Die Zeit, in der wir leben, ist reich an Ereignissen. Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, daß wir an einem Punkt angelangt sind, wo Millionen Menschen in allen Teilen der Welt bewußt geworden ist, daß es so nicht weitergehen kann und daß die derzeitigen gesellschaftlichen Verhältnisse einer grundlegenden Veränderung bedürfen. Es geht um nichts Geringeres als um das Überleben der Menschheit. Daher steht im Mittelpunkt dieser Entwicklung die grundlegende Frage: In was für einer Gesellschaftsordnung können und wollen wir künftig leben?
Wer löst die Menschheitsprobleme?
Die weltweite Agonie des Kapitalismus ist unübersehbar. Sie zeigt sich darin, daß die herrschende Klasse zu immer brutaleren Machtmitteln und zu immer größeren Lügen greifen muß, um ihre munter sprudelnden Profite nicht zu einzubüßen und damit ihre Macht und ihren größenwahnsinnigen Lebensstil zu finanzieren und zu erhalten. Der Kapitalismus, in dem wir heute leben, hat sich als völlig unfähig erwiesen, die grundlegenden Menschheitsprobleme zu lösen. Im Gegenteil – die Probleme, die Krisen, die kriegerischen Auseinandersetzungen haben sich weiter verschärft. Weder die immer extremer werdende Spaltung der Gesellschaft in eine verarmte Masse und eine vergleichsweise winzige, aber superreiche Minderheit, noch die massenhafte Erwerbslosigkeit, noch die immer bedrohlicher werdende Umweltzerstörung, noch die allgemeine Perspektivlosigkeit der Menschen im Kapitalismus lassen sich beseitigen.
Das Geld regiert die Welt !
Für kein einziges der dringenden Probleme haben die heutigen kapitalistischen Machthaber, ihre „Think Tanks“ und „Berater“ auch nur eine halbwegs brauchbare Lösung anzubieten. Der einzige Maßstab ist und bleibt der Profit. Und dieser Profit fließt auf private Konten und in private Taschen. Das alles ist für 99% der Menschheit unerträglich und erfordert dringende Veränderungen, das heißt die völlige Abschaffung des Kapitalismus und der Übergang der Menschheit zum Sozialismus. Jeglicher Versuch, den Kapitalismus zu „verbessern“ kann nur eine Täuschung der Volksmassen sein und führt zu der Verschlimmerung der Lage für das werktätige Volk.
Worin besteht nun der Charakter unserer Epoche?
Vergleichen wir die politische Weltkarte der Gegenwart mit der Situation vor 1990, so ist unverkennbar: Der Sozialismus als Weltsystem hat aufgehört zu existieren. Die Geschicke der Menschheit werden von einem immer aggressiver werdenden Kapitalismus diktiert, der sich in seinem letzten Stadium, im Imperialismus, befindet, und der immer mehr zum Faschismus tendiert. Nach einer über siebzigjähren Phase des sozialistischen Aufbaus, der 1917 mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution begann, mit dem grandiosen und opferreichen Sieg der Sowjetunion über den Faschismus seinen Fortgang nahm, und in der die Völker erstmals in der Geschichte der Menschheit begonnen hatten, den Übergang zu einer neuen, kommunistischen Gesellschaftsordnung zu vollziehen, folgte der Niedergang und die Zerstörung des sozialistischen Weltsystems. Der Charakter unserer Epoche bessteht in der Notwendigkeit des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus.
Ein bewegtes 20. Jahrhundert…
Als Staatsbürger der DDR waren wir Zeitgenossen dieser gewaltigen Auseinandersetzungen zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Wir wurden zu Mitgestaltern des Sozialismus und trugen, jeder an seinem Platz, übernahmen gesellschaftliche Verantwortung in diesem Kampf für eine friedliche Zukunft. Dazu braucht es jedoch ein umfangreiches Wissen, begründete Einsichten und ein tiefes Verständnis für die Ursachen und Triebkräfte der gesellschaftlichen Entwicklung in unserer Zeit. Wir konnten uns dabei auf die Lehre von Marx, Engels und Lenin stützen, die wissenschaftlich nachgewiesen haben, daß sich die gesellschaftliche Entwicklung nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten vollzieht, daß diese von den Menschen erkannt werden können und daß die Menschen imstande sind, diesen Gesetzmäßigkeiten entsprechend zweckmäßig zu handeln. Diese Lehre hat ihre Wahrheit und Lebenskraft in der Praxis überzeugend bewiesen. Der Sozialismus hatte sich zu einem Weltsystem und zur entscheidenden Kraft im antiimperialistischen Kampf entwickelt. Das war für die Erhaltung und Sicherung des Friedens von ausschlaggebender Bedeutung.
Die einstweilige Niederlage des Sozialismus
Doch wir waren nicht nur Mitgestaltern des Sozialismus, sondern mußten auch den Niedergang des Sozialismus miterleben. Es war uns gegen Ende des 20. Jahrhunderts nicht gelungen, den Sozialismus, der eine gerechte und menschenwürdige Gesellschaft ist, gegen die offenen und sibversiven Angriffe des Imperialismus zu verteidigen. Mit der Öffnung der Staatsgrenzen der DDR und der darauffolgenden Annexion unseres Heimatlandes durch die westdeutsche Bundesrepublik, begann, wie nicht anders zu erwarten war, die Ausplünderung der DDR und die Liquidierung unseres Volksvermögens. Auch dieser schändliche Vorgang bestätigte die Richtigkeit der Lehre von Marx, Engels, Lenin und Stalin. In einer Rede vor dem 7. erweiterten Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale sagte Genosse J. Stalin am 7. Dezember 1926:
…und was haben wir heute?
Quelle: J.W. Stalin, VII.erweitertes Plenum des EKKI, Werke, Bd.9, S.24.
Daraus ergibt sich:
Ohne die wissenschaftliche Beantwortung der Frage nach den Ursachen und Triebkräften der gesellschaftlichen Entwicklung kann heute kein einziges wichtiges gesellschaftliches Ereignis richtig verstanden und bewertet werden. Doch worin bestehen diese Ursachen? Was sind die Triebkräfte der Geschichte? Was fördert, was hemmt die gesellschaftliche Entwicklung? Die grundlegende Antwort auf diese Fragen finden wir auch heute noch im „Manifest der Kommunistischen Partei“, das seine Aktualität nicht verloren hat.
Ist der Sozialismus nur eine Utopie?
Natürlich haben sich auch lange vor Marx und Engels Menschen die Frage vorgelegt, wie ihr Leben verändert werden kann. Solche Überlegungen sind vielleicht aus dem Geschichtsunterricht von den utopischen Sozialisten von den Franzosen Henri de Saint-Simon (1760 bis 1825) und Charles Fourier (1772 bis 1837) sowie von dem Engländer Robert Owen (1771 bis 1858) – bekannt. Es ist von großer Bedeutung für das Verständnis gesellschaftlicher Zustände und Prozesse, daß bereits die utopischen Sozialisten im Privateigentum der Kapitalisten an den Produktionsmitteln und in deren Profitgier die Ursache erkannten, aus der die Leiden der werktäigen Klasse, des Prooletariats, erwuchsen. Doch für die Überwindung dieser Leiden hofften sie auf die Kraft des eigenen Beispiels (wie Robert Owen in seiner Fabriksiedlung New-Lanark) oder auf die Einsicht und die Menschenliebe der Kapitalisten.
Welche Bedeutung hat das kapitalistische Eigentum?
In dieser Zeit entstanden auch in der sich entwickelnden Arbeiterklasse kommunistische Vorstellungen. Sie stützten sich auf die praktische Erfahrung, daß das kapitalistische Eigentum an den Produktionsmitteln die Ursache für Ungleichheit, Elend und Unterdrückung ist. Einer der hervorragendsten Vertreter dieses utopischen Arbeiterkommunismus war Wilhelm Weitling (1808 bis 1871). Das Privateigentum, die Ursache allen Übels, könne nur durch eine gewaltsame Revolution, durch den Kampf der Volksmassen überwunden werden, erklärte Weitling in seiner 1838 erschienenen Schrift „Die Menschheit, wie sie ist und wie sie sein sollte“. Doch auch diese wertvollen Ideen und Vorstellungen mußten Utopien bleiben, solange nicht erklärt werden konnte, wie sich das kapitalistische Privateigentum selbst herausgebildet hat, worin seine Wurzeln zu suchen sind, aus denen sich seine Beseitigung auf dem Wege der Revolution mit Notwendigkeit ergibt.
Der Sozialismus – von der Utopie zur Wissenschaft
Die utopischen Sozialismusvorstellungen mußten durch den wissenschaftlichen Kommunismus überwunden werden. Es entstand die Frage nach der Gesetzmäßigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung. Diese Frage ist auch heute noch von menschheitsgeschichtlicher Bedeutung. Sie wurde erstmals tiefgründig und auf wissenschaftlicher Basis von Karl Marx und Friedrich Engels beantwortet, die deshalb bis auf den heutigen Tag von der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung geachtet und geehrt werden. Marx und Engels verfaßten im Auftrage des ,,Bundes der Kommunisten“ das „Manifest der Kommunistischen Partei“. Das war die Geburtsurkunde des wissenschaftlichen Kommunismus. Die Frage nach den Ursachen und Triebkräften der gesellschaftlichen Entwicklung wurde damit erneut und auf einer neuen Stufe aufgeworfen.
Marx und Engels schufen die Grundlagen
Eine solche Leistung konnten Marx und Engels deshalb vollbringen, weil sie hervorragende Wissenschaftler mit außergewöhnlichem Verstand waren, die mit Zähigkeit und Beharrlichkeit ein riesiges Maß an Arbeit auf sich nahmen. Die von ihnen erfolgte Ausarbeitung des wissenschaftlichen Kommunismus stützte sich auf die genaue Kenntnis all dessen, was in vorangegangenen geschichtlichen Epochen an Vorstellungen, Ideen und Antworten auf die immer wieder gestellte Frage nach den Ursachen und Triebkräften der gesellschaftlichen Entwicklung erarbeitet worden war. Das war eine der Voraussetzungen für die Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus.
Die Anfänge der kapitalistischen Gesellschaft
Eine weitere Voraussetzung für die große wissenschaftliche Leistung von Marx und Engels bestand darin, daß die kapitalistische Gesellschaft selbst so weit entwickelt war, daß die grundlegenden gesellschaftlichen Zusammenhänge, die die utopischen Sozialisten und Vertreter des utopischen Arbeiterkommunismus nur stückweise erkannten, erstmals in ihrer ökonomischen Gesetzmäßigkeit erfaßt werden konnten. Und schließlich gelang der Übergang zum wissenschaftlichen Kommunismus, weil Marx und Engels sich konsequent auf jene Klasse orientierten, die von ihnen nicht nur als leidende, sondern vor allem als die revolutionärste Klasse, als die am konsequentesten kämpfende Kraft der Volksmassen erkannt wurde das Proletariat. Sie stellten sich in den Dienst dieser Klasse.
Das „Gespenst des Kommunismus“ geht um…
In einer Zeit, in der sich alle Mächte des alten Europa zu einer „heiligen Hetzjagd“ gegen das „Gespenst des Kommunismus“ verbündet hatten, erklärten sie im Namen des revolutionären Proletariats:
,,Es ist hohe Zeit, daß die Kommunisten ihre Anschauungsweise, ihre Zwecke, ihre Tendenzen vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen vom Gespenst des Kommunismus ein Manifest der Partei selbst entgegenstellen.“
Seit seinem Erscheinen im Jahre 1848 hat das Kommunistische Manifest seinen Siegeszug über die ganze Welt angetreten, und es gibt kein zweites Werk, das in so viele Sprachen übersetzt und in solcher Auflagenhöhe verbreitet wurde: Allein im 19. Jahrhundert erschienen 83 Ausgaben in 14 Sprachen, in vorigen Jahrhundert waren es rund 1.100 Ausgaben in über 100 Sprachen. Seine umfassende Wirksamkeit erklärt sich daraus, daß hier, anknüpfend an die brennendsten Wünsche und Hoffnungen aller Ausgebeuteten und Unterdrückten, erstmalig an die Stelle von Träumereien, Illusionen und Utopien die Wissenschaft trat.
Wer bestimmt den Verlauf der Geschichte?
Die Antwort auf die Frage nach dem Gang der Geschichte, nach ihren Ursachen und Triebkräften wurde erstmalig auf wissenschaftliche Weise gegeben – durch den Nachweis jener grundlegenden Gesetzmäßigkeiten, denen ihre Entwicklung folgt. Ein solches Vorgehen bewahrt nicht nur vor Wunschdenken und utopischen Vorstellungen, sondern läßt vor allein erkennen, daß es immer und überall vor allem die werktätigen Volksmassen, die Produzenten sind, die das Rad der Geschichte vorantreiben und in Gang halten.
„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen“.
Damit beginnt der Abschnitt I im „Manifest der Kommunistischen Partei“. Diese Aussage hat bis in die gegenwart ihre Gültigkeit und wird sie behalten, solnage Ausbeuterklassen bestehen. Im Kommunistischen nManifest weisen Kalr marx und friedrich Engels nach, daß und weshalb die beziehungen zwischen der Bourgeoisie (der Ausbeuterklasse) und dem Proletariat (der werkätigen Klasse) stets den Charakter der Unversöhnlichkeit tragen müssen. Ohne alle Umschweife ist damit ausgesagt, daß all die heftigen wirtschaftlichen, politischen und geistigen Auseinandersetzungen in der gesellschaftlichen Entwicklung konkrete Erscheinungsformen des Klassenkampfes sind. Marx und Engels führten damit die Erkenntnis der utopischen Sozialisten, daß sich im Kapitalismus Bourgeoisie und Proletariat als Klassen feindlich gegenüberstehen, weiter, indem sie aufdeckten, daß in allen Ausbeutergesellschaften verschiedene Klassen einander feindlich gegenüberstanden.
Die Fortsetzung folgt!
Die zweite Entdeckung von gleicher Tragweite betrifft die kapitalistische Gesellschaft selbst. Aus ihrem Bewegungsgesetz, dem von Marx entdeckten Mehrwertgesetz, ergeben sich unwiderlegbare Schlußfolgerungen nicht nur für die Entstehung und Entwicklung des Kapitalismus, sondern auch für seine unvermeidliche historische Ablösung.
Die jetzt protestieren, tun dies nicht, weil sie erkannt haben, dass der Kapitalismus sie zu Transhumanisten machen will, sondern sie empfinden das, was da in Davos ausgebrütet wird, einfach nur irreal ist. Von einer grundlegenden Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse wird meiner Ansicht nach nicht gesprochen, sondern nur von einer Veränderung. Und damit ist gemeint, es soll zwar nicht alles, aber das meiste so sein wie vor Corona. Sie haben gute Gedanken und Vorstellungen, sie betonen die Liebe der Menschen zueinander, die Gleichheit aller Menschen, sie orientieren auf den Humanismus – das ist alles richtig.
Sie verstehen aber nicht, dass sie ihre Vorstellungen nur im Sozialismus verwirklichen können. Es sind kleinbürgerliche Vorstellungen, und allein die Vokabel Sozialismus versetzt sie in Angst und Schrecken. Man hat ihnen diese Angst in Jahrzehnten „eingeprügelt“, sie wissen es nicht anders, sie glauben, dass sie jetzt in ein Menschheitsparadies eintreten können, sie glauben, dass diese Chance jetzt da ist. Was für eine Illusion! Dass sie ohne die Erkenntnisse von Marx und Engels wieder im Kapitalismus landen werden, dessen sind sie sich gar nicht bewusst, das ist für sie schlicht „Propaganda“.
Hinzu kommt, dass wir schon sehr weit in die Machenschaften der verbrecherischen Davoser Clique hineingezogen worden sind, denn was ist das anderes als die ID2020, wenn Ungeimpfte wie Aussätzige behandelt werden und ihre bürgerlichen Rechte nicht mehr wahrnehmen dürfen? Die Menschen protestieren, aber sie haben keine wirklich ausgearbeiteten, fundierten Vorstellungen, was sie eigentlich wollen in Zukunft, es gibt kein handlungsfähiges Zentrum, schon gar nicht eines, das sich auf Marx und Engels stützt. Das Jahr 2022 wird ein schwieriges Jahr für uns alle, dessen bin ich sicher. Es wird sich entscheiden, welchen Weg die Menschheit gehen wird.
Richtig, Hanna – genau das ist die Realität. Doch wie wollen wir das den Menschen begreiflich machen, die nun schon seit drei bis vier Generationen (ausgenommen in der DDR) dem gleichen Irrglauben unterliegen. Aus unterschiedlichen Gründen haben die Menschen zur faschistischen Barbarei geschwiegen – die einen aus Angst, andere, um ihre eigne illegalität im Kampf gegen den Faschismus nicht zu gefährden, wieder andere, weil sie selber auch schmutzige Hände hatten oder gar Blut an ihren Fingern klebte…
In Westdeutschland haben es viele hingenommen, daß Naziblutrichter wieder Richter wurden und Gestapobeamte einen Persilschein bekamen. Doch was ist heute? Werden sie sich herausreden, nur auf Anweisung gehandelt zu haben? Werden die „Impfärzte“ ihre Schuld jemals zugeben? Werden sich die Täter (wie der ehemalige Kanzler Kurz) unter den Schutz großer USA-Konzerne begeben? Schon zweimal hat das deutsche Volk nach einem Krieg versagt, schlimmer noch: Einmal haben die Deutschen in der DDR sich bis auf’s Hemd ausplündern lassen. Wer von denen allen hat heute (nach 30 Jahren politischer Indoktrination) immer noch nicht begriffen, daß nur der Sozialismus ein Ausweg aus der Krise sein kann?
Geld- und Profitgier waren letztendlich der Grund für den Untergang des Römischen Reiches. Aber egal, wie Interessenkonflikte die sich zwangsläufig aus einer jeden Privatwirtschaft ergeben ausgetragen werden, es wird per se nicht dazu führen, Klassengegensätze aufzuheben. Das heißt, daß sich der Kapitalismus leider nicht von selber abschafft.
Erfurt, das ist schon richtig, dass Geld- und Profitgier zur Zeit des Römischen Reiches herrschten. Aber dass es unterging, hat vor allem damit zu tun, dass die Produktionsverhältnisse auf Basis der Sklaverei sich überlebt hatten. Gegenwärtig benötigt das Kapital nur noch wenige Arbeitskräfte, um zu seinem Profit zu gelangen, aufgrund der Digitalisierung. Den Ausweg, sich aufgrund dessen vor Aufständen und Revolutionen zu schützen, sieht die Bande im Digitalgeld, was bedeutet, dass sie die Menschheit kontrollieren können und müssen, und das stellen sich die Herrschaften so vor, dass sie den Menschen ihr Menschsein nehmen wollen, die Restmenschen nur noch als Cyborgs ihnen dienstbar sein werden.
Sascha, die Naivität und das politische Unwissen der Menschen waren 1989 ungeheuerlich, und so ist es auch heute noch weitgehend. Sozialismus heißt, dass das Volk darüber bestimmt, nicht das Kapital, wie gearbeitet und gelebt wird, weil ihm die Produktionsmittel gehören. Wer hat dagegen etwas einzuwenden? Doch nur das Kapital. Wann wird das begriffen? Der Untergang des Sozialismus war ein so großer Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit, dass man mit Fug und Recht sagen kann, es war die größte Katastrophe für sie. Ist das verstanden worden? Wird das heute verstanden? Ich bezweifle es.
Ich habe mir den Film von Servus TV zu den Impfopfern angesehen. Tunlichst wird vermieden, auf die Ursachen einzugehen. Ich hatte den Eindruck, dass die Prämisse der Filmemacher lautete: Seht her, wie schlecht es den Geimpften geht! Was fehlt, sind die politischen Hintergründe. Das aber reicht nicht, um Klarheit in die Köpfe zu bringen. Nun kann man natürlich nicht von bürgerlichen Filmemachern verlangen, dass sie sich auf marxistische Kenntnisse stützen, um zu erklären, warum das so ist.
Aber schon bürgerliche Kenntnisse hätten gereicht, um der Doku so etwas wie Tiefe zu geben. Noch nicht mal das haben sich die Filmemacher getraut. Dass es Impfopfer gibt, die allein gelassen werden, hat sich inzwischen herumgesprochen, selbst bei den gedankenlosesten Impffanatikern. Ich will nicht zu pessimistisch sein, aber ich frage mich, ob solch ein Film irgend etwas bewirken kann.
Ja, Hanna, Du hast schon recht – sämtliche Redakteure und Produzenten eines solchen Films scheinen mit Scheuklappem durch die Welt zu laufen. Das ist dieser Teil der Naivität – die Oberflächlichkeit. Erscheinungsformen werden in aller Breite rezipiert. Der andere Teil ist schlimmer, nämlich die fehlende Bereitschaft, sich mit Klassenfragen auseinanderzusetzen, die Gesellschaft als Ganzes in den Blick zu nehmen – so wie Du sagst: die politischen Hintergründe. Aber wie will man der Verführung entkommen, die von einem FPÖ-Mann ausgeht, gerade weil er doch in vielem recht hat…