Der fehlende Friedensvertrag mit Deutschland und die sogenannte „Stalin-Note“

Plakat-StalinnoteNach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus durch die Sowjetunion stellte sich die Frage, wie das zukünftige Deutschland beschaffen sein soll, damit von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgeht. Die Hauptursache der von Deutschland ausgehenden Kriegsgefahren bestand und besteht in der Existenz des deutschen Imperialismus. Die Lösung der deutschen Frage kann deshalb nur auf dem Wege der Bändigung und schließlichen Beseitigung des deutschen Imperialismus erfolgen. Mit der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 und dem Aufbau des Sozialismus war dies in einem Teil Deutschlands auch gelungen und hatte 40 Jahre lang Bestand. Doch zugleich war nach 1945 in Westdeutschland der Imperialismus wiedererrichtet worden – das bedeutete 40 Jahre lang Kampf der gegensätzlichen Gesellschaftssysteme und eine ständige Bedrohung des Friedens. Nach der völkerrechtswidrigen Annexion der DDR 1989 wurde der Imperialismus nunmehr auch auf das gesamte Gebiet des damaligen Nachkriegsdeutschlands ausgeweitet. Dem deutschen Imperialismus, in einem Land mit der höchsten Kapitalkonzentration in Europa, ist eine besondere und unwandelbare Aggressivität eigen, da hier die Widersprüche des kapitalistischen Systems besonders kraß hervortreten.

Doch blicken wir noch einmal zurück in die Anfangszeit. Die von der SED eingeleitete Volkskongreßbewegung für die Einheit Deutschlands und einen Friedensvertrag war von den westdeutschen bürgerlichen und sozialdemokratischen Parteiführungen verleumdet und durch die Militärführungen in den Westzonen verboten worden. Die Außenminister Großbritanniens und der USA verhinderten auf der Londoner Konferenz des Rates der Außenminister 1947 alle Schritte zu einer Vier-Mächte-Regelung der deutschen Frage. Sie sprengten damit die Konferenz, um ungestört eine westzonale Separatregelung nach ihren Vorstellungen verwirklichen zu können. Auf diese Weise wurde das Potsdamer Abkommen zum Scheitern gebracht und eine Einigung verhindert.

Die Regierung der DDR bittet um einen Friedensvertrag

Am 13. Februar 1952 richtete die Regierung der DDR an die Regierung der UdSSR, der USA, Englands und Frankreichs ein Schreiben, in dem darauf hinbgewiesen wurde, daß, obwohl seit der Kapitulation Hitlerdeutschlands fast sieben Jahre vergangen sind, mit Deutschland immer noch kein Friedensvertragabgeschlossen worden sei und das deutsche Volk nicht die Möglichkeit habe, seinen eigenen, einheitlichen, unabhängigen, friedliebenden und demokratischen Staat aufzubauen. Die Regierung der DDR brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß die Regierungen der vier Mächte die Bitte der DDR in bezug auf den beschleunigten Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland ihre Aufmerksamkeit schenken und ihr entsprechen werde. Am gleichen Tag richtete die Regierung der DDR an die Bonner Regierung einen Brief mit dem Vorschlag, sich dem Schreiben an die vier Mächte anzuschließen.

Die Sowjetunion unterstützte die Bitte der DDR

Am 20. Februar 1952 antwortete die Sowjetregierung auf das Schreiben der Regierung der DDR über den beschleunigten Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland. In ihrer Antwort wies die Regierung der UdSSR darauf hin, daß sie es für notwendig und dringend erachte, mit Deutschland einen Friedensvertrag abzuschließen, und daß Deutschland beim Abschluß eines Friedensvertrages selbst vertreten sein müsse. In der Antwort hieß es, daß die Sowjetregierung ihr Möglichstes tun werde, um den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland und die Herstellung der Einheit des Landes zu beschleunigen. …

Eine Note des UdSSR an die westlichen Alliierten („Stalin-Note“)

Am 10. März 1952 richtete die Sowjetregierung eine Note an die Regierungen der USA, Englands und Frankreichs über die Frage der Vorbereitung eines Friedensvertrages mit Deutschland. Der Note wurde der sowjetische Entwurf der Grundlagen eines Friedensvertrages mit Deutschland beigefügt. Der sowjetische Entwurf sah die Schaffung eines einheitlichen Staates und damit die Beendigung der Spaltung Deutschlands vor.

Was war der Inhalt der „Stalin-Note“?

  • Der Friedens­vertrag mit Deutschland soll die Möglichkeit des Wiedererstehens des deut­schen Militarismus und der deutschen Aggression ausschließen. Deutschland soll die Möglichkeit einer freien Entwicklung als unabhängiger, demokrati­scher und friedliebender Staat erhalten.
  • Alle Streitkräfte der Besatzungs­mächte sollen spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten des Friedensvertrages abgezogen und alle ausländischen militärischen Stützpunkte auf dem deut­schen Territorium aufgelöst werden.
  • Dem deutschen Volke werden die demokratischen Rechte und Freiheiten sowie die freie Tätigkeit der deut­schen demokratischen Parteien und Organisationen gewährleistet.
  • Zugleich sollen in Deutschland Organisationen, die sich der Demokratie und der Erhaltung des Friedens gegenüber feindlich verhalten, nicht zugelassen wer­den.
  • Der sowjetische Entwurf der Grundlagen für den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland sah weiterhin vor, daß Deutschland keinerlei Koalitionen oder Militärbündnissen beitreten darf, die sich gegen eine der Mächte richten, die mit ihren Streitkräften am Krieg gegen Hitlerdeutschland teilgenommen haben.
  • Die deutsche Friedenswirtschaft er­hält uneingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten, um den Wohlstand des deutschen Volkes heben zu können.
  • Der sowjetische Entwurf für den Frie­densvertrag gestattet Deutschland eigene nationale Streitkräfte, die für die Verteidigung des Landes notwendig sind, sowie Herstellung von Waffen ­und Kriegsmaterial für die deutschen Streitkräfte entsprechend dem Frie­densvertrag.
  • Dem einheitlichen, demokratischen und friedliebenden deut­schen Staat wird durch den Friedensvertrag die Möglichkeit gegeben, de UN beizutreten.

Ein Aufruf der DDR an das gesamte deutsche Volk

Am 14. März 1952 billigte die Volkskammer der DDR den in der Note der Sowjetregierung vom 10. März und in dem Entwurf über die Grundlagen des Friedensvertrages mit Deutschland dargelegten Vor­schläge. Sie wandte sich mit einem Aufruf an das gesamte deutsche Volk das Bestreben und den Willen zu bekunden, daß auf dieser Grundlage endlich ein Friedensvertrag mit Deutschland abgeschlossen werde.

Quelle: Jürgen Kuczynski/Wolfgang Steinitz (Hrsg.), „Deutschland“, Verlag für Kultur und Fortschritt, Berlin 1953, S. 193f.

Die sogenannte Stalin-Note vom 10. März 1952 gab den Anti-Kommunisten aller Couleur schon immer Anlaß, den Aufbau des Sozialismus in der DDR und dabei auch die Rolle Stalins zu verunglimpfen und die Zusammenhänge und Hintergründe zu verfälschen. Der Historiker Dr. Kurt Gossweiler schreibt:

„Die fortschrittliche Öffentlichkeit in Ost und West sah jedoch in der Sowjetnote eine gerade zur rechten Zeit kommende starke Unter­stützung ihres Kampfes gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands und für die Herstellung eines demokratischen Gesamtdeutschlands.

Nach der Konterrevolution von 1989 kam eine ganz neue, über­raschende Deutung der „Stalin-Note“ auf, nach ihr soll diese belegen, daß Stalin die DDR eigentlich gar nicht wollte, sie nur als Provisorium betrachtete und sie sein ganzes Leben lang sobald als möglich in einem Gesamtdeutschland auf bürgerlicher Grundlage aufgehen lassen wollte, wie es im Friedensvertrags-Vorschlag der „Stalin-Note“ skizziert war. Dadurch sei es zu einem Interessenkonflikt zwischen Stalin und der SED-Führung, insbesondere mit Walter Ulbricht, gekommen, weil der die DDR nicht nur erhalten, sondern zu einem sozialistischen Staat im Rahmen der sozialistischen Staatengemeinschaft entwickeln wollte.“

Das war natürlich eine plumpe Fälschung, zu der ein gewisser Benjamin Baumgarten mit seinem Artikel in der Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ (Nr. 22, Mai 1998, S. 45-60) eine weitere hinzufügte. Dem widersprach Dr. Kurt Gossweiler aufs schärfste u.a. mit folgender Erklärung:

Benjamin Baumgarten und die „Stalin-Note“ (Auszug)

Über die Moskauer Gespräche sind stichwortartige Notizen Wilhelm Piecks erhalten, die von Wilfriede Otto komplett dokumentiert wur­den. [10] In den Gesprächen wurde natürlich ein breites Fragen-Spektrum behandelt. Ich beschränke mich hier auf die Wiedergabe der Äußerun­gen Stalins zu den Fragen der Schaffung eigener Streitkräfte der DDR und des Überganges zum Aufbau des Sozialismus in der DDR Die Entscheidung in diesen Fragen war außerordentlich schwierig:

Welche Aufgaben standen vor der UdSSR und der DDR

Vor der DDR und der Sowjetunion stand das Problem, zwei Aufgaben zu lösen, die sich gegenseitig im Wege zu stehen schienen und tatsächlich schwer miteinander zu vereinbaren waren.

  1. Die eine war die Entfaltung einer gesamtdeutschen Volksbewegung gegen die drohende Remilitarisierung Westdeutschlands und für die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands.
  2. Die andere war die Notwendigkeit der raschen Entfaltung der Pro­duktivkräfte in der DDR, wozu eine Grundsatzeinscheidung hinsicht­lich der Veränderung der Produktionsverhältnisse in der DDR gefällt werden mußte. Das betraf vor allem die Landwirtschaft.

Welche Produktionsverhältnisse herrschten in der DDR?

Im Interesse des Kampfes um die Einheit Deutschlands war die innere Entwicklung der DDR seit 1948 von der der Länder der Volksdemo­kratie abgekoppelt worden, da diese damals den Übergang zum Sozia­lismus partiell vollzogen hatten; in der DDR hingegen wurden die Produktionsverhältnisse damals auf dem gegebenen Stand gewisserma­ßen „eingefroren“. Das wirkte sich nicht so sehr auf die Industrie, den Handel, das Bankwesen und den Verkehr aus, da dort das staatliche Eigentum in Gestalt der Volkseigenen Betriebe (VEB’s) und der Sowje­tischen Aktiengesellschaften (SAG’s) schon den größten Sektor bildete; wohl aber auf die Landwirtschaft. Sie stagnierte, die Entwicklung ihrer Produktivkräfte war gefesselt durch die klein- und mittelbäuerliche Eigentumsstruktur des Dorfes in der DDR.

Was mußte sich in der Landwirtschaft ändern?

Die dringend notwendige Steigerung der Ertragskraft der Landwirtschaft stellte die DDR-Füh­rung vor die Entscheidung: Öffnung des Weges zur Großlandwirtschaft, entweder zur kapitalistischen oder zur sozialistischen. Deshalb bedeu­tete die Diskussion um den Aufbau des Sozialismus in der DDR vor allem eine Diskussion darum, ob in der Landwirtschaft der Weg freige­geben würde zur Bildung von landwirtschaftlichen Produktionsgenos­senschaften. So sah die äußere und die innere Entscheidungssituation der DDR im März 1952 aus.

Welche Bedeutung hatte die „Stalin-Note“ für die DDR?

Für beide Seiten – die Sowjetführung mit Stalin an der Spitze, und die DDR-Führung mit Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl und Walter Ulbricht an der Spitze- war klar, daß es – sofern ein einheitliches, demokrati­sches und neutrales Deutschland, wie es im sowjetischen Entwurf vorgesehen war, sich in absehbarer Zeit nicht erreichen ließ – nur eine Entscheidung für den Sozialismus in der DDR geben konnte. [11], dieser Situation gewann die „Stalin-Note“ eine Bedeutung in dreifacher Hinsicht:

  • Erstens als Initialzündung für die Vereinigung aller Bemühungen zur Überwindung der Spaltung Deutschlands zu einer großen, machtvollen Volksbewegung zur Erzwingung eines einheitlichen, demokratischen und bündnisfreien neutralen Deutschland.
  • Zweitens als Test dafür, ob es eine reale Chance gab, in absehbarer Zeit die Einheit Deutschlands auf einer solchen Grundlage zu erreichen.
  • Drittens als Prüfstein, der die Westmächte und die Adenauer-Regierung zwang, Farbe zu bekennen und vor aller Welt zu offenbaren, daß sie die Spaltung aufrechterhalten wollten, entsprechend der Adenauer-Devise, lieber das halbe Deutschland ganz zu haben, als das ganze Deutschland halb.

Welche Konsequenzen ergaben sich aus der „Stalin-Note“?

Die Sowjetnote stellte klar, daß die Verantwortung für die Kon­sequenzen der Fortdauer der Spaltung – nämlich die weitere Auseinan­derentwicklung der beiden deutschen Teilstaaten – ganz allein bei ihnen lag. Damit auch die Entscheidung darüber, ob die DDR in einem einheitlichen Deutschland auf der Grundlage der Sowjetnote aufgehen oder gezwungen würde, zum Aufbau des Sozialismus überzugehen. [12]

Das Ziel war die Einheit Deutschlands

Wie auch immer die Entscheidung ausfallen würde – Einigkeit be­stand zwischen der Sowjet- und der DDR-Führung darin, daß auch bei einer Ablehnung des Sowjet-Vorschlages durch den Westen die Forde­rung nach Wiederherstellung der Einheit Deutschlands auf der Tages­ordnung ihrer Politik bleiben müsse und bleiben würde. Beide wußten nur zu gut, welche konterrevolutionären Energien nationale Forderun­gen zu entfalten vermochten, wenn man der Bourgeoisie und ihren Figuren erlaubte, sich als deren Vorkämpfer an die Spitze einer „natio­nalen Bewegung“ zu stellen. Sie wußten aber auch, welch gewaltige Kräfte der revolutionären Bewegung zusätzlich zuströmen, wenn sich die revolutionäre Arbeiterbewegung berechtigter nationaler Interessen annimmt.

Was wurde zwischen Sowjetunion und DDR besprochen?

Unter diesen Prämissen fanden die beiden Unterredungen der DDR-­Delegation mit Stalin und anderen Sowjetführern statt, die erste am l. April 1952, mit Stalin, Bulganin, Malenkow, Mikojan und Molotow; die zweite am 7. April mit dem gleichen Personenkreis (ohne Mikojan).

a) die Frage der Streitkräfte

ln der ersten Unterredung wurde die Frage der Aufstellung eigener DDR-Streitkräfte nur kurz behandelt. Wilhelm Pieck notierte als Stalins Äußerung zur Frage nach dem militärischen Schutz der DDR und zu dem Hinweis auf verbreitete pazifistische Stimmungen im Zusam­menhang mit dem Kampf gegen die Remilitarisierung Westdeutsch­lands: „Volksarmee schaffen – ohne Geschrei. Pazifistische Periode ist vorbei.“ [13] Im Gespräch am 7. April nahm Stalin nochmals zur Aufstellung eigener Streitkräfte der DDR, diesmal ausführlicher, Stellung, sowie zum Problem des Übergangs zum Sozialismus in der DDR. Zur Streitkräfte-Frage notierte Wilhelm Pieck: [14] „St.: Bisher alle Vorschläge (der SU – K. G.) abgelehnt … Demarkationslinie gefährliche Grenze … Bewaffnung muß geschaffen werden … Nicht Miliz, sondern ausgebildete Armee. Alles ohne Geschrei, aber beharrlich.“

b) die Frage des Aufbaus des Sozialismus

Über Stalins Äußerungen zum Sozialismus-Aufbau in der DDR no­tierte Wilhelm Pieck: „(Dort) auch Schaffung von Produktiv-Genossen­schaften im Dorfe, um Großbauern einzukreisen … Beispiele schaffen – … Niemand zwingen. Nicht schreien Kolchosen – Sozialismus. Im Anfang die Tat – Weg zum Sozialismus – staatliche Produktion ist sozialistische Produktion.“

Welche Ratschläge gab Stalin den Genossen der DDR?

Stalin hat damit der deutschen Delegation gesagt: Ihr braucht gar nicht vom Sozialismus zu reden – in der Industrie habt ihr ihn schon, denn unter euren Bedingungen ist staatliche Produktion schon sozia­listische Produktion. Ihr braucht nur noch auf dem Lande Produktiv-­Genossenschaften zuzulassen, dann habt ihr auch eine sozialistische Landwirtschaft. Ihr braucht dabei überhaupt nicht darüber zu reden, daß ihr damit zum Sozialismus übergeht.

Anmerkungen:
[10] W. Otto, Sowjetische Deutschlandnote, BzG 3/1991. Die Originalakten liegen im Bestand des ehemaligen Zentralen Parteiarchivs der SED, das jetzt als Bestand „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“ (SAPMO B Arch) vom Bundesarchiv übernommen wurde. Signatur der Originalakten: ZPA NL 56/696.
[11] W. Otto, BzG 3) 1991, Seite 378
[12] Mit ihrem „Nein“ zum sowjetischen Vorschlag in ihrer Antwort-Note vom 25. Man 1959 schrieben die Westmächte daher nicht nur die Aufrechterhaltung der Spaltung Deutschlands fest, sondern entschieden damit zugleich über den weiteren Weg der DDR zum Aufbau des Sozialismus.
[13] Ebenda, Seite 389.
[14] Ebenda.

Vollständigen Beitrag: siehe Zeitschrift „Streitbarer Materialismus“ Nr. 22 (Mai 1998), S. 61-74. (Zwischenüberschriften eingefügt, N.G.)

pdfimages  Kurt Gossweiler: B.Baumgarten und die Stalinnote


Verbrecherische Kriegstreiberei

Eine besonders aggressive Form der Kriegstreiberei zeigen in der BRD die Waffenlobbyisten. Dabei schrecken die Verantwortlichen weder vor dreisten Lügen, noch vor Falschbehauptungen zurück, wie der Journalist Thomas Röper beweist:

Die Kriegslügen deutscher Politiker am Beispiel von Strack-Zimmermann

„Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungs-ausschusses des Bundestages, hat sich in der politischen Talkshow ,Maischberger‘ zur Ukraine geäußert und dabei so unverschämt gelogen, daß ich das aufzeigen will.“
@AntiSpiegel • Thomas Röper

Hier den Artikel lesen: https://www.anti-spiegel.ru/2023/die-kriegsluegen-deutscher-politiker-am-beispiel-von-strack-zimmermann/

Anti-Spiegel in Telegram: https://t.me/+L4HXNmHzCpNjZGU0

 

Dieser Beitrag wurde unter Dr.Kurt Gossweiler, Für den Frieden, Geschichte, J.W.Stalin, Kapitalistische Wirklichkeit veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

14 Antworten zu Der fehlende Friedensvertrag mit Deutschland und die sogenannte „Stalin-Note“

  1. Pingback: Ich freue mich ganz besonders, den wertvollen Beitrag von Genossen Sascha hier verlinken zu können — Der Friedensstifter

  2. Erfurt schreibt:

    Die Politik der DDR war stets auf ein gemäß der in Potsdam und auf Jalta gefassten Beschlüsse

    vereintes Deutschland ausgerichtet. Ein Beweis: Zu den Olympischen Spielen 1964 (Innsbruck und Tokio) gab es eine „gesamtdeutsche“ Mannschaft der DDR+BRD-Sportler. MFG

  3. Seitens der USA konnte und kann kein Interesse daran bestehen, daß Deutschland ein freies und unabhängiges Land wird. Die Rechtsordnung, der die USA angehören, ist das Common Law.

    Entsprechend dieses Rechtskreises haben die USA nach ihrer Unabhängigkeit von der englischen Monarchie nach und nach den Westen der heutigen USA erobert, in dem ein zu eroberndes Gebiet vorher zu einem Territorium der USA erklärt wurde, um nach der Eroberung aus ihm einen Bundesstaat zu machen.

    Am 11. September 1944 (’sinnig‘: 9/11) hat der Kongress (das Parlament) der USA Deutschland zu einem Territorium der USA erklärt. Das war die gesetzliche Annexion Deutschlands, auf die jeweils die tatsächliche Annexion folgt. Dieses Gebiet wird als Territory of Germany bezeichnet.

    Diese Annexion war für die Gebiete Deutschlands, die von den Westalliierten besetzt wurden, mit der Kapitulation des Militärs des Deutschen Reiches am 8. Mai 1945 abgeschlossen. In diesem besetzten Teil Deutschland hat seit dem 5. Juni 1945 der jeweilige Präsident der USA die höchste Regierungsgewalt inne, die sich mit der sogenannten „Wiedervereinigung“ auch auf das Staatsgebiet der DDR erstreckt.

    Gemäß der Rechtsordnung der USA erstreckt sich das Territory of Germany auf die Grenzen Deutschlands von 1937, bzw. auf die Grenzen von 1871 bis 1918. Damit ist die tatsächliche Annexion Deutschlands nach amerikanischem Recht noch nicht vollständig abgeschlossen. Und bevor diese nicht abgeschlossen ist, kann aus diesem Territorium kein US-Bundesstaat gemacht werden.

    • Erfurt schreibt:

      Um das mal richtigzustellen: Die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen UND die Besetzung war ein Beschluß der Alliierten in Potsdam 1945. Jedoch haben die Westlichen Alliierten (USA, F, GB) die Besetzung mißbraucht, eine eigenständige Wirtschaftszone geschaffen und mit der Gründung der BRD Deutschland völkerrechtswidrig geteilt.

      MFG

      • Erfurt, daran gibt es nichts richtig zustellen!

        Die USA interessieren solche „Abkommen“ einfach nicht!
        Seit 247 Jahren machen die USA Verträge!
        An keinen haben sie sich je gehalten!

      • sascha313 schreibt:

        Die Richtigstellung ist schon korrekt, auch wenn die herrschende Klasse im Imperialismus sich an Verträge nicht hält. Denn Rechtsnormen des Völkerrechts werden immer erst durch Vereinbarungen zwischen den Staaten geschaffen, deren Beziehungen sie regeln sollen. Beim Potsdamer Abkommen ging es um die Beziehungen zwischen voneinander unabhängigen, souveränen Staaten mit unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen. Es ist also einleuchtend, und es war vorauszusehen, daß es dabei zu Klassenauseinandersetzungen kommen würde. Erstmals 1970 wurden mit der Deklaration A/2625 auf der XXV. UNO-Vollversammlung die zwingenden Grundprinzipien des Völkerrechts authentisch interpretiert und präzisiert.

      • Lieber Sascha,
        du mußt meinen Kommentar nicht freischalten.
        Die meisten werden ihn eh nicht verstehen, geschweige denn ‚begreifen‘.

        [gelöscht!]
        ————————
        Manchmal denke ich, daß die Kapitalisten das großartige WERK von Karl Marx DAS KAPITAL besser verstanden – vor allem in seiner Tiefe besser begriffen haben, als all die sogenannten Kommunisten und Sozialisten, die doch tatsächlich die marxistisch-leninistische Philosophie für *Ideologie* halten!

        [danke für Deinen Kommentar, ich hab‘ ihn gelesen. Stimme Dir zu! Sascha]

  4. Erfurt schreibt:

    Zu den Olympischen Spielen 1964 (Innsbruck und Tokyo) gab es noch eine gesamtdeutsche Mannschaft! Und dann gab es auch bis in die 60er Jahre hinein DEFA-Drehs die sowohl in der BRD als auch in der DDR gemacht wurden wie z.B. die „Heiden von Kummerow“ (1967). Viele Grüße!

  5. Johann Weber schreibt:

    Maxim Gorki „Schaut fleißig in die Vergangenheit, dort findet Ihr alle Rätsel erklärt.“
    Deshalb ein Blick in ein DDR-Lehrbuch für den Geschichtsunterricht:

    Entnommen aus dem „Lehrbuch für den Geschichtsunterricht – 8. Schuljahr – Ausgabe 1956“ Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 1958

    „..Um ihr Ziel, die Vorbereitung eines Raubkrieges gegen die Sowjetunion, – zu verschleiern, trieben die deutschen Imperialisten eine wüste antisowjetische Hetze. Sie diente zur geistigen Kriegsvorbereitung. Bereits im Dezember 1918 waren die Antibolschewistische Liga und ähnliche Organisationen gegründet worden. Ihre Aufgabe bestand darin, das deutsche Volk mit Lügen und Verleumdungen über die Sowjetunion zu verdummen sowie Spitzeldienste und Terrorakte gegen die revolutionäre Arbeiterschaft zu organisieren. Stinnes, Borsig, Siemens, Vögler und andere Monopolkapitalisten stifteten sofort 500 Millionen RM für einen Antibolschewistenfonds, der den Hetzorganisationen zur Verfügung stand. Seitdem wurden in zahlreichen Büchern, Broschüren, Zeitschriften und Zeitungen die gemeinsten Lügen über die Sowjetunion verbreitet. Um im deutschen Volk Haß gegen das Sowjetvolk und dessen Führer zu säen, behaupteten die Kriegstreiber, die Sowjetunion bedrohe Deutschland und die übrigen europäischen Länder und deren Kultur. Mit dieser Verdrehung der Tatsachen versuchten sie, ihre eigenen Angriffsabsichten zu verbergen.

    An der Antisowjethetze beteiligten sich nicht nur die Zeitungen des Hugenberg-Konzerns, sondern auch die sozialdemokratischen Blätter. Den Kriegstreibern gelang es, einen großen Teil des deutschen Volkes zu beeinflussen und seine Meinung mit antibolschewistischen Hetzschriften zu vergiften…“

    Solche Texte standen in den Wessi-Geschichtsbüchern nicht. Wer dennoch solche Texte verbreitete, musste damit rechnen, ins Gefängnis zu gehen. Alt-BRD-Realität.

  6. Johann Weber schreibt:

    Sascha vielen Dank für den link. Eine wahre Fundgrube für alle, die sich mit den Auswürfen dieser „DDR-Aufarbeitungsindustrie“ nicht zufrieden geben wollen.

    Hier ein kleiner Auszug aus einem Artikel von Kurt Gossweiler:

    „Kurt Gossweiler Hintergründe des 17. Juni 1953.

    Die bekannte und viel umstrittene Stalin-Note vom 10. März 1952 an die drei Westmächte mit ihrem Angebot der Schaffung eines einheitlichen, demokratischen und neutralen, von Besatzungstruppen freien Deutschland entsprach genau dieser Notwendigkeit. Einerseits stellte sie die denkbar stärkste Hilfeleistung von außen dar für alle politischen Kräfte in Deutschland, deren Ziel die Überwindung der Spaltung des Landes war. Zum anderen aber zwang sie alle inneren und äußeren Gegner der Einheit Deutschlands, Farbe zu bekennen und vor dem deutschen Volk und der Geschichte die Verantwortung für die Aufrechterhaltung und Vertiefung der Spaltung Deutschlands zu übernehmen. Mit ihrer Ablehnung des sowjetischen Vorschlages und mit dem Abschluß des Deutschland-Vertrages (26. Mai 1952) und des Vertrages zur Bildung der „Europäischen Verteidigungsgemeinschaft“ (EVG) unter Einbeziehung der Bundesrepublik in ihr westliches Militärbündnis (27. Mai 1952) haben die Westmächte keinen Zweifel daran gelassen, wer die Chance zur Überwindung der Spaltung ausschlug und sie statt dessen schon fast bis zur Unheilbarkeit vertiefte. Sie haben damit aber auch – gezwungen durch die Sowjet-Note – vor der Geschichte klargestellt, daß der zwei Monate später gefaßte Beschluß der DDR-Führung, zum Aufbau des Sozialismus überzugehen, nicht Ursache, sondern unvermeidliche Folge der durch die Westmächte und ihre westdeutschen Partner vorsätzlich herbeigeführten Vertiefung der Spaltung Deutschlands war…..

    Max Reimann: Rede auf der 15. ZK-Tagung der SED, 24. – 26. Juli, 1953
    Genossen!
    Haben wir – ich stelle diese Frage vor dem Zentralkomitee – angesichts dieser ernsten politischen Situation unsere Aufgabe als Partei richtig erfasst? Ich sage offen heraus, nein, das haben wir nicht. Kannten wir etwa nicht die Pläne der USA-Imperialisten und ihrer Ableger in Bonn? Natürlich kannten wir sie! Wussten wir nichts von den Vorbereitungen auf den Tag X? Natürlich wussten wir davon! Wussten wir nicht, was die Kriegsverträge von Bonn und Paris bedeuten? Natürlich, wir haben oft genug darüber gesprochen. Kannten wir nicht die Drahtzieher und ihre Marionetten vom Ostbüro, von den Bonner Parteien, vom Schlage eines Hildebrandt, Tillich, eines Wehner und des Trotzkisten Brand? Alles dies haben wir gekannt. Was taten wir, um unaufhörlich die Arbeiterklasse und alle friedliebenden Menschen zu stärken in ihrer Abwehrbereitschaft gegenüber den Kriegsprovokateuren? Statt das Hauptgewicht zu legen auf die Aufklärung der Massen über die politischen Hintergründe und die Absichten der Kriegsprovokateure stellten wir in diesen entscheidendsten Tagen an die Spitze unserer Betrachtungen die Fehler der SED. Mir scheint, Genossinnen und Genossen, indes wir dies taten, machten wir erst unseren größten und entscheidenden Fehler. Wenn der Feind nach einem ausgeklügelten Provokationsplan arbeitet, mit dem er die Verständigung der Deutschen untereinander und die Verständigung der Großmächte unmöglich machen will, wenn der Feind, wenn die USA-Kriegstreiber mit ihren Provokationsabsichten selbst in England und Frankreich die sich durchringenden Kräfte der Verständigung erpressen und erniedrigen will, dann kann man doch nicht unsere erste Aufgabe darin sehen, vor die Öffentlichkeit zu treten und unsere Fehler, die Fehler der Sozialistischen Einheitspartei und der Regierung der DDR zum Hauptdiskussionspunkt in Presse und Rundfunk und in den Versammlungen zu machen. Was sollte denn dabei herauskommen? Das könnte doch nur das Bild verschieben, die Arbeiter und das Volk demobilisieren gegenüber dem Hauptfeind des deutschen Volkes, den amerikanischen und deutschen Imperialisten…..“

    Hinweis: Wer sich über die braune Vergangenheit der Alt-BRD informieren will, hier das DDR-Buch „Braunbuch“. Dieses Buch wurde während der Frankfurter Buchmesse 1967 beschlagnahmt.

    Klicke, um auf Braunbuch%20BRD%20-%20Dokumentationszentrum%20der%20Staatlichen%20Archivverwaltung%20der%20DDR.pdf zuzugreifen

    Ost-CDU-Zeitung „Neue Zeit“ vom 18.10.1967
    „Unerhörter Willkürakt Braunbuch beschlagnahmt — DDR-Verlage protestieren“

    Ost-CDU-Zeitung „Neue Zeit“ vom 19.10.1967
    „Bonn schützt Kriegsverbrecher“

    „Berliner Zeitung“ vom 27.10.1967
    „Noch beschlagnahmt
    Berlin. ADN/BZ – Bis zum heutigen Tage hat der Staatsverlag der DDR als rechtmäßiger Eigentümer weder das Braunbuch noch die Bestellisten, die auf der Buchmesse in Frankfurt am Main von der Bonner Justiz widerrechtlich beschlagnahmt wurden, zurückerhalten. Das teilte Manfred Tomuschat, Direktor des Staatsverlages der DDR, in einer Erklärung am Donnerstag mit. Darin werden auch die gezielten Falschmeldungen zahlreicher westdeutscher Presseorgane zurückgewiesen.“

  7. Johann Weber schreibt:

    Maxim Gorki: „Schaut fleißig in die Vergangenheit, dort findet ihr alle Rätsel erklärt“.
    Hier ein Artikel, der noch vor dem Bau der Mauer um Westberlin in der DDR erschien:

    „Neues Deutschland“ vom 15.7.1961
    Adenauer und Strauß wollen ganz Deutschland
    1. unter die Herrschaft des NATO-Kriegsblocks beugen
    2. zum Herd eines Atomkrieges machen
    Das zeigt ihr Grundsatzprogramm vom 11. Juli
    Den Ausweg weist der Deutsche Friedensplan

    Grundsatzprogramm der CDU/CSU:
    „Wiedervereinigtes Deutschland, das in die Europäische Gemeinschalt integriert ist“ (Grundsatzprogramm der CDU/CSU) – also ein Deutschland in NATO-Ketten.

    Für den Ausbau der militärischen Kraft der NATO muß „alles getan werden“ – einschließlich der Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen (Grundsatzprogramm der CDU/CSU),

    Friedensvertrag mit beiden deutschen Staaten wird abgelehnt (Bonner Antwortnote an UdSSR, 12. Juli).

    Neutrales Deutschland für Bonn unannehmbar, weil die NATO die Kräfte Westdeutschlands braucht (Pressekonferenz Adenauers in Westberlin).

    Alle Verhandlungen mit der DDR werden abgelehnt (Pressekonferenz Adenauers in Westberlin).

    „Selbstbestimmung“ — aber die Wiedervereinigung liegt in erster Linie bei den vier Mächten (Bonner Antwortnote, 12. Juli) — „Souveränität ist nur mehr in eingeschränktem Sinne zu verstehen“ (Strauß am 26. November 1960)

    Deutscher Friedensplan:
    Friedensvertrag — und damit Voraussetzungen für die „Wiedervereinigung in einem friedliebenden, demokratischen und neutralen Staat”

    Verzicht beider deutscher Staaten auf atomare Bewaffnung, Vereinbarung eines sofortigen Rüstungsstopps, Unterstützung der allgemeinen vollständigen Abrüstung.

    Für Friedensvertrag zur Sicherung eines dauerhaften Friedens auf der Grundlage der UNO-Charta.

    Für Schaffung eines militärisch neutralen Deutschlands mit Garantie der Hauptmächte der Anti-Hitler-Koalition für diese Neutralität.

    Die Regierungen der beiden deutschen Staaten verständigen sich sofort über die Bildung einer Deutschen Friedenskommission.

    Selbstbestimmung und volle Souveränität — das heißt freie Entscheidung der Deutschen selbst. Verständigung der beiden deutschen Staaten über Friedensvertrag und Wiedervereinigung.

  8. Erfurt schreibt:

    Rostocks Hafen wolln wir schützen,

    können endlich etwas nützen!

    So stand es in einem Lesebuch der POS. Worum ging es? Es ging um die Gründung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften! Es ging darum, die vielen Grenzsteine der privaten Ackerflächen zu entfernen, zu sammeln, nach Rostock zu bringen und zum Bau der Hafenmole zu verwenden.

    In Isseroda (Thüringen), wurde die erste LPG der DDR gegründet. Dort wurde aus den Grenzsteinen ein Obelisk errichtet um an dieses Ereignis zu erinnern. Heute ist der Obelisk verschwunden. Genauso wie das Gagarin-Denkmal in Erfurt.

    Sie wollen uns unsere Erinnerungen nehmen!

    • sascha313 schreibt:

      Die BRD ist schon jetzt in der Bedeutungslosigkeit versunken, nachdem dieser Schlumpf bei seinem „Staatsbesuch“ in China lediglich von einer Toilettenfrau empfangen wurde. Doch die DDR wird eines Tages, wenn man sich an diese unselige Vergangenheit in der BRD nicht mehr erinnern wird, wieder zu Ruhm und Ehren gelangen, so wie es auch mit der Sowjetunion ist. Zukunftsmusik? Nein, der gesetzmäßige Verlauf der Geschichte!

Hinterlasse einen Kommentar