Warum wurde Dresden zerstört?

Dresden_KriegAls am 13.-15.Februar 1945 die sächsische Kultur- und Kunstmetropole Dresden von den anglo-amerikanischen Bombengeschwadern in Schutt und Asche gelegt wurde, war der Krieg militärisch längst entschieden. Die Sowjetarmee war auf dem siegreichem Vormarsch. Zu diesem Zeitpunkt brauchten die Bombenflieger bei ihren Terrorangriffen gegen deutsche Städte schon nicht mehr mit der faschistischen deutschen Luftabwehr zu rechnen. Ungehindert konnten sie ihre Bombenlast abwerfen, wohin es ihnen beliebte. Der Krieg kehrte in das Land zurück, von dem er ausgegangen war. Das Großkapital und die deutschen Faschisten trugen die Schuld an diesem Kriege. Die nun folgend beschriebenen Ereignisse sind wohl kaum in Worte zu fassen. Dennoch hat der gelernte Buchdrucker und spätere Ministerprasident von Sachsen, Prof. Max Seydewitz, den Versuch unternommen, die grauenvollen Ereignisse jener Tage wiederzugeben. 1956 erschien in der DDR sein Buch „Die unbesiegbare Stadt“.

Die Stadt war vollgestopft mit Flüchtlingen

An diesem denkwürdigen Faschingsdienstag des Jahres 1945 spielten sich in Dresden dramatische Szenen ab. Noch bis in die frühen Abendstunden waren, wie schon an den vergangenen Tagen und Wochen zuvor, große Flüchtlingsströme erschöpfter und verzweifelter Menschen mit Lastwagen, Pferdefuhrwerken und Handwagen in die Stadt gekommen. Die Bahnstrecken und Landstraßen waren verstopft. Darum hatten die Nazis die täglich größer werdenden Ströme der Evakuierten nach Dresden dirigiert. Auf den Bahnhöfen drängten sich die Flüchtlinge. Die Wartesäle waren mit Menschen so vollgestopft, daß es unmöglich war, neu ankommende Flüchtlinge noch hineinzunehmen. Kranke lagen stöhnend herum, Frauen schluchzten leise und von überallher war das Weinen und Heulen der Kinder und Säuglinge zu vernehmen. Zu Tausenden waren die Menschen vor der herannahenden Front geflüchtet.

Ein höllisches Inferno mit Ansage

Obwohl Dresden bereits am im Oktober 1944 und im Januar 1945 angegriffen worden war, hatte es in den letzten Monaten fast täglich Fliegeralarm gegeben. Doch deutete an diesem Abend des 13. Februar 1945 nichts auf das herannahende Unheil hin. Um 21.55 hörten dann Zehntausende Menschen in Dresden die Stimme des Rundfunkansagers, die warnend und deutlich viermal „Achtung!“ rief. Kurz darauf, und noch auf dem Weg hörten die erschreckt in die Luftschutzräume flüchtenden Menschen dann das immer lauter werdende Dröhnen der Flugzeugmotoren, das sich mit dem Krachen der Bomben auf die von Leuchtbomben nunmehr taghell erleuchtete Stadt vermischte. Nach den ersten Bomben herrschte tiefste Stille, doch dann setzte ein infernalisches Dröhnen und Krachen ein. Welle um Welle der todbringenden Bombengeschwader, nach damaligen amtlichen Meldungen über 800 Flugzeuge, luden in dieser Nacht mehr als 300.000 Brand-, Flammstrahl- und Flüssigkeitsbomben auf die Stadt ab.

Das ist kein Krieg mehr – das ist Mord!

Binnen weniger Minuten hatte sich die sächsische Kulturstadt in eine brennende Trümmerwüste verwandelt. Der entsetzliche Anblick ließ sich mit Worten nicht beschreiben. Verzweifelt versuchten Überlebende sich aus den brennenden Ruinen zu retten. Eine Mutter mit einem in ein Bettlaken gewickelten Kind stieg über die Trümmerberge und wurde vom Feuersturm erfaßt. Überall lagen verkohlte und zusammengeschrumpfte Leichen. Dem ersten Angriff folgte ein zweiter und ein dritter. Rücksichtslos bombardierten die Flugzeuge Wohngebäude, Kirchen, Schulen, Brücken und die berühmten Kulturbauten der Stadt. Ja, sogar die mit einem weithin sichtbaren Roten Kreuz auf weißem Grund gekennzeichneten zahlreichen Krankenhäuser und Lazarette Dresdens wurden bis auf wenige Ausnahmen gezielt bombardiert, und Tiefflieger veranstalteten Zielschießen auf das Krankenhauspersonal.

Das Massaker im Großen Garten und auf den Elbwiesen

Tausende Menschen waren von Bomben zerfetzt oder von den Trümmern der einstürzenden Häuser erschlagen worden, sie erstickten in den Lufztschutzkellern oder verkohlten im Höllensturm der Feuersbrünste. Die einst so unvergleichlich schöne Stadt bot ein Bild der Verwüstung und des Grauens. Sogar weithin bis ins Chemnitzer Land hatten die Einwohner den Feuerschein der brennenden Stadt bemerkt. Während viele Quadratkilometer der Stadt immer noch brannten, hatten mehr als zehntausend Männer Frauen, Kinder und Greise in der naßkalten Februarnacht in den Parkanlagen des Großen Garten Schutz gesucht.
Und dann geschah etwas, was niemand für möglich gehalten hätte. Ein Augenzeuge berichtet: „Die Flieger, die bei dem zweiten Angriff in das Flammenmeer der Stadt neue Sprengbomben geworfen hatten, flogen über das dunkle Quadrat des Großen Gartens und warfen dort Bomben mit Aufschlagzündern, Brand- und Flüssigkeitsbomben, Phosphor- und Benzinkanister ab.“ [1]

Denn sie wußten was sie taten!

„Die Flieger wußten, daß es im Großen Garten nur Wiesen, Anlagen und Bäume gab und keine kriegswichtigen Ziele und Gebäude. Die Flieger wußten, daß sie ihre Bomben jetzt über Zehntausenden gehetzten unglücklichen Menschen abluden, die im Großen Garten Schutz gesucht hatten. Ein Schrei aus Tausenden Kehlen gellte in die Luft, als die schon in den Bäumen explodierenden Bomben in einem tausendfachen Splitterregen niederfielen und den wehrlosen Menschen furchtbare Wunden schlugen, Die Bäume brannten im Handumdrehen lichterloh, es brannten die Wiesen, und es brannten auch die Menschen.“ [2] Danach gingen die anglo-amerikanischen Piloten noch im Tiefflug nieder, um mit ihren Bordwaffen auf alle zu schießen, die von ihren Bomben und dem Feuer verschont geblieben waren. Die gleiche Tragödie ereignete sich auch auf den Elbwiesen.

Die politischen Hintergründe nach der Jalta-Konferenz

Lange hatten die Westmächte in der Hoffnung auf eine Vormachtstellung in Europa die Eröffnung der Zweiten Front hinausgezögert. Durch die große Winteroffensive der Sowjetarmee Anfang 1945 wurde der Kriegsschauplatz nunmehr auf deutsches Territorium verlegt. Max Seydewitz schreibt: „Am 11. Februar 1945, zwei Tage vor dem Terrorangriff gegen Dresden, war die Konferenz von Jalta beendet. Auf dieser Dreimächtekonferenz, die am 3.Februar begonnen wurde, berieten und entschieden Stalin, Roosevelt und Churchill über die letzten Schläge zur endgültigen Niederzwingung Hitlerdeutschlands und über das künftige Schicksal des besiegten Deutschlands. Die Tatsache, daß die drei Staatsoberhäupter damals die Zeit für gekommen hielten, über die Behandlung Deutschlands nach dem Sieg zu entscheiden, ist auch ein Beweis dafür, daß nach der übereinstimmenden Meinung aller drei Alliierten Hitlerdeutschland zur Zeit der Konferenz von Jalta militärisch bereits besiegt war.“

Stalin: Hoffnung auf ein anständiges Leben der Deutschen

„Bei den Beratungen in Jalta hatte Stalin den beiden westlichen Alliierten gegenüber mit besonderem Nachdruck seine während des Krieges wiederholt zum Ausdruck gebrachte Auffassung vertreten, daß zwischen der Hitlerclique und dem deutschen Volk ein großer Unterschied bestände und daß man darum nach dem Sieg über Hitlerdeutschland das deutsche Volk anders behandeln müsse als die verbrecherische Hitlerbande. Auf Veranlassung von Stalin wurde im ersten gemeinsamen Dokument der Verbündeten über die künftige Behandlung Deutschlands, in dem von Stalin, Roosevelt und Churchill unterzeichneten Kommunique über das Ergebnis der Konferenz von Jalta, mitgeteilt:
‚Es ist nicht unsere Absicht, das deutsche Volk zu vernichten; aber erst wenn Nazismus und Militarismus ausgerottet sind, wird es für die Deutschen wieder eine Hoffnung auf ein anständiges Leben und auf einen Platz in der Familie der Nationen geben.’ “

Was war der Grund für die Zerstörung Dresdens?

„Churchill, der das Abkommen von Jalta mitunterzeichnet hatte, vertrat jedoch ebenso wie die imperialistischen Milliardäre in den USA und in England die Meinung, daß man versuchen müsse, die Grenzen der britischen und der amerikanischen Besatzungszonen weiter nach Osten zu verlegen, als dies auf der Konferenz in Jalta festgelegt war. Um das zu erreichen, wollten Churchill und seine Gesinnungsfreunde, daß die anglo-amerikanischen Heere noch schnell vor Beendigung des Krieges möglichst viel von dem Teil Deutschlands besetzten, der nach den Abmachungen von Jalta zur Besatzungszone der Sowjetunion gehören sollte. Darum wollte Churchill den Vormarsch der anglo-amerikanischen Heere beschleunigen und den sowjetischen Vormarsch behindern.“

Eisenhower bestätigt die geheimen Absichten Churchills

„Daß diese Darstellung richtig ist, bestätigt kein anderer als der damalige Oberkommandierende der anglo-amerikanischen Heeresmacht, der spätere Präsident der USA, General Eisenhower. In seinem Buch ‚Kreuzzug in Europa’ berichtet Eisenhower (Seite 399), Churchill habe ihm gegenüber die Ansicht vertreten,

‚daß die Truppenbewegungen jetzt, da der Feldzug sich seinem Ende näherte, politische Bedeutung erhielten… Er war äußerst beunruhigt, weil nach meinem Plan Montgomery nicht mit Unterstützung aller verfügbaren amerikanischen Kräfte vorstoßen und den verzweifelten Versuch machen sollte, Berlin noch vor den Russen zu nehmen… Der Premierminister wußte natürlich, daß er und der Präsident bereits ihre Zustimmung zur Abgrenzung der britischen und der amerikanischen Besatzungszone, etwa 200 Meilen westlich von Berlin, gegeben hatten, ohne Rücksicht darauf, wie weit die Alliierten noch nach Osten vorstoßen würden. Folglich muß seiner beharrlichen Forderung, all unsere Reserven einzusetzen, um die Einnahme Berlins durch die Westalliierten noch vor Eintreffen der Russen zu garantieren, die Überzeugung zugrunde gelegen haben, daß dieser Erfolg später dem Prestige und dem Einfluß der Westalliierten zugute kommen würde.’ “

Sie wollten Stalin betrügen…

„Damit gibt Eisenhower zu, daß Churchill die britische Besatzungszone über die in Jalta mit seiner Zustimmung festgelegten Zonengrenzen hinaus erweitern wollte. Für die Vergrößerung der britischen Besatzungszone aber war Eisenhower nicht so begeistert, ihm lag wesentlich mehr an der Vergrößerung der amerikanischen Besatzungszone. Darum operierte er mit den seinem Oberkommando unterstellten Truppen so, daß sie bei ihrem Vormarsch, der an der zugunsten der Ostfront geschwächten Westfront kaum noch durch ernsthafte Kampfhandlungen aufgehalten wurde, große Teile von Thüringen und Sachsen besetzten, die nach dem Abkommen von Jalta zur sowjetischen Besatzungszone gehörten.“

Die Amerikaner nahmen mit was sie gerade brauchten…

„Bekanntlich hat es nach Beendigung des Krieges noch besonderer ernsthafter Verhandlungen bedurft, um die Amerikaner zur Einhaltung des Abkommens von Jalta zu zwingen. Sie sind noch ziemlich lange in Leipzig und in den übrigen von ihnen besetzten Teilen Sachsens und Thüringens geblieben. Dort haben sie bei ihrem Abzug alles mitgenommen, was den amerikanischen Imperialisten für ihre Zwecke wichtig erschien, wie zum Beispiel die Pläne der Zeißwerke in Jena und die vom Oberkommando der deutsch-faschistischen Wehrmacht nach Saalfeld in Thüringen verlagerte Gefallenenkartei. In dieser waren nach damaligen amerikanischen Mitteilungen die Namen von anderthalb Millionen gefallener deutscher Soldaten enthalten, von deren Tod die Angehörigen von den Nazis nicht benachrichtigt worden waren. Aber auch die Amerikaner holten das von den Nazis absichtlich Versäumte nicht nach, weil sie mit diesen anderthalb Millionen Toten politische Geschäfte machen und die Sowjetunion verleumden wollten.“

Das also ist des Pudel Kern…

„Aus all dem, besonders aber aus dem Eingeständnis von Eisenhower, geht hervor, daß der wirkliche Grund für den Terrorangriff auf Dresden war, den Vormarsch der Sowjetarmee zu erschweren. Man wollte damit den anglo-amerikanischen Einfluß auf Deutschland vergrößern und verhindern, daß die Sowjetarmee auch noch außerhalb ihrer Besatzungszone liegende Teile von Deutschland befreite. Tatsächlich hat die Zerstörung von Dresden den sowjetischen Vormarsch erschwert.“ [3]

Quelle:
[1] Max Seydewitz, Die unbesiegbare Stadt, Zerstörung und Wiederaufbau von Dresden, Kongreß-Verlag Berlin, 1956, S.134.
[2] ebd. S.134.
[3] ebd. S.214-217.
(Die Bilder sind aus diesem Buch.)

Seydewitz_Dresden

images Seydewitz: Warum wurde Dresden zerstört?


ANHANG:

Um zu verstehen, warum die Welt heute so ist, wie sie ist,
muß man die Vergangenheit kennen‼️

Dresden45Die wirkliche Vergangenheit. Nicht die „offiziellen“ Narrative. Auf zum Himmel schreiendes Unrecht antworten wir mit stillem Gedenken. Unsere Gedanken gelten heute den mehr als 250.000 Opfern alliierter Bombenangriffe am 13. Februar 1945 auf Dresden, eine mit Flüchtlingen aus Schlesien überfüllte, wehrlose Stadt, die an diesem Tag im Höllenfeuer versank.


„Die Deutschen müßten Engel oder Heilige sein, um zu vergessen und zu vergeben, was sie an Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten zweimal in einer Generation zu erleiden hatten, ohne daß sie ihrerseits die Alliierten herausgefordert hätten. Wären wir Amerikaner so behandelt worden, unsere Racheakte für unser Leiden würden keine Grenzen kennen.“ (Reverend Ludwig A. Fritsch, Ph. D., D. D. emer., Chicago, 1948)

Quelle: https://archive.org/details/massenmord-an-deutschen

Es ist schnell gesagt, daß ein paar 100.000 Menschen gestorben sind. Das sind Zahlen ohne Gesichter. Ohne die Leben dahinter, die Wünsche und Träume, welche die Menschen hatten. Sie wurden alle unbarmherzig ermordet. Kein Mensch kann sich vorstellen, welche Angst und Qualen ihre letzten Stunden ausgemacht haben.

Am 13. Februar 1945 wurden in einer Nacht mehr als 300.000 Menschen von unseren angeblichen „Befreiern“ ausgerottet. Vor 78 Jahren wurden in Dresden mehr Zivilisten getötet als in Hiroshima und Nagasaki zusammen. Die tödliche „Befreiung“ kam vom Himmel: Durch die anglo-amerikanischen Bomber wurden 80 Prozent aller deutschen Städte mit jeweils mehr als 100.000 Einwohnern vernichtet. Das war ein Völkermord!

Die Luftangriffe der alliierten Kriegsverbrecher luden „40.000 Tonnen Bomben im Jahre 1942, 120.000 Tonnen Bomben im Jahre 1943, 650.000 Tonnen Bomben im Jahre 1944 und in den vier letzten Kriegsmonaten des Jahres 1945 nochmals 500.000 Tonnen Bomben“ auf die Zivilbevölkerung in den deutschen Städten ab

Quelle: „Die Welt“, 11.02.1995, S. G1.


In der Mordnacht vom 13. auf 14. Februar 1945 ließ einer der größten Kriegsverbrecher aller Zeiten, Winston Churchill, knapp 700.000 Brandbomben auf Dresden werfen. Auf zwei Einwohner kam also eine Bombe. Dazu schrieb „Die Welt“ am 3.3.1995:

„Als die Städte zu Krematorien wurden … Professor Dietmar Hosser vom Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz, Braunschweig, hält für wahrscheinlich, daß oberirdisch sogar Temperaturen bis zu 1600 Grad geherrscht haben.“

Quelle: „Die Welt“, 3.3.1995, S. 8:

„Der Angriff auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Dresden am 13.2.1945 forderte alleine etwa 250.000 Tote.“

Quelle: DEUTSCHLAND HEUTE, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Hrsg.), Wiesbaden 1955, S. 154.

Und die Stadt Dresden führt dazu in einem Schreiben aus:

„Gesicherten Angaben der Dresdner Ordnungspolizei zufolge wurden bis zum 20.3.1945 202.040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder geborgen. Davon konnten nur etwa 30 % identifiziert werden. Einschließlich der Vermißten dürfte eine Zahl von 250.000 bis 300.000 Opfern realistisch sein.“

Quelle: Landeshauptstadt Dresden, Stadtverwaltung, Bearbeiterin: Mitzscherlich, Zeichen: 0016/Mi, Datum: 31.07.1992.

Dresden 920731

Dresden war Lazarett-Stadt, ohne auch nur ein einziges Flak-Geschütz, ohne Militär und ohne jegliche militärische Einrichtung. Dresden diente zur Aufnahme der Flüchtlinge aus dem Osten. Die Dächer waren mit dem ROTEN KREUZ markiert. Die Einwohnerzahl wird mit 566.738 (zum 31. 12. 1944) angegeben. Hinzu kamen noch Hunderttausende Kriegsflüchtlinge aus Schlesien und den angenzenden Gebieten des sogenannten „Warthegaus“.

Heute wird durch die imperialistische Propaganda die Geschichte des 2. Weltkriegs gefälscht. Aus gegebenem Anlaß hier noch einmal eine kurze Beschreibung der Situation zum Kriegsende:


Zur Situation im Jahre 1945

Im Westen gingen die Alliierten nach ihrem Rückschlag in den Ardennen trotz erdrückender Überlegenheit nur allmählich wieder in die Offensive über. Bis Ende März hatten sie den Rhein in seiner ganzen Länge erreicht und bei Remagen und Oppenheim Brückenköpfe über den Rhein gebildet. Im Osten wie im Westen bereiteten sich die alliierten Armeen auf den letzten Stoß vor.

Der anglo-amerikanische Terror der Luftstreitkräfte

Trotzdes unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruchs Hitlerdeutschlands setzten die anglo-amerikanischen Luftstreiträfte, die barbarische und terroristische Züge angenommen hatte, richtete sich in zunehmendem Maße vor allem auch gegen Ziele im zukünftigen sowjetischen Besatzungsgebiet. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1045 wurde die von Flüchtlingen überfüllte Innenstadt Dresdens in Schutt und Asche gelegt.

SS und Feldgendarmerie ermordeten Deserteure

Die Hitlerclique, die gewillt war, das ganze Volk mit in den Abgrund zu reißen, suchte das Ende mit kaum vorstellbaren Repressalien hinauszuschieben. „Wenn der Krieg verloirengeht, wird auch das Volk verloren sein. Dieses Schicksal ist unabwendbar“, erklärte Hitler. SS und Feldgendarmerie trieben die zurückflutenden Truppen mit vorgehaltener Maschinenpistole in die Stellungen. Um der Kriegsmüdigkeit und der Zersetzung in den Streitkräften entgegenzutreten, befahl die faschistische Führung am 15. Februar. in frontnahen Gebieten fliegende Standgerichte einzurichten, die desertierte Soldaten an Ort und Stelle hinrichteten. Bis zum Kriegsende fielen ihnen noch Tausende deutsche Soldaten zum Opfer.

Todesstrafe auf das Hissen der weißen Fahne

Ebenso wie den Familien von Angehörigen der Bewegung „Freies Deutsch­land“ drohte nun auch den Familien von Deser­teuren und Überläufern die sog. Sippenhaft. Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht und der Chef der faschistischen Parteikanzlei, Gene­ralfeldmarschall Keitel und Reichsleiter Bormann, erließen gemeinsam einen Befehl, wonach jede Stadt bis zum letzten Mann zu verteidigen ei. Auf das Hissen weißer Fahnen stand die Todesstrafe. Der Versuch der Hitlerclique, in den von alliierten Truppen besetzten Gebieten den sog. Werwolf, den Kampf nazistischer Banden zu organisieren, erlitt ein Fiasko, weil die Bevölkerung sich nicht mehr mißbrauchen ließ.

Endzeitstimmung breitet sich aus

Der blutige Terror, den immer größere Teile des deutschen Volkes direkt zu spüren begannen, konnte die rapide Zunahme der defätistischen Stimmungen an der Front wie im Hinterland nicht aufhalten. Nur die Furcht vor grausamen Repressalien und die von der Nazipropaganda genähr­ten falschen Vorstellungen über die Maßnahmen der Siegermächte ließen beträchtliche Teile des Volkes weiterhin gehorchen. Die antikommunistische Greuelpropaganda und der Naziterror, der die Bevölkerung zur Evakuierung aus frontnahen Gebieten zwang, trieben Millionen Menschen in endlosen Trecks auf die Straßen. Während die Bevölkerung in wahren Elendszügen nach Westen zog, viele Frauen, Kinder und alte Menschen an Hunger und Kälte elend zugrunde gingen, brach­ten sich die Nazibonzen rechtzeitig in Sicherheit und bereiteten ihr Untertauchen vor. So rief der Gauleiter des sog. Warthegaus, Greiser, die Bevölkerung „zu fanatischem Widerstand“ auf, er selbst aber flüchtete beim Herannahen der sowjetischen Truppen mit den zusammengeraubten Reichtümern.

Hitlers „Taktik der verbrannten Erde“ …

Die Hitlerclique versuchte nun auch in Deutschland die Taktik der „verbrannten Erde“ anzuwenden. Nach einem Befehl Hitlers vom 19. März 1945 sollten beim Rückzug alle Industrie-, Verkehrs- und Versorgungsanlagen sowie alle Sachwerte zerstört werden. Verkehrs- und Versorgungsanlagen sowie alle Sachwerte zerstört werden. Der Befehl, der beson­ders im Osten von nicht wenigen fanatischen Offizieren befolgt wurde, stieß auf den Viderspruch des Monopolkapitals und seiner Vertreter. Unter Umgehung Hitlers erließen Speer über das Rüstungsministerium und Keitel über das OKW Anordnungen, die den sog. Nerobefehl ein­schränkten.

…durch den Krieg Zeit gewinnen und Produktionsanlagen sichern

So zwiespältig das Monopolkapital in der Endphase des Krieges auch handelte und so sehr es teilweise noch die Fortsetzung des Krieges unterstützte, um Zeit zu gewinnen und den Westmächten die Stärke des deutschen Imperialismus als Bundesgenossen gegen die Sowjetunion zu demonstrieren, so sehr war es auch daran interessiert, seine Produktionsanlagen möglichst zu erhalten. Die Anordnungen Speers und Keitels zeigen, daß die Großbourgeoisie sich darauf vorbereitete, sich Startbedingungen für die Zeit nach dem Kriege zu sichern.

Die „wiederverwendbaren“ Nazifunktionäre

Die Verfolgung ähnlicher Ziele auf einer anderen Ebene demonstrierte ein Befehl vom 8. April 1945 über die Abgrenzung der Funktionen im Partei- und Staatsapparat, wonach hohe Nazifunk­tionäre, die gleichzeitig als Landräte oder Oberbürgermeister fungierten, sich auf ihre Parteifunk­tion beschränken sollten. Das ermöglichte es den herrschenden Kreisen, in Schlüsselfunktionen des Verwaltungsapparates Leute einzusetzen, die sich nicht durch ihre Nazivergangenheit kom­promittiert hatten, und Verwaltungen zu schaffen oder vorzubereiten, die eventuell auch nach der Besetzung Deutschlands weiter existieren konnten.

Rette sich, wer kann!

Zur gleichen Zeit verhandelte Himmler, der vor keinem Verbrechen zurückgeschreckt war, über den schwedischen Grafen Folke Bernadotte vom Internationalen Roten Kreuz mit Vertretern der imperialistischen Westmächte über einen Separatfrieden und die gemeinsame Weiter­führung des Krieges gegen die Sowjetunion. Als Hitler, der sich übergangen fühlte, davon erfuhr­en, enthob er ihn ebenso wie Göring, der ebenfalls in Verhandlungen mit den imperialistischen Westmächten treten wollte, aller seiner Ämter.

Der neue Hauptfeind heißt: Kommunismus

Die faschistischen Führungsspitzen hatten sehr auf­merksam verfolgt, wie in den USA und England die reaktionärsten imperialistischen Kreise, die eine provokatorische antisowjetische Politik verlangten, an Boden gewonnen hatten. Insbeson­dere hatte Churchill immer wieder versucht, den zunehmenden Einfluß der Sowjetunion und das machtvolle Wachstum der nationalen Befreiungsbewegungen in Südosteuropa durch einen Vorstoß auf dem Balkan zu bremsen. Er betrachtete die Sowjetunion nunmehr wieder als Hauptfeind, denn jetzt wäre die „kommunistische Gefahr an die Stelle des bisherigen Fein­des getreten“. Darum strebte er im Frühjahr 195 danach, unter Mißachtung der in Jalta vereinbarten Demarkationslinien die Front „soweit im Osten Europas wie möglich“ vorzu­schieben, Berlin und Prag vor der Sowjetarmee zu erreichen, um Faustpfänder gegenüber der Sowjetunion zu erhalten.

Die Befreiung Europa durch die Sowjetunion

Doch die Sowjetarmee bereitete allen derartigen Spekulationen durch ihr wuchtiges und schnel­les Vordringen ein Ende. Am 16. April 1945 trat sie zum Sturm auf Berlin an, d urchsticß die starken deutschen Verteidigungsstellungen, schloß Berlin am 25. April ein und bahnte sich in erbitterten Straßenkämpfen den Weg ins Stadtinnere. Am 30. April wehte die rote Fahne über dem Reichstag. Am 2. Mai kapitulierten die faschistischen Truppen in Berlin.

Antisowjetische Greuelpropaganda

Wie weit die Spekulationen auf ein Auseinanderfallen der Antihitlerkoalition verbreitet waren und wie stark die antisowjetische Greuelpropaganda wirkte, zeigt die Tatsache, daß die deutschen Truppen im Westen den Widerstand in zunehmendem Maße einstellten, während sie im Osten den sinnlosen Widerstand fortsetzten. Insbesondere hofften die faschistischen Abenteurer im OK, daß es beim Zusammentreffen von sowjetischen mit anglo-amerikanischen Streitkräften zu be­waffneten Zusammenstößen kommen würde.

Das Treffen von Torgau an der Elbe

Das historische Zusammentreffen sowjetischer und amerikanischer Truppen am 25. April 1945 bei Torgau enthüllte die Haltlosigkeit dieser Vorstellungen. Am 24. April zog das OK die vornehmlich aus Jugendlichen bestehende 12. Armee unter General Wenck von der Westfront ab und befahl ihr, Berlin zu entsetzen, wobei sie riesige Verluste erlitt und völlig zerschlagen wurde.

Die US-Army auf Plünderungsfeldzug

Im Westen waren unterdessen die Streitkräfte der imperialistischen Westmächte tief ins Innere Deutschlands vorgedrungen. Die Offensive, die am 23. März bei Wesel begann, führte die kana­disch-englischen Truppen nach Nordwestdeutschland. Nachdem zwei amerikanische Armeen im Ruhrgebiet 21 deutsche Divisionen eingeschlossen und ihren Widerstand bis zum 18. April gebro­chen hatten, beschleunigten die amerikanischen Verbünde ihr Vordringen in Richtung Mittel- und Süddeutschland. In Italien wurde der Zusammenbruch der deutschen Front durch den Ausbruch eines allgemeinen Volksaufstandes wesentlich unterstützt.

Das alliierte Oberkommando, das das mächtige Anwachsen der antifaschistischen, antiimperialistischen Volksbewegung und die Stärke der Partisanenkräfte mit Sorge beobachtet hatte, war deshalb schon vor Wochen auf den deut­schen Vorschlag eingegangen, geheime Waffenstillstandsverhandlungen aufzunehmen, die deut­scherseits vom General der Waffen-SS Woll geführt wurden. Bereits am 2. Mai 1945 trat der separate Waffenstillstand in Kraft.

Quelle: Deutsche Geschichte, Band 3, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1968, S. 376-380. (Zwischenüberschriften eingefügt. – N.G.)
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8 Antworten zu Warum wurde Dresden zerstört?

  1. Rolf schreibt:

    Danke für Deinen Beitrag!
    Auf dieselbe Art und Weise wurden mit der Hiroshima-Bombe die Beschlüsse von Potsdam gebrochen.
    Viele Grüße!

    • Rolf schreibt:

      Ergänzung:
      In Potsdam und Jalta wurde nicht die Teilung Deutschlands beschlossen sondern die Besetzung. Dieser Fakt wird bis heute falsch vermittelt. Die Besetzung wurde manifestiert im West: Besatzungsstatut / Ost: Befehl II SMAD und hatte das Ziel Deutschland zu entnazifizieren sowie die Wirtschaft derjenigen Großindustriellen zu demontieren die an beiden Weltkriegen Milliarden verdient haben.

      Das Ergebnis/Ziel des Potsdamer Abkommen war gleichlautend mit dem Ziel des in Moskau gegründeten Nationalkomitee Freies Deutschland: Ein Souveränes und geeintes Deutschland — So lautete der Beschluss und nicht anders. Die westlichen Alliierten jedoch hielten sich nicht an dieses Abkommen. Bereits 1915 nahm denen ihr Ziel Gestalt an: Eine Europäische Union (Lenin).

      Um dieses Ziel zu verwirklichen, musste die Weimarer Republik zerstört und verhindert werden, dass Deutschland mit Russland normalisierte Beziehungen aufnimmt. Der Kapp-Putsch 1920, der Hitler-Putsch 1923 und die Ermordung Rathenaus 1922 widerspiegeln diese Reaktion.

      So sind Dawesplan (1924), Youngplan (1930) nur die Vorgeschichte des 1946 installierten Marshall-Planes. So finanzierte der Dawesplan hauptsächlich die NSDAP, hatte aber auch das Ziel, Deutschland von USA zutiefst wirtschaftlich abhängig zu machen. Bspw. war die Laufzeit des Youngplans bis 1988 geplant. Diese Vorgehensweise ist bis heute immer wieder dieselbe, beruht auf wirtschaftlicher Erpressung mit militärischer Unterstützung (NATO). Insbesondere am Beispiel der Türkei (NATO-Mitgliedschaft 1952, Ankara-Verträge 1963) wird das deutlich: Hitler war nur die Generalprobe für das was heute auf der ganzen Welt passiert. Nach Abschluss der Pariser Verträge 1955, welche diese Allianz besiegelten, holte Deutschland massenweise Gastarbeiter ins Land um — entgegen der Potsdamer Beschlüsse — Hitlers Großindustrie wieder aufzubauen, nur halt ohne Hitler.

      Das 1945 diktierte Grundgesetz ist sozusagen die Duchführungsbestimmung. Die Bomben auf Dresden und Hiroshima gaben den Alliierten „das Recht“ international getroffene Vereinbarungen zu brechen und Deutschland völkerechtswidrig zu teilen.
      Literatur: De Irrweg einer Nation, Alexander Abusch 1950

      Außerdem beziehe ich mich auf meine im Geschichtsunterricht der DDR angeeigneten Kenntnisse. Deutschland ist politisch rückständig und die EU ist ein reaktionäres Gebilde ohne Zukunft. Im Übrigen hatten türkische Gastarbeiter in der BRD einen privilegierten Status gegenüber Gastarbeitern aus anderen Ländern. Warum — dürfte jedem klar sein der einigermaßen denken kann.
      Herzlichst!

    • Erfurt schreibt:

      Kurz gesagt: Die Bombardierung Dresdens und weiterer deutscher Städte war die Antwort der Westallierten auf die Beschlüsse der Jalta-Konferenz. Und mit den Atombomben auf Japan zeigten die USA daß sie nicht im entferntesten daran dachten die in Potsdam gefassten Beschlüsse umzusetzen.

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  5. sascha313 schreibt:

    Danke! Da heute ganz deutlich auch wieder nationalistische Stimmen zu hören sind, muß man auch wieder daran erinnern, welche Massaker und welchen Völkermord die hitlerfaschistischen Armeen in der Sowjetunion begangen haben.

  6. Harry56 schreibt:

    Lieber Georg, die „wuchtigen Schläge“ gegen viele deutsche Städte – zunächst Lübeck, Köln, Hamburg, Berlin, ab 1944 dann ganz hart Stuttgart, Nürnberg, Mannheim, Leipzig, Heilbronn, Magdeburg, Dresden…, Pforzheim, Mitte April (1945!) sogar noch das alte barocke Potsdam, ohne diese „wuchtigen Schläge gegen den deutschen Faschismus“ der lieben guten „Alliierten“ hätte der Hitler den Krieg beinahe gewonnen, so wahrscheinlich der Genosse Sascha und seine max. Jubel – Kommentaren!
    Diese Massenmorde an wehrlosen Zivilisten waren selbstverständlich ein „Kampf“ der so genanten „Antihitlerkoalition“ gegen…, natürlich, natürlich….. gegen den „deutschen Faschismus“ !

    Das alles, dieses „Wissen“ war „nach 45′ in der BRD als auch in der DDR „Usus „!
    Voltaire im 18. Jahrhundert: Geschichte ist die Übereinkunft zu einer Lüge!
    leibe immer Standhaft gegen alle meist rein zeitlich- befristeten politisch- historischen Lügen !

    Beste Grüße !

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