China: Bücher von A.I. Solzhenizyn ab sofort verboten! (Anhang: Kurt Gossweiler über die KP China)

pic-3In der Volksrepublik China trat ab dem 5. Januar 2019 ein Gesetz in Kraft, nach dem die Aufbewahrung, die Lektüre und der Vertrieb der Bücher von A.I. Solschenizyn als Straftat geahndet wird. Entsprechend dem Gesetz „Über die Unzulässigkeit des Entweihens des hellen Volksgedenkens an die Zeiten Großen Steuermanns Mao Tse-tung und seines Lehrers Joseph Stalin“, fällt jedwede Literatur, in der die sowjetische Stalinperiode kritisiert wird, unter dieses Verbot.

In der russischen Zeitung „Serp i molot“ Nr. 1 (305) vom Januar 2019 erschien auf Seite 2 die folgende Meldung:

„Wer Schmutz über Stalin ausschüttet, der beschmutzt auch das sowjetische Volk. Und wer Schmutz über seinen Schüler Mao ausschüttet, der beschmutzt auch das chinesische Volk. Wir werden nicht zulassen, daß wir oder auch das Gedenken des durch seine  oberste Führung verratenen sowjetischen Volkes an die leuchtende Stalinperiode verletzt werden. Deshalb werden von nun an die Bücher Solschenizyns in China ihren Platz auf dem Müll, und nicht mehr in den Regalen der Bibliotheken haben“, sagte der Vorsitzende der Volksrepublik China Xí Jìnpíng bei Unterzeichnung dieses Gesetzes.

In dem Dokument wird ausdrücklich festgelegt, daß dieses Gesetz „wegen seiner besonderen Bedeutung für das nationale Gedenken und die Gerechtigkeit“ auch rückwirkend in Kraft tritt. Das heißt, daß sogar diejenigen zu strenger sozialistischer Verantwortung gezogen werden, wenn festgestellt wird, daß sie früher Bücher Solschenizyns aufbewahrten, lasen oder verbreiteten. Nach Ansicht der Autoren dieses Gesetzes, wird es dadurch möglich sein, ihnen „eine harte, aber notwendige Lehre darüber zu erteilen, was Verräter und ihre Anhänger zu erwarten haben“.

Ein weiterer Punkt ist die erhöhte Verantwortung der Pädagogen, für die sich die Fristen für die Verbreitung der Bücher Solschenizyns unter der heranwachsenden Generation fast verdoppeln.

Bemerkungen der Redaktion (S & M): In den Massenmedien wird das Datum der Annahme dieses Gesetzes nicht erwähnt, aber es entsteht der Eindruck, daß es eine Reaktion der chinesischen Genossen auf die Verherrlichung dieses Schriftstellers durch die bürgerliche Elite in der Russischen Föderation darstellt, wo das „Solschenizyn-Jahr“ gerade erst zu Ende gegangen ist.

Quelle: Рабоче-крестянский Серп и Молот, №1, январь 2019 г.

(Übersetzung: Florian Geißler)

china 2019

Anhang:

Kurt Gossweiler

Meine Sicht auf die Entwicklungen in der Volksrepublik China

Die bürgerlichen Medien überschütten uns täglich und stündlich in Bild und Ton mit Nachrichten über die schrecklichen Lebensbedingungen der chinesischen Massen unter dem „Manchester-Kapitalismus“ in China und knüpfen daran die Bemerkung, daß China zwar eine „kommunistische Diktatur“ sei, aber kein sozialistisches Land, sondern eines, das von der kommunistischen Führung in die schlimmsten Zeiten des Kapitalismus der ursprünglichen Akkumulation zurückgeworfen worden sei.

Daran, daß die in China regierende Kommunistische Partei dem ausländischen Kapital großen Spielraum gewährt hat und noch immer gewährt, der von diesem zu brutaler Ausbeutung der chinesischen Arbeiterinnen und Arbeiter ausgenutzt wird, und daß auch das Entstehen einer „eigenen“ chinesischen Kapitalistenklasse Raum gegeben wurde, die es dem ausländischen Kapital eifrig gleichtut, ist nicht zu zweifeln.

Ist die KP China eine echte kommunistische Partei?

Das wirft natürlich die Frage auf, ob wir es bei der KP Chinas noch immer mit einer echten Kommunistischen Partei oder nicht doch auch mit einer zu tun hat, die den Weg der Chruschtschow und Gorbatschow eingeschlagen hat, den Weg des Revisionismus und der Restauration des Kapitalismus, des Verrates an der kommunistischen Sache.

Ich kenne nicht wenige Genossen, die genau davon überzeugt sind und in der KP Chinas einen zu bekämpfenden Feind und in der Volksrepublik China einen zu bekämpfenden imperialistischen Staat sehen, und ich kenne noch mehr andere Genossen, die hoffen, dass es nicht so ist, aber befürchten, daß es doch so sein könnte, und die fragen: woran soll man sich denn halten, wie kann man sich da noch zurechtfinden?

Ich stelle mir dazu zwei Fragen:

Erstens – welchen Platz nimmt die Volksrepublik China im weltweiten Kampf zwischen den imperialistischen und den antiimperialistischen und sozialistischen Staaten ein?

Zweitens: Wie erklärt die Führung der KP Chinas selbst ihre Politik, ihre Motive und ihre Ziele, wie glaubwürdig ist das, und wie weit stimmen ihre Taten mit diesen Erklärungen überein?


Zum Ersten:

daran, daß Volkschina nicht nur auf der Seite der antiimperialistischen Kräfte steht, sondern deren Hauptkraft und der Hauptgegner der imperialistischen Mächte mit den USA an der Spitze ist, kann für mich kein Zweifel bestehen.

Ein Kronzeuge dafür ist kein anderer als Gorbatschow. In seiner berüchtigten Ankara-Rede beklagte er sich bitter über China: „Eine Welt ohne Kommunisten wird besser sein. Nach dem Jahr 2000 kommt die Zeit des Friedens und Aufblühens der Menschheit. Es besteht hier jedoch eine große Belastung, die den Weg zu Frieden und Wohlstand der Menschheit bremsen wird. Das ist der Kommunismus in China. Ich war in Peking zur Zeit der Studentenunruhen 1989, als es schon den Anschein hatte, daß der Kommunismus in China zusammenbricht. Ich wollte zu den Demonstranten auf dem Platz des himmlischen Friedens sprechen und ihnen sagen, daß sie durchhalten sollen, und daß wir mit ihnen sympathisieren, und daß es auch in China eine Perestroika geben muß. Die chinesische Führung wünschte das nicht. Das war ein unermeßlicher Schaden. Wäre der Kommunismus in China gefallen, wäre die Welt weiter auf dem Weg zu Frieden und Gerechtigkeit.“ (Quelle: „Unsere Zeit“, DKP-Organ, v. 8. 9. 2000)

Weitere Fakten zum Platz Volkschinas im antiimperialistischen Kampf:

Daß Nordkorea bisher allen Attacken des Imperialismus widerstehen konnte und nicht kapitulieren mußte, verdankt es neben seiner standhaften Führung vor allem dem Rückhalt, den ihnen die VR China gibt.
Die VR China stand immer fest hinter Kuba, und steht nun fest hinter den lateinamerikanischen Staaten, die unter Führung Venezuelas die USA aus der Region verjagen, die sie so lange als ihre Hinterhof betrachten und behandeln konnten.
Die VR China beteiligt sich an allen regionalen Vereinigungen und Organisationen, wie der Shanghai-Konferenz-Organisation (SKO), deren Ziel die Befreiung von imperialistischer Hegemonie ist, und stellt deren Hauptkraft dar.

Und umgekehrt: die USA-Imperialisten ebenso wie die EU-Lenker sehen in China den Hauptgegner ihrer expansionistischen und konterrevolutionären Unternehmungen und Vorhaben, und betreiben eifrig, wenn auch wenig erfolgreich, Chinas Einkreisung und Isolierung.


Und nun zur Frage Zwei:

Als unter Deng Xiaoping die Reformen eingeleitet wurden, die kapitalistischen Unternehmen so großen Raum einräumten, fragte ich mich, warum in China nicht möglich sein sollte, was in Rußland mit so großem Erfolg vorgemacht worden war: die Wirtschaft im Wesentlichen aus eigener Kraft aufzubauen, mit nur geringfügiger und nur relativ kurzzeitiger Zulassung von kapitalistischen Elementen in der Periode der NÖP, der „Neuen Ökonomischen Politik“.

Eine erste Antwort lag nahe: Wäre die Sowjetunion noch das, was sie unter Lenin und Stalin war, dann hätte China einen politisch und wirtschaftlich mächtigen sozialistischen Staat an seiner Seite gehabt und dazu noch die sozialistische Staatengemeinschaft, und, auf sie gestützt, wäre es nicht nötig gewesen, in großem Ausmaß ausländisches Kapital zum Aufbau einer eigenen industriellen Grundlage ins Land zu lassen. Jetzt aber, da Volkschina ganz allein dastand und von der Sowjetunion, statt Hilfe zu erhalten, sogar noch mit Dolchstößen in den Rücken rechnen mußte, befand sich Volks-China in einer unvergleichlich schwierigeren Lage, als Sowjetrußland nach dem Sieg über die Interventen 1922.
Denn das zaristische Rußland von 1917 war im Hinblick auf Entwicklung von Industrie und Handel und Erschließung des Landes mit Verkehrswegen und Eisenbahnen sogar dem China von 1976, Maos Todesjahr, weit voraus. Rußland war 1914 eine – wenngleich rückständige – imperialistische Großmacht, China dagegen noch 1959 ein Dritte-Welt-Land, bis zum Sieg der Antihitlerkoalition über Japan zu großen Teilen noch von Japan kolonial besetzt und ausgebeutet, dazu noch mit einer riesigen Bevölkerung, die in eine Vielzahl von Völkern und Stämmen unterteilt ist, von denen einige in verschiedenen Teilen des Landes sogar heute noch in vorfeudalen Gemeinschaften leben.

Schlußfolgerung

Wenn man dies alles in Betracht zieht, dann muß man zugeben, daß die strategische Orientierung, die von der KP Chinas auf ihren Parteitagen verkündet wird, realistisch ist. Sie geht davon aus, daß die Frage „Wer Wen?“ letztendlich davon abhängt, daß die VR China ihren großen ökonomischen Rückstand so schnell wie möglich überwindet.

Da dies unter den gegebenen Umständen nicht anders möglich ist, als durch das, was Lenin in der Sowjetunion mit der NÖP vorgesehen hatte, wurde dieser Weg durch die Führung der KP Chinas beschlossen und beschritten. Also die Heranziehung in einem bestimmten, begrenzten Maße von ausländischem Kapital zum möglichst raschen Aufbau einer Industrie im eigenen Lande, aber unter der Kontrolle des Staates und bei Sicherung des Übergewichtes und des Vorranges des staatlichen Eigentums an den Produktionsmitteln.

Das bedeutet, daß die kommunistische Partei und der sozialistische Staat in einer ersten Phase sich als Planaufgabe nicht den durchgängigen Aufbau sozialistischer Gesellschafts- und Produktionsverhältnisse zum Ziel setzen kann, sondern zunächst erst einmal die nachholende Schaffung der ökonomischen Voraussetzungen für den späteren Übergang zu sozialistischen Produktionverhältnissen, und das unter Heranziehung ausländischer und Zulassung chinesischer Kapitalisten.


Die chinesischen Kapitalisten

So etwas kann natürlich nicht konfliktlos vor sich gehen. Wenn sich ein sozialistischer Staat seine industrielle Basis zu einem guten Teil von Kapitalisten errichten lassen muss, dann muß er ihnen nolens volens eben die Möglichkeit geben, als Kapitalisten zu produzieren, also zur Mehrwertgewinnung, zur Profitgewinnung, und zwar in einer Höhe, die eher über als unter dem Normalmaß „zu Hause“ liegt. Billiger kann die NÖP nicht verwirklicht werden.

Das geht natürlich auf Kosten der eigenen Arbeiterklasse, der Klasse also, als deren Vertreterin und Führerin die Partei den Staat führt und Politik macht. Diesen Weg zu gehen gleicht einer Gratwanderung mit großem Absturzrisiko:

Wenn die Führung bei ihrer Planung und bei ihrem Handeln auch nur kurzzeitig vergessen sollte, dass die Existenz der Volksrepublik in allererster Linie von der engsten Verbindung der Partei mit der Mehrheit der Arbeiter und Bauern abhängt;

wenn ihr auch nur kurzzeitig das Wirtschaftswachstum wichtiger sein würde als die Sorge um die Lebensbedingungen der Werktätigen und sie deshalb dem Profithunger des Kapitals allzugroßen Wirkungsraum überließe, – dann droht der Absturz.


Ist diese Gratwanderung gewollt?

Aus den Beschlüssen der Parteitage der KP Chinas habe ich aber bisher immer den beruhigenden Eindruck gewonnen, daß die Führung sich dieser Gratwanderungs-Situation sehr bewußt ist und immer rechtzeitig Korrekturen anbringt, wo sich Anzeichen dafür bemerkbar machen, dass solche notwendig sind.

Ich betrachte es auch als Zeichen einer realistischen Einschätzung aufgrund einer marxistischen Analyse, – in krassem Unterschied etwa zu dem verantwortungslosen Geschwätz eines Chruschtschow vom „baldigen Übergang zum Kommunismus“ – wenn die chinesische Führung nüchtern davon spricht, daß der Aufbau des Sozialismus in China noch viele Generationen, eine Zeitspanne möglicherweise noch bis zu hundert Jahren, in Anspruch nehmen wird.


Was versteht die KP China unter einer „harmonischen Gesellschaft“?

Überraschend für mich war allerdings die Feststellung auf dem letzten Parteitag, es ginge jetzt um die Herstellung einer „harmonischen Gesellschaft.“ Was kann das heißen unter Bedingungen, die dem Kapitalismus, und damit – wenn auch nur in begrenztem Ausmaß, – der fortschreitenden Spaltung der Gesellschaft in Ausbeuter und Ausgebeutete, der Akkumulation von Reichtum auf dem einen, von Armut auf dem anderen Pol der Gesellschaft Raum geben, also Klassenkampf unvermeidlich ist?

Eine komplizierte Aufgabe

Es heißt das offenbar, daß sich die Führung darüber klar ist, daß unter den gegebenen Bedingungen die Gefahr besteht, daß die bestehenden Klassengegensätze zwischen Kapital und Arbeit zu offenen Klassenkämpfen führen, die zu einer Gefährdung der Stabilität der Staats- und Gesellschaftsordnung werden können. Das muß verhindert werden. Und es kann nur dadurch verhindert werden, daß der sozialistische Staat die offene Austragung der Interessengegensätze nicht zuläßt, sondern deren Ausgleich in die eigenen Hände nimmt, indem er Sorge dafür trägt, daß der wachsenden Reichtum der gesamten Gesellschaft nicht nur die Kapitalseite reicher werden läßt, sondern an ihm auch die Werktätigen stetig und fühlbar teilhaben, zugleich aber auch dafür, daß die Bedingungen erhalten bleiben, unter denen die Kapitalisten bereit sind, weiter an der Stärkung eines Staates mitzuwirken, dessen wachsende Macht das internationale Klassenkräfteverhältnis zuungunsten des Kapitalismus verändert. Auch das eine unerhört komplizierte Aufgabe, bei der in bestimmten Situationen die Haltung des Staates ihn eher als Interessenvertreter der Kapitalisten denn als Staat der Arbeiter und Bauern erscheinen lassen kann.

Was bedeutet die chinesische Außenpolitik?

Eine ähnliche Position nimmt die Führung der Volksrepublik auch auf dem Gebiet der Außenpolitik ein. So eindeutig ihre Parteinahme für die vom Imperialismus bedrohten und die um ihre Befreiung von imperialistischer Vorherrschaft kämpfenden Völker und Staaten ist, so betreibt sie den imperialistischen Mächten gegenüber dennoch keine herausfordernde Politik einer feindseligen Konfrontation, sondern eine Politik der Bereitschaft zur Kooperation, offenbar ausgehend davon, daß man es den Imperialisten, insbesondere dem USA-Imperialismus, nicht noch erleichtern darf, eine Begründung für einen kriegerischen Überfall zu finden, und ferner auch deshalb, weil die Lösung solcher die ganze Menschheit bedrohender Probleme, wie z.B der Klimawandel, nur durch internationale Zusammenarbeit aller möglich ist.

Wie reagiert China auf die imperialistischen Anfeindungen?

Die VR China läßt sich davon auch nicht durch die feindseligen antichinesischen Kampagnen abbringen, mit denen sie von den imperialistischen Mächten der übrigen Welt jahraus jahrein als das Land brutalster Verletzung der Menschenrechte vorgeführt wird, mit Verweis auf das angebliche Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens gegen Demonstranten im Jahre 1989, und auf die angebliche Okkupation und Vergewaltigen Tibets und der Tibeter. Sie bleibt die Antwort auf diese verlogenen Anschuldigungen nicht schuldig, gibt die aber nicht in Gestalt einer Gegenkampagne, sondern mit der sachlichen Darlegung der wirklichen Vorgänge und Verhältnisse und der entschiedenen Zurückweisung aller Forderungen nach „Schuldbekenntnissen“ und Entschuldigungen.

Der Klassenkampf in China

Eine Form des Klassenkampfes, die in einem solchen Riesenland wie China schwer unter Kontrolle zu bringen ist, ist die Korruption der Funktionäre von Partei- und Staatsorganen, von ganz unten bis weit oben, durch „die Reichen“, einheimische und ausländische. Lässt man die Korruption wuchern, dann kann auf diesem Wege aus dem Apparat eines Arbeiter-und Bauernstaates ein Apparat der „Reichen“ werden. Dadurch kann die Korruption für ein Land wie Volks-China existenzbedrohend werden. Offenbar deshalb geht man gegen sie besonders scharf vor, bis hin zur Todesstrafe.

…in der Ideologie

Eines der wichtigsten Felder des Klassenkampfes ist das der Ideologie. Die revisionistischen Häuptlinge in der Sowjetunion, Chruschtschow und Gorbatschow, erzielten auf diesem Gebiet, durch die Fälschung der eigenen Geschichte, – die Erklärung der Stalinschen Periode zur Periode einer Kette von Verbrechen – , sowie durch die revisionistische Verfälschung der Leninschen Lehren, die verhängnisvollsten und nachhaltigsten Erfolge bei ihrem Werk der Zerstörung der Grundlagen der Sowjetmacht. So mancher hatte nach Maos Tod und nachdem Deng Xiaoping zum ersten Mann im Staate aufgerückt war, erwartet, daß Deng nun das gleiche mit Mao veranstalten werde, wie Chruschtschow mit Stalin.

…die theoretischen Grundlagen

Statt dessen wiederholen alle Parteitage der KP Chinas, daß die Mao Tse-tung-Ideen zu den theoretischen Grundlagen der Partei gehören, und zum Zeugnis dessen blickt Maos Bild wie seit den Tagen des Sieges der Revolution von der Mauer des Kaiserpalastes auf den Platz des Himmlischen Friedens. Die Kritik an der Kulturrevolution wurde nie ausgeweitet zu einer Verdammung Mao Tse-tungs. Das ist wichtig, vor allem für die Erziehung der Jugend. Denn auf die Jugend Chinas zielen die ideologischen Beeinflussungsversuche der imperialistischen Meinungsmacher-Zunft am allermeisten. Auf sie sind die „Verlockungen“ der raffinierten Methoden der „Entideologisierung“ in erster Linie berechnet.

…die Innenpolitik

Welche Wirkung diese Beeinflussungsversuche erzielen, ist von außen schwer zu beurteilen. Die Informationen über die Verhältnisse in China stammen zu 99 Prozent aus den bürgerlichen Medien, und die geben ein zielbewußt verfälschtes Bild von der Volksrepublik China, berechnet darauf, bei den Massen gegenüber diesem Land Furcht und Abscheu und Verachtung zu erregen und die Zuversicht derer zu zerstören, die in der Volksrepublik China den Beweis für die Lebendigkeit, Unzerstörbarkeit und Sieghaftigkeit ihrer Sache, des Sozialismus, sehen.

…im sportlichen Leben

Aber das Jahr 2008 gab der ganzen Welt die Möglichkeit, einen erhellenden Blick gewissermaßen in das „Innenleben“ dieses großen Landes zu werfen – in den Wochen der grandiosen Olympiade in Peking.

Die schrille Begleitung des wochenlangen Fackellaufes der olympische Flamme mit einem Dauertrommelfeuer an Hetze gegen die Volksrepublik wegen der angeblichen Okkupation und nationalen Unterdrückung Tibets und die gleichzeitige Herumreichung des Dalai-Lama als des „verfolgten Vorkämpfers für die Unabhängigkeit seines Volkes“ ließ erkennen, daß von bestimmter Seite der Vergabe der Olympiade an China nur deshalb zugestimmt worden war, weil man sich davon versprach, diese Gelegenheit nutzen zu können, um durch ein koordiniertes Vorgehen von äußerem Druck und verstärktem Auftreten der inneren Opposition während der Olympiade vielleicht doch noch das erreichen zu können, was Gorbatschow 1989 mißlungen war.

Aber diese so sorgfältig geplante Kampagne wurde zu einer einzigen Blamage für die Hintermänner und ihre diensteifrigen Figuren vom Schlage der Dame Maischberger vom Deutschen Fernsehen.

Was die vielen aktiven Teilnehmer und die Zehntausende von ausländischen Zuschauern erlebten, war weit mehr als eine festliche Sportveranstaltung – es war ein grandioses, einmaliges kulturelles Weltereignis, das Millionen in der ganzen Welt am Bildschirm in seinen Bann zog und jeden, ob ganz nah in Peking oder irgendwo in der Ferne, immer wieder von neuem staunen ließ über den Ideenreichtum der Schöpfer und die Schönheit und Exaktheit der immer wieder von neuem überraschenden Darbietungen mit mitunter bis zu tausend Mitwirkenden. Und jeder, der diese Olympiade auch nur vor dem Fernseher verfolgen konnte, erlebte auf die eine oder andere Weise mit, wie sehr die Bevölkerung des Landes, insbesondere seine Jugendlichen, mit Stolz und Freude erfüllt sind über die Leistungen ihres Landes und ihrer Landsleute.

Eine Zusammenfassung

Zusammengefaßt: Die Fakten besagen für mich: Chinas Kommunistische Partei heißt nicht nur so, sondern sie ist eine echte, das heißt auf den Lehren von Marx, Engels und Lenin aufbauende und diese Lehren entsprechend den Erfahrungen des Klassenkampfes im 20. Jahrhundert auf die gegebenen nationalen und internationalen Bedingungen anwendende Partei. Daher ist die Verteidigung der Kommunistischen Partei Chinas und der Volksrepublik China für einen Kommunisten gleichbedeutend mit der Verteidigung der eigenen Sache.

Kurt Gossweiler
Berlin

Quelle: offen-siv, Januar/Feburar 2009.


Siehe auch:

China kritisiert Menschenrechtsverletzungen in den USA
Die Kommunistische Partei Chinas
China entlarvt USA-Goldfälscher
Karl-Marx-Denkmal in Trier – Ein Geschenk aus China.

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16 Antworten zu China: Bücher von A.I. Solzhenizyn ab sofort verboten! (Anhang: Kurt Gossweiler über die KP China)

  1. Eleonore Kraus schreibt:

    Da ich zugegebenermaßen wenig über die KP China und überhaupt über China weiß ist es sehr gut, mich mit dem topp vorbereitetem Thema befassen zu können, vor allem zu wollen.
    Danke auch an FLORIAN, der eine exzellente Arbeit mit seinen Übersetzungen leistet.

  2. Weber Johann schreibt:

    Am 14.12.2018 las ich auf der Internetseite der „Preussischen Allgemeinen Zeitung“ folgendes:

    „Von Putin, mit dem er verschiedentlich zusammengekommen war, hatte sich Solschenizyn allerdings zu viel versprochen und ihn offensichtlich auch zu naiv eingeschätzt. Immerhin aber veranlass­te dieser schon bald nach Solschenizyns Tod am 3. August 2008, den „Archipel Gulag“ in einer von Solschenizyns Witwe gekürzten Ausgabe zur Pflichtlektüre an den Schulen zu machen.“

    Ich wollte diese Aussage überprüfen.
    Jetzt hat sich meine Überprüfung erübrigt.

    • sascha313 schreibt:

      Es war eine ausgesprochene Farce (wenn nicht sogar eine teuflische Dummheit!), daß Putin dieser Ganoven-Witwe Sacharowa seine Aufwartung machte. Und es war eine Schandtat, ja ein Verbrechen, diese Schund- und Schmutzliteratur zur Schullektüre zu machen. Damit hat Putin einen riesigen moralischen Schaden angerichtet!

  3. tommmm schreibt:

    Über China weiß ich leider auch sehr wenig. Ich habe vor einiger Zeit die Romantriologie von Harry Thürk „Taifun, aus dem Tagebuch eines amerikanischen Geheimdienstmannes“ gelesen. Die Handlung spielt in den Jahren 1943 bis 1970 in China. Unter anderem habe ich dadurch auch erst von dem bewaffneten Grenzkonflikt zwischen der UdSSR und China erfahren. Der spielte sich 1969 ab, also noch nach Chrustschow. Ansonsten sind die Bücher, wie alle von Harry Thürk sehr spannend.

    Das Thema Solschenizyn hat Harry Thürk in seinem Buch „Der Gaukler“ sehr gut verarbeitet. Ich denke bei der Rehabilitierung von Solschenizyn immer an die Rehabilitierung der ungarischen Antikommunisten in den 50-ger Jahren. Keine Ahnung, warum Putin das gemacht hat, aber es ist ja auch nicht mehr die UdSSR.

    Zurück zu China: Gut das sie dieses Machwerk auf den Index gesetzt haben. Für die Menschheit bringt es keinen Mehrwert. Die Einschätzung von Kurt Gossweiler zu China finde ich überzeugend. Was ich aber bis heute nicht verstanden habe, warum ist China 1979 in Vietnam einmaschiert.
    Gibt es darüber irgendwelche glaubwürdige Literatur?

    • sascha313 schreibt:

      Ich neige auch dazu, Gossweilers logische Gedanken für zutreffend zu halten (obwohl G.Ackermann mit dem Argument, daß Maos „hundert Blumen blühen“ – usw. Quatsch ist, natürlich recht hatte). Aber seit Laotse ist die chinesische Philosophie ohnehin etwas „blumig“.

      Harry Thürk war ein Kenner der fernöstlichen Art; aber auch „Der Gaukler“ war brillant. Und was Vietnam anbetrifft, so ist auch der Einmarsch vietnamesischer Truppen in Kambodscha fragwürdig. (siehe: Pol Pot)

      • tommmm schreibt:

        Sascha,
        bei Pol Pot, denke ich persönlich, dass er weit vom Marxismus/Leninismus abgewichen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Art der Politik jemals zum Erfolg geführt hätte. Ich habe deinen Artikel gelesen, auch das die Einheimischen ihn ganz anders sehen als unsere Medien es darstellen. (Was ja nicht verwunderlich ist) Harry Thürk hat über diese Zeit auch ein Buch geschrieben. In diesem kommt Pol Pot nicht gerade gut weg. Ständige Execution fand auch unter den auf das Land umgesiedelten Städtern statt.

        Da es von hier nicht zu beurteilen ist, auch nicht der Einmarsch der Vietnamesen, habe ich mir über folgende Fakten Gedanken gemacht:

        In der Sowjetunion hatten Lenin und Stalin die NÖP durchgesetzt. Als linke Abweichung wurde das Zerstören der kompletten Wirtschaftsstrukturen (unter einem revolutionären Deckmantel) bezeichnet, um dann bei Null anzufangen und den „Sozialismus“ aufzubauen. Das würde natürlich heißen, an dem Ast zu sägen auf dem man sitzt. Außerdem denke ich, dass er (Pol Pot) unter den Bauern großen Hass auf die Städter gesät hat, also war an ein Zusammenarbeiten von Arbeitern und Bauern nicht zu denken.

        In dem Artikel über China wird dargestellt, dass China gezwungen war eine noch viel extremere NÖP zu betreiben, (mit ausländischem Kapital) um den wirtschftlichen Rückstand aufzuholen. Und Pol Pot macht das Gegenteil. Er lässt alle Produktionmittel und Industrien komplett vernichten. Auch wenn in Kambodscha zu Zeiten der Monarchie viele gehungert haben, hätte es bei einer gleichmäßigen Verteilung wahrscheinlich für alle gereicht und man hätte das Land behutsam aufbauen können. Wenn man aber alle Produktionsmittel zerstört hat, braucht man sich über zu geringe Ernten nicht wundern.

      • sascha313 schreibt:

        Natürlich hat Pol Pot dumm gehandelt, und offenbar hatte er auch nur wenig oder keine Kenntnis vom Marxismus. (Mal „Staubwischen“ zählt da nicht.) Ja, und die NÖP ist ein riskantes Kapitel, das kann man auch bei Stalin gut nachlesen. Aber sie wußten warum und kannten das Risiko:
        Siehe: Über das Programm der Komintern – 5. Juli 1928. (Bd.11, S.128ff.)

        „Da bei uns die Kleinproduktion Massencharakter trägt und sogar vorherrscht und da sie, besonders unter den Verhältnissen der NÖP, unausgesetzt und im Massenumfang Kapitalismus und Bourgeoisie erzeugt, ist es klar, daß bei uns die Vorbedingungen bestehen, die eine Wiederherstellung des Kapitalismus möglich machen.“ (Stalin, Werke, Dietz Verlag Berlin, 1954, Bd.11, S.201)

  4. Gabriel Nazarowicz schreibt:

    „In den Massenmedien wird das Datum der Annahme dieses Gesetzes nicht erwähnt (…)“ Woher wissen wir denn, dass solches Gesetz überhaupt gibst? Hast du andere Quellen dafür? Ich habe nichts im Netz gefunden.

    • sascha313 schreibt:

      Was soll die Nachfrage? Der Beitrag aus der kommunistischen Zeitung „Serp i molot“ ist allerdings authentisch…

      Wenn es ein solches Verbot gibt, der Grund ist doch klar:

      Solzhenizyns Lügen im „Archipel GULag“

      • Gabriel Nazarowicz schreibt:

        Dass Solschenizyn ein Lügner war ist mir klar. In der Zeitung „Serp i molot“ sehe ich den Beitrag, aber da sind auch keine Quellen vorhanden. Woher wissen sie das?

        Ich habe im Internet lange gesucht und weder nichts auf englisch noch auf russisch und chinesisch gefunden. Es wäre interesant gewesen, eine offiziele Info dazu zu haben.

  5. Weber Johann schreibt:

    Schauen wir doch einmal in die DDR-Presse. Solche Artikel dürften uns Wessi völlig unbekannt sein.
    „Neues Deutschland“ vom 6. Januar 1974:
    „Ein gefundenes Fressen für die kalten Krieger“
    Radio Moskau: Solshenizyn lobt den Zaren, Hitler und den Faschisten Wlassow / Durchsichtiger antisowjetischer Rummel
    Radio Moskau sendete am Sonnabendabend den folgenden Kommentar von Leonid Nikolajew:

    [..] Übrigens gibt es in dem mit Verlaub zu sagen jüngsten Werk Solshenizyns doch etwas Neues: Zum Beispiel hat sich bisher kein zeitgenössischer Schriftsteller erkühnt, die zaristische Herrschaft in Rußland als „liberal“ zu bezeichnen. So nennt er eine Herrschaft, deren Synonym der Blutsonntag von 1905 und das Blutbad an der Lena von 1912 waren. Was soll man übrigens zu den Lobeshymnen Solshenizyns auf den Zarismus sagen, wenn er nicht einmal vor der Rehabilitierung des Hitlerismus haltmacht! Solshenizyn nennt die Hitlerokkupanten in Europa „wohlwollend“ und „nachsichtig“. Aber hat man sich denn darüber zu wundern, wenn Solshenizyn sich sogar erkühnt, einem Verräter, dem General Wlassow, Komplimente zu sagen, der zu Hitler überlief und die Strafexpeditionen befehligte, die auf den von den Nazis besetzten Gebieten der UdSSR wüteten!
    Ja, seit der Zelt Quislings ist noch niemand so tief gesunken, die Kriecherei vor Hitler öffentlich so zu loben.
    Angesichts eines solchen Inhalts des Buches Solshenizyns ist unschwer zu verstehen, warum er es nicht riskierte, das Buch Verlagen seines eigenen Landes zur Herausgabe anzubieten, sondern es lieber ins Ausland schmuggelte. Ebensowenig verwunderlich ist auch, warum manche westliche Presseorgane so eifrig diese neue Produktion Solshenizyns aufgriffen. Betrachten wir in der Tat: Wer nimmt jetzt am meisten den Mund voll mit dem neuen „Meisterwerk“ Solshenizyns? Die erzkonservativen Londoner Zeitungen „Daily Telegraph“ und „Observer“, die extrem rechtsstehenden Pariser Blätter „I’Aurore“ und „Le Figaro“, die Presse Franco-Spaniens und der Rundfunk der rassistischen südafrikanischen Republik. Keiner dieser sogenannten Rezensenten interessiert sich für den Stil oder irgendwelche anderen literarischen Besonderheiten der neuen Produktion Solshenizyns – nein! Sie interessiert etwas ganz anderes: die antisowjetische Tendenz dieser Produktion. Eben dadurch ist Solshenizyn für die wertvoll, die, wie „Daily Telegraph“ oder „I’Aurore“, gegen die Verbesserung der Beziehungen zu den sozialistischen Ländern, gegen die internationale Entspannung Sturm laufen. Für diese letzten Mohikaner des kalten Krieges sind die antisowjetischen Sudeleien Solshenizyns einfach ein gefundenes Fressen. [..]“

    • sascha313 schreibt:

      hochinteressant! – Danke, Johann!

      (In der russ. Zeitung „серп и молот“, aus der dieser Beitrag entnommen ist, steht als Anmerkung zu dieser Pressenotiz auch nur noch; „Red.: In den Medien wird das Datum der Verabschiedung dieses Gesetzes nicht erwähnt, aber es scheint eine Reaktion der chinesischen Genossen auf die Verherrlichung dieses Schriftstellers durch die bürgerliche Elite in Rußland zu sein, wo das ,Solschenizyn-Jahr‘ gerade zu Ende gegangen ist.“) …oder wäre es erstaunlich, wenn die russischen Genossen Kontakte nach China hätten?

      Und nun, wenn man die kurze Rede des USA-Außenministers* vor einem „illustren“ deutschen Publikume hört (das ihm auch noch begeistert applaudiert! – Video), ist auch der Beitrag des Genossen Gossweiler besser zu verstehen. Wenngleich damit die Frage, ob China nun ein sozialistisches Land ist oder nicht, von ihm nicht beantwortet ist. Einen besseren Einblick in die tatsächliche, aktuelle Lage in China dürfte der Beitrag von L.Pribytkowa geben: „Nennen Sie China nicht sozialistisch!“ Dem gibt es nichts hinzuzufügen!

      *Der Minister Pompeo ist – nebenbei bemerkt – kein Dummkopf, doch seine Rede ist absolut dämlich: Es ist ein engstirniger und feindlicher Appell eines religiösen Fundamentalisten, dessen beschränkter Horizont nur „gut und böse“ umfaßt. Die Veranstaltung wirft indes ein bezeichnendes Licht auf die Zuhörer!

  6. Weber Johann schreibt:

    Hier die Stimme des sowjetischen Schauspielers Boris Smirnow.

    „Berliner Zeitung“ vom 16. Februar 1974:

    „Ein literarischer Wlassow-Mann“
    „Sowjetische Öffentlichkeit unterstützt Beschluß zur Ausweisung Solshenizyns
     Moskau. ADN BZ
     In zahlreichen Pressezuschriften unterstützt die Bevölkerung der UdSSR den Beschluß des Obersten Sowjets, Alexander Solshenizyn die sowjetische Staatsbürgerschaft abzuerkennen und ihn auszuweisen. So hebt der Schauspieler Boris Smirnow in einem Brief an die „Prowda“ hervor: „Der Begriff Solshenizyn ist schon längst unvereinbar mit dem Begriff Sowjetbürger, russischer Mensch. Dieser Verräter bietet für Valuta feil, was uns, den Sowjetmenschen, teuer ist. Mir, der ich die Blockade Leningrads erlebt, das Leid des Volkes und seinen Heldenmut gesehen, Vater und Mutter verloren habe, erscheinen die Äußerungen Solshenizyns über die Faschisten besonders frevelhaft. Dieser literarische Wlassow-Mann hat keinen Platz auf unserem Boden.“ „

  7. Weber Johann schreibt:

    Einige Jahre später.

    „Neues Deutschland“ vom 11. Juli 1978:

    Gerichtsprozeß in Kaluga
     (ADN). In Kaluga hat am Montag ein Prozeß gegen Alexander Ginsburg begonnen. In einer öffentlichen Gerichtssitzung wurden, wie TASS berichtet, die Anträge des Angeklagten und der Verteidigung untersucht. Einigen von ihnen wurde stattgegeben, darunter dem Antrag auf Vorladung zusätzlicher Entlastungszeugen. [..]

    Arkadi Gradobojew, der als erster Zeuge vernommen wurde, sagte: „Als ich Ginsburg und seine Umgebung näher kennengelernt hatte, begriff ich, daß ich in eine Gesellschaft raffinierter Krimineller geraten war.“ Der Zeuge bestätigte, daß er von Ginsburg Bücher erhalten habe, die im Westen von antisowjetischen Zentren herausgegeben wurden und zum Kampf gegen die Sowjetmacht aufriefen.

    Gradobojew teilte mit, daß Ginsburg und die Personen seiner Umgebung von Mitteln der sogenannten Solshenizyn-Stiftung lebten, die im Westen speziell zur Finanzierung antisowjetischer Tätigkeit von der UdSSR feindlich gesinnten Personen geschaffen wurde. Gradobojew bestätigte ferner, daß sich Ginsburg für jede Information, darunter auch geheime, interessiert habe, die im Westen verwertet werden könnte. In seinem Bekanntenkreis habe man kein Hehl daraus gemacht, daß seine Informationen ins Ausland gebracht würden.“

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