Walter Ulbricht sagte: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten…“

berlin_02Nein, es hatte niemand die Absicht, eine Mauer zu bauen, auch Walter Ulbricht nicht. Aber die Realitäten hatten sich geändert. Als nach dem Sieg der Sowjetunion über den deutschen Faschismus in den Westzonen eine einseitige Währungsreform durchgeführt worden war und am 23. Mai 1949 entgegen den Abmachungen des Viermächteabkommen die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegründet wurde, war klar, daß damit ein neuer Zeitabschnitt begonnen hatte. Deutlich zeichnete ab, was auch schon während des Krieges zu erkennen war: die Feindschaft und der abgrundtiefe Haß der Westmächte gegenüber der Sowjetunion, der tiefverwurzelte Antikommunismus der imperialistischen Staaten.

Die Maßnahmen zum Schutz der Staatsgrenze der DDR am 13. August 1961

Gegen Ende der fünfziger Jahre stellte der Kampf um den Frieden in Europa erhöhte Anforderungen an die sozialistische Staatengemeinschaft. Obwohl die Regierung der DDR im Bündnis mit der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Bruderländern alles getan hatte, um die Regierung der BRD zu einer Politik der Vernunft und des guten Willens zu bewegen, verschärften die aggressiven Kreise. des Imperialismus die Spannungen immer mehr. Der Imperialismus der BRD baute seine militärische Macht systematisch aus. Von 1959 bis 1961 wurde die Bundeswehr um mehr als 40.000 Mann verstärkt. Sie stellte das Hauptkontingent der Landstreitkräfte im NATO-Kommandobereich Europa-Mitte. Militaristen der BRD besetzten leitende Positionen in den Kommandostäben der NATO. Immer nachdrücklicher forderte die BRD-Regierung die atomare Bewaffnung der Bundeswehr. Im August 1960 veröffentlichte die Führung der Bundeswehr der BRD eine Denkschrift, in der es hieß: „Die Bundeswehr kann weder auf die allgemeine Wehrpflicht, noch auf die Zugehörigkeit zur NATO, noch auf eine atomare Bewaffnung verzichten.“ Offen erklärten die Militaristen ihre Absicht, die Ergebnisse des zweiten Weltkrieges zu ihren Gunsten zu revidieren.

Area of Maneuver

So dachten sich die Bundeswehrgeneräle die Aggression! Als Tag X bezeichneten die Imperialisten und Militaristen der BRD den Tag, den sie für den Beginn des beabsichtigten Überfalls auf die DDR und die sozialistische Staatengemeinschaft in ihren Plänen annahmen.

Kriegsvorbereitungen gegen die DDR

Im Frühjahr 1961 gingen diese Kräfte verstärkt zur Kriegsvorbereitung gegen die DDR über. Der ehemalige Hitlergeneral und Generalinspekteur der Bundeswehr, Adolf Heusinger, erhob sogar die provokatorische Forderung, Atomraketen an der Grenze zur DDR zu stationieren. Zugleich verstärkte die Regierung der BRD den Wirtschaftskrieg gegen die DDR. So wurde das laufende Handelsabkommen für Ende 1960 gekündigt. Auf diesem Wege sollte die Wirtschaft der DDR gestört werden, um damit Versorgungsschwierigkeiten und schließlich Unzufriedenheit unter der Bevölkerung zu schüren. Parallel dazu forcierten Agenten und Geheimdienste ihre feindliche Tätigkeit. Sabotageakte häuften sich. Die Abwerbung von Fachkräften aus der DDR durch kriminelle Menschenhändler erreichte neue Ausmaße. Dadurch sollte vor allem die medizinische Betreuung der Bevölkerung zum Erliegen gebracht werden, um dann die Unzufriedenheit der Menschen darüber gegen die Arbeiter-und-Bauern-Macht richten zu können, Es spricht für sich, wenn die imperialistische Propaganda dies als „Kampf gegen die Unmenschlichkeit“ feierte. Bei all diesen Aktionen gegen die DDR wurde die offene Grenze gegenüber Westberlin brutal ausgenutzt, um die DDR zu schädigen, wo und wie es immer nur möglich war. So sollte unser sozialistischer Staat für die Bundeswehr „sturmreif“ gemacht werden.

Ein Hitlergeneral führt die NATO

Im Sommer 1961 wurden erneut NATO-Manöver an der Grenze der DDR durchgeführt, bei denen ein begrenzter Krieg gegen die DDR und andere sozialistische Staaten geprobt wurde. In den ersten Augusttagen 1961 leiteten. die Militaristen der BRD die letzten militärischen Aggressionsvorbereitungen gegen die DDR ein. Anfang August weilte der BRD-Verteidigungsminister Strauß in den USA. Strauß erklärte dem USA-Präsidenten Kennedy und Vertretern des amerikanischen Kriegsministeriums, daß in der DDR ein „Volksaufstand“ bevorstünde. Diese Gelegenheit wolle die Regierung der BRD wahrnehmen, um die DDR im Zuge einer „Polizeiaktion“ zur Lösung eines „innerdeutschen Konflikts“ zu erobern. Zur Unterstützung dieses Planes wurden die in Europa stationierten NATO-Truppen in Alarmbereitschaft versetzt. Der Befehlshaber der NATO- Landstreitkräfte Mitteleuropas, der ehemalige Hitlergeneral Speidel, führte zur gleichen Zeit eine Besichtigung entlang der Staatsgrenze der DDR durch. Die militärische Kriegsvorbereitung wurde von einer Hetzwelle gegen die DDR begleitet. Die Bürger der BRD sollten glauben, die Mehrheit des Volkes in der DDR sei gegen den Sozialismus, und es wäre ein Gebot der Humanität, die Arbeiter-und-Bauern-Macht zu beseitigen. Dementsprechend versuchte man durch Meldungen über angeblich bevorstehende Unruhen in der DDR von den wahren Absichten des BRD-Imperialismus abzulenken und die Kriegsvorbereitungen zu tarnen.

Gemeinsamer Beschluß zum Schutz der Staatsgrenzen der DDR

Vom 3. bis 5. August 1961 tagte in Moskau eine Beratung der Ersten Sekretäre der kommunistischen und Arbeiterparteien der Länder des Warschauer Vertrages. Auf ihr wurden die notwendigen Maßnahmen beraten und festgelegt, um den vom BRD-Imperialismus und seinen Bundesgenossen in der NATO bedrohten Frieden zu sichern. Die sozialistischen Bruderländer beschlossen, daß die DDR an der Staatsgrenze zu Westberlin die notwendigen Sicherungsmaßnahmen trifft, um die weitere Wühltätigkeit gegen die Länder der sozialistischen Staatengemeinschaft wirksam zu unterbinden. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Moskauer Beratung beauftragte die Volkskammer am 11. August 1961 den Ministerrat der DDR, alle erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung der Staatsgrenze vorzubereiten und durchzuführen. Auf Beschluß des Ministerrates wurden in der Nacht vom 12. zum 13. August die Einheiten der Nationalen Volksarmee, der Volkspolizei und die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in Alarmbereitschaft versetzt. In den ersten Stunden des 13. August riegelten sie die bis dahin offene Staatsgrenze der DDR nach Westberlin ab. Als am Morgen des 13. August die Sonne über Berlin aufging, waren die Sicherungsmaßnahmen im wesentlichen abgeschlossen. Der Kriegsbrandherd Westberlin war unter zuverlässige Kontrolle gebracht worden.

August 1961

Die DDR-Bürger unterstützten die Sicherung der Staatsgrenze

Die Errichtung des antifaschistischen Schutzwalls, die in schnellem Tempo erfolgte, hatte die Westmächte, die BRD-Regierung und den Westberliner Senat völlig überrascht. Während die bestürzten Politiker in Bonn und Westberlin von einer Beratung zur anderen hetzten, ging das Leben in der Hauptstadt der DDR normal weiter. Besondere Bedeutung kam dem disziplinierten Einsatz der Kampfgruppen der Arbeiterklasse zu. Ihr Auftreten wirkte auf die aggressiven imperialistischen Kreise sehr ernüchternd. Die Mehrheit der Werktätigen der DDR begrüßte und unterstützte die Sicherungsmaßnahmen. Zahlreiche Berliner besuchten in den darauffolgenden Tagen die im Einsatz befindlichen Angehörigen der bewaffneten Organe. Delegationen aus Betrieben und viele einzelne Bürger brachten Geschenke und Blumen, um auf diese Weise ihren Dank auszudrücken. Zu Höhepunkten der Verbundenheit mit den bewaffneten Organen und den von ihnen mit hervorragender DiszipTin durchgeführten Maßnahmen gestalteten sich ein großer Appell der Berliner Kampfgruppen am 23. August 1961 und die anschließende Rückkehr der Kampfgruppen in ihre Betriebe. Durch die Sicherung der Staatsgrenze war es nun nicht mehr möglich, die Werktätigen um die Früchte ihrer eigenen Arbeit zu bringen und die DDR ungestraft auszuplündern.

Quelle:
Geschichte, Klasse 10, Verlag Volk und Wissen Volkseigenener Verlag Berlin (DDR), S.160-163.

Bemerkung: Nun kann man sagen: das ist Propaganda! Ja, es ist Propaganda. Es ist sozialistische Propaganda, es ist Propaganda gegen den Krieg! Der Schutz der Staatsgrenzen der DDR war nicht nur eine notwendige Maßnahme, um die Ausplünderung unseres Landes zu verhindern, sondern sie diente auch dem Schutz der Bürger der DDR und der Verhinderung eines erneuten Krieges. Über 40 Jahre hat die Sowjetunion im Bündnis mit den anderen sozialistischen Staaten dafür gesorgt, daß es in Europa keinen Krieg gab. Wir haben der Sowjetunion nicht nur den Sieg über den deutschen Faschismus zu verdanken, sondern auch die längste Friedensperiode des 20. Jahrhunderts. Dank Euch Ihr Sowjetsoldaten!

Und übrigens: Der bemerkenswerte Satz wurde also (in betrügerischer Absicht) aus dem Zusammenhang gerissen. Ulbricht sagte: „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten. Ich habe vorhin schon gesagt: Wir sind für vertragliche Beziehungen zwischen Westberlin und der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik. Das ist der einfachste und normalste Weg zur Regelung dieser Fragen.“ – Der Kommentator im Film spricht ganz einfach über die weiteren Worte Ulbrichts hinweg – eine beliebte Art westlicher Journalisten, den Originalton zu verfälschen…

Acrobat Reader  Ulbricht sagte: Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten…


Und hier zum Vergleich, die Apartheidmauer an der Grenze zu Palästina:

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Siehe auch:
Ein historischer Rückblick: Warum wurde Deutschland gespalten?
Günter Görlich: Erfahrungen an der DDR-Staatsgrenze
Die Wirtschaft der DDR im Jahre 1953
So plünderten die US-Amerikaner 1945 Leipzig
Erinnerungen eines Volkspolizisten der DDR
Was geschah wirklich am 17. Juni 1953 und wie kam es dazu?

J.Streisand: Die DDR und die Sicherung der Staatsgrenze 1961 (pdf-Datei)

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24 Antworten zu Walter Ulbricht sagte: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten…“

  1. rheinlaender schreibt:

    Volltreffer zur Bemerkung sozialistische Propaganda. Dank Internet, wissen wir heute um die vom Kriegstreiber bezahlten orangenen, bunten Revolutionen, um den arabischen Frühling, oder angeblichen Hong Kong Protesten. Wir wissen auch um den CIA Terror und dessen Lügen am Platz des himmlischen Friedens 88/89.
    Die CIA-Operationen in den sozialistischen, südamerikanischen, asiatischen, arabischen Staaten sollten immer wieder aufgezählt werden. Auch und gerade Spanien, Portugal, Griechenland, Türkei, die wirtschaftlich nur vom Wohlstand des sozialistischen Bulgarien nur träumen konnten.
    Wir wissen von den brutalen Faschoregimen, die weltweit von USA-Imperialisten installiert wurden, um dem Westen Rohstoffe zu schenken und Gewerkschafter samt Familie zu massakrieren.
    Wir wissen auch, dass Anfang der 80er (Reagan / Thatcher Zeit), sich die westlichen Terrororganisationen (besonders die weltweit verhasste CIA) lieber in Organisationen für Menschenrechte, Pressefreiheit, Greenpeace, Ärzte ohne Grenzen umgetauft hatten.

    Der Westen will REISEFREIHEIT für Terroristen. Die Ukraine hat ja erlebt, wie Busladungen voller bezahlter, verarmter Asoszialer aus Polen, Baltikum, und Promis, Agenten / Politiker aus USA / Europa aufgrund der DUMMEN Reisefreiheit einmarschieren durften.

    Reisefreiheit, ei Reisefreiheit
    Gerade der DDR hat die Reisefreiheit NUR geschadet. Da kamen verlumpte Wessis in Anzug und Krawatte mit geliehenen dicken Autos an und hatten ihre Ostverwandten vollgelogen, wie gut es im goldenen Westen sei. Die DDR hätte besser 200 DM / Euro pro Tag und Person Eintrittsgeld verlangen sollen, um diesen Blödzeitugsabschaum zu neutralisieren. Dieser Abschaum hatte durch seine Lügen (nicht nur Fotos von nichtexistierenden Eigenheimen, erlogegenen Karieren oder Autos) mehr Unzufriedenheit bei den Menschen der DDR geschürt, als es CIA und Axel Springer je konnten.
    Viele Kontakte der DDR Menschen zu ihren Westverwandten wurden nach 1989 ja gerade wegen der Lügen abgebrochen. Der angeblich Mercedesfahrende Wessi ONKEL mit Eigenheim entpuppte sich auf einmal als Niedriglöhner mit 27 Quadratmeter versiffter Mietwohnung und Mangelernährung.

    • prkreuznach schreibt:

      rheinländer, Du prangerst Springer & Co an, doch Du argumentierst mit ihren Methoden. Stimmungsmache gegen Ausländer/innen und Menschen mit geringem Einkommen ist seitens Springer & Co. ist ähnlich.

      Die Mehrheit derer, die ihre Verwandten und Bekannten in der DDR besuchten, waren ehrliche Menschen.Der hohe Umtauschsatz von 25 DM pro Tag hatte durchaus seine Berechtigung. Wegen den Schwindlerinnen und Schwindlern hatten die ehrlichen Menschen zu leiden. Wie überall. Übrigens waren Touristenreisen vom Pflichtumtausch befreit. Doch BRD-Bürger/innen mit geringem Einkommen konnten sich keineTouristen- und Besuchsreisen in die DDR leisten.
      So konnten die DDR-Bürger/innen keine BRD-Bürger/innen mit geringem Einkommen kennenlernen und glaubten die BRD sei das Land, wo „Milch und Honig“ fließen.

      • rheinlaender schreibt:

        Hallo prkreuznach,

        ich argumentiere tatsächlich oft wie die „springer“ sprache, weil es damit in der Praxis sehr gute Erfolge gibt. Ehrlich (gilt nicht für springer), knapp, logisch, treffend ohne Bandwurmsätze find ich gut.

        Kurz gefasst: Die Wessis hatten damals – falls Geld vorhanden – den Urlaub am Mittelmeer verbracht. Dort hatten sie die Südländer nach ihrer D-Mark Pfeiffe tanzen lassen und denen von ihrem angeblichen Reichtum in der BRD die Taschen vollgelogen. Der kleinste BRD Tourist benahm sich in den Südländern wie ein Kolonialherr. Weder kalte Länder in West-, noch Osteuropa waren und sind für diese Touristen interessant. Was wollte dann ein Wessi in der DDR? Familie? Die Wessis haben sich noch nicht mal um ihren Opa gekümmert, der 30 km entfernt vereinsamte. Der wird noch heute fachgerecht im Altersheim oder der Psychiatrie entsorgt.

        Übrigens kannte ich einige Geringverdiener, die Ende 70 durch ihre Mitgliedschaft in der DKP die DDR besuchen konnten. Was schwer zu begreifen ist, der Wessi fühlt sich nie objektiv arm. Er meint (FAST) immer noch, mit ein bisschen Glück und Anstrengung gehts subjektiv bergauf.

      • prkreuznach schreibt:

        rheinländer, dieser Beitrag gefällt mir wieder. Du hast recht. Man muss es kurz, knapp und leicht verständlich sagen, was man will. Es ist die Schwäche der Linken immer lange Texte zu schreiben, die kein Mensch liest.
        Ich erinnere mich, als ich mit meinen Eltern in Urlaub war und sich unsere Landsleute schlecht benahmen, so dass wir uns geschämt haben.
        Die politischen Reisen in die DDR über die DKP sind eine Ausnahme. Die meisten wollen mit Parteien nichts zu tun haben. Außerdem waren das Bildungsreisen, wo man mit den Alltagsmenschen in der DDR nicht in Kontakt kam. Bei Privat- und Touristenreisen hatte man als BRD-Bürger/in nicht die Möglichkeit Menschen in verantwortlichen Stellungen kennenzulernen. Und wie gesagt, für Menschen mit geringem Einkommen war es, in der Regel, unmöglich in die DDR zu reisen. Unter diesen Umständen ist das Bild von der BRD, als das Land wo Milch und Honig fließen, entstanden.

    • Dies kann ich voll unterschreiben!

  2. sascha313 schreibt:

    Danke, rheinlaender. Die Erkenntnis scheint sich bei vielen Menschen durchzusetzen. Mal abgesehen von denen, die zu den Schmarotzern des bürgerlichen Systems gehören, ist bei der Masse der Menschen die Unzufriedenheit heute sehr hoch. Doch die Ursachen von Krieg und Krise sind bei weitem nicht jedem klar. Da gibt es nämlich reihenweise falsche Propheten (wie Elsässer, Feist, Jebsen & Co.) die zwar die Erscheinungen sehr schön aufzählen können, so daß alle applaudieren. Aber diese Leute meiden den Marxismus, wie der Teufel das Weihwasser. Sie fluchen auf den Kommunismus und auf Stalin, setzen Hitler mit Stalin gleich – und sie unterscheiden sich am Ende nur wenig von den reaktionärsten bürgerlichen Kräften, denen der Erhalt ihrer bürgerlichen Ordnung das wichtigste ist.

  3. Jürgen Geppert schreibt:

    Noch zur Ergänzung: Die Pläne zum Bau des antifaschistischen Schutzwalls wurden unter Führung des Genossen Erich Honnecker erarbeitet. Er war zu der Zeit Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates. Diese Maßnahme erfolgte in enger Absprache mit der UdSSR. Es ist durchaus denkbar, dass Walter Ulbricht nicht eingewiesen war. Es gab zu der Zeit schon Spannungen zwischen ihm und der Führung der KPdSU.

    • sascha313 schreibt:

      Danke für den Hinweis. Völlig richtig ist auch die Bezeichnung „antifaschistischer Schutzwall“, denn in Westdeutschland hatten die alten Nazis sehr bald wieder wichtige Positionen in Staat und Wirtschaft inne. Stalins Vorschläge vom 10. März 1952 für einen Friedensvertrag und ein einheitliches Deutschland waren unter Verletzung des Potsdamer Abkommens von den Westmächten brüsk abgewiesen worden. Nach dem Tod Roosevelts, mit Truman und der berüchtigten Fulton-Rede Churchills am 5. März 1946 begann der Kalte Krieg gegen die Sowjetunion.

      Tatsächlich war die verbrecherische Rede Chruschtschows auf dem XX.Parteitag ein gravierender Bruch. Walter Ulbricht hatte das sofort erkannt, was auch die Spannungen zwischen ihm und der neuen Führung der KPdSU erklärt. (Und da war er nicht der einzige, der das erkannt hatte!) Ulbricht verhinderte z.B. auch, daß die Rede Chruschtschows in den SED-Grundorganisationen verbreitet wurde.
      Nach dem XX.Parteitag begann dann ein reger Austausch zwischen Chruschtschow und den USA, was später zur sozialismusfeindlichen sog. „Entspannungspolitik“ führte, bis schließlich mit der Schlußakte von Helsinki 1975 für die Westmächte der Weg geebnet war für eine „friedliche“ Unterwanderung und den Sturz des Sozialismus in der DDR.

      Nach dieser schroffen Abkehr von Stalin führte das vorbehaltlose Bekenntnis zur Sowjetunion auch in der SED zu Abweichungen vom Marxismus. Und es ist anzunehmen, daß Honecker damals gar bewußt war, welche gefährliche Wendung sich seit 1953/56 in der Sowjetunion vollzogen hatte. Dennoch war die Entscheidung zur Sicherung der Staatsgrenze richtig! – Honecker, aber auch andere Kommunisten in der DDR, hatten offenbar nicht begriffen, daß das einzige, worauf man sich beim Imperialismus verlassen kann, seine Unberechenbarkeit und seine Hinterlist ist. Diese Lehre hatte Stalin noch sehr gut im Gedächtnis!

      (Heute gibt es sogar Genossen, die am liebsten die ganze Geschichte der Sowjetunion nach Lenin umschreiben würden und als Geschichte der „Entartungen“ und des „Scheiterns“ darzustellen versuchen. Das ist natürlich ein Fehler, denn erst mit der Abkehr von Stalin begann die „Zusammenarbeit“ mit dem Imperialismus, die dann zur offenen Konterrevolution führte!)

      • Doed schreibt:

        Ich glaube, hier wäre auch die Operation Unthinkable erwähnenswert, wo schon vor Ende des 2. Weltkrieges geplant wurde, die Sowjetunion zu überfallen. http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Kriegsgeschichte1/churchill.html

      • sascha313 schreibt:

        Danke für den Hinweis. Daß dieser wahnwitzige Plan erst 1998 bekannt wurde, wirft kein anderes Licht auf Churchill als das bisher schon bekannte. Churchill war immer ein hinterhältiger Schacherer und fanatischer Antikommunist. Allein die Realitäten (die Stärke der sozialistischen Sowjetunion) zwangen die Westmächte, von ihren mörderischen Plänen Abstand zu nehmen.

  4. Harry 56 schreibt:

    Hallo Leute, ob die Sicherung der Staatsgrenze der DDR zum NATO-Vorposten und Spionage- sowie Propaganda/Diversionsstützpunkt „Westsektoren Berlins“ tatsächlich einen möglichen Krieg verhindert hat, darüber mag zumindest ich hier und jetzt nicht diskutieren.

    Mit der Befestigung dieser seit 1948 systematisch – wohlgemerkt! – von den westlichen(USA; GB; FR) Imperialisten und ihren westberliner/westdeutschen Handlangern und Vasallen geschaffenen künstlichen Grenze mitten in und durch Deutschland verfolgte die Regierung der DDR das absolute – auch rein völkerrechtlich gesehen! – legitime Ziel, Staat und Gesellschaft der DDR, und damit viele damit verbundenen sozialen, bildungspolitischen Errungenschaften für die große Masse der damaligen DDR-Bewohner vor einer zunächst nur indirekten, scheinbar „friedlichen“ Aggression zu schützen. Diese „Mauer“ schützte also in Wahrheit den weiteren Aufbau des Sozialismus in der DDR.

    Ist man nun für den Sozialismus oder gegen ihn? Ist man für den Kapitalismus/Imperialismus oder gegen ihn? Je nachdem man diese Frage ehrlich beantwortet, wird auch die Antwort ausfallen auf die Frage, ob die Sicherung der DDR-Grenze nach diesem versifften Westberlin gut und richtig, oder aber schlecht und falsch war. Gerade die Haltung zu dieser sehr spezifischen Frage zeigt mir ganz deutlich, welche „Linken“ und „Marxisten“, angeblichen „demokratischen Sozialisten“ tatsächlich welche sind oder eben bloß bürgerliche Lügner und Schaumschläger, falsche Propheten, also schäbige unaufrichtige Diener, Büttel und Propagandisten von Kapitalismus, Imperialismus mit allen seinen barbarischen Begleiterscheinungen.

    Ich würde ganz besonders manche „linken Feministinnen“ mal gern fragen, ob sie sich jemals darüber Gedanken gemacht haben, wie viele heranwachsende Mädchen und Frauen aus der Hauptstadt der DDR und dem übrigen Land gerade Dank der „Mauer“ glücklicherweise davor bewahrt wurden, in Prostitution; Drogensucht, Menschenhandel und völliger menschlicher Verwahrlosung zu verfallen.

    Wer sich allein unter diesem Gesichtspunkt dagegen das alte Westberlin und heutige Gesamtberlin anschaut, so müssten auch diese weiblichen bürgerlichen „feministischen“ Tunten anerkennen müssen, dass die „Mauer“ eben und gerade auch ein Akt von Kultur und Menschlichkeit, Bollwerk auch und gerade zur Verteidigung wahrer (weiblicher wie auch männlicher) menschlicher Würde war! Und sie machte die DDR keinesfalls zu einem „Gefängnis“, da neben den Millionen von DDR-Bürgern, welche fast die ganze damalige sozialistische Welt aus verschiedensten Gründen ziemlich problemlos bereisen konnten und tatsächlich auch bereist haben, ebenso Millionen von DDR-Bürgern zwischen dem 13.August 1961 und dem 9.November aus verschiedensten beruflichen, sportlichen, Kulturellen und nicht zuletzt auch ganz privaten Gründen kapitalistische Länder einschließlich NATO-Länder bereist H A B E N.

    Eine Tatsache, welche bis heute hartnäckig verschwiegen wird. Warum wohl? Viele zumindest hier wissen es sehr gut, denke ich mal!

    (Auf den Inhalt der anderen obigen Kommentare bin ich ganz bewusst mal nicht eingegangen, weil ich deren Inhalt eh weitgehend unterstützen kann!)

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  7. Rheinlaender schreibt:

    Jeder Kommunist oder Anti Imperialist muss für einen wehrhaften Sozialismus sein. Dann stellt sich die Frage nach einer bewaffneten Grenze erst gar NICHT.
    Wenn sich angebliche Linke permanent bei den deutschen Großkapitalisten für die „Mauer“ entschuldigen wollen die nichts begreifen. Sondern nur für einen Judaslohn ein flottes Politiker Leben bei Talkshows, Reisen, Interviews, sozial Absicherung … führen. Auf Kosten der wirklich arbeitenden Menschen.
    Aber es gibt wohl ein Buch von Herbert Graf „Interessen und Intrigen: Wer spaltete Deutschland?“ Auszüge habe ich hier gefunden: https://de.sputniknews.com/politik/20170812316994658-mauerbau-wie-die-allierten-die-fundamente-bereits-1943-legten

    • sascha313 schreibt:

      Der bemerkenswerte Satz wurde (in betrügerischer Absicht) aus dem Zusammenhang gerissen. Ulbricht sagte: „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten. Ich habe vorhin schon gesagt: Wir sind für vertragliche Beziehungen zwischen Westberlin und der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik. Das ist der einfachste und normalste Weg zur Regelung dieser Fragen.“ – Der Kommentator spricht ganz einfach über die weiteren Worte Ulbrichts hinweg – eine beliebte Art westlicher Journalisten, den Originalton zu verfälschen…
      Danke rheinlaender – und danke auch an sputnik!

    • Politnick schreibt:

      Den Bruch mit dem Potsdamer Abkommen vollzogen die westlichen Alliierten in mehreren Schritten. Sie nutzten die Besetzung in ihrem Sinne und installierten unmittelbar nach dem Kriegsende den Marshallplan womit ein von der USA abhängiges Wirtschaftsgebiet mit einer eigenen Währung geschaffen wurde. Danach wurde die Bundesrepublik Deutschland ausgerufen, noch vor der Gründung der DDR.

      Die Sicherung der Grenze ihrer Besatzungszone übernahm die Sowjetarmee ebenfalls sofort nach Kriegsende. Erst mit dem Abschluss der Pariser Verträge 1955 schufen die westlichen Alliierten betreff der Teilung Deutschlands vollendete Tatsachen.

      Bis dahin wurden die sowjetischen Grenzsicherungstruppen schrittweise von der Kasernierten Volkspolizei abgelöst und ab 1956 ging die NVA aus der KVP hervor. Noch vor der Gründung der NVA wurde die BRD Mitglied der NATO was ja auch die Pariser Verträge zum Ziel hatten.

      Trotz der in Paris manifestierten Endgültigkeit der Teilung waren die ersten Grenzsicherungstrupppen der DDR in Holzbaracken untergebracht, man errichtete deswegen keine festen Unterkünfte weil man die Hoffnung auf ein geeintes Deutschland — wie in Potsdam 1945 vereinbart — bis weit in die 60er Jahre nicht aufgegeben hat.

      Die letzte Baracke, in der auch ich meinen Dienst tat, wurde 1978 abgerissen.

      Freundschaft 😉

      http://rolfrost.de/eu.html

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  12. bayerle schreibt:

    Ergänzend ein Link mit einem der wenigen ehrlichen Interviews zum Mauerbau: SNA: Mauerbau 1961: Was Ulbricht wirklich wollte und was der Westen verschweigt – Historiker.
    https://snanews.de//20210813/mauerbau-1961-was-ulbricht-wirklich-wollte-und-was-der-westen-verschweigt–historiker-3173672.html

    • sascha313 schreibt:

      Danke sehr, bayerle! Das hätte Genosse Dr. Kurt Gossweiler betimmt mit großem Interesse gelesen. In seiner „Taubenfußchronik“ hat er – soviel ihm damals möglich war – eine genauer Chronik darüber geführt, die das bestätigt, was Prokop hier nun zusammenfügt.

    • Erfurt schreibt:

      Danke Bayerle! Natürlich wird per Westpropaganda alles immer so schön einseitig dargestellt und die Hintergründe werden verschwiegen. Auch die Beschlüsse von Potsdam wurden von den westlichen Alliierten unterschrieben, das wird gerne verschwiegen. Und man sollte sich auch mal die Frage stellen, welch „heldenhafte“ Rolle die UNO spielt hinsichtlich eines Friedensvertrages der nie zustandekam!

      Schön‘ Sonntag.

    • Erfurt schreibt:

      Ergänzung: Ein Friedensvertrag hätte für den Westen bedeutet, daß Reparationen gezahlt werden müssen. Schon von daher hätten Brentano (damals BRD-Außenminister) und Konsorten einen Solchen niemals unterschrieben.

      Schönen Sonntag.

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