Michail Scholochow: „Ein Menschenschicksal“

Michail_ScholochowMichail A. Scholochow wurde 1905 als Nachkomme von Kosaken im Dongebiet geboren. Begeistert von den Zielen der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, gründete er schon als Junge in seiner Heimat eine kommunistische Jugendorganisation. Als Siebzehnjähriger nahm er in der Roten Armee an den Kämpfen gegen konterrevolutionäre Banden am Don und an der Wolga teil. In jenen Jahren begann Scholochow auch, schriftstellerisch zu arbeiten. Schon 1928 erschien der erste Band seines Romans „Der stille Don“. Als Berichterstatter nahm er am Großen Vaterländischen Krieg teil. Die schweren Erlebnisse dieses Krieges hat Scholochow u.a. in der ergreifenden Erzählung  „Ein Menschenschicksal“ (1957) gestaltet. Im folgenden zeigen wir Ihnen die Verfilmung (s/w) von Sergej Bondartschuk in einer deutschsprachigen Version des VEB Progreß Filmverleih der DDR.

In einem Brief an seinen sowjetischen Genossen schrieb der Historiker Dr. Kurt Gossweiler:

Vor kurzem sah ich den Film „Ein Menschenschicksal“ nach der Erzählung von Scholochow. Das war das größte Erlebnis, das ich seit langem im Film sah! Schwer zu sagen, was dabei mehr packt, das, was Scholochow als Inhalt dazu beitrug, oder die filmische Gestaltung, vor allem durch Bondartschuk. Das ist endlich der Film, den ich von der sowjetischen Filmkunst erwarte. Dieser Film erfüllte mich zusätzlich auch deshalb mit besonderer Genugtuung, weil ich ihn als künstlerische Korrektur und Auseinandersetzung mit solchen Filmen wie „Die Kraniche“ empfinde, und nur hoffen kann, daß er auch ganz bewußt als eine solche Antwort gestaltet wurde. Der Film hat mich auch beruhigt insofern, als ich mir bisher nicht völlig klar darüber war, auf welcher Seite Scholochow in der Auseinandersetzung über den sozialistischen Realismus stand. Das ist jetzt klar! Wer so den Leidensweg, aber auch den Siegeszug des Sowjetvolkes im letzten Krieg gestaltet, wer so unbarmherzig mit dem Faschismus und mit den Verrätern in den eigenen Reihen abrechnet, dessen Position ist klar und eindeutig.

Quelle: Kurt Gossweiler „Zwei Briefe an einen sowjetischen Freund“. In: „Wider den Revisionismus“, Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Weltansschauung e.V. (Hrsg.), München 1997, S.88f.

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(Leider nur in dieser  12-teiligen Version…)

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11 Antworten zu Michail Scholochow: „Ein Menschenschicksal“

  1. Hanna Fleiss schreibt:

    Ach, wenn du wüsstest, Sascha. Mein Herz krampft sich zusammen bei diesem Film. Ich habe den Film da, habe ihn schon mehrmals gesehen. Vor Jahren, als es noch den ORB gab, wurde er vormittags einmal gesendet, ich habe ihn auf DVD aufgenommen. Gut, dass du daran erinnerst.

    Was für ein schweres Leben für das ganze Sowjetvolk. Das alles soll nach dem Willen der jetzigen Obrigkeiten nicht geschehen sein. Sie lügen den unwissenden jungen Generationen die Hucke voll, die ihnen ausgeliefert sind. Und wenn ich einen Habeck reden höre, ein Atomkrieg sei doch gar nicht so schlimm, möchte ich schreien. Wenn es nur helfen würde. Unter welchen Opfern wurde dieser Sieg errungen. Da ist es kein Wunder, dass dieser Krieg im ganzen russischen Volk noch so lebendig ist, als geschehe er heute. Und wenn wir nicht aufpassen, könnte er noch einmal geschehen, noch viel schrecklicher.

    Was können wir tun, dies zu verhindern? Die ganze Menschheit ist den verdammten Menschenschlächtern im Westen ausgeliefert. Der Gedanke will nicht in meinen Kopf, aber ich weiß, dass es so ist. Manchmal denke ich, ich war damals zum Glück noch ein kleines Kind, um all die Schrecknisse nicht wirklich begreifen zu können. Aber jetzt liegt es auch in meinen Händen. Und nichts geschieht. Da helfen die kleinen Freuden, zum Beispiel, dass meine Geranien auf dem Balkon schon blühen. Aber ich will nicht klagen, wir können nur hoffen, wenn wir uns nicht endlich aufraffen. Noch einmal wird uns keine Sowjetarmee vom Faschismus befreien, wir müssen es selber tun.

  2. Hanz29 schreibt:

    Vielen Dank, Sascha, für die Einstellung dieses großartigen, sehr bewegenden Films.

    „Wir dürfen nicht vergessen, auch wenn Russen europäisch aussehen, dass es keine Europäer sind – jetzt im kulturellen Sinne – die einen anderen Bezug zu Gewalt haben, die einen anderen Bezug zu Tod haben.“
    – Florence Gaub, Politikwissenschaftlerin bei Markus Lanz, 12.04.2022“

    Mein Leben lang hat mich die Frage beschäftigt, wohin mangels Denazifizierung der Faschismus verschwunden ist. Wohl weniger bei einer Handvoll extremer Neonazis, die am Rande der Gesellschaft ihr dummes Spiel treiben, vielmehr in der Masse der Gesellschaft, die sich demokratisch brüstet und unter diesem Mäntelchen die Denkweise des Nazifaschismus weiter pflegt. Manche ohne zu wissen, dass es das ist – halten sie ihr Denken einfach für „normal“ und meinen, „so denkt eben der Mensch“. Und so denken sie eben, gedankenlos, an allem Menschlichen vorbei, jederzeit bereit, dem Unmenschlichen zu folgen.
    Was ist das für ein Land? Es muss einem grausen.

    • sascha313 schreibt:

      Diese Aussage der sog. „Politikwissenschaftlerin“ ist chauvinistisch. Unter Chauvinismus versteht man einen Haß gegen andere Välker schürenden, eroberungssüchtigen Nationalismus. Das ist nichts anderes als Herrenmenschentum – der reinste Faschismus.

    • Erfurt schreibt:

      Mit der von den Alliierten 1945 in Potsdam beschlossenen Enteignung der Hitlerschen Unternehmen und Industrieellen wurde in der SBZ dem Faschismus die ökonomische Grundlage entzogen dadurch daß diese Konzerne in Volkseigentum überführt wurden.

      Im Westen jedoch wurde diese Enteignung nicht durchgeführt. Einige Konzerne wurden in Stiftungen umgewandelt was jedoch an den Besitzverhältnissen nichts geändert hat. Mit Stiftungen und weiteren fragwürdigen Unternehmensformen wie Vereine, Arbeitsgemeinschaften usw. die angeblich gemeinnützig sind versucht man da seit jeher das Erbe des Hitlerismus zu kaschieren.

      MCMXLV

  3. sascha313 schreibt:

    …und wenn man dann so einige Westler reden hört oder schreiben sieht, der „Nationalsozialismus“ sei eine Gefahr für Deutschland, dann spürt man, daß die noch gar nichts verstanden haben – weder, daß wir das schon längst haben, was die befürchten, und daß das keine flüchtige „Krankheit“ ist, noch, daß das mit Sozialismus nicht das geringste zu tun hat. Wenn sie doch nur vom FASCHISMUS reden würden oder wenigstens vom NAZISMUS, dann würde man erkennen, daß sie auch nach den Ursachen fragen und nicht nur die Erscheinungen beklagen!

    • Harry56 schreibt:

      Na, na, lieber Gen. Sascha, immer wieder die alten gefälligen Parolen!
      Tatsächlich geht es in der Ukraine keinesfalls um die Beseitigung von Faschismus, sondern um einen Machtkampf von USA/NATO gegen das unabhängige Russland, mit dem Ziel, es als Akteur auf der internationalen Bühne auszuschalten, es letztlich zu unterwerfen, gar möglicherweise aufzuteilen wie einst in den 1990er Jahren Jugoslawien.
      Auch in Russland dürfte es nicht an lokalen Eliten mangeln, welche gern, bei günstiger Gelegenheit, „Staat“ spielen, auf internationalen Bühnen als neugebackene „Staatsmänner“ auftreten möchten.

      Und endlich, Lawrow sagt selbst, worum es bei diesen NATO- Krieg in der Ukraine wirklich geht: https://de.rt.com/kurzclips/video/138701-westen-mochte-dass-russland-besiegt/

      Beste soz. Grüße!

      • sascha313 schreibt:

        Bester Harry, es ist das verkündete Ziel der russischen Administration, die Ukraine zu entnazifizieren und zu entmilitarisieren… Ob das allerdings gelingt, können wir heute noch nicht sagen. Aber ich denke, diesen Wunsch haben viele Menschen in Europa.

        Vor etwa sieben Jahren erschien im russischsprachigen Internet das Foto eines sowjetischen Panzers T-34 mit der Aufschrift „Befreit uns nochmal!“ – Allerdings war das Denkmal in Schwerin bereits 1991 abgerissen worden und der Panzer wurde 2008 verschrottet.

  4. Harry56 schreibt:

    Faschismus, Nazismus etc…. Nur „Die Linke“ hat darauf die richtige Antwort, insbesondere der „Genosse“ Schindler! Lest selbst: https://de.rt.com/meinung/138584-nach-nrw-schlappe-linken-geschaftsfuhrer/

    (Lesbar mit Firefox oder Opera + Anwendung STEALTHY)

    (Überschrift des Artikels: „Nach NRW-Schlappe: Linken-Geschäftsführer auf NATO-Linie – und mit Distanz zur Friedensbewegung“ – Dieser Schindler sagt: „Unsere Partei hat zum Thema Ukraine-Krieg eine klare Position. Wir kritisieren und verurteilen den Angriffskrieg Putins. So einfach ist das, und da gibt es auch nichts anderes zu sagen.“ – Und das stimmt überein mit dem, was die Nazis in der Ukraine mit dem Faschisten Selenski an der Spitze auch sagen! N.G.)

    • Harry56 schreibt:

      Auf „Schindler’s Liste“ von der „Die Linke“ für die Verantwortlichen dieser Tragödie in der Ukraine stehen natürlich nur die finsteren Kreml – Gestalten, klaro. Schließlich möchte er eines Tages auch einmal in einer Bundesregierung „Minister“ spielen!

      Soz. Gruß!

      • sascha313 schreibt:

        …kommt ganz drauf an. Man müßte mal fragen welche Rolle sein Großvater im 2. WK gespielt hat, vielleicht hätte er da sogar Chancen.

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