Wie lebten die Studenten in der DDR?

MSBMaritta schickte uns folgenden Beitrag und legte ein kleines Heftchen bei. Sie schrieb: „Ende der 1970er Jahre besuchte uns für ein paar Tage in Weimar eine Delegation des Marxistischen Studentenbundes ,MSB Spartakus‘. Gemeinsam mit der FDJ-Leitung hatten wir ein kleines Programm organisiert – darunter war ein Treffen mit Jugendlichen und Studenten, eine Betriebsbesichtigung und ein Theaterbesuch im Nationaltheater. Wir zeigten ihnen nicht nur unsere schöne Stadt, sondern ließen sie auch Einblick in unseren Alltag haben. Wir diskutierten oft abendelang miteinander, und manchmal kamen unsere Besucher aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.“ Hier nun ein Ausschnitt aus dem beigelegten Heftchen des „MSB Spartakus“ über die DDR.

Aus der Broschüre „Freier leben in der DDR“ des MSB Spartakus:

Wie leben die Studenten in der DDR?

70 Prozent der Studenten in der DDR wohnten in Studenten­wohnheimen. Ein Wohnheimplatz kostet monat­lich 10 Mark einschließlich Bettwäsche. Für das Mensaessen zahlten sie 60 oder 80 Pfennige. Als wir unseren Gesprächpartnern an der Humboldt-Universität erzählten, daß es in der BRD 30 Prozent der Studenten während des Semesters regelmäßig Geld verdienen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, schüttelten sie skeptisch den Kopf. Das hatten sie nicht gewußt.

Studiengebühren? Nein, danke!

Den Studenten in der DDR ist es selbstver­ständlich, daß sie keine Gebühren für Immatrikulation. Prüfungen, Laboratorien, Krankenver­sicherung u.ä. bezahlen müssen. Sie leben zwar auch nicht gerade wie Gott in Frankreich und können das, was sie bei den Praktika und den Studentenbrigaden verdienen oder von den Eltern zusätzlich noch bekommen, meist auch gut gebrauchen, aber Sorgen, wie sie später 12.000 Mark BAFöG und mehr zurückzahlen sollen, kennen sie nicht.

Wieviel Geld haben die Studenten?

Stipendien – von denen nichts rückzahlbar ist – werden nach sozialen und Leistungsge­sichtspunkten erteilt. Das Grundstipendium, das 85 Prozent der Studierenden erhalten, beträgt an den Universitäten 190 Mark und an den Fachschulen 140 Mark. 40 Prozent der Studen­ten der ersten beiden Studienjahre und 50 Pro­zent der Studenten der letzten beiden Studien­jahre erhalten ein zusätzliches Leistungsstipen­dium von 40 bis 60 bzw. 80 Mark. Studentinnen mit Kind erhalten monatlich eine Beihilfe von 50 Mark; kann das Kind nicht in der Krippe aufgenommen werden. erhöht sich die monatliche Unterstützung auf 125 Mark bei einem, 150 Mark bei zweien und 175 Mark bei drei Kin­dern.

Vergünstigungen für Studenten in der DDR

Die Eltern der Studenten erhalten in der Zeit des Studiums Steuervergünstigungen. In der Regel erhalten Studenten Eintrittskarten für Kultur- und Sportveranstaltungen um 50 Prozent ermäßigt. Die Tarife für alle öffentli­chen Verkehrsmittel – die ohnehin schon nied­rig liegen (Straßenbahn in Berlin: 20 Pf; Rück­fahrkarte Berlin-Prag: 38 Mark) – sind für Studenten um 75 Prozent gesenkt; sie zahlen also nur ein Viertel des normalen Preises. Da es in der DDR bekanntlich keine Inflation gibt und die Güter des täglichen Gebrauchs ex­trem billig sind, kommen die Studenten über die Runden.

Preisvergleiche DDR – BRD

Herbert Lange von der Universtität in Halle hat uns einmal seinen „Warenkorb“ zu­sammengestellt. Herbert raucht ganz schön stark, aber ansonsten dürften seine Ausgaben repräsentativ sein.

student herbert

Zum Vergleich den Warenkorb von Ulrike Schröder, Studentin der Bio­logie und Arbeitslehre an der Uni Bremen.

studentin ulrike

Große Sprünge können die Studenten in der DDR von ihrem Stipendium nicht machen. So sagte uns Renate, Studentin im 2. Studienjahr, 21 Jah­re: „Na, ja, im ersten Studienjahr haben wir manchmal gearbeitet. Das ist bei Studenten so üblich, man muß eben mal gearbeitet haben. Aber jetzt ist die Zeit nicht mehr da, und wenn man sich das Geld vernünftig einteilt, kommt man ganz gut hin.“

Werner, 22, 3. Studienjahr: „Ich gehe ab und zu mal arbeiten, allerdings relativ selten. Letzten Sommer habe ich einige Wochen gearbeitet, weil ich jetzt eine Neubauwohnung kriege, und die will man sich vernünftig einrichten. Da braucht man schon etwas mehr Geld.“

Eine Delegierung vom sozialistischen Betrieb

Studenten, die von Betrieben zum Studium de­legiert werden, werden von den Betrieben auch finanziell unterstützt. So wie Bärbel:

„Ich habe Berufsausbildung mit Abitur ge­macht. In der Konsum-Vereinsgenossenschaft habe ich Handelskaufmann gelernt und bin dann zum Studium. Der Betrieb hat mit mir eine Art Sozial- oder. Partnerschaftsvertrag abge­schlossen. Dieser Vertrag beinhaltet viele sozia­le Fragen und die späteren. Einsatzmöglichkeiten. In jedem Betriebskollektivvertrag (das ist ein Vertraq: zwischen betrieblicher Gewerk­schaftsleitung und staatlicher Leitung, der nach Verabschiedung auf der Vertrauensleutevollversammlung Gesetz ist – Anm. d. Verf.) sind konkrete Unterstützungsmaßnahmen für Studen­ten festgelegt; das ist in jedem Betrieb anders. Ich z. B. bekomme 100 Mark Büchergeld pro Jahr, pro Jahr eine einmalige Unterstützung von 150 Mark und meine Fahrtkosten erstattet; das sind bei mir sehr viel, ca. 40 bis 50 Mark im Monat. Ich kann auch jederzeit hinkommen und nach Literatur fragen, die ich brauche oder ger­ne hätte; die besorgen sie mir sofort über die Betriebsbücherei. Dieses Jahr habe. ich vom Betrieb einen Ferienplatz für den Urlaub be­kommen.“

Wie wohnen die Studenten?

70 Prozent der Studenten wohnen zu 10 Mark in Wohnheimen. Diese Miete ist nicht kosten­deckend, der Staat schießt zu. Die anderen wohnen bei ihren Eltern oder in eigenen Woh­nungen. Studentenbuden sind selten. Daß selbstherrliche Vermieter auch noch aus den letzten Bruchbuden horrende Summen herausschinden – das gibt es in der DDR nicht mehr.

Tamara, Bärbel und Renate erzählen uns von ihren Wohnungen.

Bärbel, 22, 4.Studienjahr, und Tamara, ebenfalls 22, 3.Studienjahr, wohnen beide im glei­chen Studentenwohnheim, einem gerade fertig­gestellten. Das Heim ist eingeteilt in 2-, 3- oder 4-Zimmer-Wohnungen. Es gibt Einzelzimmer; in den meisten Zimmern wohnen aber zwei bis drei Studenten. Wohnungen für Ehepaare sind auch vorhanden. Zu jeder Wohnung gehört ein Balkon sowie Bad, Toilette, Kochnische. Ge­meinschaftsräume wie Waschräume, Fernseh­räume. Klubräume, Hobbyräume helfen bei der Freizeitgestaltung und der Entwicklung von Ge­meinschaftsbeziehungen.

Bärbel hebt hervor: „Wir haben uns gegenüber dem alten Wohnheim – na ja, das war auch ein Neubau – sehr verbessert. Besonders ist da, der Begriff des ästhetischen Wohnens. Die Möbelausstattung ist besser geworden, mehr Gemeinschaftsräume, wir haben auch Vorratskeller und so. Wir sind jetzt dabei, in diesem neuen Wohnheim Zirkel aufzubauen, Kultur-, Foto-, Nähzirkel; Gemeinschaften eben zu allen Interessengebieten, die die Studenten haben.“

Das Studentenwohnheim

In der DDR wohnen in der Regel mehrere Stu­denten zusammen in einem Zimmer. Das hat primär ökonomische Gründe, weil die Woh­nungsnot noch nicht behoben ist. Überraschen­derweise haben wir in unseren Gesprächen nicht feststellen können, daß die Studenten das als unangenehm empfinden; vielmehr haben sie die Vorteile hervorgehoben, wie enge Freund­schaften, gemeinsames Arbeiten und eben gut ausgestattete Wohnheime.

Besuche im Wohnheim

Mit dem Übernachten von Freunden, bzw. Freundinnen ist es natürlich nicht ganz so ein­fach. Um Wohnheimordnungen werden momen­tan große Diskussionen geführt. Es gibt Wohn­heime, in denen sich die Besucher noch in ein Besucherbuch eintragen und – sofern sie nicht als Übernachtungsgäste registriert sind – zu einer bestimmten Zeit das Haus verlassen müssen. Es gibt inzwischen auch Wohnheime, wo das nicht mehr ganz so strikt gehandhabt wird. In jedem Fall gibt es Möglichkeiten, gemeinsam zu schlafen – wenn auch etwas kompliziert, weil man sich mit den Mitbewohnern einigen oder die Heimleitung verständigen muß. Tamara berichtete uns aus ihrem Wohnheim. „Wir haben in allen Wohnheimen Gästezimmer. Dort können Gäste – ob nun Ehemänner, Verlobte, Verwandte oder nicht – übernachten. Na ja, in den Gästezimmern können aber alle mög­lichen Leute schlafen.“

Studentinnen können Kinder haben

Weil es gilt, die jahrhundertelange Unterdrüc­kung der Frau im Sozialismus aufzuheben, wer­den die Frauen, die Studentinnen und der weibliche wissenschaftliche Nachwuchs besonders gefördert. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, viele Kinderkrippen und Kindergärten, gemeinschaftliche Einrichtungen, durch die die Hausarbeit erleichtert wird, Pille auf Kranken­schein und kostenloser Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche haben die materiellen Voraussetzung der Gleichberechtigung geschaffen.

Soziale Probleme in der DDR? – Nie gekannt!

56 Prozent der Studierenden sind Frauen. Turmhohe Abbruchquoten, besondere soziale und psychische Not kennen Studentinnen in der DDR nicht. Sie können es sich sogar lei­sten, Kinder zu bekommen. Es gibt nämlich be­sondere gesetzliche Bestimmungen zur Förde­rung von Studentinnen mit Kind. Die einzelnen Hochschulen sind verpflichtet. Frauenförderungspläne aufzustellen. Wir haben einmal in den Frauenförderungsplan der TU Dresden von 1973 hineingeschaut. Da steht u.a.:

„4. Durch die Direktoren der Strukturein­heiten und die Arbeitskollektive ist eine konkrete und umfassende Unterstützung der Frauen und Mädchen zu organisieren, die in der Ausbildung und Weiterbildung stehen und Kinder zu betreuen haben. In den Qua­lifizierungsvereinbarungen berufstätiger Mütter müssen die Maßnahmen zur Unter­stützung ausgewiesen sein.
5. Die befähigsten weiblichen wissenschaft­lichen Mitarbeiter sind systematisch für eine Berufung als Hochschullehrerin an der TU oder an anderen Hochschulen und fiir Leitungsfunktionen vorzubereiten. Von den Sektionen sind dem Rektor namentliche Vorschläge für die Vorbereitung von Frauen auf ihren Einsatz als Hochschullehrer und für leitende Funktionen in den Sektionen im Jahr 1974/75 zu machen.
6. Für alle Forschungsstudentinnen -und Wissenschaftlerinnen, die an der Promotion A oder B arbeiten, sind individuelle Ent­wicklungspläne …. soweit noch nicht vor­handen – aufzustellen, die sowohl die An­forderungen. an die Doktorandinnen,als auch die Verpflichtungen des Betreuers und Maß­nahmen zur Unterstützung der Frauen als Mütter exakt ausweisen.
7. … Der Anteil weiblicher wissenschaftlicher Mitarbeiter ist 1973, vor allem in den Sektio­nen 8 bis 14 und 16 bis 18 weiter zu erhö­ben …
8. Durch eine kontinuierliche Betreuung der Studentinnen ist zu gewährleisten, daß das Studium termingerecht und in hoher Quali­tät abgeschlossen wird. Die besten Studen­tinnen sind auf das Forschungsstudium vorzubereiten. … Für Studentinnen, die durch Schwanger­schaftsurlaub oder wegen Betreuuhg von Kleinstkindern das Studium unterbrechen müssen, sind Sonderstudienpläne und Un­terstützungsmaßnahmen festzulegen…“

Angesichts dieser Maßnahmen ist es kein Wun­der, daß viele Studentinnen in der DDR Mütter sind. Aber trotz umfassender sozialpolitischer Maßnahmen ist für sie die Belastung höher als für Nur-Studentinnen.

Ein Studium und Kind – keine Seltenheit in der DDR

Zum Beispiel: Bärbel, die wochentags in Berlin studiert und jedes Wochenende 100 km nach Senftenberg fährt, um mit ihrem 4jährigen Kind und ihrem Freund, mit dem sie dort wohnt, zusammen zu sein. Unter der Woche ist das Kind tagsüber im Kindergarten, abends bei den Eltern.

Bärbel sagt: „Probleme gibt es dahingehend, daß uns die Trennung schwerfällt. Es gäbe natürlich die Möglichkeit, das Kind zu mir zu nehmen, wenn ich mich darum kümmern würde. Aber es ist schwierig, mit dem Kind hier zu studieren. Die Freizeit und die Zeit zum Selbststudium wird doch eingeschränkt und das geht letztend­lich zu Lasten des Studiums.“

…und alles war auch ohne Auto lösbar – und am Ende kein Problem!

Renate, 21 Jahre, 2.Studienjahr, verlobt, mit Kind. Sie hat erst in einem Studentenwohnheim gewohnt, dort war aber momentan kein Platz für Mutter und Kind vorhanden. Über die Stu­dentenwohnungsverwaltung hat sie ein großes Zimmer, Bad und Küche für 25,10 DM vermittelt bekommen … Morgens mache ich die Kleine fer­tig, Bringe sie zur Kinderkrippe. Dahin fahre ich 25 Minuten mit der Straßenbahn und habe noch einen Fußweg von 10 bis 15 Minuten. Jetzt habe ich den Bescheid bekommen, daß ein Krippenplatz in der Straße, in der ich wohne, frei ist. Da muß ich nicht mehr mit der Straßenbahn fahren. Das war doch ganz schön beschwer­lich, besonders im Winter. Ich bekomme 190 Mark Grundstipendium, 50 Mark Unterstützung und noch einmal 20 Mark staatliches Kinder­geld und 15 Mark Verdienstzuschlag und 40 Mark Leistungsstipendium. Na ja, und von mei­nem Verlobten, der ist jetzt bei der Armee, bekomme ich auch Unterstützung. Manchmal ist es ganz schön hart. Man kann nicht soviel weggehen. Aber inzwischen ist mein Verlobter in Berlin stationiert, da kann er eben mal vorbeikommen.“

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Und wie war das nun im Westen – in der BRD?

Situationen wie in der BRD, wo es etwa für ein katholisches Arbeitermädchen aus Baden-Würt­temberg so gut wie unmöglich ist, überhaupt je eine Universität zu erreichen, wo sie dann an der Universität Studienabbruch oder Unterbre­chung des Studiums nur zum Preis großer Be­lastungen und psychischer Nöte vermeiden kann, wo man kaum anders als kinderlos durchkommen kann, sind in‘ der DDR überwun­den. So findet sich auch im Taschenbuch von Evelyn Leopold und Jutta Menschik, „Gretchens rote Schwestern – Frauen in der DDR“, keine einzige Tatsache, die in punkto Gleichberechti­gung nicht zugunsten der DDR spräche.

Tradition und Wirklichkeit

Doch – um keine Illusionen aufkommen zu fassen – Gesetzestexte und selbst viele sozialpolitische Maßnahmen beseitigen noch keine jahrhunder­tealte Tradition der Unterdrückung der Frau, und die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse setzen sich im Bewußtsein der Bevölkerung der DDR nicht gradlinig fort. So ist gegenwärtig das Thema des „Wie“ der Gleichberechtigung der Frau in allen gesellschaftlichen Bereichen eins der am meisten diskutierten Themen in der DDR, denn noch fällt es vielen Frauen schwer, sich dazu durchzuringen, sich weiter­zubilden, auch nach der Heirat beruflich und gesellschaftlich aktiv zu bleiben etc., und noch hören nicht wenige Männer auf, in bezug auf die Emanzipation der Frau fortschrittlich zu sein, sobald die Tür zum Hausflur zugezogen ist. „Genug Probleme also“, um mit einem so­zialdemokratischen Beobachter der DDR zu sprechen, „doch auf welch beneidenswerter Ebene, und wie anregend“. (Walter Leo im „Vorwärts“ v. 20. 2. 75)

Quelle:
Bundesvorstand des MSB Spartakus (Hrsg.): „Freier leben in der DDR“ (o.D.), S.20-24.

Bemerkung: Muß man mehr dazu sagen? Nein. Ich kann nur bestätigen: Es war so!

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2 Antworten zu Wie lebten die Studenten in der DDR?

  1. Eleonore Kraus schreibt:

    Über den 2. Bildungsweg, der den Arbeiterkindern den Zugang zur Universität ermöglichte habe ich studieren können und war Mitglied des MSB Spartakus.
    Hinten und vorne hat das BAFÖG nicht gereicht. Mehrere Jahre arbeitete ich fast täglich in Kneipen, also in der Gastronomie. Meist waren die Schichten von 19 – Mitternacht und länger.
    Die Wochenenden waren eher selten frei. Ohne meine Genossen der DKP hätte ich diesen fürchterlichen Stress, den Schlafmangel, die Versagensängste, die viele Studenten hatten, die den 2. Bildungsweg gegangen sind nie und nimmer geschafft, zumal die Tochter noch klein und sehr munter gewesen ist und jedes Recht der Welt hatte, dass sie geliebt ist und man sich gut um sie kümmert und der Mangel an Kinderkrippen war legendär und der Kindergarten war für Kinder ab 3 Jahren. (Freud hätte das sicherlich sehr begrüßt).
    Ein Drahtseilakt und nur die unbedingte Solidarität, der eigenen Fleiß,die konkrete Hilfe und
    die zuverlässige, beständige Unterstützung meiner Genossen und Freunde machte es möglich das Studium unter den schwierigsten Bedingungen beenden zu können.
    Viele haben abgebrochen, nicht aus Faulheit, sondern, weil sie es einfach nicht haben schaffen können mit den Existenzängsten den Kopf frei zu behalten, dass war meist denen vorbehalten, die
    Eltern und Verwandte hatten, die einem was „zugesteckt“ haben, um über die Runden zu kommen. Und diese Abbrüche sollten auch sein, weil es reaktionäre Kräfte gegeben hat, die die Arbeiterkinder lieber Heute als Morgen aus den Unis verbannt hätten wollen, um weiterhin unter sich zu sein und wir sollten besser dumm bleiben, weil wir zur Gefahr wurden, besonders die, die im MSB Spartakus waren. Ein Genuss war es dem doofen, elitären Haufen die Nase zu drehen. Eine der wenigen fortschrittlichen Universitäten, wo es möglich war: Wygotski, Leontjew, Pawlow, Jantzen, Holzkamp, Osterkamp, Anochin, Rubinstein zu studueren. Teplow kam leider erst viele Jahre später dazu (Danke, Sascha) und hat zur Vervollständigung des Wissens beigetragen.
    Eine super Grundlage für die pädagogisch/psychologische Arbeit, nicht nur dafür, sondern für das Leben.

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