle, da wiegt jeder Tote schwer für die Hinterbliebenen, auch heute noch.

  3. sascha313 schreibt:

    Es ist schon richtig erkannt, daß es den Betrügern darum ging, der sowjet. Führung und namentlich Stalin vorzuwerfen, sie seien „über Leichen gegangen“ und hätten ihre Soldaten schlecht bewaffnet und unvorbreitet als „Kanonenfutter“ an die Front geworfen. Auch wenn man die russ. Armee von heute nicht mit der Roten Armee von 1939/45 vergleichen kann – genau dasselbe behaupten die heutigen Faschisten in Kiew auch. Und die in Berlin und Brüssel wiederholen es fast täglich. Sogar Zeitungsleser reden schon vom angeblichen „völkerrechtswidrigen Überfall“ Rußlands auf die Ukraine. Daran sieht man, wie nazistische Gedanken bis heute in den Köpfen herumspuken. (p.s. aber was genau meinst Du mit den „menschlichen Verlusten der Roten Armee“???)

  4. Erfurt schreibt:

    Kriegsberichterstattung aus der Ukraine: Wir können die Angaben nicht überprüfen aber wir können stundenlang darüber berichten.

    Alles klar 😉

  5. dersaisonkoch schreibt:

    Grundsätzlich bleibt festzustellen, in jedem Jahr werden durch Kapitalisten/Faschisten etwa 50 Millionen Menschen durch Hunger, schlechte Arbeit, Kriege, Mordkommandos, Attentate, Obdachlosigkeit usw. ermordet! Das sind Schätzungen von entsprechenden gewerkschaftsnahen Organisationen. Zusammen rechnen tun das die Täter nicht. Dann wäre ihnen schon ohne Verfahren der Strick sicher. Da nützt auch kein Leugnen und Verdrehen oder in Frage stellen etwas. Außerdem ist das angebliche Unvorbereitet sein Stalins und seiner Führung, eine schlichte Geschichtsklitterung. Zum Einen, musste eine Industrie verlagert werden. Und zwar außer Reichweite. Zum Anderen hat die Sowjetunion zu der Zeit bereits mehrere Überfälle abgewehrt. Sozusagen, einen Dauerkrieg seit seinem Bestand. Man muss also nicht versuchen, die Leistung dieses Volkes und seiner Führung, herunter zu spielen. In der Küche würde man sagen, die haben ob der Aufgaben, geschwommen. Und das war auch die Absicht der Europäer und Amis. Wenn heute Einer behauptet, Stalins Führung hätte von den Vorbereitungen usw,. nichts gewusst oder getan, dann lügt er einfach. Vorsätzlich! Hinter den Ukrofaschisten steht bereits das nächste Überfallkommando. Die klappern mit ihrem Blech. Und noch etwas Kleines dazu: Feiglinge, wie die Westdeutschen, lassen sich vom Falschen zwangsverpflichten, bevor sie den Falschen beseitigen! Die haben doch die Kommunisten sogar noch angezeigt, dieses großmäulige Gesindel!

  6. Ruedi schreibt:

    Es heißt aber auch, daß in KZs 6 Mio Juden UND 3 Mio Sowjetbürger ermordet wurden. Die werden wohl noch zu den 7 Mio hinzukommen?

  7. Johann Weber schreibt:

    Auszug aus dem Lehrbuch für den Geschichtsunterricht, 8. Schuljahr in der DDR. Ausgabe 1958

    In dieser für die Sowjetunion schwierigen Lage sprach Stalin am 6. November 1944 dem Vorabend des 24. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, voller Siegeszuversicht zu den Soldaten der Roten Armee. Er sagte, daß kein Zweifel am Siege der Sowjetunion bestehen könnte und daß die Sowjetunion in der Lage sei, nicht nur die räuberischen Horden der faschistischen Landräuber zu vernichten, sondern auch die unterdrückten Völker Europas zu befreien.

    Der Angriff der Faschisten scheiterte. Nach schweren deutschen Verlusten begann die sowjetische Gegenoffensive, welche die deutschen Truppen Hunderte von Kilometern zurückwarf. Die Schlacht um Moskau war die erste große deutsche Niederlage. Sie zerstörte den Ruf der Unbesiegbarkeit der Hitlerarmee.

    Mit der Sommeroffensive 1942 erstrebten die deutschen Imperialisten erneut die Eroberung Moskaus. Die Hauptstadt sollte vom Hinterland, vom Ural und Wolgagebiet, abgeschnitten und eingeschlossen werden. Die deutschen Truppen wollten wolgaaufwärts nach Norden vorstoßen. Sie drangen bis Stalingrad vor. Gleichzeitig aber richtete sich der Stoß der deutschen Armee auch nach dem kaukasischen Erdölgebiet.

    Ungeheuer groß waren die Zerstörungen in der Sowjetunion. Sie wurden nicht nur durch Kampfhandlungen hervorgerufen, sondern die Hitlertruppen vernichteten absichtlich Städte und Dörfer, wertvolle Kulturdenkmäler und Kultureinrichtungen der Sowjetunion. Folgende Zahlen zeigen das Ausmaß der Zerstörungen vom Kriegsbeginn bis zur Vertreibung der deutschen Truppen aus der Sowjetunion. Zerstört wurden:

    1710 Städte
    4 100 Bahnhöfe
    70000 Dörfer
    65 000 km Gleisanlagen
    31 850 Industricanlagcn
    13000 Eisenbahnbrücken
    40000 Krankenhäuser
    15 800 Lokomotiven
    98000 Kollektivwirtschaften
    42 800 Eisenbahnwagen
    2 890Maschinen- und Traktorenstationen    
    9 700 Dampfer
    84000 Schulen und kulturelle Institute            
    479 Hafenanlagen
    427 Museen und Sammlungen                
    89 Schiffbauwerften
    2766 Kirchen.

    7 Millionen Pferde, 17 Millionen Stück Rindvieh, 20 Millionen Schweine und 27 Millionen Schafe und Ziegen wurden geschlachtet und fortgetrieben.

    Die Zerstörungen und Plünderungen ergeben einen Schaden von 679 Milliarden Rubel, das ist mehr als das Fünffache des sowjetischen Volkseinkommens vom Jahre 1940.

    Am schmerzhaftesten aber ist für das Sowjetvolk der Verlust von 7 Millionen Menschen.

    Alle diese Zahlen zeigen die große, nicht wiedergutzumachende Schuld, die der räuberische deutsche Imperialismus und die nazistische Verbrecherbande, deren er sich bediente, und auch das deutsche Volk, das sich mißbrauchen ließ, auf sich geladen haben. Das dürfen wir deutschen Menschen nie vergessen. Wenn wir bedenken, daß die Sowjetunion während des Krieges das deutsche Volk nicht in seiner Gesamtheit für die Schandtaten der deutschen Imperialisten verantwortlich machte und daß sie nach der deutschen Niederlage der beste Freund des deutschen Volkes in seinem Kampf für Einheit und Frieden ist, dann lernen wir begreifen, was sozialistische Außenpolitik ist.

  8. sad schreibt:

    In der Zeitung steht doch
    Menschenverluste ohne Zivilisten 7.5 Millionen und unter Abschnitt 2. kommen noch 10 Millionen Zivilisten dazu. Da wären wir schon bei 17.5 Millionen. Ob Zwangsarbeiter oder Flüchtlinge einberechnet sind, das wissen wir nicht. Davon mal abgesehen herrscht, das hat ein Krieg an sich, im Krieg ein gewisses Chaos. Das zu sortieren wird eine Weile dauern.

    Aber die ganze Diskussion ist sehr schräg. Was wollen Sie damit beweisen? Das alles nicht so schlimm war? Jeder der im Krieg ums Leben kommt ist doch einer zuviel.

  9. sascha313 schreibt:

    Danke, lieber Johann. Es ist ein Glück, daß wir mit diesen Geschichtsbüchern die Wahrheit über unser aller Vergangenheit lernen durften. Wir konnten begreifen, von welchen Gesetzmäßigkeiten unsere Geschichte bestimmt ist. Das hilft uns auch, heutige Ereignisse besser (oder überhaupt erst!) zu verstehen. Vor allem sind wir, die dieses Wissen haben, auch in der Lage, Fälschungen zu erkennen. …was nicht ausschließt, daß sich dieses Wissen erweitert und Irrtümer korrigiert werden.

    Wer das aber als „alte Camellen“ abtut und mit den gegenwärtig zur Verfügung stehenden Informationen à la google und wiki „Fragen, Machtverhältnisse“ aufklären will, der wird zwangsläufig auf die bürgerlichen Nachrichten hereinfallen – der wird zum Opfer von Lüge und Desinformation der herrschenden Ausbeuterklasse. Bürgerliche oder sozialistische Ideologie – einen Mittelweg gibt es nicht. Oder hat jermand schon mal etwas davon gehört, daß in Rußland die Oligarchen enteignet werden? Entnazifizierung und Entmilitarisierung ist richtig, das wurde in der DDR auch so gemacht – Ergebnis: Sozialismus!

  10. Vielen Dank für die beiden Videos.
    sascha313 schreibt: 18. Mai 2023 um 17:22
    »Hast Du gemerkt – als er sagte: „Ich bin in der DDR geboren!“ – kam spontan Applaus.« Obwohl ich gar kein Russisch spreche, hatte ich ‚verstanden‘: „Ich komme aus der DDR.“ Aber er hat noch etwas Interessantes gesagt: „Die jungen Politiker“ – wie ich ihn verstanden habe: die in Deutschland – „kennen die Geschichte nicht.“ Mir kam dabei sofort der Gedanke: „Doch sie kennen sie, sie wollen davon aber gar nichts wissen! Sie verweigern sich, die Geschichte anzuerkennen. Sie leugnen und revidieren sie bewußt.“

    Und nun haben wir den Salat. Eine Tragödie: Zum dritten Mal in nur 110 Jahren, befindet sich das *Deutsche Reich*, das sich heute BRD nennt, im Krieg mit Rußland. In einem Krieg, der von der BRD nicht gewonnen werden kann und erneut das Leben von Millionen Menschen, die in der Ukraine, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Österreich und Deutschland leben, kosten wird. Ein Krieg, der – aber das ist nur meine eigene Prognose – (vermutlich) mit der Besetzung ganz Europas, dessen einzelne Mitgliedstaaten unter der Regie der USA-NATO-EU-Allianz sich ja inzwischen tatsächlich im Kriegszustand mit Rußland befinden. Den Menschen in Europa wird dieser Krieg freilich als Reaktion eines [angeblichen!] völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Rußlands auf die Ukraine ins Hirn geschixxxx. …

    Und all dies, obwohl bekannt ist, daß nicht die RF die Ukraine, sondern die Faschisten, die durch einen Putsch in der Ukraine zur Gewalt gelangten, die von Rußland am 21. Februar 2022 anerkannten Staaten Volksrepublik Donezk und Volksrepublik Luhansk, die mit Rußland verbündet sind, am 22. Februar 2022 angegriffen haben, die der Auslöser der SMO für Rußland war. Das nennt sich historisch: Casus Belli. Jedem, der bei „klarem und gesunden Menschenverstand ist“, war bewußt, daß die SMO nur der Anfang der Befreiung Europas sein kann!

    Als der Bundeskanzler der BRD, gemeinsam mit der Legislative und der Judikative die *Bedingungslose Kapitulation* vom 8. Mai 1945 gegenüber der Sowjetunion in Berlin-Karlshorst gebrochen hat, sagte mein Sohn (20) [ein sogenannter ‚Neger-Mischling‘ (ich bin ein „Weißer“, meine Frau eine Negerin, mit der ich seit 24 Jahren verheiratet bin), der in Uganda geboren und dort zehn Jahre aufgewachsen ist] mir: „Aber Papa, wenn die BRD jetzt Geld und Waffen an die Ukraine liefert, dann befindet sich ja Deutschland im Krieg mit Rußland! Kriegen die Deutschen das eigentlich nie gerafft? Wer meinen Feind unterstützt, der ist automatisch mein Feind! — Was wurdest du doch nur für in ein Volk von Idioten hineingeboren! … Langsam verstehe ich, warum du in Uganda bleiben und nie nach Deutschland zurückkehren wolltest!“
    ——————————————-
    Eigentlich könnte – NEIN! müßte jeder Sozialist, aber vor allem jeder Kommunist, erkennen, daß jetzt die Zeit ist, sich gegen den Kapitalismus-Faschismus-Imperialismus zu erheben! Doch, was erlebe ich – selbst in der K-Partei, die mich in einer Wahl als Mitglied aufgenommen hat? Das Kriechertum und die Nachtrabe-Politik, die schon Lenin an den *ungefestigten* Anhängern des Kommunismus auf das Schärfste ‚kritisierte‘ ≙ synonym: „verfluchte“ – „nichts Ganzes und nichts Halbes“: ewig unsicher und auf der Seite aller Opportunisten und Revisionisten der Marxistisch-Leninistischen Philosophie! und allzeit auf den eigenen Vorteil bedacht!
    ———————————-
    In jeder Kultur, in jeder Religion, die ich durch meine Reisen *um die halbe Welt* kennengelernt habe, gibt es Handlungsanweisungen für die bedauerlichen Anhänger dieser kranken Kulturen und absurden Religionen UND deren dualistischen Philosophien! Schreiben und lesen denn auf deinem Blog nur betagte Menschen im Alter +70 Jahre, die sich „die Welt noch immer nicht – geschweige denn – ihr eigenes Leben *erklären* können? Wenn wir die *Jugend* nicht erreichen (können) – im Westen ist das der Fall, wo der Sozialismus/Kommunismus nur noch als marginale und rudimentäres SEKTENWESEN ‚wahrgenommen‘ wird! „Grad so gut, kann ich mich einem Kleintierzuchtverein anschließen“ – von denen es – nebensächlich bemerkt – in Deutschland tausendfach mehr Vereine gibt, als alle kommunistischen Orts- und Hauskreise zusammen!

    Stalin lehrte: „Wenn wir den Kontakt zum Volk verlieren, welches uns einer Mutter gleich ernährt, dann verlieren wir die Basis unserer Existenz!“ – Geschichte der kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki); kurzer Lehrgang – DIETZ VERLAG BERLIN 1955 auf den Seiten 449 bis 451. Für mich bedeutet dies, daß wir Kommunisten uns um jedes einzelne Individuum einer Gesellschaft zu kümmern haben — egal, wie „verschroben“ uns der Mensch, der ja letztendlich dahintersteckt, vorkommen mag!

  11. Arminius schreibt:

    „ Oder hat jemand schon mal etwas davon gehört, daß in Rußland die Oligarchen enteignet werden?“ – sagen Dir die Namen Lebedew, Chodorkowski und Beresowski etwas? Die schlimmsten Kompradoren hat VVP zu Beginn seiner Präsidentschaft ausgeschaltet.

    Ich gehe stark davon aus, dass die diesbezügliche Konsolidierung Russlands in den kommenden Jahren noch weiter gehen wird. Dies ist unausweichlich soll „der Westen“ am Ende nicht doch noch obsiegen. Bitte einfach mal die Entwicklung der wesentlichen ökonomischen Kennzahlen (Staatsqoute, industrieller Output, Lebenserwartung, Realeinkommen, Verschuldung,…) nachschlagen. Was in Russland in den letzten 20 Jahren passiert ist, hätte auch kein „Kommunist“ besser hinbekommen. Ich sehe nicht, für was die reale(!) Arbeiterklasse und andere Volksklassen irgendwas riskieren sollten. Bei aller Sowjet–Nostalgie sind die Aussichten mit einem Präsidenten Putin und einer KPRF in der Opposition auf jeden Fall besser als unter „Kommunisten“, welche 40 Jahre lang von der Herrschaft des Proletariats und der Überlegenheit des Sozialismus schwadroniert und dabei das Land heruntergewirtschaftet sowie beim Klassenfeind verschuldet haben um am Ende als ebenjene Oligarchen aus dem Schlamassel hervorzugehen.

    Die meisten Arbeiter, und unter ihnen die besten, haben angesichts des damaligen Managements genauso wenig an die Diktatur des Proletariats geglaubt, wie sie angesichts des heutigen Managements an die Sozialpartnerschaft glauben. Nichts ist besser darin, die wirtschaftlichen und Klassenrealitäten zu beurteilen, als eben der eiskalte Klasseninstinkt des nüchternen Proletariers. Dieser Proletarier setzt in Russland heute genauso auf Putin, wie sein Opa oder Uropa auf Stalin gesetzt hat.

    Trotzki, Luxemburg, Chrustschow sowie alle Linken wollen erstmal was vom Proleten – er soll ihnen den Sozialismus erkämpfen. Stalin, Mao, Xi und Putin hingegen sind Diener der realen Arbeiterklasse. Sie lenkten und lenken den jeweiligen Staatsapparat im Interesse zu allererst der Arbeiter und Bauern. Das Hauptmoment liegt bei den vieren auf die Bekämpfung der Bürokratie, des Managements und der Kopfarbeiter, allesamt priveligierte und damit gegnerische Klassen – deren Loyalität für die Führer jedoch unbedingt zu erhalten ist (Mao hätte wohl gesagt „den Widerspruch nicht zu einem Antagonismus werden lassen). Trotzki, Luxemburg, Chruschtschow und 99% unserer heutigen westlichen Linken identifizieren einfach alles und jeden und vor allem sich selbst mit dem Proletariat, welches gut daran tut, dieser Linken nicht nachzutrauern und auch weiter nicht zu trauen

    • Erfurt schreibt:

      Gute Nachrichten. Und noch eine: Rußland erklärt Greenpeace für unerwünscht. https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/170578-greenpeace-hat-seinen-geheimen-krieg-gegen-russland-verloren/

      Auf Deutsch gesagt, die haben GP rausgeschmissen. Wird ja auch Zeit!

    • Ulrike Spurgat schreibt:

      Niemand hat Rosa Luxemburgs Fehler so tiefschürfend, beharrlich und scharf kritisiert, wie Lenin. Als aber der Renegat Paul Levi vor 30 Jahren (1919) den ersten Versuch machte, die tote Kämpferin gegen ihre Sache auszunutzen setzte ihr Lenin das schöne Denkmal:

      „Ein Adler kann wohl manchmal auch tiefer hinabsteigen als das Huhn, aber nie kann ein Huhn in solche Höhen steigen wie ein Adler.
      Rosa Luxemburg irrte in der Frage der Unabhängigkeit Polens; sie irrte 1903 in der Beurteilung des Menschewismus; sie irrte in der Theorie der Akkumulation, des Kapitals; sie irrte , als sie im Juli 1014 neben Plechanow, Vandervelde, Kautsky u.a. für die Vereinigung der Bolschewiki mit den Menschewiki eintrat; sie irrte in ihren Gefängnisschriften von 1918 (wobei sie selbst beim Verlassen des Gefängnisses Ende 1918 und Anfang !919 ihre Fehler zum großen Teil korrigierte). Aber trotz all dieser ihrer Fehler war sie und bleibt sie ein ADLER.“

      (W. I. Lenin, „Ausgewählte Werke“, Bd. 10, Moskau 1937, S. 307

      Dem füge ich aber noch hinzu: Rotfront und Ruhe in Frieden, hochgeschätzte und unvergessene Rosa !

      Kleinbürger mögen meinen, die scharfe Kritik der Fehler Rosa Luxemburg, beeinträchtigte ihre revolutionären Verdienste, schmälere das liebevolle Andenken an die große Revolutionärin, wirklichen Marxisten ist dieser Spießerstandpunkt fremd. Ernst Thälmann, der die Fehler Rosa Luxemburg einer so harten Kritik unterzog, erklärte in DERSELBEN Rede:

      „Wir denken nicht daran, die Bedeutung Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Franz Mehrings und der übrigen Genossen des linksradikalen Flügel in der Vorkriegssozialdemokratie bildeten, abzuschwächen. Wir denken n i c h t daran, diese wahrhaft revolutionären Kämpfer und Führer und ihre guten Traditionen zu verleugnen, oder gar den sozialdemokratischen, SAPistischen oder brandleristischen Leichenschändern zu überlassen. R o s a L u x e m b u r g und die anderen gehören zu uns , gehören der Kommunistischen Internationale und der KPD , an deren Gründung sie mitgewirkt haben“.
      (Rosa Luxemburg, Eine kritische Biographische Skizze, Fred Oelßner, Dietz Verlag Berlin 1951, Seite 215

      Rosa Luxemburg in einem Atemzug mit Trotzki und Chrustschow zu nennen, macht doch eher nachdenklich.

  12. Samson schreibt:

    Wer an Aufklärung über Lügen der allerjüngsten Vergangenheit bis in die Gegenwart interessiert ist, sollte sich vielleicht die zwei Stunden Zeit nehmen und Thomas Röpers

    ansehen
    00:00 Begrüßung
    00:11 Vorgeschichte des Konfliktes seit 2014
    17:20 Warum erfolgte die Intervention genau jetzt?
    21:44 Folgt nach der Ukraine auch Polen und das Baltikum?
    26:04 Verhandlungen mit dem Westen
    35:36 Der Blick des Westens auf die Welt
    42:51 Souveränität der EU und Deutschlands
    52:37 Medien
    59:06 Traditionelle und liberale Wertekultur
    1:16:28 RT Deutsch & Journalismus
    1:28:30 Korruption & Lügen
    1:42:56 Pandemie
    1:51:10 Sacharowas Rat an die Deutschen Bürger

  13. sascha313 schreibt:

    Danke, Samson! Maria Sachárowa ist eine kluge, brillante Gesprächspartnerin!

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