W.S. Molodzow: Die Entwicklung zum Sozialismus ist nicht aufzuhalten!

798859_originalImmer wieder versuchen die Massenmedien, die bürgerlichen Politiker und das ganze verblödete und korrumpierte Gefolge der Bourgeoisie den Menschen weiszumachen, daß die heutige bürgerlich-kapitalistische Gesellschaftsordnung die beste aller möglichen Gesellschafsformen sei. Warum? Das ist natürlich klar:  Selbstverständlich wollen diejenigen, die an den vollen Futtertrögen sitzen, ihre vorteilhafte Position nicht aufgeben, egal wie schlecht es der übergroßen Mehrheit des Volkes und den Völkern der sog. „Dritten Welt“ geht. Auch in der Gesellschaft gibt es eine Entwicklung vom Niederen zum Höheren, das hat die Sowjetunion spätestens mit ihrem Sieg über den deutschen Faschismus bewiesen…

Wie wird sich die Gesellschaft verändern?

Eine gewaltige theoretische und praktisch-politische Bedeutung gewinnt die Auffassung der marxistischen Philosophie vom Entwicklungsprozeß als Bewegung in aufsteigender Linie. Die Lehre von der unendlichen Entwicklung der Natur, der Gesellschaft, des Denkens und folglich der Philosophie selbst unterscheidet die marxistische Philosophie ebenfalls grundlegend von allen früheren philosophischen Systemen.

Die alten Theorien sind gescheitert

Der gesamte alte Materialismus, einschließlich des Feuerbachschen, führte das Prinzip der Entwicklung nicht konsequent und allseitig durch. Der alte Materialismus beschränkte die Auffassung von der Entwicklung nach der quantitativen Seite hin, auf die übergänge der einen quantitativen Zustände in andere; er verstand die Entwicklung als eine einfache Verkleinerung oder Vergrößerung, als Wiederholung. Diese metaphysische Auffassung erlaubte es nicht, die wirkliche Quelle der Entwicklung zu finden, infolgedessen wurde die Quelle der Entwicklung nach außen auf Gott, ein Subjekt usw. übertragen. Die metaphysische Beschränkung des Begriffes der. Bewegung erlaubte es nicht, den Übergang vom Alten zum Neuen zu finden. Dies bewirkte eine Reihe prinzipieller Mängel des alten Materialismus.

  1. bauten sich alle früheren philosophischen Systeme als geschlossene Systeme auf, die angeblich keiner weiteren Entwicklung bedurften.
  2. wurden die Prinzipien dieser Systeme als ewig und unveränderlich betrachtet, gültig für alle Epochen und Völker.

Der Irrtum des Ludwig Feuerbach

So legte z.B. L. Feuerbach die Moral als eine ewige Kategorie aus.

„Es geht der Feuerbachsehen Moraltheorie wie allen ihren Vorgängerinnen. Sie ist auf alle Zeiten, alle Völker, alle Zustände zugeschnitten, und eben deswegen ist sie nie und nirgends anwendbar.“ [1]

Die metaphysische Auffassung der Entwicklung bewirkte das Zurückbleiben der philosophischen Systeme hinter der Entwicklung des Wissens. Engels stellt zum Beispiel das Zurückbleiben Feuerbachs hinter der Entwicklung der Wissenschaft seiner Zeit fest. Feuerbach ging an den Errungenschaften der Naturwissenschaft, die zu seiner Zeit gemacht wurden, vorbei, und sie konnten keinen fruchtbringenden Einfluß auf sein System ausüben. Engels stellt fest:

„Wer … nicht ,vorwärts‘ kam, nicht über seinen Standpunkt VQn 1840 oder 1844 hinaus, das war Feuerbach selbst…“ [2]

Hegel blieb in der Vergangenheit stecken

Der dialektische Gesichtspunkt in bezug auf die Entwicklung wurde in systematischer Form zum erstenmal von Hegel dargelegt. Aber diese Dialektik war idealistisch und die Auffassung Hegels von der Entwicklung war beschränkt. Hegel bezog, obwohl auch er die Entwicklung als eine Bewegung vom Niederen zum Höheren erklärte, diese Erklärung nur auf die vergangene Geschichte. Die Dialektik Hegels war der Vergangenheit zugewandt. Da sie idealistisch war, blieb sie an ein spekulativ-metaphysisches System gefesselt und war weder zur Erklärung des Gegenwärtigen noch viel weniger aber zur Erklärung des Zukünftigen geeignet.

Entsprechend der Lehre Hegels stellte die Geschichte, seitdem seine Philosophie entstand, ihre Entwicklung ein. Seine absolute Idee erschöpfte die Erkenntnis der Welt, alle Formen des Seins waren aufgedeckt, eine weitere Entwicklung kann es nicht geben. Zu einer solchen antiwissenschaftlichen, reaktionären Schlußfolgerung kam Hegel, der den absoluten Idealismus schuf.

Erst Marx und Engels fanden die Lösung

Nur die marxistische Dialektik ist eine Dialektik des Gegenwärtigen und des Zukünftigen. Indem die marxistische Dialektik die vergangene und gegenwärtige Geschichte richtig erklärt, lenkt sie die Aufmerksamkeit auf das Zukünftige. Die marxistische Dialektik betrachtet den Entwicklungsprozeß als einen Übergang vom Niederen zum Höheren. Diese Ansicht ist die einzig wissenschaftliche, sie wird durch die Entwicklung der Natur und durch die gesamte Geschichte der Menschheit bestätigt. Die Auffassung der Entwicklung als eine Entwicklung vom Niederen zum Höheren und vom Einfachen zum Kompli­zierten gibt unserer Weltanschauung einen Fortschrittlichen, progressiven, revolutionären Charakter.

Nur die marxistische Dialektik legt das Fundament zu einer unbegrenzten Entwicklung des Wissens, der Wissenschaft. Die marxistische Erklärung der Entwicklung als eines sprunghaften Übergangs von einer Qualität zu einer anderen lenkt unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Erkenntnis des Neuen sowohl in der Natur wie in der Geschichte der Gesellschaft.

Evolution oder Revolution?

In seiner Arbeit „Anarchismus oder Sozialismus?“ vermittelte Genosse Stalin, anläßlich der Entwicklung der marxistischen Dialektik, die wissenschaftliche Auffassung der beiden Formen der Entwicklung – der evolutionären und der revolutionären.

„Die Bewegung ist evolutionär, wenn die progressiven Elemente spontan ihre alltägliche Wirksamkeit fortsetzen und in den alten Zuständen kleine, quantitative Veränderungen herbeiführen. Die Bewegung ist revolutionär, wenn dieselben Elemente sich vereinigen, von einer einheitlichen Idee ergriffen werden und gegen das feindliche Lager stürmen, um die alten Zustände mit Stumpf und Stiel auszurotten und im Leben qualitative Veränderungen herbeizuführen, neue Zustände herzustellen. Die Evolution bereitet die Revolution vor und schafft den Boden für sie, während die Revolution die Evolution vollendet und ihr weiteres Wirken fördert.“ [3]

Die Lehre des Genossen Stalin von den zwei Formen der Entwicklung hat eine gewaltige revolutionäre Bedeutung. Sie orientiert die Erkenntnis auf das Suchen des Neuen, sie erzieht-in uns das wertvolle Gefühl für das Neue.

Der Marxismus-Leninismus weist den Weg

Die marxistische Dialektik begründet das Auftreten des Neuen in jedem Entwicklungsprozeß und erlaubt, durch dieses Neue das Zukünftige zu sehen, Sie gibt die Möglichkeit, das Zukünftige wissenschaftlich vorauszusehen und zu begründen, sich das Ziel und die Tendenz der Entwicklung klar vorzustellen. Die marxistische Auffassung von der Entwicklung als Übergang von niederen Formen zu höheren erlaubte die Unverrneidlichkeit des Überganges vom Kapitalismus zum Kommunismus, zur höchsten Form der gesellschaftlichen Entwicklung wissenschaftlich zu begründen.

Lenin entlarvt die Ewiggestrigen

Die KPdSU(B), die sich auf das theoretische Fundament der marxistischen Dialektik stützt, schlug in ihrer Entwicklung erfolgreich alle Revisionisten und geistig und politisch Entarteten, die versucht hatten, die revolutionäre Entwicklung aufzuhalten und das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Bei der Entlarvung des Opportunismus der II. Internationale trat Lenin entschieden gegen die Losung: „Die Bewegung ist alles, das Endziel nichts“ auf. Diese Losung ließ das Neue im Ungewissen, sie lehnte die Grundinteressen der Arbeiterklasse am Aufbau der zukünftigen Gesellschaft ab.

„Festlegung der Haltung von Fall zu Fall“, sagte Lenin, „Anpassung an Tagesereignisse, an das Auf und Ab im politischen Kleinkram, Hinwegsehen über die Grundinteressen des Proletariats, über die Grundzüge der ganzen kapitalistischen Ordnung und über die gesamte kapitalistische Entwicklung, Opferung dieser Grundinteressen um wirklicher oder vermeintlicher Augenblicksvorteile willen – das ist die revisionistische Politik.“ [4]

Mit Stalin zum Sozialismus

Die KPdSU(B) mit dem Genossen Stalin an der Spitze, die die revolutionäre Dialektik beherrscht, die klar den Weg der Entwicklung zum Sozialismus sieht, versetzte den trotzkistischen und bucharinschen Restauratoren des Kapitalismus, die danach strebten das Rad der Geschichte zurückzudrehen, den Vernichtungsschlag. Die marxistische Dialektik gibt eine klare Perspektive des Zukünftigen, sie fordert von uns, in jeder Erscheinung die Keime des Neuen zu finden, einen aktiven Kampf für die Entwicklung dieses Neuen zu führen.

Genosse Stalin sagt: „Um also in der Politik nicht fehlzugehen, muß man vorwärts schauen und nicht rückwärts.“ Und: „Um also in der Politik nicht fehlzugehen, muß man Re­volutionär sein und nicht Reformist.“ [5]

Die Sowjetunion unter Stalin hat bewiesen:
Der Sozialismus siegt!

  • Genosse Stalin gibt uns ein klassisches Musterbeispiel dafür, wie man jenes Neue, das den Fortschritt bringt, das unsere Vor­wärtsentwicklung zum Kommunismus beschleunigt, verstehen muß.
  • Genosse Stalin war es, der die mächtige Bewegung der Gegenwart – die Stachanowbewegung – entdeckte;
  • Genosse Stalin wies in der Kollektivbewegung auf das Artel, als auf das Hauptglied dieser Bewegung, als auf jene Form hin, die die Vorwärtsentwicklung der sozialistischen Kollektivwirtschaft sichert.

Auf allen Entwicklungsetappen der sozialistischen Ge­sellschaft stellt die Kommunistische Partei, stellt Genosse Stalin neue Aufgaben, die es gestatten, das Zukünftige vorauszusehen, vertrauensvoll zum Kommunismus vorwärtszuschreiten. Die Auffassung der marxistischen Dialektik als der Dialektik des Zukünftigen hat eine gewaltige Bedeutung für die prak­tische Tätigkeit unserer Partei in der Gegenwart, in der Periode des Überganges vom Sozialismus zum Kommunismus.

Eine klare Perspektive!

Die Auffassung von der Unüberwindlichkeit des Neuen, Pro­gressiven, die Auffassung von der Entwicklung als Übergang vom Einfachen zum Komplizierten, vom Niederen zum Höheren ist eine machtvolle theoretische Begründung unserer Entwick­lung, der Ausdruck der Macht des sozialistischen Fortschrittes. Sie schafft eine klare Perspektive der Bewegung nach vorwärts. Eine solche Auffassung von der Entwicklung begründet zugleich die Notwendigkeit der dauernden Entwicklung auch der marxi­stisch-leninistischen Theorie selbst, des dialektischen und histo­rischen Materialismus.

[1]Friedrich Engels: Ludwig Feuerbach…, S. 34.
[2] Ebenda, S. 24.
[3] J. W. Stalin, Werke, Bd. 1, S. 263.
[4] W. I. Lenin, „Marx,. Engels, Marxismus“, S. 190/191.
[5] „Geschichte der KPdSU(B), Kurzer Lehrgang“, S. 138/139.

Quelle:
W.S. Molodzow: Das Desaster der bürgerlichen Ideologie. In: Der grundlegende Unterschied zwischen marxistisch-leninistischer Philosophe und der bürgerlichen Weltanschauung, Dietz Verlag GmbH Berlin, 1950, S.40-44. (Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.)

pdfimages  Molodzow Entwicklung zum Sozialismus

Siehe auch:
Der ideologische Müll der bürgerlichen Gesellschaft.

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7 Antworten zu W.S. Molodzow: Die Entwicklung zum Sozialismus ist nicht aufzuhalten!

  1. Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt und kommentierte:
    Die Menschen der SCHULD-KULTUR sind derart mit LÜGEN gefüllt worden,

    daß ich bezweifeln MUSS, ob sie es begreifen werden!!!

  2. Politnick schreibt:

    Die EU ist doch das beste Beispiel dafür wie Kapitalismus funktioniert und Ausbeutung auf die unterschiedliche Entwicklung der Nationen angewiesen ist. Was in Brüssel passiert ist nichts weiter als das Austragen von Konkurrenzkämpfen auf parlamentarischer Ebene.

    Freundschaft 😉

  3. Rolf, der Waldschrat schreibt:

    Zweifeln schwächt einen ….
    Man sollte versuchen seinen WEG zu gehen!
    Aber das ist nur meine eigene subjektive Meinung.

    Rolf, der Waldschrat

    • sascha313 schreibt:

      Allerdings: 1% Zweifel kann das ganze Programm zunichte machen. Darüber schreibt der Philosoph Alfred Kosing: Der Zweifel ist ein „psychischer Zustand der Ungewißheit über die Wahrheit einer These, Auffassung usw. oder über die Richtigkeit einer Entscheidung, einer Maßnahme, einer Handlung usw. Als methodisches Prinzip angewandt spielt der Zweifel (jedoch) eine wichtige Rolle im Erkenntnisprozeß sowie in Entscheidungsprozessen. Er veranlaßt zu sorgfältiger, objektiver und möglichst allseitiger Prüfung der Argumente und Konsequenzen und trägt dazu bei, die bestehende Ungewißheit zu überwinden und zur Gewißheit zu gelangen.“ (A.Kosing: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie, Dietz Verlag Berlin, 1985, S.587f.). In diesem Sinne schrieb auch Marx: „De omnibus dubitandum.“ (lat. an allem ist zu zweifeln.)

      • Inson schreibt:

        …also auch am Zweifel!

      • sascha313 schreibt:

        …selbstverständlich 🙂

      • Politnick schreibt:

        Richtig! Falsche Entscheidungen gibt es eigentlich gar nicht. Es ist höchstens falsch, gar keine Entscheidung zu fällen. Ob die dann richtig oder falsch war zeigt sich, wenn überhaupt, stets nachdem sie gefällt wurde.

        Freundschaft 😉

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