Der antikommunistische Feldzug der USA nach 1945

atomare Bedrohung

Die atomare Bedrohung durch die USA

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs befanden sich noch 2.524.00 Mann amerikanische Land- und Luftstreitkräfte in Europa. Der USA-Imperialismus hielt nun seine Zeit für gekommen, um seinen Anspruch auf die Weltherrschaft zu verkündenHaupthindernis bei der Verwirklichung dieses Planes war jedoch die Sowjetunion. Und so gab am 5. März 1946 der britische Politiker Churchill mit seiner berüchtigten Rede von Fulton, einem kleinen Universitätsstädtchen im USA-Bundesstaat Missouri, das offizielle Signal zum kalten Krieg gegen die UdSSR und alle revolutionären und demokratischen Kräfte. In Abstimmung mit Truman verleumdete er die Entstehung des sozialistischen Weltsystems als angebliche Bedrohung der „freien Welt“ durch die Sowjetunion. Churchill rief zur antisowjetischen Blockbildung auf und forderte eine abenteuerliche Politik der Androhung und Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung imperialistischer Ziele. Die Weichen für den endgültigen Bruch der Antihitlerkoalition und für die Bildung eines aggressiven militärisch-politischen Bündnisses der imperialistischen Staaten unter Führung der USA. Ein Jahr später wurde mit der Truman-Doktrin das von Churchill verkündete Aggressionsprogramm zur offiziellen Staatspolitik der USA. 

Die angeblich „freundschaftliche Unterstützung“ durch die USA

Als am 8. Juni 1947 der damalige Außenminister der USA George C. Marshall seinen Zuhörern an der Harvard-Universität sein „Programm zum europäischen Wiederaufbau“ (ERP) vorstellte, sprach er von „freundschaftlicher Unterstützung“. Doch in Wirklichkeit zielte dieser Plan darauf ab, die vom Krieg schwer zerstörten Staaten Europas in tiefe wirtschaftliche und politische Abhängigkeit zu bringen. Wie sehr dies gelang, zeigt der zunehmende Druck, den die USA auch heute noch auf die europäischen Länder ausüben.

Wie war die Situation nach 1945?

Nachdem der 2.Weltkrieg innerhalb der kapitalistischen Länder zu einer deutlichen Verschiebung des Kräfteverhältnisses zugunsten der USA geführt hatte, begannen die USA bereits im Herbst 1945, das von ihnen selbst mitunterzeichnete Potsdamer Abkommen zur Demokratisierung und Entmilitarisierung Deutschlands zu sabotieren. Von Anfang an war die Spaltung Deutschlands und die Verschärfung des Verhältnisses zur Sowjetunion, wenn auch nicht ausgesprochen, so doch praktisch durchgeführt, das Ziel des amerikanischen Imperialismus. Die Rüstungsindustrie der USA hatte tödliche Angst vor den Auswirkungen der bereits begonnenen Krise, und so griff sie aus zügellosem Haß gegen die Sowjetunion, und gegen die nach dem 2. Weltkrieg neu entstandenen volksdemokratischen Staaten zu offenen Kriegsprovokationen.

Der Marshallplan und die Spaltung Deutschlands

Dabei wurde der von Truman 1948 in Kraft gesetzte Marshallplan zu einem Lasso, mit dem vor allem die westeuropäischen Staaten eingefangen und den Zwecken des USA-Imperialismus dienstbar gemacht werden sollten. Tatsächlich gerieten sie dadurch in immer stärkere ökonomische Abhängigkeit von den USA. Die USA nutzten nun ihrerseits dieses Vasallentum zur politischen Erpressung der Marshallplanländer, und sie nutzten den Berlinkonflikt, um die Spaltung Deutschlands voranzutreiben. Mehrfach wurden die Anträge der Sowjetunion auf Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland und den Abzug aller Besatzungstruppen von den USA abgelehnt. Mit der Errichtung des Bonner Separatstaates war dann die Spaltung Deutschlands besiegelt. Doch die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober 1949 durchkreuzte die Pläne der amerikanisch-englischen Imperialisten, ganz Deutschland in ein Aufmarschgebiet gegen die Sowjetunion zu verwandeln.

In seinem Tatsachenbericht über die Hintergründe und Techniken der imperialistischen Aggression schreibt Albert Norden folgendes:

USA-Kriegsgewinne von 53 Milliarden Dollar

Den zweiten Weltkrieg hatten die Vereinigten Staaten, deren Menschenverluste sich auf nicht einmal 300.000 (soviel wie die jährlichen Verkehrsunfälle dort), deren Kriegsgewinne der Truste sich aber auf 53 Milliarden Dollar beliefen, zur Schwächung ihrer Verbündeten benutzt und tiefe Einbrüche in deren strategische Stellungen und Wirtschaft gemacht, um nach dem Krieg eine beherrschende Position in Japan und Westdeutschland zu gewinnen. Von 47 Prozent im letzten Friedensjahr vor dem zweiten Weltkrieg stieg der USA-Anteil an der Industrieproduktion des kapitalistischen Weltsektors immer weiter, bis er 1949 auf 60 Prozent wuchs.

Die durch die USA provozierten Kriegsgefahren wachsen an

Aber gerade diese Bereicherung, diese Konzentration der industriellen Erzeugung in den USA bannte die Gefahr der Krise nicht, sondern erhöhte sie. Dem von 1939 bis Ende 1945 mächtig aufgeschwollenen, mit Waffenlieferungen an die alliierten Länder auf hohen Touren gehaltenen Produktionsapparat drohte plötzlich der Leerlauf. Beschäftigungslosigkeit von vielen Millionen, rapid sinkender Konsum, Zusammenbruch ganzer Wirtschaftszweige, ernste Reduzierung der Profite – so trübe waren die nächsten Aussichten der USA-Ökonomie. Um die Wende 1946/47 nahmen die Krisenzeichen alarmierende Ausmaße an.

Chikagoer Einkäufer schlagen Alarm

„Ein beträchtlicher Teil der Produktion geht auf Lager. Die Einzelhandelsverkäufe liegen 20 Prozent unter denen des vergangenen Jahres. Die Beamten des Handels- und Landwirtschaftsministeriums erwarten für die zweite Hälfte von 1947 einen ernsthaften Geschäftsrückgang“, schrieb am 29. März 1947 das „Wall Street Magazine“.
Von Woche zu Woche verschärfte sich die Lage, und Ende Mai konstatierte die Vereinigung der Chikagoer Einkäufer voller Alarm, daß „der Geschäftsrückgang bereits große Ausmaße annimmt“. Man unterhielt sich in den USA bereits nicht mehr über die Frage, ob, sondern wann die Krise mit voller Wucht einsetzen würde. Düster war die Stimmung von der Ost- bis zur Westküste, von den Industriezentren an den kanadischen Seen bis zu den Prärien von Texas.

Ein Silberstreif am grauen Horizont…

Da kam am 8. Juni 1947 Marshalls Rede in der Harvard-Universität mit der Verkündung seines Plans. In ihm sahen die großen amerikanischen Konzerne den Silberstreifen am Horizont, die Chance für eine, mindestens zeitweilige, bedeutende Milderung der Krise. So offen sagte man das am Anfang natürlich nicht; galt es doch, erst einmal die europäischen Staaten zu gewinnen. Man spielte also die ganze Skala der humanitären Begründungen, man ließ die Philanthropie und Großherzigkeit der USA in allen Farben der Palette leuchten. Anderthalb Jahre später, als der Marshallplan schon funktionierte, schlug man eine andere Tonart an, deren brutale Offenheit auch dem Einfältigsten verständlich sein sollte. Der Herr des Studebaker-Automobilkonzerns und Verwalter des Marshallplans, Paul Hoffman, erklärte am 8. Februar 1949 vor dem Außenpolitischen Ausschuß des Senats der USA: „Wenn es den USA gelingt, den Marshallplan in der vorgesehenen Form weiterzuführen, dann wird sich das als das größte Geschäft erweisen, das die Vereinigten Staaten jemals gemacht haben.“

So erwiesen sich die Marshallplanzuwendungen als ein wahres Danaergeschenk. Es war tatsächlich das größte Geschäft der USA nach dem zweiten Weltkrieg. Die US-Konzerne haben Milliarden daran verdient…

Quelle:
Albert Norden, So werden Kriege gemacht – Über Hintergründe und Technik der Aggression, Dietz Verlag Berlin, 1952, S.89-93

Siehe auch:
So werden Kriege gemacht
Der Betrug mit der „Luftbrücke“

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