BRD: Über 15 Millionen Arbeitslose!

jobless

Es ist nicht deine Schuld, Kollege!

Wie immer zum Monatsbeginn veröffentlicht die „Bundesanstalt für Arbeit” ihre Lügenmärchen von der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Nicht nur, daß ein wesentlicher Teil der Arbeitslosen nicht erwähnt wird, es wird auch nicht mit exakten Zahlen, sondern mit „Schätzungen” und „Hochrechnungen” gearbeitet. Völlig „vergessen” werden jene Millionen von Deutschen, die aus Angst vor den entwürdigenden Behandlungen in den „Arbeitsgemeinschaften“ (ARGE), heute nicht minder irreführend „jobcenter“ genannt, und/oder aus Scham auf Leistungen verzichten, obwohl sie ihnen zustehen würden. Strafende Sanktionen, Kürzungen und Rückforderungen zur „Disziplinierung“ ihrer „Kunden“ sind überdies der Alltag dieser „Behörden“. Finanzielle Knebelung ersetzt das Auspeitschen der vermeintlich nur zu „faulen“ Arbeitssklaven. Ein menschen-verachtendes System! Wie sind die wirklichen Arbeitslosen-Zahlen in der BRD, und warum gibt es überhaupt eine solche hohe Erwerbslosigkeit?

Die Bundesanstalt verdreht und lügt wie gedruckt.

Die Bundesanstalt macht immer so weiter, einen großen Teil der Arbeitslosen nicht in die Statistik aufzunehmen, weil sie diese Anweisung von der Politik hat. Von wegen, Merkel als „sorgfältige Hausfrau”. Diese Kanzlerin ist verantwortlich für die monatlichen Lügengeschichten aus Nürnberg. Wird der Sprecher der „Bundesanstalt” auf die fehlenden Zählungen hingewiesen, so antwortet er wohlgemut, jeder könne sich aus dem Zahlenwust der Anstalt heraussuchen, was er wolle, sie (die Bundesanstalt) zähle jedenfalls so.

I. Kategorie: Arbeitslose, Hartz4- und Sozialgeldbezieher

Nun, gehen wir ans Eingemachte: Da gibt es zunächst jene, die im ersten Jahr ihrer Arbeitslosigkeit sind und daher Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben: Das sind etwa 850.000 Menschen. Etwa 4,4 Millionen erhalten Hartz IV und etwa 1,7 Millionen Sozialgeld. Das sind zusammen fast genau 7 Millionen Leistungsbezieher. Wie die Anstalt aus dieser Zahl das Lügenmärchen 2,8 Millionen macht, das ist – nun, sagen wir: etwas befremdlich. Jene 7 Millionen Leistungsbezieher sind aber noch weitem nicht alle Arbeitslosen.

II. Kategorie: Wohngeld, Kindergeld, Grundsicherung etc.

Nähern wir uns weiter der Wahrheit an. Da gibt es nämlich noch jene, die Wohngeld beziehen, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter und/oder Sozialhilfe. Die Zahlen gibt die Anstalt nicht bekannt, aber es muß auch hier von Millionen die Rede sein. Zählen wir einmal der Einfachheit halber 1 Million in dieser Kategorie, dann sind das also 8 Millionen Leistungsempfänger. Aber auch das ist noch nicht die ganze Wahrheit. 3,8 Millionen sind laut Angaben der Anstalt „unterbeschäftigt” und da gibt es noch eine andere Zahl von solchen, die aus der Zählung draußen blieben: Größenordnungsmäßig 800 Tausend sind in „Maßnahmen” untergebracht, damit sie nicht die Arbeitslosenzahlen belasten.

Damit kommen wir also auf insgesamt 12,6 Millionen, die ganz oder wesentlich arbeitslos sind und Leistungen beziehen.

III. Kategorie: Diejenigen, die aus Angst oder Scham auf Arbeitslosengeld und Sozialhilfe verzichten

Da gibt es aber auch noch eine weitere Kategorie, die nur geschätzt werden kann: Das sind, wie oben schon erwähnt, jene, die aus Angst oder Scham keine Leistungen beantragen. Die werden laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf etwa weitere 3,1 bis 4,9 Millionen Menschen geschätzt.

Damit haben wir eine Gesamtzahl von Arbeitslosen
in Deutschland zwischen 15,7 und 17,5 Millonen Menschen.

Rechnen wir die Gesamtzahl der Menschen in Deutschland mit 80 Millionen, dann haben wir also zwischen 19,6 und 21,9 % Arbeitslosigkeit. Eigentlich sollte man aber nur die im erwerbsfähigen Alter rechnen, das sind nur etwa 60 Millionen, dann lautet die Prozentzahl von Arbeitslosen in Deutschland zwischen 26 und 29 % !!!

Die Anstalt gibt auch selber zu, keinen klaren Überblick zu haben. Im Bericht wird andauernd von Untererfassung, Schätzung und Hochrechnung geredet. Aber selbst, wenn die Zahlen im Bericht alle exakt wären, stehen hier nebeneinander die Zahlen 26 bis 29 % Arbeitslose und „unter 10 %” Arbeitslose. Vergessen Sie nicht, wie hier mit dem Schicksal von Menschen umgegangen wird, wenn Sie das nächste Mal hören, in Deutschland sei alles in Ordnung und die Arbeitslosigkeit sei niedrig.

Quellen: MR/karl-weiss-journalismus.de vom 02.10.2013
via Pravda-TV vom 3. Oktober 2013 und Kommunisten-Online.


Warum gibt es überhaupt Arbeitslosigkeit?

Arbeitslosigkeit ist eine für den Kapitalismus typische Erscheinung, die sich darin äußert, daß ein bestimm ter Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung für seine Ware Arbeitskraft keinen Käufer findet und deshalb seine Existenzmittel nicht mehr durch eigene Arbeit sichern kann. Ursache dafür ist, daß im Kapitalismus der Arbeiter seine Arbeitskraft an den Besitzer der Produktions­mittel verkaufen muß. Verspricht dem Kapitalisten dies nicht genügend Profit, kommt der Kaufakt nicht zustande. Unter den Bedingungen der besonderen Verflechtung von allgemeiner und zyklischer Krise ist die Arbeitslosigkeit zu einer ständigen Erscheinung im Kapitalismus geworden; sie hat chronischen Charakter angenommen.

Folgen der Arbeitslosigkeit. Untersuchungen haben ergeben, daß längere Arbeitslosigkeit bei den Betroffenen in der Regel tiefe seelische Spuren hinterläßt; sie führt nicht selten zu ernsten Erkrankungen, zerfrißt ihre Persönlichkeit. Arbeitslosigkeit bewirkt eine zunehmende allgemeine Existenzunsicherheit, drückt auch auf den Lohn der Noch-Beschäftigten, senkt das durchschnittliche Realeinkommen der Arbeiterklasse, wird von den Kapitalisten zur weiteren Steigerung der Arbeitsintensität und, zur politischen Unterdrückung ausgenutzt.

Gefälschte Statistiken. Von der Massenarbeitslosigkeit in der kapitalistischen Welt sind mindestens 300 Mil!. Menschen direkt betroffen. Allein in Afrika sind im Ergebnis der von imperialistischen Kolonialherren erzwungenen ökonomischen Rückständigkeit von 140 Millionen arbeitsfähigen Menschen rund 60 Millionen ohne Erwerb. In den 24 kapitalistischen Industriestaaten hat sich die Zahl der offiziell registrierten Arbeitslosen zwischen 1979 und 1986 fast verdoppelt: von 16 auf 31 Millionen. In Wirklichkeit ist sie jedoch weit höher, da u. a. arbeitslose Schulabgänger, erwerbslose Ehefrauen, Dauerarbeitslose und Menschen, die es resignierend aufgegeben haben, noch eine Arbeitsstelle zu suchen, statistisch nicht erfaßt werden. Ihre Zahl liegt in den einzelnen kapitalistischen Ländern zwischen 50 und 100% über der der offiziell Registrierten. 

Quelle: Taschenlexikon für Zeitungsleser, Dietz Verlag Berlin (DDR), 1988, S.20f.

Siehe dazu auch: http://www.reflektion.org/von-zeit-zu-zeit-ueberforderung/

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Antworten zu BRD: Über 15 Millionen Arbeitslose!

  1. Pingback: BRD: Über 15 Millionen Arbeitslose! | HARTZ IV Betroffene e.V.

  2. Pingback: Selbständig und Hartz-IV gleich krimineller Betrug? | Sascha's Welt

  3. Pingback: RAUTENMUTTI WILL WIEDER KANZLEUSE WERDEN! | Terraherz

  4. Original 75 schreibt:

    Sind das seriöse Quellen von denen du die Statistiken hast oder woher kommen diese 4,4 Millionen Hartz 4 Empfänger?

    • sascha313 schreibt:

      Danke, daß Du fragst. Solche Zahlen sind immer schewer zu ermitteln, vor allem deswegen, weil die verantwortlichen staatlichen Stellen immer wieder alles versuchen, um die tatsächlichen Zahlen zu vertuschen. Es geht um „Einzelfälle“, um bestimmte „soziale Gruppierungen“ (wie Hartz4, Kurzarbeiter, Saisonfreistellungen usw.) und die Hochrechnungen sind sehr schwierig. Die Zahlen sind also immer Schätzungen. Damit will man vermeiden, daß sich die Klasse der Lohnempfänger als „Arbeiterklasse“ fühlt…

    • Wenn die von den verschiedenen Behörden jährlich veröffentlichten Statistiken seriös sind — und das müssen sie, weil sonst auch im Kapitalismus gar keine Planung möglich wäre, dann sind das seriöse Quellen!
      Freilich können diese Statistiken so interpretiert werden, daß ein und dieselbe „Sache“ mal so oder mal so ausgelegt werden.
      Beispiel „Hartz 4 Empfänger“. Da wird meistens nur die Gesamtzahl der Empfänger veröffentlicht. Wird näher hingeschaut, wird entdeckt, daß die überwiegende Zahl Kinder sind, die zu einer „Bedarfsgemeinschaft“ zählen, wo ein oder beide Elternteile entweder keinen Arbeitsplatz haben oder der Lohn zum Überleben nicht ausreicht.

Hinterlasse einen Kommentar