Die arbeiterfeindlichen Ansichten des Ludwig v. Mises

Ein galizischer Adliger „widerlegt“ den Sozialismus

Ludwig-von-MisesBereits vor dem ersten Weltkrieg hatte sich der aus Lemberg (Lwow) stammende galizische Adlige Ludwig Heinrich Edler von Mises (1881-1973) mit Nationalökonomie befaßt und seine liberalistischen Ideen in Büchern und Vorlesungen verbreitet. Auf ihn griff man nun unter Gorbatschow zurück. Von Eitelkeit und Selbstüberschätzung durchdrungen, hatte Mises behauptet, er sei es gewesen, der den Bolschewismus in Österreich, und damit die „Katastrophe“ (einer revolutionären Entwicklung nämlich!) verhindert habe; er hielt sich wohl für einen der führenden Philosophen der damaligen Zeit. Wie auch sein Schüler, Friedrich von Hayek, war er bestrebt, mit „rein theoretischer Analyse“ zu beweisen, daß der Sozialismus von Anfang an zum Scheitern verurteilt sei, da er das „Kalkulationsproblem“ in der Wirtschaft nicht lösen könne, was völlig zweifelsfrei zu Chaos und Niedergang führen müsse. Wer den Umverteilungsstaat wolle, dürfe sich über die damit zugleich notwendig werdende Bürokratie nicht wundern. Seine marktradikalen und arbeiterverachtenden Theorien werden auch heute noch von bürgerlichen Ideologen vertreten. Und sie ziehen sich nahezu durch die gesamte bürgerliche Literatur. Die Ironie der Geschichte will es ferner, daß sogar einige angeblich marxistische Wissenschaftler dieser seltsamen „Logik“ erlegen sind. Doch das nur am Rande. Schauen wir also einmal genauer hin…

Was schrieb nun dieser edle Herr von Mises?

Ein Vielschreiber fürwahr, dieser edle Adelsmann, und ein eklektischer Schwätzer zumal. Er kleistert alles zusammen, was seinem Grundgedanken entspricht, nämlich dem, daß es auf der Welt nichts besseres gäbe, als freies Unternehmertum: Jeder sei seines eignen Glückes Schmied! Dahinter steckt immer die Frage: Warum bist du noch kein Unternehmer geworden, du Dummkopf? Keine einzige seiner Behauptungen ist theoretisch fundiert, ja, er macht sich nicht einmal die Mühe irgendetwas zu beweisen, geschweige denn das Gegenteil zu entkräften. Statt Argumente finden wir bei ihm nur Spott, statt logischer Erklärungen nur Verdrehungen und aus dem Zusammenhang gerissene Beispiele und Zitate. Er behauptet irgendetwas etwas, und der Leser hat es bitteschön zu glauben. Hier ein Beispiel. Mises schreibt:

„Eine Nation ist heute um so wohlhabender, je weniger sie versucht hat, dem freien Unternehmungsgeist und der Privatinitiative Hindernisse in den Weg zu legen. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika ist wohlhabender als die aller anderen Länder, weil ihre Regierung sich später als die Regierungen aller anderen Weltteile auf die Politik der Eingriffe in das Geschäftsleben eingelassen hat.“ [1]

Ja, bitte, wo befindet sich denn der Reichtum der Nation? In den Banktresoren Washingtons, in den Hosentaschen der durch Manhattan eilenden Passanten oder liegt er dort nur so auf der Straße? Und wer verdient denn das meiste an den Geschäften? Diejenigen, die die Produkte herstellen, mit denen Geschäfte gemacht werden, oder diejenigen, die sie verkaufen? Doch sehen wir weiter:

„Ob Unternehmer oder andere Berufstätige – alle Spezialisten sind sich vollkommen darüber im Klaren, daß sie von den Weisungen der Verbraucher abhängen. Tägliche Erfahrung lehrt sie, daß im Kapitalismus ihre Hauptaufgabe im Dienst am Kunden besteht. Jene Spezialisten, denen es am Verständnis der grundlegenden gesellschaftlichen Probleme ermangelt, bedauern diese „Knechtschaft“ zutiefst und wollen befreit werden. Der Aufstand der kleingeistigen Experten ist eine der stärksten Kräfte, die die allgemeine Bürokratisierung vorantreiben.“ [2]

Völlig klar. Nur die Kunden bestimmen, welche Musik gespielt wird, wie beim Jobcenter auch. Es ist ja augenfällig, daß die Bürokratie immer mehr zunimmt, und daß sie (und nicht der Kapitalismus) die Wurzel allen Übels ist. Doch was ist eigentlich Bürokratismus? Unter Bürokratismus verstehen wir die formalistische Auslegung von Vorschriften; ein System der hemmenden Beamtenherrschaft bzw. Umständlichkeit. [3] Und eben das hat überhaupt nichts mit einer Einmischung des Staates in die Privatwirtschaft zu tun. Ganz im Gegenteil. Der Staat ist immer noch das Werkzeug der herrschenden Kapitalistenklasse. Bei Mises findet man kein Wort der Erklärung, flott schreibt er sich von einem Thema zum anderen. Und dabei stützt er sich auf Allerweltsmeinungen, die bestenfalls einer Biertischdiskussion genügen dürften. Mit Wissenschaftlichkeit hat das Ganze nicht zu tun.

Und ist es auch weit verbreitet, so ist es dennoch falsch!

Ja, der edle Herr von Mises… Überall auf der Welt gibt es heute Institute seines Namens und überall werden Bücher und Pamphlete mit seinem arbeiterfeindlichen Gedankengut verbreitet. Tausendfach findet man Zitate, die zumeist auch noch in den Status eines ewiggültigen Aphorismus hochgejubelt werden. Im Vorwort zu einem der Schmöker von Mises schreibt einer seiner begeisterten Anhänger: „Auch heute, da nach dem Untergang des Sowjetimperiums die Frage des Systemkampfs zwischen Sowjetsozialismus und Marktwirtschaft, die im Mittelpunkt so vieler seiner Bücher steht, entschieden ist, bleibt Mises’ Oeuvre eine beeindruckende Lektüre. Seine Widerlegungen des planwirtschaftlichen Sozialismus sind ein wahres Muster an theoretischer Klarheit und Geschlossenheit.“ [4] Ja, wenn diese Leute sich da nur nicht verrechnet haben…

Lenin und der Liberalismus

Bereits im Jahre 1904 hatte sich Lenin mit den liberalistischen Ideen auseinandergesetzt. Er schrieb: „Als Ideologen der Bourgeoisie verstehen die Liberalen ausgezeichnet, daß der praktische Sinn, die Nüchternheit, der Ernst der Arbeiterklasse, d.h. die faktische Beschränkung ihres Tätigkeitsgebietes auf den Kapitalismus, auf Reformen, auf den gewerkschaftlichen Kampf usw. für die Bourgeoisie vorteilhaft ist. Gefährlich und bedrohlich ist die ‚revolutionaristische Beschränktheit‘ des Proletariats und sein Bestreben, im Namen seiner Klassenaufgaben die führende Rolle in der allgemeinen russischen Volksrevolution zu übernehmen.“ [5]

Also: die Bourgeoisie wünscht sich möglichst handzahme, angepaßte Arbeitssklaven, die keine revolutionären Flausen im Kopf haben, die möglichst nicht nachdenken und schon gar nichts hinterfragen: Wer profitiert denn vom produzierten Reichtum der Nation? Worin besteht denn das Recht der herrschenden Klasse auf Ausbeutung. Woher kommt denn die Armut? Und wie entstehen denn die Krisen? Ist es denn gerecht, wenn ein Hundertstel der Menscheit über fast 90% des gesamten Vermögens auf der Welt verfügen? Warum gibt es denn die Gleichberechtigung der Frau nur auf dem Papier? Warum müssen denn die Arbeiter ihre Rechte immer erst erkämpfen? . . . Und noch einmal Lenin:

Lloyd George suchte zu beweisen, daß eine Koalition der Liberalen mit den Konservativen, und zwar eine ‚enge‘ Koalition, notwendig sei, denn sonst könne die Arbeiterpartei siegen, die Lloyd George als Sozialistische Partei „zu bezeichnen vorzieht“ und die das „Gemeineigentum“ an den Produktionsmitteln anstrebe. „In Frankreich hieß das Kommunismus“, erläuterte der Führer der englischen Bourgeoisie in populärer Weise seinen Zuhörern, den Mitgliedern der parlamentarischen Liberalen Partei, die das bisher vermutlich nicht gewußt haben, „in Deutschland hieß das Sozialismus, und in Rußland heißt es Bolschewismus“. Für die Liberalen, legte Lloyd George dar, sei das grundsätzlich unannehmbar, denn die Liberalen seien grundsätzlich für das Privateigentum. „Die Zivilisation ist in Gefahr“, erklärte der Redner, und deshalb müßten die Liberalen und die Konservativen zusammengehen. (…) Der Leser sieht daraus, daß Llloyd George nicht nur ein sehr kluger Mann ist, sondern auch viel von den Marxisten gelernt hat. Es wird nicht schaden, wenn auch wir von Lloyd George lernen. [6]

Der Liberalismus in der BRD

Nach 1945 erlangte der Liberalismus neuen Einfluß. Die volle Herausbildung des staatsmonopolistischen Kapitalismus wurde namentlich in der BRD mit liberalistischen Losungen von der „freien Marktwirtschaft“ und der „freiheitlich-pluralistischen Demokratie“ zu verschleiern versucht. Ideologisch wird der Liberalismus als  „Weltanschauung der Mitte“ angepriesen. Imperialistische Ideologen und Politiker sehen in ihm ein Instrument zur Leugnung der historischen Überlebtheit des Kapitalismus sowie zur Bekämpfung des Sozialismus und des Marxismus-Leninismus. [7]

Kurzum: es lohnt sich nicht, diesen Schwachsinn des Herrn von Mises zu lesen oder gar widerlegen zu wollen – er ist und bleibt ein Rattenfänger für die ungebildete Mittelschicht, die immer noch hofft, eines Tages reich zu werden, zu den Siegern der Geschichte zu gehören und den absterbenden Kapitalismus für sich zu neuem Leben erwecken zu können. Wer aber wirklich wissen will, welchen Lauf die Geschichte nimmt, der sollte sich mit den Werken von Marx, Engels, Lenin und Stalin vertraut machen…

[1] L.v. Mises: Die Wurzeln des Antikapitalismus. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt a.M., 1979, S.7.
[2] L.v. Mises: Bürokratie. Academia Verlag, Sankt Augustin, 2004, S.96.
[3] Großes Fremdwörterbuch. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1977, S.122.
[4] Detmar Doering: Einführung usw. In: Ludwig Mises „Bürokratie“, a.a.O., S.8.
[5] W.I. Lenin: Ausgewählte Werke in 6 Bänden, Dietz Verlag Berlin, Bd.II, S.131f.
[6] W.I. Lenin: Der „linke“ Radikalismus…, ebd., Bd.V, S.535f.
[7] vgl. Kleines politisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin, 1986, S.570.

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Siehe:
Warum ist die SOZIALISTISCHE WIRTSCHAFT die einzige vernünftige Alternative zum Kapitalismus?

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32 Antworten zu Die arbeiterfeindlichen Ansichten des Ludwig v. Mises

  1. Ja, ja – der Kapitalismus hat viele Freunde: Priester, Pastoren, Juristen und „Philosophen“, die dem Menschen den Zustand seiner Illusionen „erklären“, denn sie selbst, leben ja am Besten von diesem Schmarotzer- und Parasitentum. Heuchler, Räuber, Hunde, Totengebein, getünchte Gräber, Kinder Satans, Verfluchte, Diener Mammons, Abschaum der Welt, nannte sie schon Jesus ganz und gar nicht-religiös. Bis heute nennen sich gerade diese Art Lumpen in unserer Kultur sogar „Christen“.

  2. rheinlaender schreibt:

    Hochinteressanter Artikel, weil er zeigt, wie unwissenschaftlich immer NOCH jeder Blödsinn in den Köpfen (auch in meinem) rumgeistert. Der Autor hält inhaltlich nicht mal bürgerlichen bürgerlichen Wissenschaftskriterien stand. Schlimmer ist aber die Methode, die er, aber selbst viele ehrlichen Linken und pubertierende Weltverbesserer anwenden.

    Konkret : Seit den 70ern kenne ich Tonnenweise Literatur, die glaubt ein Konzept für eine bessere Welt zu haben. ABER, der DDR Sozialismus wird dort nie als echte Alternative erwähnt. Nicht mal im Ansatz wird der wissenschaftliche Ausbeutungsbegriff / Mehrwert angesprochen. Dies ist aber der Fehler von Wessi-Kommunisten, die nie die Kapitalbände von Marx gelesen haben und daher nicht zwischen einem erfolgreichen Selbständigen (Einzelkämpfer) und einem pleitegehenden Grossbetrieb unterscheiden können. Es gab / gibt tatsächlich Autoren die heute noch glauben: Eine heile Welt gibt es dann, wenn Drogen legalisiert werden. Andere glaubten, dass die autoritäre Erziehung an allem Elend Schuld wäre. Wieder andere hielten die freie Sexualität oder die Besetzung von Politikern nach Sternzeichen für die ultimative Lösung, oder eine Frauenquote, oder ein cooles Outfit / Haarfarbe, Veganertum, Homosexualität, den Zugang zum eigenen inneren Kind …

    Die Methode ist klar:
    1) Man nimmt sich irgendwelche wissenschaftliche kleinste oft nur VERMUTETE Details und reißt sie aus dem Zusammenhang.
    2) Man mischt jeden historischen Blödsinn drunter.
    3) Man klebt die Schnipsel / Teile für seine Beglückungstheorie zusammen.
    — Wesentlich mehr als bei politische Dummschwätzern, kann man diese Dumpfbackenmethode bei selbsternannten Ernährungswissenschaftlern, Sport- und Diätexperten oder Astrologen beobachten.

    Zurück zum Autor: Sein Traum von möglichst vielen und „tüchtigen“ Unternehmern, Kundenorientierung wurde spätestens nach dem WK2 selbst von bürgerlichen wiederlegt. Beispielsweise und NUR praktisch, hatten die ärmsten Staaten immer die höchste Rate an klugen superfleissigen Selbständigen. Die reichen Staaten hatten / haben aufgrund von Fortschritt und Arbeitsteilung weder individuellen Fleiss noch besondere Klugheit nötig.

    Nur durch anderer Leute Arbeit kann man wirklich reich werden, da ein hoher Verdienst bei einem Einzelkämpfer ja sofort weg konkuriert würde. Das beweisen bürgerliche Ökonomen aber erst recht Marx/Engels „band/buch 3 zehntes kapitel „Ausgleichung der allgemeinen Profitrate durch die Konkurrenz, Marktpreis …“

    Alle ECHTE (nicht irgendwelcher Privatisierungsraub nach allgemeinfinanzierten Werten) Schwerindustrie, Verkehr, Strassen, Gesundheits- Rentensystem, Rohstoffindustrie in den reichen Ländern beruhte, beruht bis jetzt auf dem Staat oder dessen Subventionen. Wenn in Deutschland jeder selbständig wäre, hätten wir selbst nach bürgerlicher VWL Steinzeitverhältnisse. Alle würden Wohlstand produzieren, in dem sie sich gegenseitig die Haare oder Fussnägel schneiden. Ein paar intelligentere Unternehmer würden vielleicht auch Augenbrauen färben und irgendwelchen Brennesseltee gegen Lungenkrebs verkaufen.

    Was dem Autor seine Kundenwünsche angeht, sei gesagt, dass in den USA nicht mal die einfachsten Kundenwünsche nach Sattwerden, Wohnung, ärztliche Versorgung, Menschenwürde erfüllt werden.

    • …beruht bis jetzt auf dem Staat oder dessen Subventionen.“

      Ich halte das für einen Fehlschluss.

      Ein „Staat“ liegt im Grunde nicht vor und das, was man so unter Staat versteht, subventioniert nicht. Es beruht auf schlichter physischer Gewalt eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen, den Willen zur Ausbeutung durchzusetzen. Dies wird dann mit „Staat“, falscher Religion, falscher Philosophie *RECHT* oder falscher Ideologie, die auf den Zuständen der jeweiligen Illusionen einer Gesellschaft als „Ganzes“ beruht, die ein falsches Weltbewusstsein im Menschen schafft, „gerechtfertigt“ oder ála Mises und vieler anderer nicht wissenschaftlich denkender Idioten THEORETISCH begründet.

      Marx forderte ja, den Zustand der Illusion aufzugeben, was für mich bedeutet, damit das falsche Weltbewusstsein im Menschen abzuschaffen – um es doch wohl durch eine richtiges zu ersetzen, ist meine Schlussfolgerung. Nun denke ich, dass ich das richtige Bewusstsein habe. Mich interessiert nun, was nach marxistischer, bzw. marxistisch-leninistischer „Lehre“ diese richtige Bewusstsein sein soll. Vielleicht kannst du dazu mal einen Aufsatz zu einstellen, Sascha?
      Ich würde das gerne einmal miteinander vergleichen. Dank Dir im Voraus.

  3. sascha313 schreibt:

    Ja, die Ideen des Herrn von Mises sind weit verbreitet. Die liberalistisch verblendete Bourgeoisie und ihre Lakaien haben begierig die lockeren Sprüche des edlen Herrn „Nationalökonomen“ in sich aufgesogen, ohne auch nur einen blassen Dunst von der Ökonomie zu haben, und ohne auch nur ansatzweise dahinterzusteigen, woher eigentlich der ganze kapitalistische Reichtum kommt, der so viele Massen arm und ärmer macht und ein paar „Unternehmer“ reich und immer reicher! Wenn sie’s denn aufdeckten, würden sie sehr bald alle ihre Privilegien verlieren, denn so blöd sind die Arbeiter nun auch nicht, das nicht zu begreifen. Das Gerede von der Bürokratie ist ja wirklich nur eine Nebelkerze!

  4. rheinlaender schreibt:

    Genau! Sascha ! Bürokratie im Kapitalismus ist ein ganz mieser, verwirrender Kampfbegriff. Die reichen Kapitalisten profitieren auf Kosten der ärmeren Konkurrenz von der Bürokratie. Die Grossen haben Rechtsanwälte, Steuerexperten, Sicherheitsingenieure, Statistiker und eine viel grössere eigene – vor allem notwendige – Bürokratie, als dass sie das bisschen staatliche Bürokratie überhaupt bemerken würden. Während Kleinunternehmen schon zusammenbrechen, wenn der Staat eine bestimmte Raumausstattung zur Hackfleischverarbeitung, das Lackieren von Autos oder Sammeln von Ein-, Ausgangsrechnungen fordert.

    Aber wie Du sagst, es ist eine Nebelkerze. Denn: Welcher Kunde möchte wirklich Hackfleisch von einem Metzger, der die Wurst in seinem verdreckten, 26 Grad warmen Schlafzimmer herstellt ? Welcher Automechaniker möchte Lackierarbeiten in einer kleinen Garage ohne Abluft / Brandschutz durchführen. Wie lange hält ein Kleinunternehmer durch, wenn er keine eigenen Zahlen über Umsatz / Kosten hat und sammelt / vergleicht ? Aber Bürokratie ist halt ein Biertischthema, wo jeder irgendwie ein bischen recht hat. Prost !

    • rote_pille schreibt:

      und? mises und andere liberale kämpfen doch gegen diese bürokratie. unternehmen haben nicht die macht, sie ohne staatsmacht zu errichten. aber erkennt man erst das antiliberale prinzip an, die wirtschaft müsste durch den staat reguliert werden, dann folgt daraus auch irgendwann die eine oder andere regelung, die konkurrenz unterdrückt. oder im steuerrecht ungerechtigkeiten schafft. ein liberaler würde ihnen dinge sagen wie: 10% des einkommens an den staat für polizei, militär, seuchenbekämpfung, straßen etc., keine „sozial gerechten“ ausnahmen, progression oder ähnlicher unfug.

      • sascha313 schreibt:

        Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Es sind also die Besitzer der Produktionsmittel, deren Werkzeug der Staat ist. Wie effektiv auch immer der Staat sein mag, er wird niemals etwas anderes tun, als das was die Monopole von ihm verlangen. Das bürgerliche Parlament mitsamt aller bürokratischen Vorschriften und Gesetze sind daher nur das Feigenblatt für eine angebliche Demokratie. In Wirklichkeit ist dieser Staat eine Diktatur der Konzern-Lobbyisten, der Aktionäre und Kapitaleigner. Das Volk, die Masse der Menschen, hat nichts zu melden. Daran ändern auch ein paar lächerliche Petitionen nichts. Wahlen sind sowieso nur eine Farce.

        Wenn Mises also hier die Bürokratie „bekämpft“, so schlägt er damit nur den Sack und meint den Esel (das Volk). Es ist ein Irrtum, die freie Konkurrenz zwischen den Konzernen würde alles regeln. Das Gegenteil ist der Fall! Sie schafft nur noch mehr Probleme: höhere Arbeitslosigkeit; größere Armut; massenhafte Verschwendung von Ressourcen, indem hochwertige Produktionsmittel plötzlich überflüssig werden, Produkte plötzlich wertlos werden usw. usf.

        Kurzum: ich sagte es wohl schon – Ihre einseitige Sicht führt Sie nicht zur Wahrheit!

    • gieszkanne schreibt:

      Deshalb finde ich den Libertarismus ganz interessant. Denn ganz ohne Staat hätten die Ausbeuter nicht mehr die Hilfe der Bürokratie. Diese Kombination von Staat und Kapitalismus kombiniert zusammen ist Ausbeutung³

      • S. Erfurt schreibt:

        Sicher brauchen Privatunternehmer einen Staat welcher deren Interessen vertritt und deren Machterhaltung dient. Dafür gibt es ja staatliche Organe wie Polizei, Justiz, Bundeswehr usw. Und ein Riesenwasserkopf an Politikern samt ihrer Propagandaorgane, Funkmedien, Presse, Facebook usw. sorgt dafür die Rolle des Staates zu verschleiern indem Politiker undurchsichtig gemacht und vor ihre Auftraggeber, die privaten Unternehmer gestellt werden.

        Man kann mit denselben Staatsorganen jedoch auch die Macht der Arbeiterklasse sichern. Und genau das macht die Rolle eines Staates deutlich. Wenn man also was verändern will, heißt das nicht etwa den Staat abschaffen sondern das Privateigentum an Produktionsmitteln muss beseitigt und in Volkseigentum umgewandelt werden. Erst beim Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus wird der Staat abgeschafft und zwar schrittweise.

        MFG

      • „Deshalb finde ich den Libertarismus ganz interessant. Denn ganz ohne Staat hätten die Ausbeuter nicht mehr die Hilfe der Bürokratie.“

        Yo^^ – Gießkannen weise BILD-Dung im Hirn.

        Die „Liberalen“, „Libertären“ wollen den ganzen Kuchen für sich allein und den nicht auch noch mit einem „Staat“ teilen.

  5. Lieber Sascha,

    ich halte das immer für gefährlich, seine Gegner mit „Biertisch“ „abzukanzeln“.

    Mises „Regressionstheorem“ ist wegen der dahinter liegenden – missbrauchten – Mathematik, wodurch das ganze den wichtigen Anstrich von Wissenschaftlichkeit erhält, richtig gefährlich. In ihr findet sich gerade die „schein-wissenschaftliche“ Begründung, die den „Dingen“ einen „WERT“ beimessen. — genau das was „wirtschafts-theoretisch“ nach Stalin nämlich in der Sowjetunion innert des ZK der KPdSU geschah, mit der der „westliche“ Kommunismus langsam zersetzt wurde und der Anfang vom Ende der Sowjetunion eingeläutet wurde.

    • sascha313 schreibt:

      Ja, Georg. Du hast natürlich recht. Man darf das keinesfalls herunterspielen. Die Ideen sind nicht nur deshalb gefährlich populär, weil sie mathematisch hinterlegt sind. Nein, sie sind denkbar einfach und scheinbar logisch. Wer wenig von der Politischen Ökonomie (Marx) weiß, wird vielleicht sagen: Ja, da hat er recht! Viele Begriffe (Totalitarismus, Gerontokratie, Wohlfahrtsstaat) – aber auch seine Polemik gegen Lenin und den Sozialismus – haben Eingang gefunden in den Wortschatz und in die Polemik aller möglicher Apologeten des Kapitalismus. – Aber man braucht sich nur mal einige Reden Hitlers über das Privateigentum und den Kapitalismus anzu hören, der hat das genauso gemacht. Einfach, verständlich (auch für den „kleinen Mann auf der Straße“) – ein Rattenfänger gefährlichster Art! Da war Chruschtschows Auftritt 1956 weitaus primitiver!!!

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  8. rote_pille schreibt:

    warum führen sie nicht die expliziten argumente zur widerlegung von mises‘ „schwachsinn“ an, sondern müssen dazu aufrufen, ihn nicht zu lesen (!). merken sie etwas?
    hier übrigens ein paar antworten auf ihre fragen („Wer profitiert denn vom produzierten Reichtum der Nation? Worin besteht denn das Recht der herrschenden Klasse auf Ausbeutung. Woher kommt denn die Armut? Und wie entstehen denn die Krisen? Ist es denn gerecht, wenn ein Hundertstel der Menscheit über fast 90% des gesamten Vermögens auf der Welt verfügen? Warum gibt es denn die Gleichberechtigung der Frau nur auf dem Papier? Warum müssen denn die Arbeiter ihre Rechte immer erst erkämpfen?“):
    1: alle profitieren, manche mehr, manche weniger, aber selbst die die weniger bekommen, haben immer noch mehr als die reichsten zu früheren zeiten. haben sie etwa keinen fernseher, auto, waschmaschine?
    2: welches recht auf ausbeutung? zeigen sie mir die gesetzespassage, die ein solches ermöglicht. haben sie etwa nicht das recht, sich als unternehmer zu betätigen? oder ihren job zu kündigen?
    3: die ursprüngliche und absolute armut kommt aus der knappheit der mittel. die natur schenkt uns nichts, wir müssen es herausholen. die moderne armut ist eine definition – wer soundsoviel vom durchschnittseinkommen hat, ist arm. wenn man aber die armen heute mit den reichen von früheren zeiten vergleicht, bekommt man ein anderes bild.
    4: krisen. winzige krisen entstehen lokal durch anpassungsprozesse, wenn eine fabrik dichtmachen muss, weil die kunden ihre wünsche kollektiv ändern und lieber andere produkte bevorzugen. aber die wirklich wichtigen, bemerkbaren krisen entstehen durch die geldschöpfung. privatbanken können wegen ihrer vertrauensstellung mehr kredite vergeben, als ersparnisse da sind, aber es gibt eine tendenz (lesen sie mises‘ konjunkturtheorie. unbedingt!), diese praxis zu beenden. die entziehung von geld führt zu anpassungsprozessen, die schmerzhafter sind als dass was die gütermärkte produzieren. doch wenn der staat nicht eingreift, sind auch diese nur sehr kurz und leicht. die megakrisen unserer zeit entstehen durch die zentralbanken. sie ermöglichen eine von der regierung angeordnete kartellierte geldschöpfung. auch diese bricht früher oder später zusammen, aber da alle banken mitgemacht haben, gibt das einen extrem heftigen ausschlag. dann wird wieder sozialismus gefordert (obwohl der zentralbanksozialismus dieses vorgehen er privatbanken erzwungen hat!)
    5: gleichberechtigung gibt es nicht nur auf dem papier. wenn sie sich auf die unterschiedliche lohnhöhe beziehen, hängt das damit zusammen, dass frauen ihre wertvolle arbeitskraft eher auf ihre kinder verwenden. nützliche arbeit, aber die unternehmen können leider nur das vergüten, was sie in den job eingebracht haben. solange frauen die freie wahl haben, wie sie ihre arbeitskraft verwenden wollen, hat die regierung sich da nicht einzumischen. oder glauben sie, es gibt kräfte, die alle frauen dazu zwingen?
    6: arbeiter erkämpfen „rechte“, aus 2 gründen:
    nehmen wir an, um diese rechte handelt es sich um die rechte im liberalen sinn, also selbsteigentum (ein arbeiter ist frei zu wählen wo er arbeitet). in diesem fall sind es antiliberale alte feudale institutionen, gegen die er sich durchsetzen muss. liberale unterstützen z.b. die bauernbefreiung usw.
    dann gibt es da noch die anderen „rechte“, die bei genauerem hinsehen regulierungen sind, die auch dem arbeiter letztlich schaden da sie die allgemeine produktivität heruntersetzen. nehmen wir mal z.b. die frauenquote. unternehmen wehren sich, weil ihre freiheit bei der personalauswahl dadurch eingeschränkt wird. jeder verteidigt seine freiheit so gut er kann, darum gibt es da immer widerstand. oder irgendwelche mindestlöhne- hier werden arbeiter geschädigt, deren produktivität darunter liegt. oftmals erkennen sie aber nicht die mechanismen, die ihnen schaden, weil ihre angeblichen vorkämfer entgegen jeder menschlichen logik das gegenteil behaupten. aber den widerstand können sie nicht ganz ausschalten.

  9. LOL, begnügen Sie sich doch einfach mit der Roten Pille, statt hier herum zu sabbern … ist ja fast schon mit dem Verhalten eines Trolls auf einer Siechen-Station vergleichbar.

  10. sascha313 schreibt:

    Das haben Sie schön abgeschrieben- aber es stimmt nicht!
    1. „alle profitieren“ – falsch! Der Arbeiter erhält nur den Lohn, der Kapitalist dagegen einen Profit. „Der Arbeiter erhält im Austausch gegen seine Arbeitskraft Lebensmittel, aber der Kapitalist erhält im Austausch gegen seine Lebensmittel Arbeit, die produktive Tätigkeit des Arbeiters, die schöpferische Kraft, wodurch der Arbeiter nicht nur ersetzt, was er verzehrt, sondern der aufgehäuften Arbeit einen größeren Wert gibt, als sie vorher besaß.“ [1] Also wie immer der in der Produktion neu geschaffene Wert zwischen Kapitalist und Arbeiter auch geteilt wird – der Anteil des Kapitalisten ist Resultat der Ausbeutung der Arbeiter.
    2. „welches Recht auf Ausbeutung?“ – ein ökonomisches! Grundlage der kapitalistischen Ausbeutung ist das kapitalistische Eigentum an den Produktionsmitteln. Der Kapitalist kauft die Arbeitskraft der Arbeiter. Dadurch gehören ihm ihre produktive Leistung und das fertige Produkt. „Der Arbeitslohn ist also nicht ein Anteil des Arbeiters an der von ihm produzierten Ware. Der Arbeitslohn ist der Teil schon vorhandener Ware, womit der Kapitalist eine bestimmte Summe produktiver Arbeitskraft an sich kauft.“ [2] Die Konsumtionsmittel, von denen die Arbeiterklasse lebt, werden von ihr selbst geschaffen, aber von den Kapitalisten angeeignet. Die Arbeiter kommen nur in den Besitz der Konsumtionsmittel, wenn sie dafür das Kapital vermehren. Darum ist Lohnarbeit auch als Lohnsklaverei zu bezeichnen. Eine Freiheit anderweitig hat der Arbeiter nicht. Gut, er könnte auch zu Hause bleiben. „Aber dwer Arbeiter, dessen einzige Erwerbsquelle der verkauf der Arbeitskraft ist, kann nicht die ganze Klasse der Käufer, d.h. die Kapitalistenklasse verlassen, ohne auf seine Existenz zu verzichten. Er gehört nicht diesem oder jenem Kapitalisten, aber der Kapitalisten-klasse; und es ist dabei seine Sache, sich an den Mann zu bringen, das heißt, in dieser Kapitalistenklasse einen Käufer zu finden.“ [3]
    3. „armut kommt aus der knappheit der mittel“ – erzählen sie uns mal noch so einen Witz! Im Jahr 2013 beliefen sich die Militärausgaben der USA auf rund 640 Milliarden US-Dollar. [4]
    4. Krisen. Diese Erklärung ist etwas wirr, daher hier: https://sascha313.wordpress.com/2014/09/06/die-illusion-von-der-uberwindung-der-krisen-im-kapitalismus/
    5. „gleichberechtigung gibt es nicht nur auf dem papier“ – falsch! Warum bekommen z.B. Frauen nicht den gleichen Lohn für gleiche Arbeit? Es ist doch Unsinn, zu erzählen, daß der Rest in die Erziehung der Kinder fließt. Wer bezahlt denn das? Niemand bezahlt das. Deshalb sind kinderreiche Familien immer sozial schlechter gestellt als kinderlose Ehepaare. Die sozialen Almosen werden mit untertänigstem Dank entgegengenommen!
    6. „arbeiter erkämpfen ‚rechte’” – eine etwas abstruse Vorstellung – warum sollten sie das nicht tun? Die faktische Lohnhöhe wird durch Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften reguliert. Das Kapital ist hier in jeder Hinsicht im Vorteil. Der Arbeiter ist auf den sofortigen Verkauf seiner Arbeitskraft angewiesen, er kann nicht warten. (Auch Zeitungaustragen ist keine Lösung! Bleiben Sie mal ein halbes Jahr zu Hause ohne Lohn!) Er ist der Konkurrenz unter seinesgleichen ausgeliefert, dem Druck der industriellen Reservearmee. In Zeiten, wo dieser Druck nachläßt und Lohnerhöhungen durchgesetzt werden, bemüht sich das Kapital besonders stark um technischen Fortschritt, um Arbeiter freisetzen zu können und die Löhne zu beschränken. Dadurch bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften hinter dem Tempo der Kapitalakkumulation zurück bzw. sinkt absolut. In der Krise und er nachfolgenden Depression rationalisierten die Kapitalisten verstärkt.

    [1] S.409
    [2] S.400
    [3] S.401
    [4] http://de.statista.com

    So, und wenn Sie nun wissen wollen, von wem die Zitate stammen, dann lesen Sie nach bei Karl Marx: „Lohnarbeit und Kapital“ (MEW, Bd.6). Marx war übrigens ein Ökonom. Mises dagegen ist ein Scharlatan!

    • sascha313 schreibt:

      Warum werden denn die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer? Das ist nicht nur auf dem Papier so. Es ist eine erschreckende Realität. Warum gibt es denn in Europa nun wieder Faschismus und Krieg? Warum sterben nicht nur in den armen Ländern täglich Tausende Menschen. Warum ist denn die Umwelt so versaut? Warum wird der USA-Imperialismus immer aggressiver? Womit haben es die Menschen im Donbass oder Palästina denn „verdient“, daß dort Kinder und alte Menschen sterben müssen, weil Wohngebiete, Schulen und Kindergärten von den Faschisten bombardiert werden? Nun sagen Sie nicht, Rußland wäre in Lugansk und Donezk einmarschiert mit Panzern und Soldaten. Dafür gibt es nicht einen einzigen Beweis. Stattdessen kam gerade aus Rußland schon – glaube ich – der elfte Hilfstranport von einem Dutzend Lkws mit Lebensmitteln. Ja, es gibt dort reiche Rohstoffvorräte und eine starke Industrie, es gibt dort Erdöl- und Erdgasvorkommen, auf die der Westen scharf ist. Das ist bekannt. Woher kommt denn der Wohlstand in Europa und den USA, wenn nicht aus fremden, ausgebeuteten Quellen. Das wußte schon Wilhelm Zwo, daß man Kolonien braucht, wenn man reich werden will!

      Der Kapitalismus – auch der „liberale“ – gibt nicht eine einzige Antwort auf alle die brennenden Fragen, bietet nicht eine einzige Lösung für alle diese Probleme der Menschheit. Sie könnten sofort gelöst werden, wenn die Rüstungsmilliarden für Schulen usw. eingesetzt würden. Und Mises hat da Ihrer Ansicht nach “den Staat bekämpft” – oh, heilige Einfalt! Tut mir leid, aber Sie wiederholen hier nur ständig das, was Mises geschrieben hat.

      Also: Wir brauchen keine Werbung für diesen Edlen Herrn von Mises. Er ist ein Scharlatan, ein Betrüger. Mit seiner Ideologie unterstützt er nur ein verbrecherisches, durch und durch verrottetes System. Aber vermutlich hat man Ihnen bei Ihrem Mises-Seminar gehörig den Kopf verdreht. Ich habe Ihnen hier keine Ratschläge zu geben, aber einseitige Sichtweisen sind ist immer von Nachteil für die Wahrheitsfindung. Die Wirklichkeit ist anders als Ihre Theorie! Deswegen sind weitere Erörterungen zu Mises hier völlig überflüssig.

      Wir werden uns in einem späteren Kapitel noch einmal genauer mit den Grundlagen der kapitalistischen Ökonomie befassen.

      Zum Abschluß:
      Ich habe hier mal ein bißchen aufgeräumt und alle unnötigen Kommentare gelöscht. Ich folge damit dem Rat meines Genossen Dr.Kurt Gossweiler, der sagte: „Es lohnt sich nicht, sich mit diesem Mann zu beschäftigen!“ Unsere marxistische Auffassung zu Mises ist gesagt. Ich habe auf einige wirre und falsche Kommentare (insbesondere von „rote_pille“) geantwortet. Da jedoch von dieser Seite aus keine neuen Einsichten zu erwarten sind, will ich keine Zeit mehr verschwenden, auf diesen Unsinn einzugehen. Über solche Halbheiten und Verdrehungen der Tatsachen wird hier nicht weiter diskutiert. Sie landen unweigerlich im Papierkorb.

      Wie Brecht schon sagte: „Die Kommunisten sind Leute, die überhaupt keinen Glauben haben und denen man immer Beweise liefern muß. … Da die Kommunisten also niedrige und ungläubige Leute sind, im Grunde Verbrecher, was auch schon daraus hervorgeht, daß die höchsten Richter (der Nazis, N.G.) sie zum Tod und zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilen, ist es besser auf sie nicht zu hören…“ – Der edle Doktor von Mises war zum Beispiel ein ZUHÄLTER, wie übrigens alle seine Verteidiger auch. „Es gibt nämlich mehrere Sorten von Zuhältern. Es gibt den gewöhnlichen Zuhälter, der Prostituierte für sich Geld verdienen läßt, und es gibt den politischen Zuhälter. So wie der gewöhnliche Zuhälter sich zwischen die arbeitenden Prostituierten und ihre Mieter einschaltet, den Geschäftsakt überwacht und Ordnung in das Geschäft bringt, schaltet sich der politische Zuhälter zwischen die Arbeiter und ihre Käufer ein, überwacht den Verkaufsakt der Ware Arbeitskraft und bringt das Geschäft in Ordnung.“ … „Er lebt davon, daß er der ausbeutenden Klasse die auszubeutende zutreibt. Der Vereinigung von Kapital und Arbeit, jener schrecklichen Vergewaltigung, verleiht er Legalität…und sorgt dafür, daß die Legalität eben nichts enthält, was nicht dieser Vergewaltigung dient.“ (Bertolt Brecht: Ausätze über den Faschismus, Suhrkamp, 1967, Bd.20 S.215.)

  11. Liebe Rote Pille,

    „aus der logik des menschlichen handelns ab und nicht aus der mathematik. mithilfe der nationalökonomie können sie zusammenhänge verstehen, aber keine exakten rechnungen durchführen. dazu haben wir dann die betriebswirtschaft, die auch nur auf unterbereiche angewendet wird, weil die datenmenge für eine ganze volkswirtschaft zu groß wäre.“

    und „1+1 ist eben immer noch 2.“

    Ich übertreibe sich nicht, wenn ich behaupte, dass 99% aller menschlichen Handlungen – vor allem des wirtschaftlichen Handels VOLLKOMMEN unlogisch sind.
    Mit Hilfe der Nationalökonomie – eine reine Veranstaltung, um den Zustand der Illusion aufrechtzuerhalten – können keine Zusammenhänge verstanden werden, da sie, wie wie du richtig bemerkt – aber leider noch nicht erkannt hast – UNWISSENSCHAFTLICH ist. Alles was den Gesetzen der Geometrie, der Mathematik und Physik widerspricht ist unwissenschaftlicher Unfug, mit der sich der Mensch innerhalb der Illusion oder Religion gefangen, seine Illusionen oder die Religion „erklären“ kann und innerhalb derer bestimmte Zusammenhänge möglicherweise verstanden werden können.

    „Die Datenmenge sei zu groß“, ist ein Scheinargument, was soll damit bewiesen werden? Das die Wissenschaft nichts taugt, aber die Phantasien der Nationalökonomie???

    „1+1 ist eben immer noch 2.“ Das ist FALSCH. So falsch, wie einem Ding überhaupt einen Wert beizumessen.

    Und so lange, wie du nicht begreifst, dass das FALSCH ist, solange wirst du nicht verstehen können, was Geld ist, wie der Kapitalismus funktioniert und der Mises mieses und dummes Zeugs gelabert hat, mit dem die dumm gehaltenen Menschen hinters Licht geführt werden.

    „1: alle profitieren, manche mehr, manche weniger, aber selbst die die weniger bekommen, haben immer noch mehr als die reichsten zu früheren zeiten. haben sie etwa keinen fernseher, auto, waschmaschine?“

    Wie alt sind Sie eigentlich?

    Wenn Sie allerdings die Kriege und Krankheiten, die erst durch den Kapitalismus entstehen, als Profit betrachten, muss ich Ihnen natürlich recht geben: wahrlich ein toller Profit: manche mehr, manche weniger.

    2: welches recht auf ausbeutung? zeigen sie mir die gesetzespassage, die ein solches ermöglicht. haben sie etwa nicht das recht, sich als unternehmer zu betätigen? oder ihren job zu kündigen?

    Recht „haben“ und Recht „bekommen“ – von wem??? – sind zwei Paar Schuhe.

    3: die ursprüngliche und absolute armut kommt aus der knappheit der mittel. die natur schenkt uns nichts, wir müssen es herausholen. die moderne armut ist eine definition – wer soundsoviel vom durchschnittseinkommen hat, ist arm. wenn man aber die armen heute mit den reichen von früheren zeiten vergleicht, bekommt man ein anderes bild.

    Die Natur schenkt uns alles, was wir nötig haben. Es gibt keine Knappheit der Mittel, sondern die Fülle der Gier, die konditioniert wird. Armut entsteht, wo auf Kosten anderer sich ein scheinbarer Vorteil an den Mitteln verschafft wird.

    4: krisen. winzige krisen entstehen lokal durch anpassungsprozesse, wenn eine fabrik dichtmachen muss, weil die kunden ihre wünsche kollektiv ändern und lieber andere produkte bevorzugen. aber die wirklich wichtigen, bemerkbaren krisen entstehen durch die geldschöpfung. privatbanken können wegen ihrer vertrauensstellung mehr kredite vergeben, als ersparnisse da sind,

    Eine Fabrik schließt IMMER, wenn sie keinen Kredit mehr bekommt, weil die Ressourcen, die sie für die Herstellung unwichtiger Produkte verschwendet, in einem anderen Teilbereich der Wirtschaft als notwendiger erachtet werden. Die meisten Fabriken produzieren ausschließlich Schrott und Müll, den kein Mensch benötigt, die Umwelt belasten, die Menschen krank machen, zum Raubbau führt und Anlass aller Kriege um Rohstoffe in den letzen Jahrhunderten waren und Grund für Elend, Armut und Sklaverei sind.
    Privatbanken – Rote Pille, zeige mir eine Bank, die nicht privat ist!!! – schöpfen kein Geld, sie geben Schulden – das sind Rechts-Titel des Papstes, die er über sein Privates Internationales Banken Syndikat – als sogenannte „Kredite“ – Dar-LEHEN – vertreibt.

    Fazit. Die Eingeborenen in Deutschland leben nach wie vor im Finstersten Mittelalter. Rote Pille gehört damit zur Mehrheit. Gratulation.

  12. „– Der edle Doktor von Mises war zum Beispiel ein ZUHÄLTER, wie übrigens alle seine Verteidiger auch.“

    Zuhälter sind nicht gerade „helle im Kopf“. Mises mit denen zu Vergleichen, könnte dazu führen, dass sich Zuhälter beleidigt fühlen. 😉 Mises wäre eher als eine Edel-Nutte, die es für viel Geld macht, zu vergleichen – aber aufgrund seiner „Intelligenz“ sage ich Lump zu solchen Menschen. Tschandala nannte sie mein guter Freund Nietzsche. 🙂

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  15. paroleno schreibt:

    “Es ist kein Verbrechen volkswirtschaftlich ungebildet zu sein, alles in allem ist es ein spezialisiertes Lehrfach und eines, welches die meisten Leute als »schwarze Wissenschaft« ansehen. Aber es ist ganz und gar unverantwortlich eine laute, lärmende Meinung zu ökonomischen Fragen zu haben, während man sich in diesem Zustand der Unwissenheit befindet.”

    • sascha313 schreibt:

      Prima, Herr von Mises – das ist ja eine treffende Selbstkritik! Und im übrigen sagte ja schon einer Ihrer Vorgänger, der nicht weniger gut informiert war: „Mit zunehmendem Profit wird Kapital kühn… 300 %, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens.“ (Dunning, zit.n. Karl Marx – Das Kapital, Bd.1, MEW, Bd.23, S.788) – und das funktioniert jedenfalls solange es gelingt, das arbeitende Volk in Unwissenheit darüber zu halten. – Doch wir wollen Sie nicht unterschätzen, denn das wissen Sie sehr gut!

    • „Aber es ist ganz und gar unverantwortlich eine laute, lärmende Meinung zu ökonomischen Fragen zu haben, während man sich in diesem Zustand der Unwissenheit befindet.“

      Nun, eine Meinung kann nur “morlisch“ unverantwortlich sein.

      Aber wenn er dies wusste, spricht es sich mit seinen Worten sein eigenes Urteil. Aber welche Verbrechen wurden für einen Judaslohn nicht schon alle ausgeheckt und durchgeführt?

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