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Die Motive des Handelns
Die Handlungen eines Menschen – in der Arbeit, beim Lernen und im Spiel – gehen meist von bestimmten Motiven aus und sind auf bestimmte Ziele oder Aufgaben gerichtet, z.B. eine festgesetzte Arbeitsnorm zu erreichen, die tägliche Leistung um das drei- oder vierfache zu erhöhen, leichte englische Bücher ohne Wörterbuch zu lesen usw. Selbstverständlich gibt es auch Handlungen, denen kein bestimmtes Motiv zugrunde liegt. Es sind spontane Handlungen, unüberlegte Handlungen oder einfach Versuche nach dem Motto: Mal sehen, was passiert.
Den Menschen verstehen
Ein Motiv ist, was den Menschen zum Handeln anregt. Und ein Ziel ist das, was der Mensch im Ergebnis zu erreichen sucht. Ohne Kenntnis der Motive kann man nicht verstehen, warum ein Mensch nach dem einen und nicht nach einem anderen Ziele strebt. Folglich kann man auch den wahren Sinn seiner Handlungen nicht verstehen.
Die richtigen Gewohnheiten
Der bedeutende sowjetische Pädagoge A.S. Makárenko schrieb: „Unsere Aufgabe ist es, uns nicht nur eine richtige, vernünftige Einstellung zu den Fragen des Verhaltens, sondern auch noch richtige Gewohnheiten anzuerziehen, bei denen wir durchaus nicht deshalb richtig handeln, weil wir uns hingesetzt und nachgedacht haben, sondern weil wir nicht anders handeln können, weil wir es so gewohnt sind.“ – Gewohnheiten?! [1]
Die Weite der Gedanken
Die vollwertige Entwicklung der Persönlichkeit setzt eine große Weite der Interessen voraus, ohne die ein reicher Inhalt des seelischen Lebens nicht möglich ist. A.M. Gorki forderte in seinen Gesprächen mit jungen Schriftstellern unermüdlich zur Erweiterung des Umfanges der Interessen und der Kenntnisse auf. „In unserer Welt“, sagte er, „gibt es nichts, was nicht lehrreich wäre.“ – Es ist bekannt, das Karl Marx noch im Alter von 50 Jahren begann, Russisch zu lernen. Und er war nach sechs Monaten schon so weit, daß er Puschkin, Gogol und Schtschedrin lesen konnte.
Die Kreativität
Ein Künstler kann gewöhnlich nicht die Frage beantworten, wie ihm die hinreißendsten Gestalten entstanden sind, der Gelehrte kann nicht sagen, wie ihm in der Minute der „Erleuchtung“ die entscheidende Idee seiner Entdeckung in den Sinn kam. Grundbedingung für die Produktivität der schöpferischen Arbeit ist die Stetigkeit bei der Arbeit und systematische, regelmäßige Arbeit. Man muß sich zu zwingen verstehen, auch bei fehlender Inspiration regelmäßig zu arbeiten.
Persönlichkeit und Charakter
Mit dem Wort „Charakter“ bezeichnet man die Gesamtheit der psychischen Haupteigenschaften des Menschen, die allen seinen Handlungen und seinem Verhalten den Stempel aufdrücken. Wenn aber die Individualität eiens Menschen der inneren Bestimmtheit entbehrt und seien Handlungen nicht sosehr von ihm selbst, als von den äußeren Umständen abhängen, so sprechen wir von einem „charakterlosen“ Menschen. Genosse Stalin sagt:
„Es gibt Menschen, von denen man nicht sagen kann, wer sie sind, ob sie gut oder schlecht, ob sie tapfer oder feige, ob sie bis zum letzten für das Volk oder ob sie für die Feinde des Volkes sind. Es gibt solche Menschen, und es gibt solche Funktionäre. Es gibt sie auch bei uns, unter den Bolschewiki. Ihr wißt selbst, Genossen: keine Familie ohne Mißratenen. (Heiterkeit, Beifall). Über solche Menschen von unbestimmtem Typus, über Menschen, die eher an politische Spießer erinnern als an politische Funktionäre, über Menschen von solchem unbestimmten, verschwommenen Typus hat der große russische Schriftsteller Gogol recht treffend gesagt: ,Leute sind’s‘, sagte er, ,ganz unbestimmt, weder dies noch das, du weißt nicht, was es für Leute sind, weder sind sie in der Stadt Bogdan noch im Dorf Selifan.‘ Von solchen unbestimmten Menschen und Funktionären sagt bei uns ebenfalls ziemlich treffend der Volksmund: ,Der Mensch ist so, so, weder Fisch noch Fleisch, dem Herrgott keine Kerze und dem Teufel kein Schüreisen.‘ “ [2]
Freiheit der Persönlichkeit und Zuversicht
Persönliche Freiheit besteht nicht in der Unabhängigkeit von der Gesellschaft, nicht in anarchistischer Zügellosigkeit, sondern in der realen Möglichkeit, seine individeullen Fähigkeiten und Bedürfnisse im Einklang mit den Grundinteressen der Gesellschaft frei zu entfalten und zu bestätigen. [3] – Der Charakter der Sowjetmenschen ist von Lebensmut und Optimismus durchdrungen. Ihre Quelle sind die großartigen Erfolge auf allen Gebieten des sozialistischen Aufbaus und der Glaube an den Sieg des Kommunismus. Denn der Glaube an die Richtigkeit der Idee und der eigenen Sache erzeugt auch den Glauben an die eigenen Kräfte. [4]
Quelle: Gedanken und Zitate übernommen aus B.M. Teplow „Psychologie“.
(*und Dank an Rolf, der mir diesen gerahmten Spruch geschickt hat!)
Anmerkungen:
[1] Gewohnheiten sind, ähnlich wie Fertigkeiten, automatisierte, stabilisierte komplexe Handlungen. Sie werden bewußt oder unbewußt zu einem bewußtseinsentlastenden Automatismus bei der willkürlichen Handlungssteuerung. Dafür gibt es sowohl innere als auch äußere Faktoren. Eine Verhaltenskorrektur ist aus erzieherischer Sicht insbesondere dann notwendig, wenn negative Verhaltensgewohnheiten überhandnehmen. P.S. Warum wiederholen wir hier immer die gleichen Dinge auf verschiedene Weise? Genau. Schon wieder vergessen? S.L. Rubinstein erklärte:

Die Ebbinghaussche Vergessenskurve
Quelle: S.L. Rubinstein „Grundlagen der Allgemeinen Psychologie“.
Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin, 1968, S.390.
[2] J.Stalin, Werke, Dortmund 1976, Bd.14, S.87.
[3] Kleines politisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin, 1986, S.271.
[4] Und bitte, liebe Kritiker, erst mal Luft holen – das hat nix mit Religion zu tun. Es ist das nüchterne, sachliche Wissen, die Klarheit unserer wissenschaftlichen Weltanschauung – der Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin. Sie haben sich in der Praxis bestätigt – und sie werden sich durchsetzen! – gegen alle Lügen und Verleumdungen der zum Untergang verurteilten Klasse der Bourgeoisie.
Hat dies auf Muss MANN wissen rebloggt.
Spontan ist einer der vielen Begriffe die heutzutage völlig falsch verstanden und damit regelmäßig falsch verwendet werden. In Fakt bezeichnet spontan eine Handlung die ohne unser Zutun abläuft. Spontan ist der Herzschlag, wir haben keinen unmittelbaren Einfluß darauf. Radioaktive Elemente zerfallen spontan, der sog. Spontanzerfall. – Spontan ins Kino gehen hingegen ist Quatsch. Genauso wie spontane Entscheidungen, denn entscheiden tun ja WIR, wohin wir gehen und nicht irgendeine innere Triebkraft!
Nurmalso nebenbei. Es paßt jedoch in die heutige Gesellschaft der Unwissenden und zu einem Schulwesen, das lieber Religionsstunden statt Deutsch und Staatsbürgerkunde gibt. Einem Bundesbürger erklären zu wollen, was ein Staat ist, hat wenig Aussicht auf Verständnis. Bundesbürgern ist ja auch der Begriff der Persönlichkeit fremd. Die faseln da von Charisma und wissen gar nicht, was dieser Begriff bedeutet.
Sascha wieso lande ich eigentlich immerwieder hier bei Dir!?
Naja – nehmen wir’s mal wörtlich: Lenin nannte die Spontaneität in gesellschaftlichen Handeln eine „Keimform der Bewußtheit“ (LW 5,385). Sie ist jedoch zugleich ein unbeholfenes, mangelhaft organisiertes und zielloses Handeln, das sich oft schädlich auswirken und das von reaktionären und konterrevolutionären Kräften ausgenutzt werden kann. Soviel zur philosophischen Seite der Sache!
…is aber schön, daß Du wieder hier landest! 🙂
Danke Dir!
Also sind wir lieber nicht spontan 😉
(danke Klaus O. unseren Deutsch/Lateinlehrer an der EOS)
Aber wo wir schon bei den Begriffen sind: Transparenz ist auch einer von den Begriffen, die heute völlig falsch verwendet und verstanden werden. So reden Parteifritzn von Transparenz, aber sie tun genau das Gegenteil: Sie machen sich undurchsichtig!
Eine transparente Politik nämlich würde die Auftraggeber einer SPD oder AfD usw. sichtbar machen! Natürlich tun die alles, daß genau das ja keiner mitbekommt und spielen ihre fragwürdigen Parteiprogramme in den Vordergrund. Und der Bundesbürger, dem die Rolle des Staates und die Rolle der Parteien so gar nicht klar ist, glaubt den ganzen Mist. Schön‘ Ah’md.
PS: Der Tag nach dem Freitag heißt Sonnabend.
Transparenz wird genauso mißgedeutet wie Toleranz – wir sind eben im Zeitalter der Verblödung… richtig: Sonnabend, und nicht „an Weihnachten“, sondern „zu Weihnachten“ – und nicht „zeitnah“ sondern „kurzfristig“… und woran erkannt man alle diese Liberalisten? Sie knoten den Schal wie einen Galgenstrick (wohl in Erwartung ihrer künftigen Strafe) 🙂