Ein Tag im Leben der DDR

Berlin_Leninplatz„Hell ist der Tag über der Deutschen Demokratischen Republik“, schreibt der Autor Freimut Keßner in seinen einführenden Worten zu dem 1974 erschienenen Bildband über unseren ersten sozialistischen deutschen Arbeiter- und Bauern-Staat, in dem mit Hilfe der Sowjetunion die bisherigen Machthaber, die Ausbeuterklasse, entmachtet worden war. Es war ein Staat, in dem die Produktionsmitteln sich in den Händes des Volkes befanden. Es war ein Staat, in dem es keine Arbeitslosen gab, keine Altersarmut und keine Obdachlosigkeit. Es war ein Staat, in dem soziale Sicherheit und eine gesicherte Zukunft zu einer Selbstverständlichkeit geworden waren. Und die Kriminalitätsrate war äußerst niedrig. Zwar war auch hier nicht alles perfekt, doch die DDR ist und bleibt für alle Zeiten ein Beispiel für eine gerechte, sozialistische Gesellschaft.  Nachfolgend ein kleiner Exkurs über unser „verschwundenes“ Heimatland, aus dessen Geschichte man vieles für die Zukunft lernen kann.

Wie war ein Tag im Leben der DDR?

Er leuchtete in allen Farben, die Freude und Frohsinn, Zuversicht und Zielstrebigkeit, Schöpfertum und Schaffenskraft dem Leben verleihen. Aus dem Dunkel einer grausamen Nacht ist dieser Tag mit dem Licht der Freiheit herausgetreten, das die Sowjetarmee mit der Zerschlagung des Hitlerfaschismus brachte. Immer klarer und farbiger wurde er, weil sich hier das Volk Freiheit und Leben verdiente, indem es sie ständig eroberte. Hart, unsagbar hart war dieses Erobern in seinem Beginn. Wenn inneres Leid den Blick trübt, das Elend den Lebensmut verschüttet, der Unglauben die Kräfte lähmt, Hoffnungslosigkeit und Hunger die Menschen in ihrem Würgegriff halten, läßt es schwer kämpfen.

Hell ist der Tag

Doch da war eine verschworene Gemeinschaft, gestählt im Kampf für die Freiheit des werktätigen Volkes und für ein Leben, das der Würde des Menschen entspricht: die Kommunistische Partei. Als einzige Partei in Deutschland besaß sie ein Programm für den Weg aus Elend und Not, zur Befreiung vom Joch der Ausbeutung und Unterdrückung. In einem Meer von Blut hatten die Feinde der Freiheit des Volkes und der Menschlichkeit alle jene zu ersticken versucht, die für dieses Programm standhaft eingetreten waren. Doch das Programm lebte trotz alledem, weil die Kraft der Wahrheit durch nichts zerschlagen werden kann. [1]

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Was sehen wir auf den Bildern?

Einen Arbeiter, der – wie jeden Morgen – verantwortungsbewußt die Anlage überprüft, seine Anlage, in seinem Betrieb! Die Leipziger Messe, wo alljährlich Spitzenprodukte aus der DDR vorgestellt wurden, wo die Arbeiter voller Stolz präsentierten, was in ihrem Betrieb hergestellt wurde, wo sowjetische, ungarische oder polnische Nachbarn ihre Produkte zeigten, wo friedlicher Handel praktiziert wurde, ohne Neid und ohne Konkurrenz. Die NVA, die erste und bisher einzige Armee, die nie einen Krieg führte, die nur zum Schutz des Staates, des Volkseigentums, zum Schutz der fleißigen Arbeit der Arbeiter und Bauern, geschaffen worden war, und die dies auch getreu ihrem Eid tat. Wir sehen Wohngebiete, in denen man nachts auch ohne bewaffneten Begleitschutz durch dunkle Parks oder einsame Straßen gehen konnte. Wir sehen Urlaubsorte, wo sich Familien, einfache Arbeiter oder Mütter mit Kindern erholen konnten, ohne Sorge zu haben, daß man sie vertreiben würde, weil der Park oder See ein Privatbesitz ist, wo es sich jeder leisten konnte, Urlaub zu machen. Und wir sehen Forscher, in gemeinsamer schöpferischer Arbeit… Das alles ist keine Schlaraffenlandsphantasie, sondern es ist von Anfang an bis zu Ende die erlebte Wirklichkeit!


Wie war das in der DDR? – Fragen und Antworten.

Gab es Menschen, die keine Arbeit fanden, die vergeblich 30 Bewerbungen schreiben mußten? Gab es Menschen, die von Hartz4 leben mußten?

Natürlich nicht. In der DDR gab es keine Arbeitslosigkeit. Nach dem Schulabschluß und nach dem Studium gab es eine Berufslenkung, wo die Absolventen entsprechend ihren Fähigkeiten und unter Berücksichtigung ihrer Wünsche in die jeweiligen volkswirtschaftlich wichtigen Bereiche vermittelt wurden. Natürlich gab es keine solchen entwürdigenden Maßnahmen wie dieses Hartz4.

Was kostete der Kindergarten?

Der Kindergarten und Kinderkrippenbesuch war kostenlos und freiwillig. Es gab keine Zwangsauflagen für verspätetes Abholen und auch keine Fördervereine, weil der Staat sämtliche Kosten für die Gehälter und die Ausstattung der Kindereinrichtungen übernahm.

Wie war das in der Schule? Was kosteten die Schulbücher? Und wie war das sonst so?

Der Schulbesuch war natürlich kostenlos, aber eben nicht umsonst. Die Bildung und Erziehung der Jugend erfolgte in allen Schulen nach einem einheitlichen Konzept, das systematisch aufgebaut war und wissenschaftlich durchdacht. Die Schulbücher kosteten zwischen 1,50 und drei Mark, was soviel ist wie ein Dreipfundbrot. Sie waren auf Altpapier gedruckt (heute würde man sagen Recyclingpapier) und waren daher wesentlich leichter. Der Schulranzen wog vielleicht nur 5kg (anstatt 12kg wie heute). Das war natürlich viel gesünder und rückenschonender. Und die Schüler müßten auch nicht 20km mit dem Schulbus fahren, denn es gab in jedem kleinen Ort eine Schule und genügend Lehrer, einen Schuldirektor, eine Sekretärin und einen Hausmeister. Nicht wie heute, wo es überall an Lehrern fehlt, unsinniges Zeug unterrichtet wird, und manchmal eine Schulleiterin für zwei Schulen zuständig ist, und wo so manche Lehrerin das noch nebenbei machen muß, weil ein Direktor fehlt. In der DDR sind wir gern zur Schule gegangen. Mittwochs war Pioniernachmittag, und wer wollte, der konnte da an Exkursionen teilnehmen, an Bastelnachmittagen, in die Station Junger Touristen gehen oder ins Pionierhaus. In Berlin gab es sogar einen richtigen, großen und schönen Pionierpalast mit allerlei Attraktionen.

Wie war das mit der Arbeit, wie war das im Betrieb?

Wie schon gesagt: in der DDR gab es keine Arbeitslosen, keine Obdachlosen, keine Penner und Analphabeten. Die Arbeit war nicht immer leicht, aber man ist gern zur Arbeit gegangen, hatte guten Kontakt zu den Kollegen. Es gab oft Brigadefeiern, wo die Kollegen und der Chef gemütlich beieinandersaßen, wo man sich auch persönlich traf. Die Betriebskollektive waren in der Regel auch geprägt vom Miteinander, die Kollegen kümmerten sich um Außenseiter, und es wurde einander geholfen. So etwas wie Mobbing gab es damals nicht. Für Streitigkeiten oder Konflikte gab es die Konfliktkomission, ein gewähltes Greminum aus Arbeitern, Gewerkschaftern. Natürlich gab es in allen Betrieben eine Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) und eine Parteiorganisation (BPO). Im Betrieb hatte die Sozialistische Einheitspartei (SED) die führende Rolle. Aber um das alles nicht zu schön darzustellen natürlich gab es manchmal Konflikte, es gab auch da Karrieristen und Trittbrettfahrer. Die meisten von denen haben nach 1989 sehr schnell die Maske von sich geworfen und die Seite gewechselt. Und einige suchen heute immer noch nach Rechtfertigungen für ihr politisches und menschlichen Versagen. Das Entscheidende jedoch war, daß die Produktionsmittel in der DDR Volkseigentum waren, d.h. alle Betriebe, Maschinen, Werkzeuige, Grund und Boden gehörten dem Volk. Und manchmal mußte es das Volk eben auch noch lernen, mit seinem Eigentum pfleglich und sorgsam umzugehen.

Und durfte man in der DDR seine Meinung sagen?

Selbstverständlich durfte man in der DDR offen seine Meinung sagen, auch im Staatsbürgerkunde-Unterricht, im Betrieb oder in der Kneipe. Niemand wurde dafür inhaftiert, weil er eine andere Meinung hatte. Auch wer andere Ansichten hatte, durfte bspw. studieren (wie die heutige Kandesbunzlerin). Wer allerdings offen oder versteckt gegen die DDR konspirierte, wer im Betrieb sabotierte, wer klaute oder betrog, der wurde auch in der DDR strafrechtlich verfolgt. Denn es war das Recht des Volkes, das Volkseigentum zu schützen und den Staat zu verteidigen. Auch in den Haftanstalten galten die Gesetze. Es gab keine Folter und keine Rechtsbeugung. Die Richter und Anwälte, Lehrer und Offiziere kamen überwiegend aus der Arbeiterklasse. Da sich die DDR aber an der Nahtstelle zwischen zwei feindlichen Militärbündnissen befand, dem Warschauer Vertrag und der NATO, waren Kontakte zu Personen aus dem nichtsozialistischen Ausland (NSW) immer ein äußerst sensibler Bereich. Es muß hier sicher nicht erklärt werden, warum die imperialistische BRD kein befreundetes Nachbarland für die sozialistische DDR war. Deswegen waren Grenzverletzungen auch kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.

Wie verbrachten die DDR-Bürger ihren Urlaub? Durfte man auch ins Ausland reisen, oder war das verboten?

Die Urlaubsmöglichkeiten waren vielfältig. Jedem DDR-Bürger stand ein Grundurlaub von mindestens 18 Tagen zu, dazu kamen je nach Berufsgruppe und betrieblichen Regelungen zusätzliche Urlaubstage, so daß oftmals bis zu 24 Tagen Urlaub gewährt wurden. Die meisten verbrachten ihren Urlaub an der Ostsee, in FDGB-Ferienheimen (diese Urlaubsplätze waren sehr begehrt und wurden über die Gewerkschaft vergeben) oder in betrieblichen Ferienheimen. Kinderferien wurden zumeist über den Betrieb der Eltern organisiert und waren fast kostenlos. Manche waren aber auch begeisterte Campingfreunde, die alljährlich ihren Urlaub an einem der zahlreichen Seen oder Talsperren verbrachten. Und natürlich durfte man auch ins Ausland reisen. Viele DDR-Bürger fuhren privat oder mit dem Reisebüro der DDR ins sozialistische Ausland: nach Ungarn, Bulgarien, in die Sowjetunion, die Tschechoslowakei, nach Polen, Rumänien usw. Über „Jugendtourist“ wurden  sogar Reisen ins westliche Ausland angeboten. Diese Angebote waren allerdings beschränkt, denn z.B. die BRD war – wie gesagt – kein befreundetes Land, und nach wie vor herrschte zwischen Ost und West ein gespanntes Verhältnis und von seiten der BRD wurde nichts unversucht gelassen, um der DDR zu schaden. Deshalb unterlagen solche „Westreisen“einer strengen Kontrolle und nicht jedem konnte ein Visum erteilt werden. Das war keine Schikane, sondern eine Notwendigkeit!

Das sind nur ein paar kleine Fragen, aber vielleicht sieht man daran, daß es völlig neuartige Verhältnisse waren, es waren solidarische und kollegiale Verhältnisse, es waren Verhältnisse der gegenseitigen Hilfe und kameradschaftlichen Zusammenarbeit, die sich grundlegend von denen des Kapitalismus unterscheiden! Viele wünschten sich heute den Sozialismus zurück, obwohl es da eigentlich kein Zurück mehr geben kann, sondern nur noch ein Vorwärts! Hier nun noch ein paar Bilder:

Betrieb

Weimar

Damals schrieb man in diesem DDR-Bildband noch:

Heute kann sich in der Deutschen Demokratischen Republik ein junges Mädchen nur schwer vorstellen, daß eine Frau weniger Rechte als ein Mann haben könnte. Aber alle Mädchen und Frauen erleben, daß die Gleichberechtigung der Frau nicht nur ein von der Verfassung verbrieftes Recht ist, sondern daß auch durch die Arbeiter-und-Bauern-Macht alle Voraussetzungen gegeben sind, dieses Recht in vollem Umfange wahrzunehmen. Alle Mädchen und Frauen haben die gleichen Bildungschancen wie die Jungen und die Männer. Seit langem ist das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Leistung“ voll verwirklicht. In allen Betrieben und Institutionen gibt es Frauenförderungspläne, jeder dritte Volksvertreter in der Deutschen Demokratischen Republik ist eine Frau. Ein dichtes Netz von Kindereinrichtungen wurde geschaffen, um eine wichtige Grundbedingung zur vollständigen sozialen Befreiung der Frau und ihrer wirklichen Gleichstellung mit dem Mann – die Berufstätigkeit – zu ermöglichen. Umfangreiche sozialpolitische Maßnahmen dienen der Förderung der Familie und gewährleisten der werktätigen Frau und Mutter, ihre ersönlichen Anlagen und Fähigkeiten allseitig zu entwickeln.

Heute ist in der Deutschen Demokratischen Republik die Angst vor dem Alter bei der älteren Generation nur noch eine mehr und mehr verblassende Erinnerung, weil alle alten Bürger in dem Staat, den sie durch ihre fleißige Arbeit mitgeschaffen haben, eine hohe Wertschätzung geießen und vom Staat und der ganzen Gesellschaft umsorgt und unterstützt werden. Wo immer man auch in der Deutschen Demoratischen Republik hinschaut – in jedem Bereich des Lebens wird sichtbar, wie die Arbeiterklasse als entscheidende Kraft unter Führung ihrer revolutionären Kampfpartei die gesellschaftlichen Verhältnisse menschlich gestaltet hat und so die ganze Lebensweise der Menschen veränderte. Überall offenbart sich, daß der reale Sozialismus die Realität sinnvollen Lebens ist. [2]

WIDER alle Lügen und Verleumdungen gegen unser einstiges sozialistisches Vaterland hier ein paar Fakten zur Lebenslage einer Familie in der DDR, hier die Vorzüge der DDR auf einen Blick:

In der DDR

…gab es ein Recht auf Arbeit und keine Arbeitslosigkeit, denn die Produktionsmittel befanden sich in den Händen des Volkes,
demzufolge gab es keine Ausbeutung mehr durch eine Minderheit von Kapitalisten. Es gab allerdings noch ein paar kleine privatkapitalistische Handwerksbetriebe, die vom Staat kontrolliert wurden.
…hatte jeder Jugendliche das Recht auf eine kostenlose Schulbildung. Wir hatten das beste Bildungssystem!
…erhielt jeder Jugendliche nach Schulabschluß eine Lehrstelle.
…war das Hochschul-Studium kostenlos und die meisten Studenten erhielten Stipendien, die nicht zurückgezahlt werden mußten. Von den Stipendien konnten die Stuidenten leben. Sie mußten nicht zusätzlich Geld verdienen.
…gab es nur eine Krankenkasse für alle; deshalb waren die Krankenkassenbeiträge niedrig. Und
…die Krankenkasse zahlte anstandslos jede notwendige Arztbehandlung und jeden Krankenhausaufenthalt und alle vom Arzt verordneten Medikamente.
…lag die Sozialversicherung in den Händen der Gewerkschaften
…wurden die Löhne und die Arbeitsbedingungen im Rahmen des Arbeitsgesetzbuches durch die Betriebsleitungen und die Gewerkschaften gemeinsam festgelegt, d.h., die Arbeiter haben über ihre Gewerkschaft dabei mitentschieden.
…war gesetzlich festgelegt: Ob Mann oder Frau – gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
…lag der Wohnungsbau in den Händen des Staates, der Kommunen oder der Betriebe und Genossenschaften. Er diente nicht der Profiterwirtschaftung, sondern der Schaffung von Wohnraum für die Bevölkerung.
…lagen deshalb die Mietkosten weit unter denen in der BRD.
…gab es keine Obdachlosen.
…gab es eine gesicherte Altersversorgung und eine Rente, von der man leben konnte.
…eine äußerst niedrige Kriminalität; fast alle Straftaten wurden aufgeklärt.
…gab es keinen Neofaschismus. Sämtliche Nazi- und Kriegsverbrecher waren, wenn sie vorher nicht noch in den Westen geflüchtet waren, vom Staat verurteilt und bestraft worden.
…gab es auch eine Friedensarmee, die Nationale Volksarmee (NVA). Aber die war nur zur Verteidigung gegen Angriffe da, nicht dazu, Angriffskriege zu führen, wie die Bundeswehr, die Angriffskriege geführt hat in Jugoslawien, in Afghanistan und dort noch immer Krieg führt. Die NVA dagegen hat niemals Krieg geführt; denn die DDR-Regierung hielt sich an das von ihr geprägte Wort: Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!

Angemerkt sei noch:
Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters bzw. einer Arbeiterin betrug etwa zwischen 450 und 1300 M im Monat (bei geregelten 43,75 bzw. 42 Std./Woche). Eine Monatsmiete für eine Dreiraum-Neubauwohnung betrug so zwischen 60-80 M. Ein halber Liter Milch kostete 56 Pfennig, ein Brötchen einen Fünfer, eine Briefmarke kostete (ebenso wie eine Straßenbahn- oder S-Bahnfahrt durch die ganze Stadt) nur 20 Pfennig. So war das! Und die Einzelhandelspreise in der DDR waren überall gleich und blieben stabil.

Schlußbemerkung: Das Ganze ist hier natürlich keine Nostalgie, sondern erlebte Erinnerung. Es ist die geschichtliche Wahrheit! Daß sich in den letzten Jahren in der DDR ab 1980 zunehmend unsozialistische Erscheinungen ausbreiten konnten, lag vor allem an dem negativen Einfluß des Revisionismus (der Abweichung vom Marxismus-Leninismus), dem zunehmenden Verfall der Sowjetunion und der nachlassenden revolutionären Wachsamkeit gegenüber dem Imperialismus, die nach der Ermordung Stalin 1953 zunehmend alle Bereiche des gesellschaftlichen Leben erfaßten. Und wenn hier nicht von Mauerbau, Stasi und „Bürgerrechtlern“ die Rede ist, so waren das absolute Randerscheinungen im Leben der DDR, die freilich von von den westlichen Medien mehr und mehr ausgenutzt worden waren und schließlich das Faß zum Überlaufen brachten. Über die Ursachen der Zerstörung der DDR, über ihre inneren Probleme, deren Gründe, und über die wachsende Unzufriedenheit der Menschen wurde viel geschrieben. Nicht immer Wahres, oft sehr Subjektives. In den bürgerlichen Massenmedien liest man, sieht man, hört man fast nur Lügen. Doch nach all den vielen unguten Erfahrungen, der zunehmenden Kriminalität, der militärischen Gewalt, den Kriegen, verursacht durch den Imperialismus in allen Teilen der Welt, ist es unumgänglich und nicht aufhaltbar, daß der Kapitalismus und dessen Grundlage, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, die auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln beruht, endlich abgeschafft werden muß, wenn die Menscheit auf diesem Planeten überleben will.

Quelle:
DDR – farbige Impressionen aus der Deutschen Demokratischen Republik, VEB Brockhaus Verlag Leipzig 1975.
[1] Freimut Keßner: DDR im Spiel der Farben, ebd.S.5.
[2] Ders., ebd., S.6f.
Bildquelle: ebd.

pdfimages  Ein Tag im Leben der DDR

Siehe auch:
Leben in der DDR – Lebensweise und Familie
Das einheitliche sozialistische Bildungssystem

Hier verlinkt auf einem russischen Blog:
https://blau-kraehe.livejournal.com/518131.html
(Спасибо за принятие моей статьи!)

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97 Antworten zu Ein Tag im Leben der DDR

  1. prkreuznach schreibt:

    So schmerzlich es für uns ist, so war es die Bevölkerung der DDR selbst, die ihr Land weggeworfen hat. Alles fing Sommer 1989 an, als die Leute nicht mehr aus ihrem Urlaub in Ungarn zurückkehrten. Hätten sie hinter ihrem Land gestanden, wären die Habsburger auf ihrem Europa-Picknik sitzen geblieben. Nach Hause fahren und die Arbeit wieder aufnehmen, wäre das Gebot der Stunde gewesen. Regierungskrise hin oder her, wenn die Bürger/innen zu ihrem Land gestanden hätten, wäre diese überwunden worden. Italien ist jahrzehntelang von einer Regierungskrise in die nächste geschlittert. Die Italiener/innen haben ihr Land nicht aufgeben. Italien gibt es noch. Nun gut, Italien ist ein kapitalistisches Land und taugt nicht zum Vergleich. Ich will hiermit sagen, dass nicht unbedingt die Regierungskrise am Untergang der DDR schuld war. Wie ich gesagt habe, die Leute hätten ihre Arbeit wieder aufnehmen und neue Vertreter/innen in die Parlamente entsenden sollen. Anstatt die „Mauer“ umzureißen, wäre es nötig gewesen vor dem Staatsratsgebäude zu demonstrieren und die unfähige Regierung zum Rücktritt aufzufordern. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse haben sich entwaffnen lassen und ihre Mitglieder liefen auseinander. Gemeinsam mit den Arbeiterinnen und Arbeitern hätten sie die Betriebe verteidigen müssen. Aber nein, man ließ alles schleifen und wunderte sich dann, dass die Betriebe plötzlich nicht mehr da waren. Von der Treuhand verscheuert. Man hielt es für wichtiger für die Einführung der DM zu demonstrieren. Eine weitere Station auf dem Weg zum Untergang.
    Die Frage ist, ob die DDR innerhalb der damaligen außenpolitischen Konstellationen zu halten gewesen wäre. Selbst wenn nicht, der Untergang hätte nicht so würdelos stattfinden müssen.
    Nordkorea und Kuba haben überlebt, weil die Bevölkerung hinter ihrem Land gestanden hat. Man war auch bereit Notzeiten zu durchleben. In Nordkorea hat man sogar eine Hungersnot überstanden. Aber die DDR-Bürger/innen haben ihr Land wegen der besseren Konsummöglichkeiten des Westens weggeworfen, obwohl ihre Existenz gesichert war.

    • sascha313 schreibt:

      Na, klar, Petra, hast Du recht. Der Untergang war beschämend und würdelos. Und solche Pfeifen und Verräter wie Krenz und Modrow haben den Feinden der DDR noch die Tür aufgehalten. Ob von den ahnungslosen (was die Perestrojka betrifft) und obrigkeitshörigen (was das Mitbestimmen und Mitdenken anbelangt) DDR-Bürgern nicht manchmal einer einen roten Kopf bekommt, wenn er gefragt wird: Was hast Du denn getan???

      P.S. Warum schreibst Du immer Bürger/innen? Gilt das auch für Menschen? Bei uns hat eine Frau immer gesagt: „Ich bin Arzt!“ Oder sowas. Da schwang viel Stolz mit und keineswegs das Gefühl vermännlicht zu werden! 🙂

      • prkreuznach schreibt:

        Über Egon Krenz ist auch auf „Facebook“ diskutiert worden. Einige denken, dass er zwischenzeitlich umgedacht hat. 1988 habe ich Hans Modrow auf der 1.Mai Demo reden gehört. Ich war begeistert von ihm, weil er über die Arbeitskämpfe im Westen sprach. Dann, 1989 und spätere Jahre, bin ich enttäuscht worden.
        Man spricht viel über die überalterte Führung. Es war der alte Erich Honecker, der den Weitblick hatte Gorbatschow zu durchschauen. Die Jüngeren in hohen Positionen ließen sich von Gorbatschow täuschen. Doch muss hier bemerkt werden, dass es nicht gelungen ist, geeignete jüngere Kader heranzuziehen.

        Nun zum Thema Genderisierung der Sprache. Mir ist das auch lästig so zu schreiben. Wird aber heutzutage verlangt. Insbesondere auch bei Linken in und außerhalb von Parteien. Was will man tun? Deutsche Sprache, schwere Sprache.

      • @ prkreuznach

        „Wird aber heutzutage verlangt.“
        Ja, und! Und von wem, bitte??? Mann oder Frau kann doch nicht auf jede dahergelaufene Modewelle, die in ein paar Jahren wieder „out“ ist mit schwimmen. Wir sind Menschen, viele haben dieses, viele jenes Geschlecht, manche gar keins und dann gibt es noch sehr seltene Sonderfälle.
        Bei solchen Aussagen fasse ich mich immer an den Kopf und frage mich, was nur los ist.

    • „So schmerzlich es für uns ist, so war es die Bevölkerung der DDR selbst, die ihr Land weggeworfen hat.“

      Ich kann einer derartig pauschalen Aussage nicht zustimmen. Aus meiner Wahrnehmung (ich bin in der BRD geboren und aufgewachsen; meine gesamte Verwandschaft lebte aber in der DDR) hatte bereits aus meiner damaligen Sicht ein vom Westen gesteuerter Putsch innerhalb der staatlichen Träger der DDR stattgefunden.

      „Alles fing Sommer 1989 an, als die Leute nicht mehr aus ihrem Urlaub in Ungarn zurückkehrten.“

      Das ist blanker Unsinn.

      Die DDR hatte 16.675.000 Einwohner. Heute leben dort noch 12.802.000

      Davon haben von 1977 bis 1989 gerade einmal 316.000 Menschen einen Ausreiseantrag gestellt, wobei 92.900 diesen zurücknahmen, so daß 223.100 Menschen hätten auswandern können. Aber nur 176.200 sind tatsächlich ausgewandert. [Aus diesen Zahlen ergibt sich natürlich weder, warum 29% die Anträge zurückgenommen haben, noch weshalb 66.900 die DDR nicht verlassen haben.] Im jährliche Durchschnitt ergibt sich somit die gewaltige Auswanderungswelle (von der hier die Propaganda allewege faselt) von rund 13.500 Menschen pro Jahr. [Vergleich BRD 800.000 oder Durchschnittlich 62.000 pro Jahr, während wohl die meisten DDR-Auswanderer in die BRD gingen, jedoch diese 800.000 Deutschland ganz verlassen haben.]
      Von 316.000 Menschen haben also 176.200 die DDR verlassen. 139.800 sind also in der DDR geblieben. 139.800 potentiell unzufriedene Menschen, die sich in der Mehrheit unter dem Dach der „guten“ Kirche mehr oder weniger organisiert haben. Und siehe „oh Wunder“ die gehen plötzlich wie gerufen, alle auf die Straße zum Demonstrieren.

      Im Jahr 1989 haben bis September 102.000 Menschen die DDR verlassen. Wer waren denn diese Menschen, wenn nicht diejenigen, die gehen wollten und aus welchen Gründen auch immer vorher nicht gegangen sind, wenn es sich nicht bei diesen um die 139.800 gehandelt hätte? Werden noch die 34.600 hinzugerechnet die ausgereist sind, ergibt sich eine Anzahl von 136.600 Menschen. Die Differenz von 3.200 ergibt sich aus dem möglichen Alter, den Sterbefällen und aus denjenigen, die sich es dann doch anders überlegt hatten. Jedenfalls wollte von meinen Verwandten, die ich sowohl vor als auch nach dem Umsturz in der DDR besuchte, keiner „nach drüben machen“. Die haben auch die DDR nicht einfach weggeworfen. Die wussten überhaupt nicht wie ihnen geschah, haben wirklich nicht begreifen können, was da überhaupt passiert.

      (Ich war damals mit einem Unternehmen selbstständig und es verging kein Tag an dem nicht irgend ein „legaler“ Kapitalisten-Betrüger von irgendeiner Firma mir etwas versuchte anzudrehen. Nach dem Zusammenbruch der DDR habe ich bis 1994 Ruhe vor denen gehabt. Die sind wie die Heuschrecken über die ahnungslosen Menschen der DDR hergefallen, dass mir schlecht wurde. Irgend so ein blitzender Gebrauchtwagen, der in Hamburg keine 500 Mark mehr gebracht hat, wurde da locker für 6.000 Mark in der DDR abgesetzt, Lebensversicherungen und Bausparverträge, die nur denen was bringen, die sie verkaufen, gingen weg wie warme Semmel. Die ganzen Pyramiden und Ponzi-Spiele wurden vollkommen ahnungslosen Menschen angedreht, die meinten noch eine schnelle Mark machen zu müssen, weil sie bereits nach kurzer Zeit arbeitslos waren oder kurz davor standen mit anzusehen, wie ihr eigener Betrieb zerschlagen wurde.)

      Ein altes deutsches Sprichwort lautet: „Ziehende Leute soll man nicht aufhalten“ Die Staats- und Parteiführung der DDR hätte einfach vom praktischen Materialismus auch das ein oder andere lernen sollen.

      Und dass es nicht erst im Sommer „plötzlich“ und aus heiterem Himmel über die DDR kam, belegen die Statistiken: 1983 gab es 9.200 „echte“ Antragsteller und plötzlich gibt es einen Anstieg um 448 % auf 40.300 im Jahr 1984. Da fing es an, wenn überhaupt, da die Ursachen aus meiner Sicht andere sind und auch kräftig Wühlarbeit von den faschistischen Maulwürfen der BRD geleistet wurde, die natürlich auf ihresgleichen selbst in der DDR zurückgreifen konnten. Dagegen hilft auch kein antifaschistischer, antikapitalistischer Schutzwall etwas …

      Aber so oder so, es kann nicht am Ausreisen einer derart geringen Zahl von Menschen aus der DDR gelegen haben, denn im gleichen Zeitraum (77-89) haben ja 800.000 Deutsche die BRD verlassen. Und außerdem hat doch erst die letzten 25 Jahre die Bevölkerungszahl der DDR um 3.875.000 abgenommen – und das trotz des „glorreichen“ Kapitalismus mit dem die DDR beglückt wurde?

      Nein, die Ursachen liegen woanders.

      • rheinlaender schreibt:

        Hallo Georg,
        DANKE dieser Beitrag ist einfach super : Zahlen, Fakten, leicht verständlich. Besonders mit der Abzocke westlicher Lumpenproletarier aus Pyramiden, KFZ und Versicherungs Loosergestalten. Der Satz .. “oh Wunder” die gehen plötzlich WIE GERUFEN, alle auf die Straße zum Demonstrieren .. könnte von mir 🙂 oder Harry sein. Der Beitrag erklärt mehr als ein ganzes Buch. Übrigens habe / hatte auch ich Verwandte, drei Lebensgefährtinnen die in der DDR VIEL besser als unsere Wessi Familie gestellt war. Ebenso hatte ich mich bis 1981 fünf Jahre lang in Obdachlosenhilfen (Ruhrgebiet, Düsseldorf, Köln) engagiert. Die meisten Patienten waren Glücksritter aus DDR, Polen.
        Die haben geglaubt, dass wenn sie ihre antikommunistischen Schauermärchen erzählen, der westliche Verräterlohn regnet. Hat er auch für WENIGE, die tatsächlich einige Traumjobs, zinsfreie Kredite und paar Exklusiv Interviews in Springers BLÖDzeitung bekamen. Aber wesentlich mehr haben sich totgesoffen oder sind auf der Strasse als Obdachlose verreckt. Aber so funktioniert die BRD : Damit 10 Prozent in Luxus leben können, müssen 30 Prozent wirklich bitter bluten. Oder einfacher : Ich bin nur so arm, weil Du so reich bist.

      • prkreuznach schreibt:

        Danke für den ausführlichen Kommentar. Es ist wichtig auch andere Sichtweisen zu sehen. Ich kenne vieles nur vom Lesen. Mein Mann kommt aus der DDR. So weiß ich einiges, aber doch nicht genug.

        Für mich gab es erste Anzeichen des Niedergangs Anfang der 1980er Jahre. Es begann mit der Stationierung der USA-Atomraketen in der BRD. Im Westen waren die Kommunisten u.a. fortschrittliche Kräfte mit den Atomraketen beschäftigt. Außerdem gab es die Polenkrise. In Großbritannien fand unter Thatcher die Zerschlagung der Gewerkschaften und rigoroser Sozialabbau statt. Bislang galt Großbritannien als großes Gewerkschaftsland innerhalb der kapitalistischen Welt. Auch in der BRD begann langsam der Sozialabbau. Als hätte man geahnt, dass man nicht mehr als Schaufenster für den Osten dienen musste. Der Niedergang der sozialistischen Länder in Osteuropa und die Beseitigung der DDR hatte innere und äußere Ursachen. Man beschäftigt sich viel mit den inneren Ursachen. Dabei bleibt die Frage, ob es anders gekommen wäre, wenn die inneren Probleme gelöst worden wären.

        Aber wir müssen uns damit abfinden, dass der Untergang der DDR würdelos war.

  2. sascha313 schreibt:

    Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie tief der Virus des Antikommunismus sitzt, der ja schon im Antistalinismus zum Ausdruck kam. Für uns, die Jüngeren, existierte ein Stalin überhaupt nicht. Erst 1987, als meine liebe Genossin Friedel starb, fand ich ein Stalinbuch bei ihr. Gelesen habe ich es aber erst, als ich Kurt Gossweiler fand. Da ging mir dann ein Licht auf, ein Kronleuchter sozusagen!!! Und Heinz Keßler, aber auch E.H., sind anständige Genossen geblieben. Auch wenn E.H. meines Erachtens überfordert war und oft viel zu tolerant. Kurt Gossweiler hatte Gorbatschow sehr bald durchschaut. Seine Taubenfußchronik (auch alles andere von ihm) zeugt von seinem klaren, hellwachen Verstand!

    • Toby schreibt:

      Sehr schöner Blog, fand diesen über einen Link von Monopoli, da habe ich mich schon so Einiges über die DDR schlau gemacht. 😉

      Aber mal eine Frage: Wäre es nicht besser für die DDR wenn man auch da am Beispiel der Demokratischen Volksrepublik Korea nachgegangen wäre, also das selbe Staatsmodell angestrebt hätte spätestens anfangs den 1970er Jahre? Auch der große Revolutionär Che Guevara hatte für das sozialistische Kuba das selbe Sozialismus-Modell wie in Nordkorea empfohlen: http://old.kaosenlared.net/noticia/comprended-a-corea

      • prkreuznach schreibt:

        Wie Nordkorea? Die asiatische Kultur ist anders, als die europäische Kultur. Das Modell eines asiatischen Landes kann man nicht einfach einem europäischen Land überstülpen.

    • Hanna Fleiss schreibt:

      Wie meinst du das – „tolerant“ -, Sascha? Meiner Ansicht nach konnte Honecker aktiv nichts gegen Gorbatschow tun. Als die eigenen Genossen gegen ihn opponierten, weil er nicht den Kurs von Gorbatschow einschlug (Gorbatschow, Gorbatschow über alles), sagte er in halböffentlichem Kreise: „Was da bei Gorbatschow geschieht, das will ich nicht für die DDR.“ Da hatte Gorbatschow noch lange nicht seinen berüchtigten Satz gesprochen: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Wer von uns hatte begriffen, dass der ein schäbiger Hochverräter war?

      Honecker wird den Satz verstanden haben, aber haben WIR ihn wirklich verstanden? Und hätten wir ihn richtig verstanden, wären wir geistig und ideologisch dann in der Lage gewesen, die DDR gegen Gorbatschows „Sowjetunion“ zu verteidigen? Gegen das führende sozialistische Land der Welt, das uns vom Faschismus befreit hatte und ohne das es die DDR niemals gegeben hätte? Das ist eine Frage, die ich mir seit langem stelle und die ich bis heute nicht eindeutig beantworten kann. Ich neige aber eher zum Nein.

      • sascha313 schreibt:

        Toleranz“ ist (nicht nur medizinisch gesehen) eine Krankheit!

        Auf gut Deutsch: „Toleranz“ ist ein medizinischer Begriff aus dem Bereich der Organtransplantologie. Er bezeichnet die Unfähigkeit eines Organismus, artfremde Organe von den eigenen zu unterscheiden. Ein solcher Zustand wird erreicht durch die allmähliche Unterdrückung von Giftstoffen im Immunsystem, was schließlich zu Apathie und Gleichgültigkeit führt. Vollständige Toleranz bedeutet: Tod des Organismus!

        Und: Nein – wir wären alleine nicht imstande gewesen, den Sozialismus zu halten! Das wußten auch die imperialistischen Strategen!

      • Artur schreibt:

        Nur zur Vervollständigung von Saschas Kommentar:
        Toleranz kommt aus dem lateinischem Verb tolerare und bedeutet ‚ertragen, erdulden.‘

  3. sascha313 schreibt:

    Hallo Toby, danke für das Kompliment. Tja, was wäre wenn… Zunächst muß man die Dinge in ihrem dialektischen und historischen Zusammenhang betrachten. Erstmal konnte ja die DDR nur entstehen, weil die Sowjetunion Deutschland vom Faschismus befreit hatte, und weil die DDR anfangs sowjetische Besatzungszone war. Daher mußte erst eine antifaschistisch-demokratische Umwälzung stattfinden (mit all den Konsequenzen wie Entnazifizierung, Enteignungen der Nazi- und Kriegsverbrecher, Wahl demokratischer Organe und Zulassung von Parteien). Und erst danach konnte die sozialistische Revolution stattfinden, wo dann aus KPD und SPD die Sozialistische Einheitspartei (SED) hervorging. Die Reihen der Kommunisten waren sehr stark dezimiert, dennoch konnte die SED ihrem Führungsanspruch gerecht werden, weil sie ein klares, zukunftsweisendes Programm hatte.

    Von bürgerlichen Politikastern wird oft der Begriff „Sozialismusmodelle“ verwendet. Das findet man fast ebenso häufig, wie „Ostblock“ und „Mauer“. Aber dieser Begriff ist unsinnig und falsch. Es gibt nur Sozialismus oder Kein-Sozialismus. Daß es da regionale, traditionsbedingte oder auch nationale Unterschiede gibt, ist verständlich. Die entscheidende Frage ist doch: In wessen Händen befinden sich die Produktionsmittel? Und daß es hin und wieder unterschiedliche Vorstellungen gibt, ist normal. Das Richtige muß sich eben herauskristallisieren. Das war schon zu Lenins Zeiten so!

    • Toby schreibt:

      Ok der Sozialismus muss natürlich an der jeweiligen Kultur passen. Ist mir klar geworden. Aber was für entscheidende Fehler hatte Erich Honecker gemacht, das die DDR zusammenbrach? War das nicht diese „Entspannungspolitik“? Hat mich schon immer interessiert. Was ich auch gerne wissen möchte wie es mit der Wirtschaft in der DDR wirklich war. In den westlichen Medien ist ständig von einer maroden Mangelwirtschaft die Rede, was aber natürlich nicht stimmt. Ich habe auf YouTube erfahren von zwei Wirtschaftstheoretiker, das es ein Rotes Wirtschaftswunder gab.“Was können wir aus der DDR-Wirtschaft lernen?“ heißt dieses Video. Da kommt ein gewisser Klaus Blessing vor. Darin wird allerdings erzählt, dass es sich um das Ökonomische System der Planung und Leitung dies ermöglichte. Was sagst du dazu Norbert?

      Gruß Toby

      • Sozialismus kann überhaupt nicht bedeuteten, sich irgendeiner Kultur anzupassen. Der Sozialismus kann sicher gute Dinge aus einer gegebenen Kultur übernehmen, aber grundsätzlich passt der Sozialismus in keine Kultur. Sozialismus kann nur Selbst-Eigene Kultur sein, obwohl der Begriff ‚Kultur‘ in diesem Zusammenhang eher als unglücklich zu bezeichnen ist.

        Im Wesentlichen haben wir zwei aus Sicht der Anthropologie zwei „Hauptkulturen“, die eine wird als ‚Schuld-Kultur‘, die andere als ‚Scham-Kultur‘ bezeichnet. Grob kann gesagt werden, dass sie „ideeller Natur“ sind. Die meisten Menschen halten diese aufgrund ihres konditionierten Denkens für Wirklichkeit. Das ist aber nun einmal keine Realität. Die Realität ist materieller und im Falle des Menschen biologischer Natur, die natürlich ihre Grundlage im Materiellen hat. Sie kann vom Menschen erforscht werden und er kann Gesetze und Gesetzmäßigkeiten in ihr feststellen und deshalb Aussagen über die objektive Realität machen.

        Ich kann nicht erkennen, welche Fehler Erich Honecker gemacht haben soll. Den realen Machtverhältnissen gegenüber war er „hilflos“ ausgesetzt. Innerhalb und außerhalb der DDR – vor allem in der Sowjetunion – hatten sich konterrevolutionäre Kräfte innerhalb der Partei und des Staatsgefüges an die Gewalt geputscht. Die einzige Option wäre militärische Gewalt gewesen. Hier wäre ihm Gorbatschow in den Rücken gefallen. Eine militärische Niederlage wäre das Ergebnis gewesen und der Kommunismus wäre – jedenfalls in Deutschland und Europa – vollkommen diskreditiert worden. Als ein blutgieriger Hund, der einen (angeblichen) Volksaufstand brutal niedergeschlagen hätte, wäre er und damit der Kommunismus zunächst in die vorläufige Geschichte eingegangen. Dies hätte den Sozialismus nicht nur um 50, sondern wahrscheinlich um 300 Jahre zurückgeworfen.

        Freiheit oder Kapitalismus? Wir wählen die Freiheit! – aber leider greift der kurzsichtige Mensch zur Banane und lässt sich so leicht vom Schein betrügen und merkt erst, wenn die Falle zugeschnappt ist, dass er den Menschen-Jägern in die Falle gegangen ist. Und daran ist dann im Falle der DDR nur einer Schuld – klar – obwohl es doch des Menschen eigene Dummheit ist, den falschen Weg zu wählen, und nicht die „Fehler“ eines Erich Honecker.

        Im Übrigen fallen der Verrat und die Verbrechen von Willi Brandt und Herbert Wehner viel mehr ins Gewicht, als die „Fehler“ von Erich Honecker, der dem Faschismus wehrte, während die beiden erstgenannten ihn förderten, wo sie nur konnten. Sie waren halt käuflich. Erich Honecker nicht.

      • sascha313 schreibt:

        Naja, jedes Land hat seine eigenen Traditionen, seine Kultur, seine Geschichte usw. Aber hier geht es doch darum: In wessen Händen befinden sich die Produktionsmittel, und wer hat die Macht? Wenn das die Arbeiterklasse ist – also die Mehrheit des Volkes, im Bündnis mit den Bauern, dann haben wir sozialistische Verhältnisse, mal einfach gesagt. Honecker hat sicher auch Fehler gemacht, aber man darf die Rolle einzelner Personen nicht überbewerten. Das Politbüro bestand nach dem XI.Parteitag aus 22 Genossen (von denen mir G.Mittag wegen seines rechthaberischen Führungsstils am unangenehmsten in Erinnerung ist). Eine planmäßige Leitung der Wirtschaft durchzusetzen war natürlich sehr kompliziert, zumal es äußere Einflüsse gab, die nicht änderbar waren. Hinzu kam, daß die Sowjetunion schon damals (also seit 1956) in den Strudel des Revisionismus geraten war. Für die DDR waren die negativen Folgen der Perestrojka dann kaum noch abzuwenden. Auch deswegen, weil in der DDR nur wenige die wahren Gründe dieser antikommunistischen Wendung erkannt hatten. Dr.Kurt Gossweiler schrieb darüber („Taubenfußchronik“).

        Was können wir von der DDR lernen? Die DDR war ein sozialist.Land. Man kann heute eine Ahnung oder eine Vorstellung davon bekommen, was Sozialismus war bzw. hätte sein können. Es gab viele Gründe, warum der Sozialismus für 96% der Menschen die richtige Wahl war. Und es gab ein paar Gründe (s.o.), warum die DDR unterging. Marode war die DDR-Wirtschaft deshalb noch lange nicht! Siegfried Wenzel schrieb darüber: „Was war die DDR wert?“ – auch Blessing kennt sich aus. Aber Memoiren sind ja i.a. immer mit einer gewissen Distanz zu lesen. Die von Krenz würde ich z.B. gar nicht erst lesen…

        Wirtschaftswunder gab es im Sozialismus nicht. Wohl aber gab es ganz enorme Entwicklungen. Denn der Sozialismus setzte Kräfte frei, die es vorher nicht gab: Man braucht sich nur mal die Entwicklung der Sowjetunion nach 1920 anzusehen und die der DDR in den 1950-70er Jahren. Das Wohnungsbau-programm der DDR wurde bis 1989 erfüllt! Eine gigantische Leistung!

  4. „Marode war die DDR-Wirtschaft deshalb noch lange nicht!“
    So ist das! Denn der Kapitalismus hätte ja gar keinen Grund gehabt, die DDR und ihre Menschen auszuweiden. Schon die Tatsache, dass die DDR gar keine Schulden hatte, spricht gegen die Mär einer „maroden“ DDR. Bisher wurden mit der Ausschlachtung der DDR mindestens 2.000 Milliarden Euro (4.000 Milliarden DM) „verdient“.

    Nur mal eine Tatsache. Innerhalb der DDR gab es zwischen den einzelnen „Einheiten“ (Beispiel: eine Genossenschaft oder ein Ministerium hatte an ein/e andere/s eine Lieferung/Leistung vorgenommen) Ausgleichs-Verpflichtungen in rechnerischer Höhe von 40 Milliarden DDR-Mark. Daraus hat der Kapitalismus eine „Geld“-Schuld konstruiert.

    Diese wurde von Drei-Gespann Kohl, Genscher, Schäuble auf 400 Milliarden DM „aufgewertet“ und Schuldscheine mit 10% Zinsen p.a. darauf ausgestellt, die an englische Banken auszuhändigen waren. Daraufhin hat Thatcher überhaupt der „Wiedervereinigung“ (ich hasse diesen falschen Begriff) erst zugestimmt.

    Ohne die künstliche Aufrechterhaltung des Phantasmas „Schulden“, wäre wohl der Kapitalismus in Europa vor 25 Jahren zusammengebrochen, so konnte er sich weiter mit seinem Betrug, seinem Raub und seiner Ausbeutung aufrechterhalten. Nicht die DDR war, sonder der Kapitalismus IST marode und kann nur aufgrund seiner Abscheulichkeiten, die er begeht, „überleben“.

    • Harry 56 schreibt:

      Danke für diesen Beitrag!
      Die reinen Verrechnungsschulden innerhalb der früheren DDR-Ökonomie in Guthaben westdeutschen Banken umzuwandeln war eine der größten Raubzüge und Betrügereien innerhalb der modernen Wirtschaftsgeschichte. Ich glaube, selbst die größten und schliimsten Mafia-Bosse müssen damals vor Neid wohl fast geplatzt sein, bei allen diesen „famosen“ „Treuhand-Geschäften“!

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  8. madameflamusse schreibt:

    Und am Ende war die DDR pleite..und hatte viele Opfer gefordert, Mauertote, Zwangseingewiesen in Jugend und Erziehungsheimen, ebenso in schrecklichen und Menschenverachtenden Zuchthäusern…etc. usw.

    • sascha313 schreibt:

      Haben sie Euch diese Märchen in der Schule erzählt oder in Hohenschönhausen? Kindchen, Du muß nicht alles glauben, was Dir diese angeblichen „Opfer“ erzählen! Sie bekommen Geld dafür, daß sie lügen! Laß Dir das von jemandem sagen, der in der DDR gelebt hat, studieren durfte, gerne gearbeitet hat und glücklich war.

      • sonnenschein 88 schreibt:

        madameflamusse : hat vollkommen Recht. sascha313 ja Arbeit hatte man. Man hatte keine Sorgen. Man durfte nicht Reisen wohin mal wollte. Im jedem Haus hatte man einen Stasi Spitzel . Meine Eltern mussten in der Partei sein. Vater Bulle , Mutter im Betrieb CVO. Also Partei. Westfernsehen verboten , trotzdem geguckt wenn die Eltern nicht da waren. Dann die gequirlte Scheiße Planerfüllung. Regale leer. Der schwarze Kanal erzählte wie scheiße der Westen ist. Aber seine Frau im Westen geklaut. Sie waren bestimmt auch einer von den Rot Socken. Mauer offen und ihren Ost Wagen (Wartburg,) gegen ein West Wagen eingetauscht. Unsere Alu Chips waren nichts Wert. Außer in Polen. Eltern leider zu früh verstorben, dann hat man die Verwandschaft aus dem Westen eingeladen. und der Staat wusste bescheid. Eintritt mussten die Leute noch bezahlen. Hatte eine schöne Kindheit will ich auch nicht meckern aber es war ein Überwachung Staat. Diese Stasi Typen haben heute kein schlechtes Gewissen. Wie viel Leid haben sie den Menschen gebracht. Hätten sie die Leute frei reisen lassen egal wohin , wären sie auch wieder gekommen. Und was sie geschrieben haben da kommt mir der Kaffee von gestern hoch, Sie waren garantiert einer von den Spitzel . Und jetzt in der Firma Betriebsleiter. Die DDR war Pleite !!!

      • sascha313 schreibt:

        …ach weißt du „sonnenschein“ – dein Kommentar ist nicht viel wert. Hast du wohl aus der Zeitung abgeschrieben, oder hast du dir das selbst ausgedacht? Naja – weiteres kannst du dir hier sparen! Deiner saumäßigen Rechtschreibung nach zu urteilen bist du in keine DDR-Schule gegangen – da hat man nämlich schon in der 3. Klasse gelernt, fehlerfrei zu schreiben.
        (Übrigens – Nazis werden hier gesperrt!)

      • Doed schreibt:

        madamflamusse ist leider ein Opfer der Berichterstattung. Auch ich habe eine Zeit lang geglaubt die DDR war pleite. Ich habe einfach nicht bewusst in ihr gelebt. Die Ansichten über dieses Land musste ich mir nach der Wende bilden. Ich kann mich sogar noch erinnern, dass ich als junger Mensch eine Abneigung gegen Russen hatte und eine Vorstellung, dass diese sehr rückschrittlich sein mussten. Ich frage mich bis heute, woher ich das aufgeschnappt habe. Irgendwoher muss es ja gekommen sein.

        Die Ursachen sogenannten „Pleite“ lagen beweisbar (!) aber nicht an der Planwirtschaft. Es gab von Anfang an einen beständigen Mangel an Arbeitskräften und Ressourcen. Das kann man aus Briefen zwischen der Staatsführung der DDR und der UdSSR herauslesen. Der Verrat der UdSSR unter Gorbatschow hat nur alles komplett gemacht. Rohstofflieferungen wurden nicht nur verteuert, sondern einfach zurückgehalten, um diese für mehr Geld direkt in den Westen abzusetzen. Die ganze Wirtschaftsumstellung in der UdSSR sollte man sich näher betrachten, um zu verstehen, wie die ganzen sozialistischen Staaten in einem Handstreich zusammengebrochen sind. Wobei ich da denke, dass es auch von Außen ordentlich Unterstützung gab. Das ist sicher eine interessante Geschichte, um das zu verstehen. Informationen aus den Konzernmedien, die von diesem Wirtschaftssystem profitieren, haben doch gar kein Interesse diese zu verbreiten. Das birgt für diese doch eine beständige Gefahr, wenn die Menschen anfangen, sich doch tiefgründiger für den Sozialismus zu interessieren.

        Die Tatsache ist, dass die DDR die westlichen Auslandsschulden in den 80ern sogar verringert hat. Trotz aller Widrigkeiten. Das ging sicher auf Kosten der Lebensqualität oder Produktvielfalt. Trotzdem kann mir keiner sagen, dass die Wirtschaft schlecht war, als die Treuhand ihr Unwesen getrieben hat. Erst 2003 soll das Niveau von 89′ wieder erreicht worden sein. Und dabei fehlt hier völlig jede industrielle Basis. Aber man brüstet sich mit der Umwelt die sich erholt hat und Westniveau erreicht. Ist ja auch kein Wunder wenn die Industrie fehlt. Die schmutzigen Industrien sind auch schon vor der Wende im Westen nach Asien verlagert worden. Die Umweltbewegung kam auch erst in den 80ern in Fahrt.

        Erziehungsheime gibt es auch heute noch. Jugendstrafe ebenfalls. Horrorgeschichten á la Hubertus Knabe aus seinem Gruselkabinett in Hohenschönhausen schenke ich auch kein Vertrauen. Der wäre seinen Job ganz schnell los, wenn er nicht so ein Demagoge und Antikommunist wäre.

        Mauertote sind ein Produkt der Geschichte. Wer da die Verantwortung trägt, da kann man sich streiten. Das isoliert von der Geschichte und Interessen zu sehen, ist aber der erste Fehler, Wenn ich mir die USA mit ihren Kriegen, Destabilisierungsaktionen ganzer Staaten und Entführungen ansehe, frage ich mich doch, warum dieses Land nicht öfter in den Medien kritisiert wird und Deutschland sich ohne jedes schlechte Gewissen als Verbündeter anbiedert und diese Aktionen teilweise logistisch unterstützt. Ich denke jedenfalls nicht, dass die DDR so viele kaputte Existenzen produziert hat.

        Die DDR war sicher in vielen Belangen problematisch. Die Führung ist in ganz anderen Verhältnissen aufgewachsen. Jugendorganisationen und die ewige Propaganda wären mir vielleicht auch ordentlich auf den Keks gegangen. Nur heute existiert die Propaganda ja auch, nur ist sie perfider und nicht so nervtötend. Man schnappt sie so „nebenbei“ auf. Die DDR war in dieser Hinsicht irgendwie ehrlicher, weil es offensichtlich war. Heute redet man genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich will. Siehe SPD und ihren unerträglich unehrlichen Sigmar Gabriel. Leider ist der kein Einzelfall.

    • Harry 56 schreibt:

      Madame!
      Wie viele Opfer, sowohl Tote als auch zerstörte Familien, Familientragödien, schwerste psychische Krankheiten, Zerüttungen hat wohl allein das seit 2005 bestehende sozialfaschistische Hartz4-Regime gekostet? Es gibt darüber keine seriösen Statistiken von DESTATIS? Logisch! Logisch!

      Wohlgemerkt: Ein sozialfaschistisches Terrorregime gegen Millionen von Menschen, welche in vielen Fällen nicht mehr die geringste Chance auf einen normalen Arbeitplatz haben. 2003/2004 durchgepeitscht von einem abscheulichen BRD-Allparteien-Regime aus SPD/CDU/CSU/FDP und NATO-Oliv-„Grünen“, zusätzlich abgeschirmt und flankiert von einer wahrhaft fast NS-haften(Deutsche Arbeitsfront) „Gewerkschaftler“- Nachfolgeorganisation namens „DGB“…..

      Auch das alles, diese so abscheulichen, menschenverachtenden heutigen Praktiken verdanken wir mit — hm???, hm??? – dem „Mauerfall“ 1989. So liegen nun mal die Dinge!

      • madameflamusse schreibt:

        das ändert doch nichts an den Tatsachen der DDR.. und hat damit auch gar nichts zu tun?

      • Doed schreibt:

        Hier für dich madameflamusse etwas über die DDR-Wirtschaft.
        Da heißt es: „Blum (IWH) vertritt – unter Einbeziehung der Daten von Heske für 1989 – die Auffassung, dass sich das Niveau der Produktivität in der DDR zwischen 1950 und 1989 von 40 auf 56% des westdeutschen Niveaus entwickelte, sich deren Abstand also um 16% verringerte. Dies legt zumindest die Folgerung nahe, dass die DDR den gewaltigen Anstieg der westdeutschen Produktivität je Einwohner in dem Zeitraum nach 1950 vergleichbar bewältigte, indem sie ihren Rückstand nicht erhöhte, sondern verringerte – eine Feststellung, die später offiziell ignoriert wurde.“
        Und das trotz aller Widrigkeiten mit Abwanderung und Rohtoffmangel. Glauben Sie immer noch alles was die Medien liefern? Zeitungen und Fernsehen sind keine wissenschaftlichen Publikationsorgane. Politiker sowieso nicht.
        http://www.schattenblick.de/infopool/geist/history/ggwir010.html

        Witzig, dass auch die Mitdiskutanten den Herrn Modrow erwähnen. Demnach hat er ja offensichtlich gelogen.

    • @ madameflamusse – ich gehe mal davon aus, dass Sie weder in der DDR aufgewachsen, noch dort gelebt haben. Ihr Kommentar lässt erkennen, dass Sie Ihre „Informationen zur DDR“ einzig aus der „West-Propaganda“-Maschinerie entnommen haben. Wenn man den heute 20-35jährigen Schauergeschichten über die DDR erzählt, so sind diese wohl kaum in der Lage, sich ein ehrliches Bild vom Leben in der DDR zu machen.

      Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum man die DDR, auch nach 26 Jahren Annektion, immernoch Jahr für Jahr verteufelt, man jede Erinnerung an die DDR versucht abzureißen? 2/3 als „Stasi-Spitzel“ diffamiert? Das MfS („Stasi“) hatte in der DDR die gleichen Aufgaben wie der BND in der BRD. Können Sie sich vorstellen, von wie vielen Geheimdiensten Sie grade überwacht werden? BND, MAD, NSA, Verfassungsschutz ect. (wobei Verfassungsschutz irreführend ist. In der BRD gibt es keine Verfassung, nur ein Grundgesetz. Die DDR hatte im Gegensatz zur BRD eine vom Volk abgestimmte und angenommene Verfassung, in der die Grundrechte jedes DDR Bürgers festgelegt waren.)

      In einer Sache muss ich Ihnen Recht geben, dass Strafgesetz wurde in der DDR „härter“ gehandhabt. Schwerkriminelle Straftäter hatten ihre Strafe im „Knast“ abzusitzen, heute bekommen sie tagsüber Freigang und Nachts ihr Bett im „Knast“, da ist man doch gern Verbrecher. Fragen Sie einmal die Opfer dieser Verbrecher was sie von diesen „menschenwürdigen Zuständen“ halten.

      Ich nehme Ihnen Ihre Meinung nicht übel, wenn man von Kind an in den Medien über den „Unrechtsstaat DDR“ berieselt wird, kann man sich kaum eine ehrliche Meinung über das Leben in der DDR bilden. Ich habe 40 Jahre in der DDR gelebt und kann somit die DDR und BRD schon recht gut vergleichen und beurteilen. Glauben Sie mir, ich bin froh 40 Jahre in der DDR gelebt zu haben.

      Ein ganz kurzer Vergleich: In der DDR waren die Menschen, egal welcher Altersstufe, füreinander da – „WIR“ und in der BRD? – hier gibt es kein „WIR“ – hier gibt es nur Gewinner oder Verlierer. In der DDR war der Staat für die Menschen da – in der BRD ist der Mensch für den Staat da. Wenn Sie in der DDR gelebt haben, dann kennen Sie den Unterschied.

      Zur Freiheit des Reisens wohin man will: Fagen Sie einmal einem Arbeitslosen, eine alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern, oder eine Reinigungskraft, wie viele „Weltreisen“ diese so Jahr für Jahr machen. Ich war mit meiner Familie (2 Kinder) fast jedes Jahr im Urlaub, Ostsee oder Thüringen, CSSR. Sicher war das Leben in der DDR nicht immer leicht und gebratene Tauben sind schon gar nicht durch die Luft gesegelt. Es war auch oftmals sehr schwer, aber gemeinsam etwas geschaffen zu haben, auch wenn es noch so schwer schien, war es wert.

      Der Unterschied zur BRD: es gab weder Multimillionäre noch Obdachlose, noch Menschen die in Suppenküchen nach einer warmen Malzeit anstanden. Wenn ich heute in der „reichen BRD“ Menschen sehe, die an den Ausgabestellen der „Tafeln“ anstehen, um einen Beutel mit Lebensmittel zu bekommen, wird mir speiübel.

      Ich will aber in der BRD nicht alles „Schlecht“ machen. Der technische Fortschritt im Kapitalismus, so auch in der BRD boomt. Kapitalismus ohne Gewinn, ohne „Wachstum“ , ohne verkaufen, wär sofort pleite. Es spielt keine dabei auch keine Rolle, welche Umweltschäden entstehen, auch nicht, ob man für den Profit einen Krieg anzetteln muss, es zählt einzig der Profit. – Was auch gern weggelassen wird, – auch die Produktion von Müll boomt. Können Sie sich vorstellen wie viele Autos – von unserem „Vorzeigeprodukt der kap. Marktwirtschaft“ auf „Halde“ stehen?
      Wie viele sind jährlich Schrott und was passiert damit?
      (siehe: Die Illusion von der Überwindung der Krisen)

      @ sonnenschein: Ihre Verbitterung über Ihre Vergangenheit, hier im „Westen“, ist Ihnen anzumerken. Richtig erkannt – „Man hatte keine Sorgen“ (DDR), weder als Kind auch nicht als Erwachsener. Heute hat man Sorgen und diese können z.B. schwere Erkrankungen (Krebs) hervorrufen. Nach einer Studie der AOK über Psychosomatische Erkrankungenvon von 2001-2009 ergab eine Steigerung von 800 Prozent !!! Eine Ursache oder Begründung dafür gab es selbstverständlich nicht.

      Zu den „Alu-Chips“ – ein Brötchen 5 Pfennig, ein Bier 40 Pfennig, Miete 95 Pfennig (pro qm). Vergleichen Sie mal den Wert zum Euro (harte Währung!!!) 😉 Sie hatten eine schöne Kindheit, und wer hat Sie überwacht? Sie schreiben: „Wie viel Leid haben sie den Menschen gebracht???“ – Über welche Menschen hat wer und welches „Leid“ gebracht? Wie viele Weltreisen haben Sie in den letzten 26 Jahren bereits unternommen? Ich kenne keinen DDR-Bürger der deshalb Leid ertragen musste.

      Ihre Verbitterung kann ich nachvollziehen, Ihrem Kommentar entnehme ich, dass Sie sich die Sicherheit und Geborgenheit der DDR zurückwünschen, aber für sich eine Rechtfertigung suchen, warum es die DDR nicht mehr gibt. Noch etwas: Ihr Vater wurde von niemanden gezwungen „Bulle“ zu werden oder in die „Partei“ einzutreten. Wer hat Ihnen verboten „Westfernsehen“ zu sehen? Die DDR oder – Ihre Eltern? „Westfernsehen verboten“, trotzdem geguckt, „wenn die Eltern nicht da waren“??? Sie hätten auf Ihre Eltern hören sollen. Wissen Sie, wie viele sich heut das „Ostfernsehen“ zurückwünschen?

      Kein ehrlicher OSSI muss seine Vergangenheit in der DDR verleugnen, auf das was wir in 40 Jahren DDR geschaffen haben kann jeder Ossi stolz ein.
      Trotz aller Sanktionen unserer „lieben Schwestern und Brüder“ im Westen haben wir etwas geschaffen, was bis heute Bestand hat, den ersten sozialistischen Staat auf deutschem Boden.
      Nächster Feiertag: 7. Oktober – „Tag der Republik“

  9. Jürgen Oeter schreibt:

    Danke der der Diskutanten ich konnte hier viel für mich mitnehmen

  10. Pingback: Der Historiker Kurt Gossweiler äußert sich über die DDR | Sascha's Welt

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  12. Rolf schreibt:

    Es ist schon sehr traurig, wenn die Eltern früh sterben. Aber diese Meinungen über die DDR können nur von Menschen kommen die verblendet sind. Von Egoisten, die kein Interesse an Gemeinschaft haben, die nur ihre eigenen Interessen und Vorteile sehen. Ich las letztens, es sind – leere Menschen – die solche Eigenschaften entwickeln.

    Wir kennen sie auch aus DDR-Zeiten: Roland Jahn und die anderen „Vorgänger seiner Behörde“, Herr Eppelmann und auch Frau Merkel. Manch junge Bürger machen es für Geld. Als „Historiker“ verdient man mit Büchern gegen die DDR „gutes“ Geld – sonst droht vielleicht Arbeitslosigkeit. Ich sah im TV mal einen Rentner aus der DDR. Er wetterte gegen die DDR. Er musste nach dem Krieg im DDR-Kinderheim „Fisch“ essen …

    Die „Leseländer und Bildungsländer“ sind rar geworden – es weht der Wind des Imperialismus.
    Rolf, der Waldschrat

  13. Tankist schreibt:

    Das Leben in der DDR war einfach schön, die Diskussionen von Balla mit seinem Parteisekretär fast schon Folklore. Wirklich erstaunlich ist die Tatsache, dass der Sozialismus sich nach der Ermordung des genossen Stalin noch so lange halten konnte. Der Konterrevolution ist es erst Ende der 80iger gelungen, uns ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Warum? Weil vom Klassenkampf abgewichen wurde. Mit dem Feind gibt es nur eine Möglichkeit zu verhandeln: er unterschreibt die bedingungslose Kapitulation (Karlshorst Mai 1945). Der Klassenfeind hat uns nicht geschont. Wir waren gezwungen, Mittel die besser für Bildung, Kultur, Soziales usw. genutzt worden wären, in den militärischen Schutz des Sozialismus zu investieren. Wir haben ihn geschont, indem wir uns von ihm haben einlullen lassen. Der Sozialismus ist nun mal das Ende des Privateigentums an Produktionsmitteln, Dass es da massive Gegenwehr gibt ist völlig normal.

    Das mediale und klerikale Geschrei des Feindes nach dem Niederschlagen der Konterrevolution hätten wir ausgehalten. Wir hatten diese Möglichkeit nicht, weil die Konterrevolution, befeuert durch, ich bin mal vorsichtig, gewisse Kreise in der Sowjetunion bereits gesiegt hatte. Daher kam nicht der Befehl der Arbeiter- und Bauernmacht zur Verteidigung des Sozialismus. Am 18.03. 1990 wählte das bananengeile Volk dann die s.g. Freiheit. Bitter, dass die Genossen, die vor Stalingrad den Durchbruchversuch Mannsteins zur Entlastung der 6. Armee abgewehrt haben, umsonst gestorben sind. Es gibt da einen Film „Heisser Schnee“, da lehnt sich der siegreiche rote General an die Kanone eines vernichteten imperialistischen Panzers und wischt sich den Schweiss ab. Später sagt er zu seinen überlebenden Soldaten: „Hauptsache war, Ihr habt ihre Panzer vernichtet, ihre Panzer zu vernichten, das war die Hauptsache.“ Mit dem bisschen Konter-revolutiönchen in der DDR wären wir locker klargekommen, wir durften nicht.

  14. Hanna Fleiss schreibt:

    Tankist, mit dem letzten Satz hast du recht. Diejenigen, die den Sozialismus preisgaben, werden heute als Helden gefeiert: Modrow, Krenz und Co. Nichts ändert sich ohne Kampf, und verhindern lässt sich ohne Kampf überhaupt nichts. Natürlich ist es gut, dass es keine Toten gab, wer wollte das bestreiten. Aber es gibt auch keinen Sozialismus mehr, der noch viel mehr Tote hätte verhindern können.

    Warum benennst du nicht die „gewissen Kreise“ in der Sowjetunion, die die größten Errungenschaften der internationalen Arbeiterklasse ihren Feinden auslieferten? Und noch etwas: Wen haben wir geschont – den Sozialismus, von dem wir uns haben einlullen lassen, oder den Klassenfeind? Das wird nicht ganz deutlich in deiner Schreibe. Ist zwar eine Frage des Formulierens, halte ich aber für ein Symptom der heutigen ideologischen Wirrnis in den Köpfen.

    Ich habe gestern mit einem Mitglied der Linkspartei diskutiert über Gott und die Welt. Ob es Sinn hatte, bezweifle ich. Der Mann ist so von der Richtigkeit des Vorgehens der Linkspartei überzeugt, dass Zweifel schon in die Nähe der Feindschaft gelangen. Abgesehen davon, hat der Mann, der sicher kein Einzelfall in dieser Partei ist, Null Ahnung von kapitalistischer Ökonomie und weniger als Null Ahnung von sozialistischer Ökonomie, will mich aber belehren. Der Marxismus-Leninismus ist für ihn ein No-Go. Es ist ein Elend.

    Aber du hast recht, von dem 17-Millionen-Volk der DDR war schätzungsweise eine Million auf den Straßen und grölte ihr „Wir sind das Volk“. Sie hätten wohl zutreffender rufen sollen: „Wir sind die Konterrevolution!“ Als ich nach dem 4.November 1989 im Kollegenkreis sagte, dass es sich hier um eine handfeste Konterrevolution handelt, nicht um eine Revolution, wurde mir von meinen Genossen heftig widersprochen, und mit einemmal war ich die Dogmatikerin, die Betonkommunistin. Solcherart war die ideologische Situation unter den SED-Genossen. Konnte man von dieser DDR-Gesellschaft überhaupt den Wunsch nach Erhalt des Sozialismus erwarten? Mit der aktiven Konterrevolution wären wir fertiggeworden, aber was war mit den Köpfen geschehen?

    • sascha313 schreibt:

      Du hast recht, Hanna: Es ist ein Elend! Aber ohne geduldige und beharrliche Aufklärung der proletarischen Massen wird es keine erneute Revolution geben! Denn – wie sagte schon Bashar Al-Assad:

      „Die Revolutionen setzen Wissen und Ideen voraus, nicht Unwissen. Die Revolutionen setzen ein Vorwärts gehen voraus und nicht den Rückgang in vergangene Jahrhunderte. Revolutionen werden gemacht, um die gesamte Gesellschaft zu erleuchten, nicht ihr den Strom abzuschneiden. Normalerweise wird die Revolution vom Volke gemacht, nicht durch aus dem Ausland importierte Individuen, die ihre „Revolution“ dem Volke aufdrücken wollen. Sie wird für das Volk gemacht, nicht gegen seine Interessen.“ (lies hier)

  15. Rolf schreibt:

    Wir hätten schon gekonnt, wenn wir geeint gewesen wären und ohne Führung hätten handeln können. Einen Versuch hätten wir wagen sollen – oder? Wir hatten es geschworen. Und umsonst sind die „Genossen“ nicht gefallen – wenn wir die Erinnerung an sie wach halten.
    Rolf, der Waldschrat

  16. Tankist schreibt:

    Danke Hanna und Rolf, ich meine, dass wir den Klassenfeind geschont haben, er hat uns nicht geschont sondern von Anfang an bekämpft. Der Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion unter Führung von Lenin und dann Stalin war Klassenkampf. Auf der einen Seite galt es, die Menschen für den Sozialismus zu gewinnen, auf der anderen Seite mussten innere und äussere Feinde abgewehrt werden. Das alles kulminierte im Grossen Vaterländischen Krieg. Ein Ergebnis des Sieges über die Imperialisten war ja dann die Gründung unserer DDR. Mit dem Tod Stalins hat die Konterrevolution ihr Haupt erhoben. Ich schreibe von „gewissen Kreisen in der Sowjetunion“, weil ich es nicht besser weiss.

    Was geschah Ende Februar, Anfang März 1953 wirklich im Kreml und in Kunzewo? War es wirklich Lawrentij Beria, der angeblich Stalins Safe ausgeräumt hat? Wie konnte so eine Type wie Chruschtschow Generalsekretär werden? Warum leitete der grossartige Marschall Schukow die Ermordung Berijas? Wer protegierte Gorbatschow, mit wem sprach er auf seiner Kanada Reise? 3 Monate nach Stalins Tod gab es ja bei uns mit dem 17. Juni einen konterrevolutionären Versuch. Aus Erzählungen ist mir bekannt, dass das Auftauchen Sowjetischer Panzer genügte, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Ja und in der Linkspartei ist man befeuert durch Regierungsträume mit Kaderfragen beschäftigt, Trauerspiel. Trotz alledem, es ist nicht das Ende der Geschichte!!

  17. Vorfinder schreibt:

    Die Konterrevolution ist nicht erst Ende der 80er Jahre gelungen. Die Konterrevolution in der DDR war quasi mit dem Sturz von Walter Ulbricht gelungen. Dann wurde die Finalisierung der Beseitigung der DDR in Warteposition gehalten, bis es dem Klassenfeind passte. Wer das Thema vervollständigen will, lese unbedingt: Kurt Gossweiler „DIE TAUBENFUSS-CHRONIK“, Bd. 1+2

    • Sascha Iwanow schreibt:

      Vorfinder, ich bin der gleichen Meinung, die Konterrevolution begann in der Sowjetunion nach dem XX.Parteitag der KPdSU 1956 durch Chruschtschow und in der DDR mit dem Sturz von Walter Ulbricht. Von da an begann der „schleichende Weg“ des Opportunismus und Revisionismus, der das sozialistische Lager von innen heraus zersetzt hat. Ein Meilenstein war die Zerstörung der Freundschaft mit China und die „Anbetung“ Titos durch Chruschtschow.

      Und nein, die DDR hatte, nach dem Gorbatschow an die Macht gekommen war, keine Chance alleine zu überleben. Es war und es ist so wie Sascha es beschreiben hat, die DDR entstand durch die Sowjetunion und sie wurde mit der Sowjetunion zerstört, wie alle anderen sozialistischen Staat auch. Ein weiterer Meilenstein waren die Ereignisse in Polen, zu diesem Zweck der polnische Papst installiert wurde.

      Heute ist wieder einmal der 3. Oktober. Für mich jedes Mal ein Tag der Trauer und der Wut, wobei sich die Trauer in Grenzen hält, die Wut aber von Jahr zu Jahr steigt. Ich habe viel von Kurt Gossweiler gelesen und bin immer wieder schockiert, wie die Klassiker, die doch alles vorhergesehen, beschreiben und gewarnt haben, so sträflich vernachlässigt werden konnten. Wenn ich mir alleine die Literatur von Lenin und Stalin ansehe, stellt sich die Frage: Wie könnte es geschehen, dass so viele Genossen, die größere Kenntnisse des Marxismus/Leninismus hatten, es nicht gesehen haben, was für eine Entwicklung da eingeschlagen wurde, vor allen Dingen, in der Sowjetunion?

      Manches Mal frage ich mich, ob eine kommunistische Gesellschaft überhaupt möglich ist? Es wurde doch schon so viel erreicht, die Kommunisten hatten die Macht in den Händen und trotzdem siegt der Imperialismus. Wurde von den Klassikern die menschliche Natur zu wenig beachtet? Hatte B. Brecht doch mehr Recht, als er schrieb: „Erst kommt der Bauch und dann erst die Moral“, als viele wahrhaben wollen? Ich möchte Lenins Frage: Was tun?, anders stellen: Wie konnte das geschehen?

      • Hanna Fleiss schreibt:

        Sascha Iwanow, ich möchte auf deine Frage eingehen: Wie konnte das geschehen?

        Wenn du Kurt Gossweilers Wortmeldungen und Bücher gelesen hast, dann müsstest du wissen, dass die Sowjetunion vom ersten Tage ihres Bestehens an gegen jede Spielart von Konterrevolution zu kämpfen hatte. Nicht nur gegen äußere Konterrevolution, sondern vor allem auch gegen die innere. Ein paar Namen: Sinowjew, Kamenew, Trotzki und der ganze Anhang in hohen und höchsten Positionen der Partei und auch der Roten Armee. So war der Leiter des NKWD Jeschow ein Agent der deutschen Abwehr, der Tausende aufrechte Kommunisten auf dem Gewissen hatte. Berija entlarvte ihn, vielleicht wusste er auch genug über Chruschtschow und wurde deshalb „beseitigt“.

        Es gab nachgewiesene Pläne, Stalin zu ermorden, selbst die Macht zu ergreifen und die Sowjetunion wieder auf den kapitalistischen Weg zu bringen; daneben gab es sozialdemokratische und menschewikische und andere Verschwörungen. Stalin wurde von diesen Leuten verteufelt, der Westen griff das erfreut auf, und wenn heute jemand auch nur den Namen Stalin erwähnt, dann ist er Stalinist gleich Befürworter von Massenmord und Gulag. Chruschtschow muss zu solch einer Gruppe gehört haben, Grover Furr vermutet sogar, kann das aber an Hand von Kreml-Dokumenten nicht nachweisen, wie er überhaupt nichts Belastendes zu Chruschtschow fand, dass er das Haupt einer solchen Verschwörung war, die niemals aufgedeckt worden war.

        Ludo Martens schreibt in seinem Stalin-Buch, dass die Feinde der jungen Sowjetunion, die sie erst offen bekämpft hatten, später dazu übergegangen waren, Mitglied der Partei zu werden, hohe Positionen zu erobern und so die Partei von innen heraus „aufzumischen“. Es gelang ihnen sogar lt. Marten, einen Konterrevolutionär unmittelbar bei Stalin unterzubringen. Denk an die Zeit der Prozesse 1936-38. Andere, als sie aufflogen, kamen „reumütig“ zurück, wollten wieder in die Partei aufgenommen werden, und Stalin vertraute ihnen eigenartigerweise wieder.

        Lenins Beiträge zum Kampf gegen den Opportunismus wurden weder in der Sowjetunion noch in den anderen sozialistischen Ländern wirklich in Praxis umgesetzt. Es herrschte meiner Ansicht nach ein laissez-fair auf allen Ebenen. Wenn ich an meinen Betrieb denke – schon erstaunlich, wer da alles in der Partei war, welche Korruption da durchging – das sind bittere Anzeichen für den Niedergang gewesen, die nicht beachtet wurden, es handelte sich ja um „Genossen“. Nur in schwersten Fällen kam es zu Absetzungen von der Funktion oder Verurteilungen. Es gab peinlich geschönte Berichte von Produktionsergebnissen nach „oben“. Wenn ich daran denke, kriege ich immer noch die Wut. Und wie es in der DDR lief, könnte ich mir vorstellen, lief es auch in der Sowjetunion. Chruschtschow hatte leichtes Spiel nach der „Jeschowiade“ und der Korruption auf allen Ebenen, gegen die Stalin mit allen Mitteln kämpfte.

        Und das waren sicher nicht alle Vorkommnisse, die dann Gorbatschows Verrat erleichterten und überhaupt erst möglich machten.

      • sascha313 schreibt:

        Sascha, die Frage „Wie konnte es geschehen?“ hat auch Kurt Gossweiler sehr beschäftigt. Er schrieb knapp 10 Jahre nach der Konterrevolution, also am 11.8.1998, an Peter Hacks: „Was mich und alle meine Genossen betrifft, so waren wir lange – ich bis in die Anfänge des Jahres 1989 hinein – davon überzeugt, daß es nur eine Herstellung der Einheit Deutschlands gäbe – die auf sozialistischer Grundlage. Denn erstens hatte ich bis dahin noch die Hoffnung, ja, die Überzeugung, in der Sowjetunion gäbe es noch genügend gesunde Kräfte, um Gorbatschow zu stürzen und die SU wieder zur zuverlässigen sozialistischen Führungsmacht und Verteidigerin aller sozialistischen Länder, damit auch zur Garantiemacht der DDR gegen jegliche Versuche des Annexion durch die BRD zu machen. So lange ich die Auslöschung des Staat gewordenen Sozialismus in Europa und in der Sowjetunion für möglich hielt, so lange konnte es für mich keine andere Einheit Deutschlands als die eines sozialistischen Deutschland geben.“ … und weiter unten schrieb er:

        „Der Revisionismus hat nach meiner Ansicht seine Ursache nicht darin, daß der Sozialismus nicht spontan entsteht, vielmehr ‚gemacht werden‘ muß, sondern seine Ursachen liegen – wie jeder Opposition – in einer politischen, um die Macht oder um den Machterhalt kämpfenden Organisation bzw. Regierung – zum einen in unterschiedlichen Klassen – und Schicht-Interessen, zum anderen darin, daß nicht allen Menschen gegeben ist, mit gleicher Konsequenz und Ausdauer zu kämpfen. Anders gesagt: die Ursachen liegen in der Struktur der Gesellschaft und in der Natur des Menschen.“ (Peter Hacks: Am Ende verstehen sie es. Eulenspiegel Verlag, Berlin, 2005, S.123/125f.)

        Ähnlich hatte es zuvor auch Hacks ausgedrückt: „Jede kommunistische Bewegung zu jeder Zeit seit 1848 ist zu einem etwa konstanten Anteil mit Kräften durchsetzt, denen die ganze Sache zu anstrengend ist und die potentiell bereit sind, die Friedensangebote, die die Bourgeoisie ihnen macht, wohlwollend zu prüfen.“ (ebd.S.112)
        Hervorh.v.m.- N.G.

  18. Hanna Fleiss schreibt:

    Jauhuchanam, mich interessieren deine Zahlen zu den Ausreise-Antragstellern. Hast du da mal eine Quelle?

    Tankist, es gibt ein sehr gutes Buch von Grover Furr zu den Lügen Chruschtschows. Es beantwortet mit Name und Adresse bestimmte Fragen, die dir unklar sind. Es heißt „Chruschtschows Lügen“, herausgekommen im Verlag Das Neue Berlin. Grover Furr ist ein marxistischer englischer Wissenschaftler, der auf historischem Gebiet Hintergründe erforscht und Zugang zum Kreml-Archiv hatte. Dort wurden zwar unter Chruschtschow, seinen Nachfolgern und besonders unter Gorbatschow Unterlagen gefälscht (es gibt da eine große Abteilung, die damit beschäftigt ist), aber Furr erwähnt nur wirklich Beweiskräftiges. Ich kann es nur empfehlen, mir hat es auch über vieles die Augen geöffnet.

    Übrigens, ich war dabei, als Grover Furr dieses Buch in der Humboldt-Universität vorstellte, auch Modrow war übrigens dabei und versuchte auf eine ganz plumpe Weise Furr zu widerlegen, indem er als „Augenzeuge“ auftrat, einfach peinlich. Ich bin entsetzt über Modrows Wandlung zum Revisionisten, es selbst zu erleben macht die Sache noch schwerer.

    • sascha313 schreibt:

      Modrow ist ein Antikommunist – ein Feind!!!
      (und offenbar auch ein Lügner!)

      • Hanna Fleiss schreibt:

        Sascha, das ist mir schon klar: Modrow ist ein Feind. Aber wenn du das selbst erlebst, eine Bestätigung aus seinem eigenen Munde dafür kriegst, ist es niederschmetternd, zumal mir Modrow aus seiner Zeit als 1. FDJ-Sekretär noch bekannt war und ich nun erlebte, was ich mir nicht hätte vorstellen können.

    • Vorfinder schreibt:

      Übrigens war der Modrow auf dieser Veranstaltung (auf der ich auch war), weil der hören wollte ob Furr oder andere in der Diskussion etwas Näheres über seine Machenschaften und Verrat schon damals in der SU aufdecken würden. Der saß angespannt im Saal und hatte Sausen in der Hose.

  19. Tankist schreibt:

    Hanna und Sascha, vielen Dank für Eure Hinweise. Das Buch von Grover Furr werde ich mir besorgen, die erwähnten Beiträge habe ich vorhin gelesen, grosses Dankeschön.

    Mir war immer klar, dass der Klassenfeind nichts unversucht lassen wird, das Rad der Geschichte in seinem Sinne zurück zu drehen. Dabei ist es ihm gelungen, bis in das Politbüro der Bolschewiki vorzudringen. Die Feststellung im Kommunistischen Manifest: „Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten“ hat der Feind genau studiert und dem modernen Proletariat einige „Leckerlis“ dazu gegeben und es so in eine totale Abhängigkeit von ihm gebracht. Angereichert mit der medial organisierten Verblödung breiter Massen könnte sich der Imperialist eigentlich in Sicherheit wiegen, wenn, ja wenn da nicht die ihm systemeigenen Krisen wären. Die schlimmsten Folgen erleben wir in Form ihrer Vernichtungskriege, getarnt als Export von „Demokratie und Freiheit“. Nur zu gern wären sie 2014 in Russland einmarschiert um dort ihren Regimechange zu vollstrecken.

    Ganz anders der Sozialismus. Das wirtschaftliche Wachstum in der UdSSR der zwanziger und dreissiger Jahre war enorm, die planmässige Gestaltung der Wirtschaft brachte Wohlergehen, Bildung und gute Lebensverhältnisse für breite Schichten des Vielvölkerstaates. Ähnlich war es dann bei uns in der DDR. Und genau dagegen kämpfte der Klassenfeind. Er war siegreich, so ist das nun mal. Wir kassierten eine bittere Niederlage. Revisionismus, Mauschelei mit dem Klassenfeind und letztendlich Verrat bereiteten unserer Niederlage den Boden.

  20. Tankist schreibt:

    „Hell ist der Tag über der Deutschen Demokratischen Republik“ eine gelungene Einleitung, gibt da so einen Pfaffen der über ein „dunkles und ein helles Deutschland“ schwadroniert.

  21. Rolf schreibt:

    Warum haben wir das „damals – in der DDR“ nicht erkannt, gewusst und gesagt?
    Waren wir zu bequem? Hatten wir uns zu sehr an unser sozialistisches Schlaraffenland gewöhnt? Waren wir zu sehr nur mit uns (als Partei und Genossen) beschäftigt? Zumindest haben wir unseren Sozialismus nicht täglich verteidigt und erkämpft. So, wie es eigentlich notwendig ist und auch geschrieben steht …

    Rolf, der Waldschrat

  22. Hanna Fleiss schreibt:

    Rolf, wir HABEN das „damals – in der DDR“ erkannt, gewusst und gesagt! Aber wer hat hingehört, geschweige denn die Worten begriffen, wollte es begreifen? Die große Masse des Volkes jedenfalls. Vergiss nicht die vollen Schaufenster des Westens, die Einstrahlung der Westmedien in die DDR, und vergiss auch nicht, dass die DDR mit noch vielen Menschen aus der Nazizeit zu tun hatte, der 17. Juni 1953 hatte es ja gezeigt. Und dann, und das wäre meine Kritik, der Staatsbürgerkundeunterricht war oftmals nicht mitreißend, sondern steril, reiner Lehrstoff, den die Schüler sich einprägen sollten – du weißt, was geschieht, wenn eine so große Sache zum Muss wird.

    Nein, da ist vieles schiefgelaufen, das Schlimmste aber war, dass ein Großteil der Bevölkerung „wie im Westen“ leben wollte, ohne zu bedenken, welche Konsequenzen das für jeden einzelnen gehabt hätte. Denk an die verlogenen, bramarbarsierenden Reden des Westbesuchs, wenn sie Nylonstrümpfe von Aldi mitbrachten oder Kleidung aus dem Second-Hand-Shop. Natürlich, die niedrigen Mieten, die billigen Lebensmittel, kostenloser Schulunterricht, kostenloses Studium, kostenlose Gesundheitsfürsorge, die billigen FDGB-Reisen, das Wohnungsbauprogramm – das wurde als Selbstverständlichkeit verstanden. Heute begreift manch einer, was wir verloren haben. Noch sind es nicht sehr viele, noch versuchen sich viele anzupassen, um in diesem heutigen Staat „etwas zu werden“.

    Erst gestern habe ich mit so einem Mann korrespondiert, bei dem langsam der Verstand einsetzt und der erst jetzt etwas begreift, wo es bei ihm nicht so läuft, wie er sich das vorgestellt hatte. Diese Erkenntnisse greifen bei weitem noch nicht bei allen ehemaligen DDR-Bürgern. Und die „Bürgerrechtler“, haben sie nicht die Losung ausgerufen „Schwerter zu Pflugscharen“? Das heißt: die DDR zu entwaffnen – war es nicht so? Nichts ist schwerer als die Umerziehung von Menschen. Die Umerziehung der Menschen war die wichtigste Aufgabe der DDR. Da wurde manches schleifen gelassen, das müssen wir alle uns eingestehen.

  23. Hanna Fleiss schreibt:

    Vorfinder, was Modrow bei Grover Furr wollte, kann ich nur vermuten. Er gab eine lächerliche Vorstellung (der Mann ist Ehrenvorsitzender der Linkspartei!), und nachdem er keine Resonanz fand, rauschte er ab mitsamt seinen Begleitern wie ein beleidigtes Schneewittchen. Nein, ich glaube nicht, dass er angenommen hatte, es würde auch um den Verrat an der DDR gehen, dazu gab es zu viele Informationen zu Grover Furrs Buch, die sich nur auf die Sowjetunion bis Chruschtschow bezogen.

  24. tankist schreibt:

    Nun gut, die DDR gab es ja nur im Ergebnis des Sieges der Bolschewiki über den Wurmfortsatz des Imperialismus. Die deutschen Kommunisten haben es allein halt nicht hinbekommen. So ein wenig bürgerlicher Daseinsformen locken auch heute exponierte Vertreter der s.g. Linken. Der Kampf gegen den Imperialismus, seine Profit- und Kriegslüsternheit, musste erst im Grossen Vaterländischen Krieg kulminieren. Dort zeigte sich die Überlegenheit unserer Ideen über den siechenden Imperialismus. In Karlshorst musste die Drecksbande unter dem Druck Stalins die bedingungslose Kapitulation unterschreiben. Die feigen, s.g. demokratisch legitimierten Westalliierten warteten bis zum letzten Moment mit der Eröffnung der Zweiten Front. Als der Krieg sich seinem finalen Punkt näherte, schickten diese s.g. Demokraten ihre Fliegerstaffeln zur Vernichtung deutscher Städte. Ein Vorteil des Sozialismus ist der Wille zum Frieden. Neben der Westorientierung vieler Bürger hat dieser Friedenswille dem Klassenfeind Tür und Tor geöffnet. Er konnte sich darauf verlassen, dass wir in den Kasernen blieben. Schande über uns, die Soldaten der Roten Armee sind unter unsäglichen Opfern bis in ihren Tempel (Reichstag) vorgedrungen und haben das Siegesbanner gehisst, wir haben es verschissen, uns bequem zurückgelehnt und den Klassenkampf aufgegeben, na heute ist ja der Feiertag des Sieges der Konterrevolution, sie zu bezwingen, die Mittel hatten wir und haben sie uns nehmen lassen

    • sascha313 schreibt:

      Das ist mir alles zu einfach, Tankist! Meinst Du, die DDR sei wirklich nur ein „Wurmfortsatz“ gewesen? Nein, deutsche Kommunisten hatten einen erheblichen Anteil daran, daß es überhaupt zur Gründung der DDR kam. Das war überhaupt der größte Erfolg für die deutsche Arbeiterklasse. Vor allem darf man nicht vergessen, daß während der Hitlerbarbarei …zig Tausende von Kommunisten und Antifaschisten von den Nazis ermordet worden waren.

      Und ehe es so richtig dazu kam, daß in der DDR der Sozialismus aufgebaut werden konnte, hatten die Antikommunisten in der Sowjetunion (zweifellos mit Hilfe westl.Geheimdienste!) Stalin ermordet und die Macht an sich gerissen. Das bekam in der Folgezeit die DDR nicht nur politisch-ideologisch, sondern auch wirtschaftlich zu spüren. Was Walter Ulbricht noch mit etwas Geschick verhindern konnte, ließ das spätere Politbüro willfährig zu – unter dem Motto „Von der Sowjetuinon lernen, heißt siegen lernen!“ Und was glaubst Du, wer das Motto erfunden hat?

  25. Hanna Fleiss schreibt:

    Tankist, mir ist das auch alles zu geglättet. Nein, ein Wurmfortsatz war die DDR nun wirklich nicht, sie war ein weltweit anerkannter Staat. Dass sie Mitglied der UNO war, will ich bei diesem Zustand der UNO als Werkzeug der USA nicht hervorheben. Und ich kann Sascha nur beipflichten, Walter Ulbricht hatte natürlich begriffen, was da in der Sowjetunion unter Chruschtschow geschah, und hatte sich sehr lange dagegen gewehrt. Wann wurde eigentlich Stalinstadt in Eisenhüttenstadt umbenannt? Wann das Stalin-Denkmal in der Stalinallee (nunmehrige Karl-Marx-Allee) abgeräumt? Von da an ging es ideologisch abwärts. Ich weiß noch, welche Reden damals unter Genossen über den XX. Parteitag und Stalin geführt wurden. Und niemand sagte etwas dagegen. Aber die DDR war Besatzungsgebiet bis zum Schluss, ganz abgesehen davon, dass sie nun ein sozialistisches Brudervolk der Sowjetunion war. Meinst du das mit dem „Wurmfortsatz“? Wie leicht es für Antikommunisten in der Sowjetunion war, die DDR und mit ihr 17 Millionen DDR-Bürger an den Westen zu verschachern wie einstmals die Fürsten ihre Landeskinder nach Amerika, das haben wir mitgekriegt, ein Faustpfand in der Hand des Antikommunisten Gorbatschow.

    Übrigens begannen die Bombardierungen durch die Westalliierten nicht erst zum Ende des Krieges, sondern Berlin wurde ab 1943 bombardiert. Und WIR haben uns auch nicht „bequem zurückgelehnt“, nein, so war es nicht. Vergiss nicht die Rolle des Gorbatschowschen KGB in der DDR. Oder Modrows „Deutschland, einig Vaterland“ und Krenz‘ Entscheidung, die NVA und die Kampfgruppen nicht einzusetzen. Das war Verrat an der DDR, zweifellos. Aber ich weiß nicht, ob eine andere Entscheidung nicht auch Verrat an der DDR gewesen wäre. Aber recht hast du insofern, als wir nicht bereit waren, unser Leben für die DDR einzusetzen, zumal die Entscheidungen in Moskau bereits gefallen waren. Du siehst also, es war komplizierter, das lässt sich alles nicht so glatt sagen. Und vergiss nicht den nationalistischen Taumel, der damals in der DDR herrschte.

    • Doed schreibt:

      Waffengewalt einzusetzen wäre, denke ich, ein Armutszeugnis gewesen. Stell dir vor wie das heute in der Geschichtsschreibung aussehen würde. Es lief zu dem Zeitpunkt schon viel verkehrt. Die Leute waren offen für Veränderungen. Putin schießt auch nicht einfach in die Massen, denn er weiß ganz genau, dass diese NGOs für diese Stimmung mitverantwortlich waren. Heute ist man für solche Probleme sensibilisierter und organisiert regierungstreue Gegendemonstrationen. Den ganzen Sozialismus abschaffen war damals ja auch nicht das Ziel der Masse so wie ich es mitbekommen habe. Der Wahlkampf in der DDR wurde massiv aus dem Westen unterstützt. Und selbst da hat es nicht für die absolute Mehrheit der CDU gereicht, sondern es gab eine Koalition mit SPD und glaube einer FDP-ähnlichen Partei, die den Beitritt beschlossen. Ab da hatte der Osten doch so gut wie nichts mehr zu sagen, mit nur vielleicht 20% Anteil an der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Selbst wenn hier alle marxistische Parteien wählen würden, würde das nicht viel bringen. Der Westen wählt doch viel zu träge und klammert sich trotz eines Verrats nach dem anderen beständig an der SPD.

      • Hanna Fleiss schreibt:

        Doed, lustig, du machst dir Gedanken, wie die DDR dagestanden hätte, hätte sie sich wirklich gegen die Konterrevolution militärisch gewehrt. In wessen Geschichtsschreibung dagestanden? Das ist doch das Argument der Krenz und Co.!

        Sieh mal, die westlichen Staaten machen sich überhaupt nichts daraus, was die Völker von ihnen denken, und die kämpfen zum Beispiel in Syrien hundertprozentig nicht für das Wohl der Menschheit. Für ein sozialistisches Land kann das natürlich nicht Richtschnur sein, aber Widerstand gegen die Annexion der DDR hatte ich schon erwartet. Ich hatte gedacht, so verkommen, wie die damalige PDS dann schon wirklich war, konnte sie gar nicht sein. Ich habe mich geirrt, es geht noch verkommener, wie wir heute wissen. Und vielleicht wäre der Widerstand blutig geworden, aber wir hätten etwas erreicht in den Köpfen der Menschen: Wir hätten ihre und unsere Würde bewahrt, die Würde der größten Idee der Menschheit bewahrt.

        Die DDR wäre nach Lage der Dinge vermutlich im Kampf untergegangen, aber das wäre keine Schande gewesen, die wir durch unsere Trägheit uns zu Recht eingehandelt haben. Aber der „große Bruder“, der nicht mal mehr ein Stiefbruder war, sondern nur noch ein Zuhälter, stand dazwischen, ich habe ja oben dazu geschrieben. Das ist für mich das einzige Argument, was halbwegs akzeptabel für unser Nichtstun sprechen kann. Wer nicht kämpft, hat schon verloren – du kennst doch den Spruch.

        Am 18. März 1990, nachdem die Wahlergebnisse bekanntgegeben waren, tobten bei uns junge Leute auf dem Hof und grölten „Deutschlaand! Deutschlaand!“. Ich wohnte damals in Hellersdorf, einem im Rahmen des Wohnungsbauprogramms der DDR völlig neu errichteten Bezirk Berlins, wo viele junge Arbeiterfamilien eine moderne Wohnung erhalten hatten – dieselben, die dann „Deutschlaand! Deutschlaand!“ grölten. Wobei ich noch einmal betonen möchte: Wir sind um einen Bürgerkrieg herumgekommen, aber wir haben mehr verloren als nur das kleine Land DDR.

      • sascha313 schreibt:

        …naja, und so ein „regime change“ verläuft ja nun auch nicht gerade gewaltfrei. Wobei „regime change“ ja ein völlig verschleiernder Begriff ist und Konterrevolution bedeutet – d.h. es ist ein historischer Rückschritt. Das muß man schon klar auseinanderhalten. Eine soziale Revolution ist eine qualitative Umwälzung in der Gesellschaft, in der eine historisch überlebte ökonomische Gesellschaftsformation durch eine andere, progressive abgelöst wird.

        Es ist interessant nachzulesen, wie das 1917 vor sich ging. Berücksichtigt man die Situation, so hat damals in Rußland auch eine große Unzufriedenheit geherrscht. Es gab zahllose Streiks und Demonstrationen. Die Lage der proletarischen Massen im Land war unerträglich geworden, während die Bourgeoisie in Saus und Braus lebte. Es gärte überall. Doch Lenin verstand es, immer wieder Einfluß zu nehmen, so daß die Bolschewiki schließlich zur führenden Kraft wurden und die Revolution in die richtigen Bahnen kam. Der Widerstand des zaristischen Regimes war enorm, er war aber auch schnell gebrochen.

        Verrat gab es damals freilich auch (Martow, Trotzki, Sinowjew, Kamenew, …) – Doch es gab die Sowjetmacht, und es gab Lenin, Stalin, Berija und tausend andere mutige Kommunisten (Tschapajew, Frunse, Swerdlow, Kirow, Schaumjan…) – es gab die Sowjets der Arbeiterklasse und es gab vor allem einfache Arbeiter, aus deren Reihen gingen ebensolche Helden hervor wie Matrossow, Kosmodemjanskaja, Woroshejkin, Koschedub und Millionen andere Helden der Sowjetunion!

        Eine Revolution ist eben keine Wahl, kein Spaziergang, sondern ein gewaltsamer Konflikt, ein Umsturz der bestehenden Verhältnisse, verbunden mit der Errichtung neuer Machtverhältnisse – in dem Fall: der Diktatur des Proletariats.

      • Doed schreibt:

        Hanna, der Konflikt sollte in so einem Fall nicht von den bewaffneten Organen ausgehen. Das meinte ich. Der Widerstand gegen eine Konterrevolution muss aus der Masse selbst hervorgehen. Auch jetzt braucht eine linke gesellschaftliche Alternative genügend Rückhalt in der Bevölkerung. Das geht nicht mit einer kleinen „Kaste“ von erfahrenen Marxisten, die meint andere Menschen beglücken zu können. Die Menschen müssen den Marxismus lernen und verstehen.

      • sascha313 schreibt:

        Na, freilich Doed. Das hat Lenin immer gesagt. Schon Marx und Engels haben das betont. Sie schrieben (im Manifest): wir verfolgen „den mehr oder minder versteckten Bürgerkrieg innerhalb der bestehenden Gesellschaft bis zu dem Punkt, wo er in eine offene Revolution ausbricht und durch den gewaltsamen Sturz der Bourgeoisie das Proletariat seine Herrschaft begründet.“ (Hervorh. von mir N.G.)

  26. Rolf schreibt:

    Also für mich hat tankist die DDR nirgends als „Wurmfortsatz“ bezeichnet.
    Die Dinge – damals – sind geschehen und können nicht geändert werden.
    Wichtig ist darüber zu diskutieren und daraus zu lernen!

    Es stellt sich mir auch die Frage wenn wir zu den Waffen gegriffen hätten: Was hätte die Sowjetunion – die Rote Armee – gemacht? Wie hätten die West-Alliierten reagiert?
    Rolf, der Waldschrat

    • sascha313 schreibt:

      Stimmt, sorry. Da habe ich Tankist falsch verstanden. Er meinte mit „Wurmfortsatz“ sicherlich den Faschismus (was allerdings eher verharmlosend klingt!). In der Sowjetunion gab es lange Zeit viele innere Kämpfe… die gibt es immer, wenn sich Neues gegen Altes, Überlebtes, durchzusetzen versucht! Waffengewalt ist nur ein Mittel dieses Kampfes!

  27. Hanna Fleiss schreibt:

    Doed, waren es denn nur die bewaffneten Organe? Mindestens 16 Millionen DDR-Bürger waren fassungslos darüber, was sich auf den Straßen und in der sogenannten hohen Politik tat. Sie duckten sich weg. Was sie brauchten, wäre eine Führung gewesen. Die war nicht da. Das aber nun so darzustellen, wie das die Linkspartei tut und du meinst, dass es sich bei der Partei und der NVA um eine „kleine Kaste“ handelte, die das Volk „beglücken“ wollte – entschuldige, wie soll ich das verstehen?

    Mir fällt da die Pariser Commune ein. Die Menschen, so unterschiedliche Anschauungen sie auch hatten, haben gekämpft, und erst dieses Kämpfen machte sie für Marx zum Vorbild für eine künftige Revolution. Aber auch sie haben durch Verrat verloren. Hätten sie aufgegeben wie müde Kleinbürger, wie wir das in der DDR taten, wer würde sich heute noch an sie erinnern? Ich will nicht dem Widerstand um des Widerstandes willen das Wort reden, aber meinst du, dass die vielen, vielen Menschen, die für dieses Ideal DDR mit ihrem Leben bezahlt haben, es verdienten, dass ihre DDR so schäbig von ihren Feinden beseitigt wurde? So wortlos, so untätig, so mit hängendem Kopf von den ehrlich Meinenden und mit Triumph bei denen, die das schon immer wollten? Und da schließe ich die Partei, die sich heute als Linkspartei geriert, nicht aus. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, die Konterrevolution ging von der Partei aus, die ihre Verantwortung und wirkliche Aufgabe überhaupt nicht mehr begriffen hatte.

    Widerlege mich. Falls du es kannst.

    • sascha313 schreibt:

      Ich stimme Dir völlig zu, Hanna!
      Dazu paßt auch das „Gossweilersche Gesetz
      (nach Peter Hacks – aus dem Briefwechsel mit Kurt Gossweiler):

      „Jede kommunistische Bewegung zu jeder Zeit seit 1848 ist zu einem etwa konstanten Anteil mit Kräften durchsetzt, denen die ganze Sache zu anstrengend ist und die potentiell bereit sind, die Friedensangebote, die die Bourgeoisie ihnen macht, wohlwollend zu prüfen.“ (Quelle: Peter Hacks „Am Ende verstehen sie es“, Eulenspiegel Verlag Berlin, 2005, S.112.)

      Siehe auch: L.Pribytkowa: „Wie die KPdSU den Sozialismus in der Sowjetunion zerstörte“

    • Doed schreibt:

      Nochmal: Ich halte es dem Ansehen für schädlich, wenn eine Regierung mit Waffengewalt gegen Teile der Bevölkerung vorgeht. Viel eher sollte sie loyale Teile aktivieren, sich gegen feindliche Proteste zu erwehren. So wie es in Russland heutezutage gemacht wurde. Waffengewalt kann nur als eines der letzten Mittel gelten. Der Sozialismus hat den Anspruch eine gerechte Demokratie sein, keine brutale Diktatur die die Mehrheit unterdrückt. Wenn ein Staat seine Bevölkerung zusammenschießen muss, dann hat er gewaltig was verkehrt gemacht.

      • sascha313 schreibt:

        Vielleicht müssen wir hier erstmal einiges klarstellen. Das Abziehbild, was heute jeder Gesellschaft irgendwie aufgepappt wird (Regierung vs. Bevölkerung), stimmt einfach nicht. Doch dazu müssen wir ein wenig weiter ausholen, Doed, damit Du verstehst, wie ich’s meine.

        Im Lehrbuch „Sozialkunde“ (Paderborn, 2003) steht z.B. unter der Überschrift Struktur und Wandel der Gesellschaft: „Menschen leben nicht isoliert voneinander, sondern sind eingebunden in gesellschaftliche Zusammenhänge. Gesellschaft in der Vielfalt ihrer Erscheinungen ist das Ergebnis zwischenmenschlicher Kommunikation. Der Mensch ist, wie es Aristoteles schon formulierte, ein gesellschaftsbezogenes Wesen.“ – Was soll hier gesagt werden? Der erste Satz ist zwar nicht verkehrt, doch der zweite ist schon eine gezielte Irreführung. Und der dritte Satz fügt schließlich „völlig logisch“ den Autoritätsbeweis hinzu: „Das wußte schon Aristoteles.“ – Also kann es ja nicht verkehrt sein. Dazu kommt, daß auf der linken Seite im Buch ein großformatiges Bild zu sehen ist mit zehn identischen Babygesichern. Welcher Eindruck wird hier geschaffen? Die Menschen sind alle gleich. Durch die Kommunikation kam die Vielfalt zustande. Man könnte hier weitergehen und Satz für Satz auseinandernehmen – am Ende kommt heraus: Die Schüler der Sekundarstufe werden hier gezielt getäuscht. Warum?

        Kein Wort über über die Lebensbedürfnisse der Menschen. Kein Wort zur Arbeit, die den Menschen erst zum Menschen macht. Kein Wort über die Produktionsverhältnisse, die Klassen, die Herrschaftsverhältnisse – und kein Wort, warum das so ist.
        Fazit: Das Buch ist also unwissenschaftlich. Es entsteht ein falsches Bild von der Gesellschaft. Wenn man aber das Wesen der Sache begreifen will, kann man das alles sehr schön bei Friedrich Engels nachlesen. Dann versteht man auch, daß eine Regierung nicht von Gott gegeben wurde, und auch nicht durch die Kommunikation entstanden ist, sondern ein Ergebnis der Spaltung der Gesellschaft in Klassen ist. Es gibt also ökonomische Gründe.

        Verstehst Du nun, Doed, daß man Gewalt nicht so einfach erklären oder verurteilen kann, wie das im Sozialkundeunterricht geschieht?

        (Lies Stalin: „Was ist Diktatur des Proletariats?“)

      • Doed schreibt:

        Sascha, mir geht es darum, dass nicht leichtfertig Gewalt eingesetzt wird, wo es auch anders geht. Klar kann ein Regime Widerstand aus der Bevölkerung mittels Gewalt niederdrücken. Was sendet dieses Regime dabei aber für eine Botschaft? Wenn ein Regime loyale Menschen aktiviert, die selbst gegen den Protest vorgehen, dann wird das Niederringen des Widerstands als ein Wille des Volkes verstanden. Wenn ansonsten eine Regierung die protestierenden Menschen im Alleingang bekämpft, wird dies sehr wahrscheinlich von unentschlossenen Teilen als negativ empfunden und gerne von oppositioneller Propaganda ausgenutzt. Es gibt von Gene Sharp ein Buch, wie man Regime stürzt (die Farbrevolutionen richteten sich danach) und da ist beschrieben, dass die Opposition unbedingt die moralische Hoheit behalten muss und mit gezielten Störungen das Regime in unmoralisches Handeln verwickeln soll, um weiteren Unmut zu schüren. Eine recht ausgiebige Leseprobe gibt es von der Albert Einstein Institution zum Download.

      • sascha313 schreibt:

        Doed, bitte, welches Regime meinst Du denn eigentlich??? Und was verstehst Du denn unter „loyalen Menschen“??? etwa diese Idioten, die 1989 grölten „wir sind ein Volk!“…die als erstes im Westen sich ein paar DM abholten, um im Aldi Bananen zu kaufen? Und wer protestiert denn gegen was???

        Im übrigen, es mutet schon recht einfältig an, wenn Du glaubst, reaktionäre Kräfte (und damit meine ich diejenigen, die heute in den imperialistischen Ländern die ökonomische und politsche Macht haben!) würden auch nur einen Augenblick zögern und auf brutale militärische Gewalt lang verzichten. Jede Konterrevolution begann mit solcher Grausamkeit, die alle diese naiven (friedfertigen) Gedanken mit tödlicher Konsequenz beiseite fegten.

        (P.S. Diese farbigen „Revolutionen“ sind allesamt keine Revolutionen, sondern ein vom Imperialismus angezettelter Regime Change – eine Konterrevolution! …denn… siehe: hier)

  28. Hanna Fleiss schreibt:

    Doed, mir fällt da noch eine kleine Story ein. Es war auf einer Protestdemonstration, worum es ging, weiß ich gar nicht mehr. Neben mir lief eine PDS-Genossin. Und die fragte mich: „Ist es nicht schön, dass wir jetzt protestieren können und nicht immer nur vor der Partei demonstrieren müssen, dass wir dafür sind?“ Mir blieb die Spucke weg.

  29. Vorfinder schreibt:

    Höre ich mich auf Demos um, gibt es heute eher gar noch mehr solche Menschen mit der Sicht, wie sie diese Genossin ausdrückte und wie Du sie beschreibst Hanna.

    Und an der Vernebelung der Köpfe hat die PdL tüchtig Anteil, in dem den Menschen vorgegaukelt wird, es sei ein Erfolg, wenn noch und noch an die Herrschenden appelliert wird, ohne dass die LINKE die Menschen aufklärt, dass ohne die Grundsatzfrage zu stellen und zu beantworten, Protest Folklore bleibt. Wäre dies „nur“ bei der LINKEN so, nun die Sache würde sich sortieren, aber in der Kommunistischen Bewegung sieht es (immer noch) ja nicht anders aus.

    Von Lenin wissen wir, ist die Partei des Proletariats nicht in einer Weise organisiert, dass die klassenmäßig richtige Richtung ihrer Politik garantiert ist, so können diese in einer revolutionären Situation sich stetig mehrenden Verbündeten statt Hilfe nur Verwirrung bringen.

    PdL und DKP (KPD nehme ich hier aus, da ihre personelle Schwäche sie für die Menschen kaum merklich lässt) halten die Menschen in Verwirrung. Denn würde die Grundsatzfrage von diesen Parteien gestellt und gelebt werden, hätten sich die Anbiederungen in Sachen Regierungsbeteiligung erledigt.

  30. Hanna Fleiss schreibt:

    Sascha, wobei der Sozialkundeunterricht in der Hand der bundesdeutschen Obrigkeit liegt, die keinerlei Revolution gegen sich wünscht und deshalb Anhänger des Rufes „Keine Gewalt!“ ist, wobei aber nur die Gewalt von unten gemeint ist. Die Ordnungshüter dürfen und müssen selbstverständlich zum Schutz der zitternden Obrigkeit Gewalt einsetzen. Aber nur, damit „der Verkehr auf der Straße ordnungsgemäß weiterfließen kann“. Nicht wahr.

    Wenn man Anhänger der „friedlichen Revolution“ ist, ist man stolz darauf, es ohne Gewalt geschafft zu haben, den sozialistischen Staat zu beseitigen, das ist verständlich. Doed, ich war auf etlichen Demos, wo hilflos gerufen wurde „Keine Gewalt!“, wenn gegen Demonstranten vorgegangen wurde von der Polizei. Meinst du, die Polizei hatte sich darum geschert? Oder meinst du, die vielen dschihadistischen Banditen in Syrien ließen sich davon beeindrucken, dass man sie überzeugt, sich auf einem Irrweg zu befinden? Die gute Absicht der diskutierfreudigen Anti-Dschihadisten stelle ich überhaupt nicht in Frage. Meinst du, Russland sollte lieber Diskussionsrunden in Syrien aufmachen, um die Kopfabschneider von ihrem schlechten Weg abzubringen, statt ihnen eins aufs Haupt zu geben?

    Marx war das völlig klar, dass es keinen Sinn hat, dem Kapital gut zuzureden, damit es das Proletariat nicht mehr ausbeutet. So gesehen ist der Ruf „Keine Gewalt!“ vor allem ein konterrevolutionärer Ruf. Und Marx wusste, wie das Proletariat mit dem Kapital umgehen muss, damit es nicht mehr ausgebeutet wird: durch eine Revolution, die selbstverständlich mit Gewalt verbunden ist, denn das Kapital gibt nicht freiwillig seine Macht ab und setzt mehr Gewalt ein, als sich ein friedlicher Demonstrant, der grundsätzlich der Ansicht ist, Gewalt ist Ohnmacht, überhaupt vorstellen kann. Wäre ja schön, wenn das Kapital endlich ein Einsehen hätte, nicht mehr dem Profit nachzujagen, sondern allen Menschen nur Gutes zu tun. Dann wäre tatsächlich jede Gewalt ein Verbrechen. Aber das ist ein Märchen.

  31. Vorfinder schreibt:

    Der 7. Oktober ist mir Feiertag!
    Die Deutsche Demokratische Republik, ich hatte Heimat im Sozialismus.

    „Wessen sollen wir uns rühmen, wenn nicht der DDR?“
    „Die Leute haben noch nicht begriffen, daß ein schlechter Sozialismus… immer besser ist als jeder gute Kapitalismus“ (Peter Hacks an Kurt Gossweiler)

    Eine Rede, die zu spät gehalten wurde, die aber heute noch voller Aktualität ist, stammt vom Ronald M. Schernikau. Lesen und wissen worum es unvermindert geht.

    http://www.schernikau.net/

  32. Vorfinder schreibt:

    Zum 7. Oktober hier mal als DANK an die unschätzbar fleißigen, aufrechten Blogbetreiber!

    Johannes R. Becher
    Von der ganzen Wahrheit

    Er hatte recht,
    Aber er hatte nicht ganz recht.
    Er hatte recht,
    Insofern alles stimmte, was er sagte,
    Denn es entsprach der Wahrheit
    Und stimmte mit ihr überein.

    Er versuchte auch, die Wahrheit zu begründen,
    Aber er ließ es bei diesem Versuch bewenden,
    Ohne zu ergründen,
    Ob die Gründe, mit denen er die Wahrheit belegte,
    Sich als überzeugend erwiesen.

    Er meinte wohl, die Wahrheit würde sich schon irgendwie
    Von selbst durchsetzen,
    Und darin hatte er nicht recht,
    Und so schadete er dem Wahren,
    Dem er diente.

    Denn die Wahrheit setzt sich nicht von selbst durch,
    Sondern muß durchgesetzt werden
    Von denen, die sie wissen,
    Damit sie ganz recht haben,
    Um der ganzen Wahrheit willen.

    Verzichtend auf die Mittel geduldiger Überzeugung,
    Setzt man sich selber ins Unrecht
    Und dient der Wahrheit nur zum Teil.

    Man schadet der Wahrheit,
    Wenn man sich begnügt
    Mit einer Teilwahrheit.

    Verzichtend auf die Mittel, die Wahrheit zu verwirklichen,
    Setzt man sich ebenfalls in Unrecht
    Und dient der Wahrheit nur zum Teil.

    Man schadet der Wahrheit also,
    Wenn man es ihr überläßt,
    Zu überzeugen und sich zu verwirklichen.

    Darum laßt uns die Wahrheit sagen,
    Überzeugend,
    Sie verwirklichend,
    Unwiderlegbar,
    Unteilbar,
    Ganz.

    • Hanna Fleiss schreibt:

      Vorfinder, wo hast du das Gedicht her, hast du mal die Quelle? Weißt du, von wann es stammt? Ich nehme es in meine Becher-Sammlung auf.

      Becher überlegt, was wir falsch gemacht haben:
      Wir haben nur halbe Wahrheiten gesagt. Wir haben bei den Menschen, die aus dem Faschismus kamen, zuviel Wissen vorausgesetzt, sie deshalb nicht überzeugen können. Eine bittere Erkenntnis. Unsere Reden blieben an der Oberfläche, mitunter aus Angst, die Harmonie des Gesprächs könnte leiden und der Gesprächsfaden ganz abreißen. Und so sagten wir mit der halben Wahrheit nicht die Wahrheit. Ich glaube, jeder von uns ist schon mal in diese Situation gekommen. Im Grunde ein Gedicht zu Brechts Worten: „Es setzt sich nur so viel Vernunft durch, wie wir durchsetzen.“ Wie das ganze Gedicht ja auch im „Brecht-Stil“ geschrieben ist, Becher schrieb im allgemeinen ganz anders, mit viel mehr Temperament, auch Pathos.

      Danke fürs Posten, Vorfinder.

      • Vorfinder schreibt:

        Liebe Hanna, ja Rolf (danke!) sagt es schon, da im Band Spurensicherung VI steht es ganz vorne im Band. Im meinen Becher Bänden habe ich es nicht gesehen und in der Reihe LYRIK DER DDR war es auch nicht. Aber ich will noch näher schauen. Ich bin jetzt aber auf dem Sprung und kann erst kommende Woche näher schauen. Was den „Brecht-Stil“ in diesem Gedicht anbelangt, hatte ich auch den Eindruck, den Du schilderst. – Immerhin ist es schöner über solche Erkundung zu sprechen, an unserem Republik-Feiertag, als über den Propagandadreck, den uns die herrschenden Verhältnisse in den Weg kippen. Allen Aufrechten also einen lichten 7. Oktober!

  33. Pingback: Der 7. Oktober – Tag der Republik in der DDR | Sascha's Welt

  34. Rolf schreibt:

    Ich kann das Gedicht nur hier finden:
    http://www.spurensicherung.org/texte/Band6/wahrheit.htm

    Rolf, der Waldschrat

  35. Pingback: Also sprach Lenin 1917… | Sascha's Welt

  36. Hanna Fleiss schreibt:

    Danke, Rolf, ich seh mal rein. Vielleicht finde ich noch etwas, was ich nicht kenne.

  37. Hanna Fleiss schreibt:

    Doed, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du hier den Verrat an der DDR verteidigst, ob du es nun begreifst oder nicht. Noch einmal: Keiner will Tote in den Straßen, keiner will, dass die Regierung auf das Volk schießt. Wenn aber nun die Regierung, und das war auch die Führung der Partei, diejenige ist, die das Volk verrät? Diese Frage hast du dir wohl nie gestellt.

    Vorfinder gibt mit Schernikaus Rede auf dem letzten Schriftstellerkongress eine Antwort:

    „Was mich verblüfft, ist die vollkommene Wehrlosigkeit, mit der dem Westen Einlass gewährt wird, das einverständige, ganz selbstverständliche Zurückweichen, die Selbstvernichtung der Kommunisten.“ Er konnte sich vielleicht nicht vorstellen, dass viele Kommunisten der DDR schon lange keine Kommunisten mehr waren.

    Weiter das Zitat:
    „Ich habe jeglichen Glauben verloren!, das heißt: Ich bin bereit, mich dem Westen vollkommen zu überlassen. Kaum ist Honecker gestürzt, da lösen die Universitäten den Marxismus auf, da wirbt die DEWAG für David Bowie (immerhin), da druckt die FF Dabei Horoskope und die Schriftsteller gründen Beratungsstellen für ihre Leser oder gleich eine SPD. Wo haben sie ihre Geschichtsbücher gelassen? (in den Müllcontainern – H.F.) Die Kommunisten verschenken ihre Verlage, die ungarische Regierung richtet in ihrem Land einen Radiosender der CIA ein, und der Schriftstellerverband der DDR protestiert gegen Subventionen (!) – Ausrufezeichen von mir, H.F. -, die er vom Staat erhält. Sie sind allesamt verrückt geworden.“

    Lies sie dir durch, sehr genau, vielleicht, dass du dann etwas verstehst. Du bist hier nicht unter Schießwütigen, wie es dir vielleicht scheinen mag.

    Und danke, Vorfinder, für den Link zu Schernikaus Homepage. Ich kannte Teile seiner Rede, dort aber steht sie vollständig.

    • Doed schreibt:

      Ich verteidige den Verrat nicht, sondern kritisiere die hier gebrachten Vorschläge mit Waffengewalt gegen das Volk vorzugehen. Diese Gewalt sollte, wenn denn überhaupt, auch selbst vom Volk ausgehen. Solange das nicht der Fall ist, sollte der Staat nicht im Alleingang agieren.

      Wenn die DDR-Regierung selbst aus Verrätern bestand, dann erübrigt sich ja die Frage nach den Gegenprotesten die man hätte organisieren sollen.

      • sascha313 schreibt:

        Ich glaube, wir können die Diskussion hier beenden! Hier hat niemand einen Vorschlag gemacht, in der DDR mit Waffengewalt „gegen das Volk“ vorzugehen. Das hatte auch niemand vor! Und es ist nicht so, daß es 1989 einen „Bürgerkrieg“ gegeben hätte. Es war ein konterrevolutionärer Putsch, der friedlich verlief, weil ein Teil der DDR-Bevölkerung sich von den westlichen Kräften (durchweg bürgerliche, antikommunistische Politiker) hat beeinflussen lassen.

        Die Unzufriedenheit mit der DDR-Führung war groß war. Obwohl die DDR-Führung eigentlich angetreten war als Teil (und als Vertreter!) der Arbeiterklasse, hat sie Verrat geübt, bedingt auch durch den Verrat der revisionistischen KPdSU. Aber wir wissen ja nun auch, daß der Revisionismus (also die Abweichung vom Marxismus) mit der Ermordung Stalins 1953 begann. (Der Virus war also schon lange im Körper!)

        Versuche, die revolutionäre Arbeiterbewwegung zu vernichten, gab es schon seit 1848. Es gab sie in den Interventionskriegen in der Sowjetunion und es gab sie im Klassenkampf zwischen den Systemen. Die Arbeiterklasse (auch in der DDR) hat sich dem keineswegs kampflos ergeben, doch sie mußte sich oft einer gewaltsamen und gewalttätigen Übermacht beugen. Und es ist die Frage, ob es sich lohnt, in einem solchen Fall das Blutvergießen „in Kauf zu nehmen“ – ich denke, sicher nicht!

        1993 gab es in Moskau einen letzten Versuch, den Sozialismus zu retten. Diesen Versuch mußten Hunderte auftrechter Kommunisten mit dem Leben bezahlen, denn die Jelzinsche Konterrevolution hatte inzwischen militärisch gesiegt und ließ die Revolutionäre beseitigen. In der DDR gab es einen solchen Versuch nicht. Man kann das nun bedauern oder nicht – der Verrat ist und bleibt allemal ein schmähliches und kleinmütiges Versagen, das im Großen Vaterländischen Krieg mit dem Tode bestraft worden wäre.

        Eingedenk der vielen Opfer, die der Kampf für eine fortschrittlichere, von Ausbeutung, Unterdrückung freie und friedliche Gesellschaft gefordert hat (nicht zuletzt während der Befreiung Europas von der Nacht des Faschismus durch die Sowjetunion) ist und bleibt der Untergang des Sozialismus die bisher größte Katastrophe der Menschheit. Wer das anders sieht, der steht – kurz gesagt – auf der Seite der Reaktion.

  38. Tankist schreibt:

    Zum 07.10. ein Gedicht von Johannes R. Becher, sehr gut, danke. Glückwunsch an alle, die unsere DDR aufbauten, gestalteten, verteidigten und nach wie vor für sie einstehen. Danke den Sowjetischen Genossen unter Führung Stalins und den tapferen Soldaten der Roten Armee, den Werktätigen des Riesenlandes, die uns diese Möglichkeit gaben.

    In Bechers Gedicht ist von der ganzen, ungeteilten Wahrheit die Rede. Die Enteignung der Bourgeoisie durch die von der Kommunistischen Partei geführten Arbeiterklasse setzt die Diktatur des Proletariats voraus. Zwingend, uneingeschränkt, konsequent. Die beste Sicherung des Friedens sind die Produktionsmittel im Besitz der Werktätigen. Nun gab es nicht die von Trotzki herbei geschriebene Revolution in allen Ländern, sondern den von Stalin und den Bolschewiki gegen brutalsten Widerstand der Imperialisten verwirklichten Sozialismus in der SU. Weil nun mal die Bourgeoisie um Profit zu machen, Kriege führen muss,waren wir vom 1. Tag an gezwungen, uns, die Diktatur des Proletariats militärisch zu schützen und im 2.WK zu verteidigen. Damit wurde der Frieden gesichert.

    Wie sah das im Leben der DDR aus. Entgegen allem „Qualitätsjournalismus“ seit 27 Jahren waren Volk und Armee eins. Bei den Vereidigungen erhielte unsere blutjungen Soldaten ihre Waffen aus den Händen von Arbeitern. Die oberste Priorität auf taktischer, operativer und strategischer Ebene hatte die Erhaltung des Friedens. Das im engsten Zusammenwirken mit der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Die Angehörigen der NVA, welche vom Soldaten bis zum General aus allen Schichten unseres Volkes kamen, wurde erstklassig moralisch, weltanschaulich, humanistisch und militärisch geschult. Der Klassenauftrag lautete sinngemäss: „Schutz der Arbeiter- und Bauernmacht und Abwehr gegnerischer Aggressionen“. In der Tat war die Gefechtsausbildung von den Kompanieübungen bis hin zu den großen Manövern auf die Abwehr einer imperialistischen Aggression UND die Vernichtung des Gegners auf seinem Territorium ausgerichtet. In meinen Augen die militärische Form der Diktatur des Proletariats. Hauptaufgabe der NVA war die Friedenssicherung.
    Bis zum Sieg der Konterrevolution wurde diese Aufgabe in Ehren erfüllt!

    Eine wesentliche Grundlage erfolgreichen militärischen Handelns ist eine nüchterne und realistische Beurteilung der Lage. Die damit beauftragten Offiziere, Söhne des Volkes, ausgerüstet mit Waffen aus des Volkes Hand, hatten eine MAXIME: Nie gegen das eigene und gegen andere Völker. Dann kam es zum offenen Ausbruch der Konterrevolution. Getreu der sozialistischen Maxime blieben die Waffen kalt. Wir hatten die Möglichkeit, die Konterrevolution von Innen und jeden Aggressor von Außen militärisch vernichtend zu schlagen. Unsere Moral, unser Humanismus, unsere Bildung und unsere marxistisch-leninistische Überzeugung halfen uns bei der Sicherung des Friedens und halfen uns bei der Verhinderung eines Bürgerkrieges in den Herbsttagen vor 27 Jahren. Der Kopf war kühl, die Faust in der Tasche geballt.

    Als die Imperialisten die Diktatur des Proletariats überwanden, konnten sie auch in Europa wieder, natürlich „demokratisch“ legitimiert, ihre Kriege führen. Ihre menschenverachtenden, auf das höchste unmoralischen Lügen sind gerade beim Blick auf das gequälte syrische Volk nicht zu ertragen. Wir können stolz sein, viele Jahrzehnte ein sozialistisches Deutschland aufgebaut und gesichert zu haben!

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